[0001] Die Erfindung betrifft einen Bausatz zur Herstellung einer bepflanzbaren, vorzugsweise
selbsttragenden oder freistehenden Lärmschutzwand, mit mehreren übereinander anzuordnenden,
bepflanzbaren Trögen, deren Böden Durchlaßöffnungen für Wasser aufweisen.
[0002] Beidseitig begrünte Wände sind mit heckenartiger Vorpflanzung oder als von Kletterpflanzen
bewachsene Wände bekannt, wobei die Pflanzen jedoch jeweils Bodenschluß benötigen.
[0003] Bepflanzbare Wände sind ebenfalls bekannt. Sie weisen meist einen pyramidenähnlichen
bzw. sich von unten nach oben verjüngenden Querschnitt auf, um eine gewisse Niederschlagsverteilung
auf der Wandoberfläche zu bewirken. Sie bestehen meist aus stapelbaren Holz- oder
Betonteilen oder Stahlkonstruktionen, deren Innenräume mit Erde (Mutterboden) angefüllt
werden.
[0004] Aus der DE PS 26 03 018 ist ein Bausatz der eingangs erwähnten Art bekannt, bei
welchem Tröge übereinander gestapelt werden können, deren Breite von unten nach oben
abnimmt, so daß die oberen Behälter eine geringere Kapazität für Erde und Pflanzen
als die unteren haben, also eventuell leichter austrocknen.
[0005] Dabei sind aufwendige Querschnittsformen vorgesehen, bei denen praktisch drei in
Troglängsrichtung nebeneinanderliegende Innenräume unterschiedlicher Höhe gebildet
sind. Die Durchlaßöffnungen für dar Wasser befinden sich im Boden der Tröge, so daß
sie leicht durch das eingefüllte Erdreich, Wurzeln der Pflanzen oder mit dem Erdreich
eingebrachte größere Körper wie Steine verstopft werden können. Darüber hinaus muß
ein oberer Trog ganz erheblich überwässert werden, daß eine ausreichende Wassermenge
von ihm in den nächst tieferliegenden Trog gelangen kann.
[0006] Beim Aufbau einer Lärmschutzwand aus solchen in ihrer Breite unterschiedlichen Trögen
muß die Abmessung dieser Tröge genau beachtet werden, daß heißt zunächst müssen breitere
und dann immer schmalere Tröge aufeinander gesetzt werden.
[0007] Ein weiterer Nachteil dieser und auch anderer bekannter Konstruktionen mit größerer
Fußbreite gegenüber dem oberen Bereich der Lärmschutzwand besteht in der ungünstigen
Niederschlagsverteilung auf der Wandoberfläche und der fehlenden Speicherfähigkeit.
Somit wird in der Regel der Einbau eines Bewässerungssystems notwendig. Die ungünstige
Niederschlagsverteilung führt zu unterschiedlichen Wachstumsergebnissen, wobei die
höher liegenden Wandteile einerseits zwar mehr Niederschläge auffangen können, andererseits
aber einer schnelleren Austrocknung ausgesetzt sind.
[0008] Es besteht deshalb die Aufgabe, einen Bausatz der eingangs erwähnten Art zur Herstellung
einer bepflanzbaren, frei aufstellbaren Lärmschutzwand zu schaffen, die möglichst
gleichmäßig und soweit wie möglich durch aufgefangene Niederschläge bewässert werden
kann und bei der die Schichtung der einzelnen Tröge ohne Berücksichtigung von besonderen
Abmessungen in beliebiger Reihenfolge erfolgen kann.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe besteht im wesentlichen darin, daß die Tröge an ihren Stirnseiten
Lagerflächen oder Führungen haben, mit denen sie zwischen Pfeiler passen, daß im Boden
der Tröge jeweils mindestens ein Rohrstutzen verankert ist, der eine in den nächst
tieferen Trog gerichtete durchgehende Öffnunghat und als Überlauf zur Bildung eines
mit Substrat und Wasser zu füllenden Stauraumes für eine Wasserkultur-Bepflanzung
bis zu einem Teil der Troghöhe innerhalb des Troges nach oben vorsteht, und daß eine
Auffangmulde für Niederschläge mit mindestens einem Ablauf in ihrem Boden einen auf
dem oberen Trog aufsetzbaren Abschluß bildet.
[0010] Die Lärmschutzwirkung selbst geht bekanntermaßen nicht so sehr von dem Bewuchs aus,
sondern wird durch die Teile des Bausatzes bewirkt. Da die einzelnen Tröge mittels
Pfeilern abgestützt werden können, können sie eine gleichbleibende Breite haben, so
daß der sonst übliche Schrägungswinkel entfällt, der bei gleicher Schallschutzwirkung
eine größere Höhe der Schallschutzwand erforderlich macht.
[0011] Ausgeglichene Wachstumsbedingungen für Pflanzen in der Wand können durch eine Wasserkultur-Verfahren
erreicht werden, wobei das Verfahren der Wasserkultur (Hydroponik) ansich bereits
bekannt ist und sich auch im hiesigen Klimabereich ohne Pflanzenausfälle durch Frost
anwenden läßt. Die Pflanzen wachsen dabei in Gefäßen in einem mit Nährstoffen ausgestatteten,
überwiegend sterilen Substrat wie zum Beispiel Blähton oder Blähschiefer und beziehen
das notwendige Wasser aus einem Stauraum. Dieser Stauraum wird bei der erfindungsgemäßen
Anordnung von gegenüber dem Trogboden hochstehenden Rohrstutzen zwischen der oberen
Eintrittsöffnung in den Rohrstutzen und dem Boden des jeweiligen Troges in genügender
Größe bereitgestellt.
[0012] Die obere Auffangmulde kann derart viele Niederschläge auffangen und zu den unter
ihr befindlichen Trögen und in deren Stauräume leiten, von denen das Wasser bei einer
Füllung bis zu dem Eintritt in den Rohrstutzen problemlos in den nächsttieferen Trog
gelangt, daß nach einer Auffüllung der gesamten Wand sehr lange genügend Feuchtigkeit
für die Bepflanzung zur Verfügung steht.
[0013] Erforderlichenfalls kann die gesamte Lärmschutzwand einfach von oben her gewissermaßen
wie ein Tank befüllt werden, weil das Wasser von der Auffangwanne zunächst in den
oberen Trog gelangt, dessen Stauraum auffüllt, dann durch den Rohrstutzen überläuft,
so in den nächst tieferen Trog gelangt, dessen Stauraum auffüllt u.s.w., bis wieder
alle Stauräume gefüllt sind.
[0014] Aus dem unteren Trog kann Überschußwasser ins Freie abgeführt oder einer Zisterne
zugeleitet werden, aus der in extremen Trockenzeiten die weitere Speisung der Tröge
erfolgen könnte. Die Stauräume in den Trögen können beispielsweise 25 bis 30% der
Troghöhe ausmachen.
[0015] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen, daß die als oberer
Abschluß dienende Auffangmulde in ihrer Breite über die Breite der Tröge hinausragt.
Einerseits kann sie dann umso mehr Niederschlagwasser auffangen und aufnehmen und
andererseits wird dadurch die Lärmschutzwirkung verbessert, da nun an der Mauerkrone
auf diese Weise ein überkragender Teil den ankommenden Schall besser fangen und zurückwerfen
kann.
[0016] Diese obere Auffangmulde könnte ebenfalls bepflanzt werden.
[0017] Es sei erwähnt, daß die Tröge einschließlich ihres Stauraumes mit dem zu durchwurzelden
Substrat, also zum Beispiel Blähton oder Blähschiefer, gefüllt werden könne, wobei
zur Erhöhung der Speicherkapazität ein handelsübliches Kunststoff-Dränrohr als Verdrängungskörper,
der sich mit Wasser füllt und dieses auch wieder abgibt, in den Stauraum eingelegt
werden könnte.
[0018] Die Pflanzen für die Bepflanzung können aus üblicher Containerkultur stammen und
mit ihren Erdballen in das Substrat der Tröge eingebracht werden, so daß also die
Bepflanzung sehr einfach und schnell von statten geht und die Lärmschutzwand praktisch
sofort vollständig bepflanzt ist, ohne daß noch eine Wachstumszeit abgewartet werden
muß. Die Erdballen sind in üblicher Weise durch Gießen feucht zu halten, bis die Wurzeln
sich aus dem Wasservorrat im Stauraum versorgen können. Dabei ist auch möglich, vorgefertigte
Tröge vor dem Aufbau zu bepflanzen und bereits durchwurzelte Tröge zu einer Lärmschutzwand
zusammenzusetzen.
[0019] Die Länge der Auffangmulde kann der der Tröge entsprechen und an den Stirnseiten
der Auffangmulde können ebenfalls Lagerflächen oder Führungen zum formschlüssigen
Einfügen zwischen Pfeiler vorgesehen sein, wodurch die Seitenstabilität der gesamten
Wand verbessert werden kann. Die Pfeiler zur stirnseitigen Halterung der Tröge können
nämlich fest im Erdreich verankert werden, so daß sie quer zur Wand gerichtete Kräfte
aufnehmen können.
[0020] Eine Möglichkeit besteht dabei darin, daß die Tröge und/oder die Auffangmulde an
ihren Stirnseiten oder Stirnenden jeweils eine in Gebrauchsstellung senkrechte Rippe
oder Nut haben, in welche eine Längsnut oder eine Rippe des Pfeilers paßt und einschiebbar
ist. Somit können zunächst die Pfeiler gesetzt und verankert und dann die Tröge von
oben her mit ihren Führungen eingeschoben werden, wobei in vorteilhafter Weise keine
besondere Reihenfolge eingehalten werden muß, weil die Tröge eine übereinstimmende
Breite haben können -allerdings nicht unbedingt müssen.
[0021] Die dem jeweiligen Überlauf in einem Trog bildenden Rohrstutzen können auf mindestens
ein Viertel der Troghöhe aus dem Boden des Troges nach oben vorstehen. Daraus ergibt
sich unterhalb des oberen Endes das Rohrstutzens der gewünschte, genügend große Stauraum
für Wasser, um die Wasserkultur-Bepflanzung über lange Zeit mit der notwendingen
Feuchtigkeit zu versorgen.
[0022] Um eine Versorgung der tieferliegenden Tröge mit frischem Wasser auch bei nur kürzer
dauernden Regenfällen zu erlangen, kann der Überstand des/der Rohrstutzen im Inneren
der Tröge umso größer sein, je tiefer der Trog innerhalb der Lärmschutzwand angeordnet
ist. Fällt nur relativ wenig Regen, wird dennoch in dem oberen Trog relativ bald das
Wasser bis zu der Eintrittsöffung des nicht so weit hochstehenden Stutzens gelangen
und dann in den nächst tieferen Trog ablaufen. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Rohrstutzen
in seiner Höhenlage verstellbar ist, so daß der Benutzer beispielsweise beim Aufbau
der Lärmschutzwand selbst die einzelnen Rohrstutzen so einstellen kann, wie es seinen
Wünschen und den zu erwartenden Niederschlägen entspricht.
[0023] Der Eintritt in die Rohrstutzen von oben her ist zweckmäßigerweise freigehalten,
beispielsweise mittels einer gegenüber der Rohröffnung beabstandeten Haube oder dergleichen
abgeschirmt. Dadurch wird verhindert, daß eventuell im Laufe der Zeit mineralisierte
Bestandteile des Substrates die Öffnung ganz oder teilweise verschließen.
[0024] Eine Ausgestaltung der Erfindung von ganz erheblicher Bedeutung, die dafür sorgt,
daß die Pflanzen auch der tiefer liegenden Tröge nach oben genügend Platz haben, ohne
daß dadurch aber die schalldämmende Wirkung der Wand durch Zwischenräume zwischen
den Trögen vermindert wird, kann darin bestehen, daß plattenförmige oder wandförmige
Träger vorgese hen sind, mit denen die Tröge in Gebrauchsstellung jeweils voneinander
auf Abstand gehalten und/oder gegeneinander abgestützt sind. Auf diese Weise muß also
nicht unbedingt ein Trog unmittelbar auf dem nächsten ruhen, so daß besondere Vorkehrungen
zu treffen sind, um dennoch den Pflanzen Platz zu lassen, sondern die einzelnen Tröge
können voneinander beabstandet sein, wobei dieser Abstand durch die Träger fixiert
wird. Gleichzeitig verhindern diese Träger die Bildung von Durchtritten für den Schall
zwischen den Trögen hindurch.
[0025] Zweckmäßig ist es dabei, wenn die plattenförmigen Träger eine der Länge der Tröge
entsprechende Länge haben und in Gebrauchsstellung auf den Stirnwänden der Tröge abgestützt
sind. Dabei können die Träger mit ihren stirnseitigen Schmalseiten in die Nuten der
Pfeiler passen und in Gebrauchsstellung eingreifen oder selbst Nuten haben, in welche
die Rippen der Pfeiler eingreifen. Dadurch wird die Festigkeit des Verbundes der gesamten
Lärmschutzwand verbessert.
[0026] Die Träger können wenigstens ein nach unten durchgehendes, mit dem Rohrstutzen des
darüber anzuordnenden Troges in Gebrauchsstellung etwa fluchtendes Ablaufloch haben.
Somit können diese Träger unmittelbar unter dem jeweiligen Rohrstutzen angeordnet
sein oder ihn sogar noch über einen Teil der Länge in sich aufnehmen.
[0027] Damit ein guter Lärmschutz erzielt wird, können die plattenförmigen Träger mit ihren
unteren Längsrändern in Gebrauchsstellung etwa auf der Höhe der Trogwände liegen
oder zwischen die Trogwände ragen und in Gebrauchsstellung mit dem die Tröge füllenden
Substrat in Berührung stehen.
[0028] Ferner ist es möglich, das die plattenförmigen Träger in Gebrauchsstellung zwischen
ihrem unteren Längsrand und dem Trogboden des nächsttieferen Troges zumindest bereichsweise
einen Abstand haben, so daß also in den Bereichen, wo kein Abstand vorhanden ist,
eine -eventuell zusätzliche- Abstützung erfolgt.
[0029] Beim Aufbau der Lärmschutzwand kann also abwechselnd ein Trog, ein Träger, wieder
ein Trog u.s.w., schließlich wieder ein Träger und dann die Auffangmulde übereinander
angeordnet werden. Eine Beschleunigung dieses Aufbaues ergibt sich, wenn der/die Träger
mit der Auffangmulde und/oder den Trögen einstückig verbunden ist/sind.
[0030] Die Auffangmulde kann in ihrem Boden ebenfalls wenigstens einen nach oben ragenden
und nach unten offenen Rohrstutzen zur Bildung eines bepflanzbaren Stauraumes aufweisen.
Somit kann auch die Auffangmulde praktisch als bepflanzbarer Trog benutzt werden oder
umgekehrt könnte ein Trog die Auffangmulde bilden.
[0031] Es sei noch erwähnt, daß die Schallschutzwirkung dadurch verbessert sein kann, daß
die Tröge und/oder die Träger eine schallabsorbierende Oberfläche oder Beschichtung
haben.
[0032] In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßer Bausatz als Ausführungsbeispiel einer
zusammengesetzten Schallschutzwand dargestellt und nachfolgend näher erläutert. Es
zeigt:
Figur 1 in teilweise aufgeschnittener oder abgebrochener Darstellung eine schaubildliche
Schrägansicht einer aus Trögen, Trägern und einer Auffangmulde zwischen Pfeilern aufgebaute
Lärmschutzwand,
Figur 2 einen Querschnitt einer Lärmschutzwand gem. der Figur 1 und
Figur 3 eine Dreufsicht eines Teiles einer Lärmschutz wand, wobei angedeutet ist,
daß sich in Längsrichtung der Wand unterschiedlich breite Tröge fortsetzen können,
die unter Umständen im Bereich der Pfeiler auch gegeneinander verschwenkt sein können.
[0033] Ein Bausatz zur Herstellung einer bepflanzbaren, selbst tragenden oder freistehenden
Lärmschutzwand, wie man sie vor allem in Figur 1 und 2 erkennt, besteht aus mehreren
gleichlangen und gleichbreiten Trögen 1, die an ihren Stirnseiten je eine senkrechte
Führungsrippe 2 haben. Die Tröge 1 lassen sich zwischen zuvor im Erdreich zum Beispiel
durch Fundamente zu verankernde Pfeiler 3 übereinander stapeln, indem sie mit den
Führungsrippen 2 in entsprechende Längsnuten 4 der Pfeiler 3 eingeschoben werden.
Die Tröge 1 sind jeweils durch einen Träger 5 voneinander auf Abstand gehalten. Er
wird mit seinem Stirnenden ebenfalls in den Längsnuten 4 der Pfeiler 3 aufgenommen.
[0034] In Figur 3 ist jetzt angedeutet, daß auch der Pfeiler 3 die Rippen 2 und die Tröge
1 bzw. die Träger 5 die Längsnuten 4 haben können. Gleichzeitig erkennt man dabei,
daß die an den Trögen 1 und den Pfeilern 3 ineinander greifenden Rippen 2 und Nuten
4 einen gerundeten oder kreisrunden Querschnitt haben können, so daß eine gewisse
gegenseitige Verschwenkung dieser Teile gegeneinander jeweils im Bereich eines Pfeilers
3 möglich ist.
[0035] Im Boden 6 der Tröge 1 sind jeweils mehrere Rohrstutzen 7 eingegossen und eingelassen,
die zur Bildung eines Stauraumes für eine Hydrokultur als Wasserüberlauf dienen und
25% bis 30% der Troghöhe über dem Trogboden 6 nach oben vorstehen. Die Rohrstutzen
7 gehen durch den Trogboden 6, wo der darunter befindliche Träger 5 entsprechend fluchtende,
nach unten durchgehende Ablauflöcher 8 hat, so daß an dem oberen Eintritt in den Rohrstutzen
7 überlaufendes Wasser in den nächst tieferliegenden Trog gelangt.
[0036] Auf dem oberen Trog 1 ist eine Auffangmulde 9 für Niederschlagwasser aufsetzbar,
die im Ausführungsbeispiel über die Breite der Tröge 1 hinausragt und ebenfalls durch
stirnseitig angeordnete Führungsrippen 2 in den Längsnuten 4 der Pfeiler 3 aufgenommen
wird, beziehungsweise ihrerseits Nuten für an den Pfeilern 3 befindliche Rippen 2
haben kann.
[0037] Die Mulde 9 hat in ihrem Boden 10 mehrere Wasserabläufe, die im Falle eines zu bildenden
bepflanzbaren Stauraumes ebenfalls als nach oben vorstehende Rohrstutzen 11 im Muldenboden
10 verankert sind. Der Abstand zu dem darunter befindlichen Trog 1 wird hier nicht
durch einen plattenförmigen Träger 5 wie zwischen den einzelnen Trögen 1, sondern
durch einen Wandungssteg 12 hergestellt, der an der Unterseite der Auffangmulde 9
angeformt ist und die Festigkeit der Mulde 9 verbessert. Es könnte aber auch ein separater
plattenförmiger Träger 5 vorgesehen sein (Fig. 2), wie umgekehrt die Träger 5 auch
einstückig an die Tröge 1 angeformt sein könnten.
[0038] In Figur 1 wird deutlich, daß die plattenförmigen oder wandförmigen Träger 5, mit
denen die Tröge 1 jeweils voneinander auf Abstand gehalten und gegeneinander abgestützt
sind, jeweils auf den Stirnwänden der Tröge 1 gelagert sind. Wie schon erwähnt, passen
sie dabei mit ihren stirnseitigen Schmalseiten in die Nuten 4 der Pfeiler 3 oder können
gemäß Figur 3 selbst Nuten 4 an eventuellen entseitigen Verbreiterungen haben, womit
sie an den Pfeilern befindliche Rippen 2 -im Ausführungsbeispiel ebenfalls verschwenkbar-
umgreifen.
[0039] In Figur 2 erkennt man, daß die plattenförmigen Träger 5 bzw. der an der Mulde 9
angeformte Wandungssteg 12, der seinerseits die Funktion eines solchen Trägers 5 hat,
mit ihren unteren Längsrändern in Gebrauchsstellung etwa auf der Höhe der Trogwände
liegen oder eventuell sogar geringfügig zwischen diese Trogwände ragen und mit dem
in die Tröge 1 zu füllenden Substrat in Berührung stehen. Es ergibt sich also eine
in Querrichtung von unten nach oben vollständig geschlossene Wand, bei der aber trotzdem
die Pflanzen innerhalb der Tröge genügend Platz finden.
[0040] Die Grundrisse der Tröge 1 und auch der Auffangmulde 9 sind im Ausführungsbeispiel
rechteckig. Die gegenseitige, aus Figur 3 erkennbare Schwenkbarkeit ist dennoch aufgrund
des in Längsrichtung an den Pfosten oder Pfeilern 3 gebildeten Abstandes möglich.
[0041] In Figur 2 erkennt man noch, daß der Eintritt in die Rohrstutzen 7 und 11 von oben
her freigehalten, im Ausführungsbeispiel mittels einer gegenüber der Rohröffnung
beabstandeten Haube 13 abgeschirmt ist. Dadurch wird noch besser sichergestellt,
daß kein Substrat oder keine Erde oder dergleichen in die Rohrstutzen 7 oder 11 gelangt
und den Wasserdurchtritt behindert.
[0042] Es sei noch erwähnt, daß die Überlaufrohre bzw. Rohrstutzen 7 und 11 in ihrer Höhenlage
verstellbar sein können, so daß dadurch die Stauhöhe in den Trögen 1 und auch in der
Auffangmulde 9 beliebig einreguliert werden könnten. Die Höhenverstellung könnte
beispielsweise durch in ihrer Längsrichtung teleskopartig ausgebildete Rohrstücke,
die Verstellgewinde od. dgl. Verstellmittel haben, realisiert sein.
[0043] Ferner erkennt man in Figur 2, daß der Überstand des oder der Rohrstutzen 7 und 11
im Inneren der Tröge 1 bzw. der Mulde 9 verschieden sein kann, wobei dieser Überstand
im Inneren der Tröge 1 größer als in der Auffangmulde 9 ist. Dabei wäre in der Auffangmulde
gar kein Überstand erforderlich, wenn diese nicht auch -wie in Figur 2 angedeutet-
bepflanzt werden soll.
[0044] In dem Querschnitt der Lärmschutzwand nach Figur 2 erkennt man außerdem, daß die
Träger 5 an den Trogböden 6 formschlüssig, im Ausführungsbeispiel über eine V-förmige
Profilierung, angreifen, wodurch einerseits die Montage erleichtert und andererseits
auch die Entstehung von schalleitenden Fugen vermieden wird. Statt der V-Form, die
jeweils in die Oberseite der Träger eingearbeitet ist, könnte auch eine umgekehrte
Anordnung mit einem Einschnitt im Boden und einem entsprechendem Vorsprung an der
Trägeroberseite vorgesehen sein und außerdem könnte statt der V-Form auch eine gerundete
oder U-Form vorgesehen sein.
[0045] Die vorbeschriebene Lärmschutzwand weist erhebliche Vorteile auf wie die geringe
und gleichbleibende Konstruktionsbreite, die durch das verwendete Konstruktionsmaterial
bedingte hohe Lebenserwartung und insbesondere die günstige Niederschlagsverteilung
(die der Austrocknung am stärksten ausgesetzten oberen Bereiche der Wand werden bei
einsetzendem Niederschlag durch das Überlaufprinzip zuerst mit Wasser versorgt und
die überstehende Mulde kann auch einen gewissen Beschattungseffekt erzielen) und die
Wasserspeicherung mit der dadurch gegebenen besseren Nutzung des natürlichen Niederschlagsangebotes.
Über die Breite der oberen Auffangmulde kann die je Meter Wandlänge verfügbare Wassermenge
gegenüber dem entsprechend der Grundrissfläche der Wand verfügbaren natürlichen Wasserangebot
wesentlich erhöht werden. Dennoch sind konstruktiv sehr einfache und untereinander
gleiche Teile verwendbar, so daß auch dadurch der Herstellungsaufwand vermindert sein
kann.
[0046] Der Bausatz zur Herstellung einer bepflanzbaren, selbsttragenden oder freistehenden
Lärmschutzwand hat mehrere übereinander anzuordnende, bepflanzbare Tröge 1, deren
Böden 6 Durchlaßöffnungen für Wasser aufweisen, wobei die Seitenwände der Tröge 1
vertikal oder schräg stehen können. An ihren Stirnseiten haben die Tröge 1 Lagerflächen
oder Führungen 2, mit denen sie zwischen Pfosten oder Pfeiler 3 passen, die im Erdboden
verankert werden können. Im Boden 6 der Tröge 1 sind als Durchlaßöffnungen Rohrstutzen
7 verankert, die eine in den nächst tieferen Trog 1 gerichtete durchgehende Öffnung
haben und als Überlauf zur Bildung eines mit Wasser zu füllenden Stauraumens für
den Trog und die darin befindliche Bepflanzung bis zu einem Teil der Troghöhe nach
oben vorstehen. Bevor also aus einem solchen Trog 1 Wasser durch die im Boden 6 befindliche
Öffnung in den nächst tieferen Trog ablaufen kann, wird dieser Trog bis zur Höhe der
Eintrittsöffnung in den Rohrstutzen 7 mit Vorratswasser gefüllt.
Ferner kann eine Auffangmulde 9 für Niederschläge mit mindestens einem Ablauf 11
in ihrem Boden 10 einen auf den oberen Trog aufsetzbaren Abschluß bilden, wobei diese
Auffangmulde 9 aber selbst wiederum ein Trog 1 sein kann.
1. Bausatz zur Herstellung einer bepflanzbaren, vorzugsweise selbst tragenden oder
freistehenden Lärmschutzwand, mit mehreren übereinander anzuordnenden, bepflanzbaren
Trögen (1), deren Böden (6) Durchlaßöffnungen für Wasser aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Tröge (1) an ihren Stirnseiten Lagerflächen oder Führungen (2) haben, mit
denen sie zwischen Pfeiler (3) passen, daß im Boden (6) der Tröge (1) jeweils mindestens
ein Rohrstutzen (7) verankert ist, der eine in den nächst tieferen Trog (1) gerichtete
durchgehende Öffnung hat und als Überlauf zur Bildung eines mit Substrat od. dgl.
und Wasser zu füllenden Stauraumes für eine Wasserkultur-Bepflanzung od. dgl. bis
zu einem Teil der Troghöhe innerhalb des Troges (1) nach oben vorsteht, und daß eine
Auffangmulde (9) od.dgl. für Niederschläge mit mindestens einem Ablauf (11) in ihrem
Boden (10) einen auf den oberen Trog (1) aufsetzbaren Abschluß bildet.
2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als oberer Abschluß dienende
Auffangmulde (9) in ihrer Breite über die Breite der Tröge (1) hinausragt.
3. Bausatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Auffangmulde
(9) der der Tröge (1) entspricht und daß in den Stirnseiten der Auffangmulde (9) Lagerflächen
oder Führungen (2) zum formschlüssigen Einfügen zwischen Pfeile (3) vorgesehen sind.
4. Bausatz nach einem der Anspruche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tröge
(1) und/oder die Auffangmulde (9) an ihren Stirnseiten oder Stirnenden jeweils eine
in Gebrauchsstellung senkrechte Rippe (2) oder Nut haben, in welche eine Längsnut
(4) oder eine Rippe des Pfeilers (3) paßt und einschiebbar ist.
5. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstutzen
(7, 11) auf mindestens ein Viertel der Troghöhe aus dem Boden (6) des Troges (1) oder
der Auffangmulde (9) nach oben vorstehen.
6. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Überstand
des/der Rohrstutzen (11) im Inneren der Tröge (1) umso größer ist, je tiefer der Trog
(1) innerhalb der Lärmschutzwand angeordnet ist und/oder das der Überstand der Rohrstutzen
(7) in den Trögen (1) größer als der Rohrstutzen (11) in der Auffangmulde (9) ist.
7. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstutzen
(7, 11) in ihrer Höhenlage verstellbar sind.
8. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintritt
in die Rohrstutzen (7, 11) von oben her freigehalten, beispielsweise mittels einer
gegenüber der Rohröffnung der beabstandeten Haube (13) od. dgl.abgeschirmt ist.
9. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß plattenförmige
oder wandförmige Träger (5) vorgesehen sind, mit denen die Tröge (1) in Gebrauchsstellung
jeweils voneinander auf Abstand gehalten und/oder gegeneinander abgestützt sind.
10. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmigen
Träger (5) eine der Länge der Tröge (1) entsprechende Länge haben und in Gebrauchsstellung
auf den Stirnwänden der Tröge (1) abgestützt sind.
11. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger
(5) mit ihren stirnseitigen Schmalseiten in die Nuten (4) der Pfeiler (3) passen und
in Gebrauchsstellung eingreifen oder selbst Nuten haben, in welche Rippen (2) der
Pfeiler (3) passen und eingreifen.
12. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger
(5) wenigstens ein nach unten durchgehendes, mit dem Rohrstutzen (7) des darüber anzuordnenden
Troges (1) in Gebrauchsstellung etwa fluchtendes Ablaufloch (8) haben oder den nach
unten überstehenden Rohrstutzen (7) wenigstens teilweise in sich aufnehmen.
13. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmigen
Träger (5) mit ihren unteren Längsrändern in Gebrauchsstellung etwa auf der Höhe der
oberen Ränder der Trogwände liegen oder zwischen die Trogwände ragen und in Gebrauchsstellung
vorzugsweise mit dem die Tröge (1) füllenden Substrat in Berührung sind.
14. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger
(5) in Gebrauchsstellung zwischen ihrem unteren Längsrand und dem Trogboden (6) zumindest
bereichsweise einen Abstand haben.
15. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der/die
Träger (5) mit der Auffangmulde (9) und/oder den Trögen (1) einstückig verbunden
ist/sind.
16. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger
(5) an den Trogböden (6) und/oder dem Boden (10) der Mulde (9) formschlüssig, zum
Beispiel über eine insbesondere V-förmige Profilierung angreifen.
17. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Auffanmulde
(9) in ihrem Boden (10) wenigstens einen nach oben ragenden und nach unten offenen
Rohrstutzen (11) zur Bildung eines bepflanzbaren Stauraumes aufweist.
18. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die an
den Tröge (1) und/oder den Mulden (9) und/oder den Trägern (5) und den Pfeilern (3)
ineinandergreifenden Rippen (2) und Nuten (4) einen gerundeten Querschnitt haben und
eine gegenseitige Verschwenkung oder Winkelstellung erlauben.
19. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Stauraum der Tröge (1) ein Kunststoff-Dränrohr eingelegt ist.
20. Bausatz nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tröge (1) und/oder die Mulden (9) und/oder die Träger (5) eine schallabsorbierende
Oberfläche oder Beschichtung haben und vorzugsweise aus Blähton-Beton od. dgl. bestehen.