[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufrauhen eines Trägers für lichtempfindliche
Schichten, dessen Oberfläche mechanisch und anschließend elektrochemisch in einem
wäßrigen Elektrolytbad durch Anlegen eines Dreh- oder Wechselstroms an die dem Träger
gegenüberliegenden Elektroden aufgerauht wird.
[0002] Derartige Träger werden für die Herstellung vorsensibilisierter Druckplatten verwendet,
wobei das Material der Träger, die in Platten- oder Bandform verarbeitet werden, ein
Metall ist, insbesondere Aluminium. Die Aufrauhung von beispielsweise Aluminiumbändern
für die Herstellung von Druckplatten erfolgt mechanisch, elektrochemisch oder in
Kombination eines mechanischen und elektrochemischen Aufrauhverfahrens. Dabei wird
angestrebt, daß die für die Wasserführung und die Haftung der lichtempfindlichen
Schicht benutzte Aluminiumoberfläche eine bestimmte Struktur und Gleichmäßigkeit
aufweist. Beim mechanischen Aufrauhen besitzen die Oberflächenstrukturen pyramidenähnliche
Formen, während elektrochemisch aufgerauhte Aluminiumoberflächen eine schwammartige
Struktur mit vielen Näpfchen und Vertiefungen haben.
[0003] Die mechanische Aufrauhung hat gegenüber der rein elektrochemischen Aufrauhung den
Vorteil des kleineren spezifischen Energieverbrauchs je Quadratmeter Oberfläche des
Trägers, jedoch den Nachteil einer zu groben Oberfläche, auf der neben den pyramidalen
Strukturen noch kristalline Strukturen vorhanden sind.
[0004] Mechanische Aufrauhverfahren sind im allgemeinen Körnungsverfahren, wie Draht- oder
Bürstenkörnung, oder Schmirgelschleifen, während die elektrochemische Aufrauhung
im allgemeinen durch eine elektrolytische Ätzung in einer wäßrigen Elektrolytlösung
erfolgt.
[0005] In dem deutschen Patent 19 62 728 ist ein Verfahren zum kontinuierlichen Erzeugen
einer lithographischen Oberfläche auf einem Metallband durch Naßschleifen und elektrochemische
Behandlung in einem Elektrolyten beschrieben, bei dem man zum Nässen der Metalloberfläche
während des Schleifens den Elektrolyten verwendet und die elektrochemische Behandlung
im unmittelbaren Anschluß an das Schleifen durchgeführt wird. Dazu ist in dem Elektrolyten
ein feinkörniges Schleifmittel suspendiert, und die Schleifmittelsuspension wird
in einem über die gesamte Breite des Metallbandes sich erstreckenden Breitstrahl
auf das bewegte Band aufgestrahlt. Der Elektrolyt ist beispielsweise ein wäßriges
saures oder wäßriges alkalisches Bad.
[0006] Bei dem in der DE-OS 21 30 391 beschriebenen Körnungsverfahren wird die Aluminiumplatte
zunächst durch Schleifen mit einer feuchten Schmirgelmasse aufgerauht, und nach dem
Spülen und gegebenenfalls Reinigen der Platte wird die gekörnte Oberfläche der Aluminiumplatte
in einer Schwefelsäurelösung mit Gleichstrom bei einer Spannung im Bereich von etwa
10 bis 20 V und einer Stromdichte im Bereich von etwa 1 bis 2,2 A/dm² gekörnter Oberfläche
anodisiert. Zuletzt wird die gekörnte und anodisierte Oberfläche der Aluminiumplatte
mit einer Grundiersubstanz zur Verbesserung der Bindung der auf die Oberfläche aufzubringenden
lichtempfindlichen Schicht mit dem Trägermaterial behandelt.
[0007] Aus der DE-AS 26 50 762 ist ein Verfahren zur elektrolytischen Körnung von Aluminiumsubstraten
für die Lithographie mittels Wechselstrom in einem im wesentlichen Chlorwasserstoffsäure
oder Salpetersäure enthaltenden Elektrolyten bekannt, wobei bei diesem Verfahren
eine Wechselspannung angelegt wird, deren Anodenspannung größer ist als die Kathodenspannung
und das Verhältnis des kathodischen coulombischen Eingangs zu dem anodischen coulombischen
Eingang kleiner als 1 ist. Die anodische Halbperiodenzeit des Wechselstroms wird gleich
oder geringer als die kathodische Halbperiodenzeit eingestellt. Der Durchmesser und
die Tiefe der Poren bzw. Löcher in der Oberfläche des Aluminiumsubstrats können beliebig
eingestellt werden, indem ein geeignetes Verhältnis des kathodischen zu anodischen
coulombischen Eingang, bestimmt durch die Spannungseinstellung, ausgewählt wird.
Die Frequenz des regulierten Wechselstroms ist nicht auf den üblichen Wechselstromfrequenzbereich,
d.h. 50 bis 60 Hz, beschränkt. Mit höheren Frequenzen werden feinere Poren auf der
gekörnten Oberfläche erhalten.
[0008] In der deutschen Patentschrift 30 12 135 ist ein Verfahren zur Herstellung eines
Trägers für lithographische Druckplatten beschrieben, bei dem die Oberfläche einer
Aluminiumplatte durch Naßschleifen mechanisch aufgerauht wird, Aluminium von der Oberfläche
der Platte chemisch geätzt wird und anschließend ein elektrischer Strom mit einer
Wellenform, die durch alternierende Änderung der Polarität erhalten wird, an die
Platte in einer sauren wäßrigen Lösung so angelegt wird, daß das Verhältnis der mit
der Platte als Anode gebildeten Ladungsmenge zu der mit der Platte als Kathode gebildeten
Ladungsmenge bei 0,5/1 bis 1,0/1 liegt. Die Elektrolyse wird so durchgeführt, daß
die Stromdichte, falls die Platte die Anode ist, nicht weniger als 20 A/dm² beträgt
und die mit der Platte als Anode gebildete Ladungsmenge 200 Coulomb/dm² oder weniger
beträgt, und die Anoden- und Kathodenspannungen bei 1 bis 50 V liegen. Zuletzt wird
die Platte einer anodischen Oberflächenoxidation unterzogen.
[0009] Bei der Kombination der mechanischen und der elektrochemischen Aufrauhung wird angestrebt,
die Vorteile beider Verfahren miteinander zu verknüpfen. Dabei wird erwartet, daß
die mechanisch aufgerauhte Oberfläche des Metallträgers durch Näpfchen und Vertiefungen,
die durch die elektrochemische Aufrauhung entstehen, fein überlagert wird. Dabei zeigt
sich jedoch in unerwünschter Weise, daß neben den pyramidalen Strukturen der mechanischen
Aufrauhung relativ große Löcher auftreten, die durch die elektrochemische Aufrauhung
entstehen. Um halbwegs brauchbare Ergebnisse zu erzielen, muß an die mechanische Aufrauhung
eine unverhältnismäßig starke elektrochemische Aufrauhung anschließen, wodurch der
Stromverbrauch sehr stark ansteigt, bedingt durch die entstehenden Löcher der elektrochemischen
Aufrauhung. Die Ursache für die Löcher sind eine zu hohe und zu lange Stromeinwirkung,
die andererseits wieder erforderlich ist, um die Verteilung der Löcher sehr gleichmäßig
zu gestalten. Ebenso problematisch ist bei der Überlagerung der mechanisch aufgerauhten
Oberfläche eines Metallträgers mit elektrochemischer Aufrauhung mittels Wechselstrom
bei sehr hoher Arbeitsgeschwindigkeit des Metallträgers die Entstehung sogenannter
elektrischer Querschläge im Takt der Wechselstromspannung, wobei diese Querschläge
in Streifenform auf der Oberfläche des Metallträgers sichtbar sind. Die Ursache dieser
störenden Querschläge ist aller Wahrscheinlichkeit nach der ständige Polaritätswechsel
des an die Elektroden anliegenden Wechselstroms.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art so zu
verbessern, daß die Oberfläche eines mit hoher Arbeitsgeschwindigkeit bewegten Trägers
für lichtempfindliche Schichten mechanisch und elektrochemisch so aufgerauht wird,
daß die der mechanischen pyramidalen aufgerauhten Oberfläche des Trägers überlagerte
elektrochemische Aufrauhung aus gleichmäßig und fein verteilten Näpfchen und Vertiefungen
besteht, und weder Löcher noch sichtbare Querschläge aufweist.
[0011] Diese Aufgabe wird nach einem Verfahren gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 1 in
der Weise gelöst, daß die Frequenz des Dreh- oder Wechselstroms größer als die Netzfrequenz
von 50 Hz ist und daß mit wachsender Transportgeschwindigkeit des Trägers durch das
Elektrolytbad die Frequenz hoher eingestellt wird.
[0012] Dabei wird die Dreh- oder Wechselstromfrequenz im Bereich größer/ gleich 50 Hz bis
300 Hz gewählt. Der Träger wird verfahrensgemäß mit einer konstanten Geschwindigkeit
zwischen 50 und 150 m/min durch das Elektrolytbad bewegt, und die Dreh- oder Wechselstromfrequenz
wird so gewählt, daß ein Abstand t der elektrischen Querschläge auf der Trägeroberfläche,
die im Takt der Polaritätsänderungen des Dreh- oder Wechselstrom gebildet werden,
kleiner/gleich 15 mm ist.
[0013] Insbesondere wird der Abstand t der elektrischen Querschläge auf der Trägeroberfläche
gemäß der Beziehung t = v/f, mit der Trägertransportgeschwindigkeit v in mm/sec und
der Dreh- oder Wechselstromfrequenz f in Hz (1/sec), im Bereich von 3 bis 15 mm gewählt.
[0014] Durch den Einsatz von Wechsel- oder Drehstrom mit wesentlich höherer Frequenz als
50 Hz wird der Abstand t der Querschläge so weit verringert, daß es zu einem gleichmäßigen
Erscheinungsbild auf der Oberfläche des Trägers kommt. Hierzu kann die Frequenz des
Stroms beispielsweise bis auf 300 Hz angehoben werden. Bei einer Geschwindigkeit von
100 m/min ist der Abstand t der elektrischen Querschläge dann auf der Trägeroberfläche
bei einer Dreh- oder Wechselstromfrequenz von 300 Hz kleiner/gleich 6 mm.
[0015] Die Stromdichte der Elektroden, die in das wäßrige Elektrolytbad eintauchen, betragt
5 bis 50 % der Stromdichte der Elektroden, die mit einer Dreh- oder Wechselstromfrequenz
von 50 Hz für die rein elektrochemische Aufrauhung betrieben werden. Insbesondere
beträgt die Stromdichte der Elektroden 10 bis 20 % der Stromdichte der Elektroden,
die mit einer Dreh- oder Wechselstromfrequenz von 50 Hz für die rein elektrochemische
Aufrauhung betrieben werden, und liegt diese erstgenannte Stromdichte im Bereich
von 250 bis 1400 A/m².
[0016] Durch die hohe Arbeitsgeschwindigkeit erfolgt eine Reduzierung der Einwirkdauer
des elektrischen Stromes für die elektrochemische Aufrauhung auf die Metalloberfläche,
und da darüber hinaus auch der spezifische Stromverbrauch gegenüber der rein elektrochemischen
Aufrauhung entsprechend verringert wird, unterbleibt die unerwünschte Lochbildung.
Es wird ein sehr gleichmäßiges Aufrauhbild der Oberfläche des Metallträgers auch
bei sehr hohen Arbeitsgeschwindigkeiten erreicht, und mit der Erhöhung der Stromfrequenz
wird gleichzeitig die Einwirkdauer je Zeiteinheit verringert, was gleichfalls der
Lochbildung entgegenwirkt.
[0017] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt Elektroden in dem Elektrolytbad,
die mit der Sekundär seite eines ersten Drehstromtransformators verbunden sind, dessen
Primärseite über einen Drehstromfrequenzumsetzer an Regel- und einen Leistungstransformator
für Drehstrom angeschlossen ist.
[0018] In Ausgestaltung der Erfindung setzt der Drehstromfrequenzumsetzer die Netzfrequenz
des Drehstroms in einem Bereich von größer/gleich 50 bis 300 Hz, bei einer Spannung
zwischen 1 bis 380 V für die einzelnen Phasen des Drehstromes, um, die über Leitungen
eingespeist werden. Dabei ist der Drehstromtransformator in Stern- oder Dreieckschaltung
geschaltet. Ferner sind weitere Elektroden in einem Elektrolytbad mit der Sekundärseite
eines zweiten Drehstromtransformators verbunden, dessen Primärseite über einen Drehstrom-Regel-
und einen Leistungstransformator an Drehstrom angeschlossen ist. Der zweite Drehstromtransformator
ist gleichfalls in Stern- oder Dreieckschaltung geschaltet. Die weiteren Elektroden
sind am Anfang und/oder am Ende des Elektrolytbades angeordnet, und dem Drehstrom-Regeltransformator
wird Drehstrom mit Netzfrequenz über Leitungen eingespeist. Bei einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird anstelle von Drehstrom Wechselstrom verwendet, und es ist je ein
Elektrodenpaar in einem Elektrolytbad mit der Sekundärseite eines Wechselstromtransformators
verbunden, und ferner die Primärseite jedes Wechselstromtransformators über einen
Wechselstromfrequenzumsetzer an Wechselstrom angeschlossen. Jeder der Wechselstromfrequenzumsetzer
arbeitet dabei in einem Frequenzbereich größer/gleich 50 Hz bis 300 Hz, bei einer
Spannung von 1 bis 380 V des Wechselstroms.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
deren Elektroden mit frequenzumgesetztem Drehstrom beaufschlagt sind,
Fig. 2 schematisch eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung, bei der zusätzlich
zu den Elektroden der ersten Ausführungsform weitere Elektroden vorhanden sind, die
mit netzfrequentem Drehstrom arbeiten,
Fig. 3 schematisch eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung, deren Elektrodenpaare
mit frequenzumgesetztem Wechselstrom beaufschlagt sind
und
Fig. 4 schematisch eine vierte Ausführungsform der Vorrichtung, bei der zusätzlich
zu den Elektrodenpaaren der dritten Ausführungsform weitere Elektrodenpaare vorhanden
sind, an denen netzfrequenter Wechselstrom anliegt.
[0020] Die in Figur 1 schematisch gezeigte Vorrichtung besteht aus einem Elektrolytbad 1,
dessen Elektrolyt beispiels weise verdünnte wäßrige Schwefel-, Salpeter- oder Chlorwasserstoffsäure
sein kann. Ein Träger 2 in Bandform bewegt sich in Laufrichtung A durch das Elektrolytbad
1. In Figur 1 ist nur die Vorrichtung zur elektrochemischen Aufrauhung der Oberfläche
des Trägers 2 dargestellt, nicht jedoch die Teile der Vorrichtung bzw. Anlage, in
welcher die mechanische Aufrauhung der Trägeroberfläche vorgenommen wird. Derartige
Anlagen- bzw. Vorrichtungsteile sind ausführlich in der deutschen Offenlegungsschrift
19 62 729 und der deutschen Patentschrift 19 62 728 dargestellt und beschrieben.
[0021] Im Abstand zu dem Träger 2 sind in dem Elektrolytbad 1 Elektroden 3, 4 und 5 angeordnet,
die an drei nicht näher bezeichneten Wicklungen der Sekundärseite eines ersten Drehstromtransformators
6 angeschlossen sind. Die entsprechenden drei Wicklungen auf der Primärseite des Drehstromtransformators
6 sind mit einem Drehstromfrequenzumsetzer 7 verbunden, der über Leitungen L1, L2
und L3 an nicht gezeigten Regeltransformatoren, die von einem gemeinsamen Leistungstransformator
für Drehstrom gespeist werden, angeschlossen ist. Der Drehstromfrequenzumsetzer 7
ermöglicht es, den mit der Netzfrequenz von 50 Hz eingespeisten Drehstrom in einen
Drehstrom im Frequenzbereich größer/gleich 50 Hz bis 300 Hz umzusetzen. Dabei wird
die Frequenz des Drehstroms größer als die Netzfrequenz von 50 Hz gewählt, und mit
wachsender Transportgeschwindigkeit des Trägers 2 durch das Elektrolytbad 1 wird
auch die umgesetzte Frequenz höher eingestellt. Der Träger 2 durchläuft das Elektrolytbad
1 im allgemeinen mit einer konstanten Geschwindigkeit, die zwischen 50 bis 150 m/min
gewählt werden kann.
[0022] Bei einer sehr hohen Transportgeschwindigkeit v von beispielsweise 100 m/min treten
bei einer Frequenz f = 50 Hz des an die Elektroden 3, 4 und 5 angelegten Drehstroms,
entsprechend der Beziehung t = v/f, mit der Transportgeschwindigkeit v in mm /sec,
der Stromfrequenz in Hz bzw. 1/sec und dem Abstand t in mm der sogenannten Querschläge
auf der Oberfläche des Trägers 2, Abstände t von 33,3 mm auf. Diese elektrischen Querschläge
werden entsprechend den Polaritätsänderungen der Elektroden 3, 4 und 5 durch den angelegten
Dreh- bzw. Wechselstrom verursacht.
[0023] Die Vorrichtung nach der Erfindung wird zur Vergleichmäßigung dieser Querschläge
so betrieben, daß die frei wählbaren Parameter, nämlich die Transportgeschwindigkeit
des Trägers 2 und die Frequenz des an die Elektroden 3, 4 und 5 angelegten Stromes,
so gewählt werden, daß der Abstand t der Querschläge kleiner/gleich 15 mm ist, insbesondere
6 mm beträgt.
[0024] Die Stromdichte der Elektroden 3, 4 und 5 beträgt 5 bis 50 %, insbesondere 10 bis
20 % der Stromdichte der Elektroden, die mit einer Dreh- oder Wechselstromfrequenz
von 50 Hz für die rein elektrochemische Aufrauhung betrieben werden. Größenordnungsmäßig
liegt die Stromdichte der Elektroden 3, 4 und 5 im Bereich von 250 bis 1400 A/m².
[0025] Sobald die elektrochemische Aufrauhung im Elektrolytbad 1 beendet ist, wird der Träger
2 beispielsweise ohne Zwischenbeizung gespült und elektrochemisch anodisiert.
[0026] Die dem Drehstromfrequenzumsetzer 7 eingespeisten Ströme haben Spannungen, die im
Bereich von 1 bis 380 V liegen, und werden spannungsmäßig so transformiert, daß die
an den Elektroden 3, 4 und 5 anliegenden Spannungen zwischen 20 und 50 V, insbesondere
35 V, liegen.
[0027] Die Ausführungsform der Vorrichtung nach Figur 2 umfaßt ein Elektrolytbad 11, durch
das der Träger 2 hindurchtransportiert wird. Zusätzlich zu den Elektroden 3, 4 und
5 befinden sich weitere Elektroden 8, 9 und 10 in dem Elektrolytbad 11, das einen
Elektrolyten der gleichen Konsistenz wie das Elektrolytbad 1 der Ausführungsform
nach Figur 1 enthalten kann. Die Laufrichtung des Trägers 2 ist in Figur 2 nicht dargestellt,
da sich dieser entweder von links nach rechts oder von rechts nach links bewegen kann.
Dies bedeutet, daß bei der Bewegungsrichtung von links nach rechts die Elektroden
8, 9 und 10 am Ende des Elektrolytbades angeordnet sind und bei der dazu entgegengesetzten
Bewegungsrichtung des Trägers 2 die Elektroden 8, 9, 10 am Anfang des Elektrolytbades
11 sich befinden.
[0028] Die Elektroden 8, 9 und 10 sind mit den entsprechenden, nicht näher bezeichneten
Wicklungen der Sekundärseite eines zweiten Drehstromtransformators 13 verbunden. Die
entsprechenden Wicklungen auf der Primärseite des zwei ten Drehstromtransformators
13 sind über einen Drehstrom-Regeltransformator 12 und einen nicht gezeigten Leistungstransformator
an Drehstrom angeschlossen. Der zweite Drehstromtransformator 13 ist in Stern- oder
Dreieckschaltung geschaltet. Der Anschluß des Drehstrom-Regeltransformators 12 an
den nicht gezeigten Leistungstransformator erfolgt über Leitungen L1, L2 und L3. Dem
Drehstrom-Regeltransformator 12 wird Drehstrom mit Netzfrequenz, d.h. mit 50 Hz,
über die Leitungen L1, L2 und L3 eingespeist, eine Frequenzumsetzung, wie im Falle
der Elektroden 3, 4 und 5, findet nicht statt.
[0029] Obgleich dies in Figur 2 nicht dargestellt ist, können, analog zu den Elektroden
8, 9 und 10, weitere drei Elektroden in einem entsprechend größeren Elektrolytbad
11 links von den Elektroden 3, 4 und 5 angeordnet werden. Ein derartiger Aufbau läuft
darauf hinaus, daß sowohl am Anfang als auch am Ende eines erweiterten Elektrolytbades
11 jeweils ein Satz von drei Elektroden vorhanden ist, die mit Drehstrom mit Netzfrequenz
beaufschlagt werden, während der mittlere Satz der Elektroden 3, 4 und 5 mit Drehstrom
höherer Frequenz als Netzfrequenz betrieben wird. Ebenso ist es, wie schon erwähnt,
in bevorzugter Weise möglich, daß die Elektroden 3, 4 und 5 am Anfang oder am Ende
des Elektrolytbades angeordnet sind und mit den Elektroden 8, 9 und 10, die dann
hinter bzw. vor den Elektroden 3, 4 und 5 sich befinden, zusammenarbeiten.
[0030] Die dritte Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung, wie sie in Figur 3
schematisch dargestellt ist, unterscheidet sich gegenüber der ersten Ausführungsform
nach Figur 1 dadurch, daß anstelle der einzelnen, mit Drehstrom höherer Freguenz
als Netzfrequenz beaufschlagten Elektroden Elektrodenpaare 14, 15; 16, 17 und 18,
19 in einem Elektrolytbad 20 vorhanden sind, durch das der Träger 2 in Laufrichtung
A hindurchläuft. Der Elektrolyt im Elektrolytbad 20 hat die gleiche Zusammensetzung,
wie sie anhand von Figur 1 beschrieben wurde. Je eines der Elektrodenpaare 14, 15;
16, 17 und 18, 19 ist mit der Sekundärseite eines zugehörigen Wechselstromtransformators
21, 22 bzw. 23 verbunden. Primärseitig ist jeder Wechselstromtransformator über einen
Wechselstromfrequenzumsetzer 24, 25 und 26 an Wechselstrom angeschlossen. Der Wechselstrom
wird über Leitungen L1, L2 des Frequenzumsetzers 24, Leitungen L2, L1 des Frequenzumsetzers
25 und Leitungen L1, L2 des Frequenzumsetzers 26 eingespeist. Die Symbole L1 und L2
stehen für die beiden Phasenleitungen für Wechselstrom. Die elektrochemische Aufrauhung
erfolgt hierbei gemäß dem sogenannten Mittelleiterverfahren, d.h. der Wechselstromkreis
des einen Elektrodenpaares 14, 15 ist über den Elektrolyten des Elektrolytbades 20,
den unterhalb der beiden Elektroden 14, 15 befindlichen Abschnitt des Trägers 2 und
die Sekundärwicklung des Wechselstromtransformators 21 geschlossen. Jeder der Wechselstromfrequenzumsetzer
24, 25, 26 wird in einem Frequenzbereich größer/gleich 50 Hz bis 300 Hz, bei einer
Spannung von 1 bis 380 V des Wechselstroms betrieben.
[0031] Die vierte, in Figur 4 gezeigte Ausführungsform der Vorrichtung umfaßt ein Elektrolytbad
31, durch das der Träger 2 hindurchtransportiert wird. Ähnlich wie bei der Ausführungsform
nach Figur 2, ist in Figur 4 die Laufrichtung des Trägers 2 nicht eingezeichnet, da
sich dieser entweder von links nach rechts oder von rechts nach links durch das Elektrolytbad
31 bewegen kann. Bei dieser Ausführungsform sind zusätzlich zu den in Figur 3 vorhandenen
Elektrodenpaaren weitere Elektrodenpaare 27, 28 und 29, 30 im Elektrolytbad 31 vorhanden.
Diese Elektrodenpaare sind mit den Wicklungen auf den Sekundärseiten von Wechselstromtransformatoren
32 und 33 verbunden, die primärseitig über Wechselstrom-Regeltransformatoren 34 und
35 mit netzfrequentem Wechselstrom gespeist werden. Die Elektrodenpaare 14, 15; 16,
17; 18, 19 sind entweder am Anfang oder am Ende des Elektrolytbades 31 angeordnet.
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß in Figur 4 aus Vereinfachungsgründen
nur das eine Elektrodenpaar 18, 19 gemäß der dritten Ausführungsform nach Figur 3
dargestellt ist und die links davon liegenden Elektrodenpaare 16, 17 und 14, 15 der
Figur 3 weggelassen wurden. Obgleich dies zeichnerisch nicht gezeigt ist, ist desweiteren
eine Anordnung möglich, bei der sowohl am Anfang als auch am Ende eines erweiterten
Elektrolytbades 31 jeweils zwei Elektrodenpaare angeordnet sind, die mit netzfrequentem
Wechselstrom betrieben werden, der über Wechselstrom-Regeltransformatoren und Wechselstrom-Transformatoren
mit konstantem Übersetzungsverhältnis, wie dies der Fall bei den Transformatoren 32
und 33 ist, an die Elektrodenpaare angelegt wird. Die einge speisten Wechselströme,
unabhängig davon, ob sie frequenzumgesetzt werden oder Netzfrequenz aufweisen, besitzen
eine Spannungshöhe im Bereich von 1 bis 380 V. Die Frequenzumsetzung der Netzfrequenz
der eingespeisten Wechselströme bewegt sich im Bereich von größer/gleich 50 Hz bis
300 Hz. Die Stromdichte an den mit Wechselstrom beaufschlagten Elektroden beträgt
5 bis 50 %, insbesondere 10 bis 20 % der Stromdichte an den Elektroden für die rein
elektrochemische Aufrauhung.
[0032] Mit den Vorrichtungen nach der Erfindung wird eine Überlagerung der mechanisch aufgerauhten
Oberfläche des Trägers 2, beispielsweise durch Naßbürsten mit einer Suspension aus
Bims- und/oder Quarzmehl, durch eine elektrochemische Aufrauhung erreicht, wobei die
Stromfrequenzen der an den Elektroden anliegenden Dreh- oder Wechselströmen im allgemeinen
wesentlich höher als 50 Hz sind. Es wird dabei ein optisch querschlagfreies Aufrauhbild,
eine feine Überlagerung der mechanisch aufgerauhten Oberfläche des Trägers durch die
elektrochemisch erzeugte Aufrauhung, geringerer spezifischer Stromverbrauch und eine
sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit für den Träger, bis zu 150 m/min, erzielt. Die Rauhtiefe
der mechanisch aufgerauhten Oberfläche des Trägers ist dabei wesentlich größer als
die Rauhtiefe, die durch die elektrochemische Aufrauhung erhalten wird. Die Oberfläche
des Trägers ist vergleichsweise hell, und die mit einem derartigen Träger hergestellte
Druckplatte zeigt nach der Entwicklung keinerlei Farbschleier.
1. Verfahren zum Aufrauhen eines Trägers für lichtempfindliche Schichten, dessen
Oberfläche mechanisch und anschließend elektrochemisch in einem wäßrigen Elektrolytbad
durch Anlegen eines Dreh- oder Wechselstroms an die dem Träger gegenüberliegenden
Elektroden aufgerauht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des Dreh- oder
Wechselstroms größer als die Netzfrequenz von 50 Hz ist und daß mit wachsender Transportgeschwindigkeit
des Trägers durch das Elektrolytbad die Frequenz höher eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreh- oder Wechselstromfrequenz
im Bereich größer/gleich 50 Hz bis 300 Hz gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger mit einer konstanten
Geschwindigkeit zwischen 50 und 150 m/min durch das Elektrolytbad bewegt wird und
daß die Dreh- oder Wechselstromfrequenz so gewählt wird, daß ein Abstand t der elektrischen
Querschläge auf der Trägeroberfläche, die im Takt der Polaritätsänderungen des Dreh-
oder Wechselstroms gebildet werden, kleiner/gleich 15 mm ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand t der elektrischen
Querschläge auf der Trägeroberfläche gemäß der Beziehung t = v/f, mit der Trägertransportgeschwindigkeit
v in mm/sec und der Dreh- oder Wechselstromfrequenz f in Hz (1/sec) , im Bereich
von 3 bis 15 mm gewählt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand t der elektrischen
Querschläge auf der Trägeroberfläche bei einer Dreh- oder Wechselstromfrequenz von
300 Hz kleiner/gleich 6 mm gewählt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdichte
der Elektroden, die in das wäßrige Elektrolytbad eintauchen, 5 bis 50 % der Stromdichte
der Elektroden beträgt, die mit einer Dreh-oder Wechselstromfrequenz von 50 Hz für
die rein elektrochemische Aufrauhung betrieben werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdichte der Elektroden,
die in das wäßrige Elektrolytbad eintauchen, 10 bis 20 % der Stromdichte der Elektroden
beträgt, die mit einer Dreh- oder Wechselstromfrequenz von 50 Hz für die rein elektrochemische
Aufrauhung betrieben werden, und daß die erstgenannte Stromdichte 250 bis 1400 A/m²
beträgt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß nach der elektrochemischen
Aufrauhung ohne Zwischenbeizung der Träger gespült und elektrochemisch anodisiert
wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die frequenzmäßig
umzusetzenden Spannungen im Bereich von 1 bis 380 Volt, bei Frequenzen im Bereich
größer/gleich 50 und bis zu 300 Hz liegen und daß die an den Elektroden anliegenden
Spannungen 20 bis 50 V, insbesondere 35 V, betragen.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Anfang und/oder
am Ende der elektrochemischen Aufrauhung des Trägers eine elektrolytische Behandlung
des Trägers mit Gleichstrom erfolgt.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß Elektroden (3, 4, 5) in dem Elektrolytbad (1) mit der Sekundärseite
eines ersten Drehstromtransformators (6) verbunden sind, dessen Primärseite über einen
Drehstromfrequenzumsetzer (7) über Regeltransformatoren an einen Leistungstransformator
für Drehstrom angeschlossen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehstromfrequenzumsetzer
(7) die Netzfrequenz des Drehstroms in einem Bereich von größer/gleich 50 bis 300
Hz, bei einer Spannung zwischen 1 bis 380 V für die einzelnen Phasen des Drehstroms
um-setzt, die über Leitungen (L1 , L2, L3) eingespeist werden.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehstromtransformator
(6) in Stern- oder Dreieckschaltung geschaltet ist.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß weitere
Elektroden (8, 9, 10) in einem Elektrolytbad (11) mit der Sekundärseite eines zweiten
Drehstromtransformators (13) verbunden sind, dessen Primärseite über einen Drehstrom-Regel-(12)
und einen Leistungstransformator an Drehstrom angeschlossen ist und daß der zweite
Drehstromtransformator (13) in Stern- oder Dreieckschaltung geschaltet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Elektroden
(8, 9, 10) am Anfang und/oder am Ende des Elektrolytbades (11) angeordnet sind und
daß dem Drehstrom-Regeltransformator (12) Drehstrom mit Netzfrequenz über Leitungen
(L1, L2, L3) eingespeist wird.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß je ein Elektrodenpaar (14, 15; 16, 17; 18, 19) in einem Elektrolytbad
(20) mit der Sekundärseite eines Wechselstromtransformators (21; 22; 23) verbunden
ist und daß die Primärseite jedes Wechselstromtransformators über einen Wechselstromfrequenzumsetzer
(24; 25; 26) an Wechselstrom angeschlossen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Wechselstromfrequenzumsetzer
(24; 25; 26) in einem Frequenzbereich größer/gleich 50 Hz bis 300 Hz, bei einer Spannung
von 1 bis 380 Volt des Wechselstroms arbeitet.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Elektrodenpaare
(27, 28; 29, 30) in einem Elektrolytbad (31) mit den Sekundärseiten von Wechselstromtransformatoren
(32; 33) verbunden sind, deren Primärseiten über Wechselstrom-Regeltransformatoren
(34; 35) an Wechselstrom angeschlossen sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Elektrodenpaare
(27, 28; 29, 30) am Anfang und/oder am Ende des Elektrolytbades (31) angeordnet sind
und daß den Wechselstrom-Regeltransformatoren (34; 35) Wechselstrom mit Netzfrequenz
eingespeist wird.