[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung der Innenfläche eines langgestreckten,
mit Teilchen verschmutzten Hohlkörpers gemäß dem Gattungsbegriff des Hauptanspruches
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei der Herstellung von miteinander verschraubbaren Rohren für die Erdöl- und Erdgasindustrie
werden die Rohrenden mittels einer Bearbeitungsmaschine und einem entsprechenden Werkzeug
mit einem Gewinde versehen. Bei diesem spanenden Bearbeitungsvorgang bleiben nach
dem Schneidvorgang im Rohrinnern Schneidspäne, Zunder und loser Rost liegen. Eine
der Möglichkeiten diese Schmutzteilchen zu entfernen ist, einen Preßluftstrahl auf
ein offenes Ende des Rohres zu richten und die aus dem Rohr herausfliegenden Schmutzteilchen
aufzufangen (DE-OS 31 27 259). Diese Art der Säuberung ist mit einer Geräusch- und
Staubemission verbunden und anlagetechnisch sehr aufwendig gestaltet.
[0003] Eine andere Art der Reinigung von Hohlkörpern, insbesondere der mit einem Gewinde
versehenen Rohrenden ist der US-PS 4,600,444 zu entnehmen. Bei diesem Vorschlag werden
mittels rotierender Bürsten die Außen- bzw. die Innenseiten der Rohrenden gesäubert,
wobei zusätzlich im Bürstenbereich der Innenbürsten radial austretende Strahlen einer
Reinigungsflüssigkeit auf die zu reinigenden Innenflächen gerichtet werden. Für die
Außenseite wird unabhängig von der Außenbürste die Reinigungsflüssigkeit auf die äußere
Fläche des zu reinigenden Rohrabschnittes gespritzt. Die sich im Innern des Rohres
sammelnde Flüssigkeit wird mittels einer an einer Dornstange angeordneten Kunststoffscheibe
ausgeschoben, sobald das Rohr aus der Reinigungsvorrichtung zurückgezogen wird. Die
ausgeschobene Flüssigkeit läuft auf ein Auffangblech und von da über ein Sieb in einen
Vorratsbehälter. Die gesammelte Flüssigkeit wird mittels einer im Vorratsbehälter
angeordneten Pumpe direkt oder aber über einen Zyklonabscheider der Reinigungsvorrichtung
wieder zugeführt. Die vorgeschlagene Vorrichtung ist zum einen nicht geeignet für
die Reinigung eines Hohlkörpers über dessen ganze Länge, zum anderen apparativ sehr
aufwendig und des weiteren nur über einen Umbau an unterschiedliche Durchmesser der
zu reinigenden Hohlkörper anpaßbar.
[0004] Eine weitere mit einer Hochdruckflüssigkeit arbeitende Anlage ist aus der DE-OS 33
35 467 bekanntgeworden. Sie besteht aus einer in Längsrichtung der Bohrung eines Maschinenteiles
oder eines Rohres verschiebbaren Lanze, die am vorderen Ende eine Düsenanordnung aufweist
und am anderen Ende mit einem Hochdruckmittelanschluß, mit einem Drehantrieb und einem
Antrieb für den axialen Vorschub verbunden ist. Die Lanze, der Drehantrieb, der axiale
Antrieb sowie die Drehdurchführung bilden dabei eine bauliche Einheit, die mittels
Träger auf dem Schlitten einer Werkzeugmaschine anordenbar ist. Diese Vorrichtung
ht den Nachteil, daß sie zur Reinigung langgestreckter Bohrungen bzw. Rohre axial
verschoben werden muß und damit der gesamte Antrieb und auch die Drehdurchführung
ebenfalls verschoben werden müssen. Dazu sind aufwendige Schlittenführungen und Kabelschlepper
erforderlich. Außerdem ist diese Vorrichtung nur in aufwendiger Weise an unterschiedliche
Abmessungen und Längen der zu reinigenden Hohlkörper anpaßbar.
[0005] Eine mehr anpassungsfähige Anlage, die ebenfalls nach dem Prinzip der Hochdruckreinigung
arbeitet, ist der US-PS 3,938,535 entnehmbar. Diese weist eine in der Höhe und seitlich
verschiebbare Führungs- und Haltevorrichtung auf, in der eine in axialer Richtung
verschiebbare Lanze angeordnet ist. Die Lanze ist an ihrem rückwärtigen Ende mit einem
Hochdruckschlauch verbunden und wird über an einem Gabelbaum herabhängende Ketten
an mindestens 2 Stellen abgefangen. Die Spitze der Lanze weist eine nach vorn gerichtete
axial liegende Bohrung und zusätzlich im Abstand dazu über den Umfang verteilt schräg
nach hinten weisende Öffnungen auf, so daß eine Rotation der Lanze nicht erforderlich
ist. Um den aus dem vorderen Ende des Hohlkörpers herausschießenden Wasserstrahl abzufangen,
ist für jeden zu strahlenden Hohlkörper, insbesondere bei Rohrbündelreinigungen eine
separate Abdichtvorrichtung erforderlich. Die mit der axialen Verschiebung der Lanze
erforderlichen Nachschleppeinrichtungen sind ebenfalls sehr aufwendig und nehmen viel
Platz in Anspruch.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Reinigen der Innenfläche langgestreckter,
mit Teilchen verschmutzter Hohlkörper anzugeben, mit dem die geschilderten Nachteile
vermieden werden können und das bei vollautomatischer Arbeitsweise mit nur geringem
konstruktiven Aufwand eine vollständige Reinigung der gesamten Innenfläche des Hohlkörpers
ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 und 2 angegebenen
Merkmalen gelöst. Weiterbildende Maßnahmen sind in den Unteransprüchen festgelegt.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die bisherige Beseitigung der im Innern
des Rohres liegenden Schmutzteilchen mittels eines Preßluftstrahles durch eine Flüssigkeitsspülung
ersetzt. Dieses Verfahren hat den großen Vorteil, daß die störende Lärm- und Staubbelästigung
entfällt und durch das kontrollierte Abführen der Schmutzteilchen eine Verschmutzung
der umliegenden Betriebsbereiche vermieden wird. Außerdem ist das Verfahren so ausgelegt,
daß das verschmutzt aus dem Hohlkörper herauslaufende Spritzwasser gereinigt der Strahlseite
wieder zugeführt wird. Die vollständige Reinigung der Innenfläche wird dadurch erreicht,
daß der austretende Flüssigkeitsstrahl in Form einer kreisenden Bewegung auf die Innenfläche
des Hohlkörpers gerichtet ist. Während des Spülprozesses wird der Radius dieser Kreisbewegung
fortlaufend so geändert, daß der Innenflächenbereich am Anfang des Rohres mit einem
entsprechend großen Radius und weiter fortschreitend die nachfolgenden Innenflächenbereiche
mit einem immer kleiner werdenden Radius des kreisenden Flüssigkeitsstrahles bespritzt
werden. Damit der ungestörte Abfluß des sich im Grund des Hohlkörpers sammelnden Spritzwassers
gewährleistet ist, wird der Hohlkörper während des Spülprozesses in Längsrichtung
leicht geneigt, wobei dieser Neigungswinkel im Bereich zwischen 2 - 4 Grad liegt.
Die Spüldauer ist abhängig von der Abmessung, d. h. Innendurchmesser und Länge des
Hohlkörpers und liegt zwischen 15 - 30 Sekunden. Sie ist über ein ein Ventil betätigendes
Zeitrelais einstellbar.
[0009] Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch eine den
Hohlkörper aufnehmende Halterung, die als eine langgestreckte, geschlossene Rinne
ausgebildet ist. Die Längserstreckung dieser Rinne wird so gewählt, daß sie mindestens
gleich oder etwas größer ist als der längste zu reinigende Hohlkörper. Um die Rinne
und damit auch den auf ihr liegenden Hohlkörper während des Spülprozesses neigen zu
können, ist sie auf einem in der Mitte gelagerten Kipptisch angeordnet. Am Ende des
Kipptisches ist ein Hebel angeordnet, der mit einem Ende mit dem Kipptisch und mit
dem anderen Ende über einen Kniehebel mit der Kolbenstange eines hydraulischen Zylinders
angelenkt verbunden ist, während das Kniehebelgelenk sich auf dem Fundament abstützt.
Durch Betätigung des Kolbens wird über den Kniehebel der Kipptisch und die auf ihm
gelagerte Rinne abgesenkt, so daß damit die gewünschte Schieflage eingestellt werden
kann.
[0010] Das aus dem Hohlkörper herauslaufende mit Schmutzteilchen versetzte Spritzwasser
wird über die Rinne kontrolliert abgeführt und läuft anschließend in ein Absatzbecken.
In diesem Becken werden mittels eines Siebbehälters die Schmutzteilchen vom Schmutzwasser
getrennt und das gereinigte Wasser wird über eine Pumpe der Spritzstelle wieder zugeführt.
Damit wird der Wasserverbrauch gering gehalten, da nur die am Hohlkörper anhaftenden
Wassertropfen ausgetragen werden.
[0011] Die Strahldüse, z. B. in Form einer Feuerwehrspritze ist mit einer rückwärtigen stabförmigen
Verlängerung des Strahldüsenkörpers auf einem in der Höhe und in axialer Richtung
verfahrbaren Tisch gelagert. Damit kann die Spritzvorrichtung vor das offene Ende
des Hohlkörpers geschoben und die Mündung je nach Querschnittsgröße des Hohlkörpers
auf die entsprechende Höhe eingestellt werden. Die kreisende Bewegung des Flüssigkeitsstrahles
wird dadurch erreicht, daß die stabförmige Verlängerung gelenkig gelagert ist und
am Ende mit einem Kurbeltrieb verbunden ist. Damit der Radius der kreisenden Bewegung
des Flussigkeitsstrahles während des Spülprozesses verändert werden kann, ist auf
der Unterseite des Lagers eine Mutter befestigt, in die eine mit einem Stellmotor
verbundene Spindel eingreift. Damit wird der Abstand des Lagers zum Kurbeltrieb verändert,
so daß sich bei kurzem Abstand ein großer Radius, bei langem Abstand ein kleinerer
Radius ergibt. Der Vorteil dieser Anordnung ist darin zu sehen, daß man zu Beginn
des Spülprozesses den Spülstrahl auf den Innenflächenbereich unmittelbar am Anfang
des Rohres einstellt und dann weiter fortschreitend die Radien immer kleiner macht,
so daß der Strahl immer tiefer in das Rohrinnere eindringt.
[0012] Bei der Reinigung im Durchmesser großer Hohlkörper kann nicht ausgeschlossen werden,
daß trotz der Rinnenform der den Hohlkörper aufnehmenden Halterung einige Schmutzteilchen
über den Rinnenrand hinweg nach unten fallen. Dies ist deshalb möglich, weil im Sinne
einer kompakten Konstruktion die Rinnenabmessung nur ganz knapp im Hinblick auf den
im Durchmesser größten zu reinigenden Hohlkörper ausgelegt wird. Um trotzdem den Flurbereich
sauber zu halten, wird weiterbildend vorgeschlagen, unterhalb des Rinnenbereiches
eine Auffangwanne anzuordnen, die einen entlang der Längsachse geführten Kanal aufweist.
Um diesen Kanal ausspritzen zu können, wird außerdem vorgeschlagen, an der druckfüihrenden
Leitung eine mit einem ansteuerbaren Ventil versehenen Abzweig anzuordnen. Dieser
Abzweig ist mit einer am Kanalgrund der Auffangwanne angeordneten stationären Strahldüse
verbunden. Nach Beendigung des Spülprozesses des Hohlkörpers wird das Ventil umgesteuert
und der Kanal der Auffangwanne mittels der stationären Strahldüse freigespritzt. Das
von der Auffangwanne abfließende Wasser wird zusammen mit dem aus dem Hohlkörper herausfließenden
Spritzwasser im Absatzbecken gesammelt, gereinigt und der Strahlseite wieder zugeführt.
[0013] Für das angestrebte Ziel einer automatisch arbeitenden Spüleinrichtung wird die Spülrinne
auf dem Kipptisch nach beiden Seiten schwenkbar gelagert. Damit ist es möglich, daß
der zu spülende Hohlkörper von der Bearbeitungsmaschine über einen schräg geneigten
Ablaufrost auf die geschwenkte Rinne zurollt und nach dem Schwenken der Rinne in die
Mittellage und nach Schrägstellung der Rinne in Längsrichtung der Hohlkörper sich
in Spülposition befindet. Nach Beendigung des Spülprozesses wird die Rinne zuerst
in die Horizontallage abgesenkt und anschließend nach der anderen Seite geschwenkt
und der gereinigte Hohlkörper kann der nächsten Bearbeitungsstation zurollen. Damit
eine unterschiedliche Längsposition der auf die Rinne eingerollten und zu reinigenden
Hohlkörper in bezug auf das Spülen ausgeglichen werden kann, ist an dem verfahrbaren
Tisch der Spüleinrichtung ein Kragarm mit einem Anschlag angeordnet. Dieser Anschlag
erstreckt sich bis in den unteren Bereich der Stirnseite des auf der Rinne liegenden
Hohlkörpers und steht mit seiner Anschlagseite etwas der Mündung der Strahldüse vor.
Damit wird sichergestellt, daß die Mündung der Strahldüse immer auf den gleich einmal
gewählten Abstand zur Stirnfläche des Hohlkörpers gefahren wird.
[0014] In der Zeichnung wird anhand eines Ausführungsbeispieles die erfindungsgemäße Einrichtung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Längsansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung mit angedeutetem Spritzteil
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 1
Fig. 3 einen Längsschnitt des Spritzdüsenbockes
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie B-B in Fig. 3
[0015] Figur 1 zeigt eine Längsansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung mit nur einem angedeuteten
Spritzteil, der in Figur 3 in allen Einzelheiten dargestellt ist. Das zu reinigende
Rohr 1 ist auf einer langgestreckten geschlossenen Rinne 3 gelagert, die in Höhe eines
Absetzbeckens 4 endet. In diesem Absetzbecken 4 befindet sich ein Siebbehälter 5,
in dem die aus dem Rohr 1 herausfließende mit Teilchen verschmutzte Flüssigkeit 6
- hier symbolhaft gestrichelt dargestellt - aufgefangen und die Teilchen von der Flüssigkeit
getrennt werden. Auf die Darstellung der Pumpe zur Rückführung der gereinigten Flüssigkeit
wurde hier verzichtet. In dem Siebbehälter 5 wird auch die von der Auffangwanne 7
abfließende verschmutzte Flüssigkeit 50 gesammelt. Die schwenkbare Rinne 3 ist auf
einem Kipptisch 8 angeordnet, der in der Mitte wie eine Wippe gelagert 9 ist. An einem
Ende des Kipptisches 8 ist ein Kniehebelgelenk 10 angeordnet, das mit einem Stellzylinder
11 verbunden ist. Mittels dieser Elemente 10,11 wird der Kipptisch 8 und damit die
auf ihr lagernde Rinne 3 zusammen mit dem Rohr 1 in eine Schieflage gebracht, so daß
die über die Strahldüse 12 eingespritzte Flüssigkeit ungehindert aus dem Rohr 1 ablaufen
kann.
[0016] Figur 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A in Figur 1. Die mit einer ausgezogenen
Linie dargestellten Rohre 1,2 liegen in Strahlposition, wobei die schwenkbare Rinne
3 eine Mittelstellung einnimmt. Die zwei in der Abmessung unterschiedlich dargestellten
Rohre 1,2 sollen das größte 1 bzw. das kleinste 2 zu reinigende Rohr symbolisieren.
Nach Beendigung der Reinigung wird die Rinne 3 nach rechts geschwenkt und nimmt dann
die gestrichelt dargestellte Position 3˝ ein. In dieser Stellung 3˝ kann das Rohr
1 bzw. 2 von der Rinne 3 abrollen und über den anschließenden Ablaufrost 13 der nächsten
Bearbeitungsstation zugeführt werden. Nach Abrollen des Rohres 1 bzw. 2 schwenkt die
Rinne 3 über die Mittelstellung nach links in die strichpunktierte Position 3′. Die
an der linken Seite der Rinne 3 angeordnete Stoppnase 14 schwenkt dann unter die Oberkante
des Zulaufrostes 15, so daß das nächste aufgelaufene Rohr 1′ bzw. 2′ hier strichpunktiert
dargestellt, auf die Rinne 3 rollen kann. Anschließend schwenkt die Rinne 3 wieder
nach rechts in die Mittelstellung und das Rohr 1 bzw. 2 liegt dann in Spülposition.
Die dann oberhalb der Oberkante des Zulaufrostes liegende Stoppnase 14 verhindert
ein Anschlagen des nächsten zu laufenden Rohres an das in Spülposition befindliche
Rohr 1 bzw. 2. Die Schwenkbewegung der Rinne 3 erfolgt mittels eines Stellzylinders
16, der gelenkig mit einem an der Unterseite der Rinne 3 angeordneten Stegblech 17
verbunden ist. Die Rinne 3 stützt sich mit einem ebenfalls an der Unterseite angeordneten
Blech 18 über ein Gelenk 20 auf der Rahmenkonstruktion 19 des Kipptisches 8 ab. Die
auf der Unterseite der Spülvorrichtung angeordnete Auffangwanne 7 weist in der Mitte
einen Kanal 43 auf, der nach Beendigung des Spülvorganges freigespritzt wird. Durch
die Anordnung der Auffangwanne 7 wird sichergestellt, daß die hin und wieder über
die Ränder der Rinne 3 schwappenden Teilchen ebenfalls geführt weggespült werden.
[0017] Figur 3 zeigt in einem Längsschnitt die Einzelheiten des Spritzdüsenbockes. Die Spritzdüse
12, hier in Form einer üblichen Feuerwehrspritze, ist an einem als Zuführung ausgebildeten
Spritzkörper 21 angeflanscht, der wiederum mit einer stabförmigen Verlängerung 22
verbunden ist. Diese Verlängerung 22 stützt sich in einem ein Kugelgelenk 23 aufweisenden
Lagerbock 24 ab und ist am Ende mit einem Kurbeltrieb 25 verbunden. Durch den Kurbeltrieb
25 wird die Spritzdüse 12 in eine kreisende Bewegung versetzt, so daß die gesamte
Innenumfangsfläche des Rohres 1 ausgespritzt wird. Die Größe der kreisenden Bewegung
wird durch den Abstand des Lagersbockes 24 vom Kurbeltrieb 25 bestimmt. Dieser Abstand
kann vergrößert oder verkleinert werden, hier dargestellt durch den Pfeil 47, mittels
einer an der Unterseite des Lagerbockes 24 angeordneten Mutter 26, in die eine von
einem Stellmotor 27 angetriebene Spindel 28 eingreift. Die Anpassung der Position
der Spritzdüse 12 an den jeweiligen Durchmesser des zu reinigenden Rohres 1 erfolgt
über eine Höhenverstellung des Aufnahmetisches 29, hier dargestellt durch den Pfeil
46, bestehend aus drei Hubspindeln 30,30′ ,31 und zwei Führungsstangen 45,45′ sowie
einer Stellspindel 32, die mit einem Handrad 33 verbunden ist. Der Aufnahmetisch 29
ist in Längsrichtung verschiebbar, wie durch den Pfeil 34 angedeutet. Die Verschiebung
erfolgt mittels eines Stellzylinders 35, der am Ende mit einer kragarmartigen Verlängerung
36 des Aufnahmetisches 29 verbunden ist. Am Ende dieser Verlängerung 36 ist ein Anschlag
37 angeordnet, der sich bis an den unteren Stirnbereich des zu reinigenden Rohres
1 erstreckt. Durch die miteinander gekoppelte Verschiebung 34 des Aufnahmetisches
29 und des Anschlages 37 wird erreicht, daß der Abstand der Mündung 49 der Spritzdüse
12 von der Stirnseite des Rohres 1 immer gleich ist. Dabei steht die Anschlagseite
48 des Anschlages 37 immer etwas der Mündung 49 der Spritzdüse 12 vor. Von der Druckzuführungsleitung
38 zweigt eine Leitung 39 ab, an deren Ende eine stationäre Spritzdüse 40 angeordnet
ist, wobei an der Abzweigstelle 41 ein ansteuerbares Ventil 42 angeordnet ist. Dieses
Ventil 42 ist mit einem hier nicht dargestellten Zeitrelais verbunden, mit dem die
Dauer des Spritzvorganges einstellbar ist. Nach Beendigung der Reinigung des Rohres
1 schaltet das Ventil 42 auf die abzweigende Leitung 39 um und mit dem aus der stationären
Düse 40 austretenden Flüssigkeitsstrahl wird der in Figur 2 dargestellte Kanal 43
der Auffangrinne 7 freigespritzt.
[0018] Figur 4 zeigt einen Schnitt entlang der Linie B-B in Figur 3. In dieser Darstellung
kann man zum einen die Gleitführung des Lagerbockes 24 auf dem Aufnahmetisch 29 und
zum anderen die Gleitführung des Aufnahmetisches 29 auf den Stützböcken 44,44′ erkennen.
Zum kippsicheren Heben des Aufnahmetisches 29 sind außer den drei Hubspindeln 30,30′,31
noch zwei Führungsstangen 45,45′ angeordnet.
1. Verfahren zur Reinigung der Innenfläche eines langgestreckten, mit Teilchen verschmutzten
Hohlkörpers, bei dem ein aus einer Düse austretender freier Strahl eines unter Druck
stehenden Fluids auf die Innenfläche in Form einer kreisenden Bewegung gerichtet wird
und die auf dem Grund des Hohlkörpers sich sammelnde Flüssigkeit mitsamt den Teilchen
an dem, der Strahlseite entgegengesetzten Ende aus dem Hohlkörper herausläuft,
dadurch gekennzeichnet,
daß der austretende Strahl auf das offene Ende des während des Spülprozesses in Längsrichtung
geneigten Hohlkörpers in Form der kreisenden Bewegung gerichtet wird, wobei der Radius
der kreisenden Bewegung des Flüssigkeitsstrahles beginnend am Anfang des Hohlkörpers
während des Spülprozesses fortlaufend kleiner wird und der Abstand der Austrittsstelle
des Strahles zum offenen Ende des Hohlkörpers auf einen vorgegebenen Wert eingestellt
wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer
den Hohlkörper aufnehmenden Halterung und einer auf einer in der Höhe verfahrbaren
Führungs- und Haltevorrichtung angeordneten Strahldüse, die mit einer druckführenden
Leitung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Hohlkörper (1,2) aufnehmende Halterung als eine langgestreckte geschlossene
Rinne (3), deren Längserstreckung mindestens gleich oder größer ist als der längste
zu reinigende Hohlkörper (1,2) ausgebildet und auf einem in der Mitte gelagerten Kipptisch
(8) angeordnet ist,
daß die Strahldüse (12) mit einem als Zuführung ausgebildeten Rohrstück (21) verbunden
ist, das wiederum im Form einer rückwärtigen Verlängerung mit einem stabförmigen Halteelement
(22) fest verbunden ist und das Halteelement (22) auf einem in axialer Richtung verstellbaren
Tisch (29) gelenkig gelagert und das Ende des Halteelementes (22) mit einem Kurbeltrieb
(25) verbunden und der Lagerbock (24) auf dem Tisch (29) in axialer Richtung verschiebbar
angeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der verschiebbare Lagerbock (24) ein Kugelgelenk, (23) und eine auf der Unterseite
angeordnete Mutter (26) aufweist, in die eine mit einem Stellmotor (27) verbundene
Spindel (28) eingreift.
4. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rinne (3) auf dem Kipptisch (28) gelenkig (20) gelagert und um ihre Längsachse
nach beiden Seiten schwenkbar ist.
5 . Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Flurhöhe unterhalb der Spülvorrichtung eine Auffangwanne (7) angeordnet ist,
die in Bezug auf Länge und Breite die Ausdehnung der Rinne (3) übersteigt.
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 2 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die druckführende Leitung (38) im Bereich der Spritzdüsenanordnung einen mit einem
ansteuerbaren Ventil (42) versehenen Abzweig (41) aufweist und die abzweigende Leitung
(39) mit einer am Grund (43) der Auffangwanne (7) angeordneten stationären Strahldüse
(40) verbunden ist.
7. Einrichtung nach Anspruch ,
dadurch gekennzeichnet,
daß der verfahrbare Tisch (29) einen in Strahlrichtung hervorstehenden Kragarm (36)
aufweist, an dem ein bis in den unteren Bereich der Stirnfläche des Hohlkörpers (1,2)
sich erstreckender Anschlag (37) angeordnet ist, dessen dem Hohlkörper zugewandte
Anschlagseite (48) der Mündung (49) der Strahldüse (12) vorsteht.