[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Klebebindung von Papierlagen
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Verfahren zur Verbindung von Papierlagen sind seit Jahrzehnten bekannt. Sie sind
wesentlicher Gegenstand der Buchbinderei. Innovationen in der Technik des maschinellen
Verbindens von Papierlagen drängten sich mit dem Aufkommen von Hochleistungsdruckanlagen
auf, die bis 100'000 Druckerzeugnisse pro Stunde herstellen können.
[0003] Für die Massenbindung von Papierlagen, wie sie in Druckereien auftreten, haben sich
vor allem die Drahtheftung und die Klebebindung gut bewährt.
[0004] Grosse Bedeutung für das Verbinden von Druckmaterial in Heft- und Broschürenform
besitzt die Drahtheftung. Rotations-Drahthefter besitzen eine hohe Leistung, sind
aber verhältnismässig teuer. Der Umfang eines Heft-Exemplars kann bis zu 100 Seiten
umfassen. Beim Rotations-Drahtheften wird die Drahtklammer durch den ausgebreite
ten Papierstoss gegen ein Widerlager ohne Verschlussmechanik gedrückt. Die Falzung
des Papiers erfolgt nach der Heftung.
[0005] Einzel-Drahthefter leisten in Stückzahlen pro Zeiteinheit weniger als Rotations-Drahthefter;
sie sind auch teuer. Allerdings kann das Produkt bis über 300 Seiten umfassen. Einzel-Drahthefter
besitzen ein Heft-Widerlager mit einer Verschlussmechanik.
[0006] Ein Vorteil der Drahtheftung ist die Möglichkeit zum vollständigen Oeffnen des Heftes.
Es ist keine verschlossene Falzkante vorhanden, die einen Teil der Druckinformation
abdeckt.
[0007] Ein Nachteil der Drahtheftung ist der Materialauftrag durch die Klammer im Rücken.
Dadurch wird die Stapelbarkeit der Produkte beschränkt. Weiterhin erfordert die Auswahl,
Lagerung und Verarbeitung des geeigneten Drahtmaterials zusätzlichen Aufwand. Ebenfalls
sind der Zuverlässigkeit der Drahtheftung Grenzen gesetzt - vor allem wenn es sich
um dicke, mehr als 200 Seiten umfassende Papierlagen handelt.
[0008] Die Klebebindung ist eine weitere Papierbindmethode. Sie wird vor allem in der Buchbinderei
eingesetzt. Bei der Anwendung des Verfahrens wird meist das Papier zunächst gebündelt,
überfräst und anschliessend auf dem Rücken mit Leim versehen. Obwohl diese Methode
altbekannt ist, ist sie nicht unproblematisch. Massgebend für den Erfolg dieser Bindemethode
ist beispielsweise die Papierqualität, die Art des Bundes (nur Text oder Text mit
Bildern), die Art des Klebstoffes (Dispersions- oder Hotmelt-Klebstoff) und die Benetzbarkeit
des bedruckten Papiers.
[0009] Besonders kritisch bei dieser Methode, bei welcher der Rücken benetzt wird, ist
die Trocknungsgeschwindigkeit. Diese hängt von der Dicke des Klebstoffauftrages, von
der Saugfähigkeit und vom Leimungsgrad des Papiers ab. Zur Beschleunigung der Trocknung
werden beispielsweise Luftströme oder die Einwirkung eines elektrischen Hochfrequenz-Feldes
angewandt.
[0010] Der Klebstoff kann entweder kalt oder bei erhöhter Temperatur aufgetragen werden.
[0011] Zur Vergrösserung der Adhäsionsfläche hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den zu
verleimenden Rücken mittels eines mit äquidistant angeordneten Messern versehenen
Fräsers mit Kanälen (Nuten) zu versehen. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass
sich der als Schmelze oder Dispersion aufgetragene Klebstoff optimal auf der Blattkante
ablagern kann.
[0012] Ein weiteres Klebeverfahren ist das sog. Falzkleben. Dasselbe besteht darin, dass
die einzelnen Papierlagen zunächst individuell mit streifen- oder spotförmig angeordneten
Klebstellen versehen und anschliessend unter Druck verbunden werden, wie das beispielsweise
in der deutschen Patentschrift Nr. DE 35 27 660 C2 beschrieben ist. Durch Falzkleben
ist es möglich, bis maximal 32 Seiten bei üblicher Druckgeschwindigkeit simultan zu
verbinden. Das Verfahren bedingt allerdings einen zusätzlichen Arbeitsgang und erfordert
eine aufwendige, individuelle Papierführung der einzelnen Papierblätter. Insbesondere
muss beachtet werden, dass sich die zur Verbindung vorbereiteten Papierlagen nicht
vorzeitig berühren. In diesem Zusammenhang sei auf eine interessante Lösung von I.
Köbler, die in der schweizerischen Patentschrift Nr. CH 665 389 A5 beschrieben ist,
hingewiesen. Das Verschmieren des Klebstoffes, der durch zyklisches Anpressen der
Papierbahn gegen eine klebstofftragende Walze aufgebracht worden ist, wird dadurch
verhindert, dass die Papierbahn über Umlenkrollen geführt wird, die entsprechend den
Klebstoffstreifen, mit Gruben versehen sind.
[0013] Ein weiterer Nachteil des Falzklebens ist es, dass das Druckprodukt im Falz nicht
vollständig geöffnet werden kann. Bei doppelseitigen Illustrationen in Heften und
Broschüren kann Bildinformation verloren gehen.
[0014] Es ergibt sich somit die Aufgabe, ein Verfahren zu entwickeln, das eine simultane
Verklebung von Papierlagen erlaubt, ohne dass Nachteile, wie das Aufschneiden des
Rückens vor der Verleimung oder die Beleimung der Einzelblätter vor dem Zusammenfügen,
in Kauf genommen werden müssen.
[0015] Die Aufgabe wird gelöst, indem Klebstoff lokal in die Papierlagen-injiziert wird.
Die Bindemittelinjektion erfolgt entweder nach einer Vorperforierung der Papierlagen
und der Bindemittelapplizierung durch Hohlnadeln resp. kanülierte Nadeln oder durch
direkten Tropfeneinschuss in die Papierlagen.
[0016] Die Bindemittelinjektion erlaubt es, dass die Papierlagen in Analogie zur Faden-
oder Drahtheftung nach dem Schneiden und Ordnen der Einzelblätter, gegebenenfalls
sogar erst nach dem Falzen, verbunden werden können.
[0017] Das vorgeschlagene Verfahren unterscheidet sich damit wesentlich von den bestehenden
Klebebindeverfahren, bei welchen der Klebstoff auf dem aufgeschnittenen Rücken aufgetragen
wird. Diese klassischen Methoden erlauben zwar eine optimale Vorbereitung des Klebegutes-
beispielsweise durch Anbringen von Rillen -, zusätzlich ist der offene Rücken Verfahren
zur raschen Trocknung des Klebstoffes, beispielsweise durch Warmluftzufuhr, Bestrahlung
usw, zugänglich. Es ist aber festzuhalten, dass die Rückenbeleimung, wie bereits erwähnt,
grössere Vorbereitungen erfordert.
[0018] Auch vom oben beschriebenen Falzkleben unterscheidet sich das neue Bindemittelinjektionsverfahren
wesentlich. Während in ersterem die Einzelblätter individuell mit Klebstoff versehen
werden und sorgfältig beachtet werden muss, dass sich das Klebgut vor der Verbindung
nicht unkontrolliert berühren kann, wird beim neuen Verfahren das Bindemittel mitten
in einen sortierten und geordneten Papierstapel appliziert.
[0019] Zur Ausübung des Bindemittelinjektionsverfahrens bieten sich verschiedene Möglichkeiten
an, insbesondere kann das Bindemittel nach einer Vorperforierung in die Papierlagen
injiziert, oder in Tropfenform in die Papierlagen eingeschossen werden.
[0020] Das Prinzip des Einschusses von Bindemitteltropfen in die Papierlagen ist neuartig.
Es beruht auf der Methode des Wasserstrahlschneidens, die zur Trennung von festen
Materialien, wie Stein, Metall, Holz, Kunststoff usw erfolgreich eingesetzt wird.
[0021] Die Methode besteht darin, dass zunächst Wasser auf einen Druck von mehreren kbar
gebracht und stossweise an die Schneidedüse abgegeben wird. Die ausgestossenen Wassertropfen
haben eine Anfangsgeschwindigkeit von 600 m/sec bis 1000 m/sec.
[0022] Das Wasserstrahlschneiden von Papier ist untersucht worden. Entgegen der Erwartungen
löste sich ein auf Papierlagen auftreffender Wasserstrahl nach kurzer Distanz auf,
wobei das Medium zwischen die Papierlagen eindrang und diese zum Aufquellen brachte.
Es ergab sich eine unbefriedigende Schnittqualität. Es ist daher nicht weiter verwunderlich,
dass das Wasserstrahlschneiden in der papierverarbeitenden Industrie keine Bedeutung
erlangt hat. Somit ist es auch nicht naheliegend, eine solche Methode im Zusammenhang
mit dem Verkleben von Papierlagen aufzugreifen. Die Unzulänglichkeiten des Wasserstrahlschneiden
von Papier, nämlich die nachteiligen Folgen der Benetzung, des Aufquellens und der
Verfaserung des Materials sind hier im Zusammenhang mit einer Verklebung jedoch erwünscht.
[0023] Diese beiden Ausführungsmethoden des Bindemittelinjektionsverfahren besitzt gegenüber
der Drahtheftung eine Anzahl Vorteile:
- Es ist keine genau justierte und verschleissanfällige Mechanik zur Einpressung und
Umbiegung der Klammern erforderlich. Es ist lediglich ein leichtes Pressen des Klebgutes
in der Umgebung der Klebstelle notwendig.
- Neben dem Papier ist kein zusätzliches Material (Klammerdraht) zu lagern und zuzuführen.
- In Bezug auf Recycling ist die Methode sehr günstig, da das Papier mit keinerlei
Fremdgut (Drahtklammern) versehen ist. Die erforderliche Klebstoffmenge ist irrelevant
klein.
- Es können mehrlagige Produkte simultan bearbeitet werden.
- Infolge der Befeuchtung der Falzregion durch das Bindemittel wird die Falzmöglichkeit
verbessert.
[0024] Verschiedene Nachbehandlungsverfahren, die sich bei der Klebebindung als günstig
erwiesen haben, wie das Trocknen im Luftstrom, sind allerdings beim neuen Verfahren
der Bindemittelinjektion nicht angezeigt, da die Klebstelle nicht offen zugänglich
ist.
[0025] Beispielsweise Angaben und Vorrichtungen zur Durchführung solcher Verbindungen sind
anhand der folgenden Abbildungen beschrieben:
Fig. 1. zeigt schematisch ein Beispiel einer Druckanlage zur Herstellung von Massendruckgut
unter Einbezug der Bindemittelinjektion in die Papierlagen,
Fig. 2. veranschaulicht das Prinzip einer zweistufigen Vorrichtung zur Ausführung
des Bindemittelinjektionverfahrens, bestehend aus einer Vorperforierung (2a) und
der Bindemittelinjektion (2b),
Fig. 3. ist eine Darstellung einer entsprechenden einstufigen Vorrichtung,
Fig. 4. veranschaulicht eine Vorrichtung zum Tropfeneinschuss in die Papierlagen.
Fig. 5. zeigt das Prinzip einer Vorrichtung zur getrennten Behandlung des Deck- und
Mittelblattes beim Bindemittelinjektionsverfahren.
[0026] Fig. 1 zeigt ein Beispiel einer Prinzipdarstellung einer Druckanlage mit integrierter
Bindemittelinjektions-Vorrichtung für Papierlagen. Das Papier gelangt von der Papierlade-Vorrichtung
10 zur Druckvorrichtung 11, die aus mehreren Druckstufen bestehen kann und zusätzlich
eine Schneidevorrichtung 12 enthält. Das Druckmaterial wird anschliessend geordnet
und als gebündelte Papierlagen 13, gegebenenfalls als Schuppenstrom 14 weiter befördert.
Anschliessend gelangt das Druckgut zur Bindemittelinjektionsvorrichtung 15. Die Bindemittelinjektion
kann nach einer Vorperforierung mit anschliessender Injektion oder aus einem Tropfeneinschuss
bestehen. Anschliessend gelangt der Schuppenstrom 14 in die Nachbehandlungsvorrichtung
16. Die gebundenen Produkte werden anschliessend von der Entnahme-Vorrichtung 17
entgegengenommen.
[0027] Fig. 2 zeigt eine erste Variante einer Vorrichtung zur Injektion von Bindemittel
in die Papierlagen. Auf einem Leist 21 sind beispielsweise kammförmig Nadeln 22 angebracht,
welche die Vorperforierung 23 (Fig. 2a) der Papierlagen 13 mittels der Nadelpressvorrichtung
29 erlaubt. Die Perforierung kann gegebenenfalls auch statt simultan mit einem Nadelkamm
24, bei dem eine Anzahl Nadeln 22 auf einem Leist 21 angeordnet sind, sequentiell
mit einer einzigen oder wenigen Nadeln 22 vorgenommen werden. Nach der Perforierung
wird das Bindemittel dem Bindemittelreservoir 25 entnommen und durch die Bindemittelpressvorrichtung
26 appliziert (Fig. 2b). Zu diesem Zweck wird entweder das Bindemittel direkt in die
Perforierungslöcher 23 eingepresst, oder es sind beispielsweise die Nadeln 31 hohl
oder mit Kanülen versehen. Es ist angezeigt. die Papierlagen 13 während der Perforierung
und gegebenenfalls auch der Bindemittelinjektion mittels einer Pressvorrichtung 27
gegen ein Widerlager 28 zu drücken, sodass sowohl der Einstich kontrolliert verläuft,
als auch das Herausziehen der Nadeln ungestört ablaufen kann.
[0028] Wie Fig. 3 darstellt, kann, je nach Beschaffenheit der Papierlagen, die Perforierung
und die Injektion des Bindemittels im gleichen Arbeitsgang durchgeführt werden. Dies
ist dann möglich, wenn die Bindemittelinjektion direkt bei der Perforierung durch
Hohlnadeln 31 oder kanülierten Nadeln vorgenommen werden kann.
[0029] Eine weitere Möglichkeit zur Injektion des Bindemittels in die Papierlagen besteht
im Durchschuss von Flüssigkeitstropfen. Wie bereits erwähnt, beruht diese Methode
auf dem Prinzip des Wasserstrahlschneidens.
[0030] In Fig. 4 ist eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung abgebildet, wie sie zum Wasserstrahlschneiden
Verwendung findet. In einem zylindrischen Gehäuse 41 befindet sich der Druckverstärkungskolben
42. Durch dessen hydraulisch kontrollierte Bewegung wird stossweise das vom Nachladeventil
43 gelieferte flüssige Medium stossweise bei einen Druck von mehreren kbar über die
Düse 44 in das zu bearbeitende Material eingeschossen. Die ausgestossenen Tropfen
haben eine Anfangsgeschwindigkeit von 600 m/sec bis 1000 m/sec.
[0031] Beispielsweise mit Hilfe einer Pressvorrichtung 27 werden die Papierlagen 13 vorgepresst,
sodass die kinetische Energie der Mediumstropfen nicht zur mechanischen Verschiebung
der Papierlagen 13, sondern zu deren Durchschuss aufgewendet wird. Die Pressung bewirkt
somit, dass die Papierlagen eine holzähnliche Konsistenz erhalten (Holz, beispielsweise
Sperrholz, lässt sich bekanntlich sehr gut durch den Wasserstrahl schneiden).
[0032] Es ist naheliegend, dass auf diese Art Wasser, selbst wenn es ein wenig Klebstoff
enthält, durch, resp. in den Falz eingeschossen werden kann. Die Papierlagen 13 werden
dabei leicht befeuchtet. Bei dispersiver oder kolloidaler Beigabe zum "Schneidewasser"
wird zusätzlich Bindematerial in die Papierlagen gebracht. Da nur wenig Bindemittel
erforderlich ist, kann die Bindemittelkonzentration im Wasserstrahl sehr niedrig gehalten
werden, was der Verstopfungs- und Erosionsgefahr der Düse entgegenwirkt.
[0033] In beiden Fällen der Bindemittelinjektion findet eine lokale Verletzung der Papierlagen
statt. Diese Verletzung kann unsichtbar gemacht werden, indem sowohl das Deckblatt
des Heftes und gegebenenfalls auch die Mittelseite nach der Bindemittelinjektion
aufgebracht werden. Das bei der Nachbehandlung aus den Injekionslöchern austretende
Bindemittel gewährleistet die Haftung der Deck- und Mittelblätter. In Fig. 5 ist eine
entsprechende Vorrichtung dargestellt.
[0034] Das Deckblatt 51, die einen Bund 52 bildenden inneren Seiten ohne Mittelseite, sowie
die Mittelseite 53 werden einzeln zugeführt. In den Bund 52 wird auf erwähnte Weise
das Bindemittel injiziert. Anschliessend werden die drei Teile 51, 52, 53 beispielsweise
mittels einer Nachbehandlungsvorrichtung 16, 28 zusammengefügt und nachbehandelt.
[0035] Bei sehr sparsamer Verwendung des Bindemittels dürfte die Klebstelle bereits durch
kurzes Pressen belastbar gemacht werden können. Eine weitere erfolgversprechende Möglichkeit
zur Trocknung, Verfestigung und damit zur Qualitätserhöhung der Klebstelle ist die
Anwendung von Ultraschall, wie er zum Verbinden von Kunststoffen erfolgreich eingesetzt
wird.
[0036] Eine Verbesserung der Stapelbarkeit der Produkte kann dadurch erzielt werden, dass
der Falz vor oder während der Falzung leicht befeuchtet wird. Beim vorliegenden Verfahren
erübrigt sich eine solche Behandlung, da im Zusammenhang mit der Bindemittelinjektion
ohnehin eine Anfeuchtung zustande kommt.
Bezeichnungen P0319.
[0037]
10 Papierlade-Vorrichtung
11 Druckvorrichtung
12 Schneidevorrichtung
13 Papierlagen
14 Schuppenstrom
15 Bindemittelinjektionsvorrichtung
16 Nachbehandlungsvorrichtung
17 Entnahmevorrichtung
21 Leist
22 Nadel
23 Vorperforierung
24 Nadelkamm
25 Bindemittelreservoir
26 Bindemittelpressvorrichtung
27 Papierpressvorrichtung
28 Widerlager
29 Nadelpressvorrichtung
31 Hohlnadel
41 Zylindrisches Gehäuse
42 Druckverstärkungskolben
43 Nachladeventil
44 Düse
51 Deckblatt
52 Innenseiten ohne Mittelseite
53 Mittelseite
1. Verfahren zum Verbinden von gesammelten oder gebündelten Papierlagen in Form von
Heften, Broschüren oder Büchern, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bindemittel in die
Papierlagen injiziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel einen Klebstoff
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Injektion des Bindemittels
nach einer Vorperforierung der Papierlagen erfolgt, wobei die Bindemittelinjektion
im selben, oder in einem weiteren Arbeitsgang erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel durch Tropfeneinschuss
in die Papierlagen injiziert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel
in alle gebündelten Papierlagen injiziert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel
in die inneren Papierlagen ohne das Deckblatt und gegebenenfalls ohne das Mittelblatt
injiziert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindemittelinjektion
eine Nachbehandlung folgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbehandlung in einer
Ultraschalleinwirkung besteht.
9. Vorrichtung zum Verbinden von gebündelten Papierlagen in Form von Heften, Broschüren
oder Büchern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bindemittelinjektionsvorrichtung
(15) und gegebenenfalls eine Nachbehandlungsvorrichtung (16) vorhanden und derart
angeordnet sind, dass sie auf die gebündelten und gegebenenfalls mittels der Papierpressvorrichtung
(27) und dem Widerlager (28) gepressten Papierlagen (13) einwirken können.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindemittelinjektionsvorrichtung
(15) mit Nadeln (22) versehen ist und dass diese Nadeln (22) derart ausgebildet sind,
dass sie das Perforieren der Papierlagen (13) erlauben.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadeln (22) hohl
sind oder Kanülen aufweisen und über eine Bindemittelpressvorrichtung (26) mit dem
Bindemittelreservoir (25) in Verbindung stehen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindemittelinjektionsvorrichtung
(15) aus einem Zylindergehäuse (41) mit einem Druckverstärkungskolben (42), einem
Nachladeventil (43) für das Bindemittel und einer Düse (44) besteht und derart angeordnet
ist, dass das Bindemittel durch die Düse auf die Papierlagen (13), gegebenenfalls
nach einer Pressung mittels einer Papierpressvorrichtung (27) gegen ein Widerlager
(28), einwirken kann.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Papierlagen (13) derart geführt sind und die Bindemittelinjektionsvorichtung (15)
derart angeordnet ist, dass das Bindemittel nur in die Innenseiten (52), ohne Deckblatt
(51) und gegebenenfalls ohne Mittelblatt (53) injiziert wird und dass das Deckblatt
(51) und gegebenenfalls das Mittelblatt (53) nach der Bindemittelinjektion mit den
übrigen Papierlagen zusammengefügt werden kann.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbehandlungsvorrichtung
(16) eine Pressung der Papierlagen (13) gegen ein Widerlager (28) bewirken kann.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachbehandlungsvorrichtung
(16) auf die Papierlagen (13) eine Ultraschalleinwirkung ausüben kann.