[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verbinden von mindestens
zwei Stäben gemäss Oberbegriff von Patentanspruch 1. Eine solche Vorrichtung ist
aus der WO 87/01753 des gleichen Anmelders bekannt und im allgemeinen beim Befestigen
von Armierungseisen bei der Herstellung von Stahlbeton-Bauwerken verwendet, wobei
die Armierungseisen in der Regel orthogonal aufeinanderliegen und an ihren Kreuzungsstellen
miteinander verbunden werden. Ausserdem wird in dieser Veröffentlichung das Verfahren
zum Verbinden von mindestens zwei Stäben näher umschrieben, wobei ein Drahtbügel,
dessen Schenkelenden Verschlussmittel aufweisen, derart um die zu verbindenden Stäbe
gebracht wird, dass die Verschlussmittel, vom Greifmittel aus gesehen, hinter den
Stäben miteinander in Eingriff gebracht werden, und der geschlossene Drahtbügel vor
den Stäben vom Greifmittel des Bindegerätes erfasst und bei einer Ziehbewegung verdrillt
wird.
[0002] Eingehende Feldversuche haben nun gezeigt, dass eines der in der Veröffentlichung
dargestellten Ausführungsbeispiele besonders geeignet ist und ausserdem noch verbesserungswürdig
ist.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine eingangs erwähnte Vorrichtung
anzugeben, die ein zuverlässiges und schnelles Arbeiten auch unter härtesten Bedingungen
auf dem Bau ermöglicht. Eine solche Vorrichtung ist in den Ansprüchen definiert.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird ein - in der noch nicht veröffentlichten
europäischen Anmeldung Nr. 88810327.2 beschriebener - Bindehaken mit automatischer
Auslösung verwendet.
[0004] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die aufgeklappte erfindungsgemässe Vorrichtung,
die
Fig. 2 bis 4 zeigen in einer Ausschnittsvergrösserung von Fig. 1 drei Arbeitsphasen
der Vorrichtung, wobei in Fig. 4 nur eine Hälfte gezeigt wird,
Fig. 5 zeigt einen Schnitt gemäss der Linie V-V in Fig. 2,
Fig. 6 zeigt einen Schnitt gemäss der Linie VI-VI in Fig. 3,
Fig. 7 zeigt einen Schnitt gemäss der Linie VII-VII in Fig. 4,
Fig. 8 zeigt eine andere Ausschnittsvergrösserung von Fig. 1,
Fig. 9 zeigt einen Längsschnitt in Fig. 8,
Fig. 10 zeigt eine weitere Ausschnittsvergrösserung der Fig. 1,
Fig. 11 zeigt einen Längsschnitt der Fig. 10 und
Fig. 12 zeigt einen Querschnitt durch die geschlossene Vorrichtung.
[0005] Die Vorrichtung gemäss Fig. 1 ist in zwei Gehäuseteilen 1 und 2 untergebracht, die
mittels Scharnieren 3 miteinander verbunden sind. Im Gehäuseteil 1 ist der Ausstoss-
und Vereinzelungsmechanismus, der mittels dem Handgriff 4 betätigt wird, untergebracht
und mit welchem der Drahtbügel 5 von oben um die zu verbindenden Eisen ge legt und
unterhalb der Eisen zum Eingriff gebracht wird und im Gehäuseteil 2 ist der Bindehaken
6 am verdrillten Stab 7 untergebracht, der in die oben liegende Schlaufe des Drahtbügels
einhängt und diese verdrillt. Das Verrasten der Drahtbügelenden geschieht bei der
Abwärtsbewegung, während das Verdrillen desselben bei der anschliessenden Ziehbewegung
durchgeführt wird.
[0006] Der Bindehaken 6, der in Fig. 6 in vergrössertem Massstab dargestellt ist, ist ausführlich
in der europäischen Anmeldung Nr. 88810327.2 beschrieben und ist derart ausgebildet,
dass er bei der Ziehbewegung automatisch ausklinkt, falls die Verdrillung der Drahtbügelschlaufe
ausreichend durchgeführt wurde. Der verdrillte Stab 7 mit dem Bindehaken 6 wird mittels
zweier Rollfedern 8 wieder in die Ausgangsstellung zurückgezogen, wobei je eine
Rollfeder mit einer Nabe 9 gehalten wird. Zweck besserer Federung, bzw. Abfangen der
Stösse beim Rückzug des Hakens sind an der Nabe drei nicht ganz geschlossene röhrenförmige
Stücke 10 angeordnet. Der verdrillte Stab 7 befindet sich in einem oben aufgeschnittenen
und abgedeckten Führungsrohr 11 und läuft vorne in einer Spindelmutter 12 aus Kunststoff.
Um die Schläge beim Rückziehen des Stabes durch die Rollfedern aufzufangen, ist ferner
das Gehäuseteil 2 vorne mit einer Prellplatte 13 und einer Kunststoffdämpfungsplatte
14 versehen.
[0007] Wie eingangs erwähnt wurde, wurde die vorliegende Vorrichtung gegenüber den eingangs
erwähnten Ausführungsbeispielen der vorgenannten Anmeldung in vielen Einzelheiten
geändert, um die Funktionstüchtigkeit zu erhöhen. Beibehalten wurde das Prinzip desjenigen
Ausführungsbeispiels, in welchem feste Schliessbacken 15 und 16 sowie ein in der
Schliessbacke 16 befindlicher Biegezapfen, der die Aufgabe hat, die Verschlussstücke
des Drahtbügels besser in Eingriff zu bringen, wie aus den folgen den Figuren noch
hervorgehen wird. Das gleichzeitig als Magazin dienende Gehäuseteil 1 ist für einen
Stapel Drahtbügel 5 bis 5n vorgesehen, wovon in Fig. 1 nur der erste Drahtbügel 5
und der letzte Drahtbügel 5n eingezeichnet sind, wobei diese Drahtbügel lösbar miteinander
verbunden sind. Der vorderste Drahtbügel 5 wird beim Einlegen von einer aus Klinken
bestehenden Rückhalteeinrichtung 17 gehalten, wobei diese Einrichtung auch der Vereinzelung
der Drahtbügel dient. Die Drahtbügel werden von einem Stapelschieber 18 nach vorne,
d.h. in der Zeichnung nach links geschoben, wobei der Stapelschieber mittels zweier
Rollfedern 19, die an Naben 20 befestigt sind, nach vorne geschoben wird. Die beiden
Rollfedern sind vorne an Haken 21 eingehängt. Die Drahtbügel liegen auf einer als
Stapelauflage 22 dienenden Abdeckung, deren Form aus Fig. 12 ersichtlich ist. Wichtig
in diesem Zusammenhang ist, dass der Stapel in der Mitte auf einer relativ breiten
Fläche geführt ist. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Stapel vom längsgeschlitzten
Teil 23 des Führungsrohres 11 geführt. Der Stapelschieber 18 ist mit einer Einrichtung
24 versehen, die ihn für das Laden in einer Ruhestellung hält, nach dem Einführen
des Drahtbügelstapels den Stapelschieber wieder ausklinkt, um den Stapel nach vorne
zu drücken. Diese Einrichtung besteht beispielsweise aus einem nach oben gebogenen
Zapfen aus Kunststoff, der entweder in den kürzeren Kanal 25 greift, um den Stapelschieber
zurückzuhalten oder in den anderen Kanal 26, womit der Stapelschieber freigegeben
wird (Fig. 10). Das Umschalten geschieht durch Hochziehen des Stapelschiebers. Es
sind aber auch andere, an sich bekannte Ein- und Ausklinkmechanismen verwendbar.
[0008] Wichtig für das gute Funktionieren der Vorrichtung ist eine sichere Vereinzelung
der Drahtbügel aus dem Stapel sowie das Einrasten der Verschlussmittel am Drahtbügel,
so dass bei der Ziehbewegung, die die Schlaufe des Drahtbügels verdrillt, die Verschlussmittel
sich nicht öffnen. Im folgenden wird der Antrieb dieser Teile im Einzelnen beschrieben.
Als erstes wird die Rückhalte- und Vorschubseinrichtung 17 beschrieben werden. In
Fig. 5 ist diese Einrichtung in der Ausgangsstellung, d.h. nach dem Laden und Ausführen
einer Ladebewegung dargestellt. Die Rückhalteeinrichtung 17 besteht aus einer mittleren
Rückhalteklinke 27 und zwei diese umgebenden Rückhalteklinken 28, wobei die mittlere
und die äusseren Rückhalteklinken abwechslungsweise am Steg 29, siehe auch Fig. 8,
des Drahtbügels eingreifen, wie das aus den Fig. 5 und 7 hervorgeht. Die mittlere
Rückhalteklinke tritt nur dann in Funktion, wenn die äusseren Rückhalteklinken unter
den vordersten Drahtbügel gesteuert werden, um am Steg des zweiten Drahtbügels anzugreifen.
Während dieser Zeit muss der unter Federdruck stehende Bügelstapel zurückgehalten
werden, was durch die mittlere Rückhalteklinke bewerkstelligt wird. Sowohl die beiden
äusseren Rückhalteklinken 28 als auch die mittlere Rückhalteklinke 27 sind drehbar
um eine Achse 30 gelagert. In der Stellung gemäss Fig. 5 wird die mittlere Rückhalteklinke
27 durch einen Lappen 31 an der Schieberplatte 32 niedergedrückt, so dass nur die
zwei äusseren Rückhalteklinken 28 am Steg des zweiten Drahtbügels angreifen und das
ganze Stapel zurückhalten. Sowohl die mittlere als auch die äusseren Rückhalteklinken
sind mittels Federn 33 und 34 nach oben gedrückt.
[0009] Ein sehr wichtiges Organ in der vorliegenden Vorrichtung ist die Schieberplatte 32,
die mit ihren einzelnen, noch näher zu beschreibenden Teile die Vereinzelung der Drahtbügel
sowie das sichere Ineinanderhängen der beiden Verschlussteile am Drahtbügel sicherstellt.
Aus den Fig. 9 und 11 ist gut ersichtlich, dass die Halterung 35 des Haltegriffes
4 über Befestigungsbolzen 36 in Fig. 9 und 37 in Fig. 11 fest mit der Schieberplatte
32 verbunden ist, wobei an der Schieberplatte geeignete Gleitführun gen 38 und 39
vorhanden sind. Nahe dem Halteteil 38 sind zwei schiefe Ebenen 40 angeordnet, die,
siehe Fig. 7, beim Nachvornestossen der Schieberplatte auf die hinteren Teile der
äusseren Klinken 28 wirken, um diese niederzudrücken, während in der in Fig. 7 gezeichneten
Stellung die Feder 33 die innere Klinke 27 nach oben drückt. Bei der Rückziehbewegung
des Griffes, d.h. wenn die schiefen Ebenen 40 nicht mehr auf die äusseren Klinken
28 wirken, werden diese durch die Federn 34 nach oben gedrückt. Nach der Vereinzelung
muss dieser vorderste Drahtbügel durch die Schliessbacken befördert werden, welches
durch den aus zwei Schenkeln 42 bestehenden Schieber 41 bewirkt wird, wobei jeder
Schenkel eine Nase 43 aufweist, die an der Schulter des Drahtbügels angreift. Die
beiden Schieberschenkel 42 sind über einen Bolzen 44 miteinander verbunden, wobei
der Bolzen beidseitig um einige Millimeter herausragt. Der Schieber 41 ist um die
Achse 45 drehbar gelagert, wobei diese Achse auch als Anschlag dient, wie weiter unten
noch erläutert werden wird. Am hintersten Teil des Schiebers 41 greift eine Feder
46 an, die auf einer Achse 47 an den Schieberschenkeln 42 wirkt, um das hintere Teil
des Schiebers zu heben, respektive die Nasen 43 am vorderen Teil des Schiebers zu
senken. Die Feder 46 stützt sich am andern Ende am Federführungsbolzen 48 ab.
[0010] Der Schieber 41 wird vorne mittels seines Bolzens 44 durch die Schieberplatte 32
mitgeführt. Die Schieberplatte 32 weist zwei parallel laufende Schieberplattenschenkel
49 auf, an denen vorne, d.h. gegen das Schliessbackenende hin, je eine Führungsplatte
50 angeordnet ist, an der sich vorne beidseitig je eine schiefe Ebene 51, siehe Fig.
9, befindet. Die schiefen Ebenen 51 bewirken beide Stellungen der Nasen 43 entweder
im Eingriff oben gemäss Fig. 9 oder bei der Rückzugbewegung in der Stellung unten,
um unterhalb des Drahtbügels zu greifen.
[0011] Der Schieber ist in der Schieberplatte nicht nur vorne mittels des Bolzen 44 geführt,
sondern auch über seine Drehachse 45, die im Steuerstück 52 gelagert ist, die mit
der Schieberplatte 32 verbunden ist. Die Kraftübertragung von der Schieberplatte
32 auf den Schieber 41 wird weitgehend von der in den Schieberplattenschenkeln 49
befestigten Achse 76 übernommen, die an einer Rastklinke 79 angreift, die um die
Rastklinkenachse 78 drehbar befestigt ist (siehe Figur 11). Die Rastklinkenachse
78 ist in einem U-Bügel 202 befestigt, der zwischen den Schieberplattenschenkeln 49
längsbeweglich geführt ist und dessen vorderen Enden als Haken 203 ausgebildet sind,
die in der Achse 47 des hinteren Endes des Schiebers 47 eingehängt sind. In der in
Figur 11 eingezeichneten Stellung wirkt Achse 76 auf die Rastklinke 79 und somit
auf den Schieber 41. Die Rastklinke 79 steht unter dem Druck einer Feder 75, die an
der in der Klinke befestigten Achse 205 angreift und sich am Federanhängebolzen
80 abstützt. In der in Fig. 9 gezeigten Stellung befindet sich die Vorrichtung in
der Ausgangstellung, d.h. die zwei äusseren Rückhalteklinken 28 halten am Steg 29
den zweiten Drahtbügel 5b zurück, während die beiden Nasen 43 des Schiebers den vordersten
Drahtbügel 5a nach vorne schieben. Bei dieser Bewegung laufen die Schieberplatte 32
und der Schieber 41 miteinander. Beim Erreichen der Stellung gemäss Fig. 6 kann sich
der Schieber 41 nicht mehr vorwärtsbewegen, da die beiden Enden seiner Achse 45 am
vorderen Anschlag 53 des Anschlagsstücks 204, in Fig. 9 links, auflaufen. Bis da war
der Schieber 41 mittels U-Bügel 49 und Klinke 79 fest mit der Schieberplatte 32 versperrt,
um ein kraftschlüssiges Vorschieben des Drahtbügels 5 zu gewährleisten. Kurz vor
Erreichen von Anschlag 53 durch Achse 45 läuft die Schulter 201 der Klinke 79 auf
der Anschlagskante 200 des Anschlagsstücks 204 auf (siehe Fig. 9), wodurch die Klinke
79 nach unten gedrückt wird, und somit den Schieber 41 von der Schieberplatte 32
entriegelt und die Schieberplatte den zusätzlichen Weg gehen kann. Dabei schiebt sich
der Bolzen 44 auf die Schulter 54 und bleibt während der nachfolgenden Bewegung um
9 mm der Schieberplatte 32 darauf liegen. Bei dieser Bewegung um 9 mm bewegt sich
auch das Steuerstück 52 der Schieberplatte weiter, wobei dieses Steuerstück derart
gestaltet ist, dass es als Feder, bzw. Klammer für die Achse 45 wirkt. Bei der nachfolgenden
Zurückziehbewegung fällt der Schieber unter der Wirkung der Feder 46 in den schiefen
Ebenen 51 herab und die Nasen 43 des Schiebers 41 gelangen unter den nächstfolgenden
Drahtbügel hindurch. Beim Ende der Zurückziehbewegung läuft der Bolzen 44 auf den
schiefen Ebenen 51 und drückt den Schieber wieder nach oben in die in Fig. 9 gezeichnete
Ausgangsstellung zurück, dabei wird auch die Klinke 79 durch die Feder 75 wieder
mit Bolzen 76 in Eingriff gebracht. In Fig. 9 erkennt man ausserdem den gesamten Weg,
den der Griff, respektive die Schieberplatte zurücklegen kann, d.h. zwischen dem hinteren
Anschlag 56 und dem vorderen Anschlag 57 im Gehäuseteil 1.
[0012] Die Schieberplatte 32 hat nicht nur die Funktion, die Vereinzelung sowie das Vorwärtsschieben
und in Eingriff bringen der Drahtbügel zu steuern, sondern auch das sichere Ineinandergreifen
der Verschlussmittel am Drahtbügel derart zu gewährleisten, dass beim anschliessenden
Verdrillen des Drahtes die Verbindungsmittel nicht auseinandergeraten können. Diese
Sicherung, die in Fig. 4 dargestellt ist, wird durch einen Biegezapfen 58 bewerkstelligt,
der in ähnlicher Form bereits im eingangs erwähnten Dokument dargestellt ist. Dort
wurde allerdings der Biegezapfen durch einen Klinkenmechanismus gesteuert, während
er in der vorliegenden Erfindung mittels der Schieberplatte gesteuert wird und zwar
beim Vorschub dieser Schieberplatte um die zusätzliche Strekke, d.h. um die zusätzlichen
9 mm. Der Biegezapfen 58 ist um seine Achse 59 drehbar gelagert und weist einen gekrümmten
Kanal 60 zur Führung des Drahtes auf. In der Schliessbacke 16 befindet sich, längsbeweglich
angeordnet, ein Kurvenschieber 61, der unter dem Druck einer Feder 62 steht. Gemäss
Fig. 2 wird der Biegezapfen entgegen dem Federdruck in einer Stellung gehalten, die
dem Sichern der Verschlussmittel am Drahtbügel gemäss Fig. 4 entspricht. Der Kurvenschieber
61 ist über einen Verbindungsschieber 63 und einem Zugband 64 mit einem Drehstück
(siehe Fig. 10 und 11) 65 verbunden. In der Ausgangstellung von Fig. 2 steht der Kurvenschieber
nur unter dem Druck der Druckfeder 62 und wird vom Bolzen 66 gehalten, der in die
hintere Ausnehmung 67 im Kurvenschieber einrastet. Beim Vorwärtsschieben des Griffes,
bzw. der Schieberplatte greift ein Federhebel 68 am Ende des Drehstücks 65 an und
dreht dieses um seine Achse 69, womit das Zugband 64 gespannt wird. Dieser zusätzliche
Zug, der sich zur Kraft der Druckfeder 62 addiert, bewirkt ein Ausrasten der hinteren
Ausnehmung des Kurvenschiebers und drückt den Kurvenschieber nach hinten, d.h. in
der Zeichnung nach links in die in Fig. 3 eingezeichnete Stellung und somit den Biegezapfen
58 in die Stellung, in der der Kanal 60 des Biegezapfens den Drahtbügel aufnehmen
kann. Bei der Verschiebung der Schieberplatte um die letzten 9 mm greift ein Anschlag
70, der sich am entsprechenden Schieberplattenschenkel befindet an der Schulter 71
des Verbindungsschiebers an und schiebt diesen und über diesen den Kurvenschieber
61 nach vorne, wobei die Kurve 72 am Nocken 73 des Biegezapfens angreift und diesen
in die Stellung von Fig. 4 drückt und der in den Figuren links eingezeichnete Arm
des Drahtbügels nach links gedrückt wird, um die Verschlussmittel in einen sicheren
Eingriff zu bringen. Dabei rastet die Ausnehmung 67 am Bolzen 66 ein, so dass beim
Zurückziehen des Griffes mit der Schieberplatte der Kurvenschieber und damit der Biegezapfen
in der in den Figuren 2 oder 4 eingezeichneten Stellung verbleibt.
[0013] Die gleiche Bewegung der Schieberplatte, die über den Verbindungsschieber auf den
Kurvenschieber wirkt, wirkt über das Zugband 64 auf das Drehstück 65, um es wieder
in die Position von Fig. 10 zu bringen. Wie bereits vorgehend beschrieben, bewirkt
die Stossbewegung, dass der mit der Schieberplatte verbundene Federhebel 68 mit seiner
Kante 74 das Drehstück dreht, während bei der Zurückbewegung der Schieberplatte mit
dem Hebel 68 die Nase des Hebels unter das Drehstück 65 greift.
[0014] Somit ergibt sich folgender Arbeitsablauf: Nach Aufklappen der beiden Gehäuseteile
wird nach Hochziehen des Stapelschiebers in die Raststellung der aus zusammengeklebten
Drahtbügeln bestehende Stapel in der richtigen Position eingelegt und anschliessend
der Stapelschieber aus der Rastposition gegen das Griffende hin herausgeschoben und
wieder losgelassen, so dass der Stapelschieber auf den Stapel drückt und diesen vorwärtsschiebt.
Anschliessend wird eine Ladebewegung durchgeführt, indem der Griff bis zum Anschlag
nach hinten gezogen und anschliessend bis zum Anschlag nach vorne gestossen wird,
um in einem nochmaligen Zurückstossen geladen zu sein. Dabei hat zuerst die mittlere
Rückhalteklinke den ganzen Stapel zurückgehalten, während die äusseren beiden Rückhalteklinken
28 unter den ersten Bügel gelangt sind und nun den zweiten Bügel des Stapels am Steg
festhalten, während die beiden Nasen des Schiebers 42 an den beiden Schultern des
vordersten Bügels anliegen. In einer Stossbewegung wird nun der vorderste Drahtbügel
vom Stapel gelöst und nach vorne geschoben, wobei der Biegezapfen in einem der Schliessbacken
in die zum Einfahren des Drahtbügelschenkels richtigen Position gelangt und beide
Drahtbügelschenkel derart gegeinander gebogen werden, dass die Verschlussmittel zum
Eingreifen kommen. Durch das gänzliche Niederstossen der Schieberplatte und durch
diese des Verbindungsschiebers wird nach der Entkoppelung des Schiebers 41 der Biegezapfen
nach aussen gedreht, um die Verschlussmittel am Drahtbügel in einen gesicherten Eingriff
zu bringen. In dieser Position befindet sich der oberste Teil des Drahtbügels im Bindehaken
6 des verdrillten Stabes 7, so dass beim Hochziehen der gesamten Vorrichtung der Bindehaken
eine Drehbewegung ausführt und die obere Schlaufe des Drahtbügels verdrillt. Bei
der Ziehbewegung gleiten die beiden Nasen 43 des Schiebers 41 unter den nun vordersten
Drahtbügel durch und werden am Schlusse der Ziehbewegung wieder hochgedrückt, während
gleichzeitig die äusseren Rückhalteklinken 28 ebenfalls unter den vordersten Drahtbügel
hindurch gelangen und hinter dessen Steg wieder hochgeschoben werden, während die
mittlere Rückhalteklinke 27 nicht mehr im Eingriff mit dem Drahtbügelsteg steht. Somit
kann der Arbeitslauf von vorne beginnen.
[0015] Wie ganz am Eingang der Beschreibung gesagt wurde, ist es von Vorteil, einen aus
einer früheren, zur Zeit der Anmeldung der vorliegenden Erfindung noch nicht veröffentlichten
Anmeldung beschriebenen automatisch auslösenden Bindehaken zu verwenden, der durch
das Zusammenziehen der Schlaufe ausrastet und somit ein Herausziehen des Hakens aus
der gebildeten Schlaufe des Drahtbügels gestattet.
[0016] Die beschriebene Vorrichtung ist auf gröstmögliche Betriebssicherheit unter sämtlichen
am Bau vorkommenden Bedingungen ausgelegt, um ein schnelles und ermüdungsfreies Arbeiten
zu gewährleisten.
1. Vorrichtung zum Verbinden von mindestens zwei Stäben, mit einem bewegliche Griffteil
zur Vorwärts-Beförderung eines Drahtbügels (5), und Schliessbacken (15, 16), die
ausgebildet sind, Verschlussmittel am Drahtbügel unterhalb der zu verbindenden Stäbe
zum Eingriff zu bringen sowie mit Greifmitteln (6), um die oberhalb der zu verbindenden
Stäbe sich befindliche und geschlossene Schlaufe des Drahtbügels zu verdrillen, wobei
eine der beiden Schliessbacken (16) Mittel aufweist, um nach erfolgtem Eingriff der
Verschlussmittel unter einer Wegbewegung eines Schenkels des Drahtbügels vom anderen
den Eingriff der Verschlussmittel zu sichern, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung
eine mit dem Griff (4) verbundene Schieberplatte (32) aufweist, die mit Mitteln versehen
ist, um sowohl das Betätigen der Sicherungsmittel am Schliessbacken als auch die
Vereinzelung und den Vorschub der Drahtbügel zu steuern und zu bewirken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Griffteil
mit dem Griff (4) und der Schieberplatte (32) sowie die Schliessbacken (15, 16) in
einem Gehäuseteil (1) und der verdrillte Stab (7) mit dem Bindehaken (6) im anderen
Gehäuseteil (2) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseteile mittels
Scharniere (3) miteinander verbunden und durch einen Verschluss schliessbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Griff (4) an einer auf dem Gehäuseteil (1) geführten und längsbeweglichen Halterung
(35) angeordnet ist, die mit der Schieberplatte (32) über Gleitführungen (38, 39)
fest verbunden ist und die Schieberplatte (32) einen parallel und längsbeweglich
sowie kippbar zu ihr angeordneten Schieber (41) zum Vorwärtsschieben des vordersten
Drahtbügels (5a) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schieberplatte (32) zwei Schieberplattenschenkel (49) aufweist, wovon einer einen
Anschlag (70) aufweist, um über einen Verbindungsschieber (63) auf einen unter Federdruck
stehenden Kurvenschieber (61) zu wirken und am anderen Schenkel ein Federhebel (68)
angeordnet ist, um über ein am Gehäuseteil (1) befestigtes Drehstück (65), an dem
ein am Verbindungsschieber (63) angreifendes Zugband (64) befestigt ist, ebenfalls
auf den Kurvenschieber zu wirken, wobei der Kurvenschieber ausgebildet ist, einen
mit einem Führungskanal (60) für einen Drahtbügelschenkel versehenen Biegezapfen
(58) derart zu steuern, dass bei der Stossbewegung des Griffteils der Biegezapfen
(58) zuerst in eine den Drahtbügelschenkel aufnehmende und anschliessend in eine
vom anderen Drahtbügelschenkel wegweisende Stellung gebracht wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schieber (41) zwei Schenkel (42) aufweist, die schliessbackenseitig durch einen beiseitig
herausragenden Zapfen (44) und gegen das andere Ende hin durch eine Achse (45) miteinander
verbunden sind, wobei die herausragenden Enden des Zapfens in mit je einer schiefen
Ebene (51) versehene Führungsplatten (50) in den Schieberplattenschenkeln (49) und
die Achse (45) drehbar in einem mit der Schieberplatte (32) verbundenen Steuerstück
(52) geführt ist, und hinter der drehbaren Achse (45) im Schieber (41) eine weitere
Achse (47) angeordnet ist, in welcher ein U-Bügel (202) eingehängt ist, an dessen
anderem Ende eine Rastklinke (79) drehbar befestigt ist, die im eingerasteten Zustand
mit einer in den Schieberplattenschenkeln (49) befestigten Achse (76) zusammenarbeitet,
und das Gehäuseteil (1) ein Anschlagstück (53) für die drehbare Achse (45) und eine
Anschlagkante (200) für eine Schulter (201) an der Rastklinke (79) aufweist, wobei
der Anschlag (53) und die Anschlagkante (200) derart angeordnet sind, dass beim Stossen
des Griffteils der Schieber (41) am Anschlag (53) zurückgehalten wird, während die
Anschlagkante (200) die Rastklinke (79) ausklinkt, um den Schieber gegenüber der
Schieberplatte zu entriegeln und zu ermöglichen, dass die Schieberplatte einen zusätzlichen
Weg ausführen kann.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der hinteren Achse
(47) des Schiebers (41) eine sein anderes Ende die schiefen Ebenen (51) hinunter drückende
Feder (46) angreift.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am
Gehäuseteil (1) mit dem Griffteil eine Rückhalteeinrichtung (17) für den Drahtbügelstapel
(5b ... 5n) angeordnet ist, die zwei äussere, am Steg (29) des zweiten Drahtbügels
(5b) des Stapels angreifende Rückhalteklinken (28) und eine dazwischen angeordnete,
ebenfalls am Steg desselben Drahtbügels angreifende mittlere Rückhalteklinke (27)
enthält, wobei alle drei unter Federdruck stehenden Klinken drehbar um eine Achse
(30) gelagert sind und die mittlere und die äusseren Klinken (27; 28) abwechslungsweise
den Steg des zweiten Drahtbügels hintergreifen, und die mittlere Rückhalteklinke
(27) durch einen Lappen (31) und die beiden äusseren Rückhalteklinken (28) durch je
eine schiefe Ebene (40) an der Schieberplatte (32) betätigbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im
Gehäuseteil (1) mit dem Griffteil ein unter der Wirkung von zwei Rollfedern (19) stehender
Stapelschieber (18) angeordnet ist, der mit einer Halteeinrichtung (24) versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung
(24) einen etwa V-förmigen Ausschnitt im Stapelschieber mit zwei ungleich langen Schenkel
(25, 26) und einen durch die Schenkel ragenden, an einem biegsamen Arm befestigten
Stift enthält, der in der Haltestellung im kürzeren Schenkel (25) einrastet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das
Gehäuseteil (1) mit dem Griffteil mit einer Abdeckung (22) versehen ist, die in ihrer
Mitte als Stapelauflage dient.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der
verdrillte Stab (7) in einem am anderen Gehäuseteil (2) befestigten Rohr (11) angeordnet
ist, das aufgeschnitten ist, um zusammen mit der Stapelauflage (22) als Führung zu
dienen, wobei der verdrillte Stab von zwei Rollfedern (8) beaufschlagt wird, die am
anderen Ende mit je einer Nabe (9) gehalten sind, an der je drei röhrenförmige, nicht
ganz geschlossene Stücke (10) symmetrisch befestigt sind.