[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zentrifuge zum kontinuierlichen Trennen von Stoffen
unterschiedlicher Dichte, insbesondere zum Trennen von Feststoff-Flüssigkeitsgemischen,
mit im wesentlichen zylindrisch ausgebildetem Trommelmantel und mit im Dickstoffaustragsbereich
angeordneten Düsen, durch deren Öffnungen der Dickstoff ausgetragen wird, wobei zum
Öffnen und Schließen der Düsenöffnungen Einstellorgane vorgesehen sind, die mit einer
außerhalb der Zentrifugentrommel angeordneten Verstelleinrichtung zusammenwirken.
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 36 20 912 ist eine Zentrifuge zum kontinuierlichen
Trennen von Stoffen unterschiedlicher Dichte obiger Bauart bekannt, bei der die Einstellorgane,
die das Öffnen und Schließen der Düsen bewerkstelligen,innerhalb der Zentrifugentrommel
angordnet sind. Als Verstellmedien sind hierbei ferner Kolben-Zylindereinheiten
vorgesehen, an die in der Stirnwand und in der Antriebswelle der Zentrifugentrommel
angeordnete nach außen führende, als Druckflüssigkeitsleitungen dienende Bohrungen
angeschlossen sind, die von außen mit Druckflüssigkeit beschickt werden. Diese bekannte
Vorrichtung zum Öffnen und Schließen der Düsen ist im konstruktiven Aufbau nicht nur
verhältnismäßig kompliziert, sondern auch eine Reparatur, insbesondere das Auswechseln
von verschlissenen Einstellorganen gegen neue, ist mit einem verhältnismäßig hohen
Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand verbunden, da hierfür die Zentrifuge nicht nur
stillgesetzt, sondern auch die Zentrifugentrommel im Dickstoffaustragbereich geöffnet
werden muß. Darüber hinaus bringt die Zufuhr der Druckflüssigkeit zu den innerhalb
der Zentrifugentrommel angeordneten Einstellorganen, insbesondere im Bereich der Drehdurchführung,
Dichtprobleme mit sich, die nur schwierig zu beherrschen sind.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, unter Vermeidung der vorhin geschilderten
Nachteile den Dickstoffaustrag aus der Zentrifuge unabhängig von der Drehzahl der
Förderschnecke und/oder der Differenzdrehzahl zwischen Förderschnecke und Zentrifugentrommel
erheblich zu vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Einstellorgane zum Öffnen und Schließen
der Düsenöffnungen außen an der Zentrifugentrommel angeordnet sind und über mechanische
Verbindungselemente mit der Verstelleinrichtung in Wirkverbindung stehen. Dadurch,
daß die Einstellorgane zum Öffnen und Schließen der Düsenöffnungen außen an der
Zentrifugentrommel angeordnet sind, werden nicht nur Wartung und Funktionskontrolle
der Einstellorgane erheblich erleichtert, sondern es wird auch das Auswechseln von
verschlissenen Einstellorganen gegen neue wesentlich vereinfacht, da hierfür die Zentrifugentrommel
nicht ausgebaut und geöffnet werden muß. Ferner treten dadurch, daß gemäß der Erfindung
die Einstellorgane über mechanische Verbindungselemente mit der Verstelleinrichtung
in Wirkverbindung stehen keinerlei Dichtungsprobleme auf. Auch entfallen hierdurch
im Vergleich zu bekannten Zentrifugen ähnlicher Bau art komplizierte und kostspielige
Bohrungen in der Antriebswelle und in der Stirnwand der Zentrifugentrommel für die
Druckflüssigkeitszufuhr zur Betätigung der Einstellorgane, was zu einer erheblichen
Verringung der Herstellungs- und Wartungskosten der Dickstoffaustragsvorrichtung führt.
[0005] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht das Einstellorgan
aus einer auf der Antriebswelle der Zentrifugentrommel axial verschiebbar angeordneten,
mit der Zentrifugentrommel umlaufenden Ringscheibe, die mit einer auf dem Lagergehäuse
der Zentrifuge angeordneten Verschiebeeinrichtung in Wirkverbindung steht. Dieses
auf der Antriebswelle der Zentrifugentrommel axial verschiebbar angeordnete Einstellorgan
zeichnet sich besonders durch seine einfache Ausgestaltung und hohe Betriebssicherheit
aus.
[0006] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Erläuterung von in Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 eine Vollmantel-Schneckenzentrifuge mit im Dickstoffaustragsbereich angeordnetem
Einstellorgan und Verschiebeeinrichtung gemäß der Erfindung im Teillängsschnitt;
Fig. 2 Einstellorgan und Verschiebeeinrichtung im Teillängsschnitt gemäß Fig. 1 im
vergrößerten Maßstab;
Figuren 3, 4 + 5 weitere Ausgestaltungen der Düseneinstellorgane gemäß der Erfindung
im Teillängsschnitt und in vergrößertem Maßstab.
[0008] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, ist die Zentrifugentrommel (1) der Vollmantel-Schneckenzentrifuge
im Dickstoffaustragsbereich (2) mit einer auf der Antriebswelle (3) der Zentrifugentrommel
axial verschiebbaren Ringscheibe (4) versehen, die im Betrieb der Zentrifuge mit der
Zentrifugentrommel (1) umläuft. Die Ringscheibe (4) steht über ein Verschiebelager
(5) mit einer Verstelleinrichtung (6) in Wirkverbindung, die auf dem Lagergehäuse
(7) angeordnet ist, in dem die Antriebswelle (3) der Zentrifugentrommel (1) und in
ihr die Förderschnecke (8) drehbeweglich gelagert ist. Die Verstelleinrichtung (6)
kann hierbei als doppeltwirkende hydraulische Kolben-Zylindereinheit ausgebildet
sein, dessen Kolbenstange (9) am äußeren Ende mit einem plattenförmigen Glied (10)
verbunden ist, das am äußeren Lagerring des Verschiebelagers (5) angreift. Die Verstelleinrichtung
(6) kann aber auch sehr vorteilhaft als Elektromotor mit am Rotor angeordneten Schraubenspindel
ausgebildet sein, die in ein entsprechendes Stellgewinde im Glied (10) - zwecks axialer
Verstellung der Ringscheibe (4) (Pfeil 11) - eingreift. Der Außenrand (12) der Ringscheibe
(4) bildet mit der Stirnwandung (13) der Zentrifugentrommel (1) einen Ringspalt (14),
durch den der im Betrieb der Zentrifuge in der Zentrifugentrommel von der Flüssigkeit
getrennte Dickstoff (15) in Pfeilrichtung (16) austritt. Der Ringspalt (14) kann hierbei
mit Hilfe der Ringscheibe (4) die als Einstellorgan zum Öffnen und Schließen der ringförmigen
Düsenöffnungen dient durch axiales Verschieben in seiner Weite bis in die in der Fig.
2 gestrichelt dargestellte Lage (17) stufenlos verstellt werden. Dies ermöglicht
eine optimale Steuerung des Dickstoffaustrages aus der Zentrifugentrommel, und zwar
nicht nur in Abhängigkeit der der Zentrifuge zugeführten Feststoff- und/oder Dickstoffkonzentration,
sondern hierdurch kann auch in besonders einfacher Weise - unabhängig vom Betriebszustand
der Zentrifuge - Einfluß auf den jeweils gewünschten Schlammeindikkungsgrad von außen
her genommen werden. Die axial verschiebbare Ringscheibe (4) zum Steuern des Austrittsringspaltes
(14) für den Dickstoff (15) kann je nach Bedarf sowohl in einer bestimmten Spaltweitenposition
geregelt gehalten, oder aber über eine Zeitimpuls-Steuerung stufenlos geöffnet oder
geschlossen werden.
[0009] Das in Fig. 3 dargestellte Einstellorgan besteht aus einem oder mehreren Bolzen
(18) mit abgeschrägter Stirnfläche (19), die die Öffnung (20) der in der Stirnwandung
(21) angeordneten Düsen (22) für den Austrag des Dickstoffs (23) aus der Zentrifugentrommel
(24) freigibt oder schließt. Der hierbei als Einstell- und Verschließorgan dienende
Bolzen (18) ist mit einem Ringarm (25) lösbar verbunden, der als mechanisches Verbindungselement
mit der Verstelleinrichtung auf der Antriebswelle der Zentrifugentrommel axial verstellbar
(Pfeil 26) und radial verlaufend angeordnet ist. Die Verstelleinrichtung, an die
der Bolzen (18) tragende Ringarm (25) angeschlossen ist, entspricht der in Fig. 1
dargestellten Verstelleinrichtung (5, 6, 9, 10) und wurde daher in Fig. 3 nicht näher
dargestellt.
[0010] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Einstellorgan (27),
welches ebenfalls mit einem auf der Antriebswelle der Zentrifugentrommel axial verstellbar
und radial nach außen verlaufendem Arm (28) lösbar verbunden ist, kegelförmig ausgebildet.
Das Öffnen und Schließen der in der Stirnwandung (29) der Zentrifugentrommel (30)
angeordneten Öffnung (31) der Düse (32) erfolgt auch hierbei in gleicher Weise wie
bei der in Fig. 3 dargestellten Dickstoffaustragsvorrichtung.
[0011] Gemäß Fig. 5 sind die Düsen (33) im Trommelmantel (34) gleichmäßig über den Umfang
verteilt angeordnet und zum Öffnen und Schließen der Düsenöffnungen (35) plattenförmig
ausgebildete te Einstellorgane (36) vorgesehen, die in einem, die Trommel umschließenden
Ring (37) befestigt sind. An den Ring (37) greifen Schieberstangen (38) an, die
ihrerseits mit auf der Antriebswelle der Zentrifugentrommel (34) axial verstellbar
und radial nach außen verlaufenden Armen (39) fest verbunden sind.
[0012] Alle diese in den Zeichnungsfiguren dargestellten erfindungsgemäß ausgebildeten,
außen an der Zentrifugentrommel angeordneten und über mechanische Verbindungselemente
mit der Verstelleinrichtung in Wirkverbindung stehenden Einstellorgane zum Öffnen
und Schließen der Düsenöffnungen, zeichnen sich besonders dadurch aus, daß sie in
ihrem konstruktiven Aufbau sehr einfach ausgebildet, stets betriebssicher und jederzeit
sehr leicht von außen zugängig sind, und daß sie im Bedarfsfall schnell ausgewechselt
werden können. Ein weiterer und ganz besonderer Vorteil der außen an der Zentrifuge
angeordneten Einstellorgane gemäß der Erfindung besteht darin, daß Verstopfungen der
Düsen hierdurch mit Sicherheit vermieden werden. Darüber hinaus besteht aber auch
die Möglichkeit einer mechanischen Verbindung, insbesondere von bereits bestehenden
innerhalb der Zentrifugentrommel angeordneten Einstellorganen mit der außerhalb der
Trommel befindlichen Verstelleinrichtung, und zwar über einfache Gestänge und Winkelhebel,
die vorzugsweise an der Stirnwand der Trommel angeordnet werden. Im übrigen ermöglichen
die erfindungsgemäß ausgebildeten, der Verstelleinrichtung in Wirkverbindung stehenden
Einstellorgane sehr vorteilhaft eine genaue, optimale und stufenlose Einstellung der
Dickstoff-Austragsöffnungen in Abhängigkeit der Konzentration des in der Zentrifuge
eingedickten Dickstoffes.
1. Zentrifuge zum kontinuierlichen Trennen von Stoffen unterschiedlicher Dichte, insbesondere
zum Trennen von Feststoff-Flüssigkeitsgemischen, mit im wesentlichen zylindrisch
ausgebildetem Trommelmantel und mit im Dickstoffaustragsbereich angeordneten Düsen,
durch deren Öffnungen der Dickstoff ausgetragen wird, wobei zum Öffnen und Schließen
der Düsenöffnungen Einstellorgane vorgesehen sind, die mit einer außerhalb der Zentrifugentrommel
angeordneten Verstelleinrichtung zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellorgane (4, 18, 27, 36) zum Öffnen und Schließen der Düsenöffnungen
(14, 20, 31, 35) außen an der Zentrifugentrommel (1, 24, 30, 34) angeordnet sind
und über mechanische Verbindungselemente (5, 10, 25, 28, 39) mit der Verstelleinrichtung
(6, 9, 10) in Wirkverbindung stehen.
2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellorgan aus einer auf der Antriebswelle (3) der Zentrifugentrommel
(1) axial verschiebbar angeordneten, mit der Zentrifugentrommel (1) umlaufenden
Ringscheibe (4) besteht, die mit einer auf dem Lagergehäuse (7) der Zentrifuge angeordneten
Verstelleinrichtung (6, 9, 10) in Wirkverbindung steht.
3. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische Verbindungselement aus einem auf der Antriebswelle der Zentrifugentrommel
(24, 30, 34) axial verstellbar angeordneten, radial nach außen verlaufenden Arm (25,
28, 39) besteht.
4. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einstellorgan (4, 27, 36) scheibenförmig, kegelförmig oder plattenförmig
ausgebildet ist.
5. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine mechanisch oder hydraulisch wirkende Verstelleinrichtung (6, 9, 10).