[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektronischen Drehzahlregler für eine luftverdichtende
Brennkraftmaschine, gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Mit der elektronischen Dieselregelung (s. Automobil-Industrie 5/86 "Elektronische
Dieselregelung", S. 653 ff.) ist eine präzise Vorgabe der Kraftstoffeinspritzmenge
für jede vom Fahrer geforderte Fahrleistung unter Berücksichtigung von Umweltkriterien
und Kriterien für zulässige Betriebsbereiche der Brennkraftmaschine erreicht. Im
System melden Systemsensoren den Regelstangenweg, die Einspritzpumpendrehzahl, die
Stellung des Fahrpedals, die Ladeluft- und Kraftstofftemperatur sowie den Ladedruck
an ein elektronisches Steuergerät. Die aus diesen Signalen gebildete Korrekturgröße
dient als Maß für die Festlegung der zulässigen Einspritzmassen, welche im Datenmodul
gespeichert sind.
[0003] Je nach Drehzahl der Brennkraftmaschine und Korrekturgröbe ist entweder die Abgastemperatur,
die Schwärzungszahl (Rauch) oder der Spitzendruck die begrenzende Größe. Im Vollastmengenkennfeld
(Bild 13 der genannten Druckschrift) sind die begrenzenden Flächen, wie Rauchgrenze,
entsprechend gekennzeichnet. Durch die genaue Einhaltung der vorgegebenen Rauchgrenzkurven
sind die Rauchemissionen gegenüber denjenigen bei üblichen Ausführungen ohne rauchbegrenzende
Maßnahmen verringert. Durch die Limitierung der Rauchgrenze ergeben sich jedoch im
Höhenbetrieb nicht die erwünschten Fahrleistungen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen am elektronischen Drehzahlregler
zu treffen, durch die die Leistungsfähigkeit der Brennkraftmaschine auch in der Höhe
bestmöglich ausgenutzt werden kann.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe dienen die im Kennzeichnen des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale.
[0006] Dadurch, daß die Rauchgrenzkurve in Abhängigkeit vom Betrieb in der Höhe angehoben
wird, ohne in den Bereich der unzulässigen Rauchemission vorzudringen, ist für den
jeweils vorhandenen Betriebszustand die optimale Ausnutzung der Leistungsfähigkeit
der Brennkraftmaschine erreichbar. Es wird also die sich mit dem elektronischen System
im Höhenbetrieb sonst üblicherweise verringernde Schwärzungszahl an zulässige Werte
angepaßt. Die niedriger ausfallende Schwärzungszahl bzw. die sichtbare Schwärzung
im Höhenbetrieb bezogen auf den gleichen Luftüberschuß für die Verbrennung beruht
auf der Tatsache, daß für die Sichtbarkeit der Schwärzung meßtechnisch dasselbe Abgasvolumen
erfaßt und bezüglich der Partikel ausgewertet wird. Bezogen auf das ausgewertete Volumen
ist deshalb die geprüfte Abgasmasse bzw. deren Partikelinhalt aufgrund der bei zunehmender
Höhe geringeren Luftdichte kleiner als in Meereshöhe, für welche die Zuordnung der
Kraftstoff- und Luftmasse für gleichen Rauch bei der bekannten, eingangs genannten
elektronischen Regelung bezogen ist.
[0007] In den Unteransprüchen sind noch förderliche Weiterbildungen angegeben.
[0008] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert:
[0009] Beim elektronischen Drehzahlregler für luftverdichtende selbstzündende Brennkraftmaschinen
wird die eingespritzte Kraftstoffmasse in Abhängigkeit von der jeweiligen Luftmasse
drehzahlspezifisch vorgegeben. Der Einsatz der Elektronik für die Regelung derartiger
Brennkraftmaschinen sowie die Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahme, die Rauchgrenzkurve
höhenabhängig in Anpassung an eine konstante Rauchemission kraftstoffmassenkorrigierend
zu verändern, und zwar durch den Anbau einer barometrischen Höhendose, wirkt sich
hinsichtlich des Kraftstoffverbrauches und der Leistung optimal aus. Die Höhendose
ist Signalgeber, dessen Signale vom elektronischen Steuergerät erfaßt und für die
Verschiebung der Rauchgrenzkurve aufbereitet werden.
[0010] Da die sichtbare Schwarzung (sichtbarer Rußpartikelinhalt) in Meereshöhe z.B. die
Rauchziffer von 3,0 hat, diese sichtbare Schwärzung jedoch aufgrund der mit zunehmender
Höhe geringeren Luftdichte bei gleichem Abgasvolumen abnimmt und bei ca. 2000 m über
der Meereshöhe eine Schwärzungszahl von ca. 2,5 aufweist, kann die Rauchgrenze höhenabhängig
immer so verschoben werden, daß sich eine und dieselbe Schwärzungszahl von ca. 3,0
ergibt, d.h., daß z.B. in dem gezeigten Diagramm die Rauchgrenzkurve in Abhängigkeit
von Kraftstoff- und Luftmasse von einer zulässigen Schwärzungszahl = SZ auf eine zulässige
Schwärzungszahl =SZ
zul. bei einer bestimmten Höhenzunahme angehoben wird.
[0011] Für die Ermittlung der in der Brennkraftmaschine befindlichen Luftmasse kann der
ohnehin vorhandene Absolutdruckmesser verwendet werden, um den Barometerstand für
die Verschiebung der Rauchgrenzkurve zu bestimmen. Hierzu kann die Speicherung des
Druckverlaufes über einen längeren Zeitraum, z.B. 10 bis 15 Minuten, vorgesehen sein,
in dem immer wieder durch die im Fahrbetrieb nicht vermeidbare Gaswegnahme infolge
von Gangwechseln oder anderen Gegebenheiten der absolute Umgebungsdruck erfaßt wird.
Durch eine Minimalwertauslesung kann der im Zeitraum von ca. 15 Minuten jeweils kleinste
vorhandene gewesene Druck als Maß für die Verschiebung der Rauchgrenzkurve verwendet
werden.
1. Elektronischer Drehzahlregler für eine luftverdichtende Brennkraftmaschine, mit
Sensoren für die Erfassung der Betriebswerte wie Ladelufttemperatur, Ladeluftdruck,
Drehzahl, Fahrgeschwindigkeit, mit einem Absolutdruckmesser sowie mit einem die Betriebswerte
erfassenden elektronischen Steuergerät, welches aus den Betriebswerten und unter Berücksichtigung
von abgespeicherten Grenzwerten, wie Rauchgrenzkurven, einen Regelweg bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rauchgrenzkurven bei sinkendem Atmosphärendruck in Anpassung an eine konstante
Rauchemission kraftstoffmassenkorrigierend zu höheren Werten verschoben werden.
2. Drehzahlregler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Signalgeber für die Korrektur der Rauchgrenzkurven eine barometrische Höhendose
vorgesehen ist.
3. Drehzahlregler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der für die Bestimmung der Luftmasse vorhandene Absolutdruckmesser mit zur Ermittlung
des Druckverlaufes herangezogen, dieser über einen definierten Zeitraum gespeichert
wird, und durch Minimalwertauswahl über diesen Zeitraum der jeweils kleinste Druck
als Maß für die Verschiebung der Rauchgrenzkurven verwendet wird.