[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Treibstangenschloß gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Aus der EP-PS 0 041 913 geht ein Treibstangenschloß hervor, bei dem die Nuß mit einer
Verzahnung den Betätigungsarm bildet, welche Verzahnung in Eingriff steht mit der
Gegenzahnung des von der Druckfeder in seine Endstellung beaufschlagten Schiebers.
Die Beaufschlagung erfolgt dabei über einen in Schlitzen des Schloßgehäuses längsgeführten
Schlitten, an welchem sich das eine Ende der Druckfeder abstützt. Deren anderes Ende
dagegen findet Abstützung an einem weiteren, ebenfalls in Schlitzen des Schloßgehäuses
längsbeweglichen zweiten Schlitten. Durch einen solchen Aufbau wird nach Betätigung
der Nuß in der einen oder anderen Richtung diese zwangsläufig in ihre Grundstellung
zurückgeführt. Wie Treibstangen durch dieses Schloß bewegt werden, geht aus dem Aufbau
des Treibstangenschlosses nicht hervor.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Treibstangenschloß der
in Rede stehenden Art in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten,
daß eine günstige Steuerung der Treibstangen verwirklicht ist.
[0004] Diese Aufgabe ist bei der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung gelöst.
[0005] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lösung
dar.
[0006] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßes Treibstangenschloß geschaffen,
welches sich durch einen hohen Gebrauchswert auszeichnet. Nach jedem Verdrehen des
Drückers fährt die Nuß und damit auch der Drücker in gewohn ter Manier in die Grundstellung
zurück, in welcher die Drükkerhandhabe etwa horizontal verläuft. Wird dann zum Beispiel
der Drücker in Abwärtsrichtung geschwenkt, also in normaler Türdrückerbewegungsrichtung,
so hat dies über die Kupplung zwischen Betätigungsarm und Treibstangen auch eine Verlagerung
derselben zufolge, wobei vorzugsweise gleichzeitig eine Falle des Treibstangenschlosses
in Schloßeinwärtsrichtung gezogen wird. Etwaige an den Treibstangen befindliche Verriegelungsglieder
werden dabei mitbewegt. Nach Loslassen des Drückers kehrt dieser in seine Grundstellung
zurück und damit über die Kupplung auch die Treibstangen. Erfolgt die Verlagerung
des Drückers ausgehend von der Grundstellung in die entgegengesetzte Richtung, so
wird ebenfalls über die Kupplung zwischen Betätigungsarm und Treibstangen eine Verlagerung
der Treibstangen herbeigeführt, und zwar in Richtung der Verriegelungsstellung. Wird
dann der Drücker losgelassen, fährt dieser durch die in ihre Grundstellung federbelastete
Nuß in die horizontale Ausrichtung zurück, ohne dann die Treibstangen mitzuschleppen.
Letztere verbleiben somit in ihrer Verriegelungsstellung. Das durch interne Mittel
des Treibstangenschlosses erzwungene Rückdrehen des Betätigungsarmes geht also demgemäß
ohne Rückverlagerung der Treibstangen vonstatten. Diese muß durch Verlagerung des
Drückers aus seiner horizontalen Lage in Richtung der normalen Drückerbetätigung
geschehen. Die Mittel, um vorbeschriebenen Effekt zu erreichen, sind einfach und kostensparend
in ihrem Aufbau. Ferner verlangen sie nur wenig Bauraum. Der Betätigungsarm steht
zu diesem Zweck in einem besonderen Eingriff zu dem die Treibstangen steuernden Zahnsegment.
In Grundstellung der Nuß befindet sich der eine Zapfen des Betätigungsarmes in Anlagestellung
zur Endflanke des einen Schlitzes des die Treibstangen antreibenden Zahnsegmentes.
Der andere Zapfen dagegen erstreckt sich im Mittelbereich des anderen Schlitzes des
Zahnsegmentes. Wird also die Nuß durch normale Drückerbetätigung verlagert, so zieht
dieses eine Verschwen kung des Betätigungsarmes und des Zahnsegmentes nach sich.
Nach Loslassen des Drückers kehren vorgenannte Bauteile und auch die Treibstangen
wieder in ihre Ausgangsstellung zurück. Bei Verlagerung der Nuß in Verriegelungsrichtung
bleiben das Zahnsegment und damit die Treibstangen in ihrer herbeigeführten Lage
stehen. Lediglich der Betätigungsarm und die Nuß kehren in ihre Grundstellung wegen
der entsprechend gestalteten Schlitze des Zahnsegments zurück. Insbesondere eignet
sich die erfindungsgemäße Ausgestaltung zur Steuerung von Zusatzschlössern, die ihrerseits
mit Zusatzschloßfallen bestückt sind. In gewohnter Weise können durch normale Drükkerbetätigung
die Falle des Treibstangenschlosses und diejenigen der Zusatzschlösser verlagert
werden. Erfolgt die Drückerbetätigung in Verriegelungsrichtung, so werden die Zusatzschloßfallen,
auch wenn sie beispielsweise durch Verziehen der Tür nicht richtig in Eintritt gelangt
sein sollten, zwangsläufig durch Treibstangenverschiebung in Ausschlußrichtung verlagert.
Insbesondere eignet sich hierzu eine Schrägflanke der Zusatzschloßfalle, auf welche
ein Steuerzapfen der Treibstange aufläuft. Es ist somit stets gewährleistet, daß bei
in Verriegelungsstellung befindlichen Treibstangen die Zusatzschloßfallen in die entsprechenden
Schließöffnungen eingetreten sind unter Erhöhung des Sicherheitswertes eines entsprechenden
Treibstangenschlosses. Die Aussteuerung der Zusatzschloßfalle erfolgt ebenfalls durch
eine Schrägflanke der Zusatzschloßfalle, an welcher ein zweiter Steuerzapfen der Treibstange
angreift. Ein Zusatzschloß beinhaltet demgemäß stets zwei Steuerflanken an der Zusatzschloßfalle
sowie zwei treibstangenseitige Steuerzapfen. In besonders vorteilhafter Weise sind
die Steuerzapfen an dem die Schrägflanken übergreifenden Treibstangen-Anschlußstück
des Zusatzschlosses festgelegt. Weitere Vorteile entstehen hinsichtlich des Aufbaus
des Treibstangenschlosses. Die die Nuß in ihrer Grund-Mittelstellung haltenden Bauteile
lassen sich räumlich günstig unterbringen. Ferner erlaubt es die erfindungsgemäße
Ausgestaltung, diese Bauteile zusammen mit der Nuß als externe Montageeinheit zusammenzusetzen,
um sie dann in das Schloßgehäuse einzubauen, verbunden mit geringeren Fertigungskosten
des Treibstangenschlosses. Außerdem ermöglicht diese Montageeinheit, selbst Treibstangenschlösser
zu fertigen, die ein sehr geringes oder ein erweitertes Dornmaß besitzen. Durch die
Druckfeder werden über den einen Kupplungszapfen bildenden Zapfen des Betätigungsarms,
der Schieber und Hilfsschieber zu einer Baueinheit zusammengehalten derart, daß das
klauenförmige Ende des Betätigungsarmes zwischen der Stirnfläche des Schiebers und
dem Zapfen eingespannt ist. Erfolgt eine Schwenkverlagerung des Betätigungsarms in
der einen Richtung, wird daher über den einen Zapfen der Hilfsschieber entgegen der
Kraft der Druckfeder mitgenommen. Eine Verlagerung des Betätigungsarms in der anderen
Richtung dagegen führt zu einer unmittelbaren Beaufschlagung des Schiebers durch das
klauenförmige Ende einhergehend mit einem Zusammendrücken der Druckfeder von der
anderen Seite her. Das bedeutet, daß der Betätigungsarm entweder auf Zug oder Druck
belastet ist. Das klauenartige Untergreifen des Kupplungszapfens führt auch zu montagetechnischen
Vorteilen. Das Verbinden von Hilfsschieber, Schieber und Betätigungsarm mit Druckfeder
zu einer Baueinheit ist begünstigt durch den vom Hilfsschieber ausgehenden Dorn,
welcher raumsparend sowohl die Druckfeder als auch den Schieber durchgreift und mit
seinem bügelförmigen Ende den Zapfen umfaßt. Dadurch, daß der Schieber einen Teilabschnitt
der Druckfeder aufnimmt, erfährt diese eine Stabilisierung gegen Ausknicken. Auch
liegt sie dann geschützt innerhalb der entsprechenden Baueinheit ein. Damit der Kupplungszapfen
sich bei der einen Verlagerung des Betätigungsarmes nicht mitverlagert, findet er
Anschlag an dem einen Ende des bogenförmig gestalteten Schlitzes des Schloßgehäuses.
Dann drückt das klauenförmige Ende auf den Schieber und verlagert diesen entgegen
der Kraft der Druckfeder.
[0007] Erfolgt die Schwenkbewegung des Betätigungsarmes in der anderen Richtung, so wird
eine Schieberverlagerung durch die der Anschlagkante des Schlitzes gegenüberliegende
Gegenanschlagkante blockiert. Eine kräftemäßig günstige Übertragung ergibt sich durch
eine zweiarmige Gestaltung des Betätigungsarmes. Der eine Arm bildet das klauenförmige
Ende und der zweite Arm den Hebel aus, an welchem die mit der Nuß gekuppelte Kettenlasche
angreift. Eine entsprechend vorgefertigte Montageeinheit kann baulichen Gegebenheiten
weitgehend angepaßt werden derart, daß sogar eine Anordnung der Montageeinheit im
Schloßgehäuse unter jedem beliebigen Winkel erfolgen kann. Weiterhin bringt die Verstellbarkeit
der Dornlänge montagetechnische Vorteile. Einhergehend mit einer Verstellung der
Dornlänge ändert sich gleichzeitig die Vorspannung der Druckfeder. Das Verstellen
der Dornlänge kann beispielsweise durch Gewindeverstellung erfolgen. Das am Hilfsschieber
angreifende Ende des Dornes ist dann mit einem Außengewinde und der Hilfsschieber
mit einem Innengewinde zu versehen. Nach Zusammensetzen von Kupplungszapfen, Betätigungsarm
und Aufreihen der Druckfeder braucht nur noch der Hilfsschieber aufgeschraubt zu
werden, welcher in einfacher Weise das Einstellen der Druckfeder auf die entsprechende
Spannung zuläßt.
[0008] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren 1-10 erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht des Treibstangenschlosses mit diesem beiderseits zugeordneten
Zusatzschlössern,
Fig. 2 eine klappfigürliche Ansicht der Fig. 1,
Fig. 3 in etwa natürlicher Größe eine Ansicht des Treibstangenschlosses, und zwar
in Richtung der Schloßdecke gesehen,
Fig. 4 eine Rückansicht des Treibstangenschlosses,
Fig. 5 teils im Schnitt, teils in Ansicht, das Treibstangenschloß bei fortgelassener
Schloßdecke entsprechend der Grundstellung der Nuß,
Fig. 6 das zugehörige obere Zustazschloß, teils in Ansicht, teils im Schnitt, ebenfalls
in der Grundstellung,
Fig. 7 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, jedoch bei in der normalen Drückerbetätigungsrichtung
verschwenkter Nuß und aufwärtsverlagerten Treibstangen,
Fig. 8 das zugehörige Zusatzschloß mit durch die Treibstangenverlagerung zurückgeschlossener
Zusatzschloßfalle,
Fig. 9 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, wobei die Nuß mittels des Drückers
entgegen der normalen Drückerbetätigungsrichtung verschwenkt ist unter Verschieben
der Treibstangen in die Verriegelungsstellung und
Fig. 10 das Zusatzschloß in der dazugehörigen Position, wobei die Zusatzschloßfalle
zwangsgesteuert in eine türrahmenseitige Schließeingriffsöffnung eintaucht.
[0009] Das dargestellte Treibstangenschloß ist im Mittelbereich einer langgestreckten Stulpschiene
1 festgelegt. Es dient als Mittelschloß M, welchem beiderseits je ein Zusatzschloß
Z zugeordnet ist, die ebenfalls an der Stulpschiene 1 befestigt sind. In rechtwinkliger
Ausrichtung ist an der Stulps chiene 1 ein Schloßboden 2 des Mittelschlosses M festgelegt.
In paralleler Anordnung zum Schloßboden 2 erstreckt sich eine mittels Schrauben 3
gefesselte Schloßdecke 4, welche Schrauben in schloßbodenseitige Stehbolzen 5 eingreifen.
[0010] Im oberen Bereich des Schloßgehäuses lagert in Schloßboden 2 und Schloßdecke 4 eine
Nuß 6 zur Aufnahme eines in Fig. 1 strichpunktiert angedeuteten Drückers 7. Nimmt
dieser seine horizontale Position I ein, so entspricht dies der Grundstellung der
Nuß. Die durch die Linie II angedeutete Stellung ist diejenige, in welcher die Nuß
6 eine Falle 8 zurückzieht. Dann kann der Drücker noch entgegen der normalen Drückerbetätigungsrichtung
nach oben, also entgegen Uhrzeigerrichtung, in die Position III geschwenkt werden
unter Herbeiführung der Verriegelungsstellung des Treibstangenschlosses.
[0011] Die Falle 8 setzt sich aus einem Fallenkopf 8′ und einem Fallenschwanz 8˝ zusammen.
Der Fallenkopf 8′ führt sich in der Stulpschiene 1, während der Fallenschwanz 8˝ schloßbodenseitig
eine Führung erhält. An dem Fallenschwanz 8˝ greift eine Schenkelfeder 9 an, welche
die Falle 8 in Auswärtsrichtung belastet. Die Beaufschlagung des Fallenschwanzes
8˝ erfolgt durch einen Nußarm 10 der Nuß 6. Im übrigen ist die Nuß 6 mit einem von
dem Nußarm 10 ausgehenden Drehbegrenzungsanschlag 11 ausgestattet, der mit Anschlagkanten
12, 13 einer bogenförmigen Durchbrechung 14 der Schloßdecke 4 zusammenwirkt, so daß
die Drückerstellungen II und III dadurch eine Anschlagbegrenzung erfahren.
[0012] In rechtwinkliger Anordnung zum Fallenbetätigungsarm 10 geht von der Nuß 6 ein weiterer
Arm 15 aus. Dort greift mittels eines Gelenkzapfens 16 eine Kettenlasche 17 an, die
ihrerseits über einen Zapfen 18 mit dem zweiten Arm 19 eines Betätigungsarmes 20
gekuppelt ist. Letzterer lagert unter halb der Nuß 6 um einen schloßgehäuseseitigen
Anlenkzapfen 21. Der dem zweiten Arm 19 gegenüberliegende erste Arm 22 bildet ein
klauenförmiges Ende 23 aus, welches einen in einem bogenförmigen Schlitz 24 von Schloßboden
2 und Schloßdecke 4 geführten Zapfen 25 untergreift. Auf Höhe des klauenförmigen
Endes 23 ist dieser Zapfen 25 von einem Bügel 26 umfaßt, welcher sich in einen abwärtsgerichteten,
etwa parallel zur Stulpschiene 1 verlaufenden Dorn 27 fortsetzt. Endseitig bildet
letzterer einen Gewindeabschnitt 28 aus, der in ein Innengewinde eines zapfenförmig
gestalteten Zentriervorsprungs 29 eines Hilfsschiebers 30 eingreift. Ein von diesem
ausgehender Führungsvorsprung 31 ragt in einen vertikal verlaufenden Längsschlitz
32 des Schloßbodens 2. Das obere Ende des Längsschlitzes 32 formt eine Gegenanschlagkante
35, welcher mit Abstand eine Anschlagkante 36 des bogenförmigen Schlitzes 24 gegenüberliegt.
Gegen diese Anschlagkante 36 wird der als Kupplungszapfen gestaltete Zapfen 25 von
einer den Hilfsschieber 30 in Abwärtsrichtung belastenden Feder 37 gezogen, welch
letztere den Zentriervorsprung 29 umgibt und damit auch den Dorn 27 aufnimmt.
[0013] Der Dorn 27 durchgreift einen parallel zur Stulpschiene 1 im Schloßgehäuse geführten
Schieber 38. Vom oberen Ende desselben geht ein in den Längsschlitz 32 ragender Vorsprung
39 aus. Der Schieber 38 nimmt nur einen Teilabschnitt der Druckfeder 37 auf und besitzt
eine auf Höhe des Vorsprunges 39 verlaufende Stützfläche für das zugekehrte Ende der
Druckfeder 37. Zufolge dieser vorbeschriebenen Ausgestaltung wird das klauenförmige
Ende 23 des Betätigungsarmes 22 zwischen der oberen Stirnfläche des Schiebers 38 und
dem Zapfen 25 eingespannt, so daß Betätigungsarm 20, Dorn 27, Hilfsschieber 30, Druckfeder
37 und Schieber 38 eine zusammenhängende Baueinheit bilden, die als Ganzes in das
Schloß eingesetzt werden kann. Gegebenenfalls kann zu dieser Baueinheit noch die Gelenklasche
17 und die Nuß 6 gehören, so daß man eine zusammenhängende, leicht zu montierende
Kette erhält. Diese Ausgestaltung erlaubt es, eine entsprechende Baueinheit in unterschiedlicher
Ausrichtung innerhalb des Schloßgehäuses eines Treibstangenschlosses anzuordnen. Es
sind lediglich die Führungsschlitze in entsprechender Lage vorzusehen.
[0014] Unterhalb der vorbeschriebenen Baueinheit ist ein Riegel 43 geführt, dem eine in
Abwärtsrichtung abgefederte Zuhaltung 44 zugeordnet ist. Der Riegel 43 durchgreift
eine untere Treibstange 45 des Treibstangenschlosses, welche innenseitig der Stulpschiene
1 läuft und auf Höhe des Betätlgungsarmes 20 mit einem Zahnleistenabschnitt 46 versehen
ist. Im Anschluß an diesen steht die Treibstange 45 in formschlüssiger Verbindung
mit einem Treibstangenanschlußstück 47, von welchem eine obere Treibstange 48 ausgeht.
Von beiden Treibstangen werden die Zusatzschlösser Z gesteuert.
[0015] Zur Verlagerung der Treibstangen 45, 48 dient ein ebenfalls auf dem Anlenkzapfen
21 drehbar gelagertes, doppelarmig gestaltetes Zahnsegment 51. Der eine Arm bildet
die Zahnung 52 aus, die in Eingriff steht mit dem Zahnleistenabschnitt 46. Beide Arme
des Zahnsegementes 51 sind mit sich diametral gegenüberliegenden bogenförmigen Schlitzen
80, 81 versehen derart, daß der Schlitz 80 etwa halb so groß ist wie der Schlitz 81.
In der Grundstellung der Nuß 6 und auch des Zahnsegmentes 51 liegt der eine Zapfen
25 in Anlagestellung zur unteren Endflanke 80′ des Schlitzes 80, während der andere
Zapfen 18 sich im Mittelbereich des anderen Schlitzes 81 befindet.
[0016] Da die beiden Zusatzschlösser Z in ihrem Aufbau identisch sind, wird beim Ausführungsbeispiel
nur das obere Zusatzschloß Z näher beschrieben. Es besitzt einen an der Stulpschiene
1 befestigten Boden 82 und eine parallel hierzu verlaufende Decke 83. Mittig des
Zusatzschlosses Z ist eine Zusatzschloßfalle 84 geführt, die ihrerseits ebenfalls
aus einem Fallenkopf 84′ und einem Fallenschwanz 84˝besteht. Eine Fallenfeder 85 belastet
die Zusatzschloßfalle 84 in Ausschlußrichtung.
[0017] Die unterhalb der Stulpschiene 1 verlaufende Treibstange 48 ragt bis in das Zusatzschloß
Z hinein und ist dort an ein Treibstangenanschlußstück 86 angekoppelt. Dieses übergreift
den Fallenschwanz 84˝, welcher in seinem oberen Bereich eine geneigt zur Ausschlußrichtung
der Zusatzschloßfalle 84 verlaufende Schrägflanke 87 ausbildet. Letztere wirkt zusammen
mit einem ersten Steuerzapfen 88 des Treibstangenanschlußstücks 86. In der in Fig.
6 veranschaulichten Grundstellung liegt der Steuerzapfen 88 auf Höhe des oberen Endes
der Schrägflanke 87, jedoch in einem gewissen Abstand zu dieser, so daß ein Hineindrücken
der Zusatzschloßfalle ins Schloßgehäuse möglich ist. Sodann ist ein zweiter Steuerzapfen
89 am Treibstangenanschlußstück 86 festgelegt. In der Grundstellung liegt er jedoch
an dem unteren Ende einer zweiten Schrägflanke 90 an, welche paralle zur ersten Schrägflanke
87 verläuft und unterhalb der Mittelachse des Fallenschwanzes 84˝ angeordnet ist.
[0018] Es ergibt sich folgende Wirkungsweise:
Befindet sich das Treibstangenschloß in der Grundstellung gemäß Fig. 1-6 und ist es
in eine Tür eingebaut, so kann diese, wenn sie geöffnet ist, zugedrückt werden, wobei
die Falle 8 des Mittelschlosses und die Zusatzschloßfallen 84 aufgrund ihrer Fallenschräge
und ihrer Abfederung in Schloßeinwärtsrichtung ausweichen, um nach völlig zugedrückter
Tür in die ihnen gegenüberliegenden türrahmenseitigen Schließausnehmungen einzugreifen.
Es ist jedoch auch möglich, durch Drückerverlagerung in die Position II die Fallen
zurückzuziehen. Bei einer solchen Drückerverlagerung beaufschlagt der Nußarm 10 nach
Zurücklegen eines gewissen Leerganges den Fallenschwanz 8˝ der Falle 8 und bewegt
diese schloßeinwärts. Ferner wird durch die Nuß 6 über die Kettenlasche 17 der Betätigungsarm
20 um den Anlenkzapfen 21 verschwenkt, und zwar nach Durchlaufen eines Leerganges.
Ist dieser durchlaufen, beaufschlagen die Zapfen 18, 25 die entsprechenden Flanken
der Schlitze 80, 81 des Zahnsegments 51 und verschwenken dieses in die Stellung gemäß
Fig. 7. Über die Zahnung 52 des Zahnsegments 51 wird die untere Treibstange 45 in
Aufwärtsrichtung bewegt. Deren Bewegung wird über das Treibstangenanschlußstück 47
ebenfalls in eine Aufwärtsbewegung der Treibstange 48 übertragen. Diese Aufwärtsbewegung
der Treibstangen führt dazu, daß der zweite Steuerzapfen 89 die in seinem Weg befindliche
Schrägflanke 90 des Fallenschwanzes 84˝ der Zusatzfalle 84 beaufschlagt und diese
schloßeinwärts zieht. Die Drückerverlagerung ist begrenzt, wenn der Drehbegrenzungsanschlag
11 die Anschlagkante 12 erreicht hat. Während dieser Verlagerung wurde über den Betätigungsarm
20 der Hilfsschieber 30 entgegen der Kraft der Druckfeder 37 in Aufwärtsrichtung bewegt.
Wird nun der Drücker 7 losgelassen, so beaufschlagt die Druckfeder 37 den Hilfsschieber
30 in Abwärtsrichtung unter Mitnahme des einen Zapfens 25 über den Dorn 27. Dies hat
ein Verschwenken des Betätigungsarmes 20 zur Folge mit einem Rückdrehen der Nuß 6
über die Kettenlasche 17. Sobald der eine Zapfen 25 die untere Endflanke des Schlitzes
80 beaufschlagt, erfolgt eine Rückdrehung des Zahnsegmentes 51 in die Grundastellung
gemäß Fig. 5 unter Mitnahme der Treibstangen 45, 48, so daß anschließend auch die
Zusatzschlösser ihre Grundstellung gemäß Fig. 6 einnehmen. Aus Vorstehendem ist es
ersichtlich, daß nach jeder Drückerverlagerung in der normalen Betätigungsrichtung
stets die Treibstangen mitgenommen werden, um danach wieder in ihre Grundstellung
zurückzukehren. Wurde eine Tür entweder durch Zudrücken oder durch Drückerbetätigung
geschlossen, so kann anschließend auch der Riegel 43 in gewohnter Manier durch einen
eingebauten, nicht veranschaulichten Schließzylinder in die Verschlußlage gebracht
werden.
[0019] Ist es erwünscht, nach Schließen der Tür, die Treibstangen 45, 48 in die Verriegelungsstellung
zu bringen und damit auch die Zusatzschlösser Z, so muß hierzu der Drücker 7 entgegen
Uhrzeigerrichtung in die Position III geschwenkt werden. Bei diesem Vorgang nimmt
die Nuß 6 über die Kettenlasche 17 den Betätigungsarm 20 mit und verschwenkt diesen
in die Position gemäß Fig. 9. Die entgegen Uhrzeigersinn gerichtete Schwenkverlagerung
des Betätigungsarmes 20 führt zu einer Beaufschlagung der oberen Stirnseite des Schiebers
38, welcher dadurch entgegen der Kraft der Druckfeder 37 in Abwärtsrichtung verschoben
wird. Während dieses Verschwenkens des Betätigungsarmes 20 bleibt der Zapfen 25 in
seiner anschlagbegrenzten Lage am unternen Ende des bogenförmigen Schlitzes 24. Dagegen
durchläuft der andere Zapfen 18 die obere Hälfte des ihm zugeordneten Schlitzes 81
des Zahnsegmentes 51. Sobald der Zapfen 18 die obere Endflanke des Schlitzes 81 beaufschlagt,
wird das Zahnsegment 51 mitgenommen und um den Anlenkzapfen 21 verschwenkt verbunden
mit einer Abwärtsverlagerung der Treibstange 45 und über das Treibstangenanschlußstück
47 der Treibstange 48 in die Lage gemäß Fig. 9 und 10. Während dieser Abwärtsbewegung
wird, falls die Zusatzschloßfalle 84 nicht in die ihr zugeordnete Schließeingriffsausnehmung
getreten sein sollte - beispielsweise zufolge einer verworfenen Tür - über den ersten
Steuerzapfen 88 die Schrägflanke 87 beaufschlagt unter einer zwangsweise erfolgenden
Ausschlußverlagerung in die Vorschlußstellung. Daher ist nach jeder Verlagerung der
Treibstangen 45, 48 in die Verriegelungsstellung gewährleistet, daß auch die Zusatzschloßfallen
84 ihre Eingriffsstellung einnehmen.
[0020] Wird der Drücker 7 nach Erreichen der vorerwähnten Stellung losgelassen, so kehrt
der Schieber 38 federbeaufschlagt in seine Ausgangsstellung zurück und verlagert dabei
den Betätigungsarm 20 unter Mitnahme des Kettengliedes 17, wodurch die Grundstellung
der Nuß 6 herbeigeführt wird, das heißt, daß der Drücker 7 dann horizontal verläuft.
Diese Rückverlagerung des Betätigungsarmes überträgt sich jedoch nicht auf das Zahnsegment
51 und demgemäß nicht auf die Treibstangen 45, 48. Lediglich befindet sich nach der
Rückverlagerung des Betätigungsarmes der andere Zapfen 18 an der unteren Endflanke
des Schlitzes 81. In dieser derart herbeigeführten Verriegelungsstellung der Treibstangen
ist ebenfalls der Riegel 43 vorschließbar.
[0021] Soll die Entriegelung der Treibstangen 45, 48 vorgenommen werden, so ist die Nuß
6 mittels des Drückers in Richtung der normalen Drückerverlagerung zu drehen, bei
welcher Verlagerung über das Kettenglied der Betätigungsarm 20 in Uhrzeigerrichtung
verschwenkt wird unter Mitnahme des Hilfsschiebers 30 entgegen der Kraft der Druckfeder
37. Über die Zapfen 18, 25 erfolgt dann eine Drehung des Zahnsegmentes 51 in Uhrzeigerrichtung
unter Aufwärtsbewegung der Treibstangen 45, 48, wobei über die Steuerzapfen 89 und
Schrägflanken 90 die Zusatzschloßfallen 84 in Einwärtsrichtung gezogen werden, so
daß bei der überlagernd erfolgenden Rückzugsbewegung der Mittelschloß-Falle 8 die
Tür öffenbar ist. Nach der Drückerbetätigung kehrt der Hilfsschieber 30 in seine Ausgangsstellung
zurück unter Mitnahme des Betätigungsarmes 20 und des Zahnsegments 51 in der Weise,
wie sie schon vorher erläutert wurde.
[0022] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Treibstangenschloß mit durch Verdrehen des Drückers oder dergleichen verschiebbaren
Treibstangen und einer dem Drükker zugeordneten Nuß, welche, in ihrer Grund-Mittelstellung
gehalten, aus dieser entgegen Federbelastung in entgegengesetzte Richtungen schwenkbar
ist, wobei der Nuß ein Betätigungsarm zugeordnet ist, der an einem unter der Wirkung
einer Feder stehenden Schieber angreift, gekennzeichnet durch eine Kupplung zwischen
Betätigungsarm (20) und Treibstangen (45, 48) derart, daß der Betätigungsarm (20)
bei durch Verdrehen des Drückers (7) veranlaßter Bewegung in beiden Richtungen die
Treibstangen (45, 48) mitschleppt.
2. Treibstangenschloß, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
eine Zapfen (25) des in Schlitz/Zapfeneingriff zu einem die Treibstangen (45, 48)
antreibenden Zahnsegments (51) stehenden Betätigungsarmes (22) in Grundstellung der
Muß (6) in Anlagestellung zur Endflanke (80′) des einen Schlitzes (80) und der andere
Zapfen (18) im Mittelbereich des anderen Schlitzes (81) liegt.
3. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer Aufwärtsverlagerung resultierende Bewegung
der Treibstangen (45, 48) in eine Ausschlußverlagerung von Zusatzschloßfallen (84)
umgesetzt ist.
4. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung durch eine Schrägflanke (87) der Zusatzschloßfalle
(84) erzielt ist, auf welche ein Steuerzapfen (88) der Treibstange (45, 48) aufläuft.
5. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur einen Schrägflanke (87) eine zweite Schrägflanke
(90) an der Zusatzschloßfalle (84) vorgesehen ist, an welcher zweiten Schrägflanke
(90) ein zweiter Steuerzapfen (89) der Treibstange (45, 48) angreift.
6. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerzapfen (88, 89) an einem die Schrägflanken (87,
90) übergreifenden Treibstangen-Anschlußstück (86) des Zusatzschlosses (Z) festgelegt
sind.
7. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der eine mittels einer Druckfeder (37) gegen den Betätigungsarm
(20) verspannte Zapfen (25) den Betätigungsarm (20) mit einem den Schieber (38) kreuzenden
Hilfsschieber (30) kuppelt und das klauenförmige Ende (23) des Betätigungsarmes (20)
gegen die Stirnfläche des Schiebers (38) einspannt.
8. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (37) auf einem Dorn (27) des Hilfsschiebers
(30) sitzt, welcher Dorn durch das Innere des Schiebers (38) verläuft und den Zapfen
(25) bügelförmig übergreift.
9. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (38) einen Teilabschnitt der Druckfeder (37)
aufnimmt.
10. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Zapfen (25) in Richtung des Schiebers
(38) anschlagbegrenzt in einem Schlitz (24) des Schloßgehäuses geführt ist, wobei
der Anschlagkante (36) des Schlitzes (24) eine Gegenanschlagkante (35) gegenüberliegt,
die dem Schieber (38) zugeordnet ist.
11. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsarm (20) zweiarmig gestaltet
und der zweite Arm (19) über eine Kettenlasche (17) mit der Nuß (6) gekuppelt ist.
12. Treibstangenschloß, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (37) durch Verstellen der Dornlänge
einstellbar ist.