[0001] Die Erfindung betrifft einen druckknopfbetätigten Überstromschutzschalter und insbesondere
einen Bordnetzschutzschalter mit Handauslösung und bimetallgesteuerter Freiauslösung
mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Derartige Überstromschutzschalter sind beispielsweise aus DE-C 21 23 765 bzw. EP-A
0 081 290 bekannt. Bei diesen Schaltern ist das Bimetell der Bimetallauslösevorrichtung
im wesentlichen parallel zu der in Druckrichtung (D) verlaufenden Schmalseitenwand
des Schaltergehäuses angeordnet. Die Justierung erfolgt über eine Justierschraube,
die eine Bohrung in dieser Seitenwand durchgreift und seitlich direkt auf das Bimetall
bzw. auf dessen Anschlußfuß einwirkt.
[0003] Die Genauigkeit der Bimetalljustierung bei den bekannten Schaltern läßt zu wünschen
übrig. Außerdem soll eine direkte Beaufschlagung des Bimetalls bzw. dessen Anschlußfuß
vermieden werden.
[0004] Bei dem aus der US-C-36 97 915 bekannten Überstromschutzschalter ist bereits eine
Verbesserung in dieser Hinsicht gegeben. Hier sind die Anschlußfahne und der an den
gehäusefesten Gegenkontakt angrenzende Bereich eines Verbindungsstückes zu dem gehäusefesten
Gegenkontakt paßgenau und festsitzend in entsprechenden Lagerausnehmungen im Gehäuse
gehalten. Darüber hinaus wird zur Justierung nicht das Bimetall direkt, sondern das
Anschlußstück im gehäuseinneren Bereich durch eine seitlich in das Schaltergehäuse
eingeschraubte Justierschraube beaufschlagt. Um die Justierverschiebung des gehäuseinneren
Teils des Anschlußstückes zu erleichtern, ist zwischen dessen Fixierbereich am Gehäuse
und dem Beaufschlagungsbereich durch die Justierschraube eine Querschnittsverringerung
in Form von Vertiefungen in den seitlichen Flächen des Anschlußstückes vorgesehen.
[0005] Weiterhin ist aus DE-U-88 06 964.8 ein elektrischer Überlastschalter bekannt, bei
dem das streifenförmige Bimetall an einem Anschlußstück befestigt ist, das ebenfalls
paßgenau und festsitzend in entsprechenden Lagerspalten im Gehäuse gehalten ist.
Dieses Anschlußstück weist eine Verlängerung auf, die von einer Justierschraube von
der Gegenseite des Schaltergehäuses her zur Ansprechwert-Justierung des Bimetalls
beaufschlagbar ist.
[0006] Ausgehend von den vorstehend geschilderten Überstromschutzschaltern nach dem Stande
der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen druckknopfbetätigten Überstromschutzschalter
der eingangs genannten Art hinsichtlich der Justierbarkeit des Bimetalls weiter zu
verbessern.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe ist in den kennzeichnenden Merkmalen des Ansprüches 1
angegeben.
[0008] Zwischen dem Anschlußlappen des Verbindungsstückes für das zweite Schenkelende des
Bimetalls und dem an dem gehäusefesten Gegenkontakt angrenzenden Bereich des Verbindungsstückes
weist dieses eine Verengung auf, die durch einen den plattenförmigen Zentralabschnitt
des Verbindungsstückes quer zur Plattenebene durchsetzenden Schlitz gebildet ist.
Um die Verengung ist der Anschlußlappen mittels Beaufschlagung durch eine Justierschraube
zur Ansprechwert-Justierung des Bimetalls verdrehbar. Durch diese Konstruktion ist
das Bimetall durch eine Verspannung der beiden Bimetallschenkel gegeneinander in besonders
feinfühliger und exakter Weise in seinem Auslösewert justierbar.
[0009] Die Verengung bringt weiterhin den Vorteil mit sich, daß die durch die Bimetall-Eigenheizung
zur Auslösung erzeugte Wärme weniger schnell aus dem Bimetall in die angrenzenden
Leiterteile der Baugruppe abfließt. Damit ist der Auslöse-Nennwert besser reproduzierbar
und mit geringeren Streuungen behaftet.
[0010] Die Ansprüche 2 und 3 kennzeichnen vorteilhafte Ausführungen des Schlitzes und der
Lagerung der Justierschraube im Gehäuse. So ist der Schlitz bei einer Realisierung
durch eine bogenförmige Ausstanzung besonders einfach sofort beim Stanzen des Verbindunsstückes
mit herstellbar. Die Justierschraube ist durch ihren radial abstehenden, sich in einer
Gehäusenut abstützenden Kranz an ihrem Kopf unverlierbar im Gehäuse gehalten.
[0011] Durch die im Anspruch 4 angegebene Verlängerung der Anschlußfahne an ihrem gehäuseinneren
Ende und deren paßgenauen, festen Sitz in einer entsprechenden Gehäuseausnehmung
wird die Bimetallbaugruppe noch besser im Gehäuse fixiert.
[0012] Das Kennzeichen des Ansprüches 5 beschreibt eine Bimetall-Auslösevorrichtung, die
zwei Bimetalle aufweist. Dadurch kann auch für kleine Nennströme eine selbstbeheizte
Bimetallvorrichtung verwendet werden, die darüber hinaus im Vergleich zu einem einteiligen
Bimetall keine geringeren Auslösekräfte zur Verfügung stellt. Durch die beanspruchte
Sandwich-Konstruktion bleibt die gesamte Bimetall-Vorrichtung sehr kompakt und kann
im wesentlichen wie ein einstückiges Bimetall angeordnet und eingesetzt werden. Die
Isolierlage zwischen den beiden Bimetallen schirmt letztere so gegeneinander ab, daß
der volle Stromweg durch die Gesamtlänge der beiden Bimetalle erhalten bleibt.
[0013] In Anspruch 6 ist eine konstruktiv besonders einfache Sandwich-Konstruktion angegeben,
die sich durch eine zuverläs sige und dauerhafte Verbindung zwischen den beiden Bimetallen
in Form einer Verschweißung, Verlötung o.dgl. auszeichnet. Dabei ist die formidentische
Ausbildung der beiden Bimetalle aus fertigungs- und lagerhaltungstechnischen Gründen
vorteilhaft.
[0014] Durch den mäanderartigen Verlauf der Schenkel und der Basis der U-förmigen Bimetalle
(Anspruch 7) kann bei im wesentlichen unveränderten Bimetall-Abmessungen der Ansprech-Nennstrom
weiter drastisch reduziert werden. Um die mechanische Schwächung des Bimetalls durch
die mäanderartige Ausbildung der Schenkel und der Basis auszugleichen, sind nach Anspruch
8 klammerartige Versteifungen vorgesehen, die unter Zwischenfügung entsprechender
Isolierlagen auf die genannten Bimetallabschnitte aufgesetzt werden können. Damit
weist auch die Bimetallvorrichtung diesen Typs im wesentlichen unveränderte mechanische
Eigenschaften auf.
[0015] Die Ansprüche 9 und 10 kennzeichnen eine sogenannte Ausfallsicherung (fail-safe)
für den Schalter. Diese ist vorteilhafterweise in das Verbindungsstück der Bimetallvorrichtung
integriert.
[0016] Nach Anspruch 11 sind die Anschlußfahne, ein oder mehrere Bimetalle, das gegebenenfalls
mit einer Ausfallsicherung versehene Verbindungsstück und die Justierschraube zu einer
vormontierbaren Baugruppe zusammengefaßt, die als Ganzes in den Schalter einbaubar
ist. Dies bringt auch im Hinblick auf eine automatische Fertigung Vorteile bei der
Montage des Schalters mit sich.
[0017] Die Ansprüche 12 und 13 kennzeichnen eine vorteilhafte Weiterbildung der Bimetallbaugruppe,
mit der bei großen Strömen - also insbesondere im Kurzschlußfall - ein schnelles
Ansprechen der Bimetallauslösevorrichtung erzielt wird.
[0018] Durch die U-förmige Verlängerung des Anschlußstückes, die das U-förmige Bimetall
seitlich flankiert, wird eine soge nannte "Stromschleife" geschaffen, bei der durch
die entsprechende elektrische und mechanische Verbindung des Freiendes der Verlängerung
mit dem entsprechenden Schenkelende des Bimetalls der durch diese beiden Bauteile
hindurchfließende Strom in den entsprechenden Abschnitten jeweils in entgegengesetzten
Richtungen verläuft. Nach den bekannten Gesetzen der Elektrodynamik bewirkt dies
eine Abstoßung zwischen der Verlängerung des Anschlußstückes und dem Bimetall. Da
das Anschlußstück und seine Verlängerung im Gehäuse fixiert sind, wirken die abstoßenden
Kräfte voll auf das Bimetall, das somit über seine normale, erwärmungsbedingte Auslenkung
zusätzlich und vor allem sofort mit Einsetzen des hohen Stromes aus seiner Ruheposition
in Auslöserichtung ausgelenkt wird.
[0019] Durch die im Anspruch 13 angegebene Isolierlage zwischen der Verlängerung des Anschlußstückes
und dem Bimetall können diese beiden Bauteile ohne Gefahr eines elektrischen Kurzschlusses
besonders nah aneinander positioniert werden, so daß ein besonders hoher Abstoßungseffekt
mit einer denkbar kurzen Auslösezeit erzielt wird.
[0020] Es ist zu betonen, daß bei kleinen Strömen, wie sie im Überlastfall auftreten, die
dynamische Wirkung der "Stromschleife" nicht oder nur in vernachlässigbarem Umfang
zum Tragen kommt. Hier bewirkt allein die erwärmungsbedingte Ausbiegung des Bimetalls
die Auslösung des Überstromschutzschalters.
[0021] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung entnehmbar, in der verschiedene Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Außenansicht des Überstromschutzschalters,
Fig. 2 eine perspektivische Explosionsdarstellung des Schalters, getrennt in funktionalen
Baugruppen,
Fig. 3-5 jeweils einen Längsschnitt durch den Schalter entlang der Teilungsfuge zwischen
den beiden Gehäusehalbschalen in Ausschalt-, Einschalt- und Überstrom-bedingter
Auslösestellung des Schaltschlosses,
Fig. 6 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Bimetallvorrichtung in einer
ersten alternativen Ausführungsform,
Fig. 7 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Bimetallvorrichtung in einer
zweiten alternativen Ausführungsform,
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung der Bimetallvorrichtung nach Fig. 7,
Fig. 9 eine perspektivische Darstellung einer Bimetallvorrichtung mit integrierter
Ausfallsicherung.
Fig. 10 eine perspektivische Darstellung einer Bimetallvorrichtung mit "Stromschleife"
und
Fig. 11 eine perspektivische Explosionsdarstellung der Bimetallvorrichtung nach Fig.
10.
[0022] In Fig. 1 ist die Außenansicht des erfindungsgemäßen Schalters dargestellt. Dieser
weist ein aus zwei Gehäusehalbschalen (1,2) zusammengesetztes, etwa quaderförmiges
Gehäuse aus Isolierstoff auf, an dessen stirnseitiger Schmalseitenwand (3) die Druckknopfbaugruppe
(4) mit ihrem Gewindehals (40) und dem darin in Druckrichtung (D) längsverschiebbar
geführten Druckknopf (41) eingesetzt ist. Aus der gegenüberliegenden, bodenseitigen
Schmalseitenwand (3′) ragen die beiden abgewinkelten Anschlußfahnen (5,6) aus dem
Schaltergehäuse heraus.
[0023] Fig. 2 zeigt die verschiedenen funktionalen Baugruppen, die in den Schalter ingetriert
sind. Es sind dies neben der Druckknopfbaugruppe (4) das Schaltschloß (7) und die
Bimetallbaugruppe (10), die mit der einen Anschlußfahne (5) elektrisch und mechanisch
verbunden ist. Losgelöst von den Baugruppen sind in Fig. 2 weiterhin die zweite Anschluß
fahne (6) erkennbar, die an einem gehäuseinneren Fortsatz (8) den einen gehäusefesten
Gegenkontakt (9) der Schaltstrecke trägt. Im seitlichen Randbereich der oberen Schmalseitenwand
(3) ist drehbar zwischen den beiden Gehäusehalbschalen (1,2) die Arretiernase (11)
gehalten, die in Eingriff mit der Nut (42) an der Außenseite des Gewindehalses (40)
bringbar ist und eine Verdrehsicherung für den Gewindehals (40) und den Schalter selbst
bei dessen Einbau in eine Schalttafel darstellt. Weiterhin sind der ein kinematisches
Verbindungselement zwischen dem Schaltschloß (7) und der Bimetallbaugruppe (10) bildende,
rahmenartige Auslösehebel (12) und die auf die untere Schmalseitenwand (3′) aufschnappbare
Justierabdeckung (13) zu erwähnen.
[0024] Das Kernstück der Bimetallbaugruppe (10) ist das als flaches, U-förmiges Stanz-Biege-Teil
ausgestaltete Bimetall (101), das mit seinem einen Schenkelfreiende (102) an den gehäuseinneren
Fortsatz (103) der Anschlußfahne (5) befestigt ist. Das zweite Schenkelfreiende (104)
ist an dem hochgebogenen Anschlußlappen (105) eines Verbindungsstückes (106) angeschweißt,
das an seinem diametral gegenüberliegenden Ende einen ebenfalls nach oben gebogenen
Fortsatz (107) mit dem zweiten gehäusefesten Gegenkontakt (9′) der Schaltstrecke trägt.
Die beiden Gegenkontakte (9,9′) sind mit ihrer Kontaktfläche in einer Ebene angeordnet,
die quer zur Teilungsfugenebene zwischen den beiden Gehäusehalbschalen (1,2) und
etwa parallel zur Druckrichtung (D) verläuft. An etwa zentraler Position weist das
Verbindungsstück (106) eine bogenförmige Ausstanzung (108) auf, in deren Zentrum
eine Gewindebohrung (109) eingebracht ist. Darin ist von der bodenseitigen Schmalseitenwand
(3′) her die Justierschraube (110) eingeschraubt durch deren Drehung das Verbindungsstück
(106) um die durch die Ausstanzung (108) gebildete Verengung (111) kippbar, damit
die beiden Schenkel (112,113) des Bimetalls (101) gegeneinander verspannbar und der
Auslösewert des Bimetalls (101) damit justierbar ist. Die Basis (114) des U-förmigen
Bimetalls (101) stellt dessen Auslenkende dar, dessen Auslenkbewegung durch den quer
zur Druckrichtung (D) unterhalb der Druckknopfbaugruppe (4) im Gehäuse angeordneten
Übertragungsschieber (14) und den mit diesem in Verbindung stehenden Auslösehebel
(12) auf das Schaltschloß (7) im Sinne dessen Auslösung übertragen wird.
[0025] Das Ein- und Ausschalten des Schalters per Hand erfolgt über den Druckknopf (41)
der Druckknopfbaugruppe (4), die im folgenden anhand der Fig. 3-6 näher erläutert
wird. Der im wesentlichen zylindrische und aus Isolierstoff gefertigte Druckknopf
(41) ist mit einer sacklochartigen, zum Gehäuseinneren hin offenen, in Druckrichtung
(D) verlaufenden Lagerausnehmung (43) versehen, mit der er zusätzlich auf einem im
Gehäuse verankerten Führungsteil in Druckrichtung (D) geführt ist. Das Führungsteil
ist gemeinsam durch ein kappenförmiges, aus Isolierstoff gefertigtes Gegenlager-Formteil
(44) für die zwischen diesem und dem betätigungsseitigen Boden (45) der Lagerausnehmung
(43) eingespannte, schraubenfederartige Druckknopffeder (46) und das im druckrichtungsparallelen
Längsschnitt U-förmige Abstützteil (47) gebildet. Dessen beiden U-Schenkel (48,49)
weisen entgegen der Druckrichtung (D) und stehen mit ihren Freienden mit dem Gegenlager-Formteil
(44) in Eingriff. Das Abstützteil (47) weist jeweils im Scheitelbereich zwischen seinen
U-Schenkeln (48,49) und seiner U-Basis (50) seitlich abragende Lappen (51) auf, die
sich an einer entsprechenden Gehäusenase (52) (Fig. 2) abstützen. Damit sind das Abstützteil
(47) und das Gegenlager-Formteil (44) lagefest im Gehäuse gehalten. Das Gegenlager-Formteil
(44) weist an seinen druckrichtungsparallelen, gegenüberliegenden Seitenwandungen
jeweils in Druckrichtung (D) verlaufende, unten offene Führungsschlitze (67) für
die Achse (55) auf. Das Abstütz- (47) und Gegenlager-Formteil (44) bilden durch ihre
Ausgestaltung ihrerseits eine in Druckrichtung (D) verlaufende Führung (53) für einen
Stützhebel (15), der sich im wesentlichen in Druckrichtung (D) erstreckt und mit seinem
druckknopfseitigen Ende (16) über eine Dreh-Schiebe- Gelenkverbindung mit dem gehäuseinneren
Ende des Druckknopfes (41) verbunden ist. Diese Gelenkverbindung wird durch den Durchgriff
der an zwei seitlichen Vorsprüngen (54) des Druckknopfes (41) gehaltenen Achse (55)
durch das kulissenartige Langloch (17) im druckknopfseitigen Ende (16) des Stützhebels
(15) geschaffen. Das Langloch (17) ist winkelförmig ausgebildet, dessen entgegen der
Druckrichtung (D) weisender Schenkel (18) parallel zu dieser Richtung und dessen in
Druckrichtung (D) weisender Schenkel (19) in einem spitzen, entgegen der Rasteingriffsrichtung
(20) weisenden, spitzen Winkel (W) verlaufen. Der Stützhebel (15) weist seitlich
neben dem Langloch (17) einen Rastvorsprung (21) auf, der durch die Verschiebbarkeit
des Stützhebels (15) in Druckrichtung (D) und dessen Verschwenkbarkeit quer zu dieser
Richtung in Rasteingriff mit der Rastausnehmung (56) in einem der U-Schenkel (48,49)
des Abstützteils (47) bringbar ist.
[0026] Das in Druckrichtung (D) weisende Ende (22) des Stützhebels (15) ist über eine Drehachse
(70) mit dem Schaltschloß (7) des Schalters verbunden. Das zentrale Teil dieses Schaltschlosses
(7) ist der L-förmige, in Druckrichtung (D) verschiebbare und in einer zu dieser
parallelen Schwenkebene verschwenkbare Kontaktbrückenträger (71), der in seinem Scheitelbereich
über das durch die Drehachse (70) gebildete Drehgelenk mit dem gehäuseinneren Ende
(22) des Stützhebels (15) verbunden ist. Der etwa in Druckrichtung (D) verlaufende
Kontaktbrückenschenkel (72) trägt im Bereich seines Freiendes die quer zur Druckrichtung
angeordnete, zur Überbrückung der beiden gehäusefesten Gegenkontakte (9,9′) dienende
Kontaktbrücke (73). Diese ist über die Schwenkverbindung (74) gelenkig am Kontaktbrückenträger
(71) befestigt. Die Schwenkverbindung (74) ist zusätzlich durch eine als Schenkelfeder
ausgebildete Kontaktdruckfeder (75) in Kontaktschließrichtung beaufschlagt.
[0027] Der Kontaktbrückenträger (71) ist durch eine auf der Drehachse (70) sitzende, als
Doppelschenkelfeder ausgebildete Ausschaltfeder (77) entgegen der Kontaktschließrichtung
beaufschlagt. Die Ausschaltfeder (77) stützt sich dabei einerseits an einem Schrägvorsprung
(23) (Fig. 2) auf den Innenseiten der Gehäusehalbschalen (1,2) und andererseits auf
der Oberseite des quer zur Druckrichtung (D) verlaufenden Klinkenschenkels (76) ab.
[0028] Am Freiende (78) des Klinkenschenkels (76) ist ein Gelenkhebel (79) mit seinem einen
Ende angelenkt, der mit seinem gegenüberliegenden Freiende (80) in einer Verklinkung
(V) fixierbar ist. Dazu weist der Gelenkhebel (79) an seinem Freiende (80) eine quer
zur Druckrichtung (D) verlaufende Achse (81) auf, die einerseits eine in Längsrichtung
verlaufende Durchgriffsöffnung (82) eines schwenkbar im Gehäuse gelagerten Klinkenhebels
(83) durchgreift und die andererseits endseitig in etwa quer zur Druckrichtung (D)
verlaufenden Gehäusenuten (24) lateral verschiebbar geführt ist. Die Durchgriffsöffnung
(82) weist an ihrem schaltschloßabseitigen Ende eine Abwinklung (84) auf, in der die
Achse (81) im Zusammenwirken mit der Führung mit den Gehäusenuten (24) verklinkbar
ist. Der schwenkbare und in Verklinkungsrichtung durch die Schenkelfeder (85) beaufschlagte
Klinkenhebel (83) steht über den Auslösehebel (12) und den Übertragungsschieber (14)
in kinematischer Verbindung mit dem Bimetall (101). Dessen Auslenkung wird über den
Übertragungschieber (14) und den Auslösehebel (12) in eine Schwenkbewegung des Klinkenhebels
(83) entgegen der Klinkeneingriffsrichtung übergeführt, so daß die Achse (81) aus
ihrer Verklinkung gelöst wird.
[0029] Im folgenden wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Schalters erläutert:
[0030] In Fig. 3 ist der Schalter in seiner Ausschaltposition gezeigt. Wird der Druckknopf
betätigt, so läuft die Achse (55) im druckrichtungsparallelen Schenkel (18) des Langloches
(17) entlang, bis sie auf die schräg zu dieser Richtung verlaufende, untere Seitenkante
des Langlochschenkels (19) trifft. Ab dieser Stellung wird der Stützhebel in Druckrichtung
(D) mitbewegt und gleichzeitig quer dazu beaufschlagt. Sobald der Rastvorsprung (21)
am Stützhebel (15) in Überdeckung mit der Rastausnehmung (56) am Abstützteil (47)
gelangt, wird der Stützhebel (15) bezüglich Fig. 3 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt
und der Rastvorsprung (21) greift in die Rastausnehmung (56) ein. Durch die Verschiebung
des Stützhebels (15) in Druckrichtung (D) wird gleichzeitig der Kontaktbrückenträger
(71) in einer Dreh-Schiebe-Bewegung in eine Position verbracht, in der die Kontaktbrücke
(73) sich in Einschaltstellung befindet (Fig. 4). Durch die Verrastung des Stützhebels
(15) und die damit verbundene Festlegung der Drehachse (70) zum Kontaktbrückenträger
(71) und die Verklinkung (V) ist die Kontaktbrücke (73) in der Einschaltstellung
fixiert. Die Achse (55) des Druckknopfes (41) wird in dieser Position im schrägverlaufenden
unteren Schenkel des Langloches (17) festgehalten, da die Druckknopffeder (46) nicht
in der Lage ist, den Druckknopf (41) und damit die Achse (55) mit einer solchen Kraft
entgegen der Druckrichtung (D) zu beaufschlagen, daß die Verrastung zwischen dem
Rastvorsprung (21) am Stützhebel (15) und der Rastausnehmung (56) im Abschlußteil
(47) gelöst werden könnte. Wird jedoch zur Ausschaltbetätigung am Druckknopf (41)
gezogen, so wird durch die Beaufschlagung der schräggestellten Seitenkante des Langlochschenkels
(19) mittels der Achse (55) der Stützhebel (15) im Uhrzeigersinn verschwenkt, der
Rastvorsprung (21) aus der Rastausnehmung (56) herausgezogen und somit diese Verrastung
gelöst. Damit kann sich der Stützhebel (15) nach oben bewegen, der den Kontaktbrückenträger
(71) mitzieht und die Kontaktbrücke (73) in die Ausschaltstellung überführt (Fig.
3).
[0031] Bei einer Überstrom-bedingten Auslösung des Schalters über das Bimetall (101) wird
der Kontaktbrückenträger (71) durch eine Lösung der Verklinkung (V) freigegeben und
dreht sich unter Einfluß der Ausschaltfeder (77) um die Drehachse (70) im Uhrzeigersinn
bezüglich Fig. 5. Die Kontaktöffnung durch Abheben der Kontaktbrücke (73) von den
Gegenkontakten (9,9′) funktioniert also auch in dem Fall, in dem der Druckknopf (41)
in seiner Einschaltposition festgehalten wird. Es handelt sich also um eine echte
Freiauslösung.
[0032] Anhand der Fig. 3-6 werden im folgenden noch einige Details der Druckknopfbaugruppe
(4) erläutert. So weist das Gegenlager-Formteil (44) an seiner oberen Querwand (58)
einen einstückig angeformten Zapfen (57) auf, der in die schraubenfederartige Druckknopffeder
(46) von unten eingreift und diese zusätzlich führt. Der Stützhebel (15) durchgreift
die U-Basis (50) des Abstützteils (47) über einen Querschlitz (59) unter seitlichem
Spiel, so daß eine Verschwenkbarkeit des Stützhebels (15) gewährleistet bleibt. Weiterhin
ist zwischen dem Gewindehals (40) und dem Druckknopf (41) eine zylindrische Isolierhülse
(60) eingesetzt, die an ihrem unteren Ende eine quer zur Druckrichtung (D) verlaufende,
plattenförmige Isolierabdeckung (61) trägt. Letztere grenzt den Schalterinnenraum
zur Druckknopfseite hin ab und weist mittig eine der Innenöffnung der Isolierhülse
(60) entsprechende, kreisförmige Öffung (68) auf.
[0033] Die Isolierhülse (60) weist an ihrer den Druckknopf (41) flankierenden Innenwand
einen Vorsprung (62) auf, der in eine Nut (42′) in der Druckknopf-Außenwandung zur
Verdrehsicherung des Druckknopfes (41) eingreift. Der Druckknopf ist darüber hinaus
an seiner Wandung mit einer umlaufenden Ringschulter (63) versehen, die durch Anschlag
an der Stirnseite des Gewindehalses (40) bei der Druckknopfbetätigung dessen Einschubbewegung
begrenzt.
[0034] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Fig. 2-5 näher auf die Befestigung der
Bimetallbaugruppe (10) im Gehäuse und deren Justierung eingegangen. So weist der gehäuseinnere
Fortsatz (103) an der Anschlußfahne (5) eine plattenförmige Verlängerung (115) auf,
die in einer von einer seitlichen Zwischenwand (26) in den Gehäusehalbschalen (1,2)
gebildeten Fixiertasche (27) paßgenau und festsitzend im Gehäuse gehalten ist. Damit
ist der Fortsatz (103) und folglich der Befestigungspunkt des Bimetall-Schenkels (112)
in seiner Lage festgehalten und genau definiert.
[0035] Ebenso ist der an den Fortsatz (107) mit dem Gegenkontakt (9′) angrenzende Bereich
des Verbindungsstückes (106) in dem Lagerspalt (25) zwischen der bodenseitigen Schmalseitenwand
(3′) und der parallel davor angeordneten Winkelanformung (28) in den Gehäusehalbschalen
(1,2) paßgenau und festsitzend gehalten. Neben einer stabilen Fixierung der Bimetallbaugruppe
(10) wird durch diese stramme Lagerung auch eine besondere Lagestabilität des Gegenkontaktes
(9′) erzielt.
[0036] Wie bereits erwähnt, ist das im wesentlichen plattenförmige Verbindungsstück (106)
durch eine bogenförmige Ausstanzung (108) in zwei Bereiche geteilt, welche durch eine
Verengung (111) verbunden sind. Die Justierung der Bimetallvorrichtung erfolgt durch
die Justierschraube (110), die in eine Gewindebohrung (109) im Radialzentrum der Ausstanzung
(108) in das Verbindungsstück (106) eingebracht ist. Mit dieser Gewindebohrung (109)
fluchtend weist die bodenseitige Schmalseitenwand (3′) eine Justierbohrung (29) auf,
in der die Justierschraube (110) einliegt und von außen zugänglich ist. Auf der gegenüberliegenden
Seite der Justierbohrung (29) weist die Winkelanformung (28) in jeder Gehäusehalbschale
(1,2) eine halbkreisförmige Aussparung (30) auf, in der sich das Gewindeende der Justierschraube
(110) frei bewegen kann. Die Justierbohrung (29) weist etwa in ihrer Mitte an ihrer
Innenwandung eine ringförmig umlaufende Stütznut (31) auf, in der sich der radial
abstehende Kranz (117) am Kopf (118) der Justierschraube (110) abstützt. Wie bereits
angedeutet, wird durch eine Verdrehung der in ihrer Längsaxialrichtung damit festgelegten
Justierschraube (110) der seitens des Anschlußlappens (105) liegende Bereich des Verbindungsstückes
(106) durch eine Verdrehung um die Verengung (111) verkippt, wodurch die beiden Schenkel
(112,113) des Bimetalls (101) gegeneinander verspannt und der Ansprechwert des Bimetalls
(101) entsprechend verändert wird. Nach der Justierung wird die Justierschraube (110)
durch die auf das Gehäuse aufschnappbare, als Kappe ausgebildete Justierabdeckung
(13) aufgesetzt. Letztere kann beispielsweise durch Ultraschallverschweißung dauerhaft
mit dem Gehäuse verbunden werden, wodurch eine nachträgliche Manipulation am Schalter
hinsichtlich einer Veränderung des Auslöse-Nennwertes wirkungsvoll verhindert wird.
[0037] Die Verengung (111) stellt gleichzeitig einen Wärmewiderstand dar, der verhindert,
daß aus dem Bimetall (101) über den Anschlußlappen (105) und das Verbindungsstück
(106) die zum Ansprechen des Bimetalls (101) benötigte Wärme zu schnell in Richtung
zum Gegenkontakt (9′) abfließt. Damit wird ein schnelles Ansprechen und eine genaue
Justierbarkeit des Bimetalls (101) erzielt.
[0038] In Fig. 6 ist eine erste alternative Bauform (10′) der Bimetallbaugruppe gezeigt,
bei der statt einem Bimetall (101) zwei wiederum etwa U-förmige Bimetalle (121,122)
verwendet werden. Diese sind nach Art einer Sandwich-Konstruktion unter Zwischenfügung
einer Isolierlage (123) flächig aufeinander angeordnet. Das eine Bimetall (121) ist
mit seinem Schenkelfreiende (102) an der Anschlußfahne (5) befestigt, das zweite
Bimetall (122) ist mit seinem Schenkelfreiende (104) am Anschlußlappen (105) angeschweißt.
Die verbleibenden Schenkelfreienden (102′,104′) der beiden Bimetalle (121,122) weisen
eine einwärts gerichtete Abwinklung (124) auf. Wie aus Fig. 6 erkennbar ist, sind
die beiden Bimetalle (121,122) identisch geformt, jedoch spiegelverkehrt angeordnet,
so daß ihre Abwinklungen (124) sich in Einbaulage einander überdecken. Im Überdeckungsbereich
ist die formentsprechende Isolierlage (123) mit einer Aussparung (125) versehen,
wodurch die beiden Abwinklungen (124) der Schenkelfreienden (102′,104′) direkt miteinander
verschweißt werden können und somit eine dauerhafte elektrische und mechanische
Verbindung zwischen den beiden Bimetallen (121,122′) geschaffen wird. Letztere sind
also elek trisch in Reihe geschaltet. Es ergibt sich damit eine Stromwegverdoppelung
durch die Bimetallvorrichtung, wodurch ein Auslösen auch bei geringeren Nennströmen
möglich ist. Durch die aufeinanderliegende Anordnung der beiden Bimetalle (121,122)
bleibt die resultierende Auslösekraft verglichen zu dem einfachen Bimetall (101)
im wesentlichen unverändert. Eine weitere Reduzierung des Auslöse-Nennstromes ist
durch eine dünnere Ausbildung der Bimetalle möglich, wobei durch die Sandwich-Konstruktion
die mechanische Stabilität erhalten bleibt.
[0039] In den Fig. 7 und 8 ist eine weitere alternative Ausgestaltung (10˝) der Bimetallbaugruppe
gezeigt, in der zwei Bimetalle (131,132) verwendet werden, deren Schenkel (112,113,112′,113′)
durch entsprechende Ausstanzungen in sich einen mäanderartigen Verlauf aufweisen.
Damit wird der Stromweg durch diese beiden Bimetalle (131,132) vervielfacht und folglich
der Auslösenennstrom auf einen Bruchteil reduziert. Die beiden Bimetalle (131,132)
sind analog den Bimetallen (121,122) in einer sogenannten Sandwich-Konstruktion mit
einer Isolierlage (123′) zwischen sich angeordnet. Ihre Form ist ebenfalls identisch
und ihre Einbaulage zueinander spiegelverkehrt. Die Verbindung ihrer Schenkelfreienden
(102,104) zur Anschlußfahne (6) und zum Anschlußlappen (105) sowie ihrer Schenkelfreienden
(102′,104′) aneinander erfolgt analog den Bimetallen (121,122).
[0040] Da die Bimetalle (131,132) durch den mäanderartigen Verlauf ihrer Schenkel mechanisch
geschwächt sind, sind im Bereich ihrer Basis (114) und ihrer Schenkelfreienden (102,102′,104,104′)
klammerartige Versteifungen (133) vorgesehen, die auf die genannten Bimetallabschnitte
unter Zwischenfügung weiterer Isolierplättchen (134) sitzen. Auch hier ist die Auslösekraft
gegenüber dem einfachen Bimetall (101) nahezu unverändert.
[0041] Es ist darauf hinzuweisen, daß die Justierung der alternativen Bimetallbaugruppen
(10′,10˝) gemäß Fig. 6 bzw. Fig. 7 und 8 analog der Justierung bei der Bimetallbaugruppe
(10) gemäß Fig. 2-5 vonstatten geht.
[0042] In Fig. 9 ist eine weitere alternative Ausgestaltung (10‴) der Bimetallbaugruppe
gezeigt, bei der eine sogenannte Ausfallsicherung (fail-safe) vorgesehen ist. Diese
Ausfallsicherung ist vom Prinzip her bereits aus EP-A 0 081 290 bekannt. Dazu ist
das Verbindungsstück (106′) etwa mittig in zwei Teilstücke (119,120) getrennt, die
durch eine dünne Blechbrücke (126) elektrisch verbunden sind. Die Blechbrücke stellt
gleichzeitig das der Verengung (111) funktionsentsprechende flexible verdrehbare
Teil im Verbindungsstück (106′) dar. Außerdem ist sie ein schmelzbarer Leiter, der
zur Verringerung des Leitungsquerschnittes mit mehreren Ausstanzungen (127) versehen
ist. Im gezeigten Normalzustand des Schalters ist zumindest die zentrale, kreisförmige
Ausstanzung (127′) mit Schmelzlot (128) verschlossen.
[0043] Die erwähnte Ausfallsicherung funktioniert wie folgt:
[0044] Wird der Schalter von einem normalen Strom durchflossen, so spricht weder die Bimetallvorrichtung,
noch die Ausfallsicherung an. Fließt ein Überstrom, so biegt sich das Bimetall (101)
aus und löst über den Übertragungsschieber (14) und den Auslösehebel (12) die Verklinkung
(V) im Schaltschloß (7) (Fig. 5). Die Kontaktbrücke (73) des Schalters sollte nun
in ihre Ausschaltstellung übergehen und den Stromfluß durch den Schalter unterbrechen.
Findet dies aus irgendeinem Grunde (Defekt im Schaltschloß, Kontaktverschweißung)
nicht statt, so fließt durch den Schalter weiterhin der Überstrom, der für eine weitere
Erwärmung des Bimetalls (101) und damit des Verbindungsstückes (106′) sorgt. Nach
kurzer Zeit wird das Verbindungsstück (106′) und die Blechbrücke (126) eine solche
Temperatur erreichen, daß das Schmelzlot (128) abschmilzt. Dadurch wird der Leitungsquerschnitt
der Blechbrücke (126) weiter verringert, was wiederum eine deutliche Erwärmung der
Blechbrücke (126) mit sich bringt und schließlich zu einem Durchschmelzen der Blechbrücke
(126) führt. Damit ist der Stromfluß durch den Schalter endgültig und irreversibel
unterbrochen. Der gesamte defekte Schalter muß ausgetauscht werden.
[0045] In den Fig. 10 und 11 ist eine weitere alternative Bimetallbaugruppe 10˝˝ mit einer
verbesserten Auslösecharakteristik bei hohen Überströmen gezeigt. Bei dieser Bimetallbaugruppe
10˝˝ weist das Anschlußstück 5′ keine plattenförmige Verlängerung 115, sondern eine
U-förmige Verlängerung 135 auf, die das U-förmige Bimetall 101 seitlich flankiert.
Dies bedeutet, daß in Draufsicht auf die Planebene des Bimetalls 101 dieses und die
Verlängerung 135 sich im wesentlichen überdeckend angeordnet sind.
[0046] Das Freiende 136 der Verlängerung 135 ist mit dem Schenkelfreiende 102 des Bimetalls
101 verschweißt. Das zweite Schenkelfreiende 104 des Bimetalls 101 ist analog der
Ausführungsform gemäß Fig. 2 mit dem Anschlußlappen 105 des Verbindungsstückes 106
verschweißt.
[0047] Zwischen dem an die Anschlußfahne 5 angesetzten U-Schenkel 137 sowie der U-Basis
138 der Verlängerung 135 und dem von diesen Bauteilen flankierten U-Schenkel 113 sowie
der Basis 114 des Bimetalls 101 ist eine L-förmige Isolierlage 139 eingesetzt.
[0048] Durch die beschriebene Konstruktion ergibt sich folgende Stromführung: Der an der
Anschlußfahne 5 eintretende Strom läuft über die Verlängerung 135 in der durch die
Pfeile angedeuteten Richtung. Über die Verbindungsstelle an den Freienden 136,102
der Verlängerung 135 bzw. des Bimetalls 101 tritt der Strom in letzteres ein und läuft
durch das Bimetall 101 in der durch die dort gezeigten Pfeile angedeuteten Richtung,
die jeweils entgegengesetzt zu den Stromrichtungen in den einzelnen Abschnitten der
Verlängerung 135 verläuft. Der Strom tritt über das zweite Schen kelfreiende 104
des Bimetalls 101 in das Verbindungsstück 106 ein und gelangt dort zum gehäusefesten
Gegenkontakt 9′ für die Kontaktbrücke 73.
[0049] Durch die erwähnten entgegengesetzten Stromrichtungen im Bimetall 101 bzw. der Verlängerung
135 stoßen sich diese beiden Teile insbesondere bei hohen Strömen stark ab. Durch
die Fixierung der Anschlußfahne 5′ und ihrer Verlängerung 135 im Gehäuse wirken diese
abstoßenden Kräfte also in vollem Umfang als zusätzliche dynamische Kräfte auf das
Bimetall, um dieses in Auslöserichtung auszubiegen. Dieser Effekt tritt insbesondere
bei Strömen über 1000 Ampere auf. Damit wird eine besonders schnelle Abschaltzeit
im Kurzschlußfall erreicht.
[0050] Bei kleinen Strömen ist die dynamische Wirkung der Stromschleifenanordnung nicht
wirksam.
Bezugszeichen
[0051]
1 Gehäusehalbschale
2 Gehäusehalbschale
3,3′ Schmalseitenwand
4 Druckknopfbaugruppe
5 Anschlußfahne
6 Anschlußfahne
7 Schaltschloß
8 Fortsatz
9,9′ Gegenkontakt
10,10′,10˝,10‴,10˝˝ Bimetallbaugruppe
11 Arretiernase
12 Auslösehebel
13 Justierabdeckung
14 Übertragungsschieber
15 Stützhebel
16 druckknopfseitiges Ende
17 Langloch
18 Schenkel
19 Schenkel
20 Rasteingriffsrichtung
21 Rastvorsprung
22 Ende
23 Schrägvorsprung
24 Gehäusenut
25 Lagerspalt
26 Zwischenwand
27 Fixiertasche
28 Winkelanordnung
29 Justierbohrung
30 Aussparung
31 Stütznut
40 Gewindehals
41 Druckknopf
42,42′ Nut
43 Lagerausnehmung
44 Gegenlager-Formteil
45 Boden
46 Druckknopffeder
47 Abstützteil
48 U-Schenkel
49 U-Schenkel
50 U-Basis
51 Lappen
52 Gehäusenase
53 Führung
54 Vorsprung
55 Achse
56 Rastausnehmung
57 Zapfen
58 Querwand
59 Querschlitz
60 Isolierhülse
61 Isolierabdeckung
62 Vorsprung
63 Ringschulter
70 Drehachse
71 Kontaktbrückenträger
72 Kontaktbrückenschenkel
73 Kontakbrücke
74 Schwenkverbindung
75 Kontaktdruckfeder
76 Klinkenschenkel
77 Ausschaltfeder
78 Freiende
79 Gelenkhebel
80 Freiende
81 Achse
82 Durchgriffsöffnung
83 Klinkenhebel
84 Abwinklung
85 Schenkelfeder
101 Bimetall
102,102′ Schenkelfreiende
103 Fortsatz
104, 104′ Schenkelfreiende
105 Anschlußlappen
106,106′ Verbindungsstück
107 Fortsatz
108 Ausstanzung
109 Gewindebohrung
110 Justierschraube
111 Verengung
112,112′ Schenkel
113,113′ Schenkel
114 Basis
115 Verlängerung
117 Kranz
118 Kopf
119 Teilstück
120 Teilstück
121 Bimetall
122 Bimetall
123,123′ Isolierlage
124 Abwinklung
125 Aussparung
126 Blechbrücke
127,127′ Ausstanzung
128 Schmelzlot
131 Bimetall
132 Bimetall
133 Versteifung
134 Isolierplättchen
135 Verlängerung
136 Freiende
137 U-Schenkel
138 U-Basis
139 Isolierlage
D Druckrichtung
W Winkel
V Verklinkung
1. Druckknopfbetätigter Überstromschutzschalter, insbesondere Bordnetzschutzschalter
mit Handauslösung und bimetallgesteuerter Freiauslösung mit
- einem durch den Druckknopf (41) betätigbaren Schaltschloß (7), mittels dem eine
Kontaktbrücke (73) bezüglich zweier gehäusefester Gegenkontakte (9,9′) in Kontaktschließ-
bzw. -öffnungsstellung verbringbar ist und
- einer Bimetall-Auslösevorrichtung zur Freigabe des Schaltschlosses (7), die ein
elektrisch in Reihe in den Strompfad durch den Schalter geschaltetes, selbstbeheiztes,
als etwa U-förmiges Stanzteil ausgebildetes Bimetall (101) aufweist, dessen
-- eines Schenkelfreiende (102) am gehäuseinneren Ende der einen im Gehäuse fixierten
Anschlußfahne (5) des Schalters befestigt ist,
-- zweites Schenkelfreiende (104) an einem Verbindungsstück (106,106′) zum einen
gehäusefesten Gegenkontakt (9′) befestigt ist und
-- Basis (114) das mit dem Schaltschloß (7) kinematisch verbundene Auslenkende des
Bimetalls (101) bildet, wobei die Anschlußfahne (5) und der an den gehäusefesten
Gegenkontakt (9′) angrenzende Bereich des Verbindungsstückes (106,106′) paßgenau,
festsitzend in entsprechenden Lagerausnehmungen (Fixiertasche 27, Lagerspalt 25)
im Gehäuse gehalten sind,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale
zwischen dem Anschlußlappen (105) des Verbindungsstückes (106,106′) für das zweite
Schenkelende (104) des Bimetalls (101) und dem an den gehäusefesten Gegenkontakt (9′)
angrenzenden Bereich des Verbin dungsstückes (106,106′) weist dieses eine Verengung
(111) auf,
- die durch einen den plattenförmigen Zentralabschnitt des Verbindungsstückes (106,106′)
quer zur Plattenebene durchsetzenden Schlitz gebildet ist und
- um die der Anschlußlappen (105) mittels Beaufschlagung des Zentralabschnittes durch
eine Justierschraube (110) von der Bodenseite des Schaltergehäuses her zur Ansprechwert-Justierung
des Bimetalls (101) verdrehbar ist.
2. Überstromschutzschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitz durch eine bogenförmige Ausstanzung (108) im plattenförmigen Zentralabschnitt
des Verbindungsstückes (106) gebildet ist.
3. Überstromschutzschalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zentrisch bezüglich der bogenförmigen Ausstanzung (108) eine Gewindebohrung (109)
in den Zentralabschnitt eingebracht ist, in die die sich mit einem radial abstehenden
Kranz (117) an ihrem Kopf (118) in einer Gehäusenut (Stütznut 31) abstützende Justierschraube
(110) einschraubbar ist.
4. Überstromschutzschalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußfahne (5) an ihrem gehäuseinneren Ende eine vorzugsweise einstückig
angeformte Verlängerung (115) aufweist, der seinerseits paßgenau, festsitzend in
einer entsprechenden Gehäuseausnehmung (Fixiertasche 27) gehalten ist.
5. Überstromschutzschalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bimetall-Auslösevorrichtung zwei Bimetalle (121,122) aufweist,
- die nach Art einer Sandwich-Konstruktion unter Zwischenfügung einer Isolierlage
(123) flächig aufeinander angeordnet sind,
- von denen eines mit seinem einen Schenkelende (102) an der Anschlußfahne und das
andere mit seinem einen Schenkelende (104) am Verbindungsstück befestigt sind und
- die durch eine elektrische Verbindung zwischen ihren verbleibenden, freien Schenkelenden
(102′,104′) elektrisch in Reihe geschaltet sind.
6. Überstromschutzschalter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gegenüberliegenden freien Schenkelenden (102′,104′) der beiden Bimetalle (121,122)
durch eine einwärts gerichtete Abwinklung (124) einander überdecken, im Überdeckungsbereich
die Isolierlage (123) ausgespart und eine direkte elektrische Verbindung zwischen
den sich überdeckenden Schenkelenden (102′,104′) durch deren gegenseitige Verschweißung,
Verlötung o.dgl. geschaffen ist.
7. Überstromschutzschalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils die Schenkel (112,112′,113,113′) und die Basis (114) der ein- oder mehreren
U-förmigen Bimetalle (131,132) einen mäanderartigen Verlauf aufweisen.
8. Überstromschutzschalter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das oder die Bimetalle (131,132) jeweils im Bereich der Schenkelfreienden (102,102′,104,104′)
und der Basis (114) mit klammerartigen Versteifungen (133) versehen sind, die unter
Zwischenfügung entsprechender Isolierlagen (Isolierplättchen 134) auf den genannten
Bimetallabschnitten sitzen.
9. Überstromschutzschalter nach Anspruch 1 und/oder einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsstück (106′) zur Bildung des Schlitzes etwa mittig in zwei Teilstücke
getrennt ist, die durch eine die Verengung bildende, dünne Blechbrücke (126) verbunden
sind, die gleichzeitig als schmelzbarer Leiter eine Ausfallsicherung für den Schalter
schafft.
10. Überstromschutzschalter nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blechbrücke (126) zur Verringerung des Leitungsquerschnittes mit einer oder
mehreren Ausstanzungen (127,127′) versehen ist, die im Normalzustand des Schalters
mit Schmelzlot (128) verschlossen sind.
11. Überstromschutzschalter nach einem der vorgenannten Anspüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlußfahne (5), ein oder mehrere Bimetalle (101′,121,121′,131,132), das
gegebenenfalls mit einer Ausfallsicherung versehene Verbindungsstück (106,106′) und
die Justierschraube (110) zu einer vormontierbaren Bimetallbaugruppe (10,10′,10˝,10‴)
zusammengefaßt sind, die als Ganzes in den Schalter einbaubar ist.
12. Überstromschutzschalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlußstück (5′) mit einer U-förmigen Verlängerung (135) versehen ist,
die das U-förmige Bimetall (101) seitlich flankiert und mit deren Freiende (136) das
ent sprechende Schenkelfreiende (102) des Bimetalls (101) elektrisch und mechanisch
verbunden ist.
13. Überstromschutzschalter nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem an das Anschlußstück (5′) angesetzten U-Schenkel (137) sowie der
U-Basis (138) der Verlängerung (135) und dem davon flankierten U-Schenkel (113) sowie
der Basis (114) des Bimetalls (101) eine L-förmige Isolierlage (139) eingesetzt ist.