[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Regeln des Betriebs von Hydromotoren
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-OS 33 13 974 bekannt, wobei mittels des
Steuerventils, wenn das dem Hydromotor abverlangte Drehmoment sich ändert, die Exzentrizität
des Motors so verstellt wird, daß zur Vermeidung von Verlustleistungen der Druck hinter
dem Stromregelventil bzw. der am Motor anliegende Druck in engen Grenzen konstant
gehalten wird. Durch die Änderung der Exzentrizität und damit des Schluckvolumens
des Motors wird auch die Drehzahl des Motors verändert, wenn der zugeführte Druckmittelstrom
gleich bleibt. Bei manchen Einsatzgebieten von Hydromotoren ist es aber erwünscht,
die Motordrehzahl auch bei sich änderndem Drehmoment konstant zu halten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen
Art so auszubilden, daß trotz Druckoptimierung die Drehzahl des Hydromotors bei sich
änderndem Drehmoment konstant gehalten werden kann, wobei die Vorrichtung einen einfachen
Aufbau haben soll.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs
1 gelöst. Dadurch, daß die Exzenterverstellung mechanisch auf das Stromregelventil
übertragen wird, ergibt sich ein einfacher Aufbau der Vorrichtung, wobei durch entsprechende
Ausbildung des Stromregelventils die dem Motor zugeführte Druckmittelmenge so gesteuert
werden kann, daß die Drehzahl des Motors konstant bleibt und zugleich die Druckdifferenz
am Stromregelventil konstant gehalten wird.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
und in den weiteren Ansprüchen angegeben.
[0006] Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Hydromotor mit Steuerventil und Stromregelventil
und
Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform.
[0007] Mit 1 ist eine gekröpfte Welle eines Radialkolbenmotors bezeichnet, wobei auf dem
gekröpften Abschnitt 2 ein Exzenterring 3 angeordnet ist, der durch Stellkolben 4,4′
beaufschlagt wird, die diametral gegenüberliegend in radialen Sackbohrungen in dem
Abschnitt 2 geführt sind. Der Stellkolben 4 wird durch eine Druckmittelleitung 5 und
der Stellkolben 4′ durch eine Druckmittelleitung 5′ mit Druckmittel beaufschlagt,
wobei diese beiden Druckmittelleitungen 5,5′ über einen Abschnitt in Achsrichtung
der Welle 1 verlaufen und im Bereich einer zentrischen Bohrung in der Welle 1 radial
in einem Abstand voneinander in Ringnuten 6,6′ münden. Parallel zur Achse der Stellkolben
4,4′ ist in einer radial verlaufenden Bohrung in dem gekröpften Abschnitt 2 der Welle
1 ein Steuerstift 7 verschiebbar geführt, der mit seinen gegenüberliegenden Enden
am Innenumfang des Exzenterrings 3 anliegt, so daß bei einer Verstellbewegung des
Exzenterrings 3 relativ zur Welle 1 der Steuerstift 7 durch den Exzenterring 3 mitbewegt
wird. Der Steuerstift 7 ist auf einem Abschnitt mit einer schematisch angedeuteten
Schrägverzahnung 8 versehen, die mit einer entsprechenden Schrägverzahnung 9 an einem
Schieber 10 in Eingriff steht, der in der zentrischen Bohrung in der Welle 1 verschiebbar
geführt ist und mit einem Ende aus der freien Stirnseite der Welle 1 herausragt.
[0008] Die Ringnuten 6,6′ stehen mit Druckmittelleitungen 11,11′ in Verbindung, die an die
Anschlüsse U₁ und U₂ eines Steuerventils 12 angeschlossen sind, das die Funktion eines
hydraulisch betätigten 4/3-Wegeventils hat und auf der Eingangsseite mit einem Rücklaufanschluß
T und einem Anschluß für den von einer Pumpe 13 gelieferten Primärdruck P₁ versehen
ist. Der Primärdruck P₁ liegt bei 14 an der Stirnseite eines Steuerkolbens in dem
Steuerventil 12 an, während die gegenüberliegende Seite des Steuerkolbens bei 15 durch
eine Feder 16 und den am Hydromotor anliegenden Druck P₂ beaufschlagt ist. Die Funktion
und der Aufbau des Steuerventils 12 ist im einzelnen in der DE-OS 33 13 974 beschrieben.
[0009] Der Primärdruck P₁ der Pumpe 13 liegt ferner an einem Stromregelventil 17 an, über
das dem Hydromotor die jeweils benötigte Druckmittelmenge zugeteilt wird. Hinter dem
Stromregenventil 17 herrscht der vom Motor benötigte Druck P₂ in der Druckleitung
18. Am Stromregelventil 17 ist ein federbelastetes Stellglied 19 angebracht, das von
dem Schieber 10 des Hydromotors beaufschlagt wird. Das Stellglied 19 wirkt beispielsweise
über eine nicht dargestellte Steuerkurve auf den Durchlaß des Stromregelventils 17
in der Weise, daß bei Verschieben des Stellglieds 19 die vom Stromregelventil durchgelassene
Druckmittelmenge vergrößert oder verkleinert wird.
[0010] Mit 20 ist ein Druckbegrenzer in einer Druckmittelleitung 21 bezeichnet, mittels
der das Stromregelventil 17 auf eine bestimmte Druckmittelmenge voreingestellt werden
kann, um die Drehzahl des Hydromotors auf einen bestimmten Wert voreinzustellen.
[0011] Die Vorrichtung arbeitet wie folgt. In der dargestellten Betriebsstellung arbeitet
der Hydromotor beispielsweise mit der vorgegebenen Drehzahl und einer vorgegebenen
Druckdifferenz P₁ - P₂ am Stromregelventil 17. Verringert sich beispielsweise das
dem Hydromotor z.B. von einem vom Motor angetriebenen Rührer abverlangte Drehmoment,
so verringert sich zunächst der vom Motor benötigte Betriebsdruck P₂. Diese Änderung
von P₂ wirkt in der Weise auf das Steuerventil 12, daß über die Druckmittelleitungen
11, 11′ und die Stellkolben 4,4′ die Exzentrizität des Exzenterrings 3 verringert
wird, so daß bei dem dem Motor abverlangten Drehmoment und verkürzter Hebelwirkung
am Exzenter der Betriebsdruck P₂ wieder auf einen Wert ansteigt, der einer vorgegebenen
Druckdifferenz P₁ - P₂ entspricht, wobei davon ausgegangen wird, daß der von der Pumpe
13 gelieferte Druck P₁ konstant ist. Auf diese Weise wird über das Steuerventil 12
bei sich änderndem Drehmoment die Druckdifferenz am Stromregelventil 17 zur Vermeidung
von Verlustleistungen konstant gehalten.
[0012] Die hierbei vorgenommene radiale Verstellung des Exzenterrings 3 wird über den Steuerstift
7 in eine axiale Verschiebebewegung des Schiebers 10 übertragen, der über das Stellglied
19 in der Weise auf das Stromregelventil 17 einwirkt, daß die vom Stromregelventil
17 dem Hydromotor zugeteilte Druckmittelmenge verringert wird. Würde bei verringerter
Exzentrizität und damit verringertem Schluckvolumen des Hydromotors die vom Stromregelventil
17 zugeführte Druckmittelmenge konstant bleiben, so würde aufgrund des verringerten
Schluckvolumens die Drehzahl des Motors erhöht werden. Durch die mechanische Koppelung
des Stromregelventils 17 mit der Exzenterverstellung wird bei dem zuvor geschilderten
Beispiel die Druckmittelmenge zum Hydromotor derart reduziert, daß die Drehzahl des
Motors konstant bleibt, während gleichzeitig die Druckdifferenz am Stromregelventil
konstant gehalten wird.
[0013] In entsprechender Weise wird bei einer Erhöhung des dem Motor abverlangten Drehmoments
zunächst der Betriebsdruck P₂ erhöht und damit über das Steuerventil 12 die Exzentrizität
vergrößert, damit bei gleichbleibendem Druck P₂ das erhöhte Drehmoment geliefert werden
kann, während über den Schieber 10 und das Stellglied 19 die vom Stromregelventil
17 gelieferte Druckmittelmenge derart vergrößert wird, daß bei vergrößerter Exzentrizität
die Drehzahl konstant bleibt.
[0014] Durch die beschriebene Vorrichtung arbeitet der Hydromotor immer bei gleicher Drehzahl
und optimalem Betriebsdruck. Bei Zentralversorgungsanlagen, bei denen von einer Pumpe
13 mehrere Hydromotoren jeweils über ein Steuerventil 12 und ein Stromregelventil
17 mit Druckmittel versorgt werden, wird damit eine wesentliche Wirkungsgradverbesserung
erreicht, da die einzelnen Hydromotoren trotz unterschiedlicher Belastungen jeweils
mit optimalem Wirkungsgrad arbeiten. Hierdurch kann die bei einer Zentralversorgungsanlage
zu installierende Leistung günstiger ausgelegt werden.
[0015] Die beschriebene Konstanthaltung der Drehzahl bei Druckoptimierung durch das Steuerventil
12 könnte zwar auch über Drehzahlsensoren, Meßwertgeber und dgl. elektrische Bauelemente
erreicht werden, jedoch wäre hierfür ein wesentlich höherer Aufwand erforderlich als
durch die beschriebene mechanische Koppelung zwischen Exzenterverstellung und Stromregelventil
17, die sehr einfach und kostengünstig ausgeführt werden kann.
[0016] Es sind verschiedene Abwandlungen der beschriebenen Bauweise möglich. So kann beispielsweise
anstelle der Schrägverzahnung 8,9 am Steuerstift 9 und am Schieber 10 auch eine Steuerkurve,
eine Schrägfläche oder dgl. an einem der beiden Bauteile vorgesehen werden, während
am anderen Bauteil ein Nocken, Zapfen oder dgl. angebracht ist, der mit dieser Steuerkurve
zusammenwirkt. Vorzugsweise wird eine Steuernut oder dgl., ähnlich der schematisch
dargestellten Verzahnung, vorgesehen, so daß durch die Verstellbewegung des Steuerstiftes
7 in beide Richtungen der Schieber 10 in beide Richtungen verschoben wird, ohne daß
es einer Federbeaufschlagung des Schiebers 10 in einer Richtung bedarf. Der Schieber
10 kann unmittelbar mit dem Stellglied 19 des Stromregelventils 17 gekoppelt sein.
Bei der schematisch dargestellten Ausführungsform ist das Stellglied 19 durch eine
Feder so beaufschlagt, daß es am Schieber 10 anliegend gehalten wird.
[0017] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind für gleiche bzw. entsprechende Bauteile
die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet. Die Druckmittelleitungen 5,5′
stehen über den Nuten 6,6′ mit Druckmittelleitungen 11,11′ in Verbindung, die in dem
Schieber 10 ausgebildet sind, auf dessen Verlängerung ein Steuerventil 12′ angeordnet
ist, das der Bauweise nach der DE-OS 38 18 105 entspricht. Die mittlere Nut 22 in
der durchgehenden Bohrung des Steuerventils 12′ ist über eine Leitung 23 und eine
Drehdurchführung mit dem Primärdruck P₁ der Pumpe 13 beaufschlagt, während die Nuten
24 dem Anschluß T des Steuerventils 12 in Fig. 1 entsprechen und mit der Atmosphäre
in Verbindung stehen. Die Anschlüsse U₁ und U₂ entsprechen den versetzt angeordneten
Mündungen der Leitungen 11 im Schieber 10 im Bereich dieser Nuten 22,24. An dem durch
eine Feder 25 beaufschlagten Steuerventil 12′ liegt ein Arm eines schwenkbar gelagerten
Stellhebels 26 an, dessen anderer Arm mit einer vorgegebenen Übersetzung durch ein
Solenoid 27 beaufschlagt wird. Durch Verschwenken des Stellhebels 26 wird das Steuerventil
12′ auf dem Schieber 10 so verschoben, daß über eine entsprechende Druckmittelbeaufschlagung
über die Leitungen 11,11′ und der Stellkolben 4,4′ die Exzentrizität so verstellt
wird, daß die Druckdifferenz P₁ - P₂ am in Fig. 2 nicht dargestellten Stromregelventil
in engen Grenzen konstant gehalten wird. Hierbei stützt sich die Feder 25 an einem
schematisch angedeuteten Bauteil 28 des Motorgehäuses ab.
[0018] Der Schieber 10 steht über die Stirnseite des Steuerventils 12′ vor, so daß dieses
freie Ende des Schiebers 10, wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1, auf ein nicht
dargestelltes Stellglied 19 des Stromregelventils einwirken kann.
[0019] Das Solenoid 27 kann durch entsprechende elektrische Signale so gesteuert werden,
daß die für die Druckoptimierung erforderliche Verstellung der Exzentrizität bei Drehmomentänderung
vorgenommen wird. Hierzu sind entsprechende Stellwertgeber vorgesehen. Bei 29 ist
ein Drehzahlsensor schematisch angedeutet, der mit einer Einheit 30 zur Verarbeitung
der Ist- und Soll-Werte verbunden ist. Eine entsprechende Einheit für Ist- und Soll-Werte
des Betriebsdrucks ist mit 31 bezeichnet. Mit 32 ist ein mit dem Schieber 10 zusammenwirkender
Sensor für die Exzentrizität bzw. das Schluckvolumen des Motors bezeichnet, der mit
einer Einheit 33 für Ist- und Soll-Werte in Verbindung steht.
[0020] Erfindungsgemäß kann die in Fig. 2 schematisch wiedergegebene Vorrichtung auch zur
Druckoptimierung bei variabler Drehzahl des Hydromotors vorgesehen werden, so daß
in diesem Falle der Schieber 10 nicht über ein Stellglied 19 auf das Stromregelventil
zur Konstanthaltung der Drehzahl einwirkt.
1. Vorrichtung zum Regeln des Betriebs von Hydromotoren mit stufenlos verstellbarer
Exzentrizität, insbesondere für Zentralversorgungsanlagen, mit einem Stromregelventil
zwischen einer Pumpe und dem von der Pumpe mit Druckmittel versorgten Hydromotor und
mit einem Steuerventil zum Verstellen der Exzentrizität des Hydromotors in Abhängigkeit
von dem vom Hydromotor benötigten Betriebsdruck,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydromotor mit einer Stelleinrichtung (7,10) versehen ist, die mechanisch
mit dem Exzenter (3) in Verbindung steht und eine Exzenterverstellung nach außen überträgt,
und
daß diese mechanische Stelleinrichtung (7,10) derart auf das Stromregelventil (17)
einwirkt, daß in Abhängigkeit von der Änderung der Exzentrizität das Stromregelventil
(17) die dem Hydromotor zugeführte Druckmittelmenge so steuert, daß die Drehzahl des
Hydromotors konstant gehalten wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein in einer radialen Bohrung der Welle verschiebbar geführter Steuerstift (7)
mit beiden Enden am Innenumfang eines Exzenterrings (3) anliegt und über eine Schrägverzahnung
(8) mit einer entsprechenden Schrägverzahnung (9) an einem in Achsrichtung in der
Welle (1) geführten Schieber (10) in Eingriff steht, der auf ein Stellglied (19) am
Stromregelventil (17) einwirkt.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanisch auf das Stromregelventil (17) übertragene Verstellbewegung des
Exzenters über eine Steuerkurve auf den Durchlaß des Stromregelventils (17) einwirkt.
4. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stromregelventil (17) mit einer Einrichtung (20,21) zum Voreinstellen des
Druckmitteldurchsatzes und damit der Drehzahl des Hydromotors versehen ist.
5. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (12′) auf dem Schieber (10) angeordnet ist, durch den die Druckmittelleitungen
(11,11′) verlaufen, wobei der Schieber (10) über das Steuerventil (12′) vorsteht und
auf das Stromregelventil (17) einwirkt, wobei das Steuerventil (12′) durch ein elektrisch
oder mechanisch betätigtes Stellelement (26) beaufschlagt wird.