[0001] Diese Erfindung bezieht sich auf einen Spulautomat zum "kontinuierlichen" (verlustlosen")
Aufwinden von Endlosfilamenten, insbesondere aber nicht ausschliesslich synthetischen
Fäden.
[0002] Ein solcher Automat umfasst zwei oder mehr Spulendorne, wovon einer zum Aufwinden
des Fadens gebraucht wird, während der andere in einer Bereitschaftsposition aufbereitet
wird, sodass der Faden beim Fertigstellen der Packung auf dem ersten Dorn an den zweiten
Dorn zur Fortsetzung des Aufwindens übergeben werden kann ("Spulenwechsel"). Bei hohen
Liefergeschwindigkeiten des Fadens (z.B. oberhalb 4000 m/min) kann es vorteilhaft
sein, jeden Spulendorn mit einem eigenen Antrieb zu versehen ("Spindelantrieb" oder
Direktantrieb). Trotzdem läuft der Faden während dem normalen Spulverfahren um eine
sogenannte Kontaktwalze auf die Packung. Diese Kontaktwalze übt einen vorbestimmten
Anpressdruck auf die bildende Packung aus. Gegebenenfalls dient sie auch als Führung
für den Faden zwischen einer Changierung und der Packung und/oder liefert ein die
Umfangsgeschwindigkeit der Packung darstellendes Signal an einen Regler für den Spulenantrieb.
[0003] Während des normalen Spulverfahrens, (der "Spulreise") steht die Kontaktwalze in
Berührung mit der Packung und die Walzendrehzahl wird derart gesteuert, dass die Umfangsgeschwindigkeit
der Walze der Liefergeschwindigkeit des Fadens gleich gehalten wird. Diese Berührung
wird während dem Spulenwechsel unterbrochen und muss nach dem Wechsel wiederhergestellt
werden - ein dazu geeignetes Verfahren ist in unserem US Patent 4 548 366 (EU 182
389 und 200 234) beschrieben worden.
[0004] Das Spulenwechselverfahren ist eine heikle Operation, welche insbesondere mit dem
Risiko eines Zusammenbruches der Fadenspannung behaftet ist. Zur Verminderung dieses
Risikos kann bei einem Spulautomat mit Spindelantrieb (direktem Antrieb) die Umfanggeschwindigkeit
der vollen Packung während des Wechsels problemlos nach der Unterbrechung der Berührung
zwischen der Kontaktwalze und der Packung bis zur Übergabe des Fadens an den anderen
Dorn konstant gehalten werden - siehe in diesem Zusammenhang USPS 4 487 374 (EU 80076).
Zum Ausführen des Spulenwechsels ist es aber auch notwendig, die Changierung des
Fadens zu unterbrechen. Dies stellt eine Reduzierung der effektiven "Aufnahmegeschwindigkeit"
für den Faden dar, was eine entsprechende Abnahme der Fadenspannung verursacht. Diese
Wirkung ist im Stand der Technik nicht berücksichtigt worden.
[0005] Gemäss einem ersten Aspekt dieser Erfindung wird beim Spulenwechsel in einem Spulautomat
mit Spindelantrieb die Drehzahl des die volle Packung tragenden Dornes nach Unterbrechung
der Berührung zwischen dieser Packung und der Kontaktwalze bis zur Übergabe des Fadens
an den anderen Dorn erhöht. Die Umfangsgeschwindigkeit der vollen Packung nimmt entsprechend
zu und hilft dabei eine ausreichende Fadenspannung aufrechtzuhalten.
[0006] Es werden aber heutzutage sehr schwere Packungen (bis zu 50 kg) hergestellt, sodass
die Trägheit der vollen Packung eine ausreichende Beschleunigung der Packungsdrehzahl
bei einer vernünftigen Leistung des Dornantriebsmotors verhindern mag.
[0007] Gemäss einem zweiten Aspekt dieser Erfindung wird daher vorgeschlagen, dass während
des Spulenwechsels die Drehzahl der Kontaktwalze erhöht werden sollte. Diese Drehzahlerhöhung
kann sofort nach der Unterbrechung der Berührung zwischen der vollen Packung und
der Kontaktwalze durchgeführt werden und kann, mindestens im Vergleich mit einer Erhöhung
der Packungsdrehzahl, "sprunghaft" stattfinden. Die Zunahme der Umfangsgeschwindigkeit
der Kontaktwalze hilft, die Fadenspannung im Fadenlauf oberhalb dieser Walze trotz
des effektiven Ausschaltens der Changierung auf einem geeigneten Niveau zu halten.
Die Drehzahlerhöhung der Kontaktwalze kann nach dem Wiederingangsetzen der Changierbewegung
des Fadens rückgängig gemacht werden, allerdings kann es sich als vorteilhaft erweisen,
die Kontaktwalzendrehzahl nicht sofort nach Wiederaufnahme des Packungsbildens, sondern
erst nach einer Übergangsphase, wieder zu reduzieren. Während dieser Übergangsphase
kann sich der Fadenlauf nach den "Störungen" des Wechselverfahrens wieder beruhigen.
[0008] Unter Umständen kann es sich zudem als vorteilhaft erweisen, die Drehzahl der neuen
Packung während der Übergangsphase trotz Berührung zwischen der Packung und der Kontaktwalze
nicht gemäss dem Regelprogramm des normalen Spulverfahrens (der Spulreise), sondern
in Anpassung an die noch erhöhte Drehzahl der Kontaktwalze, zu bestimmen, sodass das
normale Regelprogramm zur kontinuierlichen Reduzierung der Packungsdrehzahl in Abhängigkeit
vom Pakkungsaufbau erst ab dem Ende der Übergangsphase zur Geltung kommt.
[0009] Ausführungsbeispiele werden nun anhand der Figuren der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Figur 1A und 1B schematisch je eine Variante eines Spulautomaten bekannter Bauart.
Figur 2 schematisch ein Blockschema einer Regulierung zur Anwendung mit einem Spulautomaten
gemäss Figur A oder B.
Figur 3 ein Ablaufdiagramm eines sogenannten Wechselverfahrens, das mit der Regulierung
gemäss Figur 2 durchgeführt werden kann.
[0010] Ein Spulautomat gemäss Figur 1A ist in unserer europäischen Patentschrift Nr. 73
930 ausführlich beschrieben worden und ist hier dementsprechend nur angedeutet. Das
Gestell 10 trägt zwei Spulendorne 12, 14. Jeder Dorn 12, 14 ist von einem Schwenkarm
16, 18 getragen und ist damit schwenkbar um eine Schwenkachse 20, 22 zwischen einer
jeweiligen Doffposition (gezeigt) und einer Betriebsposition in Berührung mit einer
Kontaktwalze 24. Der Faden (nicht gezeigt) wird in Betrieb über eine nicht-gezeigte
Changierung an die Kontaktwalze und daher an einen Spulendorn in der Betriebsposition
geliefert, wobei eine Packung (Spule) auf den Dorn gebildet wird. Dazu wird der Dorn
in Rotation um die eigene Längsachse angetrieben.
[0011] Wenn die Packung eine vorgegebene Grösse (Faden-Länge bzw. Durchmesser) erreicht
hat, wird ein Spulenwechseldurchgeführt, wobei der Dorn mit der vollen Packung in
seine Doffposition zurückgeschwenkt und der zweite Dorn in die Betriebsposition bewegt
wird. Dabei übernimmt der zweite Dorn den Faden und setzt das Aufwindeverfahren ununterbrochen
fort, wozu der zweite Dorn nun um die eigene Längsachse drehen muss, während aber
der erste Dorn für das Doffen zum Stillstand gebremst wird.
[0012] Die Maschine gemäss Fig 1B ist auch imstande, ein solches verlustloses Wechselverfahren
durchzuführen,wozu aber die zwei Dorne 12, 14 nicht je auf einen Schwenkarm sondern
gemeinsam von einem Revolverkopf 26 getragen werden. Der Revolverkopf ist im Gestell
derart drehbar um eine Achse 28 montiert, dass die Dorne wechselweise aus der Doffposition
(unten) in eine Betriebsposition in Berührung mit der Kontaktwalze 24 gebracht werden
können.Letztere ist von einem auf- und abbewegbaren Schlitten 30 getragen.
[0013] Figur 2 zeigt ein Antriebssystem mit entsprechender Regulierung, dass für beide
Spulentypen (Figur 1A und 1B) geeignet ist. Mit Bezugszeichen 12A ist ein frequenzgesteuerter,
elektrischer Antriebsmotor angedeutet, der direkt mit dem Dorn 12 gekuppelt ist und
ihn während und nach noch der Spulreise antreiben kann - die Bezugszeichen 14A, 24A
weisen auf entsprechende Antriebsmotoren für den zweiten Dorn 14 und die Kontaktwalze
24. Letzter Motor ist auch mit einem Tachosignalgeber 30 verbunden, welcher ein die
Drehzahl der Kontaktwalze darstellendes Signal erzeugt.
[0014] Jeder Antriebsmotor 12A, 14A ist über einen jeweiligen Frequenzumwandler 32, 34 mit
Energie gespiesen, wobei die momentane Speisefrequenz von einem jeweiligen Regler
36,38 bestimmt wird. Beide Regler 36, 38 erhalten ein Sollwertsignal von einem gemeinsamen,
einstellbaren Sollwertgeber 40. Während der Spulreise erhält der arbeitende Regler
36 oder 38 (d.h. der Regler des spulenden Dornes 12 oder 14) ein Istwertsignal vom
Tachosignalgeber 30 über ein Schaltmittel 41, welches während des Wechselverfahrens
umgeschaltet wird.
[0015] Die vorher nicht-gezeigte Changierung wird in Figur 2 durch ihren Antriebsmotor 42
angedeutet, welcher auch von der Regler 36, 38 beinhaltenden Steuereinheit 44 über
einen Frequenzwandler 46 frequenzgesteuert wird. Durch die Changierung wird in Betrieb
der Faden hin und her der Dornachse entlang verschoben, um den gewünschten Pakkungsaufbau
zu ermöglichen. Durch die geeignete Steuerung der Drehzahl des Motors 42 im Verhältnis
zur geregelten Drehzahl des Motors 12A bzw. 14A kann z.B. eine sogenannte wilde Wicklung
oder eine Präzisionsspule oder eine Stufenpräzisionswicklung aufgebaut werden.
[0016] Für einen Spuler gemäss Figur 1A entspricht die Regulierung grundsätzlich derjenigen
der europäischen Patentschriften 182 389 und 94 483; für einen Spuler gemäss Figur
1B entspricht die Regulierung grundsätzlich derjenigen der US-Patentschrift 4 765
552.
[0017] Der Wechselablauf ist schematisch in Figur 3 dargestellt. Dieses Diagramm stellt
die Zustände der drei Elemente Dorn 12 (Motor 12A), Dorn 14 (Motor 14A) und Kontaktwalze
24 (Motor 24A) über Zeit auf der horizontalen Achse dar. Zur Zeit To wird der Faden
zu einer Packung auf den Dorn 14 gebildet, wobei die Drehzahl des Motors 14A kontinuierlich
über die Spulreise reduziert werden muss, um den ständig zunehmenden Durchmesser dieser
Packung bei konstanter Liefergeschwindigkeit des Fadens zu berücksichtigen. Dieser
"Spulbetrieb" des Motors 14A wird vom Regler 38 durch Soll/Ist Vergleich geregelt,
da die Packung kontinuierlich in Berührung mit der Kontaktwalze 24 steht, sodass der
Tachosignalgeber 30 ein Rückkoppelungssignal abgibt.
[0018] Da aber diese Packung ihrer vorgegebenen Länge bzw. ihrem vorgegebenen Durchmesser
nähert, wird Dorn 12 zur Zeit To in Rotation versetzt, wozu Motor 12A vom Sollwertgeber
aus über Regler 36 frequenzgesteuert wird, um eine vorgegebene Hochlaufkurve K nachzuvollziehen.
Diese Beschleunigung wird nur gesteuert (und nicht geregelt), da für Dorn 12 kein
Rückkopplungssignal erzeugt wird.
[0019] Zur Zeit To wird die Kontaktwalze 24 mit einer konstanten Drehzahl angetrieben, welche
der Liefergeschwindigkeit des Fadens entspricht. Obwohl nicht gezeigt, wird der Changiermotor
42 auch mit einer konstanten Drehzahl angetrieben - der Zustand dieses Motors wird
in Figur 3 nicht gezeigt, weil er sich während des Wechselablaufes nicht ändert.
[0020] Zur Zeit T1 erreicht die Packung die vorgegebene Solldimension und ein Spulenwechsel
wird eingeleitet. Der leere Dorn 12 ist schon vorher auf eine Wechseldrehzahl W gekommen,
wobei diese Drehzahl eine leichte Übergeschwindigkeit im Verhältnis zur Liefergeschwindigkeit
des Fadens darstellen kann - somit kann die Fadenspannung während der Übergabephase
aufrechterhalten werden. Das normale Aufwickeln des Fadens auf den Dorn 14 wird nun
aufgehoben, indem der Dorn plötzlich von der Kontaktwalze weg bewegt wird. Der Faden
wird trotzdem weiterhin in die Packung auf den gleichen Dorn aufgenommen, da die Übergabe
noch nicht stattgefunden hat.
[0021] Beim Abbruch des normalen Aufwindeverfahrens wird der Regelkreis über die Kontaktwalze
auch abgebrochen, sodass die Steuereinheit 44 nun nur noch eine Steuerfunktion inbezug
auf den Dornantrieb 14A ausüben kann. Nach dem Zeitpunkt T1 bewirkt diese Steuerung
eine leichte Beschleunigung der Drehzahl vom Motor 14A und des Spulendornes 14 mit
der vollen Packung um die effektive Aufwikkelgeschwindigkeit zu erhöhen und die Fadenspannung
aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig bewirkt die Steuereinheit 44 eine Beschleunigung
des Kontaktwalzenmotors 24A zum gleichen Zweck. Nach einer kurzen Beschleunigung wird
die Kontaktwalzendrehzahl auf einem höheren Niveau wieder stabilisiert. Der Dornmotor
14 (mit der vollen Packung), wird weiterhin, (auch nach der Beendigung der Drehzahlerhöhung
von der Kontaktwalze), relativ langsam beschleunigt, sodass der Faden während des
Wechsels straff gehalten wird.
[0022] Der Faden wird zur Zeit T2 vom Dorn 12 gefangen und damit übernommen - Einzelheiten
der Übergabe sind aus der Literatur bekannt und werden hier nicht wiederholt, es
wird aber angenommen, dass Dorn 12 beim Fadenfangen nicht in Berührung mit der Kontaktwalze
steht. Vor dem Zeitpunkt T2 muss die Changierbewegung des Fadens aufgehoben werden.
Dies wird bekannterweise nicht durch Steuerung des Changiermotors 42 sondern durch
abheben des Fadens aus dem Fadenführer bewerkstelligt. Auf jeden Fall, zur Zeit der
Uebergabe wird nur ein "Wulst" aus parallelen Windungen (statt Kreuzwindungen) auf
der vollen Packung vom Dorn 14 gebildet. Die Aufhebung der Changierbewegung stellt
einen besonders heiklen Schritt dar, weil das Risiko eines Fadenspannungskollapses
dabei gross ist. Die erhöhte Geschwindigkeit ("Speed-Boost") der Kontaktwalze, die
noch leicht steigende Geschwindigkeit der Packung 14 und allenfalls eine leichte
"Überdrehzahl" des Dornes 12 sollen alle dazu beitragen, die Auswirkung der Aufhebung
der Changierbewegung zu begrenzen.
[0023] Zur Zeit T3 kommt der Dorn 12, mit dem gefangenen Faden, in Berührung mit der Kontaktwalze
24, die immer noch mit erhöhter Drehzahl angetrieben wird (die Drehzahl der Kontaktwalze
wird der Drehzahl des gesteuerten Dornes 12 angepasst). Der Tachosignalgeber liefert
nun wieder ein Rückkopplungssignal, welches zur Regelung der Drehzahl vom Dorn 12
gebraucht wird. - diese Drehzahl läuft nun eine vorgegebene "Rampe" R runter. Die
Drehzahl des Dornes wird dabei verlangsamt, weil der Durchmesser der Packung sich
aufbaut -, die negative Beschleunigung bis zum Ende T5 der Rampe R ist aber etwas
steiler als beim normalen Spulenbetrieb, welcher sich nach Zeitpunkt T5 einstellt.
Die Rampe R wird beibehalten bis der Faden wieder "Ruhe" gefunden hat - in diesem
Zeitraum T3 bis T5 wird nämlich mit der Changierbewegung wieder begonnen, was eine
Spannungsspitze hervorrufen kann.
[0024] Die Steuerung 42 bestimmt für die Kontaktwalze 24 die relativ hohe Drehzahl bis
zu einem einstellbaren Zeitpunkt T4 zwischen T3 und T5.
[0025] Nach T4 bestimmt die Steuerung auch eine negative Beschleunigung B für die Kontaktwalze
24 bis zum Zeitpunkt T5, wenn die Kontaktwalze wieder mit der Betriebsdrehzahl angetrieben
wird. Die effektive Drehzahl der Kontaktwalze wird aber zwischen T3 und T5 nur zum
Teil von der Steuerung bestimmt - in der Praxis folgt dieser Drehzahl eine Kurve
KK (gestrichelt), welche auch durch die Uebertragung eines Drehmoments vom Dorn 12
beeinflusst wird. Die Phase B ist derart gewählt, dass die Kontaktwalze 24 doch zum
Zeitpunkt T5 wieder mit der gewünschten Geschwindigkeit arbeitet, sodass zu diesem
Zeitpunkt der normale Betriebszustand herrscht (sowohl für Dorn 12 wie auch für Kontaktwalze
24).
[0026] Der Dorn 14 folgt nach dem Zeitpunkt T4 einer mehr oder weniger vorgegebenen Bremskurve,
welche aber zur Sicherheit erst nach dem Zeitpunkt T5 eingeleitet wird. Da diese
Kurve für die Erfindung keine Bedeutung hat, wird sie hier nicht näher beschrieben.
[0027] Selbstverständlich kann jeder Dorn mehr als einen Faden gleichzeitig aufnehmen und
zu einer jeweiligen Packung bilden.
[0028] Es ist nämlich bekannt, die Drehzahl der Kontaktwalze während des Spulenwechsels
beim sogenannten Reibwalzenantrieb durchzuführen. In diesem Fall wird der Dorn (und
Packung) von der Kontaktwalze angetrieben und die Drehzahlerhöhung soll eine höhere
Drehzahl der Packung während dem Wechsel bewirken. Beim Dornantrieb hat die Kontaktwalze
aber keinen Einfluss auf die Dorngeschwindigkeit beim Spulenwechsel, da nach Abbruch
der Berührung zwischen der Walze und der Packung sogar das Rückkopplungssignal nicht
geliefert wird.
[0029] Die Reihenfolge der Wechselschritte und ihre Zeitverhältnisse werden von einer programmierbaren
Steuerung (nicht gezeigt) in der Steuereinheit 42 bestimmt. Solche programmierbare
Steuerungen sind bekannt und werden nicht hier beschrieben - sie können zum Teil von
Taktsignalen und zum Teil von Sensoren (für einen erfolgten Schritt) abhängig sein.
[0030] Wenn die Changierbewegung des Fadens auch nach Abbruch der Berührung zwischen der
vollen Packung und der Kontaktwalze aufrechterhalten werden kann, wird der Packungsdurchmesser
auch während des Wechselvorganges zunehmen. Dies führt zu einer Zunahme der Fadenspannung
auch ohne Beschleunigung der Packungsdrehzahl. Unter diesen Umständen kann es ausreichen,
die Packungsdrehzahl nach Abbruch der Berührung mit der Kontaktwalze konstant zu halten,
(statt sie zu erhöhen, wie in Figur 3 dargestellt).
[0031] Wenn dazu der Spulenwechsel, z.B. durch eine langsame Drehbewegung des Revolvers
(Fig. 13), relativ lang dauert, kann die Zunahme des Packungsdurchmessers bei Fortsetzung
der Changierbewegung derart gross sein, dass eine leichte Abnahme der Drehzahl der
vollen Packung notwendig ist, um überhöhte Fadenspannungen zu vermeiden.
1. Eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufwinden mindestens eines Fadens mit mindestens
zwei je mit einem eigenen Antrieb versehenen Dorne und einer Kontaktwalze, welche
während dem normalen Spulbetrieb in Berührung mit der sich bildenden Packung steht,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine derartige Steuerung für jeden Dornantrieb vorgesehen ist, dass beim Spulenwechsel
die Drehzahl des die volle Packung tragenden Dornes nach Unterbrechung der Berührung
zwischen dieser Packung und der Kontaktwalze bis zur Übergabe des Fadens an den anderen
Dorn erhöht wird.
2. Eine Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerung derart ausgelegt ist, dass die Drehzahl der vollen Packung kontinuierlich
bis zur Übergabe des Fadens erhöht wird.
3. Eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufwinden mindestens eines Fadens mit mindestens
zwei je mit einem eigenen Antrieb versehenen Dorne und einer Kontaktwalze, welche
während dem normalen Spulbetrieb in Berührung mit der sich bildenden Packung steht,
und mit einem eigenen Antrieb versehen ist, gekennzeichnet durch eine Steuerung für
den Kontaktwalzenantrieb zur Bewerkstelligung einer Erhöhung der Kontaktwalzendrehzahl
nach Unterbrechung der Berührung zwischen der Packung und der Kontaktwalze.