[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen des Belegungsgrades eines Stückguttransporteuers
an einer Meßstelle, insbesondere bei Flaschenabfüllanlagen.
[0002] In Flaschenkelleranlagen der Getränkeindustrie werden die Gefäße auf Transporteuren
zwischen den einzelnen Behandlungsstationen gefördert. Zur Regelung der Geschwindigkeit
und der Befüllung der Transporteuere sind Geber mit binärem Ausgangssignal vorgesehen.
Als binäre Geber können z.B. Lichtschranken, Näherungsschalter, Grenztaster oder
berührungsfreie induktive Geber dienen.
[0003] Ausgehend von den durch diese Geber gelieferten binären Informationen werden überlicherweise
Mehrpunktregelungen aufgebaut. Die Nachteile dieser Regelverfahren mit Schaltcharakteristik
liegen im hohen Verschleiß von Antrieb und transportiertem Material. Vorteilhafter
wären kontinuierliche Regelungen, für die jedoch kontinuierliche Meßsignale aus dem
Prozeß vorliegen müssen.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren anzugeben, das
bei einreihigem Materialstrom durch Verarbeiten der Gebersignale einen Wert für den
Belegungsgrad des Gebers bzw. des Transporteurs an der Meßstelle erzeugt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch folgende Merkmale gelöst:
in äquidistanten Zeitabständen wird die Ausgangsgröße des Binärgebers an der Meßstelle
erfaßt und die Ergebnisse innerhalb einer Meßzeit akkumulierend gespeichert, wobei
diese Meßzeit wesentlich größer als die Zeitabstände ist.
[0006] Aus dem gespeicherten, akkumulierten Wert wird durch Normierung ein weiterer Wert
errechnet, der bis zur Ausgabe des nächsten Wertes als Maß für den Belegungsgrad dient.
[0007] Zur Normierung kann in einfacher Weise der gespeicherte Wert durch die Zahl der Erfassungen
der Ausgangsgröße des Binärgebers dividiert werden.
[0008] Die für die Abtastung des Binärgebers verwendeten Zeitabstände können z.B. durch
die Zykluszeiten eines übergeordneten Automatisierungssystems bestimmt werden, z.B.
durch die Zykluszeit einer speicherprogrammierbaren Steuerung.
[0009] Aus dem an der Meßstelle ermittelten Belegungsgrad, insbesondere am Eingang des Stücktransporteurs,
der Transportgeschwindigkeit und der Transporteurlänge kann auch auf einfache Weise
die mittlere Befüllung des Stückguttransporteurs berechnet werden.
[0010] Die Belegungsgrade der einzelnen Binärgeber und die Befüllung der Transporteure können
zur Befüllungsregelung verwendet werden, beispielsweise zur kontinuierlichen Geschwindigkeitsregelung
der Transporteure oder für befüllungsabhängige Regelungen von Behandlungsmaschinen.
[0011] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels sei die Erfindung
näher erläutert;
es zeigen:
FIG 1 das prinzipielle Verfahren zum Bestimmen des Belegungsgrades eines binären
Gebers mit binären Ausgangssignalen. Beispielhaft wird als Geber eine Lichtschranke
5 quer zum Strom 2 der Kästen 3 auf einem Kastentransporteur 1 gewählt.
[0012] Das Verfahren ist jedoch auch anwendbar bei anderen Gebern mit binärem Ausgangssignal
und anderen Gegenständen im einreihigen Strom, z. B. Flaschen, Dosen oder Papierverpackungen.
[0013] Das an der Meßstelle 4 durch die Lichtschranke 5 erzeugte binäre Ausgangssignal D1
ist unterhalb der Lichtschranke 5 dargestellt. Wie ersichtlich, schwankt es zwischen
dem Wert Null - kein Kasten und dem Wert L - Vorhandensein eines Kastens innerhalb
der Zeit, in der der Kasten an der Lichtschranke 5 vorbeiläuft. Der Ausgangswert
D1 der Lichtschranke 5 wird in äquidistanten Zeitabständen T1, die z.B. von einer
Uhr 7 (Taktgeber) stammen können, in einen Zähler 6 übernommen und hier akkumulierend
gespeichert. Ist z.B. während des Abtastzeitpunktes der Wert des Binärgebers Null,
so bleibt der Stand des Zählers 6 erhalten; ist er dagegen L, so wird der Stand des
Zählers 6 um den Wert 1 erhöht. Die Abtastzeit D1 kann von der Uhr 7 vorgegeben, oder
z.B. die Zykluszeit einer speicherprogrammierbaren Steuerung sein. Dabei sind Änderungen
des Ausgangssignals des binären Gebers auch asynchron zur Erfassung zugelassen.
[0014] Nach einer Meßzeit T2, die hier wieder unabhängig von der konkreten Realisierung
als Uhr 9 dargestellt ist, wird der gespeicherte Summenwert im Zähler 6 abgerufen.
Die Zeit T2 sollte dabei deutlich größer, z. B. um den Faktor 10, als die Zeit T1
sein, d.h. T2 ist n x T1, wobei n nicht kleiner als 5 sein sollte. Der so abgerufene
Summenwert wird im Baustein 8 normiert, und zwar in der Weise, daß er durch die Zahl
n der Abtastungen dividiert wird. Der dann so errechnete Wert, der am Ausgang 10 vorliegt,
entspricht dem Belegungsgrad D2 des Gebers 5 an der Meßstelle 4.
[0015] Der entscheidende Vorteil dieses Verfahrens zur Ermittlung eines Stückgutdurchsatzes
gegenüber einer flankengetriggerten Zählung beim Erfassen eines Kastens besteht darin,
daß auch lückenlose Materialströme erfaßt werden können.
[0016] FIG 2 zeigt die prinzipielle Meßanordnung zur Bestimmung der Befüllung eines Transporteurs.
Im Einlaufbereich des Transporteurs 1 befindet sich wieder eine Lichtschranke 5, die
durch die in Zusammenhang mit FIG 1 beschriebene Auswertung 6, 8 den Bele legungsgrad
D2 als Signal liefert. Dieser Belegungsgrad D2 kann auch als Befüllungsgrad des Transporteurs
1 im Bereich des Gebers 5 über den Zeitraum T2 aufgefaßt werden. Aus der Meßzeit
T2 und der Geschwindigkeit V des Transporteurs 1 ergibt sich die Strecke, um die sich
der Transporteur im Meßzeitraum weiter bewegt hat. Unter Berücksichtigung der Länge
11 des Transporteurs 1 kann dann ein mittlerer Befüllungsgrad D3 des gesamten Transporteurs
errechnet werden. Dies kann beispielsweise durch Mittelung des mit der während der
Meßzeit zurückgelegten Strecke gewichteten Befüllungsgrades des Transporteurs im Geberbereich
und des mit der Transporteurlänge 11 minus dieser zurückgelegten Strecke gewichteten,
bisherigen mittleren Befüllungsgrades des Transporteurs über die Transporteurlänge
geschehen. Hierzu kann ein Baustein 11 verwendet werden, dem diese Daten zugeführt
werden. Dieser Baustein 11 liefert dann an seinem Ausgang 12 ein Signal D3, das den
mittleren Befüllungsgrad des Transporteurs angibt.
[0017] Befüllungsgrad D3 und Transporteurlänge 11 legen die Befüllung des Transporteurs
1 fest. Wird Stückgut konstanter Länge transportiert, so kann unter Berücksichtigung
der Stückgutlänge 12 auch die Befüllung des Transporteurs 1 in Einheiten angegeben
werden.
1. Verfahren zum Bestimmen des Belegungsgrades eines Stückguttransporteurs an einer
Meßstelle, insbesondere für Flaschenfüllanlagen, mit Hilfe des auf das Stückgut ansprechenden
Binärgebers,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) in äquidistanten Zeitabständen (T1) wird die Ausgangsgröße (D1) des Binärgebers
an der Meßstelle (4) erfaßt und die Ergebnisse innerhalb einer Meßzeit (T2) akkumulierend
gespeichert, wobei die Meßzeit wesentlich größer als die Zeitabstände gewählt ist,
b) aus dem gespeicherten, akkumulierten Wert wird durch Normierung ein weiterer Wert
errechnet, der als Maß für den Belegungsgrad (D2) dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Normierung der gespeicherte Wert durch die Zahl der Erfassungen (n) der
Ausgangsgröße (D1) des Binärgebers (5) dividiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äquidistanten Zeitabstände (T1) durch die Zykluszeiten eines übergeordneten
Automatisierungssystems bestimmt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Belegungsgrad (D2) am Eingang des Stückguttransporteurs (1), der Transportgeschwindigkeit
(v) und der Transporteurlänge die Befüllung des Stückguttransporteurs (1) berechnet
und als Regelgröße zur Verfügung gestellt wird.