[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Arretierung eines um eine Achse schwenkbaren
Klappteils, insbesondere in wenigstens eine Position ausschwenkbares Fenster oder
Dachluke eines Fahrzeuges.
[0002] Insbesondere bei Kraftfahrzeugen finden Klappteile, z.B. Fenster oder Dachluken Anwendung,
die in unterschiedliche Positionen gebracht werden können. In diesen Positionen werden
die Klappteile so festgestellt, daß ein unbeabsichtigtes Verschwenken des Klappteils
auch bei Fahrterschütterungen oder Fahrtwind nicht erfolgt.
[0003] Um ein Klappteil in eine neue Lage zu bringen und dort zu arretieren, müssen meistens
beide Hände benutzt werden. Mit einer Hand wird beispielsweise ein Handgriff zum Ausschwenken
des Klappteils ergriffen, während die andere Hand einen Feststellmechanismus bedient.
Diese Art der Betätigung ist umständlich und unbequem, insbesondere dann, wenn das
Klappteil bzw. dessen Feststellmechanismus schlecht zugänglich ist.
[0004] Durch die DE-OS 26 16 237 ist eine Dachluke für ein Nutzfahrzeug bekanntgeworden,
deren Lukendeckel sich in unterschiedliche Öffnungsstellungen bringen und dort arretieren
läßt. Zu diesem Zweck ist am Lukendeckel eine Kulisse mit mehreren als Ausbuchtungen
ausgebildeten Raststellungen angebracht, in die der Zapfen eines im Dachausschnitt
angelenkten Arretierhebels eingreift. Der Zapfen ist durch eine M-förmige Blattfeder
einseitig in Richtung der Ausbuchtungen verspannt. Dies soll ein sicheres Einrasten
des Zapfens und damit des Lukendeckels ermöglichen, so daß die Raststellung auch bei
Erschütterungen beibehalten wird.
[0005] Die Ausbildung der Kulisse im Lukendeckelrahmen stellt einen relativ aufwendigen
Arbeitsprozeß dar. Ferner sind beim Öffnen und Schliessen des Lukendeckels jeweils
die Widerstände der Raststellungen zu überwinden. Eine sichere Arretierung auch
unter extremen Bedingungen bietet die bekannte Vorrichtung nicht.
[0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine Arretiervorrichtung
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie die zuverlässige Arretierung eines
Klappteils auch bei Erschütterungen in vorgebbaren Arretierstellungen ermöglicht,
einfach herstellbar und leicht bedienbar ist.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen Klappteil und einem
Aufnahmeteil wenigstens eine Führungsschiene mit einer in etwa längs verlaufenden
Nut, die wenigstens eine Einbuchtung aufweist, angeordnet ist, daß die Führungsschine
einenends an einem der Teile schwenkbar gelagert ist und in ihrer Nut einen mit dem
anderen Teil (Klappteil bzw. Aufnahmeteil) verbundenen Stift gleitbar aufnimmt, und
daß eine längs der Führungsschiene verschiebbare Kulisse vorgesehen ist. Diese Kulisse
ist derart ausgebildet, daß sie in der Regel die Einbuchtung der Führungsschiene
abdeckt und lediglich bei Erreichen einer Arretierstellung freigibt, so daß in dieser
Stellung der Stift in die Einbuchtung der Führungsschiene eingreifen und sich an einer
Seitenfläche der Einbuchtung abstützen kann.
[0008] Bei Verschwenken des Klappteils gleitet der Stift entlang der Nut, bis er eine Einbuchtung
erreicht. Ist diese Einbuchtung nicht durch die Kulisse verdeckt, so gleitet der
Stift in die Einbuchtung und stützt sich an einer Seitenfläche der Einbuchtung ab,
wodurch das Klappteil in dieser Stellung gehalten wird. Es handelt sich hierbei um
eine formschlüssige Verbindung, die lediglich durch Verschwenken des Klappteils eingenommen
wird, was mit einer Hand durch Betätigung eines am Klappteil befestigten Handgriffes
erfolgen kann. Der Formschluß ist hier einem Reibschluß vorzuziehen, da er sich ohne
zusätzliche Maßnahmen (zweite Hand) selbsttätig einstellt, und eine zuverlässige Arretierung
auch bei starken Vibrationen und Erschütterungen sowie gegebenenfalls bei Fahrtwind
gewährleistet. Ist hingegen die Einbuchtung durch die Kulisse verdeckt, so findet
hier keine Arretierung statt. Vielmehr läßt sich das Klappteil weiter verschwenken,
wobei der Stift weiter längs der Nut gleitet, bis er gegebenenfalls eine weitere Einbuchtung
bzw. das Nutende erreicht.
[0009] Die erfindungsgemäße Arretiervorrichtung läßt sich kostengünstig durch einfache
Stanz- bzw. Biegeteile realisieren und beansprucht sehr wenig Platz. Sie kann in einem
für den Bediener unzugänglichen Bereich liegen, da keine direkte Betätigung des Mechanismus
erforderlich ist. Diese Arretiervorrichtung ist besonders vorteilhaft anwendbar bei
Front- oder Heckfenstern oder bei Dachluken von Fahrzeugen, insbesondere von Arbeitsfahrzeugen
wie Ackerschleppern, die in verschiedenen Positionen offengehalten werden sollen.
Eine Anordnung der Führungsschiene parallel zu einer Gasfeder, deren Gasdruck ausgenutzt
wird, um den Öffnungsdruck für das Klappteil zu liefern, ist besonders vorteilhaft.
[0010] Vorzugsweise weist auch die Kulisse eine Längsnut mit einer Einbuchtung auf, deren
Gestalt der Einbuchtung in der Führungsschienennut entspricht und in die ebenfalls
der Stift eingreift. Die Kulissennut ist jedoch kürzer als die Führungsschienennut,
so daß beim Öffnen und Schließen des Klappteils die Enden der Kulissennut rasch erreicht
werden und die Kulisse durch den Stift längs der Führungsschiene verschoben wird.
Durch diese Verschiebung lassen sich die Einbuchtungen der Führungsschiene und der
Kulisse zur Dekkung bringen, so daß der Stift in diese Einbuchtungen eingreifen
und die Verriegelung bewirken kann.
[0011] Gewöhnlich läßt sich die Führungsschiene so anordnen, daß sie sich infolge der auf
sie wirkenden Schwerkraft um ihre Schwenklagerstelle bei Erreichen der Arretierposition
derart verschwenkt, daß bei sich überdeckenden Einbuchtungen der Stift in diese eingreift.
Diese Schwenkbewegung läßt sich jedoch auch vorteilhaft durch Anbringen einer Feder,
vorzugsweise einer Torsionsfeder, bewirken und unterstützen.
[0012] Zweckmäßigerweise ist die Einbuchtung assymmetrisch ausgebildet und weist eine zurückspringende
sowie eine schräg auslaufende seitliche Flanke auf. Die zurückspringende Flanke nimmt
bei Arretierstellung den Stift auf und verhindert, daß die Führungsschiene aus der
Arretierstellung springt und das Klappteil sich weiter bewegen (z.B. Öffnen) läßt.
Ist die Arretierung so ausgelegt, daß ein weiteres Öffnen des Klappteils in der Arretierstellung
formschlüssig vermieden wird, so wird sich zweckmäßigerweise die zurückspringende
Flanke auf der der Schwenklagerstelle der Führungsschiene abgewandten Seite der Einbuchtung
befinden.
[0013] Um ein ungewolltes Verschieben der Kulisse auf der Führungsschiene zu vermeiden,
läßt sich die Kulisse vorzugsweise lediglich unter Überwindung von Gleitreibungskräften
verschieben. Zu diesem Zweck können an der Kulisse federnde Laschen angeformt sein,
die sich federnd an die Führungsschiene anlegen und einen Reibschluß herstellen.
[0014] Einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zufolge ist zwischen Klappteil
und Aufnahmeteil wenigstens ein eine Schwenkkraft erzeugender Kraftantrieb angeordnet,
der in einer Arretierstellung den Stift gegen die zurückspringende Flanke der Einbuchtung
drückt. Der Kraftantrieb ist z.B. ein hydraulisches oder mechanisches Federelement,
z.B. ein Hydraulikzylinder oder eine Gasfeder. Letztere ist ein billiges, handelsübliches
Bauteil. Der Kraftantrieb ist so ausgelegt, daß er je nach Anwendungsfall eine Verschwenkung
des Klappteils vom Aufnahmeteil weg oder zu ihm hin bewirken kann. Bei Dachluken ist
es zweckmäßig, die Antriebskraft zum Öffnen auszunutzen. Hierbei verhindert in der
Arretierstellung die zurückspringende Flanke der Einbuchtung ein weiteres Öffnen infolge
der Wirkung des Kraftantriebes. Vorzugsweise sind die Arretiervorrichtung und der
Kraftantrieb in etwa parallel angeordnet und im wesentlichen als eine montierbare
Baueinheit ausgebildet.
[0015] Die Antriebskraft wird erfindungsgemäß so bemessen, daß sie ausreicht, um das Schwenkteil,
beispielsweise gegen Schwerkraft, in seine maximale Stellung zu verschwenken. In der
maximalen Stellung soll das Schwenkteil auch bei Erschütterungen oder gegebenenfalls
Fahrtwind zuverlässig gehalten werden. Es ist vorteilhaft, wenn die Antriebskraft
den 1,7fachen Wert aufweist, der erforderlich wäre, um das Klappteil in seiner maximalen
Stellung im Gleichgewicht zu halten. Bei der Bemessung der Antriebskraft ist die
von Hand aufbringbare Kraft zum Verschwenken des Klappteils zu berücksichtigen.
[0016] Statt Anwendung eines Kraftantriebes kann in einigen Fällen auch die Schwerkraft
ausgenutzt werden, um das Klappteil in Richtung einer ausgeschwenkten Stellung vorzubelasten.
[0017] Die Erfindung bezieht sich ferner auf die Dachluke eines Fahrzeuges, insbesondere
eines landwirtschaftlichen oder Baufahrzeuges, mit einer erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Figurenbeschreibung zu entnehmen. In der Figurenbeschreibung
wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
[0019] Es zeigt:
Fig. 1 die schematische Perspektivdarstellung der erfindungsgemäßen Dachluke eines
Ackerschleppers mit angedeuteter Arretiervorrichtung,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Arretiervorrichtung mit Gasdruckzylinder in zusammengebautem
Zustand,
Fig. 3 und 4 Seiten- und Stirnansicht der Kulisse,
Fig. 5 und 6 Seiten- und Stirnansicht der Führungsschiene.
[0020] Aus der Fig. 1 ist der Ausschnitt eines Ackerschlepperdaches 10 dargestellt, in
das eine Dachluke 12 eingelassen ist. Die Dachluke 12 ist in halbgeöffneter Stellung
dargestellt. Sie läßt sich um eine Achse, die durch zwei Scharniere 14 gebildet
wird, gegenüber dem im Dach 10 festgelegten, als Aufnahmeteil ausgebildeten Rahmenteil
16 verschwenken. Im Rahmenteil 16 sind die üblichen Dichtungselemente integriert,
die einen regendichten Verschluß ermöglichen.
[0021] Die Dachluke 12 läßt sich von innen aus öffnen und schliessen, indem mit einer Hand
ein auf der Dachlukenfläche angeordneter, in der Figur nicht sichtbarer Handgriff
ergriffen und in vertikaler Richtung betätigt wird. Zwischen dem Rahmenteil 16 und
einem nicht näher dargestellten Rahmen der Dachluke 12 ist die erfindungsgemäße Arretiervorrichtung
18 angedeutet. Im Bedarfsfall läßt sich parallel zu dieser Arretiervorrichtung 18
auf der anderen Seite der Dachluke 12 eine zweite Arretiervorrichtung anbringen.
[0022] Die Arretiervorrichtung 18 ist in Fig. 2 näher dargestellt. Sie besteht im wesentlichen
aus einer Gasfeder 20, einer Führungsschiene 22, sowie einer Kulisse 24. Die Führungsschiene
22 und die Kulisse 24 sind in den Fig. 3 bis 6 detailliert dargestellt.
[0023] Gemäß Fig. 2 besteht die Gasfeder im wesentlichen aus einem Gasdruckzylinder 26
und einer Kolbenstange 28. Das freie Ende des Gasdruckzylinders 26 trägt eine Lasche
30, die mittels eines Bolzens 32 gelenkig mit zwei am Rahmen der Dachluke 12 befestigten
Laschen 34, 36 festgelegt ist. Das freie Ende der Kolbenstange 28 trägt ebenfalls
eine Lasche 38, die mittels eines Bolzens 40 zwischen zwei am Rahmenteil 16 des Außendaches
befestigten Laschen 42, 44 verschwenkbar gelagert ist. Die Gasfeder 20 ist derart
vorgespannt, daß sie bestrebt ist, die Kolbenstange 28 aus dem Gasdruckzylinder 26
herauszudrücken. Sie bringt damit eine Schwenkkraft auf, die eine nichtarretierte
Dachluke 12 öffnet und sie in einer geöffneten Position hält. Die Federkraft der Gasfeder
20 ist so ausgelegt, daß sie um den Faktor 1,7 größer ist als die zum Öffnen der Dachluke
12 mindestens erforderliche Kraft.
[0024] Auf dem der Kolbenstange 28 zugewandten Ende der Gasdruckzylindermantelfläche ist
ein Ring 46 befestigt, welcher einen radial nach außen weisenden Stift 48 trägt. Zwischen
dem Stift 48 und dem Bolzen 40 ist eine Führungsschiene 22 angeordnet. Wie die Fig.
5 und 6 zeigen, besteht die Führungsschiene 22 im wesentlichen aus einem flachen
Metallstreifen, der an seinem einen Ende eine Bohrung 50 aufweist. Annähernd über
die gesamte Länge der Führungsschiene 22 erstreckt sich eine längs verlaufende Nut
52. Diese Nut 52 weist auf einer Seite eine Einbuchtung 54 auf. Die Einbuchtung 54
ist assymmetrisch ausgebildet. Ihre der Bohrung 50 zugewandte Flanke 56 ist so ausgebildet,
daß die Einbuchtung 54 schräg in die Nut 52 ausläuft. Die gegenüberliegende andere
Flanke 58 ist zurückspringend ausgebildet, so daß sich zwischen Einbuchtung 54 und
Nut 52 eine hervorspringende Nase 60 ausbildet. In montiertem Zustand nimmt die Bohrung
50 den Bolzen 40 auf, so daß sich die Führungsschiene 22 um diesen Bolzen 40 verschwenken
läßt. Der Stift 48 ist gleitbar in der Nut 52 angeordnet. Eine Sicherungsscheibe
62 ist am äußeren Stiftende befestigt, um zu vermeiden, daß die Führungsschiene 22
vom Stift 48 abgleitet. Beim Öffnen und Schließen der Dachluke 12 verschiebt sich
der Stift 48 längs der Nut 52 der Führungsschiene 22.
[0025] Die Fig. 3 und 4 stellen die Kulisse 24 dar. Es handelt sich dabei um ein aus Blech
geformtes Teil, welches im Querschnitt im wesentlichen C-förmig ausgebildet ist (Fig.
4). Die Kulisse 24 läßt sich in Längsrichtung über die Führungsschiene 22 schieben,
so daß die beiden freien Schenkel 64, 66 die Führungsschiene 22 umgreifen. In ihrem
Basisteil 68 weist die Kulisse 24 eine sich im wesentlichen über ihre gesamte Länge
erstreckende Nut 70 auf. Diese Nut 70 korrespondiert mit der Nut 52 der Führungsschiene
22, auch wenn sie insgesamt nicht ganz so lang ist. An einem Ende der Kulisse 24 weitet
sich die Nut 70 in eine Einbuchtung 72 auf. Diese Einbuchtung 72 ist hinsichtlich
ihrer Breite und ihrer steilen Flanke 74 der Einbuchtung 54 der Führungsschiene 22
entsprechend ausgebildet, auch wenn bei der Kulisse 24 die besondere Ausbildung der
Nase 60 entfallen kann. An dem der Einbuchtung 72 gegenüberliegenden Ende der Kulisse
24 befinden sich zwei abgewinkelte Laschen 76, 78. Diese Laschen 76, 78 legen sich
in zusammengebautem Zustand federnd gegen die Seitenflächen der Führungsschiene 22
an und bilden so einen Reibschluß zwischen den beiden Bauteilen 22, 24. Dieser Reibschluß
verhindert es, daß die Kulisse 24 sich infolge der Schwerkraft längs der Führungsschiene
22 bewegt. Eine Verschiebung tritt nur dann ein, wenn der Stift 48 eines der beiden
Nutenden 80, 82 erreicht und überfährt.
[0026] Die Einbuchtungen 54, 72 liegen bei zusammengebauter Arretiervorrichtung 18 auf
der nach oben weisenden Seite der Führungsschiene 22 bzw. der Kulisse 24. Erreicht
der Stift 48 diese Einbuchtungen 54, 72, so kippt die Führungsschiene 22 infolge ihrer
Schwerkraft etwas nach unten, so daß der Stift 48 in den Bereich der Einbuchtung 54,
72 eindringt. Um diese Kippbewegung zu unterstützen, ist eine Torsionsfeder 84 vorgesehen,
die um den als Schwenklagerstelle ausgebildeten Bolzen 40 gewunden ist und sich einenends
an dem Rahmenteil 16 und anderenends an der Führungsschiene 22 abstützt.
[0027] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung ist folgende: Beim Öffnen
der Dachluke 12 fährt die Gasfeder 20 vollständig aus, da zunächst die Einbuchtung
54 der Führungsschiene 22 durch den Basisteil 68 der Kulisse 24 verdeckt ist. Erst
in der letzten Phase der Öffnungsbewegung gelangt der Stift 48 an das Nutende 80,
so daß beim weiteren Öffnen die Kulisse 24 auf der Führungsschiene 22 zu deren freien
Ende hin verschoben wird. Beim Erreichen der Endlage überdecken sich die beiden Einbuchtungen
54, 72 von Führungsschiene 22 und Kulisse 44. Bei einer nun einsetzenden Schließbewegung
der Dachluke 12 verharrt die Kulisse 24 zunächst infolge der Federkraft der Laschen
76, 78 relativ zur Führungsschiene 22 in ihrer exponierten Position. Erreicht der
Stift 48 beim Schließvorgang die sich deckenden Einbuchtungen 54, 72, so klappt die
Führungsschiene 22 infolge ihrer Schwerkraft und der Torsionsfeder 84 nach unten,
so daß der Stift 48 in den Bereich der Einbuchtungen 54, 72 eindringt. Wird in dieser
Lage der Schließvorgang beendet und die Dachluke 12 freigegeben, so setzt infolge
der Kraft der Gasfeder (20) wieder eine Öffnungsbewegung ein, die jedoch unterbrochen
wird, sobald der Stift 48 den zurückspringenden Endbereich 58 der Einbuchtung 54
erreicht hat. Ein Öffnen der Dachluke 12 über diesen Anschlag hinaus ist nun nicht
möglich. Die Dachluke 12 bleibt in dieser mittleren Stellung stehen, da sie infolge
der Druckkraft der Gasfeder 20 offen gehalten wird. Ein Schließen ist nur durch Überwindung
der Gasfederkraft möglich.
[0028] Wird die Dachluke 12 aus ihrer mittleren, arretierten Position heraus wieder geschlossen,
so erreicht der Stift 48 das untere Ende 82 der Kulisse 24, so daß bei weiterem Schließvorgang
die Kulisse unter Überwindung der durch die federnden Laschen 76, 78 aufgebrachten
Reibkraft längs der Führungsschiene 22 in Richtung auf die Schwenklagerstelle 50
verschoben wird. Dabei verschließt sich auch wieder die Einbuchtung 54, welche durch
das Basisteil 68 der Kulisse 24 abgedeckt wird, womit die Ausgangsstellung wieder
erreicht ist.
[0029] Die Arretierstellung ist damit nur zu erreichen, indem die Dachluke 12 zunächst vollständig
geöffnet und dann bis in die halbgeschlossene Arretierstellung zurückgefahren wird.
Aus dieser Arretierstellung heraus läßt sich die Dachluke 12 nicht mehr öffnen, sondern
lediglich durch Überwindung der Gasfederkraft schließen. Da beim Öffnen und Schließen
der Dachluke 12 der Arretiermechanismus nicht betätigt zu werden braucht, kann dieser
an einer für den Bediener nicht zugänglichen Stelle angebracht werden.
1. Vorrichtung zur Arretierung eines um eine Achse schwenkbaren Klappteils, insbesondere
in wenigstens eine Position ausschwenkbares Fenster oder Dachluke eines Fahrzeuges,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Klappteil (12) und einem Aufnahmeteil (16) wenigstens
eine Führungsschiene (22) mit einer in etwa längs verlaufenden Nut (52), die wenigstens
eine Einbuchtung (54) aufweist, angeordnet ist, daß die Führungsschiene (22) einenends
an einem der Teile (12, 16) schwenkbar gelagert ist und in ihrer Nut (52) einen mit
dem anderen Teil (12, 16) verbundenen Stift (48) aufnimmt, und daß eine längs der
Führungsschiene (22) verschiebbare Kulisse (24) vorgesehen ist, die derart ausgebildet
ist, daß sie in der Regel die Einbuchtung (54) der Führungsschiene (22) abdeckt und
lediglich bei einer Arretierstellung freigibt, so daß in dieser Stellung der Stift
(48) in die Einbuchtung (54) der Führungsschiene (22) eingreifen und sich an einer
Seitenfläche (58) der Einbuchtung (54) abstützen kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulisse (24) eine
in etwa längs verlaufende Nut (70) mit einer Einbuchtung (72) aufweist, deren Gestalt
in etwa der Einbuchtung (54) in der Nut (52) der Führungsschiene (22) entspricht und
so ausgebildet ist, daß nach Anfahren einer Arretierstellung des Klappteils (12)
die Einbuchtung (72) der Kulisse (24) sich mit der wenigstens einen Einbuchtung (54)
der Führungsschiene (22) deckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (48) in die
Nut (70) der Kulisse (24) eingreift und beim Überfahren eines Nutendes (80, 82) der
Kulisse (24) diese längs der Führungsschiene (22) verschiebt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Feder (84) vorgesehen ist, die an der Führungsschiene (22) angreift, um diese um ihre
Schwenklagerstelle (40) zur der Einbuchtung (54, 72) abgewandten Seite zu verschwenken.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbuchtung
(54) auf ihrer bezüglich der Längsrichtung der Führungsschiene (22) einen Seite zurückspringend
ausgebildet ist, so daß sich eine vorstehende, den Stift (48) einfangende Nase (60)
ausbildet, und auf ihrer anderen Seite schräg (56) in die Nut (52) ausläuft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Nase (60) auf
der der Schwenklagerstelle (50) der Führungsschiene (22) abgewandten Seite der Einbuchtung
(54) befindet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Führungsschiene (22) und Kulisse (24) ein Reibschluß besteht, der eine Verschiebung
nur bei Überwindung von Reibungskräften erlaubt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kulisse (24) federnde
Laschen (76, 78) angeformt sind, die im wesentlichen längs der Führungsschiene (22)
ausgerichtet sind und sich federnd an diese anlegen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Klappteil (12) und Aufnahmeteil (16) wenigstens ein eine Schwenkkraft erzeu gender
Kraftantrieb (20) derart angeordnet ist, daß in der Arretierstellung der Stift (48)
durch die Schwenkkraft gegen eine Seitenfläche (58) der Einbuchtung (54) gedrückt
wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkkraft des
Kraftantriebes (20) ausreicht, um das Klappteil (12) in seine maximale Stellung zu
verschwenken und es in dieser Stellung zuverlässig zu halten.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Kraftantrieb
eine Gasfeder (20) dient, deren Gasdruckzylinder (26) und Kolbenstange (28) jeweils
mit dem Klappteil (12) bzw. Aufnahmeteil (16) gelenkig verbunden sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende der Kolbenstange
(28) sowie die Führungsschiene (22) über ein Schwenklager (40) am Aufnahmeteil (16)
befestigt sind, daß das gegenüberliegende Ende des Gasdruckzylinders (26) gelenkig
am Klappteil (12) befestigt ist, und daß der Gasdruckzylinder (26) eine Aufnahme
(46) trägt, an der der Stift (48) befestigt ist.
13. Dachluke eines Fahrzeuges, insbesondere landwirtschaftliches oder Baufahrzeug,
dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine Vorrichtung zur Arretierung nach einem
der Ansprüche 1 bis 12 enthält, wobei das Klappteil die Dachluke (12) und das Aufnahmeteil
das Fahrzeugdach (10) ist.