(19)
(11) EP 0 391 238 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.10.1990  Patentblatt  1990/41

(21) Anmeldenummer: 90105951.9

(22) Anmeldetag:  28.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E05C 17/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE DK ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 07.04.1989 DE 3911319

(71) Anmelder: DEERE & COMPANY
Moline, Illinois 61265 (US)

(72) Erfinder:
  • Wiedehage, Horst
    D-6800 Mannheim 81 (DE)
  • Christ, Peter
    D-6140 Bensheim 6 (DE)

(74) Vertreter: Feldmann, Bernhard et al
DEERE & COMPANY European Office Patent Department
D-68140 Mannheim
D-68140 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Arretierung eines Klappteiles


    (57) Um ein Klappteil (12), beispielsweise das Fenster oder die Dachluke eines Fahrzeuges, ausschwenken und in einer bestimm­ten Position arretieren zu können, wird zwischen Klappteil (12) und einem Aufnahmeteil (16) wenigstens eine Führungs­schiene (22) mit einer in etwa längs verlaufenden Nut (52), die wenigstens eine Einbuchtung (54) aufweist, angeordnet. Die Führungsschiene (22) ist einenends an einem der Teile (12, 16) schwenkbar gelagert. Sie nimmt in ihrer Nut (52) einen mit dem anderen Teil (12, 16) verbundenen Stift (48) gleitbar auf. Ferner ist eine längs der Führungsschiene (22) verschiebbare Kulisse (24) vorgesehen. Diese ist der­art ausgebildet, daß sie in der Regel die Einbuchtung (54) der Führungsschiene (22) abdeckt und lediglich bei einer Arretierstellung freigibt. In der Arretierstellung kann der Stift (48) in die Einbuchtung (54) der Führungsschiene (22) eingreifen und sich an einer Seitenfläche (58) der Einbuchtung (54) abstützen. Beim Öffnen bzw. Schließen des Klappteiles (12) verschiebt sich die Kulisse (24) auf der Führungsschiene (22) infolge des Eingriffes des Stiftes (48). Zwischen Klappteil (12) und Aufnahmeteil (16) ist parallel zur Arretiervorrichtung (18) eine Gasfeder (20) angeordnet, die bestrebt ist, das Klappteil (12) in eine geöffnete Position zu bringen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Arretierung eines um eine Achse schwenkbaren Klappteils, insbesondere in wenigstens eine Position ausschwenkbares Fenster oder Dachluke eines Fahrzeuges.

    [0002] Insbesondere bei Kraftfahrzeugen finden Klappteile, z.B. Fenster oder Dachluken Anwendung, die in unterschiedliche Positionen gebracht werden können. In diesen Positionen werden die Klappteile so festgestellt, daß ein unbeabsich­tigtes Verschwenken des Klappteils auch bei Fahrterschüt­terungen oder Fahrtwind nicht erfolgt.

    [0003] Um ein Klappteil in eine neue Lage zu bringen und dort zu arretieren, müssen meistens beide Hände benutzt werden. Mit einer Hand wird beispielsweise ein Handgriff zum Aus­schwenken des Klappteils ergriffen, während die andere Hand einen Feststellmechanismus bedient. Diese Art der Be­tätigung ist umständlich und unbequem, insbesondere dann, wenn das Klappteil bzw. dessen Feststellmechanismus schlecht zugänglich ist.

    [0004] Durch die DE-OS 26 16 237 ist eine Dachluke für ein Nutz­fahrzeug bekanntgeworden, deren Lukendeckel sich in unter­schiedliche Öffnungsstellungen bringen und dort arretieren läßt. Zu diesem Zweck ist am Lukendeckel eine Kulisse mit mehreren als Ausbuchtungen ausgebildeten Raststellungen angebracht, in die der Zapfen eines im Dachausschnitt an­gelenkten Arretierhebels eingreift. Der Zapfen ist durch eine M-förmige Blattfeder einseitig in Richtung der Aus­buchtungen verspannt. Dies soll ein sicheres Einrasten des Zapfens und damit des Lukendeckels ermöglichen, so daß die Raststellung auch bei Erschütterungen beibehalten wird.

    [0005] Die Ausbildung der Kulisse im Lukendeckelrahmen stellt ei­nen relativ aufwendigen Arbeitsprozeß dar. Ferner sind beim Öffnen und Schliessen des Lukendeckels jeweils die Wider­stände der Raststellungen zu überwinden. Eine sichere Arre­tierung auch unter extremen Bedingungen bietet die bekannte Vorrichtung nicht.

    [0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin ge­sehen, eine Arretiervorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie die zuverlässige Arretierung eines Klappteils auch bei Erschütterungen in vorgebbaren Arretier­stellungen ermöglicht, einfach herstellbar und leicht be­dienbar ist.

    [0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwi­schen Klappteil und einem Aufnahmeteil wenigstens eine Füh­rungsschiene mit einer in etwa längs verlaufenden Nut, die wenigstens eine Einbuchtung aufweist, angeordnet ist, daß die Führungsschine einenends an einem der Teile schwenkbar gelagert ist und in ihrer Nut einen mit dem anderen Teil (Klappteil bzw. Aufnahmeteil) verbundenen Stift gleitbar aufnimmt, und daß eine längs der Führungsschiene verschieb­bare Kulisse vorgesehen ist. Diese Kulisse ist derart aus­gebildet, daß sie in der Regel die Einbuchtung der Führungs­schiene abdeckt und lediglich bei Erreichen einer Arretier­stellung freigibt, so daß in dieser Stellung der Stift in die Einbuchtung der Führungsschiene eingreifen und sich an einer Seitenfläche der Einbuchtung abstützen kann.

    [0008] Bei Verschwenken des Klappteils gleitet der Stift entlang der Nut, bis er eine Einbuchtung erreicht. Ist diese Ein­buchtung nicht durch die Kulisse verdeckt, so gleitet der Stift in die Einbuchtung und stützt sich an einer Seiten­fläche der Einbuchtung ab, wodurch das Klappteil in dieser Stellung gehalten wird. Es handelt sich hierbei um eine formschlüssige Verbindung, die lediglich durch Verschwen­ken des Klappteils eingenommen wird, was mit einer Hand durch Betätigung eines am Klappteil befestigten Handgrif­fes erfolgen kann. Der Formschluß ist hier einem Reibschluß vorzuziehen, da er sich ohne zusätzliche Maßnahmen (zweite Hand) selbsttätig einstellt, und eine zuverlässige Arretie­rung auch bei starken Vibrationen und Erschütterungen so­wie gegebenenfalls bei Fahrtwind gewährleistet. Ist hin­gegen die Einbuchtung durch die Kulisse verdeckt, so fin­det hier keine Arretierung statt. Vielmehr läßt sich das Klappteil weiter verschwenken, wobei der Stift weiter längs der Nut gleitet, bis er gegebenenfalls eine weitere Einbuchtung bzw. das Nutende erreicht.

    [0009] Die erfindungsgemäße Arretiervorrichtung läßt sich kosten­günstig durch einfache Stanz- bzw. Biegeteile realisieren und beansprucht sehr wenig Platz. Sie kann in einem für den Bediener unzugänglichen Bereich liegen, da keine di­rekte Betätigung des Mechanismus erforderlich ist. Diese Arretiervorrichtung ist besonders vorteilhaft anwendbar bei Front- oder Heckfenstern oder bei Dachluken von Fahr­zeugen, insbesondere von Arbeitsfahrzeugen wie Ackerschlep­pern, die in verschiedenen Positionen offengehalten werden sollen. Eine Anordnung der Führungsschiene parallel zu ei­ner Gasfeder, deren Gasdruck ausgenutzt wird, um den Öff­nungsdruck für das Klappteil zu liefern, ist besonders vor­teilhaft.

    [0010] Vorzugsweise weist auch die Kulisse eine Längsnut mit ei­ner Einbuchtung auf, deren Gestalt der Einbuchtung in der Führungsschienennut entspricht und in die ebenfalls der Stift eingreift. Die Kulissennut ist jedoch kürzer als die Führungsschienennut, so daß beim Öffnen und Schließen des Klappteils die Enden der Kulissennut rasch erreicht werden und die Kulisse durch den Stift längs der Führungsschiene verschoben wird. Durch diese Verschiebung lassen sich die Einbuchtungen der Führungsschiene und der Kulisse zur Dek­kung bringen, so daß der Stift in diese Einbuchtungen ein­greifen und die Verriegelung bewirken kann.

    [0011] Gewöhnlich läßt sich die Führungsschiene so anordnen, daß sie sich infolge der auf sie wirkenden Schwerkraft um ihre Schwenklagerstelle bei Erreichen der Arretierposition der­art verschwenkt, daß bei sich überdeckenden Einbuchtungen der Stift in diese eingreift. Diese Schwenkbewegung läßt sich jedoch auch vorteilhaft durch Anbringen einer Feder, vorzugsweise einer Torsionsfeder, bewirken und unterstüt­zen.

    [0012] Zweckmäßigerweise ist die Einbuchtung assymmetrisch ausge­bildet und weist eine zurückspringende sowie eine schräg auslaufende seitliche Flanke auf. Die zurückspringende Flanke nimmt bei Arretierstellung den Stift auf und ver­hindert, daß die Führungsschiene aus der Arretierstellung springt und das Klappteil sich weiter bewegen (z.B. Öff­nen) läßt. Ist die Arretierung so ausgelegt, daß ein wei­teres Öffnen des Klappteils in der Arretierstellung form­schlüssig vermieden wird, so wird sich zweckmäßigerweise die zurückspringende Flanke auf der der Schwenklagerstelle der Führungsschiene abgewandten Seite der Einbuchtung be­finden.

    [0013] Um ein ungewolltes Verschieben der Kulisse auf der Füh­rungsschiene zu vermeiden, läßt sich die Kulisse vorzugs­weise lediglich unter Überwindung von Gleitreibungskräften verschieben. Zu diesem Zweck können an der Kulisse federn­de Laschen angeformt sein, die sich federnd an die Führungs­schiene anlegen und einen Reibschluß herstellen.

    [0014] Einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zufolge ist zwischen Klappteil und Aufnahmeteil wenigstens ein eine Schwenkkraft erzeugender Kraftantrieb angeordnet, der in einer Arretierstellung den Stift gegen die zurück­springende Flanke der Einbuchtung drückt. Der Kraftantrieb ist z.B. ein hydraulisches oder mechanisches Federelement, z.B. ein Hydraulikzylinder oder eine Gasfeder. Letztere ist ein billiges, handelsübliches Bauteil. Der Kraftantrieb ist so ausgelegt, daß er je nach Anwendungsfall eine Ver­schwenkung des Klappteils vom Aufnahmeteil weg oder zu ihm hin bewirken kann. Bei Dachluken ist es zweckmäßig, die Antriebskraft zum Öffnen auszunutzen. Hierbei verhindert in der Arretierstellung die zurückspringende Flanke der Einbuchtung ein weiteres Öffnen infolge der Wirkung des Kraftantriebes. Vorzugsweise sind die Arretiervorrichtung und der Kraftantrieb in etwa parallel angeordnet und im wesentlichen als eine montierbare Baueinheit ausgebildet.

    [0015] Die Antriebskraft wird erfindungsgemäß so bemessen, daß sie ausreicht, um das Schwenkteil, beispielsweise gegen Schwerkraft, in seine maximale Stellung zu verschwenken. In der maximalen Stellung soll das Schwenkteil auch bei Erschütterungen oder gegebenenfalls Fahrtwind zuverlässig gehalten werden. Es ist vorteilhaft, wenn die Antriebs­kraft den 1,7fachen Wert aufweist, der erforderlich wäre, um das Klappteil in seiner maximalen Stellung im Gleich­gewicht zu halten. Bei der Bemessung der Antriebskraft ist die von Hand aufbringbare Kraft zum Verschwenken des Klappteils zu berücksichtigen.

    [0016] Statt Anwendung eines Kraftantriebes kann in einigen Fäl­len auch die Schwerkraft ausgenutzt werden, um das Klapp­teil in Richtung einer ausgeschwenkten Stellung vorzube­lasten.

    [0017] Die Erfindung bezieht sich ferner auf die Dachluke eines Fahrzeuges, insbesondere eines landwirtschaftlichen oder Baufahrzeuges, mit einer erfindungsgemäßen Arretiervor­richtung.

    [0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen sowie der nachfol­genden Figurenbeschreibung zu entnehmen. In der Figuren­beschreibung wird ein in der Zeichnung dargestelltes Aus­führungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.

    [0019] Es zeigt:

    Fig. 1 die schematische Perspektivdarstellung der erfindungsgemäßen Dachluke eines Ackerschlep­pers mit angedeuteter Arretiervorrichtung,

    Fig. 2 die erfindungsgemäße Arretiervorrichtung mit Gasdruckzylinder in zusammengebautem Zustand,

    Fig. 3 und 4 Seiten- und Stirnansicht der Kulisse,

    Fig. 5 und 6 Seiten- und Stirnansicht der Führungsschiene.



    [0020] Aus der Fig. 1 ist der Ausschnitt eines Ackerschlepper­daches 10 dargestellt, in das eine Dachluke 12 eingelassen ist. Die Dachluke 12 ist in halbgeöffneter Stellung darge­stellt. Sie läßt sich um eine Achse, die durch zwei Schar­niere 14 gebildet wird, gegenüber dem im Dach 10 festge­legten, als Aufnahmeteil ausgebildeten Rahmenteil 16 ver­schwenken. Im Rahmenteil 16 sind die üblichen Dichtungsele­mente integriert, die einen regendichten Verschluß ermög­lichen.

    [0021] Die Dachluke 12 läßt sich von innen aus öffnen und schlies­sen, indem mit einer Hand ein auf der Dachlukenfläche ange­ordneter, in der Figur nicht sichtbarer Handgriff ergriffen und in vertikaler Richtung betätigt wird. Zwischen dem Rah­menteil 16 und einem nicht näher dargestellten Rahmen der Dachluke 12 ist die erfindungsgemäße Arretiervorrichtung 18 angedeutet. Im Bedarfsfall läßt sich parallel zu dieser Arretiervorrichtung 18 auf der anderen Seite der Dachluke 12 eine zweite Arretiervorrichtung anbringen.

    [0022] Die Arretiervorrichtung 18 ist in Fig. 2 näher dargestellt. Sie besteht im wesentlichen aus einer Gasfeder 20, einer Führungsschiene 22, sowie einer Kulisse 24. Die Führungs­schiene 22 und die Kulisse 24 sind in den Fig. 3 bis 6 de­tailliert dargestellt.

    [0023] Gemäß Fig. 2 besteht die Gasfeder im wesentlichen aus ei­nem Gasdruckzylinder 26 und einer Kolbenstange 28. Das freie Ende des Gasdruckzylinders 26 trägt eine Lasche 30, die mittels eines Bolzens 32 gelenkig mit zwei am Rahmen der Dachluke 12 befestigten Laschen 34, 36 festgelegt ist. Das freie Ende der Kolbenstange 28 trägt ebenfalls eine Lasche 38, die mittels eines Bolzens 40 zwischen zwei am Rahmenteil 16 des Außendaches befestigten Laschen 42, 44 verschwenkbar gelagert ist. Die Gasfeder 20 ist derart vor­gespannt, daß sie bestrebt ist, die Kolbenstange 28 aus dem Gasdruckzylinder 26 herauszudrücken. Sie bringt damit eine Schwenkkraft auf, die eine nichtarretierte Dachluke 12 öffnet und sie in einer geöffneten Position hält. Die Federkraft der Gasfeder 20 ist so ausgelegt, daß sie um den Faktor 1,7 größer ist als die zum Öffnen der Dachluke 12 mindestens erforderliche Kraft.

    [0024] Auf dem der Kolbenstange 28 zugewandten Ende der Gasdruck­zylindermantelfläche ist ein Ring 46 befestigt, welcher einen radial nach außen weisenden Stift 48 trägt. Zwischen dem Stift 48 und dem Bolzen 40 ist eine Führungsschiene 22 angeordnet. Wie die Fig. 5 und 6 zeigen, besteht die Füh­rungsschiene 22 im wesentlichen aus einem flachen Metall­streifen, der an seinem einen Ende eine Bohrung 50 auf­weist. Annähernd über die gesamte Länge der Führungsschie­ne 22 erstreckt sich eine längs verlaufende Nut 52. Diese Nut 52 weist auf einer Seite eine Einbuchtung 54 auf. Die Einbuchtung 54 ist assymmetrisch ausgebildet. Ihre der Boh­rung 50 zugewandte Flanke 56 ist so ausgebildet, daß die Einbuchtung 54 schräg in die Nut 52 ausläuft. Die gegenüber­liegende andere Flanke 58 ist zurückspringend ausgebildet, so daß sich zwischen Einbuchtung 54 und Nut 52 eine hervor­springende Nase 60 ausbildet. In montiertem Zustand nimmt die Bohrung 50 den Bolzen 40 auf, so daß sich die Führungs­schiene 22 um diesen Bolzen 40 verschwenken läßt. Der Stift 48 ist gleitbar in der Nut 52 angeordnet. Eine Sicherungs­scheibe 62 ist am äußeren Stiftende befestigt, um zu vermei­den, daß die Führungsschiene 22 vom Stift 48 abgleitet. Beim Öffnen und Schließen der Dachluke 12 verschiebt sich der Stift 48 längs der Nut 52 der Führungsschiene 22.

    [0025] Die Fig. 3 und 4 stellen die Kulisse 24 dar. Es handelt sich dabei um ein aus Blech geformtes Teil, welches im Quer­schnitt im wesentlichen C-förmig ausgebildet ist (Fig. 4). Die Kulisse 24 läßt sich in Längsrichtung über die Führungs­schiene 22 schieben, so daß die beiden freien Schenkel 64, 66 die Führungsschiene 22 umgreifen. In ihrem Basisteil 68 weist die Kulisse 24 eine sich im wesentlichen über ihre gesamte Länge erstreckende Nut 70 auf. Diese Nut 70 korres­pondiert mit der Nut 52 der Führungsschiene 22, auch wenn sie insgesamt nicht ganz so lang ist. An einem Ende der Kulisse 24 weitet sich die Nut 70 in eine Einbuchtung 72 auf. Diese Einbuchtung 72 ist hinsichtlich ihrer Breite und ihrer steilen Flanke 74 der Einbuchtung 54 der Führungs­schiene 22 entsprechend ausgebildet, auch wenn bei der Ku­lisse 24 die besondere Ausbildung der Nase 60 entfallen kann. An dem der Einbuchtung 72 gegenüberliegenden Ende der Kulisse 24 befinden sich zwei abgewinkelte Laschen 76, 78. Diese Laschen 76, 78 legen sich in zusammengebautem Zustand federnd gegen die Seitenflächen der Führungsschie­ne 22 an und bilden so einen Reibschluß zwischen den beiden Bauteilen 22, 24. Dieser Reibschluß verhindert es, daß die Kulisse 24 sich infolge der Schwerkraft längs der Führungs­schiene 22 bewegt. Eine Verschiebung tritt nur dann ein, wenn der Stift 48 eines der beiden Nutenden 80, 82 erreicht und überfährt.

    [0026] Die Einbuchtungen 54, 72 liegen bei zusammengebauter Arre­tiervorrichtung 18 auf der nach oben weisenden Seite der Führungsschiene 22 bzw. der Kulisse 24. Erreicht der Stift 48 diese Einbuchtungen 54, 72, so kippt die Führungsschiene 22 infolge ihrer Schwerkraft etwas nach unten, so daß der Stift 48 in den Bereich der Einbuchtung 54, 72 eindringt. Um diese Kippbewegung zu unterstützen, ist eine Torsionsfe­der 84 vorgesehen, die um den als Schwenklagerstelle ausge­bildeten Bolzen 40 gewunden ist und sich einenends an dem Rahmenteil 16 und anderenends an der Führungsschiene 22 abstützt.

    [0027] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung ist folgende: Beim Öffnen der Dachluke 12 fährt die Gasfeder 20 vollständig aus, da zunächst die Einbuchtung 54 der Füh­rungsschiene 22 durch den Basisteil 68 der Kulisse 24 ver­deckt ist. Erst in der letzten Phase der Öffnungsbewegung gelangt der Stift 48 an das Nutende 80, so daß beim weiteren Öffnen die Kulisse 24 auf der Führungsschiene 22 zu deren freien Ende hin verschoben wird. Beim Erreichen der Endlage überdecken sich die beiden Einbuchtungen 54, 72 von Führungs­schiene 22 und Kulisse 44. Bei einer nun einsetzenden Schließ­bewegung der Dachluke 12 verharrt die Kulisse 24 zunächst infolge der Federkraft der Laschen 76, 78 relativ zur Führungs­schiene 22 in ihrer exponierten Position. Erreicht der Stift 48 beim Schließvorgang die sich deckenden Einbuchtungen 54, 72, so klappt die Führungsschiene 22 infolge ihrer Schwer­kraft und der Torsionsfeder 84 nach unten, so daß der Stift 48 in den Bereich der Einbuchtungen 54, 72 eindringt. Wird in dieser Lage der Schließvorgang beendet und die Dachluke 12 freigegeben, so setzt infolge der Kraft der Gasfeder (20) wieder eine Öffnungsbewegung ein, die jedoch unterbro­chen wird, sobald der Stift 48 den zurückspringenden Endbe­reich 58 der Einbuchtung 54 erreicht hat. Ein Öffnen der Dachluke 12 über diesen Anschlag hinaus ist nun nicht mög­lich. Die Dachluke 12 bleibt in dieser mittleren Stellung stehen, da sie infolge der Druckkraft der Gasfeder 20 offen­ gehalten wird. Ein Schließen ist nur durch Überwindung der Gasfederkraft möglich.

    [0028] Wird die Dachluke 12 aus ihrer mittleren, arretierten Posi­tion heraus wieder geschlossen, so erreicht der Stift 48 das untere Ende 82 der Kulisse 24, so daß bei weiterem Schließ­vorgang die Kulisse unter Überwindung der durch die federn­den Laschen 76, 78 aufgebrachten Reibkraft längs der Führungs­schiene 22 in Richtung auf die Schwenklagerstelle 50 verscho­ben wird. Dabei verschließt sich auch wieder die Einbuchtung 54, welche durch das Basisteil 68 der Kulisse 24 abgedeckt wird, womit die Ausgangsstellung wieder erreicht ist.

    [0029] Die Arretierstellung ist damit nur zu erreichen, indem die Dachluke 12 zunächst vollständig geöffnet und dann bis in die halbgeschlossene Arretierstellung zurückgefahren wird. Aus dieser Arretierstellung heraus läßt sich die Dachluke 12 nicht mehr öffnen, sondern lediglich durch Überwindung der Gasfederkraft schließen. Da beim Öffnen und Schließen der Dachluke 12 der Arretiermechanismus nicht betätigt zu werden braucht, kann dieser an einer für den Bediener nicht zugänglichen Stelle angebracht werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Arretierung eines um eine Achse schwenk­baren Klappteils, insbesondere in wenigstens eine Posi­tion ausschwenkbares Fenster oder Dachluke eines Fahr­zeuges, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Klappteil (12) und einem Aufnahmeteil (16) wenigstens eine Füh­rungsschiene (22) mit einer in etwa längs verlaufenden Nut (52), die wenigstens eine Einbuchtung (54) aufweist, angeordnet ist, daß die Führungsschiene (22) einenends an einem der Teile (12, 16) schwenkbar gelagert ist und in ihrer Nut (52) einen mit dem anderen Teil (12, 16) verbundenen Stift (48) aufnimmt, und daß eine längs der Führungsschiene (22) verschiebbare Kulisse (24) vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, daß sie in der Regel die Einbuchtung (54) der Führungsschiene (22) abdeckt und lediglich bei einer Arretierstellung freigibt, so daß in dieser Stellung der Stift (48) in die Einbuchtung (54) der Führungsschiene (22) eingrei­fen und sich an einer Seitenfläche (58) der Einbuch­tung (54) abstützen kann.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulisse (24) eine in etwa längs verlaufende Nut (70) mit einer Einbuchtung (72) aufweist, deren Gestalt in etwa der Einbuchtung (54) in der Nut (52) der Führungsschiene (22) entspricht und so ausgebil­det ist, daß nach Anfahren einer Arretierstellung des Klappteils (12) die Einbuchtung (72) der Kulisse (24) sich mit der wenigstens einen Einbuchtung (54) der Führungsschiene (22) deckt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (48) in die Nut (70) der Kulisse (24) eingreift und beim Überfahren eines Nutendes (80, 82) der Kulisse (24) diese längs der Führungsschiene (22) verschiebt.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder (84) vorgesehen ist, die an der Führungsschiene (22) angreift, um diese um ihre Schwenklagerstelle (40) zur der Einbuchtung (54, 72) abgewandten Seite zu verschwenken.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbuchtung (54) auf ihrer bezüglich der Längsrichtung der Führungsschiene (22) einen Seite zurückspringend ausgebildet ist, so daß sich eine vorstehende, den Stift (48) einfangende Na­se (60) ausbildet, und auf ihrer anderen Seite schräg (56) in die Nut (52) ausläuft.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Nase (60) auf der der Schwenklagerstelle (50) der Führungsschiene (22) abgewandten Seite der Einbuchtung (54) befindet.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Führungsschiene (22) und Kulisse (24) ein Reibschluß besteht, der eine Ver­schiebung nur bei Überwindung von Reibungskräften er­laubt.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kulisse (24) federnde Laschen (76, 78) an­geformt sind, die im wesentlichen längs der Führungs­schiene (22) ausgerichtet sind und sich federnd an diese anlegen.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Klappteil (12) und Auf­nahmeteil (16) wenigstens ein eine Schwenkkraft erzeu­ gender Kraftantrieb (20) derart angeordnet ist, daß in der Arretierstellung der Stift (48) durch die Schwenkkraft gegen eine Seitenfläche (58) der Einbuch­tung (54) gedrückt wird.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkkraft des Kraftantriebes (20) ausreicht, um das Klappteil (12) in seine maximale Stellung zu verschwenken und es in dieser Stellung zuverlässig zu halten.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß als Kraftantrieb eine Gasfeder (20) dient, deren Gasdruckzylinder (26) und Kolbenstange (28) jeweils mit dem Klappteil (12) bzw. Aufnahmeteil (16) gelenkig verbunden sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende der Kolbenstange (28) sowie die Führungsschiene (22) über ein Schwenklager (40) am Aufnahmeteil (16) befestigt sind, daß das gegenüber­liegende Ende des Gasdruckzylinders (26) gelenkig am Klappteil (12) befestigt ist, und daß der Gasdruckzy­linder (26) eine Aufnahme (46) trägt, an der der Stift (48) befestigt ist.
     
    13. Dachluke eines Fahrzeuges, insbesondere landwirtschaft­liches oder Baufahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine Vorrichtung zur Arretierung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 enthält, wobei das Klapp­teil die Dachluke (12) und das Aufnahmeteil das Fahr­zeugdach (10) ist.
     




    Zeichnung