[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tablettenspender der bestehend aus zwei
zylindrische, ineinander passenden mit konzentrischen Wänden versehene Hauptbestandteile,
die in Richtung der Längsachse relativ zueinander verschiebbar sind.
[0002] Ein Tablettenspender der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der EU-A
0'284'557 bekannt. Der hier dargestellte Tablettenspender lässt sich jedoch nicht
in jeder relativen Winkellage der beiden Hauptbestandteile drehen.
[0003] Bisher wurden Tablettenspender fast durchwegs für kleine Tabletten mit einfachen
Konturen verwendet. Solche Tabletten waren vorwiegend harmloser Natur, wie Süssstoff-
oder Ascorbinsäuretabletten. Tablettenspender entsprechend der obgenannten EU-A 0'284'557
lassen jedoch auch die Abgabe von grösseren Tabletten mit komplexer Gestalt zu, wie
sie für pharmazeutische Indukationen vorkommen.
[0004] Für solche Zwecke verlangen die Behörden jedoch meist kindersichere Verpackungen.
Die vorliegende Erfindung hat sich nunmehr zur Aufgabe gestellt, einen Tablettenspender
der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass er kindersicher ist.
[0005] Diese Aufgabe löst ein Tablettenspender mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
Weitere erfindungsgemässe Ausführungsbeispiele gehen aus den abhängigen Patentansprüchen
hervor und ihre Vorteile und Wirkungsweise sind anhand der anliegenden Zeichnung und
der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt:
Figur 1 eine aus einem Tablettenspender herausgebrochene Partie in perspektivischer
Darstellung;
Figur 2 eine gleiche Ansicht einer Variante mit Abtastsicherung;
Figur 3a eine Ausführung mit automatischer Rückführung in die kindersichere Position
und
Figur 3b eine perspektivische Darstellung eines Teiles in Blickrichtung des Pfeiles
A in Figur 3a;
Figur 4a und b dieselben Darstellungen wie Figur 3a und b mit Abtastsicherung entsprechend
der Figur 2.
[0006] Es wurde mit Absicht auf die Darstellung der Gesamtkonstruktion des Tablettenspenders
verzichtet. Diesbezüglich wird auf die eingangs erwähnte, den Stand der Technik repräsentierende
Patentschrift verwiesen.
[0007] Die beiden Hauptbestandteile, des hier zur Diskussion stehenden Tablettenspenders,
haben je eine zylindrische Wand 1 respektiv 2. Diese beiden Wände, die konzentrisch
zueinander ausgerichtet sind, bewegen sich bei der Betätigung des Tablettenspenders
relativ zueinander in der Richtung der Längsachse des Spenders. Die üblicherweise
vorhandenen Längsrippen, an mindestens einem der beiden Hauptbestandteile, die eine
relative Verdrehung der beiden Hauptbestandteile zueinander verunmöglichen, wurden
weggelassen. Die Bezeichnung Hauptbestandteile wurde hier gewählt, um damit zum Ausdruck
zu bringen, dass es neben den Hauptbestandteilen auch noch andere Teile haben kann,
die jedoch für die vorliegende Erfindung nicht von Bedeutung sind. Auch kann jeder
Hauptbestandteil aus mehreren Elementen zusammengebaut sein.
[0008] In der einfachsten Ausführung nach Figur 1 ist die Wand 2 des unteren Bestandteiles
mit einem geringeren Durchmesser mit einer Ausnehmung 3 versehen. Im vorliegenden
Beispiel ist diese Ausnehmung ein Schlitz. Bei einer grösseren Dicke der Wand 2 könnte
die aber auch lediglich eine Nut an der Aussenseite der konzentrischen Wand 2 sei.
An der Innenfläche der äusseren konzentrischen Wand des obenliegenden Hauptbestandteiles
des Tablettenspenders ist ein nach innen gerichtetes Gegenstück 4 angeordnet. Im nicht
zusammengedrückten Zustand des Tablettenspenders liegt das Gegenstück 4 oberhalb des
oberen Randes 5 der inneren konzentrischen Wand und überragt diese mindestens teilweise.
Somit ist die relative Verdrehbarkeit der beiden Hauptbestandteile gesichert. Das
Gegenstück 4 kann eine einfache Nocke, ein Stift oder wie ein hier dargestelltes Beispiel
eine etwa radial ausgerichtete Rippe sein. An den Aussenflächen der beiden konzentrischen
Wänden sind nicht dargestellte Markierungen angebracht. Bringt man nun die Markierungen
der beiden Hauptbestandteile durch relative Verdrehung derselben zueinander in Uebereinstimmung,
so liegt das Gegenstück 4 genau über der Ausnehmung 3 und der Tablettenspender lässt
sich durch Zusammendrücken der beiden Hauptbestandteile zueinander betätigen.
[0009] Eine solche Ausführung lässt allerdings die Möglichkeit offen, dass ein spielendes
Kind die beiden Teile unter geringem Druck gegeneinander verdreht bis zufällig das
Gegenstück in die Ausnehmung 3 einrastet, worauf es den Spender betätigen kann. Zur
Sicherung gegen diese Zufälligkeit ist in Figur 2 eine Lösung dargestellt. Der obere
Rand 5 der inneren konzentrischen Wand 2 ist hierzu mit zahnförmigen Erhebungen 6
versehen zwischen denen das Gegenstück 4 im dargestellten Beispiel, die Rippe einrasten
kann und somit die beschriebene Relativdrehung unter Druck verunmöglicht. Die bisher
erläuterten Varianten können auch gut als Transportsicherung gegen eine unbeabsichtigte
Betätigung dienen.
[0010] Vergisst man bei den obgenannten Beispielen nach jeder Betätigung die beiden Hauptbestandteile
zueinander zu verdrehen, so ist die Kindersicherheit aufgehoben und der Tablettenspender
lässt sich in der eingestellten Position beliebig oft betätigen. Dies kann unter Umständen
vorteilhaft sein, beispielsweise bei kranken und älteren Personen, in deren Nähe
keine Kinder sind und die ohnehin Mühe mit der Entsicherung haben.
[0011] Die beiden in den Figuren 3a und b und 4a und b dargestellten Ausführungen führen
nach jeder Betätigung zur automatischen Forderung in eine kindersichere Stellung.
In diesen Varianten ist die innere konzentrische Wand 2 mit einer nach innen vorstehenden
Wandverdickung 7 versehen.
[0012] In dessen Bereich verläuft eine vom oberen äusseren Rand 5 nach unten und innen geneigte
rampenförmige Ausnehmung 3′. Die Wandverdickung 7 hat eine senkrecht zur inneren konzentrischen
Wand 2 verlaufende Kante 8 auf. Diese Kante 8 bildet eine, in mindestens eine Drehrichtung
geneigt verlaufende Gleitfläche.
[0013] Am anderen Hauptbestandteil mit der äusseren konzentrischen Wand 1 ist das Gegenstück
4 angebracht. Dieses muss in dieser Variante in radialer Richtung federnd ausgebildet
sein und endständig ein Abtastorgan 9 haben, das bei der Rückführung der Hubbewegung
die Unterkante 8 der Wandverdickung 7 untergreift. Das Gegenstück 4 kann ein am Hauptbestandteil
mit der äusseren konzentrischen Wand 1 befestigtes Bein 10 oder eine an der Innenfläche
der äusseren konzentrischen Wand 1 distanziert angeordnete Stütze sein.
[0014] Wie im vorangegangenen Beispiel müssen zur Betätigung die beiden Hauptbestandteile
zueinander verdreht werden bis die wiederum nicht sichtbare Markierungen an der konzentrischen
Wand aufeinander ausgerichtet sind. Drückt man nun auf den Tablettenspender, läuft
das radial federnde Gegenstück 4 mit seinem Abtastorgan 9 in die Ausnehmung 3′ und
rutscht dabei nach innen ausweichend über die rampenartige Fläche der Ausnehmung,
bis schliesslich das Ab tastorgan die Ausnehmung 3′ verlässt und nach aussen zurückfedert
und dabei die Unterkante 8 der Verdickung 7 untergreift. Unter der Federkraft des
Tablettenspenders bewegen sich die beiden Hauptbestandteile wieder in axialer Richtung
auseinander, wobei sie sich gezwungenermassen auch zueinander verdrehen bis das Abtastorgan
9 an der geneigten Unterkante 8 der Wandverdickung 7 vorbei gerutscht ist. Die Neigung
der Unterkante 8 muss so gross sein, dass keine Selbsthemmung auftritt.
[0015] Auch hier wäre es wiederum möglich, dass ein spielendes Kind durch Verdrehen unter
Druck die Einrastposition des Tablettenspenders finden kann. Aber dieses Problem lässt
sich in der bereits vorher beschriebenen Art wiederum lösen. Da jedoch die untere
Fläche des Abtastorganes meist grösser ist als der Abstand zweier benachbarter Erhebungen
6, muss die Unterseite des Abtastorganes mit einer gegengleichen Verzahnung 11 versehen
sein.
[0016] Bei einer derartigen Ausgestaltung und insbesondere, wenn die untere Kante in nur
einer Drehrichtung geneigt ist, ist es sinnvoll an den beiden Hauptbestandteilen ratschenartige
Mittel vorzusehen, die nur ein Verdrehen in eine Richtung zulassen.
[0017] Dies ermöglicht beispielsweise den Tablettenspender mit 3 oder 7 Ausnehmungen zu
versehen, so dass dieser in 3 oder 7 Positioenen abgedrückt werden kann. Für Tabletten
die beispielsweise drei mal täglich eingenommen werden müssen, kann man nun die beiden
Hauptbestandteile erst auf eine Markierung "Morgen" drehen und den Tablettenspender
betätigen. Danach dreht er automatisch einen Schritt in Richtung einer Markierung
"Mittag". Nun muss man wie vorher wiederum weiterdrehen bis diese Markierung erreicht
ist, um nach einer weiteren Betätigung in Richtung der Markierung "Abend" zu gelangen,
dieser Ablauf wiederholt sich. Durch die zwangsläufige Drehrichtung ist eine unbeabsichtigte
doppelte Einnahme kaum noch möglich. Dieselbe Ausführung mit sieben Ausnehmungen und
sieben Markierungen entsprechend den Wochentagen ist ebenfalls machbar.
1. Tablettenspender bestehend aus zwei zylindrischen, ineinander passenden, mit konzentrisch
zueinander verlaufenden Wänden versehenenen Hauptbestandteilen, die in Richtung der
Längsachse relativ zueinander verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die
eine konzentrische Wand (1,2) des einen Hauptbestandteiles mindestens eine Ausnehmung
(3,3′) aufweist, in dem ein Gegenstück (4) am anderen Hauptbestandteil des Tablettenspenders
bei der Betätigung desselben einfahrbar ist, wenn die bei den zu einander verdrehbaren
Hauptbestandteile in entsprechender Winkellage zueinander ausgerichtet sind.
2. Tablettenspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung
(3) in oder an der inneren konzentrischen Wand (2) eine parallel zur Längsachse des
Tablettenspenders verlaufende Ausnehmung ist, in der ein an der äusseren konzentrischen
Wand (1) angeordnetes Gegenstück (4) einfahrbar ist und bei Abweichung von der erforderlichen
relativen Winkellage auf der inneren konzentrischen Wand (2) aufliegt und so ein Betätigen
des Tablettenspenders verunmöglicht, und dass die Länge der Ausnehmung (3) mindestens
der Länge des Betätigungsweges des Tablettenspenders entspricht.
3. Tablettenspender nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Rand
(5) der inneren konzentrischen Wand (2) mit zahnartigen Erhebungen (6) versehen
ist, die ein Verdrehen der beiden Hauptbestandteile nur im nicht zusammengedrückten
Zustand des Tablettenspenders zulässt.
4. Tablettenspender nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenstück
(4) an der äusseren konzentrischen Wand (1) eine mindestens annähernd radial ausgerichtete
Rippe ist.
5. Tablettenspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass drei oder sieben
Ausnehmungen (3,3′) und mindestens ein darauf ausrichtbares Gegenstück (4) vorgesehen
sind.
6. Tablettenspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der inneren
konzentrischen Wand (2) im Bereich einer nach innen vorstehenden Wandverdickung (7)
eine von oben nach unten geneigt nach innen verlaufende rampenartige Ausnehmung (3′)
vorgesehen ist, wobei die Unterkante (8) der Wandverdickung (7) als in mindestens
einer Drehrichtung geneigt verlaufende Bahn ausgestaltet ist, und dass der zweite
Hauptbestandteil ein in radialer Richtung federndes Gegenstück (4,10) angebracht ist,
das ein in die rampenförmige Ausnehmung (3′) passendes, endständiges Abtastorgan
(9) aufweist, dass bei der Rückführung der Hubbewegung die Unterkante (8) der Wandverdickung
(7) untergreift.
7. Tablettenspender nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Rand
(5) der inneren konzentrischen Wand (2) mit zahnartigen Erhebungen (6) versehen
ist, und dass das federnde Gegenstück (4,10) eine gegengleiche Verzahnung (11) unten
am Abtastorgan (9) aufweist.
8. Tablettenspender nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das federnde Gegenstück
(4) ein am Hauptbestandteil mit der äusseren konzentrischen Wand angeordnetes Bein
(10) ist.
9. Tablettenspender nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterkante
(8) der Wandverdickung (7) in einer Drehrichtung nach oben verläuft, und dass das
Abtastorgan eine Gleitfläche aufweist, die gleich geneigt ist wie die Unterkante (8)
der Wandverdickung (7).
10. Tablettenspender nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Hauptbestandteile
ratschenartig zusammenwirkende Organe aufweisen, die eine Verdrehung der beiden Hauptbestandteile
nur in eine Richtung zulassen.