(19)
(11) EP 0 392 045 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.10.1990  Patentblatt  1990/42

(21) Anmeldenummer: 89106488.3

(22) Anmeldetag:  12.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 9/13
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Seuster, Kurt
D-58762 Altena (DE)

(72) Erfinder:
  • Seuster, Kurt
    D-58762 Altena (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolltorpanzer


    (57) Gegenstand der Erfindung ist ein Rolltorpanzer für Rolltore zum Verschließen und Öffnen von Tür- oder Toröffnungen mit einem durchgehend geschlossenen Behang (1) aus einem flexiblen Material und darauf horizontal befestigten Profilen (3) aus Metall, wobei zwischen dem Behang und den Profilen ein Hohlraum (10) angeordnet ist. Um die Abdichtung zwischen dem Behang (1) und den Profilen (3) sowie die schall- und/oder wärmedämmenden Eigenschaften zu verbessern, wird vorgeschlagen, zwischen den Profilen (3) auf dem Behang (1) im Querschnitt H-förmige Verbindungsprofile mit über die gesamte Breite des Behanges (1) verlaufenden Aufnahmeschlitzen (6,7) für die Randbereiche (4,5) der Profile (3) zu befestigen.




    Beschreibung


    [0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Rolltorpanzer für Rolltore zum Verschließen und Öffnen von Tür- oder Toröffnungen mit einem durchgehend geschlossenen Behang aus einem flexiblen Material und darauf horizontal befestigten Profilen aus Metall, wobei zwischen dem Behang und den Profilen ein Hohl­raum angeordnet ist.

    [0002] Rolltorpanzer der vorstehend beschriebenen Sandwichkonstruktion gehören zum Stand der Technik und werden zur besseren Schall- und Wärmedämmung benutzt. Mit einem Behang aus Stahlblech und einer Füllung aus hochtemperaturbeständigem Material, beispielsweise Glaswolle, können sie auch als Feuerschutzabschluß dienen.

    [0003] Aus der DE-A-15 09 223 ist beispielsweise ein aus gelenkig miteinander verbundenen, mit einem wärme- und feuerhemmenden Stoff gefüllten Hohlkastenstäben zusammengesetzter Rolladen­panzer bekannt, dessen Hohlkastenstäbe scharnierartig mitein­ander verbunden sind.

    [0004] Aus der DE-A-31 04 048 ist ein Rolladen, bestehend aus einzelnen, gelenkig miteinander verbundenen, leistenförmigen Elementen bekannt, die auf einer, die Gelenkstellen überspennenden Bahn aus einem flexiblen Material befestigt sind.

    [0005] Aus der DE-B-34 44 853 ist ein feuerwiderstandsfähiger und/oder schallschluckender Rolltorpanzer bekannt, der in einer Ausführungsform aus einem Bänderbehang und darüber­liegenden, scharnierartig miteinander verbundenen Doppel­wandprofilen besteht.

    [0006] Diese bekannten Rolladen- und Rolltorpanzer haben den Nachteil, daß sie im Scharnierbereich der Profile nicht dicht sind. Schallwellen, Regenwasser und Staub können entlang dem Scharnierbereiche zwischen Panzer und Behang eindringen und die durch Ausschäumen oder Einlegen von Isoliermaterialien angestrebten schall- und wärmedämmenden Verbesserungen wieder zunichte machen. Außerdem haben die bekannten Rolladen- und Rolltorpanzer den Nachteil, daß die Scharnierkonstruktionen zwischen den Profilen verschleißfreudig sind und wegen der Geräuschentwicklung auch nur geringe Verfahrgeschwindigkeiten zwischen 12 bis 15 cm/sec zulassen.

    [0007] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu­grunde, einen Rolltorpanzer zu schaffen, der unter Beibehaltung seiner schall- und/oder wärmedämmenden Eigen­schaften auch auf der Profilseite dicht ist und mit hoher Geschwindigkeit ohne Geräuschentwicklung bewegt werden kann.

    [0008] Als technische Lösung werden zwischen den Profilen auf dem Behang befestigte, im Querschnitt H-förmige Verbindungs­profile mit über die gesamte Breite des Behanges verlaufenden Aufnahmeschlitzen für die Randbereiche der Profile vorgeschlagen.

    [0009] Bei einer praktischen Ausführungsform kann die Dicke der Verbindungsprofile dem Abstand der Profile vom Behang entsprechen, damit alle Teile des Rolltorpanzers in den seitlichen Führungsschienen eines Rolltores zuverlässig geführt werden können. Auch die lichte Weite der Aufnahme­schlitze in den Verbindungsprofilen sollte gleich oder gering­fügig kleiner als die Dicke der Randbereiche der Profile sein, damit diese ohne Geräuschentwicklung in den Verbindungsprofilen gehalten bzw. geführt werden.

    [0010] Um zwischen dem Behang und den Profilen einen möglichst widerstandsfreien Längenausgleich zu ermöglichen, wird vorge­schlagen, daß die Profile an ihrem oberen Randbereich mit einem im Querschnitt kreisförmigen Wulst und die Verbindungs­profile in ihrem unteren Aufnahmeschlitz mit einer Hinter­schneidung zur Aufnahme des Wulstes versehen sind. Dabei sollte die Tiefe der Hinterschneidung ein mehrfaches des Durchmessers des Wulstes betragen, so daß eine Öffnung für den Längenausgleich zwischen Behang und Profil entsteht.

    [0011] Das Verbindungsprofil kann in einer bevorzugten Ausführungs­form auf der dem Behang zugewendeten Unterseite mit einer Hohlkehle versehen sein. Dadurch wird einerseits Material und Gewicht eingespart, andererseits aber auch eine zusätzliche Schall- und/oder Wärmedämmung erzielt.

    [0012] Je nach dem Verwendungszweck des Rolltorpanzers kann der Hohlraum zwischen den Profilen und dem Behang mit einem schall- und/oder wärmedämmenden Material ausgefüllt sein. Der Hohlraum kann beispielsweise in Verbindung mit einem Behang aus Stahlblech mit einem hochtemperaturbeständigen Material, beispielsweise Glaswolle, ausgefüllt werden, wenn der Rolltorpanzer als Feuerschutzabschluß verwendet werden soll.

    [0013] Für den Behang hat sich als Material Polyvenylchlorid (PVC) oder ein weiches, wickelbares Stahlblech bewährt. Er kann aber auch aus einem mit einer Gewebe- und/oder Drahteinlage verstärktem Gummiband hergestellt sein.

    [0014] Die Profile können aus Stahl oder Aluminium gewalzt oder stranggepresst werden.

    [0015] Das Material der Verbindungsprofile richtet sich nach dem Verwendungszweck des Rolltorpanzers. Dient er nur der Schall­und Wärmedämmung, dann können die Verbindungsprofile aus einem Polyvenylchlorid (PVC) oder Hartgummi extrudiert werden. Soll das Rolltor aber als Feuerschutzabschluß Verwendung finden, dann ist es besser die Verbindungsprofile aus Stahl herzu­stellen.

    [0016] In allen Ausführungsformen und -varianten haben nach der vorstehenden technischen Lehre konstruierte Rolltorpanzer den Vorteil einer dichten Profilseite, so daß außer einer besseren Schall- und/oder Wärmedämmung für den Einsatz als Feuerschutzabschluß auch eine bessere feuerdämmende Wirkung erzielt wird. Schallwellen, Wasser und Schmutz können nicht mehr in die von den Verbindungsprofilen übernommenene, gelenkige Verbindung mit den Profilen eindringen, diese Verbindungen durchdringen und danach in die Hohlräume zwischen dem flexiblen Behang und den Profilen eintreten. Wenn die Hohlräume beispielsweise mit einem schall- und/oder wärmedämmenden Material ausgefüllt sind, kann eintretendes Regenwasser davon aufgesaugt werden und das Gewicht verändern. Die Folge kann aber auch eine Zerstörung der schall- und/oder wärmedämmenden Materialien sowie Reduzierung der Schall- und/oder Wärmedämmung sein. Durch die exakte Halterung und Führung der Profile an und in den Verbindungsprofilen ist es möglich, den Rolltorpanzer mit Geschwindigkeiten von 50 bis 60 cm/sec ohne eine unzulässige Geräuschentwicklung zu bewegen. Durch das beschleunigte Öffnen und Schließen der Tür- oder Toröffnungen kann der Verkehrsfluß beschleunigt und es kann auch mehr Energie eingespart werden.

    [0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nach­folgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Rolltorpanzers schematisch dargestellt worden ist. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 einen Abschnitt eines Rolltorpanzers in Ansicht;

    Fig. 2 denselben Abschnitt des Rolltorpanzers im Längsschnitt;

    Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt gemäß Kreis III in Fig. 2.



    [0018] Auf einem Behang 1 aus PVC sind im Abstand voneinander und parallel zueinander verlaufend Verbindungsprofile aus Aluminium befestigt. Zwischen den Verbindungsprofilen 2 ist der Behang 1 mit Profilen 3 abgedeckt, die mit ihren Rand­bereichen 4,5 in Aufnahmeschlitze 6,7 der Verbindungsprofile 2 eingreifen.

    [0019] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der untere Aufnahmeschlitz 6 des Verbindungsprofiles 2 mit einer Hinter­schneidung zur Aufnahme eines Wulstes 8 am Randbereich 4 der Profile 3 versehen. Auf diese Weise entsteht die Möglichkeit für einen Längenausgleich, wenn der Rolltorpanzer auf eine Wickelwelle eines - nicht dargestellten - Rolltorantriebes aufgewickelt wird. Außerdem können durch Temperatur­schwankungen auftretende Längenänderungen zwischen dem Behang 1 und dem von den Verbindungsprofilen 2 und Profilen 3 gebildeten Panzer ohne nennenswerte Reibungswiderstände ausgeglichen werden.

    [0020] Auf ihrer dem Behang 1 zugewendeten Innenseite sind die Verbindungsprofile 2 mit einer Hohlkehle 9 versehen, so daß zwischen Behang 1 und Verbindungsprofil 2 ein mit Luft gefüllter, die Schall- und Wärmeisolierung verbessernder Hohl­raum entsteht. Die Größe der Hohlkehle 9 ist so bemessen, daß der Abstand zwischen den Randbereichen 4 und 5 benachbarter Profile 3 überbrückt wird.

    [0021] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist das Verbindungsprofil 2 auf dem Behang aufgeklebt. Das Verbindungsprofil 2 kann aber natürlich auch mit dem Behang 1 verschraubt oder vernietet sein. Wenn das Verbindungsprofil 2 ebenso wie der Behang 1 aus PVC besteht, empfiehlt sich eine Schweißverbindung.

    [0022] Zwischen dem Behang 1 und den Profilen 3 befinden sich Hohl­räume 10, die im dargestellten Ausführungsbeispiel ausgeschäumt sind.

    [0023] Bei der Herstellung des beschriebenen und dargestellten Rolltorpanzers werden zweckmäßig zunächst die Verbindungs­profile 2 auf dem Behang 1 befestigt. Danach können die Profile 3 von der Seite her in die Aufnahmeschlitze 6,7 eingeschoben werden.

    [0024] Die aus dem Behang 1, den Verbindungsprofilen 2 und den Profilen 3 gebildete Sandwichkonstruktion ergibt einen in Längsrichtung biegsamen, in Querrichtung aber biegesteifen Rolltorpanzer, der durch eine fachgerechte Auswahl der Materialien an alle in der Praxis auftretenden Bedürfnisse angepasst werden kann.

    Bezugszeichenliste



    [0025] 

    1 Behang

    2 Verbindungsprofil

    3 Profil

    4 Randbereich

    5 Randbereich

    6 Aufnahmeschlitz

    7 Aufnahmeschlitz

    8 Wulst

    9 Hohlkehle

    10 Hohlraum




    Ansprüche

    1. Rolltorpanzer für Rolltore zum Verschließen und Öffnen von Tür- oder Toröffnungen mit einem durchgehend geschlossenen Behang (1) aus einem flexiblen Material und darauf horizontal befestigten Profilen (3), wobei zwischen dem Behang (1) und den Profilen (3) ein Hohlraum (10) angeordnet ist,
    gekennzeichnet durch,
    zwischen den Profilen (3) auf dem Behang (1) befestigte, im Querschnitt H-förmige Verbindungsprofile (2) mit über die gesamte Breite des Behanges (1) verlaufenden Aufnahme­schlitzen (6,7) für die Randbereiche (4,5) der Profile (3).
     
    2. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Verbindungsprofile (2) dem Abstand der Profile (3) vom Behang (1) entspricht.
     
    3. Rolltorpanzer nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die lichte Weite der Aufnahmeschlitze (6,7) gleich oder geringfügig kleiner als die Dicke der Rand­bereiche (4,5) der Profile (3) ist.
     
    4. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile (3) an ihrem oberen Randbereich (4) mit einem im Querschnitt kreisförmigen Wulst (8) und die Verbindungs­profile (2) in ihrem unteren Aufnahmeschlitz (6) mit einer Hinterschneidung zur Aufnahme des Wulstes (8) versehen sind.
     
    3. Rolltorpanzer nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Tiefe der Hinterschneidung ein mehrfaches des Durchmessers des Wulstes (8) beträgt, so daß eine Öffnung für den Längenausgleich zwischen Behang (1) und Profilen (3) entsteht.
     
    6. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsprofil (2) auf der dem Behang (1) zugewendeten Unterseite mit einer Hohlkehle (9) versehen ist.
     
    7. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (10) mit einem schall- und/oder wärme­dämmenden Material ausgefüllt sind.
     
    8. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behang (1) aus Polyvenylchlorid (PVC), einem mit einer Gewebe- und/oder Drahteinlage verstärkten Gummiband oder einem weichen, wickelbaren Stahlblech besteht.
     
    9. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsprofile (2) aus Aluminium stranggepresst, aus Stahl gewalzt, aus einem Polyvenylchlorid (PVC) oder Hartgummi extrudiert sind.
     
    10. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile (3) aus Stahl oder Aluminium gewalzt oder stranggepresst sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht