[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Rolltorpanzer für Rolltore zum Verschließen und
Öffnen von Tür- oder Toröffnungen mit einem durchgehend geschlossenen Behang aus einem
flexiblen Material und darauf horizontal befestigten Profilen aus Metall, wobei zwischen
dem Behang und den Profilen ein Hohlraum angeordnet ist.
[0002] Rolltorpanzer der vorstehend beschriebenen Sandwichkonstruktion gehören zum Stand
der Technik und werden zur besseren Schall- und Wärmedämmung benutzt. Mit einem Behang
aus Stahlblech und einer Füllung aus hochtemperaturbeständigem Material, beispielsweise
Glaswolle, können sie auch als Feuerschutzabschluß dienen.
[0003] Aus der DE-A-15 09 223 ist beispielsweise ein aus gelenkig miteinander verbundenen,
mit einem wärme- und feuerhemmenden Stoff gefüllten Hohlkastenstäben zusammengesetzter
Rolladenpanzer bekannt, dessen Hohlkastenstäbe scharnierartig miteinander verbunden
sind.
[0004] Aus der DE-A-31 04 048 ist ein Rolladen, bestehend aus einzelnen, gelenkig miteinander
verbundenen, leistenförmigen Elementen bekannt, die auf einer, die Gelenkstellen überspennenden
Bahn aus einem flexiblen Material befestigt sind.
[0005] Aus der DE-B-34 44 853 ist ein feuerwiderstandsfähiger und/oder schallschluckender
Rolltorpanzer bekannt, der in einer Ausführungsform aus einem Bänderbehang und darüberliegenden,
scharnierartig miteinander verbundenen Doppelwandprofilen besteht.
[0006] Diese bekannten Rolladen- und Rolltorpanzer haben den Nachteil, daß sie im Scharnierbereich
der Profile nicht dicht sind. Schallwellen, Regenwasser und Staub können entlang dem
Scharnierbereiche zwischen Panzer und Behang eindringen und die durch Ausschäumen
oder Einlegen von Isoliermaterialien angestrebten schall- und wärmedämmenden Verbesserungen
wieder zunichte machen. Außerdem haben die bekannten Rolladen- und Rolltorpanzer den
Nachteil, daß die Scharnierkonstruktionen zwischen den Profilen verschleißfreudig
sind und wegen der Geräuschentwicklung auch nur geringe Verfahrgeschwindigkeiten zwischen
12 bis 15 cm/sec zulassen.
[0007] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen Rolltorpanzer zu schaffen, der unter Beibehaltung seiner schall-
und/oder wärmedämmenden Eigenschaften auch auf der Profilseite dicht ist und mit
hoher Geschwindigkeit ohne Geräuschentwicklung bewegt werden kann.
[0008] Als technische
Lösung werden zwischen den Profilen auf dem Behang befestigte, im Querschnitt H-förmige
Verbindungsprofile mit über die gesamte Breite des Behanges verlaufenden Aufnahmeschlitzen
für die Randbereiche der Profile vorgeschlagen.
[0009] Bei einer praktischen Ausführungsform kann die Dicke der Verbindungsprofile dem Abstand
der Profile vom Behang entsprechen, damit alle Teile des Rolltorpanzers in den seitlichen
Führungsschienen eines Rolltores zuverlässig geführt werden können. Auch die lichte
Weite der Aufnahmeschlitze in den Verbindungsprofilen sollte gleich oder geringfügig
kleiner als die Dicke der Randbereiche der Profile sein, damit diese ohne Geräuschentwicklung
in den Verbindungsprofilen gehalten bzw. geführt werden.
[0010] Um zwischen dem Behang und den Profilen einen möglichst widerstandsfreien Längenausgleich
zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß die Profile an ihrem oberen Randbereich mit
einem im Querschnitt kreisförmigen Wulst und die Verbindungsprofile in ihrem unteren
Aufnahmeschlitz mit einer Hinterschneidung zur Aufnahme des Wulstes versehen sind.
Dabei sollte die Tiefe der Hinterschneidung ein mehrfaches des Durchmessers des Wulstes
betragen, so daß eine Öffnung für den Längenausgleich zwischen Behang und Profil entsteht.
[0011] Das Verbindungsprofil kann in einer bevorzugten Ausführungsform auf der dem Behang
zugewendeten Unterseite mit einer Hohlkehle versehen sein. Dadurch wird einerseits
Material und Gewicht eingespart, andererseits aber auch eine zusätzliche Schall- und/oder
Wärmedämmung erzielt.
[0012] Je nach dem Verwendungszweck des Rolltorpanzers kann der Hohlraum zwischen den Profilen
und dem Behang mit einem schall- und/oder wärmedämmenden Material ausgefüllt sein.
Der Hohlraum kann beispielsweise in Verbindung mit einem Behang aus Stahlblech mit
einem hochtemperaturbeständigen Material, beispielsweise Glaswolle, ausgefüllt werden,
wenn der Rolltorpanzer als Feuerschutzabschluß verwendet werden soll.
[0013] Für den Behang hat sich als Material Polyvenylchlorid (PVC) oder ein weiches, wickelbares
Stahlblech bewährt. Er kann aber auch aus einem mit einer Gewebe- und/oder Drahteinlage
verstärktem Gummiband hergestellt sein.
[0014] Die Profile können aus Stahl oder Aluminium gewalzt oder stranggepresst werden.
[0015] Das Material der Verbindungsprofile richtet sich nach dem Verwendungszweck des Rolltorpanzers.
Dient er nur der Schallund Wärmedämmung, dann können die Verbindungsprofile aus einem
Polyvenylchlorid (PVC) oder Hartgummi extrudiert werden. Soll das Rolltor aber als
Feuerschutzabschluß Verwendung finden, dann ist es besser die Verbindungsprofile aus
Stahl herzustellen.
[0016] In allen Ausführungsformen und -varianten haben nach der vorstehenden technischen
Lehre konstruierte Rolltorpanzer den
Vorteil einer dichten Profilseite, so daß außer einer besseren Schall- und/oder Wärmedämmung
für den Einsatz als Feuerschutzabschluß auch eine bessere feuerdämmende Wirkung erzielt
wird. Schallwellen, Wasser und Schmutz können nicht mehr in die von den Verbindungsprofilen
übernommenene, gelenkige Verbindung mit den Profilen eindringen, diese Verbindungen
durchdringen und danach in die Hohlräume zwischen dem flexiblen Behang und den Profilen
eintreten. Wenn die Hohlräume beispielsweise mit einem schall- und/oder wärmedämmenden
Material ausgefüllt sind, kann eintretendes Regenwasser davon aufgesaugt werden und
das Gewicht verändern. Die Folge kann aber auch eine Zerstörung der schall- und/oder
wärmedämmenden Materialien sowie Reduzierung der Schall- und/oder Wärmedämmung sein.
Durch die exakte Halterung und Führung der Profile an und in den Verbindungsprofilen
ist es möglich, den Rolltorpanzer mit Geschwindigkeiten von 50 bis 60 cm/sec ohne
eine unzulässige Geräuschentwicklung zu bewegen. Durch das beschleunigte Öffnen und
Schließen der Tür- oder Toröffnungen kann der Verkehrsfluß beschleunigt und es kann
auch mehr Energie eingespart werden.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Rolltorpanzers schematisch dargestellt worden ist. In den Zeichnungen
zeigen:
Fig. 1 einen Abschnitt eines Rolltorpanzers in Ansicht;
Fig. 2 denselben Abschnitt des Rolltorpanzers im Längsschnitt;
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt gemäß Kreis III in Fig. 2.
[0018] Auf einem Behang 1 aus PVC sind im Abstand voneinander und parallel zueinander verlaufend
Verbindungsprofile aus Aluminium befestigt. Zwischen den Verbindungsprofilen 2 ist
der Behang 1 mit Profilen 3 abgedeckt, die mit ihren Randbereichen 4,5 in Aufnahmeschlitze
6,7 der Verbindungsprofile 2 eingreifen.
[0019] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der untere Aufnahmeschlitz 6 des Verbindungsprofiles
2 mit einer Hinterschneidung zur Aufnahme eines Wulstes 8 am Randbereich 4 der Profile
3 versehen. Auf diese Weise entsteht die Möglichkeit für einen Längenausgleich, wenn
der Rolltorpanzer auf eine Wickelwelle eines - nicht dargestellten - Rolltorantriebes
aufgewickelt wird. Außerdem können durch Temperaturschwankungen auftretende Längenänderungen
zwischen dem Behang 1 und dem von den Verbindungsprofilen 2 und Profilen 3 gebildeten
Panzer ohne nennenswerte Reibungswiderstände ausgeglichen werden.
[0020] Auf ihrer dem Behang 1 zugewendeten Innenseite sind die Verbindungsprofile 2 mit
einer Hohlkehle 9 versehen, so daß zwischen Behang 1 und Verbindungsprofil 2 ein mit
Luft gefüllter, die Schall- und Wärmeisolierung verbessernder Hohlraum entsteht.
Die Größe der Hohlkehle 9 ist so bemessen, daß der Abstand zwischen den Randbereichen
4 und 5 benachbarter Profile 3 überbrückt wird.
[0021] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist das Verbindungsprofil 2
auf dem Behang aufgeklebt. Das Verbindungsprofil 2 kann aber natürlich auch mit dem
Behang 1 verschraubt oder vernietet sein. Wenn das Verbindungsprofil 2 ebenso wie
der Behang 1 aus PVC besteht, empfiehlt sich eine Schweißverbindung.
[0022] Zwischen dem Behang 1 und den Profilen 3 befinden sich Hohlräume 10, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel ausgeschäumt sind.
[0023] Bei der Herstellung des beschriebenen und dargestellten Rolltorpanzers werden zweckmäßig
zunächst die Verbindungsprofile 2 auf dem Behang 1 befestigt. Danach können die Profile
3 von der Seite her in die Aufnahmeschlitze 6,7 eingeschoben werden.
[0024] Die aus dem Behang 1, den Verbindungsprofilen 2 und den Profilen 3 gebildete Sandwichkonstruktion
ergibt einen in Längsrichtung biegsamen, in Querrichtung aber biegesteifen Rolltorpanzer,
der durch eine fachgerechte Auswahl der Materialien an alle in der Praxis auftretenden
Bedürfnisse angepasst werden kann.
Bezugszeichenliste
[0025]
1 Behang
2 Verbindungsprofil
3 Profil
4 Randbereich
5 Randbereich
6 Aufnahmeschlitz
7 Aufnahmeschlitz
8 Wulst
9 Hohlkehle
10 Hohlraum
1. Rolltorpanzer für Rolltore zum Verschließen und Öffnen von Tür- oder Toröffnungen
mit einem durchgehend geschlossenen Behang (1) aus einem flexiblen Material und darauf
horizontal befestigten Profilen (3), wobei zwischen dem Behang (1) und den Profilen
(3) ein Hohlraum (10) angeordnet ist,
gekennzeichnet durch,
zwischen den Profilen (3) auf dem Behang (1) befestigte, im Querschnitt H-förmige
Verbindungsprofile (2) mit über die gesamte Breite des Behanges (1) verlaufenden Aufnahmeschlitzen
(6,7) für die Randbereiche (4,5) der Profile (3).
2. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Verbindungsprofile
(2) dem Abstand der Profile (3) vom Behang (1) entspricht.
3. Rolltorpanzer nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte
Weite der Aufnahmeschlitze (6,7) gleich oder geringfügig kleiner als die Dicke der
Randbereiche (4,5) der Profile (3) ist.
4. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile (3) an ihrem
oberen Randbereich (4) mit einem im Querschnitt kreisförmigen Wulst (8) und die Verbindungsprofile
(2) in ihrem unteren Aufnahmeschlitz (6) mit einer Hinterschneidung zur Aufnahme des
Wulstes (8) versehen sind.
3. Rolltorpanzer nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe
der Hinterschneidung ein mehrfaches des Durchmessers des Wulstes (8) beträgt, so daß
eine Öffnung für den Längenausgleich zwischen Behang (1) und Profilen (3) entsteht.
6. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsprofil
(2) auf der dem Behang (1) zugewendeten Unterseite mit einer Hohlkehle (9) versehen
ist.
7. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume (10) mit
einem schall- und/oder wärmedämmenden Material ausgefüllt sind.
8. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behang (1) aus Polyvenylchlorid
(PVC), einem mit einer Gewebe- und/oder Drahteinlage verstärkten Gummiband oder einem
weichen, wickelbaren Stahlblech besteht.
9. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsprofile
(2) aus Aluminium stranggepresst, aus Stahl gewalzt, aus einem Polyvenylchlorid (PVC)
oder Hartgummi extrudiert sind.
10. Rolltorpanzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile (3) aus
Stahl oder Aluminium gewalzt oder stranggepresst sind.