[0001] Die Erfindung betrifft einen Vakuuminduktionsofen der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Gattung.
[0002] Zum Erzeugen von metallischen Werkstoffen mit verbesserten Eigenschaften bietet die
thermische Behandlung in Vakuuminduktionsöfen mit einem gekühlten Metallgespann verschiedene
Vorteile, weil z. B. keine Verunreinigungen aus der Futtermasse in die Schmelze gelangen
und Schmelztemperaturen bis zu 3000 °K erreicht werden können. Die Schmelze kann
durch elektromagnetische Felder eines Induktors intensiv durchmischt und damit in
ihrer Zusammensetzung vergleichmäßigt werden. Ferner lassen sich Mehrstofflegierungen
mit hohen Komponentenanteilen von bis zu 50 Masse-% erzeugen, deren Ausgangskomponenten
sich in der Schmelztempera tur, Dichte und dem Dampfdruck stark unterscheiden. Bei
der Vervollkommnung dieser Technologie werden in der Regel Tiegel verschiedener Durchmesser
verlangt, was auf die Notwendigkeit, Barren mit einem nach der Verarbeitung verringerten
Durchmesser wiederzuverwenden, Edel- und Seltenkomponenten der Legierungen einzusparen
und auf Bedingungen für eine weitere Schmelzbehandlung der erzeugten Barren zurückzuführen
ist.
[0003] Es ist ein Vakuuminduktionsofen (L. L. Tir, A. P. Gubchenko "Induktsionnye plavilnye
pechi dla protsessov povyshennoi tochnosti i chistoty" ("Induktionsschmelzöfen für
Vorgänge erhöhter Präzision und Reinheit"), 1988, Verlag "Energoatomizdat" (Moskau),
S. 76 bis 77, Fig. 45) bekannt, in dessen hermetisch abgeschlossener Kammer ein gekühlter
Tiegel untergebracht ist. Die Seitenflächen bestehen aus vertikal angeordneten gekühlten
Metallsektionen, die durch Isolierstoffzwischenlagen voneinander getrennt sind. Ferner
ist ein gekühltes Gespann und ein die Kammer umschließender Induktor vorgesehen.
[0004] In diesem Vakuuminduktionsofen kann aber nur ein nach dem Durchmesser beschränktes
Barrensortiment erschmolzen werden, so daß für Barren anderer Abmessungen entweder
die Kammer mit dem gekühlten Tiegel gegen eine andere Größe ausgetauscht oder eine
Zusatzmenge vom Umschmelzmetall eingesetzt werden muß, was beim Umschmelzen von Selten-
oder Edelmetallen besonders unerwünscht ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vakuuminduktionsofen zu schaffen,
in dem Barren verschiedener Abmessungen im gleichen Tiegel ohne zusätzliche Maßnahmen
erzeugt werden können, was den Anwendungsbereich des Ofens erweitert.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Vakuuminduktionsofen, der eine hermetisch abgeschlossene
Kammer mit einem darin untergebrachten gekühlten Tiegel, dessen Seitenfläche durch
vertikal angeordnete gekühlte Metallsektionen gebildet ist, die voneinander durch
Isolierstoffzwischenlagen getrennt sind, ein gekühltes Gespann, das mit einem Mechanismus
für dessen hin- und hergehende Senkrechtbewegung bezüglich des Tiegels verbunden
ist, und einen die hermetisch abgeschlossene Kammer umschließenden Induktor enthält,
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Innenraum des Tiegels stufenweise mit
einem in Richtung des Gespanns abnehmenden Durchmesser ausgeführt ist.
[0007] Durch die Erfindung wird die Umstellung des Ofens auf Barren verschiedener Abmessungen
und Durchmesser vereinfacht, weil das jeweils abgenutzte Gespann gegen ein Gespann
mit den erforderlichen Abmessungen auf einfache Weise ausgetauscht werden kann.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht eines Vakuuminduktionsofens im Längsschnitt;
Fig. 2 eine Draufsicht des Vakuuminduktionsofens, teilweise aufgebrochen.
[0009] Der Vakuuminduktionsofen enthält eine hermetisch abgeschlossene Kammer 1, in deren
Innerem ein gekühlter Tiegel 2 untergebracht ist. Ein gekühltes Gespann 3 ist auf
einem unteren Deckel 4 angeordnet und mit einer Stange 5 eines Mechanismus 6 zur Durchführung
von senkrechten Hin- und Herbewegungen verbunden. Außen ist die Kammer 1 von einem
Induktor 7 umgeben und oben durch einen Deckel 8 abgedeckt. In den Deckeln 4, 8 sind
zur hermetischen Abdichtung der Kammer 1 Vakuumdichtungen 9 angeordnet. Die Innenfläche
des Tiegels 2 ist stufenweise mit einem in Richtung des Gespanns 3 abnehmenden Durchmesser
ausgeführt.
[0010] Die Seitenfläche des Tiegels 2 (Fig. 2) ist durch vertikal angeordnete gekühlte Metallsektionen
10 gebildet, die durch Isolierstoffzwischenlagen 11 voneinander getrennt sind. Am
oberen Deckel 8 sind Fertigungseinrichtungen zur Durchführung und Überwachung des
Schmelzvorgangs, z. B. ein Dosiergerät 12 und ein Beobachtungsgerät 13 u. a., beispielsweise
ein Plasmatron, Thermopaare (nicht gezeigt), angeordnet.
[0011] Der erfindungsgemäße Vakuuminduktionsofen arbeitet wie folgt. Beim Erschmelzen eines
Barrens erforderlichen Durchmessers wird an der Stange 5 des Mechanismus 6 ein Gespann
3 befestigt, dessen Durchmesser dem Durchmesser des Tiegels 2 entspricht, der zum
Erschmelzen dieses Barrens notwendig ist. Dann wird auf das Gespann 3 ein Beschickungsgut
aufgelegt, das Gespann 3 wird mit Hilfe der Stange 5 in eine zugeordnete Stufe des
Tiegels 2 eingeführt. Danach wird die Kammer 1 mit dem Deckel 8 hermetisch verschlossen,
der auf den Vakuumdichtungen 9 angeordnet wird. Anschließend wird die hermetisch abgeschlossene
Kammer 1 evakuiert und eine der Stufe des Tiegels 2 zugeordnete Teilspule des Induktors
7 auf Erhitzung und Schmelzung vom Beschickungsgut geschaltet. Die Zugabe vom Beschickungsgut
auf den Legierungszusätzen erfolgt über das Dosiergerät 12 (Fig. 2). Es werden sämtliche
erforderlichen Arbeitsgänge für die Durchführung und Überwachung des Schmelzvorgangs
ausgeführt, wozu von den am Deckel 8 angeordneten vorhandenen Fertigungseinrichtungen
Gebrauch gemacht wird.
[0012] Nach Abschluß des Schmelzvorgangs wird die Spule des Induktors 7 abgeschaltet, und
man läßt den erzeugten Barren auskristallisieren. Nach Erreichen einer bestimmten
Temperatur des Barrens wird der Ofen belüftet. Der Deckel 8 wird geöffnet, der erzeugte
Barren wird auf dem Gespann 3 mit Hilfe des Mechanismus 5 in die obere Endstellung
angehoben und herausgenommen. Danach wird wieder das vorherige Gespann 3 oder ein
Gespann 3 von anderem Durchmesser bereitgestellt, und der Schmelzvorgang eines weiteren
Barrens wiederholt.
[0013] Die stufenweise Ausführung der Innenfläche des Tiegels 2 gestattet es, die technologischen
Funktionsfähigkeiten des Ofens zu erweitern, den Metall- und Materialaufwand geringer
zu halten, sowie den Anwendungsbereich des Ofens auszudehnen.
[0014] Die Erfindung kann zum Erschmelzen von hochschmelzenden, chemisch wirksamen Metallen
angewendet werden. Die Erfindung kann auch für ein Umschmelzen von Metallbarren zwecks
ihrer Reinigung von nichtmetallischen und Gaseinflüssen, für ein Schmelzen von Sonder-
und Präzisionslegierungen auf der Basis von hochschmelzenden und chemisch wirksamen
Metallen verwendet werden.
1. Vakuuminduktionsofen, bestehend
aus einer hermetisch verschließbaren Kammer (1), die von einem Induktor (7) umgeben
ist,
aus einem in der Kammer (1) angeordneten gekühlten Tiegel (2), und
aus einem im Tiegel (2) heb- und senkbar angeordneten gekühlten Gespann (3),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenraum des Tiegels (2) stufenweise mit einem in Richtung des Gespanns (3)
abnehmenden Durchmesser ausgeführt ist.
2. Vakuuminduktionsofen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenwände des Tiegels (2) zum Boden hin schräg verlaufen.
3. Vakuuminduktionsofen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in einzelnen Wandsegmenten (10) des Tiegels (2) vorgesehenen Kühlrohre zum
Tiegelboden hin schräg verlaufen.