[0001] Die Erfindung betrifft einen Vorgarnspulenwechselwagen, mit Mitteln zum Ergreifen
von wenigstens einer vollen Vorgarnspule einer Vorgarnspulen bereithaltenden Transportvorrichtung,
zum Überführen der wenigstens einen vollen Vorgarnspule an den Vorgarnspulenwechselwagen,
zum Entnehmen von wenigstens einer leergelaufenen Vorgarnspule von einem Gatter einer
Spinnmaschine und zum Einsetzen der wenigstens einen vollen Vorgarnspule in das
Gatter.
[0002] Derartige Vorgarnspulenwechselwagen kommen insbesondere an Ringspinnmaschinen zum
Einsatz. Aus der EP-A-0 213 962 ist ein Vorgarnspulenwechselwagen bekannt, bei dem
zwei Manipulatoren mit einer Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme voller oder leergelaufener
Vorgarnspulen vorgesehen sind. Die Manipulatoren sind höhenverstellbar und schwenkbeweglich
im Vorgarnspulenwechselwagen angeordnet. Mit einem der Manipulatoren werden mehrere
an einer Transportvorrichtung in einer Reihe angeordnete volle Vorgarnspulen ergriffen
und in den Vorgarnspulenwechselwagen überführt. Ein den Vorgarnspulen zustellbares
Saugrohr saugt den Anfang des Vorgarns der vollen Vorgarnspulen an, wobei diese an
der Aufnahmeeinrichtung des Manipulators eine Drehbewegung ausführen. Ist der Anfang
des Vorgarnes angesaugt so wird das Saugrohr näherungsweise vertikal nach unten geführt.
Das Vorgarn, das mittels einer Umlenkführung bereitgehalten wird, wird von einer Greifvorrichtung
ergriffen und im Bereich des Streckwerkes der Ringspinnmaschine an das Vorgarn der
leergelaufenen Vorgarnspule übergeben. Die beiden Manipulatoren führen anschließend
das Einwechseln der vollen Vorgarnspulen gegen die leergelaufenen Vorgarnspulen durch.
[0003] Aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 37 34 275.4 ist ein
entlang einer Spinnmaschine verfahrbarer Vorgarnspulenwechselwagen bekannt. Der Vorgarnspulenwechselwagen
besitzt einen Manipulator, der das Einwechseln von auf einer Transportvorrichtung
zugeführten vollen Vorgarnspulen gegen leere am Gatter der Spinnmaschine hängende
Vorgarnspulen durchführt. Der Manipulator besitzt eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme
voller oder leergelaufener Vorgarnspulen und ist schwenkbeweglich und in der Höhe
verstellbar angeordnet. An der Aufnahmeeinrichtung sind mehrere in einer Reihe angeordnete
Aufnahmelemente für Vorgarnspulen vorgesehen. In dem Vorgarnspulenwechselwagen ist
eine weitere Aufnahmeeinrichtung für Vorgarnspulen vorgesehen, die während des Einwechselvorganges
als Zwischenspeicher dient.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vorgarnspulenwechselwagen der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß der Anfang des Vorgarns der neuen Vorgarnspule schnell
und sicher aufgefunden und bereitgestellt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Vorgarnspulenwechselwagen dadurch gelöst,
daß ein die wenigstens eine volle Vorgarnspule vorübergehend aufnehmender Zwischenspeicher
vorgesehen ist, der als eine Vorbereitungsstation ausgebildet ist, die Mittel zum
Aufnehmen und Bereithalten des Anfangs des Vorgarns der wenigstens einen vollen Vorgarnspule
enthält.
[0006] Der wesentliche Vorteil des neuen Vorgarnspulenwechselwagens liegt darin, daß an
dem als eine Vorbereitungsstation ausgebildeten Zwischenspeicher ein sicheres Auffinden
des Anfanges des Vorgarnes und dessen Bereitstellen gewährleistet ist. Die an der
Vorbereitungsstation angeordneten Mittel zum Aufnehmen und Bereithalten des Anfanges
des Vorgarns lassen insbesondere eine Zuführung und exakte Positionierung der Mittel
zum Aufnehmen des Vorgarnes an der vollen Vorgarnspule entfallen. Der Raumbedarf
des Vorgarnspulenwechselwagens wird verringert und es wird eine relativ einfache Konstruktion
ermöglicht, da insbesondere ein Hubmechanismus für die Mittel zum Aufnehmen des Anfanges
des Vorgarnes der vollen Vorgarnspule entfällt. Die an der Vorbereitungsstation angeordneten
Mittel zum Bereithalten des Anfanges des Vorgarns erleichtern dessen Ergreifen.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß ein das Einwechseln der wenigstens
einen vollen Vorgarnspule gegen wenigstens eine leergelaufene Vorgarnspule durchführender
Manipulator vorgesehen ist, der mit einem beim Übernehmen der wenigstens einen vollen
Vorgarnspule von der Vorbereitungsstation den Anfang des Vorgarns ergreifenden Greifer
ausgerüstet ist. Eine weitere Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus des Vorgarnspulenwechselwagens
wird dadurch erzielt, daß nur ein Manipulator für das Einwechseln der wenigstens einen
vollen Vorgarnspule gegen wenigstens eine leergelaufene (oder fast leergelaufene)
Vorgarnspule vorgesehen ist. Insbesondere entfällt das Aneinandervorbeiführen mehrerer
Manipulatoren. Der beim Erfindungsgegenstand vorgesehene einzige Manipulator ermöglicht
das Ergreifen wenigstens einer vollen Vorgarnspule von der Transportvorrichtung, das
Überführen an die Vorbereitungsstation im Vorgarnspulenwechselwagen, das Entnehmen
von wenigstens einer leergelaufenen Vorgarnspule von einem Gatter der Spinnmaschine
und das Einsetzen der wenigstens einen vollen Vorgarnspule in das Gatter. Hierbei
können mit dem Manipulator auch zwei versetzt zueinander angeordnete Gatterreihen
einer Ringspinnmaschine angesteuert werden. Zusatzeinrichtungen an der Ringspinnmaschine,
durch welche die Vorgarnspulen der beiden Gatterreihen ihre Plätze tauschen, können
hierdurch entfallen.
[0009] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß die Vorbereitungsstation schwenkbeweglich
angeordnet ist. Hierdurch wird es ermöglicht, daß die Vorbereitungsstation aus der
Hubebene des Manipulators schwenkbar ist. Der Manipulator kann hierdurch mit einer
einfachen Hubbewegung in vertikaler Richtung der Transportvorrichtung zugestellt werden.
Hierdurch verringert sich der Steuerungsaufwand für den Manipulator.
[0010] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Vorbereitungsstation zur Aufnahme
wenigstens einer vollen Vorgarnspule eine Aufnahmeeinrichtung besitzt, an der wenigstens
ein Aufnahmeelement zur hängenden Aufnahme wenigstens einer vollen Vorgarnspule vorgesehen
ist. Die hängende Aufnahme der vollen Vorgarnspule erleichtert die Übergabe vom Manipulator
an die Vorbereitungsstation. Weiterhin wird durch diese Anordnung erreicht, daß der
Raumbedarf besonders gering ist.
[0011] Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausgestaltung sieht vor, daß das Aufnahmeelement
an einer Welle angeordnet ist, die drehbeweglich an der Aufnahmeeinrichtung gelagert
ist und der ein Antrieb zugeordnet ist. Das drehbeweglich antreibbare Aufnahmeelement
ermöglicht eine Rotation der wenigstens einen vollen Vorgarnspule um ihre Längsachse.
Hierdurch wird das Auffinden des Anfanges des Vorgarnes der vollen Vorgarnspule erleichtert.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Mittel zum Aufnehmen
des Anfanges des Vorgarnes der vollen Vorgarnspule als Saugrohr ausgebildet sind,
das eine Saugöffnung zum Ansaugen des Anfangs des Vorgarns enthält. Das statio när
an der Vorbereitungsstation angeordnete Saugrohr saugt an seiner Saugöffnung den Anfang
des Vorgarnes während der Drehbewegung der vollen Vorgarnspule um ihre Längsachse
an. Die Saugöffnung des Saugrohres ist hierbei in einer Höhe angeordnet, die entsprechend
der Ablagehöhe des Anfanges des Vorgarnes in einem vorgeschalteten Prozeß (Flyer)
angeordnet ist.
[0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausgestaltung sieht vor, daß das Saugrohr
im Bereich des Aufnahmeelementes angeordnet ist.
[0014] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß das Saugrohr mit einer gegenüber der
am Aufnahmeelement gehaltenen Vorgarnspule mittels eines Antriebs wegschwenkbaren
Saugöffnung ausgebildet ist. Die Schwenkbewegung der Saugöffnung wird erst nach dem
Auffinden und Ansaugen des Anfanges des Vorgarnes eingeleitet. Mit dem Wegschwenken
der Saugöffnung wird der angesaugte Vorgarnanfang von der vollen Vorgarnspule entfernt.
In dieser Stellung wird das Ergreifen des Anfanges des Vorgarns durch den Greifer
erleichtert.
[0015] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß das Saugrohr näherungsweise Z-förmig
mit einem geradlinig verlängerten Z-Schenkel ausgebildet ist, an dessen Endbereich
die Saugöffnung angeordnet ist. Der geradlinig verlängerte Z-Schenkel ist in Richtung
der Längsachse der am Aufnahmeelement angeordneten vollen Vorgarnspule geführt. Hierbei
kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß das Saugrohr an seinem kurzen Z-Schenkel drehbeweglich
und exzentrisch zur Welle des Aufnahmeelementes an der Aufnahmeeinrichtung angeordnet
ist und mit einem Antrieb verbunden ist. Bei der Ansteuerung des Antriebes des Saugrohres
wird die Saugöffnung, die während des Auffindens und Ansaugen des Anfanges des Vorgarnes
in unmittelbarer Nähe der vollen an dem Aufnahmeelement gehaltenen Vorgarnspule angeordnet
ist, von dieser weggeschwenkt. Hierdurch wird der Anfangsbereich des Vorgarns der
vollen Vorgarnspule zwischen der Saugöffnung des Saugrohres und der vollen Vorgarnspule
verspannt.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Mittel zum Bereithalten
des Anfanges des Vorgarns als ein stangenförmiger Gegenhalter ausgebildet sind, der
eine Umlenkführung für das Vorgarn enthält. Der an der Vorbereitungsstation angeordnete
stangenförmige Gegenhalter führt mit seiner Umlenkführung den in die Saugöffnung des
Saugrohres einlaufenden Anfang des Vorgarnes. Hierdurch wird eine besonders genaue
Positionierung des Anfangsbereiches des Vorgarnes für die Greifvorrichtung erzielt.
[0017] Es kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß der Gegenhalter gegenüber der an dem Aufnahmeelement
gehaltenen Vorgarnspule drehbeweglich angeordnet und einem Antrieb zugeordnet ist.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß das Saugrohr und der
Gegenhalter gegenläufig schwenkbar an der Aufnahmeeinrichtung angeordnet sind. Hierdurch
kann der Anfangsbereich des Vorgarnes der vollen Vorgarnspule in einer für die Übernahme
durch die Greifvorrichtung besonders günstige Position gebracht werden. Der simultane
Ablauf der Schwenkbewegung des Gegenhalters und des Saugrohres verringert den Zeitbedarf
zur Bereitstellung des Anfanges des Vorgarns.
[0019] Eine vorteilhafte Ausführungsform dieser Ausgestaltung sieht vor, daß dem Saugrohr
und dem Gegenhalter eine eine gegenläufige Drehbewegung eintragende Getriebeanordnung
zugeordnet ist, die mit einem Antrieb verbunden ist. Hierdurch wird der konstruktive
Aufbau besonders einfach.
[0020] Es kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß die Getriebeanordnung aus einem auf der
Welle des Aufnahmeelementes drehbeweglich angeordneten ersten Zahnrad, an dem der
Gegenhalter befestigt ist und aus einem zweiten mit dem ersten Zahnrad kämmenden zweiten
Zahnrad besteht, das an dem Saugrohr befestigt ist. Die Getriebeanordnung ist vorteilhaft
an der Aufnahmeeinrichtung der Vorbereitungsstation angeordnet.
[0021] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Manipulator wenigstens
ein Aufnahmeelement für eine volle oder leergelaufene Vorgarnspule besitzt. Das Aufnahmeelement
des Manipulators kann ebenfalls drehbeweglich antreibbar ausgebildet sein.
[0022] Eine Weiterbildung sieht vor, daß der Manipulator höhenverstellbar und schwenkbeweglich
angeordnet ist.
[0023] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Aufnahmeeinrichtung
an Schwenkarmen gehalten ist, die schwenkbeweglich an einem in Vertikalrichtung verstellbar
angeordneten Tragelement gelagert sind. Die Schwenk- und Höhenverstellung der Aufnahmeeinrichtung
oder Vorbereitungsstation ist simultan durchführbar. Eine vorteilhafte Weiterbildung
dieser Ausgestaltung sieht vor, daß an dem dem Aufnahmeelement gegenüberliegenden
Ende der Welle ein weiteres Aufnahmeelement für eine Vorgarnspule vorgesehen ist.
Die Höhenverstellung der Aufnahmeeinrichtung ermöglicht eine Zustellung des weiteren
Aufnahmeelementes an die an der Transportvorrichtung aufgehängten leergelaufenen
Vorgarnspulen. Wird der Antrieb der mit dem weiteren Aufnahmeelement verbundenen Welle
angesteuert, so kann das lose von der leergelaufenen Vorgarnspule herunterhängende
Vorgarnende aufgespult werden. Um eine lockere Fixierung des Vorgarnendes der leergelaufenen
(oder fast leergelaufenen) Vorgarnspule auf dem restlichen Vorgarn zu erreichen,
können an der Oberseite des Vorgarnspulenwechselwagens vorteilhaft pinselförmige
Bürsteinrichtungen angeordnet sein, die das Vorgarnende der leergelaufenen Vorgarnspule
andrücken.
[0024] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Aufnahmeeinrichtung
mehrere in einer sich in Maschinen längsrichtung erstreckenden Reihe angeordnete
Aufnahmeelemente enthält. Beispielsweise können an der Aufnahmeeinrichtung sechs Aufnahmeelemente
für volle Vorgarnspulen angeordnet sein.
[0025] Der konstruktive Aufbau dieser Ausgestaltung wird besonders einfach, wenn die Aufnahmeelemente
an Wellen angeordnet sind, die von einem gemeinsamen Antrieb antreibbar sind. Dies
kann vorteilhaft dadurch geschehen, daß der gemeinsame Antrieb der Wellen eine erste
Antriebseinheit enthält, die über wenigstens einen Keilriemen die Wellen der Aufnahmeelemente
antreibt. Den Wellen der Aufnahmeelemente ist jeweils eine Riemenscheibe zugeordnet,
in der der Keilriemen der gemeinsamen Antriebseinheit geführt ist.
[0026] In vorteilhafter Weiterbildung dieser Ausgestaltung ist vorgesehen, daß im Bereich
der Aufnahmelemente der Aufnahmeeinrichtung jeweils ein Saugrohr und ein Gegenhalter
angeordnet sind, denen jeweils eine eine gegenläufige Drehbewegung eintragende Getriebeanordnung
zugeordnet ist.
[0027] Hierbei kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, daß die Getriebeanordnungen
mehrerer Saugrohre und Gegenhalter über eine horizontal angeordnete Zahnstange miteinander
verbunden sind, die von einer gemeinsamen, zweiten Antriebseinheit antreibbar ist.
Durch diese Ausgestaltung wird der konstruktive Aufbau und die Steuerung besonders
einfach.
[0028] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Ringspinnmaschine mit einem erfindungsgemäßen
Vorgarnspulenwechselwagen,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Vorbereitungsstation und des Manipulators
des Vorgarnspulenwechselwagens gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III gemäß Fig. 2 in schematisierter Darstellung
und
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV gemäß Fig. 2 in schematisierter Darstellung.
[0029] Fig. 1 zeigt in schematisierter Darstellung eine doppelseitige Ringspinnmaschine
(10), bei der an den Längsseiten Streckwerke (11) angeordnet sind. Die Ringspinnmaschine
(10) besitzt ein inneres Gatter (12) und ein äußeres Gatter (13). An den Gattern (12
und 13) sind an nicht näher dargestellten Hängehaken volle Vorgarnspulen (14) angeordnet,
deren Vorgarn über Führungen (16 und 17) in die Streckwerke (11) einläuft.
[0030] Sind die an den Gattern (12 und 13) hängenden Vorgarnspulen (14) leergelaufen oder
fast leergelaufen, so werden sie durch volle Vorgarnspulen (14) ersetzt, die durch
eine oberhalb der Ringspinnmaschine (10) angeordnete Transportvorrichtung (18) herangeführt
werden. Das Einwechseln der vollen Vorgarnspulen (14) gegen leergelaufene Vorgarnspulen
(19) wird von einem Vorgarnspulenwechselwagen (20) durchgeführt, der in nicht näher
dargestellter Weise an den Längsseiten der Ringspinnmaschine (10) verfahrbar angeordnet
ist. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Vorgarnspulenwechselwagen (20)
zum Einwechseln von sechs vollen Vorgarnspulen (14) ausgelegt.
[0031] Der Vorgarnspulenwechselwagen (20) enthält einen Manipulator (21), der eine horizontal
angeordnete Aufnahmeeinrichtung (22) besitzt. An der Aufnahmeeinrichtung (22) sind
Aufnahmeelemente (23) nebeneinander liegend in einer Reihe angeordnet. Die Aufnahmeelemente
(23) sind zur Aufnahme von Spulenhülsen voller oder leergelaufener Vorgarnspulen ausgebildet.
Die Aufnahmeelemente (23) sind drehbeweglich an der Aufnahmeeinrichtung (22) des
Manipulators (21) gelagert. Über eine Riemenscheibe (24), die an einer mit dem Aufnahmeelement
(23) verbundenen Welle befestigt ist, können die Aufnahmeelemente (23) angetrieben
werden. Die Aufnahmeeinrichtung (22) des Manipulators (21) ist über Schwenkarme (25,
26) mit einem Tragelement (27) verbunden, das im Vorgarnspulenwechselwagen höhenverstellbar
an Führungen (28, 29) geführt ist. Das Tragelement (27) ist mit einem nicht näher
dargestellten Antrieb verbunden, der eine vertikale Hub- und Senkbewegung des Tragelementes
(27) und somit des Manipulators (21) ermöglicht. Über einen weiteren ebenfalls nicht
dargstellten Antrieb können die parallel angeordneten Schwenkarme (25, 26) geschwenkt
werden. Die Parallelführung der Schwenkarme (25, 26) hält die Aufnahmeeinrichtung
(22) des Manipulators (21) in horizontaler Lage. An der Aufnahmeeinrichtung (22) ist
ein Greifer (30) schwenkbeweglich angeordnet, der einen Grundkörper besitzt, der einen
Führungsschlitz (30′) zur Aufnahme des Vorgarnes (57) der vollen Vorgarnspule (14)
und des Vorgarns der leergelaufenen Vorgarnspule (19) aufweist. Der Führungsschlitz
(30′) besitzt eine in Einlaufrichtung des Vorgarns (57) schräg ansteigende Führungsbahn,
an die sich eine gekrümmte Führungsbahn anschließt. An dem Grundkörper ist ein Klemmhebel
schwenkbeweglich gelagert, mit dem das Vorgarn (57) der vollen Vorgarnspule (14) geklemmt
werden kann.
[0032] Der Vorgarnspulenwechselwagen (20) enthält eine Vorbereitungsstation (31), die eine
horizontal angeordnete Aufnahmeeinrichtung (32) besitzt. An der Aufnahmeeinrichtung
(32) sind nebeneinander in einer Reihe liegend sechs Aufnahmeelemente (33) zur hängenden
Aufnahme von vollen Vorgarnspulen (14) angeordnet. Die Aufnahmeeinrichtung (32) der
Vorbereitungsstation (31) ist an ihren Stirnseiten an Schwenkarmen (34, 35) gehalten.
Die Schwenkarme (34, 35) sind schwenkbeweglich an einem horizontal angeordneten Tragelement
(36) angeordnet, das vertikal verschieblich an Führungen (37) geführt ist. Das Tragelement
(36) ist mit einem nicht näher dargestellten Antrieb verbunden, der eine Hub- und
Senkbewegung des Tragelementes (36) und somit der Vorbereitungsstation (31) ermöglicht.
Ein weiterer nicht näher dargestellter Antrieb ermöglicht eine Schwenkbewegung der
Aufnahmeeinrichtung (32) der Vorbereitungsstation (31) in Richtung des Doppelpfeiles
(38).
[0033] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Aufnahmeelemente (33) der Aufnahmeeinrichtung
(32) an Wellen (39) angeordnet, die drehbeweglich an der Aufnahmeeinrichtung (32)
gelagert sind. An den Wellen (39) ist jeweils eine Riemenscheibe (40) befestigt. Die
Riemenscheiben (40) der Wellen (39) sind über einen gemeinsamen Keilriemen (41) mit
einer strichliniert dargestellten ersten Antriebseinheit (42) verbunden. Die erste
Antriebseinheit (42) ist an der Aufnahmeeinrichtung (32) befestigt.
[0034] Die Vorbereitungsstation (31) enthält weiterhin Saugrohre (43), wobei jeweils ein
Saugrohr (43) einem Aufnahmeelement (33) zugeordnet ist. Die Saugrohre (43) sind
näherungsweise Z-förmig mit einem geradlinig verlängerten Z-Schenkel (43′) ausgebildet,
der senkrecht von der Aufnahmeeinrichtung (32) abragt und an dessen Endbereich eine
Saugöffnung (44) angeordnet ist. Ein kurzer Z-Schenkel (43˝) des Saugrohres (43) ist
exentrisch zur Welle (39) des Aufnahmeelementes (33) drehbeweglich an der Aufnahmeeinrichtung
(32) gelagert. Mittels einer zweiten Antriebseinheit (45) und einer Getriebeanordnung
(46) können die Saugrohre (43) geschwenkt werden. Gemäß Fig. 3 wird bei der Schwenkbewegung
des Saugrohres (43) die Saugöffnung (44) von einer an dem Aufnahmeelement (33) gehaltenen
vollen Vorgarnspule (14) entfernt. Das Saugrohr (43) befindet sich dann in der in
Fig. 3 dargestellten Position. In der Zeichnung nicht explizit dargestellt ist eine
Saugeinrichtung, die mit den Saugrohren (43) verbunden ist.
[0035] Weiterhin sind den Aufnahmeelementen (33) jeweils ein stangenförmiger Gegenhalter
(47) zugeordnet, der näherungsweise Z-förmig gebogen ist. Ein geradlinig verlängerter
Z-Schenkel (47′) des Gegenhalters (47) ragt senkrecht von der Aufnahmeeinrichtung
(32) der Vorbereitungsstation (31) ab. Im Endbereich des Z-Schenkels (47′) ist eine
hakenförmige Umlenkführung (51) vorgesehen. Ein kurzer Z-Schenkel (47˝) des Gegenhalters
(47) ist gegenüber der Aufnahmeeinrichtung (32) drehbeweglich angeordnet. Bei der
Drehung des Gegenhalters (47) wird die Umlenkführung (51) auf einer zur Umfangslinie
der vollen Vorgarnspule (14) konzentrischen Kreisbahn geführt.
[0036] Die Getriebeanordnung (46) bewirkt eine gegenläufige Drehbewegung des Saugrohres
(43) und des Gegenhalters (47). Gemäß Fig. 3 wird bei der Drehbewegung des Gegenhalters
(47) in Richtung des Pfeiles (52) das Saugrohr (53) in Richtung des Pfeiles (53)
geschwenkt. Die Getriebeanordnung (46) baut sich aus ersten Zahnrädern (48) auf, die
drehbeweglich auf den Wellen (39) der Aufnahmeelemente (33) angeordnet sind. An den
ersten Zahnrädern (48) sind die Gegenhalter (47) befestigt, wobei ein gebogener Bereich
des kurzen Z-Schenkels (47˝) des Gegenhalters (47) mittels einem Befestigungselement
(50) am ersten Zahnrad (48) befestigt ist. Die ersten Zahnräder (48) kämmen mit zweiten
Zahnrädern (49), die drehfest auf den kurzen Z-Schenkeln (43˝) der Saugrohre (43)
befestigt sind. Eine horizontal angeordnete Zahnstange (54) kämmt mit den ersten Zahnrädern
(48) der Welle (39) und ist in nicht näher dargestellter Weise mit der zweiten Antriebseinheit
(45) verbunden.
[0037] An den Wellen (39) ist dem Aufnahmeelement (33) gegenüberliegend ein weiteres Aufnahmeelement
(55) angeordnet, das zapfenförmig ausgebildet ist. Das Aufnahmeelement (55) ist der
Aufnahmeöffnung einer Spulenhülse einer Vorgarnspule angepaßt. Weiterhin ist am Aufnahmeelement
(55) eine Ringscheibe (56) angeordnet.
[0038] Nachfolgend soll die Funktion des Vorgarnspulenwechselwagens (20) beschrieben werden.
Die vollen Vorgarnspulen (14) werden mittels der Transportvorrichtung (18) an nicht
näher darge stellten Hängehaken in die Höhe der auszuwechselnden leergelaufenen
(oder fast leergelaufenen) Vorgarnspulen (19) herangeführt. Der Vorgarnspulenwechselwagen
(20) wird unterhalb den an der Transportvorrichtung (18) hängenden vollen Vorgarnspulen
(14) positioniert. Vor dem Ergreifen der vollen Vorgarnspulen (14) durch den Manipulator
(21) muß die Vorbereitungsstation (31) aus dem Hubbereich des Manipulators (21) weggeschwenkt
werden. Durch eine Schwenkbewegung der mit einem Antrieb verbundenen Schwenkarme
(34, 35) wird die Aufnahmeeinrichtung (32) im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt. Anschließend
wird der Manipulator (21) mit seiner Aufnahmeeinrichtung (22) im wesentlichen vertikal
in Richtung der Transportvorrichtung (18) verfahren. Hierbei werden die Aufnahmeelemente
(23) der Aufnahmeeinrichtung (22) in die Aufnahmeöffnungen der Spulenhülsen der vollen
Vorgarnspulen (14) eingeführt. Eine weitere Hubbewegung des Manipulators (21) bewirkt
die Lösung der vollen Vorgarnspulen (14) von den Hängehaken der Transportvorrichtung
(18). Die vollen Vorgarnspulen (14) werden an der Aufnahmeeinrichtung (22) in senkrechter
Lage gehalten. Anschließend wird der Manipulator (21) mit den vollen Vorgarnspulen
(14) in den Innenraum des Vorgarnspulenwechselwagens (20) zurückgeführt. Ist das Tragelement
(27) des Manipulators (21) bis in den unteren Bereich des Vorgarnspulenwechselwagens
(20) zurückgeführt, so wird der Antrieb der Schwenkarme (34, 35) der Vorbereitungsstation
(31) angesteuert und die Aufnahmeeinrichtung (32) im Uhrzeigersinn geschwenkt. Die
an der Aufnahmeeinrichtung (32) der Vorbereitungsstation (31) vorgesehenen Aufnahmeelemente
(33) sind in dieser Position genau oberhalb der Aufnahmeöffnungen der Spulenhülsen
der vollen Vorgarnspulen (14) angeordnet. Eine Hubbewegung des Manipulators (21) in
Richtung der Aufnahmeeinrichtung (32) der Vorbereitungsstation (31) bewirkt das Einführen
der Aufnahmeelemente (33) der Aufnahmeeinrichtung (32) in die Aufnahmeöffnungen der
Spulenhülsen der vollen Vorgarnspulen (14). Die vollen Vorgarnspulen (14) werden vom
Manipulator (21) an die Aufnahmeeinrichtung (32) der Vorbereitungsstation (31) übergeben.
An der Aufnahmeeinrichtung (32), die im Verfahrensablauf die Funktion eines Zwischenspeichers
zur vorübergehenden Aufnahme der vollen Vorgarnspulen (14) innehat, werden die vollen
Vorgarnspulen (14) hängend gehalten.
[0039] Soll eine am inneren Gatter (12) der Ringspinnmaschine (10) hängende leergelaufene
(oder fast leergelaufene) Vorgarnspule (19) gegen eine volle Vorgarnspule (14) ausgewechselt
werden, so wird der Manipulator (21) in Richtung des inneren Gatters (12) verfahren.
Der Manipulator (21) hängt die leergelaufenen Vorgarnspulen (19) von dem inneren Gatter
(12) ab und übergibt sie an die Hängehaken der Transportvorrichtung (18). In prinzipiell
gleicher Weise erfolgt auch das Auswechseln von leergelaufenen Vorgarnspulen (19),
die am äußeren Gatter (13) der Ringspinnmaschine (10) hängen. Der Manipulator (21)
wird anschließend wieder in das Innere des Vorgarnspulenwechselwagens (20) zurückgefahren.
[0040] Gleichzeitig oder anschließend mit dem Umhängen der leergelaufenen Vorgarnspulen
(19) wird an der Vorbereitungsstation (31) der Anfang des Vorgarnes (57) der vollen
Vorgarnspulen (14) angesaugt. Das Vorgarn (57) wird am vorgeschalteten Flyer in einer
bestimmten festgelegten Höhe abgelegt, die gemäß Fig. 2 ungefähr im unteren Drittel
der vollen Vorgarnspule (14) liegt. Sind die Vorgarnspulen (14) an der Aufnahmeeinrichtung
(32) der Vorbereitungsstation (31) angeordnet, so liegen die Saugöffnungen (44) der
Saugrohre (43) in der Höhe des Anfanges des Vorgarnes (57). Während des Ansaugens
des Anfanges des Vorgarnes (57) sind die Saugöffnungen (44) im Bereich des Außenumfanges
der vollen Vorgarnspulen (14) angeordnet (Fig. 3). Die vollen Vorgarnspulen (14) werden
während der Ansaugphase durch die erste Antriebseinheit (42) in Drehung versetzt.
Ist der Anfang des Vorgarnes (57) der vollen Vorgarnspule (14) in die Saugöffnung
(44) des Saugrohres (43) eingelaufen, so wird über die zweite Antriebseinheit (45)
und die Getriebeanordnung (46) die gegenläufige Schwenkbewegung des Saugrohres (43)
und des Gegenhalters (47) bewirkt. Während gemäß Fig. 3 die Saugöffnung (44) des Saugrohres
(43) in Richtung des Pfeiles (53) geschwenkt wird, führt der Gegenhalter (47) mit
der Umlenkführung (51) eine Drehbewegung in Richtung des Pfeiles (52) aus, wobei das
Vorgarn (57) von der Umlenkführung (51) des Gegenhalters (47) ergriffen wird. Diese
Stellung des Gegenhalters (47) und des Saugrohres (43) ist in einer anderen Darstellungsweise
in Fig. 4 gezeigt. Das von der vollen Vorgarnspule (14) ablaufende Vorgarn (57) wird
über die hakenförmige Umlenkführung (51) des Gegenhalters (47) in die Saugöffnung
(44) des Saugrohres (43) geführt. Zwischen der Umlenkführung (51) und der Saugöffnung
(44) ist das Vorgarn (57) im wesentlichen radial zur vollen Vorgarnspule (14) angeordnet.
In dieser exakt ausgerichteten Lage des Vorgarnes (57) wird das Ergreifen des Vorgarnes
(57) durch den Greifer (30) erleichtert. Der Greifer (30), der an der Aufnahmeeinrichtung
(22) des Manipulators (21) angeordnet ist, wird in einer vertikalen Hubbewegung von
unten zwischen den Gegenhalter (47) und das Saugrohr (43) geführt. Das Vorgarn (57)
wird während der Hubbewegung des Greifers (30) in einer an diesem vorgesehenen Führungsschlitz
(30′) aufgenommen. Gemäß Fig. 2 wird das von der vollen Vorgarnspule (14) kommende
Vorgarn (57) an der Umlenkführung (51) des Gegenhalters (47) umgelenkt und läuft auf
einer zunächst schräg ansteigenden und dann gekrümmten Führungsbahn, mit der der Führungsschlitz
(30′) des Greifers ausgebildet ist in die Saugöffnung (44) des Saugrohres (43) ein.
Mit dem an dem Greifer (30) schwenkbeweglich angeordneten Klemmhebel wird das Vorgarn
(57) verklemmt.
[0041] Im weiteren Verlauf der Hubbewegung des Manipulators (21) wird die Aufnahmeeinrichtung
(22) des Manipulators (21) an die vollen Vorgarnspulen (14) der Vorbereitungsstation
(31) geführt. Die vollen Vorgarnspulen (14) werden senkrechtstehend auf den Aufnahmeelementen
(23) der Aufnahmeeinrichtung (22) gehalten, während der Anfang des Vorgarnes (57)
an dem Greifer (30) verklemmt ist. Der Manipulator (21) wird anschließend mit den
vollen von der Vorbereitungsstation (31) abgehängten Vorgarnspulen (14) in die in
Fig. 1 strichliniert eingezeichnete Position überführt. Hierbei schwenkt der Greifer
(30) im Uhrzeigersinn in Richtung des Streckwerkes (11) der Ringspinnmaschine (10)
ab. Der Anfang des Vorgarnes (57) wird gegen das Vorgarn (15) der leergelaufenen Vorgarnspule
(19) gedrückt und läuft zusammen mit diesen in das Streckwerk (11) ein, wenn der Klemmhebel
an dem Greifer gelöst wird. Mit dem Klemmhebel des Greifers (30) wird das Vorgarn
(15) der leergelaufenen Vorgarnspule (19) anschließend abgetrennt. Die vollen Vorgarnspulen
(14) werden mittels des Manipulators (21) an das innere Gatter (12) der Ringspinnmaschine
(10) angehängt, während der Greifer (30) das Einführen des Vorgarnes (57) in die Führungen
(16, 17) durchführt.
[0042] Das von den leergelaufenen Vorgarnspulen (19) herabhängende Vorgarn (15) wird durch
eine Drehung der leergelaufenen Vorgarnspulen (19) aufgewickelt. Hierzu wird die
Aufnahmeeinrichtung (32) der Vorbereitungsstation (31) vertikal in Richtung der leergelaufenen
Vorgarnspulen (19) bewegt, so daß die Aufnahmeelemente (55) in die Aufnahmeöffnungen
der Spulenhülsen der leergelaufenen Vorgarnspulen (19) eingeführt werden. Durch Ansteuerung
der ersten Antriebseinheit (40) der Vorbereitungsstation (31) können die Aufnahmeelemente
(55) die leergelaufenen Vorgarnspulen (19) in Drehung versetzen. Eine in der Zeichnung
nicht dargestellte Vorrichtung bewirkt die vorübergehende Fixierung des Endes des
Vorgarnes (15) an der leergelaufenen Vorgarnspule (19). Hierzu sind an der Oberseite
des Vorgarnspulenwechselwagens pinselförmige Bürstelemente einschwenkbar angeordnet,
die das Ende des Vorgarnes (15) an die Oberfläche der leergelaufenen Vorgarnspulen
(19) anlegen. Anschließend werden die leergelaufenen Vorgarnspulen (19) mittels der
Transportvorrichtung (18) von der Ringspinnmaschine (10) wegtransportiert.
1. Vorgarnspulenwechselwagen, mit Mitteln zum Ergreifen von wenigstens einer vollen
Vorgarnspule einer Vorgarnspulen bereithaltenden Transportvorrichtung, zum Überführen
der wenigstens einen vollen Vorgarnspule an den Vorgarnspulenwechselwagen, zum Entnehmen
von wenigstens einer leergelaufenen Vorgarnspule von einem Gatter einer Spinnmaschine
und zum Einsetzen der wenigstens einen vollen Vorgarnspule in das Gatter, dadurch
gekennzeichnet, daß ein die wenigstens eine volle Vorgarnspule (14) vorübergehend
aufnehmender Zwischenspeicher vorgesehen ist, der als eine Vorbereitungsstation (31)
ausgebildet ist, die Mittel (43, 47) zum Aufnehmen und Bereithalten des Anfangs des
Vorgarns (57) der wenigstens einen vollen Vorgarnspule (14) enthält.
2. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein das
Einwechseln der wenigstens einen vollen Vorgarnspule (14) gegen wenigstens eine leergelaufene
Vorgarnspule (19) durchführender Manipulator (21) vorgesehen ist, der mit einem beim
Übernehmen der wenigstens einen vollen Vorgarnspule (14) von der Vorbereitungsstation
(31) den Anfang des Vorgarns (57) ergreifenden Greifer (30) ausgerüstet ist.
3. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorbereitungsstation (31) schwenkbeweglich angeordnet ist.
4. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorbereitungsstation (31) zur Aufnahme wenigstens einer vollen Vorgarnspule
(14) eine Aufnahmeeinrichtung (32) besitzt, an der wenigstens ein Aufnahmeelement
(33) zur hängenden Aufnahme wenigstens einer vollen Vorgarnspule (14) vorgesehen ist.
5. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmeelement
(33) an einer Welle (39) angeordnet ist, die drehbeweglich an der Aufnahemeinrichtung
(32) gelagert ist und der ein Antrieb zugeordnet ist.
6. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Aufnehmen des Anfanges des Vorgarns (57) der vollen Vorgarnspule
(14) als Saugrohr (43) ausgebildet sind, das eine Saugöffnung (44) zum Ansaugen des
Anfangs des Vorgarns (57) enthält.
7. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr
(43) im Bereich des Aufnahmeelementes (33) angeordnet ist.
8. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Saugrohr (43) mit einer gegenüber der am Aufnahmeelement (33) gehaltenen Vorgarnspule
(14) mittels eines Antriebs wegschwenkbaren Saugöffnung (44) ausgebildet ist.
9. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Saugrohr (43) näherungsweise Z-förmig mit einem geradlinig verlängerten Z-Schenkel
(43′) ausgebildet ist, an dessen Endbereich die Saugöffnung (44) angeordnet ist.
10. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr
(43) an einem kurzen Z-Schenkel (43˝) drehbeweglich und exzentrisch zur Welle (39)
des Aufnahmeelementes (33) an der Aufnahmeeinrichtung (32) angeordnet ist und mit
einem Antrieb verbunden ist.
11. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Bereithalten des Anfanges des Vorgarnes als ein stangenförmiger
Gegenhalter (47) ausgebildet sind, der eine Umlenkführung (51) für das Vorgarn (57)
enthält.
12. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenhalter
(47) gegenüber der an dem Aufnahmeelement (33) gehaltenen Vorgarnspule (14) drehbeweglich
angeordnet und einem Antrieb zugeordnet ist.
13. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Saugrohr (43) und der Gegenhalter (47) gegenläufig schwenkbar an der Aufnahmeeinrichtung
(32) angeordnet sind.
14. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Saugrohr
(43) und dem Gegenhalter (47) eine eine gegenläufige Drehbewegung eintragende Getriebeanordnung
(46) zugeordnet ist, die mit einem Antrieb verbunden ist.
15. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Getriebeanordnung
(46) aus einem auf der Welle (39) des Aufnahmeelementes (33) der Vorbereitungsstation
(31) drehbeweglich angeordneten ersten Zahnrad (48), an dem der Gegenhalter (47) befestigt
ist und aus einem mit dem ersten Zahnrad (48) kämmenden zweiten Zahnrad (49) besteht,
das an dem Saugrohr (43) befestigt ist.
16. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Zahnrad (49) an dem kurzen Z-Schenkel (43˝) des Saugrohres (43) befestigt ist.
17. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Manipulator (21) wenigstens ein Aufnahmeelement (23) für eine volle oder leergelaufene
Vorgarnspule (14, 19) besitzt.
18. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 2 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Manipulator (21) höhenverstellbar und schwenkbeweglich angeordnet ist.
19. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 4 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmeeinrichtung (32) der Vorbereitungsstation (31) an Schwenkarmen (34,
35) gehalten ist, die schwenkbeweglich an einem in Vertikalrichtunbg verstellbar
angeordneten Tragelement (36) gelagert sind.
20. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 5 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem dem Aufnahmeelement (33) der Vorbereitungsstation (31) gegenüberliegenden
Ende der Welle (39) ein weiteres Aufnahmeelement (55) für eine Vorgarnspule vorgesehen
ist.
21. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 4 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmeeinrichtung (32) der Vorbereitungsstation (31) mehrere in einer sich
in Maschinenlängsrichtung erstreckenden Reihe angeordnete Aufnahmeelemente (33) enthält.
22. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeelemente
(33) der Vorbereitungsstation (31) an Wellen (39) angeordnet sind, die von einem
gemeinsamen Antrieb antreibbar sind.
23. Vorgarnspulenwechselwagen nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinsame
Antrieb der Wellen (39) eine erste Antriebseinheit (42) enthält, die über wenigstens
einen Keilriemen (41) die Wellen (39) der Aufnahmeelemente (33) antreibt.
24. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Aufnahmeelemente (33) der Vorbereitungsstation (31) jeweils ein
Saug rohr (43) und ein Gegenhalter (47) angeordnet sind, denen jeweils eine die gegenläufige
Drehbewegung eintragende Getriebeanordnung (46) zugeordnet ist.
25. Vorgarnspulenwechselwagen nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet,
daß die Getriebeanordnungen (46) mehrerer Saugrohre (43) und Gegenhalter (47) über
eine horizontal angeordnete Zahnstange (54) miteinander verbunden sind, die von einer
gemeinsamen zweiten Antriebseinheit (45) antreibbar ist.