[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verteilen von Submunitionskörpern gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein Fallschirmpack mit einem Submunitionskörper gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 ist durch die US-PS 38 17 179 bekannt. Dort handelt es sich bei dem Submunitionskörper
um eine Mine, die mit dem aus zwei Schalen bestehenden Fallschirmpack über eine Verbindungsleine
verbunden ist. Die Mine und der Fallschirmpack werden gemeinsam aus einem langsam
fliegenden Fluggerät, z.B. einem Hubschrauber, manuell herausgeworfen, wobei der
Fallschirmpack noch mit einer Halteleine mit dem Fluggerät verbunden ist. Wenn sowohl
die Verbindungsleine als auch die Halteleine gestrafft sind, werden die Schalenteile
des Fallschirmpacks durch einen Aufreißfaden voneinander getrennt und sollen fortfliegen.
Die Halteleine, die mit dem Scheitelpunkt des Fallschirmes verbunden ist, kann dann
den Fallschirm herausziehen, wonach sie an einer Sollbruchstelle abreißt und damit
die Mine mit Fallschirm freigibt. Diese Anordnung hat mehrere Nachteile. Das manuelle
Herauswerfen ist nur aus einem langsam fliegenden Fluggerät möglich. Das Auftrennen
der beiden Packsackhälften kann erst erfolgen, wenn beide Leinen gestrafft sind. Die
beiden Packsackschalen können bei dem langsamen Flug den Fallschirm am Entfalten
hindern und diesen beschädigen. Das Überdecken einer größeren Fläche mit Minen kann
nur mit mehreren Anflügen erfolgen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verteilen von Submunitionskörpern
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß der Fallschirm ohne Gefährdung auch
bei schnellem Flug ausbringbar ist, und daß die Möglichkeit besteht, die Submunitionskörper
bei nur einem Flug- durchgang über eine größere Fläche zu verteilen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
[0005] Die wesentlichsten Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß als Fallschirmpack
ein üblicher Packsack verwendet werden kann, der zusammen mit dem Submunitionskörper
aus einem freifliegenden oder an einem Fluggerät angebrachten Behälter in vorbestimmbarer
Zeitfolge ausbringbar ist. Es ist dabei nicht erforderlich, daß zwischen dem Fallschirmpack
und dem Behälter oder Fluggerät noch eine Halteleine vorhanden ist. Somit ist ein
schnelles mechanisches Ausstoßen möglich. Der leichte Fallschirmpack kann nach dem
Ablösen von dem Fallschirm diesen wegen des schnellen Fluges und auch wegen seiner
geringen weichen Masse nicht gefährden. Der Brennsatz mit einstellbarem Brennzeitbeginn
zum Antrieb des Schneidekolbens gestattet ein zeitlich differenziertes Durchschneiden
der Packsack-Verschlußleinen, womit sich trotz gleichzeitigem Ausstoß von mehreren
Packsäcken mit Submunitionskörpern die Submunitionskörper in variierbaren Abständen
von dem Behälter verteilen lassen. Ein dafür geeigneter, an und für sich bekannter
Submunitionsbehälter kann eine große Anzahl von Packsäcken mit Submunitionskörpern
aufnehmen und nacheinander oder auch gleichzeitig ausstoßen, wodurch eine große Fläche
mit Submunitionskörpern belegt werden kann. Der Submunitionsbehälter befindet sich
dabei an der Unterseite eines schnell fliegenden Flugzeuges oder Flugkörpers oder
ist vor dem Ausstoß der Packsäcke abgetrennt worden.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Ansicht eines Fallschirmpacksackes von vorne (in Flugrichtung des Gespannes
gesehen);
Fig. 2 eine schematische Darstellung von Ausstoß-Sequenzen des Fallschirmpacksackes
mit Submunitlonskörper aus einem Behälter und
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Verteilung von Submunitionskörpern über
eine größere Fläche.
[0007] Aus einem an und für sich bekannten Fallschirmpacksack 1 nach Fig. 1 ragen acht
Fangleinen 2, die einerseits mit einem nur in Fig. 2 dargestellten Submunitionskörper
3 und andererseits mit einer Fallschirmkappe 4 verbunden sind. Der aus Stoff bestehende
Fallschirmpacksack 1 ist mit Längsverstärkungen 5 versehen. Eine Packsack-Verschlußleine
6 läßt eine kleine Öffnung 7 frei, durch die die Fangleinen 2 mit der zusammengefalteten
Fallschirmkappe 4 verbunden sind. Die Packsack-Verschlußleine 6 ist unter aufgenähten
Verstärkungen 8 geführt. An die Packsack-Verschlußleine 6 ist eine an und für sich
bekannte rohrförmige Schneidevorrichtung 10 angesetzt, die an ihrem anderen Ende
mit einem Ring 11 versehen ist, durch den eine der Fangleinen 2a hindurchgezogen
und befestigt ist. An dem Ring 11 ist ein nicht ersichtlicher, in die Schneidevorrichtung
10 hineinragender Auslösestlft für einen ebenfalls in der Schneidevorrichtung 10 vorhandenen
Brennsatz vorhanden. Der Brennsatz ist in bekannter Weise mit einer Einrichtung zum
einstellbaren Brennzeitbeginn versehen. Die Treibgase des Brennsatzes können einen
Schneidkolben verschieben, der bei seiner Betätigung die Packsack-Verschlußleine
6 durchschneidet, wodurch sich der Packsack öffnen und der Fallschirm entfalten kann.
[0008] Der in der Fig. 2 schematisch dargestellte Ablauf der Ausstoß-Sequenzen zeigt einen
Submunitionsbehälter 12, der mit einem Flansch 13 unter einem nicht dargestellten
Fluggerät zu befestigen ist. Aus dem Behälter 12 ist ein Packsack 1 mit Submunitionskörper
3 ausgestoßen, wobei sich die Fangleinen 2 bereits gestrafft haben und die Schneidevorrichtung
10 durch die Fangleine 2a aktiviert ist. Nach dem Durchschneiden der Packsack-Verschlußleine
6 kann sich der Fallschirm 4 öffnen und der Packsack 1 und die Schneidevorrichtung
10 fliegen davon. Durch das schlagartige Öffnen erfährt der Fallschirm 4 einen großen
Widerstandszuwachs, der entsprechend zu einer Flugbahnablenkung nach unten führt.
Je nach Verzögerung des Brennzeitbeginns des Brennsatzes in der Schneidevorrichtung
10 ist die Flugweite bzw. Streubreite 15 des Submunitionskörpers 3 einstellbar.
[0009] In der Fig. 3 ist ein Flugkörper 20 mit untergehängtem Submunitionsbehälter 12 in
drei Flugphasen dargestellt. Die Kreuze 21 sollen die Aufschlagpunkte der Submunitionskörper
3 darstellen. Durch den unterschiedlichen Brennzeitbeginn des Brennsatzes zum Austreiben
des Schneidkolbens an der Schneidevorrichtung 10 lassen sich die dargestellten Streubreiten
15 für die Kreuze 21 erreichen. Wie ersichtlich läßt sich somit eine größere Fläche
mit Submunitionskörpern 3 belegen.
1. Verfahren zum Verteilen von Submunitionskörpern, die mit einem mit ihnen verbundenen
Fallschirmpack aus einem Fluggerät oder einen an dem Fluggerät angebrachten Behälter
ausgestoßen werden und die nach dem Öffnen und Wegfliegen des Fallschirmpacks an Fallschirmen
hängend zum Boden schweben, gekennzeichnet durch die nachfolgenden Merkmale:
- Straffen der Fangleinen der Fallschirme nach dem Ausstoßen;
- Herausziehen von Auslösestiften aus an Packsack-Verschlußleinen angeordneten Schneidvorrichtungen
durch je eine der Fangleinen;
- Aktivieren von in den Schneidvorrichtungen enthaltenen Brennsätzen mit jeweils vorgegebenem
Brennzeitbeginn;
- Durchschneiden der Packsack-Verschlußleinen durch von den Brennsätzen angetriebenen
Schneidkolben;
- Wegfliegen der Packsäcke und der Schneidvorrichtungen;
- Öffnen der Fallschirme und Herabschweben der Submunitionskörper;
- Verteilen der Submunitionskörper auf einer Fläche in räumlichen Abständen je nach
Brennzeitbeginn der Brennsätze für die Schneidvorrichtungen.