(19)
(11) EP 0 392 201 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.10.1990  Patentblatt  1990/42

(21) Anmeldenummer: 90104790.2

(22) Anmeldetag:  14.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B25D 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 14.04.1989 DE 3912317

(71) Anmelder: fischerwerke Artur Fischer GmbH & Co. KG
D-72178 Waldachtal (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Artur, Prof.Dr. h.c.
    D-7244 Waldachtal 3/Tumlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einschlagwerkzeug für Einschlaganker


    (57) Zur Verankerung von Einschlagankern sind Ein­schlagwerkzeuge bekannt, die unter anderem in Bohrhäm­mer und Schlagbohrmaschinen einspannbar sind.
    Um bei Absinken der Bohrmaschine ein Abfallen des Einschlagwerkzeuges zu verhindern und zur besseren Fi­xierung des Einschlagwerkzeuges an der Spreizhülse wird ein Einschlagwerkzeug vorgeschlagen, das ein röhrenför­miges Adapterteil (1) aufweist, an dessen Innenseite eine Bohrkopfaufnahme befindlich ist, wobei das Adapterteil teilweise von einer Hülse (2) übergriffen ist, durch die der Bohrer in das Adapterteil geführt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Einschlagwerkzeug für Ein­schlaganker mit Spreizhülse gemäß der Gattung des Hauptanspruchs.

    [0002] Es sind Einschlaganker bekannt, die in Bohrlöcher eines Mauerwerks einsetzbar sind und durch Auftreiben einer Spreizhülse auf einen Spreizkonus formschlüssig in ei­nem hinterschnittenen Bohrloch verankerbar sind. Ein derartiger Einschlaganker ist in der DE-A 36 34 431 beschrieben.

    [0003] Zur Verankerung von Einschlagankern sind unter anderem in Bohrhämmer und Schlagbohrmaschinen einspannbare Ein­schlagwerkzeuge bekannt. Diese bestehen in der Regel aus gehärteten Stahlhülsen, über die die Schlagwirkung der Schlagbohrmaschine auf die Dübelhülse übertragen wird. Ein Auswechseln des Bohrers nach dem Bohrvorgang bzw. eine zweite Bohrmaschine mit einem speziell daran vorgesehenen Einschlagwerkzeug ist daher nicht erforderlich.

    [0004] Nachteilig erweist sich bei den bekannten Einschlag­werkzeugen, daß bei Absenken der Bohrmaschine das Ein­schlagwerkzeug oftmals von der Bohrmaschine abfällt und bei mehreren Unterbrechungen des Arbeitsvorganges wie­der erneut aufgesetzt werden muß.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ein­schlagwerkzeug zu schaffen, das am Bohrer fest arre­tiert werden kann.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Hauptan­spruch angegebenen Merkmale erhalten.

    [0007] Der Bohrer wird durch die aus Kunststoff bestehende Hülse des Einschlagwerkzeugs in das Adapterteil, das teilweise von dieser Hülse übergriffen wird, geführt und dort in der Bohrkopfaufnahme des Adapterteils fest verrastet. Die Bohrmaschine kann somit auch mit daran befindlichem Einschlagwerkzeug abgesenkt werden, ohne daß ein Abfallen des Einschlagwerkzeuges zu besorgen ist.

    [0008] Das Adapterteil kann an seiner der Spreizhülse zuge­wandten Stirnseite eine mit Längsrippen versehene Ver­jüngung aufweisen, die in an der Stirnseite der Spreiz­hülse in diesem Bereich angeordnete Längsrillen ein­greifen. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, das Adap­terteil so auszubilden, daß an seinem an einem Ein­schlaganker ansetzbaren Ende sein Außendurchmesser re­duziert ist und ein gegenüber der Stirnseite zurückge­setzter Zahnkranz angeordnet ist. Bei der Montage eines Einschlagankers greift dieser Zahnkranz an einer ring­förmigen Stirnseite des Ankerschafts des Einschlagan­kers an, so daß durch Drehung des Einschlagwerkzeugs der Ankerschaft mitgedreht wird, wodurch die Spreizhül­se des Einschlagankers auf einen Spreizkörper aufge­schoben bzw. aufgeschraubt wird. Ist die Spreizhülse vollständig aufgespreizt, so läßt sich der Ankerschaft nicht mehr weiterdrehen, so daß der Zahnkranz an der korrespondierenden Stirnseite des Ankerschafts durch­dreht. Je nach Formgebung der Zähne des Zahnkranzes kann das vom Einschlagwerkzeug auf den Ankerschaft übertragbare maximale Drehmoment höher oder niedriger sein. Durch die Durchmessereduzierung und die am Ende des Adapterteils vorgesehenen Längsrippen oder durch den Zahnkranz wird eine optimale Übertragung der Schlagwirkung und des Drehmoments der Schlagbohrmaschi­ ne auf den Einschlaganker erreicht.

    [0009] Dadurch, daß das Adapterteil in dem von der Hülse über­griffenen Bereich einen größeren Druchmesser aufweist und mit reduziertem Durchmesser aus der Hülse herausge­führt ist, kann der Bohrer problemlos bis zum Übergang auf den geringeren Durchmesser des Adapterteils in die­ses eingeführt werden und im Bereich des Übergangs auf den reduzierten Durchmesser mit dem Adapterteil ver­rasten.

    [0010] Die Verrastung wird dadurch bewirkt, daß der durch die Hülse eingeführte Bohrer durch eine Drehbewegung mit der am Bohrkopf des Bohrschaftes befindlichen Bohrplat­te in die an der Innenseite des Adapterteils vorgesehe­ne Quernut zu liegen kommt, wodurch der Bohrer im Adap­terteil fest zentriert wird. Hierdurch wird gewährleis­tet, daß die Schlagwirkung der Schlagbohrmaschine unge­dämpft auf die Dübelhülse übertragen werden kann. Die im Abschlußbereich dieser Quernut sich diagonal gegen­überliegenden Fixiernoppen treffen dabei auf die am Bohrkopf des Bohrschaftes auslaufenden Bohrmehlnuten und stellen somit eine weitere Fixiersicherung dar.

    [0011] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Hülse aus Kunststoff besteht. Trotz der im Bereich des Bohrkopfes befindlichen Seiten­schneiden des Bohrerplättchens ist es aufgrund des ela­stischen Materials möglich, den Bohrer in das Ein­schlagwerkzeug einzuführen und dort zu zentrieren. Durch die Elastizität der Hülse ist auch einer eventu­ellen Auswölbung des Bohrschaftes bzw. einem am Bohr­schaft angebrachten Bund Rechnung getragen.

    [0012] Die elastische Wirkung der Hülse läßt sich auch dadurch erreichen, daß diese zwar aus Metall besteht, jedoch in dieser angebrachte Federn die Zentrierung des Bohrers ermöglichen.

    [0013] Das Einschlagwerkzeug besitzt vorzugsweise ein röhren­förmiges Adapterteil, in das ein am Einschlaganker ab­stehender Gewindebolzen bei der Montage hineinragen kann. Wird das Einschlagwerkzeug jedoch nur für Ein­schlaganker verwendet, die im Ankerschaft ein Innenge­winde besitzen, so kann das Adapterteil an seinem dem Einschlaganker zugewandten Ende als Bolzen ausgebildet sein, der wie oben dargelegt, eine Durchmessereduzie­rung und einen Zahnkranz oder Längsrippen besitzt.

    [0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.

    [0015] Es zeigen:

    Figur 1 das erfindungsgemäße Einschlagwerkzeug mit teilweise dargestelltem Einschlaganker sowie der Spreizhülse,

    Figur 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Adapterteils,

    Figur 3 das Adapterteil in einer Draufsicht,

    Figur 4 das Adapterteil mit darin angeordneten Federn und

    Figur 5 das Einschlagwerkzeug mit Zahnkranz und einem Einschlaganker.



    [0016] Das in Figur 1 dargestellte Einschlagwerkzeug weist ein Adapterteil 1 sowie eine dieses teilweise übergreifende Hülse 2 dar. Durch die Hülse 2 wird ein Bohrer 3, der in skizzierter Form dargestellt ist, mit seinem Bohr­kopf 4 im Adapterteil 1 zentriert und dadurch fixiert, daß das am Bohrkopf 4 befindliche Bohrplättchen 5 in eine, aus der Zeichnung nicht ersichtliche, Quernut eingeführt wird. Das auf den Bohrer 3 aufgestülpte Ein­schlagwerkzeug trifft auf die Spreizhülse 6 auf und überträgt die Schlagwirkung der Schlagbohrmaschine auf diese. Die bestmögliche Übertragung der Schlagwirkung wird dadurch bewirkt, daß an der Stirnseite des Adap­terteils 1 Längsrippen 1a angeordnet sind, die in ent­sprechende Längsrillen 6a der Spreizhülse 6 eingreifen, wodurch eine Fixierung des Adapterteils 1 in der Spreizhülse 6 erzielt wird. Der Spreizhülse 6 liegt ein Spreizkörper 7 ein.

    [0017] In Figur 2 ist das Adapterteil 1 dargestellt. Im Über­gangsbereich zwischen dem erweiterten und reduzierten Durchmesser des Adapterteils befinden sich Fixiernoppen 8, auf die die aus Figur 1 ersichtlichen Bohrmehlnuten 9 in ihrem Auslaufbereich am Bohrkopf 4 treffen. Durch Einrasten der Fixiernoppen 8 in die Bohrmehlnuten 9 wird der Bohrer im Adapterteil 1 fixiert. An der Stirn­seite des Adapterteils sind Längsrillen 1a angeordnet. Diese dienen, wie bereits zu Figur 1 ausgeführt, zur besseren Fixierung des Adapterteils 1 in der Spreizhül­se 6.

    [0018] Aus Figur 3 ist das Adapterteil 1 ersichtlich, das von einer Bohrung 10 durchbrochen ist. Im Bereich des aus Figur 2 ersichtlichen Überganges vom verbreiterten auf den reduzierten Durchmesser des Adapterteils 1 ist an diesem eine Quernut 12 angeordnet, in die das am Bohr­kopf 4 des Bohrers befindliche Bohrplättchen 5 ein­rastet. In die in diesem Bereich am Bohrkopf 4 auslau­fenden Bohrmehlnuten 9 greifen die Fixiernoppen ein und verhindern somit, daß der Bohrer ohne ein Mitdrehen des Adapterteils 1 in Bewegung gesetzt wird. Da Figur 3 ei­ne Darstellung von der Hülse 2 aus gesehen enthält, ist diese in geschnittener Form ebenfalls aus der Zeichnung ersichtlich.

    [0019] Figur 4 stellt die Hülse 2 dar. Sofern diese nicht aus Kunststoff besteht, kann die Einführung des Bohrers er­forderliche Elastizität der Hülse 2 auch über in dieser angeordnete Federn 13 erreicht werden.

    [0020] In Figur 5 ist ein Einschlagwerkzeug dargestellt, des­sen Adapterteil 1 an seinem einem Einschlaganker 14 zu­gewandten Ende 15 einen reduzierten Außendurchmesser und einen gegenüber seiner Stirnseite 16 zurückgesetz­ten Zahnkranz 17 aufweist.

    [0021] Der Einschlaganker 14 besitzt einen Ankerschaft 18, an dessen dem Spreizkörper 19 abgewandten Ende 20 eine Er­weiterung 21 des Innendurchmessers vorgesehen ist. Es entsteht dadurch am Ende 20 eine schmale stirnseitige Ringfläche 22, an der der Zahnkranz 17 bei der Montage des Einschlagankers 14 angreift. Wird der Zahnkranz 17 mit ausreichender Kraft gegen diese Ringfläche 22 ge­drückt und dabei mittels einer Schlagbohrmaschine in Rotation versetzt, so schraubt sich dadurch der Anker­schaft 18 auf den Gewindebolzen 23 des Spreizkörpers 19 auf. Dadurch wird die Spreizhülse 24 auf den Spreizkör­per 19 aufgeschoben bis sie vollständig aufgespreizt ist, wie dies in Figur 5 dargestellt ist. Die aufge­spreizte Spreizhülse 24 greift mit ihren Spreizsegmen­ten 25, 26 in eine Hinterschneidung 27 eines in einem Mauerwerk 28 befindlichen Bohrlochs ein. Der Ein­schlaganker 14 ist somit formschlüssig im Mauerwerk 28 verankert.

    [0022] Das Adapterteil 1 ist in Figur 5 als röhrenförmiges Teil dargestellt, jedoch kann auch ein als Bolzen aus­gebildetes Teil Verwendung finden, welches in entspre­chender Weise mit einem Zahnkranz versehen ist.


    Ansprüche

    1. Einschlagwerkzeug für Einschlaganker mit Spreizhülse zum Auftreiben der Spreizhülse auf einen Spreizkörper, wobei das Einschlagwerkzeug über den in einer Bohrer­aufnahme einer Bohrmaschine befindlichen Bohrer stülp­bar ist, der einen mit Bohrmehlnuten versehenen Bohr­schaft aufweist, an dessen Bohrkopf ein den Bohrschaft radial überragendes, Seitenschneiden aufweisendes Bohr­plättchen angeordnet ist, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Einschlagwerkzeug ein wenig­stens teilweise röhrenförmiges Adapterteil (1) auf­weist, an dessen Innenseite eine Bohrkopfaufnahme be­findlich ist und daß das Adapterteil (1) teilweise von einer Hülse (2) übergriffen ist, durch die der Bohrer in das Adapterteil (1) führbar ist.
     
    2. Einschlagwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Adapterteil (1) an seiner an einem Einschlaganker ansetzbaren Stirnseite eine Rändelung oder eine mit Längsrippen (1a) versehene Verjüngung aufweist.
     
    3. Einschlagwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Adapterteil (1) an seinem an einem Einschlaganker ansetzbaren Ende (15) im Außendurchmesser reduziert ist und einen gegenüber der an diesem Ende (15) befindlichen Stirnseite (16) zu­rückgesetzten Zahnkranz (17) aufweist.
     
    4. Einschlagwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Adapterteil (1) in dem von der Hülse (2) über­griffenen Bereich einen größeren Durchmesser aufweist und mit reduziertem Durchmesser aus der Hülse (2) her­ausgeführt ist.
     
    5. Einschlagwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrkopfaufnahme aus einer im Bereich des Über­gangs auf den reduzierten Durchmesser angeordneten Quernut (12) besteht, die mittig durch die Bohrung (11) des Adapterteils (1) unterbrochen ist sowie aus im Ab­schlußbereich der Quernut befindlichen Fixiernoppen (8), die sich bezogen auf die Quernut (12) diagonal gegenüberliegen.
     
    6. Einschlagwerkzeug nach einem der vorhergehenden An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Adapterteil (1) aus Metall besteht.
     
    7. Einschlagwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse aus Kunststoff besteht.
     
    8. Einschlagwerkzeug nach Ansprüchen 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die Hülse aus Metall besteht und in dieser im seitlichen Bereich Federn angeordnet sind.
     
    9. Einschlaganker mit einer durch Drehung des Anker­schaftes auf einen Spreizkörper aufschiebbaren Spreizhülse, der mit einem Einschlagwerkzeug gemäß ei­ner der vorhergehenden Ansprüche in einem Bohrloch ei­nes Mauerwerks verankerbar ist, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Ankerschaft (14) an seinem dem Spreizkörper (19) abgewandten Ende (20) ei­nen erweiterten Innendurchmesser (21) hat, so daß ein hülsenförmiges Ende (20) mit schmaler, stirnseitiger Ringfläche verbleibt.
     
    10. Einschlaganker nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandung des hülsenförmigen Endes Längsrillen (6a) aufweist.
     




    Zeichnung