(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 392 207 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
17.10.1990 Patentblatt 1990/42 |
(22) |
Anmeldetag: 15.03.1990 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B41F 21/10 |
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
CH DE FR GB LI |
(30) |
Priorität: |
10.04.1989 DE 3911630
|
(71) |
Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen
Aktiengesellschaft |
|
D-69019 Heidelberg (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Becker, Willi
D-6919 Bammental (DE)
|
(74) |
Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo et al |
|
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG
Kurfürsten-Anlage 52-60 D-69115 Heidelberg D-69115 Heidelberg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(54) |
Vorrichtung zur Formatverstellung an Bogenführungstrommeln einer Druckmaschine |
(57) Es wird eine Vorrichtung zur Formatverstellung an Bogenführungstrommeln einer Druckmaschine,
insbesondere an der Speichertrommel (1) einer Bogenoffsetdruckmaschine für den wahlweisen
Schöndruck oder Schön- und Widerdruck beschrieben, bei der wenigstens ein Tragelement
(8) für Einrichtungen (10) zur Bogenglättung auf der Trommelwelle (3) gelagert und
in deren Umfangsrichtung mittels einer Stellwelle (11) verstellbar ist. Diese Stellwelle
(11) ist in der Trommelwelle (3) exzentrisch und parallel zur Mittellängsachse (9)
der Trommelwelle (3) in einem Lagerzapfen (2) dieser Trommelwelle (3) aus vollem Werkstoff
gelagert und trägt an seinem inneren Ende ein Ritzel (12), welches in ein Zahnsegment
(13) an der diesem Lagerzapfen (2) benachbarten Stirnseite des Tragelements (8) unmittelbar
eingreift. Diese Vorrichtung ist sowohl von Hand mittels eines Werkzeuges als auch
motorisch mittels eines Antriebsmotors zu betätigen.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Formatverstellung an Bogenführungstrommeln
einer Druckmaschine, insbesondere an der Speichertrommel einer Bogenoffsetdruckmaschine
für den wahlweisen Schöndruck oder Schön- und Widerdruck, welche die Merkmale der
Gattung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 aufweist.
[0002] Beschrieben und zeichnerisch dargestellt ist eine solche Vorrichtung in der DE-OS
34 10 689 am Beispiel einer Speichertrommel in einer Bogenoffsetdruckmaschine. In
solchen Maschinen mit Einrichtungen zur Bogenwendung sind zur genauen Bogenführung
viele Elemente erforderlich. Bei der allgemein praktizierten Bogenhinterkantenwendung
wird der Bogen vor der Wende auf einer Speichertrommel genau ausgerichtet, gehalten
und geglättet. Dazu dienen Glätteinrichtungen aus Saugern oder Greifern bzw. auch
aus Saugern und Greifern. Die Lage dieser Glätteinrichtungen gegenüber den Transportgreifern
für den Bogen muß auf das Format der zu bearbeitenden Bogen abgestimmt werden und
ist daher bei Änderung des Bogenformats und auch bei Umstellung von Schöndruck auf
Schön- und Widerdruck zu verstellen, und zwar in der Regel unabhängig von der Umstellung
der Transport- und Wendegreifer. Für diese Verstellung sind die Glätteinrichtungen
auf einem Tragelement angeordnet, welches auf der Trommelwelle verschwenkbar gelagert
und mit dem Trommelkörper in jeder beliebigen Drehlage durch Klemmung verriegelbar
ist, so daß bei gelöster Klemmung eine stufenlose Verstellung durchgeführt werden
kann.
[0003] Bei der bekannten Anordnung ist eine Verstellvorrichtung mit einer von außen verdrehbaren
Stellwelle vorgesehen, die zentral in einer den Elementen der Klemmung zugeordneten
Hohlwelle gelagert ist, die ihrerseits konzentrisch in einer hohl (rohrförmig) ausgebildeten
Trommelwelle gelagert ist. An dem nach außen geführten Ende weist die Stellwelle ein
Innensechskant auf, so daß eine Verdrehung mit einem entsprechend profilierten Werkzeug
vorgenommen werden kann. Mit dem inneren Ende ragt die Stellwelle systembedingt über
die halbe Trommelbreite hinaus weit in die Hohlwelle hinein, wobei das hier befestigte
Ritzel mit einem in der Hohlwellenwand drehbar gelagerten Zwischenzahnrad kämmt, welches
in ein am Tragelement befestigtes Zahnsegment eingreift. Eine solche Verstelleinrichtung
ist zwar von außen betätigbar, jedoch kompliziert in der Herstellung und in der Montage.
Hohlwellen für die Lagerung der Speichertrommel ergeben eine Schwächung des Trommelwellenzapfens.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Gestaltung einer von außen bedienbaren Vorrichtung
zur Formatverstellung aus wenigen leicht montierbaren Teilen, die ohne wesentliche
Schwächung des Lagerzapfens untergebracht werden kann.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Ausbildungsmerkmale nach dem Kennzeichen des
Anspruches 1 in Verbindung mit einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff.
[0006] Herausragend ist das Merkmal, daß eine kurze dünne Stellwelle in einer Bohrung entsprechend
geringen Querschnitts exzentrisch in einem Lagerzapfen der Trommelwelle aus vollem
Material vorgesehen ist und mit dem auf dieser Stellwelle befestigten Ritzel unmittelbar
in ein Zahnsegment eingreift, welches an der diesem Lagerzapfen benachbarten Stirnseite
des Tragelements angeordnet ist. Die für die Lagerung der Stellwelle vorgesehene Bohrung
und eine für das Herausführen des Ritzels auf der Stellwelle erforderliche seitliche
Ausnehmung in dem Lagerzapfen führen nicht zu einer nennenswerten Schwächung. Auf
dem nach außen geführten Ende der Stellwelle ist nach einem weiteren Gedanken zur
Ausgestaltung der Erfindung ein weiteres Ritzel befestigt, welches in ein konzentrisch
zur Längsachse der Trommelwelle an deren Stirnfläche drehbar gelagert ist. Die Erfindungsmerkmale
sind sowohl für die Bedienung der Verstellvorrichtung von Hand als auch für eine motorische
Verstellung geeignet. Bei der Bedienung von Hand ist auf dem äußeren Ende der Stellwelle
in an sich bekannter Weise ein Sechskant oder dergleichen vorgesehen. Das auf dem
äußeren Ende der Stellwelle angeordnete Ritzel greift in diesem Falle in die Innenverzahnung
eines konzentrisch zur Längsachse der Trommelwelle drehbar gelagerten Zeigerringes
ein, der mit einer festen Formatskala zusammenwirkt. Vorteilhafte Merkmale einer solchen
Ausbildung sind in den Unteransprüchen 5 und 6 enthalten.
[0007] Bei einer motorisch angetriebenen Vorrichtung zur Formatverstellung greift das auf
dem äußeren Ende der Stellwelle angeordnete Ritzel in ein konzentrisch im Lagerzapfen
der Trommelwelle drehbar gelagertes und mit einem Stellmotor gekuppeltes Antriebsritzel
ein, dessen Gehäuse maschinenfest am Gestell gehalten ist.
[0008] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für eine von Hand bedienbare und für
eine motorisch antreibbare Vorrichtung zur Formatverstellung mit den Erfindungsmerkmalen
dargestellt.
[0009] Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt in einer Achsebene durch die eine Lagerung einer Speichertrommel,
Figur 2 einen Schnitt nach der Linie II - II in Figur 1,
Figur 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III in Figur 1 und
Figur 4 einen Schnitt durch eine Lagerung entsprechend Figur 1 mit einem motorischen
Verstellantrieb.
[0010] Die Speichertrommel 1 ist mit den Lagerzapfen 2 ihrer Welle 3 aus vollem Werkstoff
an beiden Enden in dem Maschinengestell 4 gelagert und durch ein in der Kette der
Antriebszahnräder liegendes Zahnrad 5 antreibbar, welches mit der Stirnseite des Lagerzapfens
2 durch Schrauben 6 fest verbunden ist. Am Körper der Speichertrommel 1 sind Bogengreifer
7 in an sich bekannter Weise angeordnet. Gegenüber dem Körper der Speichertrommel
1 ist ein Tragelement 8 um die Längsachse 9 der Trommelwelle 3 im Drehwinkel stufenlos
verstellbar und in der eingestellten Lage durch eine auf der Zeichnung nicht wiedergegebene
Klemmvorrichtung mit dem Körper der Speichertrommel 1 fest verklemmbar. Als Glätteinrichtung
sind in der Figur 2 Saugdüsen 10 beispielweise dargestellt, die in der zwischen dem
Tragelement 8 und dem Körper der Speichertrommel 1 axial verlaufenden Grube bzw. dem
Trommelkanal den Transportgreifern 7 gegenüberliegend angeordnet sind.
[0011] Der Mechanismus zur Verstellung des Tragelements 8 gegenüber dem Körper der Speichertrommel
1 besteht aus einer Stellwelle 11, die in einer asymmetrisch zur Mittellängsachse
9 parallel zu dieser angeordneten Bohrung des Lagerzapfens 2 drehbar gelagert ist.
Das innere Ende dieser Stellwelle 11 trägt ein in einer seitlichen Ausnehmung begrenzter
Tiefe drehbares Ritzel 12, welches mit seiner Verzahnung unmittelbar in die innenliegende
Verzahnung eines Zahnsegments 13 eingreift, welches an der dem Lagerzapfen 2 benachbarten
Stirnseite des Tragelements 8 befestigt ist. Das Zahnsegment 13 erstreckt sich an
dem Tragelement 8 über den maximalen Verstellbereich. Das nach außen geführte Ende
der Stellwelle 6 durchgreift das Zahnrad 5 und weist im Falle des Beispieles der Figuren
1 bis 3 einen Sechskant 14 auf, der die Verdrehung der Stellwelle 11 mittels eines
entsprechend profilierten Werkzeuges ermöglicht. Unterhalb des Sechskants 14 ist auf
der Stellwelle 11 ein weiteres Ritzel 15 befestigt, welches mit seiner Verzahnung
in die Innenverzahnung eines Zeigerringes 16 eingreift, der konzentrisch zur Mittellängsachse
9 drehbar an der Stirnseite des Lagerzapfens 2 bzw. des Zahnrades 5 gehalten ist.
Der Zeigerring 16 weist auf seiner Innenseite einen ringförmigen Ansatz 17 auf, der
in eine entsprechend profilierte Ringnut 18 an der Stirnseite des Zahnrades 5 eingreift.
Mit seinem Rand hintergreift der Zeigerring 16 kopfartige Verdickungen mehrerer auf
dem Umfang verteilt angeordneter Halteschrauben 19. Ein an dem Zeigerring 16 befestigter
Zeiger 20 wirkt mit einer an dem Zahnrad 5 ausgebildeten Skala 21 zusammen. Diese
Skala ist mit den Bogenformaten abgestimmt, die mit der Maschine bearbeitet werden
können. Die durch Verdrehung der Stellwelle 11 mittels des Sechskant 14 erreichte
Formateinstellung wird durch den Zeiger 20 auf der Skala 21 angezeigt.
[0012] Bei einer motorischen Formatverstellung entfällt die Notwendigkeit der Anzeige des
eingestellten Formats. Das auf dem äußeren Ende der Stellwelle 11 angeordnete Ritzel
15 kann somit zur Übertragung der Antriebskräfte genutzt werden. Bei dem Beispiel
steht dieses Ritzel 15 mit einem Antriebsritzel 22 in Eingriff, welches konzentrisch
zur Mittellängsachse 9 frei drehbar in dem Zahnrad 5 gelagert und mit einem Antriebsmotor
23, zum Beispiel einem elektrischen Antriebsmotor, kuppelbar ist. Im übrigen entspricht
die Ausbildung dem Beispiel nach den Figuren 1 bis 3.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0013]
1 Speichertrommel
2 Lagerzapfen
3 Trommelwelle
4 Gestell
5 Zahnrad
6 Schraube
7 Transportgreifer
8 Tragelement
9 Mittellängsachse
10 Saugdüse
11 Stellwelle
12 Ritzel
13 Zahnsegment
14 Sechskant
15 Ritzel
16 Zeigerring
17 Ansatz
18 Ringnut
19 Halteschraube
20 Zeiger
21 Skala
22 Antriebsritzel
23 Antriebsmotor
1. Vorrichtung zur Formatverstellung an Bogenführungstrommeln einer Druckmaschine,
insbesondere an der Speichertrommel einer Bogenoffsetdruckmaschine für den wahlweisen
Schöndruck oder Schön- und Widerdruck, bei der wenigstens ein Tragelement für Einrichtungen
zur Bogenerfassung und/oder Bogenglättung auf der Trommelwelle gelagert und in deren
Umfangsrichtung mittels einer Stellwelle verstellbar ist, wobei diese Stellwelle in
der Trommelwelle gelagert ist, an dem einen, nach außen geführten Ende ein Organ zur
Verdrehung und an dem inneren Ende ein Ritzel aufweist, welches auf ein Zahnsegment
an dem Tragelement einwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellwelle (11) exzentrisch und parallel zur Mittellängsachse (9) der Trommelwelle
(3) in einem Lagerzapfen (2) dieser Trommelwelle (3) aus vollem Werkstoff gelagert
und das Zahnsegment (13) an der diesem Lagerzapfen (2) benachbarten Stirnseite des
Tragelements (8) angeordnet ist, in dessen Verzahnung das Ritzel (12) auf der Stellwelle
(11) unmittelbar eingreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zahnsegment (13) mit der Stirnseite des auf der Trommelwelle (3) verschwenkbar
und einstellbar gelagerten Tragelements (8) verschraubt ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem nach außen geführten Ende der Stellwelle (11) ebenfalls ein Ritzel (15)
befestigt ist, welches mit seiner Verzahnung in die innere Verzahnung eines konzentrisch
zur Mittellängsachse (9) der Trommelwelle (3) drehbar gelagerten Zeigerringes (16)
eingreift, der mit einer festen Formatskala (21) zusammenwirkt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeigerring (16) mit einem auf seiner Rückseite angeordneten Ansatz (17) in
einer komplementär profilierten Ringnut (18) in der Stirnfläche eines Antriebszahnrades
(5) für die Speichertrommel (1) oder dergleichen eingreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeigerring (16) mit seinem Rand Kopfbunde mehrerer Halteschrauben (19) am
Antriebszahnrad (5) hintergreift.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein äußeres Ritzel (15) auf der Stellwelle (11) in ein konzentrisch im Lagerzapfen
(2) der Trommelwelle (3) drehbar gelagertes, mit einem als Stellmotor wirkenden Antriebsmotor
(23) kuppelbares Antriebsritzel (22) eingreift.