[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zuordnen qualitätsbezogener
Daten auf mit Kopsen bestückten Spulenträgern in einem Maschinensystem, bestehend
aus mindestens einer Ringspinnmaschine und mindestens einer Spulmaschine, welche
durch einen Umsetzer miteinander verbunden sind.
[0002] Als Stand der Technik ist bereits ein Spinnmaschinen-Steuersystem bekannt, bei welchem
eine Spinnmaschine mit Hilfe einer Spulenförderbahn und einer Lehrspulenrückkehrbahn
mit einer Spulmaschine verbunden ist (DE-OS 36 28 045). Auf Transportmitteln, welche
dem jeweiligen unabhängigen Transport der Kopse dienen, sind Identifikationsmarken
angeordnet. Weiterhin finden Leseeinrichtungen für diese Identifikationsmarken Anwendung.
Diese bekannte Konstruktion dient dazu, die Transportbahn des in jeder Spinnstelle
erzeugten Fadens zu verfolgen, um entsprechende Fadenbruchinformationen zu ermitteln.
Es handelt sich damit um eine sehr spezifische Problemlösung.
[0003] Zum Stand der Technik zählt weiterhin ein Verfahren zum Überwachen der Qualität
von Produktionsstellen, Garnen und Spulen an einem Maschinenverbund aus mindestens
einer Ringspinnmaschine und mindestens einem Spulenautomaten (DE-OS 37 12 654). Hierbei
werden die an der Ringspinnmaschine hergestellten Kopse in einer vorgegebenen Reihenfolge
einer zwischen Ringspinnmaschine und Spulautomat angeordneten Meß-, Zähl- und Sortiereinrichtung
zugeführt. Diese Meßeinrichtung mißt Qualitätskriterien und vergleicht diese mit
Vergleichswerten. Diejenigen Kopse, welche dem Vergleichswert nicht entsprechen, werden
mittels der Sortiereinrichtung ausgesondert. Auch dieses bekannte Verfahren dient
damit dazu, fehlerhafte Qualitäten zu ermitteln.
[0004] Weiterhin zählt es zum bekannten Stand der Technik, Peg-Trays oder auch Spulenträger
mit qualitätsmäßigen Codierungen zu ver sehen, aus denen die Art des auf den Hülsen
aufgewundenen Garnes zu ersehen ist (DE-OS 36 03 002, DE-OS 27 12 964).
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem mit geringem maschinentechnischen
Aufwand ein Codieren gemischt angelieferter Kopse mit unterschiedlichen Qualitäten
durchzuführen ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den mit Kopsen bestückten
Spulenträgern im Bereich des Umsetzers Daten zugeordnet werden, welche sich auf unterschiedliche
Garnqualitäten der Kopse, mit denen die Spulenträger jeweils bestückt sind, beziehen.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß der Ort der Codierung an den Umsetzer zwischen
einer Ringspinnmaschine und einer Spulmaschine gelegt wird, wobei eine erhebliche
Reduzierung des maschinentechnischen Aufwandes insofern erfolgt, als an dieser Stelle
die Kopse in jedem Fall gehandhabt und/oder behandelt werden. Der Begriff Garnqualität
umfaßt hierbei sowohl die Garnart (beispielsweise Material, Farbe, Feinheit, Drehung),
als auch die Garngüte (beispielsweise Haarigkeit, Verschmutzung) und Kopsgüte (beispielsweise
Krüppelkops, Kopshärte).
[0007] Falls von einer oder mehreren Ringspinnmaschinen Kopse mit unterschiedlichen Garnqualitäten
über einen Umsetzer abgeliefert werden, müssen die Spulenträger dementsprechend unterschiedlich
gekennzeichnet werden. Hierbei bestehen in weiterer Ausgestaltung der Erfindung folgende
Möglichkeiten:
- Abzählen der abgelieferten Spulenträger und Umschalten der Codierung nach Erreichen
einer eingestellten, der Anzahl von Kopsen einer Qualität entsprechenden Zählsumme;
- Anbringen eines Schaltelements an der Grenze der zu unterscheidenden Garnqualitäten
- an dem letzten Spulenträger der alten oder dem ersten Spulenträger der neuen Qualität
oder an dem Transportmittel der Kopse;
- Spinnen unterschiedlicher Garnqualitäten auf Spulenträgern unterschiedlicher Farbe
und Verwenden eines farberkennenden, die Codierung umschaltenden Sensors;
- Einsatz eines unterschiedliche Garnqualitäten erkennenden, die Codierung umschaltenden
Sensors, beispielsweise über Farberkennung oder Materialerkennung oder Fadenfeinheitsprüfung,
woraus sich zugleich vorteilhafterweise eine Kontrollmöglichkeit für die Einhaltung
der erforderlichen Qualität ergibt.
[0008] Bezüglich der Codierung spielt es keine Rolle, ob eine wechselnde Codierung oder
eine Zuordnung von bleibender Codierung zu wechselnden Garnqualitäten Anwendung findet.
In jedem Fall werden den mit Kopsen bestückten Spulenträgern im Bereich des Umsetzers
die entsprechenden Daten zugeordnet, welche sich auf unterschiedliche Garnqualitäten
beziehen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Umsetzers;
Fig. 2, Fig. 3; Fig. 4 und Fig. 5 schematische Draufsichten auf ein Maschinensystem,
bestehend aus mindestens einer Ringspinnmaschine und mindestens einer Spulmaschine.
[0010] Nach Fig. 1 ist eine schematisch angedeutete Ringspinnmaschine 1 über ein Transportsystem,
bestehend beispielsweise aus einem Transportband 8 und einer Peg-Tray-Schiene 18 mit
einer schematisch angedeuteten Spulmaschine 2 verbunden. Zwischen der Ringspinnmaschine
1 und der Spulmaschine 2 ist im Schnittbereich des Transportbandes 8 und der Peg-Tray-Schiene
18 ein Umsetzer 3 angeordnet. Dieser Umsetzer 3 dient dazu, auf Spulenträgern 5 angeordnete
Kopse 4 von dem Transportband 8 abzuheben und auf die Peg-Tray-Schiene 18 abzusetzen.
Die Spulenträger 5 sind im Bereich des Transportbandes 8 Hülsenzapfen, im Bereich
der Peg-Tray-Schiene 18 Peg-Trays.
[0011] Im Bereich des Umsetzers 3 ist ein stationäres Fühlelement 6 bzw. 7 angeordnet. Das
Fühlelement 6 reagiert hierbei auf den Vorbeilauf eines Kopses 4. Es zählt nur, seine
Zählimpulse werden über eine Leitung 14 an eine Steuervorrichtung 12 weitergeleitet,
dort summiert und bei Erreichen einer eingestellten Zählsumme wird die Codierung umgestellt.
[0012] Das Fühlelement 7 benötigt gegenüber der vorgenannten Konstruktion ein Schaltelement
9 bzw. 19. Die Einheit 9 ist hierbei ein eigentliches Schaltelement, wie Nocken, Magnet,
Reflektor usw. und vorzugsweise am Transportband angeordnet. Das Fühlelement 7 ist
entsprechend ausgebildet. Auch die Einheit 19 kann ein echtes Schaltelement sein,
das am ersten Kops einer neuen Garnart angeordnet ist und das Umsteuern der Codierung
veranlaßt.
[0013] Das Schaltelement 19 kann aber auch eine qualitätsbezogene Markierung am Kops, beispielsweise
eine bestimmte Hülsenfarbe, Hülsencodierung oder eine Garnfarbe an jedem Kops 4 der
neuen Qualität sein. Das Fühlelement 7 ist dann so ausgebildet, daß es diese Farbe
oder Codierung erkennen kann. Bei dieser Ausführungsform können - im Gegensatz zu
den vorher beschriebenen - die Qualitäten am Umsetzer 3 auch gemischt ankommen, da
der Umsetzer Kops für Kops entsprechend codiert. Das Schaltelement 19 markiert in
diesem Fall also keine Qualitätsgrenze, sondern eine bestimmte Qualität auf einem
Kops.
[0014] Als Fühlelement 6 bzw. 7 kann ein Sensor 10 bzw. 11 Anwendung finden, welcher im
Zulaufbereich des Umsetzers 3 angeordnet ist. Der Sensor 10 bzw. 11 ist über die Leitung
14 bzw. 17 mit der Steuervorrichtung 12 verbunden, welche ihrerseits über eine Leitung
15 mit einer Codiervorrichtung 13 zum Zuordnen der Daten auf die mit Kopsen 4 bestückten
Spulenträger 5 entsprechend der Garnqualität verbunden ist. Wie ersichtlich, liegen
der Sensor 10 bzw.11 im Zulaufbereich und die Codiervorrichtung 13 im Ablaufbereich
der Spulenträger 5.
[0015] Hierbei liegt der Sensor 10 im Bereich der auf die Spulenträger 5 aufgesteckten Kopse
4; alternativ besteht die Möglichkeit, statt dieses Sensors 10 den Sensor 11 im Bereich
des die Spulenträger 5 transportierenden Transportbandes 8 anzuordnen.
[0016] Der Sensor kann als farberkennendes Fühlelement bei unterschiedlichen Garnqualitäten
von Kopsen auf Spulenträgern unterschiedlicher Farbe oder als Material bzw. Fadenfeinheit
erkennendes Fühlelement ausgebildet sein.
[0017] Nach Fig. 2 ist eine Ringspinnmaschine 1, welche zwei Qualitäten A und B erzeugt,
über einen Umsetzer 3 mit einer Spulmaschine 2 verbunden. Durch den Einsatz eines
nach Fig. 1 beschriebenen Sensors als Fühlelement und eines Schaltelements im Bereich
des Umsetzers erfolgt eine Zuordnung von Daten, welche sich auf die unterschiedlichen
Garnqualitäten A und B bezieht und hinter den Umsetzer 3 an die entsprechenden Bereiche
der Spulmaschine abgegeben werden.
[0018] Nach Fig. 3 finden zwei Ringspinnmaschinen 1 und 1′ Anwendung, welche wiederum unterschiedliche
Qualitäten A und B an Garn erzeugen. Über den Umsetzer 3 erfolgt eine Weitergabe
dieser unterschiedlichen Garnqualitäten an die Spulmaschine in entsprechender Zuordnung.
[0019] Nach Fig. 4 ist eine Ringspinnmaschine 1, welche die Qualitäten A und B erzeugt,
über einen Umsetzer 3 und ein Transportsystem 16 mit zwei Spulmaschinen 2 und 2′ verbunden.
Durch das Zusam menwirken der vorbeschriebenen Elemente werden die entsprechenden,
von der Ringspinnmaschine 1 erzeugten Qualitäten A und B an die beiden Spulmaschinen
2 und 2′ in sortierter Form abgegeben.
[0020] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 finden vier Ringspinnmaschinen 1, 1′, 1˝ sowie
1‴ Anwendung, welche unterschiedliche Garnqualitäten A und B sowie C erzeugen. Wiederum
ist es mit Hilfe des Umsetzers 3 sowie der Schalt- und Fühlelemente möglich, den
mit Kopsen bestückten Spulenträgern Daten zuzuordnen, welche sich auf diese unterschiedlichen
Garnqualitäten A, B und C beziehen. Über das Transportsystem 16′ werden diese unterschiedlichen
Garnqualitäten in gewünschter Weise an drei Spulmaschinen 2, 2′ und 2˝ abgegeben,
wobei beispielsweise die Spulmaschine 2 lediglich die Garnqualität A, die Spulmaschine
2′ die Garnqualitäten A und B und die Spulmaschine 2˝ die Garnqualitäten C und B
übernehmen. Hierbei weist das Transportsystem eine Umlaufbahn auf, auf welcher die
codierten Spulenträger so lange umlaufen können, bis sie von einer der Spulmaschinen
2, 2′ bzw. 2˝ abgerufen werden.
[0021] Jedem der vorgenannten Systeme ist gemeinsam, daß im Bereich des Umsetzers ein Sensor
und ein Schaltelement Anwendung finden. Dieser Sensor 10 bzw. 11 kann als Lichtschranke
oder als Lichttaster ausgebildet sein, welcher die vorbeilaufenden Kopse 4 zählt und
Zählimpulse an die Steuervorrichtung 12 abgibt. Dort wird nach Erreichen einer eingestellten
Zahl, beispielsweise wenn eine Qualitätscharge durchlaufen ist und Kopse einer anderen
Qualität ankommen, die Codiervorrichtung 13 umgestellt.
[0022] Alternativ läßt sich statt des Sensors 10 auch der Sensor 11 einsetzen, welcher eine
an der Grenze zweier Qualitäten angeordnete, als Schaltelement 9 wirkende Markierung
fühlt und im vorgenannten Sinne die Codierung umsteuert. Diese Markierung kann beispielsweise
am Transportband 8 angebracht sein, wenn die Qualitäten beispielsweise gemäß der Ausführungsform
nach Fig. 4 auf demselben Transportband 8 stehen. Die Markierung über das Schaltelement
kann aber auch im ersten und/oder letzten Kops 4 einer abgelieferten Qualitätscharge
angebracht sein.
[0023] Die Kopse 4 können auch anders als auf Zapfen des Transportbandes 8 stehend angeliefert
werden, beispielsweise auf einem Transportband liegend oder auf Peg-Trays. Die Kopse
können hierbei durch den Umsetzer 3 auch auf ein anderes Transportmittel als Peg-Trays
umgesetzt werden, beispielsweise auf ein anderes Transportband mit anderer Zapfenteilung
oder nach entsprechender Behandlung wieder auf Peg-Trays. In jedem Fall wird durch
die Erfindung gewährleistet, daß bei geringem maschinentechnischen Aufwand den mit
Kopsen 4 bestückten Spulenträgern 5 im Bereich des Umsetzers 3 Daten zugeordnet werden,
welche sich auf unterschiedliche Garnqualitäten beziehen.
1. Verfahren zum Zuordnen qualitätsbezogener Daten auf mit Kopsen bestückten Spulenträgern
in einem Maschinensystem, bestehend aus mindestens einer Ringspinnmaschine und mindestens
einer Spulmaschine, welche durch einen Umsetzer miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß den mit Kopsen (4) bestückten Spulenträgern (5) im Bereich des Umsetzers (3)
Daten zugeordnet werden, welche sich auf unterschiedliche Garnqualitäten der Kopse,
mit denen die Spulenträger jeweils bestückt sind, beziehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Abzählen der am Umsetzer
(3) eintreffenden Kopse (4) mit Erreichen einer eingestellten Zählsumme die Grenze
zweier Garnqualitäten bestimmt und die Zuordnung von Daten zu den Spulenträgern
entsprechend umgestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Abfühlen des Eintreffens
eines Schaltelements (9; 19), das die Grenze zwischen zwei dem Umsetzer (3) zugeführten
Qualitäten von Kopsen (4) markiert, am Umsetzer die Grenze zweier Garnqualitäten
bestimmt und die Zuordnung von Daten zu den Spulenträgern (5) entsprechend umgestellt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement (19) an
mindestens einem die Grenze unterschiedlicher Garnqualitäten definierenden Spulenträger
(5) angeordnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement (9) an
einem die mit Kopsen (4) bestückten Spu lenträger (5) bewegenden Transportelement
(8) angeordnet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Verwendung eines farberkennenden
Fühlelements bei unterschiedlichen Garnqualitäten von Kopsen (4) auf Spulenträgern
(5) unterschiedlicher Farbe.
7. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Verwendung eines eine Garnqualität
erkennenden Fühlelements.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Fühlelement (6; 7) ein Sensor (10; 11) im Bereich
des Umsetzers (3) angeordnet und über eine Steuervorrichtung (12) mit einer Codiervorrichtung
(13) zum Zuordnen der Daten auf die mit Kopsen (4) bestückten Spulenträger (5) entsprechend
der Garnqualität verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10; 11) im
Zulaufbereich und die Codiervorrichtung (13) im Ablaufbereich der Spulenträger (5)
zum Umsetzer (3) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10)
entweder im Bereich der auf die Spulenträger (5) aufgesteckten Kopse (4) oder im
Bereich des die Spulenträger (5) transportierenden Transportelements (8) angeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Ringspinnmaschine (1) mit mindestens einer Spulmaschine (2) durch
den mit Sensor (10; 11), Steuervorrichtung (12) und Codiervorrichtung (13) ausgestatteten
Umsetzer (3) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren Spulmaschinen
(2, 2′, 2˝) der Umsetzer (3) mit jeweils einem zu einer der Spulmaschinen führenden
Transportsystem (16, 16′) verbunden ist.