[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage für die Verbrennung von brennbaren
Abgasen, insbesondere Ethylenoxyd. Sie betrifft auch eine Vorrichtung für die Verbrennung
von brennbaren Abgasen, insbesondere Ethylenoxyd, sowie eine Flammenrückschlagsicherung.
[0002] Die Sterilisation von Gegenständen, insbesondere in der Mikrobiologie und in Spitälern,
mit Hilfe von Ethylenoxyd ist bestens bekannt. Bislang wurde gegen Schluss einer
Sterilisation das im jeweiligen Sterilisationssystem enthaltene Ethylenoxydgas einfach
in die Atmosphäre abgelassen. Es ist erkannt worden, dass diese Art von Gasentfernung
nicht umweltfreundlich ist. Es wurde deshalb versucht, das zu entsorgende Ethylenoxyd
zu verbrennen, weil sich dies aus Kostengründen aufdrängt. Wegen der hohen Explosionsgefahr
von Ethylenoxyd sind bis jetzt noch keine konkreten technischen Lösungsvorschläge
für die Verbrennung von Ethylenoxyd gemacht worden.
[0003] Die im Stand der Technik bekannten Flammenrückschlagsicherungen haben den Nachteil,
dass sie äusserst schwer , gross, sowie kompliziert zu zerlegen und zu reinigen sind
und teilweise nicht für alle Gase geeignet sind. Ferner ist in keiner Flammenrückschlagsicherung
der Füllkörper, auch Füllung genannt, sichtbar.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache, billige und absolut
sicher arbeitende Vorrichtung für die Verbrennung von Ethylenoxyd zur Verfügung zu
stellen. Ebenso soll mit dieser Vorrichtung das zu verbrennende Ethylenoxyd nahezu
vollständig, d.h. zu mehr als 90%, verbrannt werden.
[0005] Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache, billige, leicht
zu demontierende und leicht zu reinigende, sowie absolut sicher arbeitende Flammenrückschlagsicherung
für sämtliche Gase, einschliesslich Wasserstoff und Ethylenoxyd, zur Verfügung zu
stellen. Der Füllkörper soll, wenn dies gewünscht ist, auch sichtbar sein. Ebenso
können die Gasanschlüsse einen kleinen Durchmesser aufweisen.
[0006] Ferner soll eine Anlage für die Verbrennung von brennbaren Abgasen, insbesondere
Ethylenoxyd, zur Verfügung gestellt werden. Die Erfindung ist durch die Merkmale
in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichnet. Bevorzugte Ausführungsformen sind
in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0007] Nachfolgend werden die Figuren 1 bis 4 beschrieben.
Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung.
Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch die in die einzelnen Teile zerlegte Gasmischdüse.
Figur 3 zeigt eine mögliche Darstellung einer vollständigen, in einen Schrank eingebauten
Verbrennungsanlage.
Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen
Flammenrückschlagsicherung.
[0008] Im Folgenden wird eine bevorzugte erfindungsgemässe Vorrichtung beschrieben, wobei
auf die Figuren 1 bis 4 verwiesen sei. Dabei werden Ausführungsformen, wie sie in
den Ansprüchen definiert sind, normalerweise nicht mehr wiederholt.
[0009] Der Brennerkopf 1 besteht vorzugsweise aus einer Chromstahlscheibe 13 mit aufgeschweisster,
1 1/2" (45,5 mm Innengewinde) Chromstahlgewindemuffe 14. In die Chromstahlscheibe
13 ist, vorzugsweise exzentrisch, die Halterung 15 für die Gasmischdüse 3 eingeschweisst.
Die Halterung 15 dient gleichzeitig als Anschluss für das bevorzugte 3/8" (16,5 mm
Innengewinde) Ethylenoxyd-Zufuhr-Rohrgewinde. Ferner sind in der Chromstahlscheibe
13 zwei Oeffnungen 16 und 17 für die Zündelektrode 4 und für die Ionisationselektrode
7 vorhanden. Die Chromstahlgewindemuffe 14 weist wenigstens eine Seitenöffnung 20
für Sekundärluft auf.
[0010] Die Halterung 15 weist im oberen Ende eine Befestigungsschraube 18 für die Gasmischdüse
3 auf.
[0011] Die Gasmischdüse 3 weist im Zentrum eine gebohrte Drosselschraube 10 auf.
[0012] Das Flammenrohr 5 mit 1 1/2" (45,5 mm) Aussengewinde ist vorzugsweise 150 mm lang.
[0013] Die Austrittsöffnungen 6 im Flammenrohr 5 können jede beliebige Form haben, wie etwa
Kreise, Dreiecke, Vierecke etc., Ellipsen, Ovale oder längliche Schlitze. Aus Kostengründen
und der Einfachheit halber bei der Herstellung sind kreisförmige Austrittsöffnungen
6 bevorzugt.
[0014] Die axiale Bohrung 12 im Flammenrohr 5 ist vorzugsweise deshalb vorhanden, damit
die Flamme sowohl beim Zünden, als auch bei grosser Ethylenoxyd-Konzentration "weicher"
ist. Fehlt diese axiale Bohrung 12, so bekommt die Flamme im oberen Teil des Flammenrohrs
5 eine zu hohe Geschwindigkeit.
[0015] Das Flammenrohr 5 ist normalerweise aus feuerfestem Metall, z. B. Kantal, gefertigt,
währenddem die übrigen Teile der erfindungsgemässen Vorrichtung gewöhnlich aus Chromstahl,
z. B. V4A, bestehen.
[0016] Die in der Gasmischdüse 3 vorhandenen Ausfräsungen 8 und Bohrungen 9 bewirken eine
optimale Durchmischung von Luft und Ethylenoxyd.
[0017] Die Flamme wird vorzugsweise mit einer Ionisationselektrode 7 überwacht. Bekanntlich
tritt eine Ionisation nur dann auf, wenn eine Flamme vorhanden ist. Zwischen Flamme
und umgebendem Flammenrohr fliesst ein Gleichstrom im Mikro-Ampèrebereich. Dieser
Strom kann für die genaue Kontrolle der Flamme ausgenützt werden.
[0018] Eine komplette erfindungsgemässe Anlage im Sinne eines illustrativen Ausführungsbeispieles
für die Verbrennung von dosierten Mengen an Ethylenoxyd kann wie folgt zusammengestellt
sein:
Ein Gasstrom, welcher aus Luft oder aus einem Luft/Ethylenoxydgemisch oder aus Ethylenoxyd
bestehen kann, wird über eine Flammen rückschlagsicherung 19 geleitet. Damit wird
eine mögliche Rückzündung verhindert. Diese Flammenrückschlagsicherung 19 ist zweckmässig
so konzipiert, dass der genannte Gasstrom, z. B. aus einem Sterilisationsgerät stammend,
mehr oder weniger ungehindert zur erfindungsgemässen Vorrichtung strömen kann. Damit
wird erreicht, dass sich in der Zufuhrleitung 2 kein unerwünschter Druck aufbauen
kann, welcher u. a. die Funktion eines vorgeschalteten Sterilisationsgerätes beeinflussen
könnte.
[0019] Zwischen der Flammenrückschlagsicherung 19 und der erfindungsgemässen Vorrichtung
befindet sich ein Druckwächter 21, auch Drucksensor genannt. Dieser Druckwächter
21 ist derart eingestellt, dass er jegliche Druckveränderungen feststellt. Jede Druckveränderung
wird als digitales Signal weitergeleitet. Diese Spannung wird einem Zündtransformator
22 zugeführt, welcher seinerseits die Zündelektrode 4 so lange unter Dauerzündung
hält, bis kein Fliessdruck mehr ansteht.
[0020] Neben dem Druckwächter 21 kann ein Manometer installiert sein. Dieses Manometer dient
der primären Einstellung des Druckwächters 21 und der visuellen Anzeige.
[0021] Ist nun im Gasstrom genügend Ethylenoxyd vorhanden, so wird dieses entzündet und
brennt sofort, und zwar so lange, bis aus der Zufuhrleitung 2 kein brennbares Gemisch
aus Ethylenoxyd und Luft mehr kommt. Einige Sekunden nach der Zündung ist das Flammenrohr
5 bereits auf Temperaturen über 500
o C erhitzt und glüht. Wenn der Gasstrom nicht mehr brennbar ist, so entzünden sich
Spuren von Ethylenoxyd an der äusseren Oberfläche des erhitzten Flammenrohres 5. Da
die Dauerzündung immer noch in Betrieb ist, wird nach einem möglichen temporären Konzentrationsabfall
an Ethylenoxyd automatisch wieder gezündet, wenn die Konzentration an Ethylenoxyd
wieder gross genug ist.
[0022] Diese oben beschriebene Anlage ist vorzugsweise in einem witterungsbeständigen Schrank
untergebracht. Dieser Schrank kann sowohl an einer Fassade als auch auf einem Dach
montiert werden. Das Flammenrohr 5 kann gegebenenfalls mit einem Feuerscheindämpfer
mit Luftzufuhrschlitzen abgedeckt sein.
[0023] In der Anlage, wie auch in der erfindungsgemässen Vorrichtung ablaufende wichtige
Funktionen, können mittels einem separaten Kontrollgerät, welches sich z.B. unmittelbar
neben einem Sterilisationsgerät befindet, überwacht werden.
[0024] Im Folgenden wird eine bevorzugte erfindungsgemässe Flammenrückschlagsicherung unter
Bezug auf Figur 4 beschrieben. Ausführungsformen, wie sie in den Ansprüchen definiert
sind, werden dabei normalerweise nicht mehr wiederholt.
[0025] Die Flansche 33 und 34 weisen vorzugsweise einen kreisförmigen Durchmesser von mindestens
120 mm, eine Dicke von mindestens 12 mm, eine aussenseitige zentrale Erhöhung 43 von
mindestens 5 mm, sowie eine zentrale Bohrung 36 von 1/2" (18,8 mm) auf. Die Ausdrehungen
37 für die Dichtungsringe 38 sind vorzugsweise mindestens 1 mm tief. Die kegelstumpfförmigen
Ausnehmungen 35 verlaufen vorzugsweise in einem Winkel von wenigstens 15
o.
[0026] Der Hohlzylinder 32 weist vorzugsweise eine Länge von wenigstens 95 mm, sowie eine
Wanddicke von mindestens 5 mm und einen Innendurchmesser von 70 mm auf.
[0027] Selbstverständlich können, wenn ein grösserer oder ein kleinerer Gasdurchsatz gewünscht
ist, grössere oder kleinere Dimensionen der erfindungsgemässen Vorrichtung hergestellt
werden.
[0028] Die Körnung des Füllkörpers 31, vorzugsweise Siliciumcarbid, wird je nach erforderlicher
und/oder gesetzlich vorgeschriebener Spaltweite ausgewählt.
1. Anlage für die Verbrennung von brennbaren Abgasen, insbesondere Ethylenoxyd, dadurch
gekennzeichnet, dass sie einen Anschluss (50) für den Einlass der genannten brennbaren
Abgase, eine mit dem Anschluss (50) direkt verbundene Flammenrückschlagsicherung (19),
eine Vorrichtung (51) für die Verbrennung von brennbaren Abgasen, insbesondere Ethylenoxyd,
einen Druckwächter (21), welcher sich zwischen der genannten Flammenrückschlagsicherung
(19) und der genannten Vorrichtung (51) befindet, und einen Zündtransformator (22)
aufweist, wobei der genannte Druckwächter (21) so gebaut ist, dass er jede Druckveränderung
als digitales Signal an den genannten Zündtransformator (22) weitergibt.
2. Vorrichtung für die Verbrennung von brennbaren Abgasen, insbesondere Ethylenoxyd,
beispielsweise zum Betrieb der Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
sie einen Brennerkopf (1) mit einem Anschluss (2) für die Zufuhr brennbarer Abgase,
insbesondere Ethylenoxyd, eine Gasmischdüse (3) mit Drallwirkung, wenigstens eine
Öffnung (20) für Sekundärlufteinlass, sowie eine Zündelektrode (4), und ein auf den
genannnten Brennerkopf (1) aufschraubbares Flammenrohr (5) mit Austrittsöffnungen
(6) für die Verbrennungsprodukte und für die Flammenführung aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich noch eine
Ionisationselektrode (7) für die Ueberwachung der Flamme aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Gasmischdüse (3) wenigstens 4, vorzugsweise 8, schräg und symmetrisch angeordnete
Ausfräsungen (8) im äusseren Randbereich aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Gasmischdüse (3) wenigstens 4, vorzugsweise 8, Bohrungen (9) axial und symmetrisch
um das Zentrum der Düse angeordnet aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Gasmischdüse (3) im Zentrum eine Drosselschraube (10) mit einer Mittelbohrung aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Flammenrohr (5) in seiner oberen Hälfte, vorzugsweise in den oberen zwei Dritteln,
seiner gesamten Länge Austrittsöffnungen (6), vorzugsweise kreisförmige Austrittsöffnungen,
aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das
Flammenrohr (5) am oberen Ende zur Flammenteilung einen eingelassenen, kegelstumpfförmigen
Körper (11) mit einer axialen Bohrung (12) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Flammenrohr (5) aus feuerfestem Metall, z. B. Kantal, gefertigt ist.
10. Flammenrückschlagsicherung, beispielsweise zum Betrieb der Anlage nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen mit einem Füllkörper (31), welcher einen
Gasstrom mehr oder weniger ungehindert durchfliessen lässt, gefüllten Hohlzylinder
(32), einen oberen Flansch (33) und einen unteren Flansch (34), wobei die genannten
Flansche zueinander gerichtete, kegelstumpfförmige Ausnehmungen (35) und zentrale
Bohrungen (36), Ausdrehungen (37) für Dichtungsringe (38), welche zwischen dem genannten
Hohlzylinder (32) und den genannten Flanschen (33) und (34) zu liegen kommen, sowie
Bohrungen (39) mit oder ohne Gewinde, durch welche Befestigungsschrauben (40) geführt
sind, welche den Hohlzylinder (32) zwischen den Flanschen (33) und (34) zusammenhalten,
aufweist.
11. Flammenrückschlagsicherung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der
Füllkörper (31) flammenhemmendes Material, insbesondere Siliciumcarbid, enthält.
12. Flammenrückschlagsicherung nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass der Füllkörper (31) in Fliessrichtung des Gasstromes folgenden Aufbau aufweist:
a. einen Chromstahlfilter (41) in Form eines Netzes oder Siebes,
b. Chromstahlwatte und/oder Chromstahlwolle (42), vorzugsweise in einer Schichtdicke
von mindestens 20 mm,
c. einen weiteren Chromstahlfilter (41) in Form eines Netzes oder Siebes,
d. flammenhemmendes Material (31), insbesondere Siliciumcarbid, welches den Rest des
Hohlzylinders (32) nahezu auffüllt, und
e. einen abschliessenden Chromstahlfilter (41) in Form eines Netzes oder Siebes.
13. Flammenrückschlagsicherung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Flansche (33) und (34), sowie die Befestigungsschrauben (40) aus Chromstahl
gefertigt sind.
14. Flammenrückschlagsicherung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass der Hohlzylinder (32) aus feuerfestem, hitzebeständigem Glas oder aus Chromstahl
gefertigt ist.
15. Flammenrückschlagsicherung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtungsringe (38) druck-, hitze- und säurebeständig sind und vorzugsweise
aus Klingerit oder aus Teflon gefertigt sind.
16. Flammenrückschlagsicherung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass sie 4 symmetrisch angeordnete Befestigungsschrauben (40) aufweist.
17. Flammenrückschlagsicherung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
dass die Flansche (33) und (34) aussenseitig zentrale Erhöhungen (43) zu ihrer Verstärkung
aufweisen.