[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausbessern von Astlöchern bei Schnittholz,
insbesondere Brettern, bei welchen in das Schnittholz im Bereich des Astloches ein
Loch gebohrt und in das Loch ein zylindrischer Dübel eingesetzt wird.
[0002] Weiters bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
mit einer Bohrmaschine, einer mit Bohrspindel und Bohrer und einem Trägerrahmen für
die Bohrmaschine mit einer Halterung und einem Auflageteil. Außerdem bezieht sich
die Erfindung auf einen Dübel.
[0003] Es ist bekannt, daß Bretter bzw. Schnittholz im allgemeinen Äste oder Astlöcher aufweisen.
Dies kommt daher, daß bei jungen Bäumen während des Wachsens die bodennahen Äste absterben
und anschließend umwachsen werden. Diese Äste sind in den Brettern vielfach nur eingeklemmt
und haften lediglich auf Grund ihrer Reibung. Beim Trocknen der geschnittenen Bretter
kommtes oft dazu, daß die nichtverwachsenen Aststücke ausfallen .
[0004] Dadurch ergibt sich, daß für die Verarbeitung insbesondere Bretter mit wenigen gewachsenen
Ästen gesucht waren und diese Bretter den höchsten Preis erzielten. Bretter mit bereits
ausgefallenen Ästen konnten vielfach nur als Abfall- und Brennholz verwendet werden.
[0005] Insbesondere nach dem Aufkommen und dem immer stärker Umsichgreifen einer rustikalen
Geschmacksrichtung werden auch bei der Möbelherstellung und beim Auskleiden von Wänden
gerne Bretter verwendet, die einen nicht unbeträchtlichen Anteil an Ästen aufweisen,
da diese Bretter zum Unterschied von gänzlich astfreien Brettern äußerst natürlich
wirken.
[0006] Aus den deutschen Offenlegungsschriften 34 03 248 und 34 03 632 ist es bekannt, bestehende
Astlöcher auszubohren und Holzdübel in die Bohrung einzuleimen. Weiters ist es bekannt,
nach dem Ausbohren der Äste bzw. Astlöcher an Stelle von Holzdübeln Scheiben von dünnen
Ästen in das Brett einzuleimen. Obwohl derartige Scheiben an sich ein natürliches
Material sind, wirken sie im Brett oft als Fremdkörper, da die Astlöcher in den seltensten
Fällen kreisrund, sondern zumindestens in den Grundzügen elliptisch sind.
[0007] Die nach dem bekannten Stand der Technik ausgebohrten Astlöcher und die eingesetzten
Scheiben sind jedoch in allen Fällen kreisrund, wodurch die Maserung des Brettes gestört
ist und die Oberflächenstruktur des Brettes einen gekünstelten Charakter erhält.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
bei dem beim Einsetzen der Dübel einerseits ein sehr natürliches Aussehen des Brettes
erreicht wird und andererseits nur sehr kleine Löcher gebohrt werden müssen, sodaß
die dem Astloch benachbarte Maserung des Brettes nicht oder nur geringfügig gestört
wird.
[0009] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Loch schräg zur Oberfläche des
Schnittholzes gebohrt und anschließend ein Dübel mit mindestens einer elliptischen
Stirnfläche eingesetzt wird.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrmaschine
in der Halterung in bezug auf die Werkstücksoberfläche schräg gehalten ist und daß
der Auflageteil mindestens einen Vakuum- bzw. Unterdruckansaugfuß umfaßt.
[0011] Der erfindungsgemäße Dübel ist dadurch gekennzeichnet, daß die plane Stirnfläche
in bezug auf den Dübelkörper schräg ausgerichtet ist.
[0012] Vorzugsweise weist der Dübel zwei schräge Stirnflächen auf, die zueinander parallel
sind.
[0013] Vorteilhaft ist vorgesehen, daß das Loch in einem Winkel von ca. 35
o zur Oberfläche des Schnittholzes, beispielsweise Bretter gebohrt wird.
[0014] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen eingehend beschrieben.
[0015] Die Fig. 1 zeigt schaubildlich einen Abschnitt eines Brettes; die Fig. 2 zeigt schaubildlich
einen erfindungsgemäßen Dübel; die Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch ein Brett
mit erfindungsgemäßen Bohrungen und die Fig. 4 zeigt ein Brett mit der aufgesetzten
erfindungsgemäßen Vorrichtung im Schaubild.
[0016] Wie aus der Fig. 1 ersichtlich, weist das Brett 1 kerbenartige Astlöcher 2 auf. Diese
kerbenartigen Astlöcher können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 3 gemäß Fig.
4 ausgebohrt werden. Die Bohrmaschine 4 lagert dabei in einem Trägerrahmen 5, der
einen Auflageteil 6 und eine Halterung 7 aufweist. Der Auflageteil 6 ist bei der Durchführung
des Verfahrens, d.h. beim Bohren der Astlöcher, direkt auf das Brett 1 aufsetzbar
und er weist mindestens einen Saugfuß 8 auf, mittels dem er auf dem Brett 1 fest verankerbar
ist.
[0017] Über eine Leitung 9 ist der Saugfuß 8 mit einer vorzugsweise kontinuierlich arbeitenden
Vakuumpumpe verbunden.
[0018] Diese Art der Befestigung ermöglicht eine schnelle Verankerung des Trägerrahmens
5 auf dem Brett 1 und sie ist auch geeignet, die auftretenden Schrägkräfte aufzunehmen.
[0019] Durch die in bezug auf den Auflageteil 6 schräge Halterung 7 ist die Bohrmaschine
4 schräg gehalten und das kombinierte Bohr-Fräswerkzeug 10 befindet sich in einem
Winkel von 35
o zur Oberfläche des Brettes 1.
[0020] In das Brett 1 werden vorzugsweise Sacklöcher 11 eingebohrt. Es können jedoch insbesondere
bei sehr dünnen Brettern auch durchgehende Bohrungen 12 gebohrt werden.
[0021] In die eingebohrten schrägen Bohrungen 11,12 werden die erfindungsgemäßen Dübel 13
eingesetzt. Die Dübel 13 weisen einen zylindrischen Dübelkörper 14 und eine plane,aber
schräge und daher elliptische Stirnfläche 15 auf.
[0022] Der Halt der Dübel 13 in den Bohrungen 11,12 kann, falls gewünscht, durch einen Kleber
verbessert werden.
[0023] Durch das erfindungsgemäße Verfahren und den Einsatz der erfindungsgemäßen Dübel
können die Bohrungen 11,12 zum Ausbohren der Astlöcher sehr klein gehalten werden
und es wird eine sehr natürlich wirkende Brettoberfläche erzielt.
1. Verfahren zum Ausbessern von Astlöchern bei Schnittholz, insbesondere Brettern,
bei welchen in das Schnittholz im Bereich des Astloches ein Loch gebohrt und in das
Loch ein zylindrischer Dübel eingesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Loch
(11, 12) schräg zur Oberfläche des Schnittholzes gebohrt und anschließend ein Dübel
(13) mit mindestens einer elliptischen Stirnfläche (15) eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Loch (11, 12) in einem
Winkel von ca. 35 o zur Oberfläche des Schnittholzes, beispielsweise Brett (1) gebohrt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Bohrmaschine
mit Bohrspindel und Bohrer und einem Trägerrahmen für die Bohrmaschine mit einer
Halterung und einem Auflageteil, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrmaschine (4)
in der Halterung (7) in bezug auf die Werkstücksoberfläche schräg gehalten ist und
daß der Auflageteil (6) mindestens einen Vakuum- bzw. Unterdruckansaugfuß (8) umfaßt.
4. Dübel zum Einsatz bei einem Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 mit einem zylindrischen
Dübelkörper (13) und mindestens einer planen Stirnfläche, dadurch gekennzeichnet,
daß die plane Stirnfläche (15) in bezug auf die Dübellängsachse schräg ausgerichtet
ist.
5. Dübel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei schräge Stirnflächen
(15) aufweist, die zueinander parallel sind.