[0001] Die Erfindung betrifft eine Entlülftungsvorrichtung für Toiletten, Toiletteanlagen,
WC-Bad-Kombinationen usw., gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Aufgabe solcher Entlüftungsvorrichtungen ist es, die Abluft von Toiletteanlagen unter
möglichst geringer Geruchsbelästigung im Toilettenraum selbst abzusaugen. Die Absaugstellen
können unter anderem im Sitzbereich von WC-Sitzen angebracht sein bzw. unmittelbar
an ein vorgesehenes Fallrohr der Spülung anschließen. In den meisten Fällen wird
das Gebläsegehäuse auf der Wand des Toilettenraumes montiert oder in diese Wand versenkt,
wobei es durchaus üblich ist, das Gebläsegehäuse mit geringem Höhenabstand von der
Sitzhöhe der WC-Schalen anzubringen. Aus der EP-A1-0 289 696, der FR-A-26 18 816
und der US-A-37 63 505 ist es bekannt, die gesamte Abluft durch ein Kohlefilter zu
leiten und in den Toilettenraum zurückzuführen, was an sich gegenüber der Abführung
der Abluft nach außen nur eine geringere Verminderung der Geruchsbelästigung bedingt.
[0003] Trotz der vorgesehenen Entlülftungsvorrichtung, die vorzugsweise über Lichtschalter
oder Berührungsschalter bzw. sonstige Fühler nur während der tatsächlichen Benültzungszeit
der Toiletteanlage eingeschaltet wird, wobei Nachlaufzeiten nach Benützung der Anlage
über Zeitschalter vorgegeben werden können, ist zwangsweise im Toilettenraum eine
gewisse Geruchsbelästigung vorhanden. Es ist bekannt, im Toilettenraum Duftkissen
oder sonstige desodorierende Mittel in Verdunstungsvorrichtungen anzubringen bzw.
dem Spülwasser Duftstoffe oder desodorierende Mittel zuzusetzen bzw. in WCSchalen
in Körbchen gehaltene, durch das Spülwasser teilweise ab- und aufgelöste Preßkörper
aus duftenden oder desodorierenden Spülmitteln einzubringen, die bei jeder Spülung
aktiviert werden.
[0004] Abgesehen von der Notwendigkeit, die Duftstoffe und desodorierenden Mittel zusätzlich
anzubringen, hat die bisher übliche Art der Desodorierung verschiedene Unzukömmlichkeiten.
Die meisten vorgesehenen Einrichtungen sind bei der Duftstoffabgabe unabhängig von
der Benützungsfrequenz der Toiletteanlagen, so daß bei einer mittleren Einstellung
der Duftstoffabgabe bei starker Benützungsfrequenz die Duftstoffabgabe nicht zur
Überdekcung der üblen Gerüche ausreicht, bei geringer Benutzungsfrequenz aber, wenn
auch die Entlüftungsvorrichtung nur entsprechend selten eingeschaltet wird, eine
zu starke Anreicherung der Raumluft mit den Duftstoffen bzw. sonstigen desodorierenden
Mitteln stattfindet.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, unter Verwendung einer Entlüftungsvorrichtung der
eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln die Möglichkeit zu schaffen, in Toiletteräumen
Duftmittel und Desodorierungsmittel dosiert und in von der Benützungsfrequenz abhängigem
Ausmaß abzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Entlüftungsvorrichtung erfolgt die Duftstoffabgabe bzw.
die Abgabe eines desodorierenden Mittels an die Raumluft im Toiletteraum im wesentlichen
durch Einschaltung der Entlüftungsvorrichtung, wobei selbstverständlich auch Varianten
möglich sind, nach denen man vorsieht, daß bei nicht eingeschalteter Entlüftungsvorrichtung
eine ganz geringe Luftzirkulation um die Duftkissen od. dgl. möglich ist, wobei die
Duftstoffabgabe bei Einschaltung der Entlüftungsvorrichtung entsprechend verstärkt
wird. Der notwedige Aufwand ist insgesamt gesehen geringer, als jener der filr die
Anbringung gesonderter Duftkissen im Toilettenraum notwedig ist, wozu noch kommt,
daß für diese Duftkissen keine gesonderten Halterungen im Toilettenraum angebracht
werden müssen. Die Duftstoffabgabe kann gezielt in den Aufenthaltsbereich der jeweiligen
Toilettenbenützer geleitet werden, so daß mit geringsten Mengen an Duftstoff bzw.
Desodorieungsmittel die subjektiv feststellbare Geruchsbelästigung der Toilettenbenützer
weitgehend ausgeschaltet werden kann. Wie schon erwähnt wurde, ist das Gebläsegehäuse
normalerweise von Haus aus in einer für die Duftstoffabgabe günstigen Höhe abgebracht,
wobei man bei der Erstellung von Neuanlagen auf eine entsprechende Montagehöhe achten
wird. Bei ungünstiger Anbringungshöhe des Gebläsegehäuses kann man von dem den Duftstoffbehälter
tragenden Gebläsegehäuse Luftleitungen zu im richtigen Höhenbereich befindlichen Austrittsöffnungen
führen. Da ein kleiner Bruchteil der Abluft selbst für die Aktivierung der Duftabgabe
ausgenützt wird, sind am Gebläse selbst kaum Änderungen notwedig und es ist auch möglich,
bestehende Anlagen im Nachhinein entsprechend auszustatten.
[0008] Bei einer Weiterbildung gemäß Anspruch 2 bewirken die Luftleitflächen eine ausreichende
Ableitung von Luft in die Nebenleitung ohne wesentliche Störung des Hauptluftstromes.
[0009] Die Ausführung nach Anspruch 3 ermöglicht eine rasche Montage bzw. Demontage des
Duftstoffbehälters. Im Ansatzstutzen oder Rohrstück kann eine Drosselschraube oder
eine sonstige Einstelleinrichtung zur Regelung des Luftdurchsatzes eingreifen, so
daß es möglich wird, die Duftstoffabgabe den jeweiligen Wünschen bzw. Bedürfnissen
mit einfachen Mitteln anzupassen.
[0010] Bei den meisten verwendeten Entlüftungsvorrichtungen der gegenständlichen Art ist
das Gebläsegehäuse in einem seine Montage in einer Wandvertiefung ermöglichenden
Montagegehäuse mit abnehmbarem Deckel untergebracht. Hier ist eine Ausbildung gemäß
Anspruch 5 vorteilhaft.
[0011] Vorzugsweise wird zur Erleichterung der Unterbringung ein verhältnismäßig flacher
Behälter für den Duftstoff bzw. das Duftkissen verwendet. Anspruch 6 gibt eine vorteilhafte
Ausbildung an.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden
Zeichnungsbeschreibung.
[0013] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es
zeigen
Fig. 1 den Deckel eines Montagegehäuses für das Gebläse einer Entlüftungsvorrichtung
in Ansicht,
Fig. 2 eine Ansicht des Gebläsegehäuses,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2,
Fig. 4 eine Schale zur Bildung eines Duftkissenbehälters bei abgenommener zweiter
Schale in Draufsicht,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4,
Fig. 6 eine mögliche Ausführung einer Deckelschale für die Schale nach den Fig. 4
und 5,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 6,
Fig. 8 eine zweite mögliche Ausführungsform einer Deckelschale für die Schale nach
den Fig. 4 und 5 und
Fig. 9 eine Einstellschraube zur Regelung des Luftdurchsatzes in Ansicht.
[0014] Die Entlüftungsvorrichtung besitzt ein vorzugsweise in eine Raumwandung versenktes
(nicht dargestelltes) Montagegehäuse, für das ein Deckel 1 nach Fig.1 vorgesehen ist
und in dem ein Entlüftungsgebläse 2 nach Fig. 2 befestigt wird. Vom Entlüftungsgebläse
2 wurden nur das mit Hilfe von Haltepratzen 3 befestigbare Gebläsegehäuse 4, eine
verstellbare Segmentscheibe 5 zur Einstellung des Luftdurchsatzes, saugseitige Anschlüsse
6 für Absaugleitungen zu verschiedenen Absaugstellen und ein druckseitiger Anschluß
7 für eine Abluftleitung dargestellt. Die Segmentscheibe 5 kann durch eine Öffnung
8 des Montagedeckels 1 hindurch verdreht werden.
[0015] Beim Ausführungsbeispiel ist das Gebläsegehäuse 4 als Spiralgehäuse ausgeführt.
In der Nähe des Anschlußstutzens 7 ist in der Gehäusewand eine Öffnung 9 vorgesehen,
von der in die druckseitige Abluftführung des Gehäuses 4 Leitflächen 10 zur Ableitung
eines kleinen Bruchteiles der Abluft in die Öffnung 9 und ein nach außen über die
Öffnung 9 vorstehendes Rohr 11 einragen.
[0016] Ein Duftstoffbehälter 12 ist in eine Einrastvertiefung 13 des Montagegehäusedeckels
1 eingesetzt. Dieser Duftstoffbehälter besitzt einen seitlichen Ansatz 14 und besteht
aus zwei Schalen 15, 16 bzw. 15, 17 nach den Fig. 4 bis 7 bzw. 4, 5 und 8. Dabei wird
jeweils die Schale 16 bzw. 17 auf die Schale 15 nach Art eines Aufsatzdeckels aufgesetzt
und verrastet. An die Schale 15 ist ein Ansatzstutzen 18 angeformt, der auf das Rohr
11 aufsteckbar ist, wobei dieser Aufsteckvorgang auch beim Aufsetzen des Deckels
1 bewirkt wird. Die Schale 16 bzw. 17 besitzt eine mit der Öffnung des Ansatzstutzens
18 fluchtende Öffnung 19, die nach außen hin durch eine Drosselschraube 20 abgeschlossen
wird, wobei über die Drehstellung der gemäß Fig. 9 ausgebildeten, abgesetzten Drosselschraube
die Luftdurchsatzmenge eingestellt werden kann.
[0017] In der Schale 15 sind warzenartige Auspressungen 21 angebracht, auf die Duftkissen
23 aufgesteckt sind, wobei zwischen den Duftkissen 23 Luftführungswege 22 zu einer
in der Schale 16 bzw. 17 angebrachten Luftaustrittsöffnung 24 freibleiben. Die Luftaustrittsöffnung
24 gibt die zugeführte Luft in ein Verteilerrohr 25 ab. Die Luftaustrittsöffnung 24
kann je nach Wunsch bzw. Ausbildung des Duftkissens an verschiedener Stelle der Schale
16 bzw. 17 angebracht sein. Eine Kombination aus Schalen 15 und 16 bei Anordnung der
Öffnungen 19, 24 im oberen Bereich des dann stehend vorzusehenden Behälters 12 wird
sich empfehlen, wenn dicht schließende Schalenbehälter verwendet und ein halbflüssiges
oder flüssiges Desodorierungsmittel mit oder ohne eigene Duftkissen 23 eingefüllt
wird.
1. Entlüftungsvorrichtung für Toiletteanlagen mit in einem in dem zu entlüftenden
Raum anbringbaren Gehäuse (1) vorgesehenen, ein- und ausschaltbaren Gebläse (2),
das die von einer oder mehreren Absaugstellen angesaugte Abluft druckseitig in eine
Abluftleitung (7), einen Abluftschacht od. dgl. fördert, dadurch gekennzeichnet,
daß am Gebläsegehäuse (1) eine Wechselhalterung (11) für einen als Duftstoffbehälter
(12) oder Duftkissen ausgebildeten Duftspender vorgesehen ist und von der Abluftleitung
oder der Druckseite des Gebläses (2) eine Nebenleitung (11) abzweigt, die einen kleinen
Bruchteil der Abluft über oder durch den Duftspender (12) zu einem oder mehreren im
Gebläsegehäuse vorgesehenen Auslässen (24) leitet.
2. Entlüftungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenleitung
(11) von einer Wandöffnung (9) des druckseitigen Luftführungsteiles des Gebläsegehäuses
(4) abzweigt, wobei der Wandöffnung im Gebläseluftstrom liegende Lutleitflächen (10)
zugeordnet sind.
3. Entlüftungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
aus der Wandöffnung (9) ein Rohrstück (11) herausführt, auf das ein Ansatzstutzen
(18) des Duftspenders (12) aufsteckbar ist.
4. Entlüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Ansatzstutzen (18) oder das Rohrstück (11) eine Drosselschraube (20) zur
Einstellung des Luftdurchsatzes eingreift.
5. Entlüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wechselhalterung (13) für den Duftspender (12) in einem abnehmbaren Deckel
(11) des Montagegehäuses für das Gebläse (2) vorgesehen ist.
6. Entlüftungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß für ein den Duftspender bildendes Duftkissen (23) ein aus zwei Schalen (15, 16;
15, 17) zusammensetzbarer Behälter (12) vorgesehen ist, bei dem die eine Schale (15)
den Ansatzstutzen (18) zum Anschluß an die Nebenleitung (11) trägt, in der anderen
Schale (16, 17) wenigstens eine Luftaustrittsöffnung (24) vorgesehen ist und wenigstens
eine Schale an der zur anderen Schale gerichteten Seite Warzen, Stifte od. dgl. (21)
zur Befestigung des Duftkissens trägt, wobei im Duftkissen (23) selbst und/oder zwischen
Duftkissen und Schalenwanderung von der Eintrittsöffnung des Ansatzstutzens (18) zur
Luftaustrittsöffnung (24) führende Luftführungswege (22) ausgespart sind.