[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher mit mindestens einer, vorzugsweise metallischen
Rohrplatte und einer Mehrzahl von in Bohrungen dieser Rohrplatte angeordneten Rohren
aus Kunststoff, vorzugsweise PTFE, die zur Trennung der beiden am Wärmeaustausch beteiligten
Medien druckdicht an der Rohrplatte befestigt sind.
[0002] Bei der Herstellung von Wärmetauschern für korrosive Medien besteht der Wunsch, den
metallischen Werkstoff insbesondere der Rohre durch geeignete Kunststoffe, vorzugsweise
Polytetrafluoräthylen zu ersetzen, da derartige Kunststoffe kostengünstiger sind
als korrosionsbestandige metallische Werkstoffe. Derartige Wärmetauscher mit aus Kunststoff
hergestellten Rohren werden in der letzten Zeit häufiger für Anlagen benutzt, durch
die die im Rauchgas enthaltene Wärme ausgenutzt wird. Die Kunststoffrohre ergeben
hierbei auch den Vorteil, daß bei der Rauchgasabkühlung der Taupunkt des Rauchgases
unterschritten werden kann, weil die Kunststoffrohre auch für diesen Fall korrosionsbeständig
sind.
[0003] Die für die Herstellung der Wärmetauscherrohre verwendeten Kunststoffe, bei denen
es sich vorzugsweise um gesättigte Fluorkunststoffe handelt, zeichnen sich neben einem
ausgepräg ten Kriechverhalten bei erhöhten Temperaturen durch ungerfähr zehnfache
Temperaturausdehnung im Vergleich zu Metall aus. Dies bedeutet, daß bei einem Bündel
aus Kunststoffrohren die relativen Verschiebungen der Rohre gegenüber den sie umgebenden
metallischen Wänden erhebliche Werte erreichen, so daß konstruktiv für eine Kompensation
der unterschiedlichen Ausdehnungen gesorgt und sichergestellt werden muß, daß es
auch aufgrund der großen Relativbewegungen nicht zu Verklemmungen und Verlagerungen
der Rohre gegenüber den Rohrhalterungen und Gehäusen kommen kann.
[0004] Ein weiteres Problem bei der Herstellung von Wärmetauschern unter Verwendung von
Kunststoffrohren ist die druckdichte Befestigung der Enden der Kunststoffrohre an
der zugehörigen Rohrplatte. Insvesondere wenn diese aus einem metallischen Werkstoff
hergestellt ist, muß trotz des Kriechens der Kunststoffrohre und trotz deren großer
Längenänderung beim An- und Abfahren des Wärmetauschers für die notwendige Druckdichtigkeit
der Verbindung zwischen Rohrplatte und Rohren gesorgt werden.
[0005] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine preiswerte und zu Reparaturzwecken lösbare sowie druckdichte Befestigung
von Kunststoffrohren an ebenen oder gebogenen Rohrplatten zu schaffen, die insbesondere
aus Metall bestehen, aber auch aus Kunststoff hergestellt sein können.
[0006] Die
Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Rohr zur Befestigung an der Rohrplatte am jeweiligen Ende mit einem einstückig aus
dem Rohrende gebildeten Flanschring versehen ist, der an einer die jeweilige Bohrung
in der Rohrplatte umgebenden ringförmigen Auflagefläche anliegt und durch ein elastisches
Be festigungselement gehalten ist.
[0007] Durch die Erfindung ergibt sich eine einfach und preiswert herstellbare druckdichte
Befestigung der Kunststoffrohre von Wärmetauschern an den zugehörigen Rohrplatten,
die auch eine Reparatur bzw. den Austausch einzelner Rohre ermöglicht. Der am jeweiligen
Rohrende einstückig mit diesem ausgebildete Flanschring kann auf einfache Weise durch
Verformen des Rohrendes unter Wärmeeinwirkung hergestellt werden. Die für diesen
Flanschring erforderliche ringförmige Auflagefläche um die jeweilige Bohrung in der
Rohrplatte ist auf einfache Weise durch eine zusätzliche Aufbohrung der Rohrplatte
herstellbar, die in einem Arbeitsgang zusammen mit der Durchgangsbohrung hergestellt
werden kann. Bei dem zur Festlegung des Rohrendes an der Rohrplatte verwendeten elastischen
Befestigungselement handelt es sich um ein preiswertes, handelsübliches Bauelement,
dessen Montage einfach und preiswert ist.
[0008] Um die Dichtwirkung zu erhöhen, kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung zwischen
der Rohrplatte und jedem Rohr ein Dichtungsring angeordnet sein.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Befestigungselement durch
einen tellerfederartigen Haltering gebildet, der mit seinem Außenrand an der Wand
der zur Erzeugung der Auflagefläche für den Flanschring vorgesehenen Aufbohrung
anliegt und mit einem Teil seiner Stirnfläche am Flanschring anliegt. Durch einen
derartigen Haltering wird der Flanschring des Rohres stets zuverlässig gegen die ringförmige
Auflagefläche der Rohrplatte gedrückt, so daß auch bei wechselnden Reparatur- und
Druckzuständen eine druckdichte Abdichtung zwischen Rohr und Rohrplatte sichergestellt
ist.
[0010] Während es im Normalfall ausreicht, den erfindungsgemäß am Rohrende gebildeten Flanschring
durch eine ebene, rechtwinklig zur rohrachse liegende Ringscheibe zu bilden, kann
es bei höheren Anforderungen an die Druckdichtigkeit gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung vorteilhaft sein, den Flanschring mit U-förmigen Querschnitt in der
Art einer Umbördelung um 90° bis 180° auszubilden. Hierdurch kann insbesondere die
Formstabilität des Flanschringes erhöht werden. Außerdem ist es bei dieser Gestaltung
möglich, den Dichtring innerhalb des U-förmigen Querschnittes des Flanschringes zwischen
diesem und der an der Rohrplatte ausgebildeten Auflagefläche anzuordnen.
[0011] Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen
Wärmetauschers anhand der Ausgestaltung und Verbindung des Endes eines Kunststoffrohres
mit dem zugehörigen Teil einer Rohrplatte dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Rohrendes
und einen Schnitt durch den zugehörigen Teil der Rohrplatte,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit zusätzlicher Anordnung eines
Dichtringes und
Fig. 3 eine weitere, den Figuren 1 und 2 entsprechende Darstellung einer dritten
Ausführungsform.
[0012] In allen drei Darstellungen ist ein Teil einer Rohrplatte 1 eines im übrigen nicht
dargestellten Wärmetauschers oder Sammlers zu erkennen; diese Rohrplatte 1 ist mit
durchgehenden Bohrungen la versehen, in die jeweils ein Rohr 2 aus Kunst stoff, vorzugsweise
Polytetrafluoräthylen eingesetzt ist. Dieses Rohr 2 ist an seinem Ende zur Befestigung
an der Rohrplatte 1 mit einem einstückig aus dem Rohrende gebildeten Flanschring
2a versehen. Dieser Flanschring 2a verläuft beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
rechtwinklig zur Längsachse des Rohres 2.
[0013] Um für diesen Flanschring 2a eine Auflagefläche 1b an der Rohrplatte 1 zu schaffen,
ist die Bohrung 1a mit einer Aufbohrung 1c größeren Durchmessers versehen, so daß
sich der notwendige Raum für den Flanschring 2a ergibt. In diesen durch die Aufbohrung
1b geschaffenen Raum ist ein elastisches Befestigungselement eingesetzt, das den
Flanschring 2a zuverlässig gegen die Auflagefläche 1b der Rohrplatte 1 drückt. Dieses
elastische Befestigungselement wird bei den Ausführungsbeispielen durch einen tellerfederartigen
Haltering 3 gebildet.
[0014] Wie die Zeichnungen erkennen lassen, liegt dieser Haltering 3 mit seinem Außenrand
an der Wand der zur Erzeugung der Auflagefläche 1b ausgeführten Aufbohrung 1c und
mit einem von seinem Innenrand ausgehenden Teil seiner Stirnfläche am Flanschring
2a des Rohres 2 an. Auf diese Weise wird ein ständiger Druck auf den Flanschring
2a des Rohres 2 ausgeübt, der diesen zuverlässig gegen die Auflagefläche 1b der Rohrplatte
1 drückt und hierdurch eine druckdichte Verbindung zwischen Rohr 2 und Rohrplatte
1 herstellt.
[0015] Um die Druckdichtigkeit dieser Verbindung zu erhöhen, kann gemäß Fig. 2 zwischen
Rohr 2 und Rohrplatte 1 ein Dichtring 4 eingefügt werden. Zur Aufnahme dieses Dichtringes
4, der beispielsweise ein O-Ring sein kann, kann entweder durch Abschrägen (wie
im linken Teil der Fig. 2) oder durch stufenartiges Aufbohren (wie im rechten Teil
der Fig. 2) der notwendige Einbauraum geschaffen werden.
[0016] Die Fig. 3 zeigt schließlich eine weitere Ausführungsmöglichkeit. Bei dieser Ausführung
ist das aus Kunststoff hergestellte Rohr 2 an seinem Ende mit einem Flanschring 2a
mit U-förmigem Querschnitt versehen, der in der Art eines Bördelvorganges um 180°
und durch gleichzeitiges Aufweiten aus dem Rohrende gebildet worden ist. Bei dieser
Ausführungsform wird die ringförmige Auflagefläche 1b durch eine Art Kragen 1d geschaffen,
der innerhalb der Aufbohrung 1c ausgebildet ist. Bei dieser Konstruktion ist der Dichtring
4 innerhalb des U-förmigen Querschnittes des Flanschringes 2a zwischen diesem und
der an der Rohrplatte 1 ausgebildeten Auflagefläche 1b angeordnet.
[0017] Bei allen Ausführungsbeispielen sorgt der tellerfederartige Haltering 3 dafür, daß
auch bei wechselnden Temperaturen und Drücken der jeweilige Flanschring 2a des Rohres
2 zuverlässig gegen seine Auflagefläche 1b an der Rohrplatte 1 gedrückt wird, um die
notwendige druckdichte Verbindung zu erzielen. Bei den Ausführungsbeispielen findet
der Wärmeaustausch beispielsweise zwischen einer in den Rohren 2 strömenden Flüssigkeit
und einem Gas statt, das die Außenseite der Rohre 2 umströmt. Sollte es bei derartigen
Wärmetauschern oder Sammlern erforderlich sein, einzelne Rohre 2, beispielsweise
wegen Beschädigung auszuwechseln, ist dies ohne weiteres dadurch möglich, daß die
entsprechenden Halteringe 3 entfernt, die Rohre 2 herausgenommen und durch neue Rohre
2 ersetzt werden und daß anschließend entsprechende Halteringe 3 eingesetzt werden.
Auch ein kurzzeitiger Verschluß defekter Rohre bei weiterlaufendem Wärmetauscherbetrieb
ist auf einfache Weise dadurch möglich, daß in die entsprechende Aufbohrung 1c in
der Rohrplatte 1 passende Verschlußstopfen eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0018]
1 Rohrplatte
1a Bohrung
1b Auflagefläche
1c Aufbohrung
1d Kragen
2 Rohr
2a Flanschring
3 Haltering
4 Dichtring
1. Wärmetauscher mit mindestens einer, vorzugsweise metallischen Rohrplatte (1) und
einer Mehrzahl von in Bohrungen (1a) dieser Rohrplatte (1) angeordneten Rohren (2)
aus Kunststoff, vorzugsweise Polytetrafluoräthylen, die zur Trennung der beiden am
Wärmeaustausch beteiligten Medien druckdicht an der Rohrplatte (1) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Rohr (2) zur Befestigung an der Rohrplatte (1) am jeweiligen Ende mit einem
einstückig aus dem Rohrende gebildeten Flanschring (2a) versehen ist, der an einer
die jeweilige Bohrung (1a) in der Rohrplatte (1) umgebenden ringförmigen Auflagefläche
(1b) anliegt und durch ein elastisches Befestigungselement (3) gehalten ist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Rohrplatte
(1) und jedem Rohr (2) ein Dichtring (4) angeordnet ist.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement
durch einen tellerfederartigen Haltering (3) gebildet ist, der mit seinem Außenrand
an der Wand der zur Erzeugung der Auflagefläche (1b) für den Flanschring (2a) vorgesehenen
Aufbohrung (1c) anliegt und mit einem Teil seiner Stirnfläche am Flanschring (2a)
anliegt.
4. Wärmetauscher nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flanschring (2a) mit U-förmigem Querschnitt in der Art einer Umbördelung
um 90° bis 180° ausgebildet ist.
5. Wärmetauscher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (4) innerhalb
des U-förmigen Querschnitts des Flanschringes (2a) zwischen diesem und der an der
Rohrplatte (1) ausgebildeten Auflagefläche (1b) angeordnet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Wärmetauscher mit mindestens einer, vorzugsweise metallischen Rohrplatte (1) und
einer Mehrzahl von in Bohrungen (1a) dieser Rohrplatte (1) angeordneten Rohren (2)
aus Kunststoff, vorzugsweise Polytetrafluoräthylen, die zur Trennung der beiden am
Wärmeaustausch beteiligten Medien druckdicht an der Rohrplatte (1) befestigt sind
und zur Befestigung an der Rohrplatte (1) am jeweiligen Ende mit einem einstückig
aus dem Rohrende gebildeten Flanschring (2a) versehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flanschring (2a) an einer die jeweilige Bohrung (1a) in der Rohrplatte (1)
umgebenden ringförmigen Auflagefläche (1b) anliegt und durch ein elastisches Befestigungselement
(3) gehalten ist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Rohrplatte
(1) und jedem Rohr (2) ein Dichtring (4) angeordnet ist.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement
durch einen tellerfederartigen Haltering (3) gebildet ist, der mit seinem Außenrand
an der Wand der zur Erzeugung der Auflagefläche (1b) für den Flanschring (2a) vorgesehenen
Aufbohrung (1c) anliegt und mit einem Teil seiner Stirnfläche am Flanschring (2a)
anliegt.
4. Wärmetauscher nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flanschring (2a) mit U-förmigem Querschnitt in der Art einer Umbördelung
um 90° bis 180° ausgebildet ist.
5. Wärmetauscher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (4) innerhalb
des U-förmigen Querschnitts des Flanschringes (2a) zwischen diesem und der an der
Rohrplatte (1) ausgebildeten Auflagefläche (1b) angeordnet ist.