| (19) |
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(11) |
EP 0 393 301 B2 |
| (12) |
NEUE EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
| (45) |
Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des Hinweises auf die Entscheidung über den
Einspruch: |
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24.07.1996 Patentblatt 1996/30 |
| (45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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09.06.1993 Patentblatt 1993/23 |
| (22) |
Anmeldetag: 06.01.1990 |
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| (51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B21D 1/05 |
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| (54) |
Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Zugrecken von dünnen Bändern, insbesondere
von metallischen Bändern
Method and apparatus for continuous straightening of strips, in particular sheet metal
strips
Procédé et appareil de dressage par étirage de façon continue de bandes minces, en
particulier de bandes métalliques
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| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT DE FR GB |
| (30) |
Priorität: |
18.04.1989 DE 3912676
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| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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24.10.1990 Patentblatt 1990/43 |
| (73) |
Patentinhaber: BWG BERGWERK- UND WALZWERK-MASCHINENBAU GMBH |
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D-47051 Duisburg (DE) |
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| (72) |
Erfinder: |
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- Noé, Oskar, Dipl.-Ing.
D-4330 Mülheim (Ruhr) (DE)
- Noé, Rolf, Dipl.-Ing.
D-4330 Mülheim (Ruhr) (DE)
- Noé, Andreas, Dr. mont. Dipl.-Ing.
D-4330 Mülheim (Ruhr) (DE)
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| (74) |
Vertreter: Honke, Manfred, Dr.-Ing. et al |
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Patentanwälte
Andrejewski, Honke & Partner,
Postfach 10 02 54 D-45002 Essen D-45002 Essen (DE) |
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 2 818 411 DE-C- 3 525 343 FR-A- 2 353 471
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DE-B- 2 439 260 DE-C- 3 525 343 FR-A- 2 608 946
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- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 10, no. 163 (M-487)(2219) 11 Juni 1986, & JP-A-61 17327
(HITACHI SEISAKUSHO K.K.) 25 Januar 1986,
- Stahl und Eisen (1971), Nr. 16, 5. August 1971, Seiten 929 bis 931
- Iron and Steel Engineer, Oktober 1970, Seiten 88 bis 90
- Blech Rohre Profile, 6/1972, Seiten 268 bis 272, "Die Entwicklung zum kontinuierlichen
Streckrichten"
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Zugrecken von metallischen
Bändern mit einer Banddicke zwischen 0,05 mm und 0,5 mm, insbesondere von Bändern
aus Strahl, Aluminium oder dergleichen Metallen, wonach das jeweilige Band einen Bremsrollensatz
und einen Zugrollensatz durchläuft und zwischen beiden Rollensätzen im Zuge seiner
Reckung in plastischem Bereich einem Streckzug unterworfen wird, welcher der Streckgrenze
bzw. Fließgrenze des Bandmaterials entspricht oder diese Streckgrenze geringfügig
übersteigt.
[0002] Im Zuge des Reckvorganges wird die plastische Längung des betreffenden Bandes aus
der Reduzierung der Banddicke und Bandbreite bezogen. Während die Banddickenreduzierung
nicht behindert wird, wird die Bandbreitenreduzierung in Querrichtung durch die Reibung
zwischen dem Band und den betreffenden Rollen so behindert, daß sich vom Bandrand
zur Bandmitte hin wachsende Querspannungen aufbauen und folglich im mittleren Bandbereich
größere plastische Verformungen als im Randbereich auftreten. Tatsächlich wird die
Bandbreiten reduzierung in Querrichtung insbesondere deshalb behindert, weil man mit
möglichst wenig Rollen hohe Streckzüge aufbauen will und folglich Rollen einsetzt,
deren Rollenmäntel mit einem Reibbelag aus Gummi, Kunststoff od. dgl. versehen sind.
Hierbei hat die letzte Rolle des Bremsrollensatzes sowie die erste Rolle des Zugrollensatzes
den maximalen Streckzug auf das Band gemäß einer Staffelung des Reibwertes e
µα zu übertragen. Jedenfalls werden die erzeugten Streckzüge so eingestellt, daß die
jeweilige Streckgrenze bzw. Fließgrenze des betreffenden Bandes zwischen der letzten
Bremsrolle und der ersten Zugrolle erreicht wird und eine beliebig einstellbare Bandlängung
erfolgt. Die hierbei auftretenden Längsspannungen verursachen die erwähnten Querspannungen,
welche vom Bandmaterial abhängig sind. Das Verhältnis von ε
Quer zu ε
Längs, der sogenannte Poisson'sche Beiwert µ, liegt für Metalle im Bereich zwischen 0,25
- 0,3. Wird einem Band eine Längsspannung aufgeprägt, so erfolgt eine Bandeinschnürung
sowohl im elastischen als auch im plastischen Bereich. Da das Band am Quergleiten
auf den Rollen gehindert wird, bauen sich die Querspannungen vom Rand zur Mitte hin
ansteigend auf. In Verbindung mit den Längsspannungen entstehen hierdurch in der Bandmitte
größere Längsformänderungen. Das gilt sowohl für die elastische als auch für die plastische
Verformung, so daß im Zuge des Reckvorganges mehr oder minder starke Mittenschüsseln
auftreten, die insbesondere bei Bändern für lithographische Zwecke nicht tragbar sind.
Außerdem treten bei der Reckung im plastischen Bereich Restspannungen in Längsrichtung
auf, die ungleichmäßig über die Bandbreite verteilt sind. Schneidet man ein solches
Band für verschiedene Druckformate in Längsstreifen, so weisen die jeweils innenliegenden
Kanten geringfügig längere Seiten als die außenliegenden Kanten auf, was ebenfalls
stört. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, daß sich das Band in die elastische
Beschichtung der Rollenmäntel eindrücken kann, so daß sich die Bandkanten im Randbereich
stärker als im mittleren Bandbereich in die Rollenmäntel einpressen.
[0003] Im übrigen ist eine Antriebseinrichtung für eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Recken von Bändern und Drähten bekannt, die mindestens zwei Spannsätze mit Spanntrommeln
aufweist, die über je ein Ausgleichsgetriebe von einem gemeinsamen Antriebsmotor angetrieben
werden, wobei alle Ausgleichsgetriebe über Spannsätze hinweg abwechselnd mit demselben
Hauptteil eines Planetengetriebes miteinander gekuppelt sind und an außen liegenden
Getrieben je ein Antriebsmotor angreift, von denen mindestens einer ein drehzahlregelbarer
Regelmotor ist. Für die Einstellung der Reckkraft zwischen den Spannsätzen wird ein
zweiter Antriebsmotor benötigt, der drehzahlregelbar ist, wobei dessen Drehzahl je
nach dem gewünschten Reckgrad gegenüber dem treibenden Motor auf eine abweichende,
geringere oder höhere Drehzahl einregelbar ist. Insgesamt soll hierdurch eine auf
einfache Weise den technologischen und kinematischen Anforderungen entsprechende Einstellung
der Drehmomente der Spanntrommeln erreicht werden (vgl. DE-A-2 818 411). Ferner kennt
man eine Zugreckanlage zum kontinuierlichen Zugrecken von metallischen Bändern, insbesondere
von Bändern aus Stahl, Aluminium oder dergleichen Metallen, mit einem Bremsrollensatz
und einem Zugrollensatz, wobei das jeweilige Band im Bremsrollensatz einem Streckzug
unterworfen wird, welcher der Streckgrenze des Bandmaterials entspricht. Zwischen
dem Bremsrollensatz und dem Zugrollensatz wird das betreffende Band einem zusätzlichen
Streckzug unterworfen, welcher eine Reckung im plastischen Bereich bewirkt. Der Antrieb
der Bremsrollen und der Zugrollen erfolgt - soweit sie angetrieben werden - mittels
eines gemeinsamen Antriebsmotors und zwischengeschalteter Getriebe (vgl. Iron and
Steel Engineer, Oktober 1970, Seiten 88 bis 90).
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
kontinuierlichen Zugrecken von metallischen Bändern mit einer Banddicke zwischen 0,05
mm und 0,5 mm der eingangs beschriebenen Art anzugeben, wonach die bei plastischer
Reckung auftretenden Bandqueränderungen auf ein Minimum reduziert und folglich die
Bildung von Mittenschüsseln sowie von über die Bandbreite ungleichmäßig verteilten
Restspannungen nahezu eliminiert werden.
[0005] Diese Aufgabe löst die Erfindung durch die Merkmale nach Anspruch 1. - Im Rahmen
der Erfindung wird, also nunmehr durch den Bremsrollensatz und Zugrollensatz jener
Streckzug erzeugt, welcher für die elastische Verformung des durchlaufenden Bandes
erforderlich ist. Den Rollen des Bremsrollensatzes und des Zugrollensatzes kommt also
ein verhältnismäßig hoher Streckzuganteil zu. Das stört jedoch deshalb nicht, weil
das Band im Zuge seiner elastischen Verformung keine bleibenden Queränderungen erfährt.
Dagegen erfolgt die plastische Verformung des Bandes im Zuge des Reckvorganges lediglich
im Bereich des Zugreckrollenpaares, dem der restliche und verhältnismäßig niedrige
Streckzuganteil zukommt. Es wird also der für die gewünschte Reckung des Bandes erforderliche
Streckzug auf einerseits den Bremsrollensatz und Zugrollensatz für die elastische
Reckung und andererseits auf das Zugreckrollenpaar für die plastische Reckung des
betreffenden Bandes aufgeteilt. In diesem Zusammenhang geht die Erfindung von der
Erkenntnis aus, daß für die Reckung im plastischen Bereich, also um die Streck- bzw.
Fließgrenze des Bandmaterials zu erreichen und ggf. geringfügig zu überschreiten,
lediglich ein niedriger Spannungsanteil erforderlich ist. Daraus resultiert bei durch
das Bandmaterial vorgegebenem Elastizitätsmodul eine entsprechend geringe Querdehnung.
Daraus wiederum resultiert eine verhältnismäßig gleichmäßige Spannungsverteilung über
die Bandbreite, so daß die Mittenschüsseln praktisch nicht mehr auftreten und unterschiedlich
lange Bandseiten nach Bandlängsteilung nicht mehr zu befürchten sind. Folglich steht
ein einwandfreies Produkt selbst für lithographische Zwecke zur Verfügung.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Zugreckanlage, welche zur Durchführung des
beanspruchten Verfahrens besonders geeignet ist und in ihrem grundsätzlichen Aufbau
einen Bremsrollensatz und einen Zugrollensatz aufweist. Diese Zugreckanlage ist dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Bremsrollensatz und dem Zugreckrollensatz ein Zugrollenpaar
angeordnet ist, wobei auf die Bremsrollen zuggeregelte Bremsantriebe, auf die Zugrollen
zuggeregelte Zugantriebe und auf die Zugreckrollen ein geschwindigkeitsgeregelter
Reckantrieb unter Zwischenschaltung eines Überlagerungsgetriebes arbeiten. Die Verspannung
von Bremsrollensatz, Zugreckrollenpaar und Zugrollensatz kann in bekannter Weise erfolgen.
Um Bandqueränderungen im Zuge des plastischen Reckens und folglich im Bereich des
Zugreckrollenpaares auch durch eine geeignete Rollenausbildung zu minimieren, sieht
eine Ausführungsform der Erfindung vor, daß die Zugreckrollen metallische Rollenmäntel
aufweisen, deren Oberfläche gehärtet oder hart beschichtet und feinstbearbeitet ist.
Dadurch wird die Reibung zwischen dem Betreffenden Band und dem Zugreckrollenpaar
so minimiert, daß sich nicht länger aufgrund von Reibungseinflüssen vom Bandrand zur
Bandmitte hin wachsende Querspannungen aufbauen, sondern vielmehr eine im wesentlichen
gleichmäßige Spannungsverteilung über die Bandbreite erreicht wird. In diesem Zusammenhang
sieht die Erfindung vorzugsweise vor, daß die Rollenmäntel der Zugrollen aus einer
Metalllegierung mit niedrigem Reibungskoeffizienten wie z. B. aus austenitischem Gußeisen
mit Lamellen- oder Kugelgraphit, Bronze-Legierungen dgl. bestehen. Dadurch wird zugleich
ein Gleiten ohne Freßneigung ermöglicht. Der Gleiteffekt läßt sich dadurch weiter
optimieren, daß die Zugreckrollen vorzugsweise mit einem Gleitmittel, zum Beispiel
einer Öl-Emulsion beaufschlagbar sind, die zugleich das Anbacken loser Partikel verhindern.
- Zweckmäßigerweise ist der Durchmesser der Zugreckrollen 1500mal größer als die maximale
Banddicke, damit die an der plastischen Zugreckung noch beteiligte Biegung auf den
Zugreckrollen nur geringen Einfluß auf die Längskrümmung bzw. Planlage hat.
[0007] Im folgenden wird die Erdindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen,
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zugreckanlage in schematischer Aufsicht
mit einer hydraulischen Verspannung,
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1 in Seitenansicht ohne die Verspannung,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch ein Metallband auf einer Rolle mit elastischem Rollenmantel
und daraus resultierendem Spannungsaufbau im Zuge des Reckvorganges,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch ein Metallband auf einer bevorzugten erfindungsgemäßen Zugreckrolle
mit gleitfreundlichem Rollenmantel und einem Beispiel des erfindungsgemäßen Spannungsaufbau
im Zuge des Reckvorganges und
- Fig. 5
- eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 1.
[0008] In den Figuren ist eine Zugreckanlage zum kontinuierlichen Zugrecken von dünnen Metallbändern
M aus insbesondere Stahl, Aluminium od. dgl. mit einer Banddicke zwischen 0,05 mm
und 0,5 mm dargestellt. Diese Zugreckanlage weist in ihrem grundsätzlichen Aufbau
einen Bremsrollensatz A mit Bremsrollen 1, 2, 3, 4 und einen Zugrollensatz B mit Zugrollen
7, 8, 9, 10 auf. Zwischen dem Bremsrollensatz A und dem Zugrollensatz B ist ein Zugreckrollenpaar
C mit Zugreckrollen 5, 6 angeordnet. Zumindest die Zugreckrollen 5, 6 weisen metallische
Rollenmäntel 11 auf, deren Oberfläche gehärtet oder hart beschichtet und feinstbearbeitet
ist. Im einzelnen kann es sich bei den Rollenmänteln 11 um eine Metallegierung mit
niedrigem Reibungskoeffizienten wie z. B. aus austenitischem Gußeisen mit Lamellen-
oder Kugelgraphit, Bronze-Legierungen od. dgl. handeln. Die Zugreckrollen 5, 6 können
mit einem Gleitmittel beaufschlagbar sein. Der Durchmesser der Zugreckrollen 5, 6
ist 1500 mal größer als die maximale Banddicke gewählt. - Im Rahmen der Erfindung
können der Bremsrollensatz A und der Zugrollensatz B grundsätzlich zwei oder mehr
Brems- bzw. Zugrollen aufweisen. Die Verspannung kann in bekannter Weise erfolgen.
Beispiel:
[0009] Es sei angenommen, daß der für die gewünschte Zugreckung erforderliche Streckzug
16 t beträgt. Ferner sei bei einem Streckzug von 16 t die Streckgrenze bzw. Fließgrenze
des Bandmaterials erreicht, also

Es sei σs = 20 kp/mm
2 und der Elastizitätsmodul E = 6900 kp/mm
2 für beispielsweise Al als Bandmaterial. Die Streckzugverteilung bei einer herkömmlichen
Zugreckanlage, also ohne Zwischenschaltung eines Zugreckrollenpaares C sei die folgende:
| Rolle |
Sz |
ΔSz |
| 1 |
- 2 t |
1 t |
| 2 |
- 4 t |
2 t |
| 3 |
- 8 t |
4 t |
| 4 |
- 16 t |
8 t |
| 5 |
+ 16 t |
8 t |
| 6 |
+ 8 t |
4 t |
| 7 |
+ 4 t |
2 t |
| 8 |
+ 2 t |
1 t |
[0010] In diesem Fall ergeben sich die folgenden Längs- und Querdehnungen:

Querdehnung ε
q = 0,000435
bei µ = 0,3

Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit zwischengeschaltetem Zugreckrollenpaar
C:
| Rolle |
Sz |
ΔSz |
| 1 |
2 t |
1 t |
| 2 |
4 t |
2 t |
| 3 |
8 t |
4 t |
| 4 |
15,2 t |
7,2 t |
| 5 |
16,0 t |
0,8 t |
| 6 |
16,0 t |
0,8 t |
| 7 |
15,2 t |
7,2 t |
| 8 |
8 t |
4 t |
| 9 |
4 t |
2 t |
| 10 |
2 t |
1 t |

Querdehnung ε
q = 0,0000435
bei µ = 0,3

Dieses Beispiel macht unmittelbar deutlich, daß die Querdehnung pro 1000 mm Bandbreite
bei der herkömmlichen Zugreckanlage um den Faktor 10 größer als bei der erfindungsgemäßen
Ausführungsform ist. Tatsächlich wird bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform die
Querdehnung um den Faktor

reduziert, weil das Band in dem zwischen dem Bremsrollensatz A und dem Zugrollensatz
B zwischengeschalteten Zugreckrollenpaar C lediglich dem zu seiner Reckung im plastischen
Bereich erforderlichen Streckzug unterworfen wird, nämlich etwa 5 % - 25 % des maximalen
Streckzuges für die plastische Reckung, während mit dem Bremsrollensatz und Zugrollensatz
75 % - 95 % des maximalen Streckzuges jedoch lediglich für die elastische Reckung
des Bandes erzeugt werden.
[0011] In Figur 5 ist eine Ausführungsform einer Zugreckanlage dargestellt. Bei dieser Zugreckanlage
arbeiten auf die Bremsrollen 1, 2, 3, 4 zuggeregelte Bremsantriebe 12 und auf die
Zugrollen 7, 8, 9, 10 zuggeregelte Zugantriebe 13 und auf die Zugreckrollen 5, 6 ein
geschwindigkeitsgeregelter Reckantrieb 14, und zwar unter Zwischenschaltung eines
Überlagerungsgetriebes 15. Auf eine der Zugrollen 7 arbeitet ein geschwindigkeitsgeregelter
Hauptmotor 16 als Speedmaster für den Zugrollensatz B. Bei dieser Zugreckanlage sind
also der Bremsrollensatz A und der Zugrollensatz B zuggeregelt, während das Zugreckrollenpaar
C über ein Differentialgetriebe verbunden ist und der Reckantrieb 14 als Verspannungsmotor
den jeweils gewünschten Reckgrad durch Geschwindigkeitsregelung erzeugt. Wenn der
Reckantrieb 14 arbeitet, erfolgt also plastische Reckung. Entsprechend dem Rollendurchmesser
und den Getriebeübersetzungen wird der Reckantrieb 14 mit dem prozentualen Anteil
der Drehzahl des Hauptmotors 16 eingestellt, so daß der Reckantrieb 14 über den gesamten
Geschwindigkeitsbereich eine gleichmäßige Zugreckung bewirkt. Das Überlagerungsgetriebe
15 besteht im wesentlichen aus einem Planetengetriebe und einer Kegelrad-Verbindungswelle,
über welche sich die Zugreckrollen 5, 6 abstützen.
1. Verfahren zum kontinuierlichen Zugrecken von metallischen Bändern mit einer Banddicke
zwischen 0,05 mm und 0,5 mm, insbesondere von Bändern aus Stahl, Aluminium oder dgl.
Metallen, wonach das jeweilige Band einen Bremsrollensatz (A) und einen Zugrollensatz
(B) durchläuft und zwischen beiden Rollensätzen (A, B) im Zuge seiner Reckung im plastischen
Bereich einem Streckzug unterworfen wird, welcher der Streckgrenze des Bandmaterials
entspricht oder diese Streckgrenze geringfügig übersteigt, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Bremsrollensatz (A) und den Zugrollensatz (B) ein für die elastische
Verformung des Bandes erforderlicher Streckzug erzeugt wird und daß das Band in einem
zwischen dem Bremsrollensatz (A) und dem Zugrollensatz (B) zwischengeschalteten Zugreckrollenpaar
(C) mit einem zusätzlichen Streckzug überlagert wird, welcher eine Reckung im plastischen
Bereich bewirkt, und daß mit dem Zugreckrollenpaar (C) 5 % - 25 % des Streckzuges
und mit dem Bremsrollensatz (A) und Zugrollensatz (B) der restliche Anteil des Streckzuges
erzeugt werden.
2. Zugreckanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Bremsrollensatz
(A) und einem Zugrollensatz (B), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Bremsrollensatz
(A) und dem Zugrollensatz (B) ein Zugreckrollenpaar (C) angeordnet ist, wobei auf
die Bremsrollen (1, 2, 3, 4) zuggeregelte Bremsantriebe (12), auf die Zugrollen (7,
8, 9, 10) zuggeregelte Zugantriebe (13) und auf die Zugreckrollen (5, 6) ein geschwindigkeitsgeregelter
Reckantrieb (14) unter Zwischenschaltung eines Überlagerungsgetriebes (15) arbeiten.
3. Zugreckanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugreckrollen (5, 6)
metallische Rollenmäntel aufweisen, deren Oberfläche gehärtet oder hart beschichtet
und feinstbearbeitet ist.
4. Zugreckanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenmäntel
der Zugreckrollen (5, 6) aus einer Metallegierung mit niedrigem Reibungskoeffizienten
wie z. B. aus austenitischem Gußeisen mit Lamellen- oder Kugelgraphit, Bronze-Legierungen
oder dgl. bestehen.
5. Zugreckanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugreckrollen
(5, 6) mit einem Gleitmittel, z. B. einer Öl-Emulsion, beaufschlagbar sind.
6. Zugreckanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
der Zugreckrollen (5, 6) 1500mal größer als die maximale Banddicke ist.
7. Zugreckanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine
der Zugrollen (7) ein geschwindigkeitsgeregelter Hauptmotor (16) als Speedmaster für
den Zugrollensatz (B) arbeitet.
1. A process for the continuous tensile stretching of metal strips having a strip thickness
between 0.05 mm and 0.5 mm, particularly strips of steel, aluminium or metals of similar
kind, according to which the respective strip passes through a set of brake rolls
(A) and a set of tension rolls (B) and in the course of its stretching in the plastic
region between the two sets of rolls (A, B) is subjected to a stretching tension which
corresponds to the apparent yield strength of the strip material or which slightly
exceeds this apparent yield strength, characterised in that a stretching tension which
is necessary for the elastic deformation of the strip is produced by the set of brake
rolls (A) and the set of tension rolls (B), and that an additional stretching tension,
which results in stretching in the plastic region, is superimposed on the strip in
a pair of tensile stretching rolls (C) interposed between the set of brake rolls (A)
and the set of tension rolls (B), and that 5 % - 25 % of the stretching tension is
produced by the set of tension rolls (C) and the remaining proportion of the stretching
tension is produced by the set of brake rolls (A) and the set of tension rolls (B).
2. A tensile stretching installation for carrying out the process according to claim
1, having a set of brake rolls (A) and a set of tension rolls (B), characterised in
that a pair of tensile stretching rolls (C) is interposed between the set of brake
rolls (A) and the set of tension rolls (B), wherein tension-controlled brake drives
(12) act on the brake rolls (1, 2, 3, 4), tension-controlled tension drives (13) act
on the tension rolls (7, 8, 9, 10), and a speed-controlled stretching drive (14) acts
on the tensile stretching rolls (5, 6) with a superposition transmission (15) interposed
therebetween.
3. A tensile stretching installation according to claim 2, characterised in that the
tensile stretching rolls (5, 6) have metal roll shells, the surface of which is hardened
or hard-coated and microfinished.
4. A tensile stretching installation according to claim 2 or 3, characterised in that
the roll shells of the tensile stretching rolls (5, 6) consist of a metal alloy having
a low coefficient of friction, such as austenitic cast iron with lamellar or spheroidal
graphite, bronze alloys or the like, for example.
5. A tensile stretching installation according to any one of claims 2 to 4, characterised
in that the tensile stretching rolls (5, 6) can be impinged upon by an anti-seizing
agent, e.g. an oil emulsion.
6. A tensile stretching installation according to any one of claims 2 to 5, characterised
in that the diameter of the tensile stretching rolls (5, 6) is 1500 times greater
than the maximum strip thickness.
7. A tensile stretching installation according to any one of claims 2 to 6, characterised
in that a speed-controlled main motor (16) acts on one of the tension rolls (7) as
a speed master for the set of tension rolls (B).
1. Procédé d'étirage continu de rubans métalliques d'une épaisseur entre 0,05 mm et 0,5
mm, en particulier de rubans en acier, en aluminium ou autres matériaux similaires,
selon lequel le ruban traverse un jeu de cylindres de freinage (A) et un jeu de cylindre
de traction (B) et est soumis, entre les deux jeux de cylindres (A, B) au cours de
son étirage dans le domaine plastique, à une traction d'étirage qui correspond à la
limite élastique du matériau du ruban ou qui dépasse très légèrement cette limite
élastique,
caractérisé en ce qu'une tension d'étirage nécessaire pour la déformation élastique
du ruban est produite par le jeu de cylindres de freinage (A) et par le jeu de cylindres
de traction (B), en ce que le ruban est soumis, dans une paire de cylindres d'étirage
par traction (C) interposée entre le jeu de cylindres de freinage (A) et le jeu de
cylindres de traction (B), à une traction d'étirage supplémentaire qui opère un étirage
dans le domaine plastique, et en ce que la paire de cylindres d'étirage par traction
(C) produit 5 % à 25 % de la traction d'étirage, tandis que le jeu de cylindres de
freinage (A) et le jeu de cylindres de traction (B) produisent le reste de la traction
d'étirage du ruban.
2. Installation d'étirage par traction pour la mise en oeuvre du procédé selon la revendication
1, avec un jeu de cylindres de freinage (A) et un jeu de cylindres de traction (B),
caractérisé en ce qu'une paire de cylindres d'étirage par traction (C) est disposée
entre le jeu de cylindres de freinage (A) et le jeu de traction (B), tandis que des
moteurs de freinage (12) réglés en fonction de la traction agissent sur les cylindres
de freinage (1, 2, 3, 4), des moteurs de traction (13) réglés en fonction de la traction
agissent sur les cylindres de traction (7, 8, 9, 10) et un moteur d'étirage (14) réglé
en fonction de la vitesse agit sur les cylindres d'étirage par traction (5, 6) avec
interposition d'une transmission de superposition (15).
3. Installation d'étirage par traction selon la revendication 2, caractérisée en ce que
les cylindres d'étirage par traction (5, 6) présentent des chemises de cylindres métalliques
dont la surface est trempée ou est revêtue d'un revêtement dur et a une finition poussée.
4. Installation d'étirage par traction selon la revendication 2 ou 3 caractérisée en
ce que les chemises de cylindres des cylindres d'étirage par traction (5, 6) sont
faites d'un alliage métallique à faible coefficient de frottement, comme par exemple
une fonte austénitique à graphite lamellaire ou nodulaire, en alliage de bronze ou
autres.
5. Installation d'étirage par traction selon une des revendications 2 à 4, caractérisée
en ce que les cylindres d'étirage par traction (5, 6) peuvent recevoir un lubrifiant,
par exemple une émulsion d'huile.
6. Installation d'étirage par traction selon une des revendications 2 à 5, caractérisée
en ce que le diamètre des cylindres d'étirage par traction (5, 6) est 1500 fois plus
grand que l'épaisseur maximale du ruban.
7. Installation d'étirage par traction selon une des revendications 2 à 6, caractérisée
en ce qu'un moteur principal (16) réglé en fonction de la vitesse agit sur un des
cylindres de traction (7) en tant que moteur pilote ("Speedmaster") pour les moteurs
du jeu de cylindres de traction (b).