[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwickeln, Bleichfixieren und Stabilisieren
bzw Wässern von fotografischen Materialien mit Silberchloridemulsionen innerhalb
von höchstens 60 Sekunden Gesamtzeit, bei dem ein kontinuierlicher Betrieb durch Regenerieren
der Bäder möglich ist. Insbesondere betrifft es die Verarbeitung von fotografischen
Materialien mit relektierenden Träger.
[0002] Für einen Großteil lichtempfindlicher Silberhalogenidaufzeichnungsmaterialien gibt
es standardisierte Verarbeitungsprozesse, in denen fotografische Aufzeichnungsmaterialien
beliebiger Provenienz typgerecht verarbeitet werden können, beispielsweise für die
Herstellung von farbigen Aufsichtsbildern aus Farbnegativpapier unter Benutzung
eines transparenten Farbnegativs, wobei das Farbnegativpapier wenigstens eine einen
Gelbkuppler enthaltende blauempfindliche, wenigstens eine einen Purpurkuppler enthaltende
grünempfindliche und wenigstens eine einen Blaugrünkuppler enthal tende rotempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht aufweist.
[0003] In dem weltweit durchgeführten Verarbeitungsprozeß für Farbnegativpapier, EP-2-Prozeß
oder Agfacolor Prozeß AP 92 genannt, wird das bildmäßig belichtete Farbnegativpapier
einer Farbentwicklung, einer Bleichung, einer Fixierung, einer Wässerung und einer
Trocknung unterworfen, wobei Bleichung und Fixierung durch eine Bleichfixierung
und die Wässerung durch eine Stabilisierung ersetzt sein können.
[0004] Die Farbentwicklung benötigt 210 Sekunden. Um diese Zeit zu verkürzen, sind erhebliche
Anstrengungen unternommen worden. Bisher hat nur der Agfacolor-Prozeß AP 95 Eingang
in die Technik gefunden, der unter Einsatz des üblichen Farbnegativpapiers, das im
wesentlichen Silberbromidemulsionen mit nur geringen Chloridanteilen (<20 Mol-% Cl),
enthält, eine Entwicklungszeit von 45 Sekunden gestattet.
[0005] Technisch angewendet wird seit einiger Zeit in zunehmenden Maße ein Verfahren, dessen
Entwicklungszeit 45 Sekunden beträgt, das ein Farbnegativpapier benötigt, das überwiegend
Silberchloridemulsionen (>95 Mol-% Cl) enthält und eine geänderte Entwicklerzusammensetzung
aufweist (RA-4-Prozeß). Hierbei wird die bekannte Tatsache ausgenutzt, daß Chloridemulsionen
schneller entwickelbar sind als Bromidemulsionen. Dazu kommt eine Bleichfixierbadzeit
von 45 Sekunden und eine Stabilisierbadzeit von 90 Sekunden in vier Kaskadenstufen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verarbeitungsprozeß von höchstens
60 Sekunden Gesamtdauer zu schaffen, der durch Regenerierung der Verarbeitungsbäder
kontinuierlich durchgeführt werden kann.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum kontinuierlichen Verarbeiten eines
farbfotografischen Silberhalogenidaufzeichnungsmaterials durch Entwickeln, Bleichfixieren
und Stabilisieren bzw. Wässern sowie Regenerieren der Verarbeitungslösungen, wobei
die Gesamtverarbeitungszeit höchstens 60 Sekunden beträgt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silberhalogenidemulsionsschichten des fotografischen Materials einen Chloridgehalt
von mindestens 80 Mol-% aufweisen und die Konzentration an Halogenid im Entwicklungsbad
im Gebrauchszustand 10⁻² mol/l nicht übersteigt, wobei der Anteil an Chlorid am Halogenid
des Entwicklungsbades mindestens 80 mol-% beträgt.
[0008] Vorzugsweise enthalten die Silberhalogenidemulsions-Schichten des verwendeten fotografischen
Materials mehr als 95 mol-% Chlorid. Der Anteil an Chlorid am Halogenid des Entwicklungsbades
im Gebrauchszustand beträgt vorzugsweise ebenfalls mehr als 95 mol-%.
[0009] Eine Gesamtverarbeitungsdauer von höchstens 60 Sekunden erfordert bevorzugt eine
Prozeßaufteilung in Badzeiten von 8 bis 12 Sekunden Entwicklung, 8 bis 12 Sekunden
Bleichfixierung und 3 x 5 bis 12 Sekunden Stabilisierung. Die kurze Entwicklungszeit
ist nur mit einem extrem halogenidarmen Bad möglich. Dafür benötigt man einen Regenerator,
der das aus dem Material während der Entwicklung austretende Halogenid so niedrig
hält, daß das anfangs erhaltene sensitometrische Ergebnis auch im Dauerbetrieb aufrechterhalten
wird.
[0010] Die Temperatur in Entwicklungs-, Bleichfixier- und Stablisierbad liegt vorzugsweise
im Bereich von 35 bis 40°C.
[0011] Es wurde gefunden, daß bei der Entwicklung von 1 m² eines durchschnittlich bildmäßig
belichteten Silberhalogenidmaterials mit 99,5 Mol-% Chlorid 9 · 10⁻⁴ mol/l Chlorid
in die Entwicklerlösung übertreten, wenn die Entwicklungszeit 10 Sekunden beträgt.
Bei der Standardentwicklungszeit von 45 Sekunden treten dagegen 2,95 · 10⁻³ mol/l
über.
[0012] Regeneriert man ein halogenidfreies Bad mit einem ebenfalls halogenidfreien Regenerator,
so reichert sich das austretende Chlorid bei einer Entwicklungszeit von 10 Sekunden
je nach Regenerierquote unterschiedlich hoch in der Lösung an. Zum Beispiel ist der
Gleichgewichtszustand bei der üblichen Quote von 160 ml/m² mit 5,7 · 10⁻³ mol/l Chlorid
erreicht. Im üblichen Standardprozeß von 45 Sekunden Entwicklungsdauer und 160 ml/m²
Regenerierquote beträgt die Gleichgewichtskonzentration dagegen 1,9 · 10⁻² mol/l
Chlorid, wenn man nur die aus dem Material austretende Chloridmenge in Rechnung stellt.
Bei der sehr niedrigen Regenerierquote von 100 ml/m² beträgt die Anreicherung im Falle
von 10 Sekunden Entwicklungszeit 9 · 10⁻³ mol/l, bei 45 Sekunden dagegen 3 · 10⁻²
mol/l.
[0013] Diese niedrigen Chlorid-Konzentrationen unter 10⁻² mol/l beeinflussen die sensitometrischen
Ergebnisse so wenig, daß sie sich von denen des chloridfreien Anfangszustandes praktisch
nicht unterscheiden. Damit ist ein konstanter Regenerierbetrieb möglich.
[0014] Die Ursache dieser geringen Chloridbelastung liegt darin, daß die Schichtquellung
nach 10 Sekunden erst zu etwa 65 % abgelaufen ist. Die schichteinwärts gerichtete
Strömung hemmt den auswärts gerichteten Stoffaustausch erheblich. Beim nachfolgenden
Bleichfixierbad wird die Quellung gestoppt und auf diesem Stand gehalten, wodurch
der hier wesentliche Stoffaustausch nicht behindert wird. Die beim Stabilisieren wieder
einsetzende Quellung erreicht einen niedrigeren Endwert als üblich, so daß weniger
Wasser beim Trocknen beseitigt werden muß.
[0015] Es war überraschend, daß die vom Standardprozeß her zu erwartende Chloridmenge nur
zu einem geringen Teil in die Lösung übergeht, daß also der Stoffaustausch zwischen
Schichtpaket und Lösung einseitig behindert wird.
[0016] Andererseits war unerwartet, daß der Bleichfixiervorgang, der auf unbehindertem
Stoffaustausch in beiden Richtungen beruht, nicht gehemmt wird. Das Bleichfixierbad
stoppt nämlich die Quellung.
[0017] Der Entwickler-Regenerator enthält bevorzugt kein Halogenid.
[0018] Die Entwicklertankfüllung ist bevorzugt halogenidfrei. Die Konzentration an Chlorid
im Regenerierbetrieb sollte 10⁻² mol/l nicht übersteigen.
[0019] Besonders geeignete primäre aromatische Aminoentwicklersubstanzen sind p-Phenylendiamine
und insbesondere N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine, in denen die Alkylgruppen und der
aromatische Kern substituiert oder unsubstituiert sind. Beispiele solcher Verbindungen
sind 4-(N-Ethyl-N-2-methansulfonylaminoethyl)-2-methylphenylendiaminsesquisulfatmonohydrat
und 4-(N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl)-2-methylphenylendiaminsulfat.
[0020] Darüber hinaus kann es bei Anwendung dieses Verfahrens im Dauerbetrieb vorteilhaft
sein, der Entwicklerlösung Netzmittel und Komplexbildner zuzusetzen, die das Eindringen
der Lösungen in die Emulsionsschichten beschleunigen bzw. Kalziumionen aus der Gelatine
und dem Wasser binden.
[0021] Geeignete Komplexbildner zur Komplexierung von Kalziumionen sind beispielsweise
Aminopolycarbonsäuren, die an sich gut bekannt sind. Typische Beispiele für solche
Aminopolycarbonsäuren sind Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
1,3-Diamino-2-hydroxypropyltetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, N,N′-Bis-(2-hydroxybenzyl)-ethylendiamin-N,N′-diessigsäure,
Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure, Cyclohexandiaminotetraessigsäure und Aminomalonsäure.
[0022] Weitere Kalziumkomplexbildner sind Polyphosphate, Phosphonsäuren, Aminopolyphosphonsäuren
und hydrolisiertes Polymaleinsäureanhydrid, z.B. Natriumhexa metaphosphat, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
Aminotrismethylenphosphonsäure, Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure. 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
wirkt auch als Eisenkomplexbildner.
[0023] Des weiteren ist es vorteilhaft, der Entwicklerlösung Eisenkomplexbildner zuzusetzen.
[0024] Spezielle Eisenkomplexbildner sind z.B. 4,5-Dihydroxy-1,3-benzoldisulfonsäure, 5,6-Dihydroxy-1,2,4-benzoltrisulfonsäure
und 3,4,5-Trihydroxybenzoesäure.
[0025] Für die Komplexierung des Kalziums werden bevorzugt etwa 0,2 bis etwa 1,8 Mol eines
Kalziumplexbildners pro Mol Entwicklersubstanz eingesetzt.
[0026] Der Eisenkomplexbildner wird in Mengen von etwa 0,02 bis etwa 0,2 Mol pro Mol Entwicklersubstanz
angewendet.
[0027] Weiterhin kann es zweckmäßig sein, der Lösung Weißtöner, Weißkuppler und Oxidationsschutzsubstanzen
zuzusetzen. Geeignete Oxidationsschutzmittel sind z.B. Hydroxylamin und Diethylhydroxylamin
sowie Sulfite, die vorzugsweise in einer Menge bis zu 5 g/l eingesetzt werden.
[0028] Als weitere Bestandteile kommen optische Aufheller, Gleitmittel, z.B. Polyalkylenglykole,
Tenside, Stabilisatoren, z.B. heterocyclische Mercaptoverbindungen oder Nitrobenzimidazol
und Mittel zur Einstellung des gewünschten pH-Wertes in Frage. Die Entwicklerlösung
kann Benzylalkohol enthalten oder benzylalkoholfrei sein.
[0029] Die Entwicklerlösung ist insbesondere eine wäßrige alkalische Lösung, die einen
pH-Wert oberhalb 7, insbesondere von 9 bis 13 aufweist. Um diesen pH-Wert einzustellen,
werden an sich bekannte Puffersubstanzen verwendet wie Alkalicarbonate und Alkaliphosphate.
[0030] Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise gebleicht und fixiert. Bleichung
und Fixierung können getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt werden.
Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen verwendet werden, z.B. Fe³⁺-Salze
und Fe³⁺-Komplexsalze.
[0031] Als Eisen(III)-ionenkomplexsalze eignen sich Komplexe von Eisen(III)-ionen und einem
chelatbildenden Mittel wie einer Aminopolycarbonsäure, einer Aminopolyphosphonsäure
oder einem Salz davon, insbesondere einem Alkalimetallsalz oder Ammoniumsalz.
[0032] Typische Beispiele chelatbildender Mittel sind Ethylendiamintetraessigsäure; Dinatriumethylendiamintetraacetat;
Diammoniumethylendiamintetraacetat; Tetra(trimethylammonium)-ethylendiamintetraacetat;
Tetrakaliumethylendiamintetraacetat; Tetranatriumethylendiamintetraacetat; Trinatriumethylendiamintetraacetat;
Diethylentriaminpentaessigsäure; Pentanatriumdiethylentriaminpentaacetat; Ethylendiamin-N-(β-hydroxyethyl)-N,N′,N′-triessigsäure;
Trinatrium ethylendiamin-N-(β-hydroxyethyl)-N,N′,N′-triacetat; Triammoniumethylendiamin-N-(β-hydroxyethyl)-N,N,N′-triacetat;
Propylen diamintetraessigsäure; Dinatriumpropylendiamintetraacetat; Nitrilotriessigsäure;
Trinatriumnitrilotriacetat; Cyclohexandiamintetraessigsäure; Dinatriumcyclohexandiamintetraacetat;
Nitrilotriessigsäure; Trinatriumnitrilotriacetat; Cyclohexandiamintetraessigsäure;
Dinatriumcyclohexandiamintetraacetat; Iminodiessigsäure; Dihydroxyethylglycin; Ethylether-diamintetraessigsäure;
Glykoletherdiamintetraessigsäure; Ethylendiamintetrapropionsäure; Phenylendiamintetraessigsäure;
1,3-Diaminopropanol-N,N,N′,N′-tetramethylenphosphonsäure; Ethylendiamin-N,N,N′,N′-tetramethylenphosphonsäure;
1,3-Propylendiamin-N,N,N′,N′-tetramethylenphosphonsäure, usw.
[0033] Das Eisen(III)-ionenkomplexsalz kann in der Form des Komplexsalzes verwendet oder
in situ in dem Bleich- oder Bleichfixierbad hergestellt werden. Geeignete Kationen
sind Alkalikationen und Ammonium; letzteres ist bevorzugt.
[0034] In einem Bleich-Fixier-Bad können übliche Fixiermittel, d.h. wasserlösliche, Silberhalogenid
auflösende Mittel, wie Thiosulfat (z.B. Natriumthiosulfat, Ammoniumthiosulfat, Ammoniumnatriumthiosulfat,
Kaliumthiosulfat, usw.); Thiocyanate (z.B. Natriumthiocyanat; Ammoniumthiocyanat;
Kaliumthiocyanat, usw.); Thioetherverbindungen (z.B. Ethylenbisthioglykolsäure, 3,6-Dithia-1,8-octandiol,
usw.); und Thioharnstoffe allein oder in einer Kombination von zwei oder mehreren
verwendet werden. Zusätzlich können spezielle Bleich-Fixier-Mittel, die eine Kombina
tion eines Fixiermittels und eine große Menge einer Halogenidverbindung wie Kaliumjodid
enthalten, ebenfalls verwendet werden.
[0035] In der Bleich-Fixier-Zusammensetzung ist das Eisen(III)-ionenkomplexsalz üblicherweise
in einer Menge von 0,1 bis 1 Mol/l vorhanden. Die Menge des Fixiermittels beträgt
im allgemeinen 0,2 bis 4 Mol pro Liter der Bleich-Fixier-Lösung.
[0036] Bleich-Fixier-Lösungen können darüber hinaus konservierende Mittel wie Sulfite (z.B.
Natriumsulfit, Kaliumsulfit, Ammoniumsulfit, usw.), Hydroxylamin, Hydrazin, Aldehyd-Bisulfit-Addukte
(z.B. Acetaldehydnatriumbisulfitaddukt), usw. enthalten. Darüber hinaus können verschiedene
optische Aufheller, Entschäumungsmittel, oberflächenaktive Mittel, organische Lösungsmittel
(z.B. Methanol) und bekannte Bleich-Fixier-Beschleunigungsmittel, z.B. Polyaminverbindungen.
(US-PS 3 578 457), Thioharnstoffe (US-PS 3 617 283), Iodide (DE-PS 1 127 715), Polyethylenoxide
(DE-PS 966 410), Stickstoff enthaltende heterocyclische Verbindungen (DE-PS 1 290
812) und andere Thioharnstoffe verwendet werden. Der pH-Wert der Bleich-Fixier-Lösung
liegt bei der Verwendung gewöhnlich bei 4,0 bis 9,0, besonders bevorzugt bei 5,0
bis 8,0.
[0037] Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als Gegenstromwässerung
ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr besteht.
[0038] Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades, das
keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.
[0039] Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad vollständig ersetzt werden, das
üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad enthält üblicherweise
ein Fungizid und ein Eisenmaskierungsmittel. Es kann zusätzlich Sulfite, Sulfit-Aldehyd-Addukte,
Netzmittel, Metallsalze, Ammoniumsalze und Glykole enthalten.
[0040] Für die einzelnen Verarbeitungsbäder gelten die folgenden bevorzugten Ausführungsformen:
Entwickler 10 ± 2 Sekunden
38 ± 0,5°C
pH = 10,6 ± 0,1 Tank
10,8 ± 0,1 Regenerator
Regenerierquote 100 ml/m²
Bleichfixierbad 10 ± 2 Sekunden
38 ± 1°C
pH = 5,0 ± 0,2
Regenerierquote 100 ml/m²
Stabilisierbad 3 x 7 ± 2 Sekunden
38 ± 1°C
pH = 5,0 ± 0,2
Regenerierquote 250 ml/m².
Beispiel 1
[0041] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, welches für das erfindungsgemäße Verarbeitungsverfahren
geeignet ist, wurde hergestellt, indem auf einen Schichtträger auf beidseitig mit
Polyethylen beschichtetem Papier die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge
aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag
werden die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben.
Schichtaufbau 1:
[0042]
1. Schicht (Substratschicht):
0,2 g Gelatine
2. Schicht (blauempfindliche Schicht):
blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer
Korndurchmesser 0,8 µm) aus 0,63 g AgNO₃ mit
1,38 g Gelatine
0,95 g Gelbkuppler Y
0,2 g Weißkuppler W
0,29 g Trikresylphosphat (TKP)
3. Schicht (Schutzschicht)
1,1 g Gelatine
0,06 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,06 g Dibutylphthalat (DBP)
4. Schicht (grünempfindliche Schicht)
grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid,
mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm) aus 0,45 g AgNO₃ mit
1,08 g Gelatine
0,41 g Purpurkuppler M
0,08 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,34 g DBP
0,04 g TKP
5. Schicht (UV-Schutzschicht)
1,15 g Gelatine
0,6 g UV-Absorber der Formel

0,045g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,04 g TKP
6. Schicht (rotempfindliche Schicht)
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid,
mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus 0,3 g AgNO₃ mit
0,75 g Gelatine
0,36 g Blaugrünkuppler C
0,36 g TKP
7. Schicht (UV-Schutzschicht)
0,35 g Gelatine
0,15 g UV-Absorber gemäß 5. Schicht
0,2 g TKP
8. Schicht (Schutzschicht)
0,9 g Gelatine
0,3 g Härtungsmittel H der folgenden Formel

[0043] Die verwendeten Komponenten haben folgende Formel:

[0044] Ein Stufenkeil wird auf das oben beschriebene fotografische Aufzeichnungsmaterial
aufbelichtet und wie folgt verarbeitet:
Prozeß 1 (Vergleich) |
Entwickler 1 |
45 Sekunden 35° C |
Bleichfixierbad 1 |
45 Sekunden 35° C |
Stabilisierbad 1 |
3 x 30 Sekunden 35° C |
Entwickler 1 |
In 1 Liter sind enthalten: |
Tankfüllung |
Regenerator |
Diethylhydroxylamin |
5 g |
6,5 g |
Diethylenglykol |
20 ml |
30 ml |
|
4-(N-Ethyl-N-2-methansulfonylaminoethyl)-2-methylphenylendiamin-sesquisulfatmonohydrat
(CD 3) |
5,7 g |
7,2 g |
Kaliumsulfit |
0,2 g |
0,3 g |
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) |
2 g |
3 g |
Kaliumcarbonat |
28 g |
28 g |
Kaliumchlorid |
2,4 g |
1,2 g |
pH mit Kaliumhydroxid einstellen: |
10,1 |
10,5 |
Bleichfixierbad 1 |
In 1 Liter sind enthalten: |
Tankfüllung = Regnerator |
Ammoniumthiosulfat |
140 g |
Ammoniumsulfit |
20 g |
Mercaptotriazol |
1,5 g |
Ammonium-Eisen-EDTA |
114 g |
EDTA |
15 g |
pH (mit Essigsäure einstellen) = 5,0 |
|
|
Stabilisierbad 1 |
In 1 Liter sind enthalten: |
Tankfüllung = Regenerator |
Hydroxyethandiphosphonsäure |
4 g |
Natriumsulfit |
2 g |
5-Chlor-2-methylisothiazolidon-(3) |
0,1 g |
pH (mit Natriumhydroxid einstellen) = 5,0 |
|
|
[0045] Das gleiche Material wird nach Belichtung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitet:
Prozeß 2 |
Entwickler 2 |
10 Sekunden 38,5° C |
|
Bleichfixierbad 2 |
10 Sekunden 38,5° C |
|
Stabilisierbad 2 |
3 x 7 Sekunden 38,5° C |
Entwickler 2 |
In 1 Liter sind enthalten: |
Tankfüllung |
Regenerator |
Diethylhydroxylamin |
5 g |
6,5 g |
Diethylenglykol |
80 ml |
100 ml |
CD-3 |
10,5 g |
17,5 g |
Kaliumsulfit |
0,2 g |
0,3 g |
Ethylendiamintetraessigsäure |
2 g |
2 g |
Kaliumcarbonat |
20 g |
20 g |
pH mit Kaliumhydroxid einstellen: |
10,6 |
10,8 |
Bleichfixierbad 2 |
In 1 Liter sind enthalten: |
Tankfüllung = Regenerator |
|
Ammoniumthiosulfat |
140 g |
|
Ammoniumsulfit |
20 g |
|
Mercaptotriazol |
1,5 g |
|
Ammonium-Eisen-EDTA |
114 g |
|
EDTA |
15 g |
|
pH mit Essigsäure einstellen: |
5,0 |
|
Stabilisierbad 2 |
In 1 Liter sind enthalten: |
Tankfüllung = Regenerator |
|
Hydroxyethandiphosphonsäure |
10 g |
|
5-Chlor-2-methylisothiazolidon-(3) |
0,1 g |
|
Glyzerinsulfit |
18 ml |
|
pH mit Natriumhydroxid einstellen: |
5,0 |
|
[0046] Der Vergleich der Entwicklungsergebnisse der erfindungsgemäßen Verfahrensweise 2
mit der standardgemäßen Verfahrensweise 1 zeigt gleich gute Qualität nach beiden
Verfahren.
Beispiel 2
[0047] Wenn im Prozeß 2 Entwickler 2 im Regenerierbetrieb eingesetzt wird, erreicht das
aus dem Material in die Lösung übertretende Kaliumchlorid einen Gleichgewichtswert
von 0,7 g/l, wenn man mit 100 ml/m² regeneriert.
Entwickler 3 |
In 1 Liter sind enthalten: |
Tankfüllung |
Regenerator |
Diethylhydroxylamin |
5 g |
wie Entwickler 2 |
Diethylenglykol |
80 ml |
CD-3 |
10,5 g |
|
Kaliumsulfit |
0,2 g |
|
Ethylendiamintetraessigsäure |
2 g |
|
Kaliumcarbonat |
20 g |
|
Kaliumchlorid |
0,7 g |
|
pH mit Kaliumhydroxid einstellen |
10,6 |
|
Bleichfixierbad wie Bleichfixierbad 2 |
|
Stabilisierbad wie Stablilisierbad 2 |
|
[0048] Entwickelt man belichtetes Material auf diese Weise und vergleicht die sensitometrischen
Ergebnisse mit denen von Prozeß 2, so findet man keinen signifikanten Unterschied.