[0001] Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem für Schienen, Weichenfahrbahnen, Kranbahnen
u.dgl. auf Unterschwellungen aus Beton, Holz, Stahl oder ähnlichen Baustoffen der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
[0002] Zur Befestigung von Schienen auf Unterschwellungen werden zur Übertragung von Horizontalkräften
elastische oder starre Stahlkonstruktionen verwendet, wobei für die elastische Übertragung
der großen vertikalen und horizontalen Kräfte regelmäßig eine Vielzahl von unterschiedlich
ausgebildeten Konstruktionselementen erforderlich ist. Nachteilig bei starren Konstruktionen
und Lösungen mit Federelementen aus Stahl ist, daß sich die einzelnen Stahlelemente
untereinander bzw. den Schienenfuß berühren und an den Kontaktflächen verstärkt Korrosion,
Verschleiß und Geräusche auftreten. Beim Einsatz von bekannten Kunststoffelementen
zur mechanischen und/oder elektrischen Trennung von Stahlteilen kann bisher nicht
auf elastische Schienenklemmelemente aus Stahl verzichtet werden.
[0003] Gemäß der AT-PS 344 768 dient ein elastischer Block lediglich dazu, die Verspannung
und die Annäherung eines starren Formstückes und eines Halteelementes zu erleichtern,
nicht jedoch dazu, die Flexibilität des Halteelementes zu vergrößern.
[0004] Gemäß der DD-PS 250 346 erfolgt die elastische Schienenbefestigung dadurch, daß eine
durch eine Schraubenverbindung auf dem Unterschwellenelement befestigte Spannklemme
die Funktion der Verspannung und der elastischen Seitenkraftübertragung übernimmt.
[0005] In der DD-PS 224 350 wird eine elastische und formschlüssige Verbindung von Schienen
und Unterschwellung beschrieben, bei welcher in der Unterschwellung vorgesehene Aussparungen
mit elastischen Teilen ausgekleidet bzw. in den Beton eingebettet sind, in die entsprechend
ausgebildete Befestigungsmittel eingreifen. Die Befestigung zwischen Schiene und
Unterschwellung erfolgt durch eine Schraubverbindung. Durch diese bekannten Schienenbefestigungen
ist ebenfalls keine elektrische und/oder mechanische Trennung zwischen Schienenfuß
bzw. Klemmelement zur Unterschwellung gegeben. Daraus ergibt sich ebenfalls ein hoher
Verschleiß und ein unerwünschter Geräuschpegel.
[0006] Die in der AT-PS 295 578 beschriebene elastische und elektrisch isolierende Befestigungsvorrichtung
bietet keine Abdichtung der Lochung der stählernen Klemmelemente gegen das Eindringen
von Flüssigkeiten, die einen vorzeitigen Verschleiß des Schraubenbolzens und des
Dübels sowie eine Verschlechterung der Isoliereigenschaften bewirken. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß für die elastische Verspannung eine federelastisch durchbiegbare
Metall- platte verwendet wird, die durch Verschleiß und Ermüdung eine geringe Lebenserwartung
aufweist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine nachspannbare, elastische, stahlsparende, verschleiß-
und geräuscharme Schienenbefestigung zu schaffen, die eine einfache, automatisierbare
Montage, Demontage und Instandhaltung der Gleiskonstruktion ermöglicht. Dabei soll
zugleich ein dauerhafter, hoher elektrischer Widerstand zwischen Schiene, Klemmelement
und Unterschwellung erreicht und die Berührung von Stahlelementen untereinander bzw,
mit der Schiene zur Minderung des Verschleisses bzw. von Lärm weitgehend vermieden
werden. Ferner soll eine elastische Stoßdämpfung in horizontaler und/oder vertikaler
Richtung erreicht werden. Die Schienenklemmelemente sollen gleichzeitig eine hohe
Kältebeständigkeit aufweisen. Weiterhin soll die zur Befestigung der Schienen eingesetzten
Isolier-, Feder- und Klemmelemente fertigungstechnisch rationell in hohen Stückzahlen
hergestellt werden können und eine einfache Montage/Demontage sowie eine Verringerung
des Instandhaltungsaufwandes garantieren.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Isolier- und Federelemente aus
kältebeständigem thermoplastischem Polyurethan (TPU) in Schienenbefestigungsvorrichtungen
in Form von Elastomerbändern, -scheiben, -leisten und -buchsen so angeordnet sind,
daß sich zwischen Schienenfuß und Stahl-, Holz- oder Betonkonstruktion Elastomerleisten
oder -bänder, zwischen Schraube und Klemmelement Elastomerscheiben oder -buchsen sowie
zwischen Stützfläche des Klemmelementes der Schwelle oder Unterlageplatte und ggf.
dem Schienenfuß und Klemmelement Elastomerleisten befinden, so daß ein hoher elektrischer
Widerstand zwischen Schiene und Unterschwellung erreicht, die Berührung von Stahlelementen
untereinander bzw. mit der Schiene vermieden und somit Verschleiß bzw. Geräuschminderung
und elektrische Isolierung erreicht wird, sowie bei der elastischen Verspannung
Horizontal- und Vertikalkräfte aufgenommen werden können.
[0009] Gleichzeitig werden die Lochungen der stählernen Klemmelemente gegen das Eindringen
von Flüssigkeiten (Feuchtigkeit) abgedichtet. Durch die Erfindung ist eine einfache
Montage/Demontage und eine Verringerung des Instandhaltungsaufwandes des Schienenbefestigungssystems
gegeben.
[0010] Die Schienenklemmelmente sind so ausgebildet und angeordnet, daß die durch eine schraub-
oder nagel- bzw. bolzenartige Verbindung mit der Schienenunterstützung erzeugte Verspannkraft
elastisch auf den Schienenfuß und die Horizontalkräfte direkt und elastisch vom Schienenfuß
auf die Schienenunterstützung übertragen und gleichzeitig die Schiene beim Verspannen
seitlich fixiert und niedergehalten wird.
[0011] Die erfindungsgemäßen Schienenklemmelemente sind elastisch, nachspannbar und auf
Schienenunterstützungen aus verschiedenen Materialien mit direkter Schienenauflagerung
geeignet.
[0012] Sie können keilförmig, als Winkelleiste oder als Höckerklemmelement ausgebildet sein.
Teile des Verbindungselementes (Schraube, Nagel oder Bolzen) ragen im verspannten
Zustand über die Schienenfußkante in Richtung Schienenmitte heraus. Im gelösten Zustand
liegen alle Teile außerhalb der senkrechten Fläche, ausgehend von der Kante des Schienenfußes,
wobei die Verbindungselemente in der Schienenunterstützung 1 : 4 bis 1 : 8, vorzugsweise
1 : 6, zur Senkrechten geneigt sind.
[0013] Die erfindungsgemäßen Schienenklemmelemente sind zu den Verbindungselementen, wie
Schrauben, Nägeln oder Bolzen, so angeordnet, daß bei der gesamten Schienenbefestigung
keine gegenseitige Berührung von Stahlteilen möglich ist. Dadurch wird Lärm vermieden
und der Ver schleiß reduziert. Außerdem wird ein hoher elektrischer Widerstand zwischen
Schiene und Schienenunterstützung erreicht. Schienenklemmelemente können so eingesetzt
werden, daß die bekannten Stahlplatten zur Kraftverteilung eingespart werden können.
[0014] Die Schienenklemmelemente können auch als geschlitzte Elastomer-Klemmelemente ausgeführt
sein, die über eine Schraubverbindung und eine geschlitzte Kraftverteilerplatte den
Schienenfuß mit der Schienenunterstützung verspannen. Durch diese Variante ist eine
schnelle Montage bzw. Demontage der Schienenbefestigung gegeben.
[0015] Die hochmoduligen TPU-Isolier- und Federelemente oder Schienenklemmelemente sind
mit üblicher Spritzgußtechnik herstellbar. Die zur Anwendung gelangenden Spritzgießwerkzeuge
sind vorteilhafterweise mit großzügig gestaltetem Angußkanalsystem versehen. Das Anspritzen
der Isolier- und Federelemente oder Schienenklemmelemente als Befestigungselemente
erfolgt über herkömmliche Anschnittvarianten.
[0016] Die für das erfindungsgemäße Schienenbefestigungssystem verwendeten Isolier- und
Federelemente oder Schienenklemmelemente aus kältebeständigen, hochmoduligen TPU
sind dadurch charakterisiert, daß sie aus höhermolekularen Polyhydroxylverbindungen
und Diisocyanaten in einem Äquivalentverhältnis von 1 zu 7 bis 1 zu 14 sowie aus niedermolekularen
Hydroxylverbindungen mit einem Äquivalentverhältnis zu den höhermolekularen Polyhydroxylverbindungen
von 1 zu 5 bis 1 zu 12 bestehen.
[0017] Als höhermolekulare Hydroxylverbindungen zur Herstellung des kältebeständigen TPU
wird ein Polyesteralkohol mit einer mittleren molaren Masse von 1 800 bis 2 500,
basierend auf Adipinsäure und einem Gemisch aus Hexandiol-1,6 und Butandiol-1,4 in
einem Äquivalentverhältnis von 1 zu 3 bis 3 zu 1 an Hexandiol-1,6 zu Butandiol-1,4
bevorzugt.
[0018] Als niedermolekulare Hydroxylverbindungen finden lineare aliphatische und/oder aromatische
Diole mit einer molaren Masse von 60 bis 600 Verwendung, die gegebenenfalls 1 bis
3 Massenanteile in % Monoole als Reaktions- und Molmassenregulator für die TPU-Synthese
enthalten.
[0019] Als Diisocyanat wird in den TPU bevorzugt 4,4-Diphenylmethandiisocyanat eingesetzt.
Neben den Aufbaukomponenten können weitere Hilfsmittel und Zusatzstoffe zum Einsatz
kommen, wie beispielsweise Gleitmittel, Hydrolyse- Alterungs- und Lichtschutzmittel,
Farbstoffe, Pigmente, anorganische und/oder organische Füllstoffe und Verstärkungsmittel.
[0020] Die Herstellung des TPU wird vorzugsweise nach dem one-shot-Verfahren durchgeführt,
wobei die hydroxylhaltigen Komponenten, Hilfsmittel und Zusatzstoffe mit der Diisocyanatkomponente
bei 50 bis 200 Grad Celsius miteinander vermischt und nach erfolgter Reaktion bei
120 bis 200 Grad Celsius die Polymermasse granuliert wird. Aus dem TPU-Granulat erhält
man die erfindungsgemäßen Isolier-, Feder- und Klemmelemente mittels Spritzgußverfahren.
[0021] Mit der erfindungsgemäßen Materialzusammensetzung der Schienenbefestigungsvorrichtung
wird eine verbesserte Kältestabilität der Teile und eine Kältesprödigkeitstemperatur
von -35 Grad Celsius erreicht, welche mit bekannten Polyurethanrohstoffen auf Polyesteralkoholbasis
bisher nicht möglich war. Die Teile besitzen eine Druck festigkeit von ≧ 35 N/mm²
und eine elastische Druckverformbarkeit bis 40 %, die für die enorme Belastung im
Schienenbereich voll den Anforderungen entspricht.
[0022] Versuche zur Aufnahme der Federkennlinien ergaben, daß durch den Einsatz der erfindungsgemäßen
Isolier- und Federlemente gegenüber bekannten Stahlfedervarianten eine 50%ige Bauhöheneinsparung
bei einer gleichzeitigen 60%igen Erhöhung des Federweges bei konstanter Kraft erreicht
wurde.
Ausführungsbeispiel 1
[0023] 41,06 Massenanteile eines linearen Polyesteralkohols auf der Basis von Adipinsäure,
Hexandiol-1,6 und Butandiol-1,4 mit einem Molekulargewicht von 2150 werden bei 60
Grad Celsius mit 11,41 Massenanteilen Butandiol-1,4, 4,56 Massenanteilen eines niedermolekularen
Diols auf der Basis Adipinsäure, Diethylenglykol und Ethylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 546 sowie mit 0,32 Massenanteilen eines Monools auf der Basis eines Gemisches
von C8 - C18-Fettalkoholen, 0,77 Massenanteilen eines Hydrolyseschutzmittels und
mit 0,14 Massenanteilen eines Gleitmittels 60 Sekunden lang vermischt und anschließend
mit 41,74 Massenanteilen auf 50 Grad Celsius erhitztem 4,4-Diphenylmethandiisocyanat
unter ständigem Rühren zur Reaktion gebracht. Das NCO/OH-Verhältnis der Reaktanden
beträgt 1,06 : 1.
[0024] Das Äquivalentverhältnis des höhermolekularen Polyols zum Diisocyanat beträgt 1 :
8,7. Das Äquivalentverhältnis von höhermolekularen Diol zu den niedermolekularen
Diolen beträgt 1 : 7,1. Nach einer Minute Homogenisierung wird die Reaktionsmischung
auf ein Blech von 130 Grad Celsius gegossen. Die erstarrte Polyurethan-Formmasse
ist nach 36 h granulierfähig.
[0025] Die aus dem Granulat nach dem Spritzgußverfahren gefertigten Prüfkörper haben folgende
Kennwerte:
Shore-Härte-D |
59 |
Zugfestigkeit |
69 N/mm² |
Bruchdehnung |
458 % |
Abrieb |
47 mm³ |
Druckfestigkeit |
38 N/mm² |
Stoßelastizität |
34 % |
Druckverformungsrest (bei Raumtemperatur) |
12 % |
Kälteverhalten (nach DIN 53 545) |
Kältesprödigkeitstemperatur |
-40 bis -45 °C |
Kälterichtwert |
-24 °C |
Isoliereigenschaften (nach DIN 53 482 und DIN 53 483) gemessen bei 800 Hz |
spezifischer Durchgangswiderstand φD |
2·10¹³Ω·cm |
relative Dielektrizitätskonstante Er |
5,85 |
dielektrischer Verlustfaktor tanδ |
0,035 |
Ausführungsbeispiel 2
[0026] 45,93 Massenanteile eines linearen Polyesteralkohols auf der Basis von Adipinsäure,
Hexandiol-1,6 und Butandiol-1,4 mit einem Molekulargewicht von 2 000 werden bei 60
Grad Celsius mit 11,81 Massenanteilen Butandiol-1,4, 0,78 Massenanteilen eines Hydrolyseschutzmittels
und mit 0,14 Massenanteilen eines Gleitmittels 60 Sekunden lang vermischt und anschließend
mit 41,34 Massenanteilen auf 50 Grad Celsius erhitztem 4,4-Diphenylmethandiisocyanat
unter ständigem Rühren zur Reaktion gebracht. Das NCO/OH-Verhältnis der Reaktanden
beträgt 1,06 : 1.
[0027] Das Äquivalentverhältnis des höhermolekularen Polyols zum Diisocyanat beträgt 1
: 7,2. Das Äquivalentverhältnis des höhermolekularen Diols zum niedermolekularen
Diol beträgt 1 : 5,7. Nach einer Minute Homogenisierung wird die Reaktionsmischung
auf ein Blech von 120 Grad Celsius gegossen. Die erstarrte Polyurethan-Formmasse
ist nach 36 h granulierfähig.
[0028] Die aus dem Granulat nach dem Spritzgußverfahren gefertigten Prüfkörper haben folgende
Kennwerte:
Shore-Härte-D |
57 |
Zugfestigkeit |
63 N/mm² |
Bruchdehnung |
461 % |
Abrieb |
64 mm³ |
Druckfestigkeit |
36 N/mm² |
Stoßelastizität |
30 % |
Druckverformungsrest (bei Raumtemperatur) |
16 % |
Kälteverhalten |
Kältesprödigkeitstemperatur |
-35 bis -40 °C |
Kälterichtwert |
-23 °C |
Isoliereigenschaften |
spez. Durchgangswiderstand φD |
1,85·10¹³Ω·cm |
relative Dielektrizitätskonstante Er |
5,8 |
dielektrischer Verlustfaktor tanδ |
0,033 |
Ausführungsbeispiel 3
[0029] Aus dem TPU nach Beispielen 1 und 2 wurden Isolier- und Federelemente nach Beispiel
4, siehe Skizze, nach dem Spritzgießverfahren hergestellt. Die praxisnahen Versuche
wurden auf einem Impulsator mit einer Schwellast von 0 bis 30 kN bis zu 8 Millionen
Lastwechsel durchgeführt.
[0030] Während die parallel geprüften Stahlfederringe nach 500 000 Lastwechseln völlig verschlissen
waren, wiesen die erfindungsgemäßen TPU-Elemente keinerlei Beschädigungen, keine
Risse und keinen Verschleiß auf und zeigten ein gutes Dämpfungsvermögen. Nach Aufnahme
von Federkennlinien konnte beim Einsatz der erfindungsgemäßen Isolier- und Federelemente
gegenüber einer Stahlvariante eine 50%ige Bauhöheneinsparung bei einer gleichzeitigen
60%igen Erhöhung des Federweges bei konstanter Kraft erreicht werden.
[0031] Nach Bestücken von Spannbetonschwellen, die einen Widerstand von 2 bis 5 k Ω aufweisen,
mit den Isoslier- und Federelementen aus dem TPU-Material nach Beispiel 1 und 2 konnten
Isolierwerte von ≧ 500 k Ω erreicht werden.
[0032] Weitere Vorteile und Besonderheiten der Erfindung werden im folgenden anhand der
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 und 2 zeigen elastisch und elektrisch isolierte Befestigungsvorrichtungen gemäß
der Erfindung in der Anwendung bei der Beton- oder Holzunterschwellung.
[0033] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel trägt eine Beton- oder Holzunterschwellung
eine Schiene, wobei eine Platte 2 aus isolierendem und dämpfendem TPU unterlegt ist.
Eine im Dübel bzw. Holz der Unterschwellung verankerte Schwellenschraube 21 überträgt
die Verspannkraft über eine TPU-Isolierbuchse 1 auf ein stählernes Klemmelement
20 und wird durch die Isolierbuchse mechanisch und elektrisch von diesem getrennt.
Die Schienenfußkante wird durch eine hochverschleißfeste, elastische und elektrisch
isolierte TPU-Leiste 3 vom Klemmelement getrennt. In einer Ausnehmung in der Unterschwellung
wird durch eine trogförmige TPU-Leiste 4 das stählerne Klemmelement 20 elastisch-
und mechanisch getrennt verspannt.
[0034] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel trägt eine Beton- oder Holzunterschwellung
eine Schiene auf einer herkömmlichen elastischen Unterlage aus z. B. Gummi, wobei
die Schienenfußkante durch eine hochverschleißfeste, elastische und elektrisch isolierte
TPU-Leiste 3 vom Klemmelement getrennt wird. Die im Dübel bzw. Holz der Unterschwellung
verankterte Schwellenschraube überträgt die Verspannkraft über eine TPU Federscheibe
5 auf das stählerne Klemmelement.
[0035] In einer Ausnehmung in der Unterschwellung wird durch eine TPU-Leiste 4 das stählerne
Klemmelement elastisch und mechanisch getrennt. Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Leiste
3 hat einen C-förmigen Querschnitt und umgibt die Schienenfußkante, wobei sich ihr
oberer Schenkel und ihr Mittelsteg zwischen dem Schienenfuß 9 und der profilierten
Klemmplatte 20 befinden.
[0036] Gemäß Fig. 3 weist die Befestigung ein Schienenklemmelement und eine Schraubverbindung
(Schwellenschraube oder Hammerkopfschraube) auf. Mit einem thermoplastischem Polyurethan
(TPU) Hoeckerklemmelement 6 wird der Schienenfuß 9 von der Schraube 11 mechanisch
und elektrisch getrennt und mit der Schienenunterstützung 8 elastisch verspannt. Die
Schiene wird durch eine isolierende und dämpfende TPU-Platte 10 von der Unterschwellung
getrennt. Damit wird die elektrische Isolierung der Schiene bewirkt. Außerdem erfolgt
eine vollständige Abdichtung der Spannhülse bzw. des Dübels gegen Feuchtigkeit.
[0037] Fig. 4 zeigt die Befestigung mit einem Schienenklemmelement, wobei die Schiene mittels
Schienennagel verspannt und auf einer Beton- oder Holzunterschwellung niedergehalten
wird. Mit einem TPU-Klemmelement 7 und einem Schienennagel 12 sowie einer Kraftverteilerplatte
13 wird der Schienenfuß 9 isolierend verspannt und nieder gehalten. Die Schiene wird
durch eine isolierende und dämpfende TPU-Platte 10 von der Schienenunterstützung 8
getrennt. So wird eine völlig elastische Verspannung gewährleistet. Zum Schienenfuß
hin ist in das Kontaktelement zur Schienenunterstützung das Eindringen von Feuchtigkeit
ausgeschlossen.
[0038] Fig. 5 zeigt eine Befestigung mit Schienenklemmelement, Schraubverbindung und stählerner
Kraftverteilerplatte. Mit einem geschlitzten TPU-Klemmelement 14 wird der Schienenfuß
9 von der Schwellenschraube 11 und der geschlitzten Kraftverteilerplatte 15 (aus Stahl)
mit der Schienenunterstützung 8 verspannt. Die Schiene wird durch eine isolierende
und dämpfende TPU-Platte 10 und dem Klemmelement 14 von der Schienenunterstützung
8 ohne Entnahme der Schwellenschraube 11 getrennt. Durch die geschlitzte Kraftverteilerplatte
ist eine leichte Montage möglich. Ein Eindringen von Flüssigkeit in die Spannhülse/Dübel
ist auch hier nicht mehr möglich.
1. Befestigungssystem für Schienen auf Schwellen, bei dem bolzenförmige Verbindungselemente
in der Schwelle verankert sind und mit ihrem verbreiterten Kopf den Schienenfuß
direkt oder über Klemmglieder niederhalten,
dadurch gekennzeichnet,
daß isolierende Feder- oder Klemmelemente (1 bis 4; 6) zwischen den jeweiligen Bauteilen
vorgesehen sind, die beim elastischen Verspannen der Verbindungselemente die Lochung
und Trennfugen elastisch und dämpfend abdichten und die aus kältebeständigem, hochmoduligem
thermoplastischem Polyurethan (TPU) mit einer Druckfestigkeit von ≧ 35 N/mm und einer
elastischen Druckverformbarkeit bis 40 % bestehen.
2. Befestigungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Schienenfuß und der Schwelle mindestens ein band- oder leistenförmiges
PTU-Element (2, 10) dem Verbindungselement und dem Klemmglied ein scheiben- bzw. buchsenförmiges
TPU-Element (3, 4) sowie zwischen der Stützfläche des Klemmelementes und der Schwelle
oder dem Schienenfuß mindestens eine profilierte TPU-Leiste angeordnet sind.
3. Befestigungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein geschlitztes TPU-Klemmelement über eine Schraubverbindung und eine geschlitzte
Verteilerplatte den Schienenfuß mit der Schienenunterstützung verspannt.
4. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die TPU-Elemente aus thermoplastisch verarbeitbaren Polyurethan-Elastomeren eine
Kältesprödigkeitstemperatur von mindestens -35 °C aufweisen, wobei die Polyurethan-Elastomere
aus höhermolekularen Polyhydroxylverbindungen und Diisocyanaten in einem Äquivalentverhältnis
von 1:7 bis 1:14 und aktive Wasserstoffatome enthaltenen niedermolekularen Hydoxylverbindungen
in einem Äquivalentverhältnis von 1:5 bis 1:12 bestehen und als höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen
Polyesteralkohole auf der Basis von Adipinsäure und ein Gemisch aus Hexandiol-1,6
und Butandiol-1,4 in einem Äquivalentverhältnis von 1:3 bis 3:1 an Hexandiol-1,6 zu
Butandiol-1,4 mit einer mittleren molaren Masse von 1800 bis 2500 enthalten.
5. Befestigungssystem nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als aktive Wasserstoffatome enthaltende niedermolekulare Hydroxylverbindungen
aliphatische und/oder aromatische Diole mit einer molaren Masse von 60 bis 600 Verwendung
findet.
6. Befestigungssystem nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Diisocyanat 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat zum einsatz kommt.