(19)
(11) EP 0 393 444 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.10.1990  Patentblatt  1990/43

(21) Anmeldenummer: 90106670.4

(22) Anmeldetag:  06.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B61L 23/00, B60P 3/03, G08G 1/123
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 18.04.1989 DE 3912707

(71) Anmelder: Nukem GmbH
D-63754 Alzenau (DE)

(72) Erfinder:
  • Colhoun, Christian
    D-6453 Seligenstadt (DE)

(74) Vertreter: Stoffregen, Hans-Herbert, Dr. Dipl.-Phys. 
Patentanwalt Salzstrasse 11 a Postfach 21 44
D-63411 Hanau
D-63411 Hanau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zur positionsabhängigen Betätigung mindestens eines Organs in einem Fahrzeug


    (57) Gegenstand der Erfindung sind ein Verfahren und eine Vorrich­tung zur positionsabhängigen Betätigung mindestens eines Organs (4) in einem Fahrzeug (1). Mit einem im Fahrzeug (1) angeord­neten Detektor (2) wird in der jeweiligen Fahrzeugpositions das Auftreten einer für mindestens eine Bestimmungsposition typischen Meldung überwacht. Bei Feststellung der Meldung wird das Organ (4) aktiviert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Betätigung eines Organs in oder an einem Fahrzeug beim Eindringen in den Wirkungsbereich eines Objekts, das Signale für die Detektion im Fahrzeug aussendet, und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Gattung sind bekannt (DE-A-34 27 180). Das bekannte Objekt ist ein Einsatzfahrzeug der Polizei, der Feuerwehr oder des Not­rettungsdienstes, das einen Hochfrequenzsender enthält, der in Fahrtrichtung ein hochfrequentes Signal von begrenzter Reich­weite aussendet. In den Fahrzeugen sind Hochfrequenzempfänger für das Signal angeordnet. Den Hochfrequenzempfängern sind Stellglieder für die Einschaltung von Tongeneratoren nachgeschal­tet, die Warntöne erzeugen, die die Fahrzeuginsassen auch bei geschlossenen Fenstern und hohem Lärmpegel in der Umgebung der Fahrzeuge auf das Herannahen eines Einsatzfahrzeugs auf­merksam machen.

    [0003] Es ist auch eine Koppelnavigationseinrichtung für ein Landfahr­zeug bekannt. Die Koppelnavigationseinrichtung enthält ein Kursreferenzgerät, z.B. eine Erdfeldsonde oder einen Kurs­kreisel, einen Weggeber und einen Höhensensor. In einer Speichereinrichtung ist der Höhenlinienverlauf eines zu befahren­den Gebiets abgespeichert. Mit den Signalen des Kursreferenz­geräts, des Weggebers und des Höhensensors bestimmt ein Koppelrechner die Fahrzeugistposition, die einem Vergleicher zugeführt wird, dem noch Sollpositionsdaten und Geländehöhen­daten vorgegeben werden. Der Vergleicher gibt korrigierte Po­sitionsdaten aus (DE-A-34 39 000).

    [0004] Bekannt ist ferner ein Orientierungssystem für Landfahrzeuge. Auf der jeweiligen Fahrbahn oder in der Umgebung der Fahrbahn ist eine Informationsquelle über Position und/oder Fahrtrichtung vorgesehen. In den Fahrzeugen sind Sensoren vorhanden, die die Informationen aufnehmen und daraus die Fahrzeugposition und/ oder Fahrtrichtung bestimmen (DE-A-33 07 123).

    [0005] Weiterhin sind elektrische Türverriegelungen an Fahrzeugen bekannt, die Antriebe zum Öffnen und Schließen der Türver­riegelung aufweisen. Die Türverriegelung kann gesperrt werden, wenn von der Türinnenseite und der Türaußenseite zugängliche Sperrschalter ein Sperren der Tür befehlen (DE-B-36 36 828).

    [0006] Schließlich ist eine Navigationsanlage für Landfahrzeuge bekannt, bei der von Satelliten als Sender von bekanntem Standort aus­gesandte Signale von einem Empfänger im Landfahrzeug erfaßt und ausgewertet werden. Ein Richtungssensor und ein Wegmesser erzeugen Signale, die einem Rechner zugeführt werden, der mittels des Koppelnavigationsverfahrens die Fahrzeugposition ermittelt (DE-A-33 10 111).

    [0007] Im Güterverkehr sollen oder dürfen bestimmte Güter, die z.B. wertvoll, gefährlich oder giftig sind, nur an eigens dafür vorge­sehenen Orten be- und entladen werden. Zum Transport werden für diese Güter im allgemeinen spezielle Fahrzeuge mit verschließ­baren Laderäumen verwendet, die z.B. nur mittels mechanischer oder elektronischer Schlüssel geöffnet werden können. Die Schlüssel werden vom Fahrpersonal mitgeführt. Es ist auch möglich, daß am Ladeort oder am Entladeort tätiges Personal die Schlüssel zum Verschließen und Öffnen dieser Laderäume bereit­hält und die Laderäume damit aufschließt oder verschließt.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß eine Betätigung des Organs nur an vorab festgelegten, ortsfesten Stellen stattfinden kann.

    [0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Objekt für mindestens eine ortsfeste Bestimmungsposition typische Signale erzeugt, daß die Bestimmungsposition durch ein Koordina­tensystem festgelegt ist, und daß beim Empfang der Signale durch die Betätigung des Organs in oder am Fahrzeug dem jeweiligen festen Bestimmungsort zugeordnete Steuer- und/oder Schaltvor­gänge selbsttätig durchgeführt werden.

    [0010] Der Erfindung liegt das Prinzip zugrunde, bestimmte Vorgänge an einem dafür eingerichteten Fahrzeug nur an ausgewählten Orten automatisch durchzuführen. Diese Vorgänge sind im allgemeinen wichtig für den Umgang mit der Ladung, die z.B. besonders wertvoll oder gefährlich sein kann. Es ist auch möglich, daß die Vorgänge zur Erfassung bestimmter am jeweils ausgewählten Ort herrschender physikalischer Zustände notwendig sind, ohne daß das Fahrzeugpersonal in die Messung und Weiterverarbeitung von Meßwerten einbezogen werden soll. Das Objekt kann in mehr oder weniger großer Entfernung vom jeweiligen Bestimmungsort ange­ordnet sein, wobei seine Signale am Bestimmungsort detektierbar sein müssen.

    [0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn durch Betätigung des Organs, das als Verriegelungselement oder als Steuerelement für ein Verriegelungselement einer an einer Durchgangsöffnung zu einem Laderaum des Fahrzeugs vorgesehen Tür oder Klappe angeordnet ist, die Sperrung der Tür oder Klappe aufgehoben wird. Erst wenn das Fahrzeug die vorgegebene Position erreicht hat, wird das Organ betätigt. Die Betätigung ist ortsgebunden und un­abhängig vom Fahrpersonal oder von anderen Personen. Die Sperre des Laderaums wird daher erst am Bestimmungsort auf­gehoben. Unter Bestimmungsort ist dabei ein mehr oder weniger großer Bereich zu verstehen, der z.B. besonderen Sicherheits­vorschriften oder Überwachungsvorschriften unterliegt. Das Organ hebt die Laderaumsperre am Bestimmungsort auf. Die Tür oder Klappe zum Laderaum kann dann vom Personel, z.B. dem Fahrpersonal oder von am Bestimmungsort anwesendem Personal geöffnet werden. Da das Organ unterwegs, d.h. außerhalb des oder der Bestimmungspositionen nicht aktiviert wird, kann auch die Sperre des Laderaums bzw. der Sperre der Steuerelemente unterwegs nicht aufgehoben werden. Damit lassen sich bestimmte hochwertige, teuere oder gefährliche Güter vor unbefugter Ent­wendung oder Entladung an nicht geeigneten oder unerwünschten Orten schützen.

    [0012] Vorteilhaft ist es auch, wenn durch Betätigung des Organs, das als Steuerelement für eine Meßwerterfassung ausgebildet ist, von Sensoren an festen Bestimmungsorten erzeugte Meßwerte den Bestimmungsorten zugeordnet werden. Die Meßwerterfassung an vom Fahrzeug erreichten Bestimmungspositionen erfolgt ohne Eingriffe des Fahrpersonals. Es ist deshalb kein qualifiziertes Personal für die Messung notwendig. Außerdem reicht ein Fahrer für die Meßwerterfassung und Zuordnung aus.

    [0013] Wenn ein am oder im Fahrzeug angeordneter Sensor vom Objekt beeinflußt wird, betätigt vorzugsweise ein am jeweiligen Be­stimmungsort ortsgebunden angeordneter Geber beim Eindringen des Fahrzeugs in seinen Wirkungsbereich über den Sensor das Organ. Dieses Verfahren läßt sich mit relativ geringem Geräteauf­wand durchführen.

    [0014] Wenn der Bestimmungsort geändert werden soll, muß an dem jeweiligen Ort ein entsprechender Geber angebracht werden.

    [0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die jeweilige Position des Fahrzeuges mit mindestens einem Sensor fortlaufend gemessen und mit dem im Fahrzeug vorab gespeicherten Wert der Be­stimmungsposition verglichen, wobei bei Übereinstimmung innerhalb definierter Grenzwerte des durch Messung ermittelten Werts der Position und des Wertes der Bestimmungsposition das Organ aktiviert wird. Bei diesem Verfahren läßt sich durch Änderung der gespeicherten Bestimmungsposition der Bestim­mungsort leicht und schnell ändern. Es müssen hierfür keine Geber ausgetauscht, entfernt oder neu installiert werden.

    [0016] Vorzugsweise wird die Position des Fahrzeuges durch Koppelnavi­gation, Radionavigation oder einer Kombination beider Verfahren bestimmt. Mit diesen Verfahren ist eine sehr genaue Positionsbe­stimmung möglich.

    [0017] Um den Bestimmungsort anzugeben, ist es zunächst günstig, die Feldstärken eines Senders zu messen. An Hand der Feldstärken an einem Bestimmungsort werden Ansprechwerte ausgewählt, durch die der Bestimmungsort bzw. ein ausgeäwhlter lokaler Bereich, festgelegt wird. Bei der Bewegung des Fahrzeugs wer­den die Feldstärken fortlaufend gemessen und mit den ge­speicherten Ansprechwerten zur Feststellung der Übereinstimmung verglichen.

    [0018] Eine Vorrichtung mit einem in einem Fahrzeug angeordneten Empfänger für den Empfang von Signalen, die von einem Objekt ausgehen, und mit einem dem Empfänger nachgeschalteten Detek­tor, an den ein Organ in oder am Fahrzeug angeschlossen ist, besteht zur Durchführung des Verfahrens erfindungsgemäß darin, daß das Objekt an mindestens einer ortsfesten Bestimmungs­position dieser zugeordnete typische Signale erzeugt, die beim Eindringen des Fahrzeuges in die Bestimmungsposition im Detektor ein Ansteuersignal für das Organ auslösen, mit dem in oder am Fahrzeug angeordnete Steuer- und/oder Schaltvorgänge ortsgebunden einleitbar oder durchführbar sind. Am beweglichen und zu einer Bestimmungsposition fahrenden Fahrzeug werden nur an der Bestimmungsposition Vorgänge ausgelöst, die unterwegs nicht auftreten sollen. Damit ist auch eine Entlastung des Fahr­personals insofern verbunden, als kein gesondertes Personal zur Verhinderung oder Steuerung der Vorgänge außerhalb des Bstimmungsorts notwendig ist.

    [0019] Vorzugsweise ist das Organ ein Verriegelungselement oder ein Steuerungselement für ein Verriegelungselement einer an einer Durchgangsöffnung zu einem Laderaum des Fahrzeugs angeord­neten Tür oder Klappe. Die Tür oder Klappe kann nur am jewei­ligen Bestimmungsort geöffnet werden. Wenn im Fahrzeug Geld oder Wertgegenstände befördert werden, nützt es nichts, unter­wegs den Fahrer zum Öffnen der Tür oder Klappe zu zwingen, um an den Inhalt des gesperrten Laderaums zu gelangen. Eine gewaltlose Öffnung der Tür oder der Klappe des Laderaums ist nur an einer Bestimmungsposition möglich. Eine Vorrichtung der oben beschriebenen Art läßt sich auch nachträglich in vorhandene Fahrzeuge einbauen.

    [0020] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist das Organ ein Steuerelement für eine Meßwerterfassungseinrichtung. Aus den vorab festgelegten Bestimmungspositionen werden Meßwerte ge­wonnen, die den Bstimmungspositionen zugeordnet sind. Da die Einrichtung selbsttätig arbeitet, sind Irrtümer ausgeschlossen. Außerdem kann sich das Personal auf den Fahrweg konzentrieren. Die Messung kann daher sicherer und schneller durchgeführt werden.

    [0021] Das Objekt kann ein Funksender mit begrenzter Reichweite und/ oder Richtwirkung sein, wobei im jeweiligen Fahrzeug ein Funk­empfänger angeordnet ist. Dem Funkempfänger ist insbesondere ein als Schwellwertdetektor ausgebildeter Detektor nachgeschaltet. Zweckmäßigerweise ist der Schwellwertdetektor für kodierte Signale ausgebildet. Diese Ausführungsform läßt sich einfach und schnell z.B. unter Ausnutzung eines Autoradios eines bereits vorhandenen Fahrzeugs installieren.

    [0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Detektor eine Koppelnavigationseinrichtung, eine Radionavigationseinrichtung oder eine Kombination aus beiden mit einem Rechner, der eine Schnittstelle aufweist und dem das Organ nachgeschaltet ist. Es lassen sich weitgehend handelsübliche oder standardisierte elek­tronische Bauelemente verwenden.

    [0023] Vorzugsweise ist an den Rechner zusätzlich ein Sensor für die Messung einer physikalischen Größe angeschlossen, wobei dem Rechner ein Sender mit einer Antenne nachgeschaltet sein kann. Der Rechner ordnet die Meßwerte des Sensors den jeweiligen Positionswerten zu, indem er entsprechende Datensätze bildet, die im Fahrzeug gespeichert werden oder über die Antenne ausgege­ben werden und von einer entfernt angeordneten Auswerteinheit empfangen werden.

    [0024] Es ist auch günstig, wenn dem Rechner ein Sender/Empfänger mit einer Antenne nachgeschaltet ist, über die in Abhängigkeit vom jeweiligen Fahrzeugstandort codierte Signale ausgesendet werden. Diese Signale aktivieren in der Nähe des Fahrzeugstandorts angebrachte Transponder und veranlassen diese zum Aussenden ihrer Kennung und von Meßwerten, bei denen es sich zum Bei­spiel um Zählerinhalte von Gas-, Wasser-, Wärme- oder Elek­trizitätszählern handelt. Der Rechner speichert diese Datensätze oder sendet diese Daten an eine entfernt angeordnete Auswerte­einheit. Gas-, Wasser-, Wärme- oder Elektrizitätszähler können auf diese Weise ohne Ablesung durch Bedienungspersonal über­wacht werden.

    [0025] Es ist günstig, wenn das Organ ein elektromagnetisch betätigba­res Stellglied ist. Das Stellglied ist z.B. als Riegel an der Tür eines gepanzerten Fahrzeugraums angeordnet. In diesem Fahr­zeugraum können Geld oder andere Wertgegenstände transportiert werden, die an einem gesicherten Ort, z.B. in einem Gebäude, ent- oder beladen werden sollen.

    [0026] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung erge­ben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entneh­menden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen.

    [0027] Es zeigen:

    Fig. 1 ein Fahrzeug mit einem Detektor und einem Organ sowie einem Gebäude mit einem Positionsgeber im Schema,

    Fig. 2 ein Schaltbild einer in einem Fahrzeug angeordneten Positionsbestimmungseinrichtung, der ein Organ nachge­schaltet ist,

    Fig. 3 ein Schaltbild einer in einem Fahrzeug angeordneten Vorrichtung mit einem Sensor für die Meßwerterzeu­gung, einer Koppelnavigationseinrichtung und einem Organ und

    Fig. 4 ein Schaltbild einer in einem Fahrzeug angeordneten Vorrichtung zur Aktivierung von Transpondern.



    [0028] Ein Fahrzeug (1) enthält einen Detektor (2), der eingangsseitig an eine Antenne (3) und ausgangsseitig an ein Organ (4) ange­schlossen ist. Bei dem Organ (4) handelt es sich insbesondere um einen elektromagnetisch betätigbaren Riegel für die rückwärtige Tür (5) bzw. Klappe des Fahrzeugs (1). Das Organ kann auch als Steuerlelement für den Riegel ausgebildet sein, der nach Aufhebung einer Sperre von Hand geöffnet wird. Die Tür (5) ist der einzige Zugang zu einem gepanzerten Fahrzeugraum oder Laderaum, der nicht näher dargestellt ist und zum Transport von Wertgegenständen bestimmt sein kann. Auch gefährliche Güter lassen sich mit einem derartigen Fahrzeug vor unbefugter Ent­wendung geschützt befördern. An einem Gebäude (6) befindet sich ortsfest ein Positionsmelder (7) in Form eines Senders oder eines Transponders und einer Antenne (8). Durch den Positions­melder wird eine Bestimmungsposition festgelegt. Der Positions­melder (7) sendet entweder laufend oder nach Aktivierung durch kodierte Signale vom Fahrzeug codierte Signale aus, auf die der Detektor (2) anspricht, wenn sich das Kraftfahrzeug (1) im Empfangsbereich des Positionsmelders (7) befindet, der eine begrenzte Reichweite und/oder Richtwirkung hat. Wenn der Detektor (2) anspricht, gibt er ein Steuersignal an das Organ (4) ab, das den Riegel für die Tür (5) zurückzieht. Die Tür (5) läßt sich daher nur im Sendebereich des Positionsmelders (7) öffnen, dessen Sendebereich auf die unmittelbare Nähe des Gebäudes (6) abgestimmt ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß der gepanzerte Fahrzeugraum nur am oder im Gebäude (6) geöffnet werden kann. Unterwegs, d.h. von einem Gebäude (6) zum anderen kann die Tür nicht geöffnet werden, so daß Gegenstände im gepanzerten Fahrzeugraum nicht entfernt werden können. Durch den Positionsmelder wird somit ein ortsfestes Koordinaten­system festgelegt, in dessen Nullpunkt der Sender bzw. Transponder angeordnet ist. Im Koordinatensystem können Feld­stärkewerte angegeben werden, bei deren Überschreiten der Detektor anspricht.

    [0029] Die Fig. 2 zeigt einen Detektor (10) in einem Fahrzeug (9), mit dem fortlaufend die Position des Fahrzeuges während der Fahrt bestimmt werden kann. Der Detektor (10) enthält einen Rechner (13), der eingangsseitig mit einem Standortsensor (Koordinatenge­ber) (11) verbunden ist. Bei dem Verfahren der Standortermitt­lung kann es sich um ein Radionavigationsverfahren oder ein Koppelnavigationsverfahren handeln. Der Rechner enthält außer­dem eine Schnittstelle (14) für die manuelle Eingabe von Daten (direkt über eine anschließbare Tastatur oder über ein Funkmodem) und einen nicht näher dargestellten Speicher. Dem Rechner (13) ist über einen nicht dargestellten Ausgabebaustein ein Organ (15) nachgeschaltet, bei dem es sich um ein Stellglied handelt. Über die Schnittstelle (14) können dem Rechner (13) beliebig viele Bestimmungspositionen eingegeben werden. Die Istposition vergleicht der Rechner laufend mit den eingegebenen Bestimmungspositionen. Bei Übereinstimmung des Werts der Istposition mit einem Wert der Bestimmungspositionen innerhalb einer vorgebbaren Toleranz gibt der Rechner (13) ein Steuersi­gnal an das Organ (15) aus. Bei dem Organ (15) handelt es sich vorzugsweise um die Spule eines Türschloßriegels, der an der Tür eines gepanzerten Fahrzeugraums angeordnet ist. Diese Tür kann daher nur an einer durch den Bestimmungsort vorgegebenen Stelle geöffnet werden. Bei der in Fig. 2 dargestellten Vorrich­tung können Bestimmungsorte schnell und einfach über die Schnittstelle (14) neu eingegeben werden. Durch im Rechner (13) vorhandene Software können alte Bestimmungspositionen gelöscht und neue Bestimmungspositionen gespeichert werden. Es ist zweckmäßig, wenn die Neueingabe von Bestimmungspositionen nur mittels einer speziellen Eingabeeinheit von dazu berechtigten Personen, die nicht Fahrer des Fahrzeugs sind, sowie in Verbin­dung mit einem Codewort, möglich ist. Die Neueingabe von Be­stimmungsorten kann auch während der Fahrt über codierte Funkbefehle erfolgen. Willkürliche Änderungen der Bestimmungs­position, z.B. durch das Fahrpersonal, sind dann nicht möglich.

    [0030] In Fig. 3 ist ein Detektor in einem Fahrzeug dargestellt, der einen Standortsensor (17) zur Bestimmung der jeweiligen Istposition des Fahrzeugs aufweist. Der Standortsensor (17) ist an einen Rechner (18) angeschlossen, bei dem es sich um ein vom Detektor ortsabhängig zu betätigendes Organ handelt und der eingangsseitig weiterhin direkt oder über einen nicht näher bezeichneten Analog/ Digital-Wandler mit einem Sensor (19) in Verbindung steht. Ausgangsseitig ist der Rechner (18) über einen entsprechenden, nicht dargestellten Ausgabebaustein mit einem Sender (20) verbunden, dem eine Antenne (21) des Fahr­zeuges nachgeschaltet ist. Der Sensor (19) kann z.B. für die Messung von Radioaktivität, Gaskonzentration oder von elek­trischen bzw. magnetischen Feldern vorgesehen sein. Die in Fig. 3 gezeigte Anordnung stellt eine Meßwerterfassungseinrichtung mit dem Rechner (18) als Steuerelement dar. Der Rechner (18) erhält die Istposition des Fahrzeuges von dem Standortsensor (17) und Meßwerte vom Sensor (19). Aus den Istpositionen und vorge­gebenen Bestimmungspositionen stellt der Rechner fest, ob Meß­werte erfaßt werden sollen. Trifft dies zu, dann ordnet der Rechner (18) aus den Eingabedaten den Meßwerten die jeweilige Istposition des Fahrzeuges zu, indem er entsprechende Datensätze bildet, die er einem Massenspeicher z.B. einer Diskette zuführt, wobei die Diskettenstation nicht dargestellt ist. Es ist auch mög­lich, die Datensätze in Form von Telegrammen, z.B. pulscodemoduliert dem Sender (20) zuzuführen, der sie an eine entfernt angeordnete Auswerteinheit überträgt.

    [0031] In Fig. 4 ist eine Vorrichtung in einem Kraftfahrzeug dargestellt, bei der die eingangsseitig mit einem Rechner (23) verbundenen elektronischen Bauelemente identisch mit denen in Fig. 2 sind.

    [0032] Dem Rechner (23) ist ein Sender/Empfänger (24) nachgeschaltet, der mit einer Antenne (25) verbunden ist. In Abhängigkeit vom jeweiligen Fahrzeugstandort, d.h. bei innerhalb einer Be­stimmungsposition befindlichem Fahrzeug (1), veranlaßt der Rechner den Sender zur Aussendung bestimmter kodierter Signalde. Empfänger für die Sendesignale des Fahrzeuges ist ein ortsfest angeordneter Transponder (26), der einen Sensor (27) enthält, bei dem es sich z.B. um einen Strom-, Gas-, Wärme- oder Wasserzähler handelt. Der Transponder (26) wird durch ein Signal des Senders (24) aktiviert und gibt seine Kennung sowie seinen Zählwert aus, der mit der Antenne (25) empfangen wird und in den Rechner (23) gelangt. Vom Rechner (23) werden diese Daten in einem Massenspeicher abgelegt.

    [0033] Die oben erwähnte Bestimmungsposition kann durch nicht am Bestimmungsort angeordnete Sender mittels der an der Be­stimmungsposition herrschenden Feldstärke festgelegt werden. Wenn ein ortsfester Sender entweder am Bestimmungsort oder anderswo vorhanden ist, wird in einem Meßschritt der Verlauf der Felstsärke des Senders gemessen.

    [0034] Die gemessenen Feldstärkewerte werden im Koordinatensystem unter Bezug auf die Bestimmungsposition eingetragen. Es können dann diejenigen Feldstärkewerte ausgewählt werden, die an der Grenze der Bestimmungsposition bzw. eines als Bestimmungs­position vorgesehenen Bereichs vorhanden sind. Während der Fahrt werden die Feldstärken gemessen und mit den ausgewählten und gespeicherten Feldstärkewerten verglichen, um das Erreichen der Bestimmungsposition festzustellen. Bei Übereinstimmung wird eine Meldung erzeugt und/oder das Organ zur Aufhebung der Sperre des Laderaums betätigt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Betätigung eines Organs in oder an einem Fahrzeug beim Eindringen in den Wirkungsbereich eines Objekts, das Signale für die Detektion im Fahrzeug aussen­det,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Objekt für mindestens eine ortsfeste Bestimmungs­position typische Signale erzeugt, daß die Bestimmungs­position durch ein Koordinatensystem festgelegt ist, und daß beim Empfang der Signale durch die Betätigung des Organs in oder am Fahrzeug dem jeweiligen festen Bestimmungsort zugeordnete Steuer- und/oder Schaltvorgänge selbsttätig durchgeführt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß durch Betätigung des Organs, das als Verriegelungs­element oder als Steuerelement für ein Verriegelungselement einer an einer Durchgangsöffnung zu einem Laderaum des Fahrzeugs vorgesehenen Tür oder Klappe angeordnet ist, die Sperrung der Tür oder Klappe aufgehoben sind.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß durch Betätigung des Organs, das als Steuerelement für eine Meßwerterfassung ausgebildet ist, von Sensoren an festen Bestimmungsorten ausgegebene Meßwerte den Bestim­mungsorten zugeordnet werden.
     
    4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein am jeweiligen Bestimmungsort ortsfest angeordneter Geber beim Eindringen des Fahrzeugs in seinen Wirkungs­bereich über den Detektor das Organ betätigt.
     
    5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die jeweilige Position des Fahrzeugs mit mindestens einem Sensor fortlaufend gemessen und mit dem im Fahrzeug vorab gespeicherten Wert der Bestimmungsposition verglichen wird und daß bei Übereinstimmung des durch Messung ermittelten Werts der Position und des Werts der Bestimmungsposition das Organ aktiviert wird.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Position des Fahrzeugs durch Koppelnavigation, Radionavigation oder einer Kombination dieser Verfahren bestimmt wird.
     
    7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zuerst Feldstärken eines Senders gemessen werden, daß aus den gemessenen Feldstärken Ansprechwerte in bezug auf die Bstimmungsposition ausgewählt und gespeichert werden und daß die bei der Bewegung des Fahrzeugs fortlaufend erfaßten Feldstärken mit den gespeicherten Ansprechwerten zur Feststellung der Übereinstimmung verglichen werden.
     
    8. Vorrichtung mit einem in einem Fahrzeug angeordneten Empfänger für den Empfang von Signalen, die von einem Objekt ausgehen, und mit einem dem Empfänger nachgeschal­teten Detektor, an den ein Organ im oder am Fahrzeug angeschlossen ist, zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Objekt an mindestens einer ortsfesten Bestimmungs­position dieser zugeordnete typische Signale erzeugt, die beim Eindringen des Fahrzeugs in die Bestimmungsposition im Detektor (2, 10) ein Ansteuersignal für das Organ (4, 15) auslösen, mit dem im oder am Fahrzeug angeordnete Steuer- und/oder Schaltvorgänge ortsgebunden einleitbar oder durchführbar sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Organ (4, 15) ein Verriegelungselement oder ein Steuerungselement für ein Verriegelungselement einer an einer Durchgangsöffnung zu einem Laderaum des Fahrzeugs (1) angeordneten Tür (5) oder Klappe ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Organ ein Steuerlement für eine Meßwerterfassungs­einrichtung ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    der Detektor (10) eine Koppelnavigationseinrichtung, eine Radionavigationseinrichtung oder eine Kombination aus beiden mit einem Rechner (13) enthält, der eine Schnittstelle (14) aufweist und dem das Organ nachgeschaltet ist.
     
    12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an den Rechner (13) zusätzlich ein Sensor (19) für die Messung einer physikalischen Größe angeschlossen ist und daß dem Rechner (13) ein Sender (20) mit einer Antenne (21) nachgeschaltet ist.
     
    13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß dem Rechner (23) ein Sender/Empfänger (24) mit einer Antenne (25) nachgeschaltet ist und daß am Bestimmungsort ein Transponder (26) angeordnet ist, der durch vom Rech­ner (23) erzeugte Signale aktivierbar ist.
     
    14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Organ ein elektromagnetisch betätigbares Stellglied ist.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der dem Rechner (18) vom Sensor (19) oder vom Trans­ponder (26) übermittelte Meßwert dem jeweiligen Positions­wert in einem Datensatz zugeordnet wird.
     




    Zeichnung