(19)
(11) EP 0 393 498 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.10.1990  Patentblatt  1990/43

(21) Anmeldenummer: 90106978.1

(22) Anmeldetag:  11.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63B 21/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 15.04.1989 DE 8904781 U

(71) Anmelder: Heinz Kettler GmbH & Co.
D-59469 Ense (DE)

(72) Erfinder:
  • Kettler, Heinz
    D-4763 Ense-Parsit (DE)

(74) Vertreter: Schirmer, Siegfried, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Osningstrasse 10
D-33605 Bielefeld
D-33605 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kraftsportübungsgerät zur Durchführung verschiedener Kraftübungen


    (57) Die zur unterschiedlichen Belastung aufzubringenden Übungsgewichte (10) sind über ein Führungselement außer­mittig zu einem senkrechten Führungsrohr (6) geführt, wobei das Führungselement durch zwei im Abstand zueinander verlaufende Führungsrollen (8) mit zugeordne­ten Laschen (9) gebildet ist. Vorteilhafterweise ist der Abstand der Achsen (3) der in den Laschen (9) gelagerten Führungsrollen (8) so bemessen, daß der lichte Abstand zwischen den Außenflächen der Führungsrollen (8) größer ist als der Querschnitt des Führungsrohrs (6).
    Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird ein Ver­kanten des am senkrecht verlaufenden Führungsrohr (6) geführten Führungselements trotz der vorhandenen außermittigen Anordnung der Übungsgewichte (10) vermie­den.
    Zur Ausschließung einer Verschlingung oder eines Verhakens der Seile der Latissimuseinrichtung und der Butterflystation ist oberhalb der Seilaufnahmen für die Führung der Seile eine Seilführungsöse (11) angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftsportübungsgerät zur Durchführung verschiedener Kraftübungen, bei dem an einem senkrechten Führungsrohr die zur unterschiedli­chen Belastung aufzubringenden Übungsgewichte über ein Führungselement außermittig geführt sind, wobei zen­trisch an einem zur Aufnahme der Übungsgewichte dienen­den Rohr Seilaufnahmen für eine Butterflystation und für eine Latissimuseinrichtung angeordnet sind.

    [0002] Es ist bekannt, die Gewichte in einem Rollenwagen anzu­ordnen, der am Führungsrohr vertikal bewegbar angeord­net ist. Da eine solche Ausführung relativ aufwendig und kostspielig ist, werden die Gewichte bereits über eine Gleitbuchse vertikal geführt. Die Gewichte sind hierbei an einem an die Gleitbuchse angeschlossenen Kragarm gelagert, so daß beim Anheben der Gewichte ein zusätzliches Moment entsteht, durch welches die Gleit­buchse zum Verkanten neigt. Das Verkanten der Gleit­buchse führt zu einer Verklemmung am Führungsrohr, die durch zusätzlichen Kraftaufwand überwunden werden muß.

    [0003] Die in den Seilaufnahmen geführten Seile der Latissimus­einrichtung und der Butterflystation verschlingen sich im unbelasteten Zustand untereinander oder verhaken sich am Gewichtsaufnahmerohr und/oder am Führungsrohr.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kosten­günstige Führung der Gewichte bei Vermeidung einer Ver­kantung der am senkrecht verlaufenden Führungsrohr ge­führten Elemente zu erreichen bei Ausschließung einer Verschlingung oder Verhakung der in den Seilaufnahmen geführten Seile der Latissimuseinrichtung und der Butter­flystation.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Führungselement aus zwei im Abstand zueinander ver­laufenden Führungsrollen mit zugeordneten Laschen gebil­det ist, wobei an den einseitig über die Führungsrollen auskragenden Laschen das Gewichtsaufnahmerohr gelenkig angeschlossen ist und oberhalb der Seilaufnahmen für die Führung der Seile eine Seilführungsöse angeordnet ist.

    [0006] Die Stirnflächen der Führungsrollen können je einen Bund aufweisen, die sich an die gegenüberliegenden Außenflä­chen des senkrechten Führungsrohrs anlegen. In Ausgestal­tung der Erfindung ist der Abstand der Achsen der in den Laschen gelagerten Führungsrollen so bemessen, daß der lichte Abstand zwischen den Außenflächen der Führungs­rollen größer ist als der Querschnitt des Führungsrohrs. Vorteilhafterweise ist das Gewichtsaufnahmerohr über einen U-förmigen Bügel an die auskragenden Laschen ge­lenkig angeschlossen, wobei der U-förmige Bügel mit seinem Steg mittig auf die Unterseite des Gewichtsauf­nahmerohrs befestigt ist und die Flansche des U-förmi­gen Bügels gelenkig an die auskragenden Teile der La­schen angeschlossen sind. Hierbei können die Flansche des U-förmigen Bügels im Abstand von den Innenseiten der Laschen verlaufen.

    [0007] Bei einer bevorzugten Ausführung ist die Seilführungs­öse mit drei für die Durchführung von Seilen vorgesehe­nen Öffnungen versehen, wobei die mittige Seilöffnung als Lagerzapfen ausgebildet ist. Die Seilführungsöse kann lose auf die Seile aufgeschoben werden und aus Kunststoff gebildet sein.

    [0008] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird ein Verkanten des am senkrecht verlaufenden Führungsrohr geführten Führungselements trotz der vorhandenen außermittigen Anordnung der Übungsgewichte sowie ein Verschlingen oder Verhaken der Seile der Latissimuseinrichtung und der Butterflystation vermieden.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich­nung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Vorderansicht einer Vorrichtung zur Übungsgewichtsführung;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Übungsgewichtsführung und

    Fig. 3 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zur Übungsgewichtsführung.



    [0010] An einem senkrechten Führungsrohr 6 eines nichtdarge­stellten Kraftsportübungsgeräts sind die zur unter­schiedlichen Belastung aufzubringenden Übungsgewichte 10 über ein Führungselement außermittig geführt. Das Füh­rungselement besitzt zwei im Abstand zueinander verlau­fende Führungsrollen 8, die an zwei zugeordneten Laschen 9 über je eine Achse 3 angeschlossen sind. Die Laschen 9 kragen einseitig über die Führungsrollen 8 aus, wobei an den auskragenden Teilen das Gewichtsaufnahmerohr 4 ange­schlossen ist. Auf dieses Gewichtsaufnahmerohr 4 werden bekannterweise die Übungsgewichte 10 aufgeschoben. Die Stirnflächen der Führungsrollen 8 weisen je einen Bund auf, die sich an die gegenüberliegenden Außenflächen des senkrechten Führungsrohrs 6 anlegen. Der Abstand der Achsen 3 der in den Laschen 9 gelagerten Führungsrollen 8 ist so bemessen, daß der lichte Abstand zwischen den Außenflächen der Führungsrollen 8 größer ist als der Querschnitt des Führungsrohrs 6. Durch diese Größenver­hältnisse nehmen die beiden Führungsrollen 8 im Bela­stungszustand die in Fig. 3 dargestellte schräge Lage zum Führungsrohr 6 ein, so daß ein Verklemmen infolge Verkantens ausgeschlossen ist.

    [0011] Das Gewichtsaufnahmerohr 4 ist über einen U-förmigen Bü­gel 7 an die auskragenden Laschen 9 mittels eines Verbin­dungsstifts 5 gelenkig angeschlossen. Der Steg des U-för­migen Bügels 7 ist mittig auf der Unterseite des Gewichts­aufnahmerohrs 4 angeschweißt, so wie in Fig. 3 dargestellt. Der Anschluß des U-förmigen Bügels 7 an die Laschen 9 er­folgt demzufolge über die beiden Flansche, die zur Redu­zierung der Reibung im Abstand von den Innenseiten der Laschen 9 verlaufen.

    [0012] Auf der dem U-förmigen Bügel 7 gegenüberliegenden Seite des Gewichtsaufnahmerohrs 4 sind die Seilaufnahme 2 für eine Butterflystation und die Seilaufnahme 1 für eine Latissimuseinrichtung angeordnet. Die Seilaufnahme 2 für die Butterflystation besteht aus einer Umlenkrolle und die Seilaufnahme 1 für die Latissimuseinrichtung aus einer festangeordneten Öse. Oberhalb der Seilaufnahmen 1; 2 ist eine Seilführungsöse 11 lose auf die Seile auf­geschoben. Hierzu besitzt die Seilführungsöse 11 drei Seilöffnungen 12, wobei die mittige Seilöffnung 12 als Lagerzapfen ausgebildet ist. Durch die Seilführungsöse 11 wird das Seil nach Verlassen der Seilaufnahme 1 (Umlenk­rolle) zunächst in den vorgegebenen Seilöffnungen 12 zwangsgeführt, so daß das Seil nach Verlassen der Seil­aufnahme 1 nicht sofort eine beliebige Stellung einneh­men kann. Wie die Praxis zeigt, wird durch die Seilfüh­rungsöse 11 eine Verschlingung oder Verhakung des Seils vermieden.

    Aufstellung der Bezugszeichen:



    [0013] 

    1 Seilaufnahme für Latissimuseinrichtung

    2 Seilaufnahme für Butterflystation

    3 Achse für Führungsrollen

    4 Gewichtsaufnahmerohr

    5 Verbindungsstift

    6 senkrechtes Führungsrohr

    7 U-förmiger Bügel

    8 Führungsrollen

    9 Laschen

    10 Übungsgewichte

    11 Seilführungsöse

    12 Seilöffnungen




    Ansprüche

    1. Kraftsportübungsgerät zur Durchführung verschiedener Kraftübungen, bei dem an einem senkrechten Führungs­rohr die zur unterschiedlichen Belastung aufzubrin­genden Übungsgewichte über ein Führungselement außer­mittig geführt sind, wobei zentrisch an einem zur Aufnahme der Übungsgewichte dienenden Rohr Seilauf­nahmen für eine Butterflystation und für eine Latis­simuseinrichtung angeordnet sind, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Führungselement aus zwei im Abstand zueinander verlaufenden Führungsrollen (8) mit zuge­ordneten Laschen (9) gebildet ist, wobei an den ein­seitig über die Führungsrollen (8) auskragenden La­schen (9) das Gewichtsaufnahmerohr (4) gelenkig an­geschlossen ist.
     
    2. Kraftsportübungsgerät nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Stirnflächen der Führungsrol­len (8) je einen Bund aufweisen, die sich an die gegenüberliegenden Außenflächen des senkrechten Füh­rungsrohrs (6) anlegen.
     
    3. Kraftsportübungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Achsen (3) der in den Laschen (9) gelagerten Führungsrollen (8) so be­messen ist, daß der lichte Abstand zwischen den Außen­flächen der Führungsrollen (8) größer ist als der Querschnitt des Führungsrohrs (6).
     
    4. Kraftsportübungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsaufnahmerohr (4) über einen U-förmigen Bügel (7) an die auskragen­den Laschen (9) gelenkig angeschlossen ist.
     
    5. Kraftsportübungsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß der U-förmige Bügel (7) mit seinem Steg mittig auf der Unterseite des Gewichtsaufnahmerohrs (4) angeschlossen ist.
     
    6. Kraftsportübungsgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flansche des U-förmigen Bügels (7) gelenkig an die auskragenden Teile der Laschen (9) angeschlossen sind.
     
    7. Kraftsportübungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Flansche des U-förmigen Bügels (7) im Abstand von den Innenseiten der Laschen (9) verlau­fen.
     
    8. Kraftsportübungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Seilaufnahmen (1; 2) für die Führung der Seile eine Seilführungsöse (11) angeordnet ist.
     
    9. Kraftsportübungsgerät nach Anspruch 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Seilführungsöse (11) mit drei für die Durchführung von Seilen vorgesehenen Öffnun­gen (12) versehen ist.
     
    10. Kraftsportübungsgerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die mittige Seilöffnung (12) als Lagerzapfen ausgebildet ist.
     
    11. Kraftsportübungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilführungsöse (11) lose auf die Seile aufgeschoben ist.
     
    12. Kraftsportübungsgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilführungsöse (11) aus Kunststoff gebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht