(19)
(11) EP 0 393 695 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.10.1990  Patentblatt  1990/43

(21) Anmeldenummer: 90107513.5

(22) Anmeldetag:  20.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01R 13/422
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 21.04.1989 DE 3913181

(71) Anmelder: W.L. Gore & Associates GmbH
D-85636 Putzbrunn (DE)

(72) Erfinder:
  • Nüsslein, Karl-Josef
    D-8835 Pleinfeld (DE)
  • Schüle, Gerhard
    D-8835 Pleinfeld (DE)
  • Motta, Antonio
    I-20052 Monza (MI) (IT)

(74) Vertreter: Klunker . Schmitt-Nilson . Hirsch 
Winzererstrasse 106
80797 München
80797 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steckverbindergehäuse


    (57) Steckverbindergehäuse (13) mit Kontaktelementkammern (15, 17), in denen sich Kontaktelemente (37, 39) be­finden, von denen eines an einen Signalleiter (57) und das andere an einen vom Signalleiter abgezweigten Abschirmungsleiter (61) angeschlossen ist. Eine an die Kontaktelementkammer (15) für das Kontaktelement (37) für den Abschirmungsleiter (61) angrenzende Seitenwand des Steckverbindergehäuses (13) weist eine Lasche (31) auf, die mittels eines Filmscharniers (36) mit der restlichen Längsseitenwand (21) verbunden ist. Die Lasche (31) weist ein Deckelteil (33) mit Aus­sparungen für die Herausführung mindestens eines Koaxialkabels (55) aus dem Steckverbindergehäuse (13) und einen Zugentlastungsvorsprung (35) auf, der bei geschlossener Lasche (31) zugentlastend gegen die Abzweigung (65) des Abschirmungsleiters (61) drückt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Steckverbindergehäuse gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Steckverbinder­anordnung mit einem solchen Steckverbindergehäuse.

    [0002] Es sind elektrische Steckverbinder für den Anschluß an ein oder mehrere Koaxialkabel bekannt, die einen Innenleiter, einen darauf aufgebrachten Isolier­mantel, einen den Isoliermantel umgebenden Abschirm­leiter, im allgemeinen in Form eines geflochtenen Schlauches, und einen den Abschirmleiter umgebenden Außenisoliermantel aufweisen. In Kontaktelement­kammern des Steckverbindergehäuses sind Kontakt­ elemente untergebracht, wobei die Innenleiter und die Abschirmleiter der Koaxialkabel an verschiedene Kontaktelemente angeschlossen sind. Jedem Koaxial­kabel ist ein Paar nebeneinanderliegender Kontakt­elementkammern zugeordnet. Zweipolige Steckver­binder dieser Art weisen eine Rechteckform auf, welche die beiden nebeneinanderliegenden Kontaktelement­kammern aufnimmt. Vierpolige Steckverbinder dieser Art weisen einen im wesentlichen quadratischen Außenquerschnitt auf, in dem zwei Paare von Kontakt­elementkammern untergebracht sind. In jedem Paar von Kontaktelementkammern wird ein Innenleiter-Kontakt­element und ein zugehöriges Abschirmleiter-Kontakt­element untergebracht. Zum Anschluß an die Kontakt­elemente für Innenleiter und Abschirmleiter wird der Außenisoliermantel von dem an den Steckver­binder anzuschließenden Koaxialkabelende entfernt und somit der Abschirmleiter freigelegt. Der Abschirm­leiter wird dann von dem Isoliermantel des Innen­leiters weggebogen und an das zugehörige Kontakt­element angeschlossen.

    [0003] Die Abzweigstellen zwischen Innenleiter und Abschirm­leiter liegen nach dem Einsetzen der an die Kabel­leiter angeschlossenen Kontaktelemente in die zuge­hörigen Kontaktelementkammern außerhalb des Steck­verbindergehäuses frei. Um einerseits eine elektrische Isolierung der freiliegenden Abschirmleiter vonein­ander und von Fremdleitern zu schaffen und um anderer­seits eine Zugentlastung für die in das Steckverbinder­gehäuse geführten Enden der Kabelleiter zu bewirken, wird bei diesem bekannten Steckverbinder das kabel­einführseitige Ende des an das oder die Koaxial­ kabel angeschlossenen Verbindergehäuses mit einer Vergußmasse, beispielsweise einem Polyacryl-Kleber, verschlossen. Dies geschieht so, daß sich von dem kabeleinführseitigen Ende des Steckverbindergehäuses Gußmaterial in Hügelform bis über die Abzweigstelle von Abschirmleiter und Innenleiter erstreckt.

    [0004] Dabei muß man sorgfältig vermeiden, daß Verguß­material an den Außenseiten der Seiten­wände des Verbindergehäuses herunterläuft. Dies würde daran hindern, mehrere Steckverbinder auf z.B. einer Leiterplatine unmittelbar nebenein­ander zu stecken.

    [0005] Derartige Steckverbinder finden Verwendung haupt­sächlich im Bereich der Telekommunikation, da ins­besondere bei Telefonsystemen. Die Gegenkontakte solcher Steckverbinder sind Anschlußstifte auf Leiterplatinen. Entsprechend der heutzutage üblichen Dichte auf Leiterplatinen stehen die Anschlußstifte dicht beieinander und haben die Steckverbinder ent­sprechend kleine Abmessungen.

    [0006] Die Kontaktelemente weisen häufig Verriegelungsfedern auf, die vom Kontaktelementkörper zum kabelanschluß­seitigen Ende hin schräg abstehen. Ihre freien Enden greifen hinter Verriegelungsschultern, die durch Fenster in den entsprechenden Wänden der Kontakt­elementkammern gebildet sind. Das Heraus­ziehen eines Kontaktelementes aus seiner Kontakt­elementkammer ist nur gegen Überwindung der Ver­riegelungskraft der Verriegelungsfeder möglich.

    [0007] Da die Kontaktelemente und somit auch die Verriegelungs­federn aufgrund der geringen Abmessung solcher Steck­verbinder recht zierlich sind, reicht die Sicherung der Kontaktelemente in den Kontaktelementekammern mit Hilfe der Verriegelungsfedern im allgemeinen nicht aus. Daher ist die zusätzliche Zugentlastung durch das Vergießen des kabeleinführseitigen Endes des Steckverbinders oder durch ähnliches Verschließen erforderlich.

    [0008] Aus der DE-PS 21 13 365 ist ein Steckverbindergehäuse der eingangs angegebenen Art bekannt, in dem eine Anzahl von Kontaktelementen in einer Reihe nebenein­ander angeordnet ist. Eine Lasche, die mittels eines quer zur Aufreihrichtung der Kontaktelemente ver­laufenden Filmscharniers an einer Seitenwand des Verbindergehäuses derart angeordnet ist, daß sie in geschlossener Stellung eine Fortsetzung dieser Seiten­wand ist, weist auf ihrer Innenseite senkrecht ab­stehende Verriegelungsrippen auf, die bei in Schließ­stellung befindlicher Lasche je eines der in das Verbindergehäuse eingesetzten Kontaktelmente hinter­greifen und bei in Offenstelllung geschwenkter Lasche die Kontaktelemente freigeben. Bei geöffneter Lasche können daher die Kontaktelemente ohne Behinderung in die zugehörigen Kontaktelementkammern eingesetzt oder aus diesen herausgenommen werden. In geschlossener Stellung der Lasche sichern die Verriegelungsrippen die in das Verbindergehäuse eingesetzten Kontakt­elemente gegen Herausziehen aus dem kabeleinführ­seitigen Ende des Verbindergehäuses. Die Lasche ist mittels einer Rasteinrichtung in Schließstellung mit dem restlichen Verbindergehäuse verrastbar.

    [0009] Das bekannte Verbindergehäuse ist auch bei ge­schlossener Lasche auf der Kabeleinführseite offen. Die Verriegelungsfunktion der Verriegelungsrippen an seiner Lasche setzt voraus, daß in das Verbinder­gehäuse Kontaktelemente eingesetzt sind, die von den Verriegelungsrippen hintergreifbare Schultern auf­weisen.

    [0010] Bei mehrpoligen Steckverbindern mit zwei übereinander befindlichen Reihen von Kontaktelementen kann nur die der Lasche benachbarte Reihe von Kontaktelementen von den an dieser Lasche befindlichen Verriegelungs­rippen gesichert werden. Für den Fall, daß auch die darüber befindliche Reihe von Kontaktelementen gegen Herausziehen aus dem kabeleinführseitigen Ende des Steckverbinders gesichert werden sollen, sind Steck­verbinder dieser Art bekannt, die auf zwei gegenüber­liegenden Längsseiten je eine Lasche mit Verriegelungs­rippen aufweisen. Zur Sicherung zweier Kontaktelemente­reihen muß man also zwei Laschen mit Verriegelungs­rippen vorsehen.

    [0011] Aus der US-PS 3 293 591 ist ein zweipoliger Steckver­binder bekannt, dessen Gehäuse am Kabeleinführende offen ist, so daß stiftförmige Kontaktelemente, die an die freien Ende zweier elektrischer Kabel ange­schlossen sind, durch einen gemeinsamen Kontakt­elementehohlraum hindurch in steckverbindungsseitige Austrittsöffnungen des Verbindergehäuses gesteckt werden können. Die an die Kontaktelemente angeschlossenen Kabel ragen dann zunächst aus der rückseitigen Öffnung des Verbindergehäuses heraus. An einer Schmalseiten­ wand dieses Verbindergehäuses ist mittels eines Filmscharniers ein Verschlußdeckel angebracht, der nach dem Einsetzen der Kontaktelemente in das Ver­bindergehäuse durch Verschwenken verschlossen wird. Dabei werden die an die Kontaktelemente angeschlossenen Kabelenden in eine Ausnehmung in einer dem Film­scharnier entgegengesetzten Seitenwand des Verbinder­gehäuses gedrängt, so daß sie nach dem Schließen des Deckels seitlich aus dem Verbindergehäuse herausge­führt sind. An der Innenseite des Deckels ist eine Klemmrippe vorgesehen, mittels welcher die aus den Kontaktelementen herausgeführten Bereiche der Kabel im Verbindergehäuse festgeklemmt werden.

    [0012] Diese Festklemmart mag bei Stromleitern, deren einzige Funktion das Leiten elektrischer Energie ist, un­problematisch sein. Anders sieht es bei Kabeln mit Signalleitern aus. Bei Koaxialkabeln, die an Steck­verbinder für die oben genannten Telefonsysteme ange­schlossen werden, führt ein Festquetschen zum Zweck der Zugentlastung zu einer Deformierung der Kabel­geometrie im Signalleiterbereich, die eine Änderung der elektrischen Eigenschaften des Kabels und damit eine unerwünschte Änderung des Wellenwiderstandes des Kabels hervorruft.

    [0013] Aus der DE-29 34 953-A1 ist ein Anschlußstecker für mehrpolige elektrische Verbindungen bekannt, der ein Verbindergehäuse mit einer Lasche an einer Seiten­wand aufweist, die nicht nur Zugentlastungsvorsprünge aufweist, die bei geschlossener Lasche in das Verbinder­gehäuse eingesetzte Kontaktelemente sichern, sondern die außerdem an ihrem freien Ende einen in den Gehäuse­hohlraum hineinreichenden Deckel aufweist, der eine Öffnung für das Hindurchführen elektrischer Leiter auf­weist. Auch bei diesem bekannten Verbinder sind die Zugentlastungsvorsprünge an eine spezielle Form von Kontaktelementen angepaßt, so daß auch in diesem bekannten Fall Kontaktelemente einer besonderen Form erforderlich sind, die in einer bestimmten Drehwinkel­stellung in die Kontaktkammern eingesetzt werden müssen.

    [0014] Die Erfindung macht für Steckverbinder, mit denen koaxial abgeschirmte Signalleiter ange­schlossen werden, die hauptsächlich für Telefon­systeme verwendet werden, ein Steckverbindergehäuse der eingangs angegebenen Art verfügbar, das unter Beibehaltung der Grundkonfiguration solcher Steckverbinder eine zugentlastende Sicherung bietet, die eine darauf spezialisierte Form der Kontakt­elemente überflüssig macht, ohne Befestigung durch Ver­gußmasse auskommt, die elektrischen Eigenschaften der an solche Steckverbinder angeschlossenen Kabel nicht beeinträchtigt, mit möglichst wenig Zusatz­aufwand zu herkömmlichen Steckverbinder dieser Art auskommt und eine leichte und einfache Montage er­möglicht.

    [0015] Ein erfindungsgemäßes Steckverbindergehäuse ist in Anspruch 1 angegeben und kann gemäß den Ansprüchen 2 bis 12 vorteilhaft weitergebildet werden. Dabei sei darauf hingewiesen, daß die Maßnahmen gemäß Ansprüchen 10 und 11 je auch unabhängig von den Maßnahmen der vorausgehenden Ansprüche selbst­ständigen Erfindungscharakter aufweisen. Eine Steckverbinderanordnung, welche sich der erfindungs­gemäßen Lösung bedient, ist in Anspruch 13 ange­geben und kann gemäß Anspruch 14 vorteilhaft weitergebildet werden.

    [0016] Dadurch, daß erfindungsgemäß der oder jeder Zugent­lastungsvorsprung nur in den Bereich der Kontakt­elementkammer für den Abschirmleiter eines Koaxial­kabels hineinreicht, in den Bereich der Kontakt­elementkammer für den zugehörigen Signalleiter jedoch kein Zugentlastungsvorsprung hineinragt, wird ein zugentlastender Angriff nur auf den abgezweigten Be­reich des Abschirmleiters des Koaxialkabels ausgeübt. Der Signalleiter dagegen wird nur indirekt dadurch im Gehäuse festgehalten, daß sein zugehöriger Ab­schirmleiter vom zugehörigen Zugentlastungsvorsprung festgehalten wird. Da der abgezweigte Bereich des Abschirmleiters sich in den koaxial um den Signal­leiter herumliegenden Teil des Abschirmleiters fort­setzt, wird diese Art Zugentlastung auf den Signal­leiter im wesentlichen gleichmäßig um den Isolier­mantel des Signalleiters herum vorgenommen. Diese Art Festhalten des Signalleiters findet daher ohne verformendes Quetschen des Signalleiters an seiner Isolation statt. Daher kommt es nicht zu einer Änderung der elektrischen Eigenschaften und des Wellenwiderstandes.

    [0017] Bei einem vier- oder höherpoligen Steckverbinder der erfindungsgemäßen Art werden die vom jeweiligen Ko­axialkabel abgezweigten Abschirmleiterbereiche be­nachbarter Koaxialkabel von Trennstegen zwischen den einzelnen Zugentlastungsvorsprüngen voneinander getrennt. Sie können daher nicht in elektrische Be­rührung miteinander gelangen. Vorzugsweise dimensioniert man die Trennstege so, daß sie bei geschlossener Lasche praktisch bis zur je gegenüberliegenden Kontakt­elementkammer-Trennwand reichen, wobei im wesentlichen nur ein die Fertigungstoleranzen berücksichtigender Abstand bleibt.

    [0018] Da die Zugentlastung durch Angreifen an dem abge­zweigten Bereich des Abschirmleiters stattfindet, und nicht durch Angreifen an einer speziell hierfür vorgesehenen Schulter an einem Kontaktelement, ist diese Art der Zugentlastung unabhängig einerseits von der speziellen Form des jeweils verwendeten Kontaktelements und andererseits von der Drehposition um die Längsachse, mit welcher das Kontaktelement in die zugehörige Kontaktelement­kammer eingesetzt wird.

    [0019] Für den Fall, daß man Kontaktelemente mit schräg ab­stehenden Verriegelungsfedern verwendet, versieht man herkömmliche Steckverbinder der betrachteten Art mit Verriegelungsfenstern an entsprechenden Stellen von Gehäusewänden, in welche die freien Enden der Verriegelungsfedern abstützend eingreifen können. Solche Fenster ermöglichen das Eindringen von Schmutz und Fremdkörpern, so daß die mit einem derartigen Steckverbinder hergestellte Steckverbindung beein­trächtigt werden kann.

    [0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden daher anstelle von Verriegelungsfenstern Ver­riegelungsschultern verwendet, die vorzugsweise durch Ausnehmungen in denjenigen Gehäusewänden gebildet werden, denen bei vollständig in das Verbindergehäuse eingesetzten Kontaktelementen die freien Enden von deren Verriegelungsfedern gegenüberliegen. Während des Einsetzvorgangs schnappen die Verriegelungsfedern in die Ausnehmung und hintergreifen dann die ihnen gegen­überliegende Verriegelungsschulter.

    [0021] Wenn man die Verriegelungsschulter nur in einer Wand einer jeden Kontaktelementkammer vorsieht, muß das je zugehörige Kontaktelement in entsprechender axialer Drehstellung in die Kontaktelementkammer eingesetzt werden. Von dieser Notwendigkeit kann man sich frei­machen, indem man die Verriegelungsschulter in allen Seitenwänden der Kontaktelementkammer vorsieht, bei­spielsweise ringsumlaufend. Die Verriegelungsfeder findet dann immer eine Verriegelungsschulter, unab­hängig davon, mit welcher axialen Drehstellung das Kontaktelement in die Kontaktelementkammer einge­setzt wird.

    [0022] Man kann die Kontaktelemente gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform auch dadurch unabhängig von einer bestimmten axialen Drehposition in den Kontaktelementkammern machen, daß man die Ver­riegelungsfeder am jeweiligen Kontaktelement nicht mit einer Verriegelungsschulter an einer gegenüberliegenden Innenwand der zugehörigen Kontaktelementkammer zusammen­wirken läßt, sondern das auf der Steckseite liegende Ende des Kontaktelementes durch Auf­laufschrägen im steckseitigen Ende der zuge­hörigen Kontaktelementkammer auf die Stecköffnung der Kontaktelementkammer zu zentriert und dabei das Kontaktelement ringsum gegen Kontaktelement­kammerwände drängt, so daß sich das freie Ende der Verriegelungsfeder unabhängig von der Drehposition, mit welcher das Kontaktelement in die Kontaktelementkammer eingeführt worden ist, mit Sicherheit an der benachbarten Innenwand der Kontaktelementkammer festhaken kann.

    [0023] Aufgrund dieser erfindungsgemäßen Maßnahmen ist sowohl die Verriegelung des Kontaktelementes innerhalb der Kontaktelementkammer mit Hilfe der Verriegelungs­feder als auch die Zugentlastung mit Hilfe des Zugent­lastungsvorsprungs unabhängig von der axialen Dreh­stellung, mit welcher das Kontaktelement in die Kontakt­elementkammer eingesetzt wird. Dies ist ein erheblicher Vorteil, der sich in einer leichten, keinerlei be­sondere Aufmerksamkeit erfordernden und von Einsetz­fehlern befreienden Montagemöglichkeit äußert.

    [0024] Dadurch, daß am freien Ende der Lasche der Deckelteil vorgesehen ist, wird verhindert, daß Fremdleiter mit den von der Abzweigung ab freiliegenden Abschirmleitern in Berührung kommen können. In dem Deckelteil sind lediglich eine oder mehrere Aussparungen für den oder die Signal­leiter des oder der Koaxialkabel vorgesehen. Für den häu­figen Fall, daß die Koaxialkabel einen Durchmesser haben, der praktisch so groß ist wie die lichte Weite der Kon­taktelementkammern, bedeutet dies, daß die Aussparungen für die Koaxialkabel praktisch die Kontaktelementkammern für die Signalleiter freilassen. Weisen die Koaxialkabel jedoch einen geringeren Querschnitt als die lichte Weite der zugehörigen Kontaktelementkammern auf, ist es zu be­vorzugen, die Aussparung bzw. Aussparungen in dem Deckel­ teil auf den Durchmesser der Koaxialkabel anzupassen und in diesem Fall die Aussparungen für die Koaxialkabel kleiner zu machen als die lichte Weite der zugehörigen Kontaktelementkammern.

    [0025] Durch die erfindungsgemäße Zugentlastung mit Zug­entlastungsvorsprung an der verschwenkbaren Lasche und durch den an dem freien Ende der Lasche ange­ordneten Deckelteil mit Aussparungen für die Signal­leiter erreicht man, daß man auf die Vergußmasse ver­zichten kann, die bei den bekannten Steckverbindern dieser Art verwendet wird, daß die Zugentlastung für den Signalleiter nicht durch Angreifen am Signal­leiter selbst, sondern an dem abgezweigten Bereich von dessen Abschirmleiter stattfindet und daß man trotz zweier nebeneinanderliegender Reihen von Kontaktelementkammern mit einer einzigen Lasche mit Zugentlastungsvorsprüngen auf nur einer Seite des Verbindergehäuses auskommt.

    [0026] Die Trennstege kann man in bevorzugter Weise an ihren freien Enden gleich mit Verrastungsvor­sprüngen versehen, die in entsprechend positionierte Verrastungsausnehmungen an entsprechender Stelle des Verbindergehäuses vorgesehen sind, um so die Lasche in ihrer Schließstellung lösbar verrasten zu können.

    [0027] Erfindungsgemäß läßt man die Trennwände, welche die einzelnen Kontaktelementkammern voneinander trennen, in solchem Abstand vom Deckelteil der geschlossenen Lasche enden, daß zwischen den Enden der Kontakt­elementkammern und dem Deckelteil der geschlossenen Lasche genügend Freiraum für die Abzweigungen der Abschirmleitungen besteht, in den auch die Zugent­lastungsvorsprünge hineinragen.

    [0028] Durch Unabhängigkeit von der Gußmasse und, falls er­wünscht, Unabhängigkeit von der axialen Drehstellung der Kontaktelemente in den Kontaktelementkammern ist man zu einem sehr einfach und mit entsprechend geringem Aufwand montierbaren Steckverbinder gekommen.

    [0029] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:

    Figur 1 eine Längsschnittansicht eines Steckver­binders mit einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steckverbinder­gehäuses;

    Figur 2 eine Draufsicht von unten auf den in Fig. 1 gezeigten Steckverbinder in vierpoliger Ausbildung mit geschlossener Lasche;

    Figur 3 eine Seitenansicht der Lasche des vier­poligen Steckverbinders;

    Figur 4 eine Draufsicht von unten auf das Steck­verbindergehäuse des in Fig. 1 gezeigten Steckverbinders in vierpoliger Aus­führung mit geöffneter Lasche;

    Figur 5 eine Draufsicht von unten auf den in Fig. 1 gezeigten Steckverbinder in zwei­poliger Ausführung mit geschlossener Lasche;

    Figur 6 eine Seitenansicht der Lasche des zwei­poligen Steckverbinders;

    Figur 7 eine Ansicht von unten auf das Steckver­bindergehäuse des in Fig. 1 gezeigten Steckverbinders bei zweipoliger Aus­bildung mit geöffneter Lasche; und

    Figur 8 eine Längsschnittansicht eines Steckver­binders mit einer zweiten Ausführungs­form eines erfindungsgemäßen Steckver­bindergehäuses.



    [0030] Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform der Er­findung zeigt eine Längsschnittansicht eines Steckver­binders 11 mit einem Steckverbindergehäuse 13, in dem nebeneinanderliegend zwei Kontaktelementkammern 15 und 17 angeordnet sind, die mittels einer Trennwand 19 voneinander getrennt sind. Die Trennwand 19 ist kürzer als die sich gegenüberliegenden Längsseiten­wände 21 und 23, so daß zwischen den in Fig. 1 unteren Ende der Kontaktelementkammern 15 und 17 und dem in Fig. 1 unteren, kabeleinführseitigen Ende 25 des Steckverbindergehäuses 13 ein über die Kontaktelement­kammern 15 und 17 nach unten herausragender Gehäuse­raum 29 vorhanden ist. Die in Fig. 1 rechte Längs­seitenwand 21 wird an ihrem in Fig. 1 unteren Ende durch eine Lasche 31 gebildet, an deren unterem freien Ende ein rechtwinklig zur gegenüberliegenden Längs­seitenwand 23 vorstehender Deckelteil 33 einstückig angeformt ist. Auf der Innenseite der Lasche 31 ragt ein Zugentlastungsvorsprung 35 in den Gehäuse­raum. Die Lasche 31 ist mittels eines Filmscharniers 36 an dem restlichen Teil der Längsseitenwand 21 verschwenkbar angelenkt. Um dieses Filmscharnier 36 ist die Lasche 31 von einer geschlossenen oder Schließstellung, die in Fig. 1 mit durchgehenden Linien gezeigt ist, und eine offene oder Offen­stellung, die in Fig. 1 mit gestrichelten Linien ge­zeigt ist, verschwenkbar.

    [0031] In jeder der beiden Kontaktelementkammern 15 und 17 befindet sich ein Kontaktelement 37 bzw. 39. Jedes Kontaktelement weist einen Anschlußbereich 41 und einen Steckkontaktbereich 43 auf. Der Steckkontakt­bereich ist als Kontaktbuchse ausgebildet, die zur federnden Aufnahme eines von einem Gegensteckver­binder oder einer Leiterplatte abstehenden Kontakt­stiftes ausgelegt ist. Der Anschlußbereich 41 weist einen Leitercrimpteil 45 und einen Haltecrimp­teil 48 auf. Die Kontaktelemente 37 und 39 weisen im Kontaktbereich 43 je eine Verriegelungsfeder 47 auf, die vom eigentlichen Körper des Kontakt­bereichs 43 zur Kabeleinführseite hin schräg absteht und sich in die benachbarte Längsinnenwand 49 des Steckverbindergehäuses 13 einkrallt. Jede Kontakt­elementkammer 15 weist in dem in Fig. 1 unterhalb der Verriegelungsfeder 47 befindlichen Innenwandbe­reich eine konisch zulaufende Verengung 51 auf, zu der an jeder der vier Innenwände der im Querschnitt recht­eckigen Kontaktelementkammer 15 je eine Auflauf­ rippe 53 hinführt, die sich an einer in Fig. 1 unter­halb der Verengung 51 beginnenden Stelle der Kontakt­elementkammer 15 in den Innenraum der Kontaktelement­kammer 15 hineinerstreckt. Oberhalb der Verengung 51 ist die Kontaktelementkammer 15 enger als unterhalb der Verengung 51.

    [0032] In das kabeleinführseitige Ende 25 des Steckverbinder­gehäuses 13 ist das Ende eines Koaxialkabels 55 einge­führt, das einen Signalleiter 57, einen diesen koaxial umgebenden Signalleitermantel 59 aus Isoliermaterial, einen den Signalleitermantel 59 koaxial umgebenden Abschirmungsleiter 61 und einen den Abschirmungs­leiter 61 koaxial umgebenden Außenmantel 63 aufweist. Von der Stelle ab, wo der Außenmantel 63 endet, ist der Abschirmungsleiter 61, bei dem es sich im allge­meinen um ein schlauchartiges Geflecht aus elektrischen Drähten handelt, vom Signalleitermantel 59 in eine seitliche Abzweigung 65 abgebogen und in die Kontakt­elementkammer 15 geführt. Der Signalleiter 57 dagegen ist in die Kontaktelementkammer 17 geführt. Während im Fall des in Fig. 1 rechten Kontaktelementes 37 sowohl der Leitercrimpteil 45 als auch der Halte­crimpteil 48 an dem abgezweigten Abschirmleiter 67 angequetscht sind, ist im Fall des in Fig. 1 linken Kontaktelements 39 der Leitercrimpteil 45 an den Signalleiter 57 und der Haltecrimpteil 48 an den Signalleitermantel 59 angequetscht. Im Schließzustand der Lasche 31 drückt der Zugentlastungsvorsprung 35 in Fig. 1 von unten gegen die Abzweigung 65 des Ab­schirmleiters 61. Damit wird der Abschirmleiter gegen Herausziehen aus seiner Kontaktelementkammer 15 ge­schützt und findet eine Zugentlastung für den Ab­ schirmleiter 61 statt. Da der Abschirmleiter am Koaxial­kabel 55 festliegt, wirkt sich diese Zugentlastung durch den Zugentlastungsvorsprung 35 mittelbar auch als Zugentlastung für den Signalleiter 59 aus. Bei dieser mittelbaren Zugentlastung wird keinerlei Quetschdruck auf Signalleiter 57 und Signalleiter­mantel 59 ausgeübt, so daß die elektrischen Eigen­schaften des Signalleiters unverändert bleiben.

    [0033] Ist die Lasche 31 in ihre Offenstellung verschwenkt, (in Figur 1 gestrichelt dargestellt), können die an den Abschirmleiter 61 bzw. den Signal­leiter 57 angeschlagenen Kontaktelemente 37 und 39 ungehindert in ihre Kontaktelementkammern 15 bzw. 17 eingesetzt werden. Bei diesem Einsetzen wirken die Auflaufrippen 53 als Zentrierungselemente, mittels welchen die Steckkontaktbereiche 43 der Kontakt­elemente 37 und 39 einerseits gegenüber den Anschluß­stift-Einstecköffnungen am steckseitigen Ende 27 des Steckverbindergehäuses 13 zentriert und andererseits die Steckkontaktbereiche 43 genügend gegen alle Seiten­wände der jeweiligen Kontaktelementkammer 15 gedrückt werden, um sicherzustellen, daß das freie Ende der Verriegelungsfeder 47 an einer der Innenwände der Kontaktelementkammer 15 bzw. 17 zur Anlage kommt. Wird danach versucht, das Kontaktelement 37 bzw. 39 aus der zugehörigen Kontaktelementkammer 15 bzw. 17 her­auszuziehen, krallt sich das freie Ende der Ver­riegelungsfeder 47 in die gegenüberliegende Innen­wand der zugehörigen Kontaktelementkammer 15 bzw. 17, so daß eine gewisse Verriegelung gegeben ist, die mindestens ein Herausfallen der Kontaktelemente aus den Kontaktelementkammern verhindert. Einer stärkeren Zugkraft sind die Verriegelungsfedern 47 jedoch nicht gewachsen, weswegen die zusätzliche Zugentlastung mit Hilfe des Zugentlastungsvorsprungs 35 vorgesehen ist.

    [0034] Da der Zugentlastungsvorsprung 35 mit der Abzweigung 65 des Abschirmungsleisters 61 zusammenwirkt und nicht mit irgendwelchen Schultern eines Kontaktelementes, ist die Zugentlastungswirkung unabhängig davon, in welcher axialen Drehposition das Kontaktelement in die zuge­hörige Kontaktelementkammer eingesetzt wird. Da des weiteren mit Hilfe der Auflaufrippen 53 und des verengten Teils der Kontaktelementkammer dafür gesorgt ist, daß sich die Verriegelungsfeder 47 immer gegen diejenige Innenwand der Kontaktelementkammer spreizen kann, welcher die Verriegelungsfeder 47 gegenüberliegt, ist auch die Verriegelung mit Hilfe der Ver­riegelungsfeder 47 unabhängig davon gewährleistet, in welcher axialen Drehstellung das Kontaktelement in die Kontaktelementkammer eingesetzt wird.

    [0035] Einzelheiten, insbesondere der Lasche 31 sind in den Fig. 2 bis 4 für einen vierpoligen Steckverbinder und in den Fig. 5 bis 7 für einen zweipoligen Steck­verbinder gezeigt.

    [0036] Figur 2 zeigt die untere Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Steckverbinder in vierpoliger Ausführung mit geschlossener Lasche 31. Der Deckelteil 33 dieser Lasche überdeckt die beiden in Fig. 2 rechten Kontakt­elementkammern 15, in die nicht-gezeigte Kontakt­elemente für nicht-gezeigte Abschirmungsleiter einge­setzt sind. In die beiden in Fig. 2 links gezeigten Kontaktelementkammern 17 sind nicht-gezeigte Kontakt­elemente eingesetzt, an die die Signalleiter je eines andeutungsweise gezeigten Koaxialkabels 55 ange­schlossen sind. Über den Kontaktelementkammern 17 weist der Deckelteil 33 Aussparungen auf, so daß die Koaxialkabel 55 durch das Deckelteil 33 hindurch aus dem Steckverbindergehäuse 13 herausgeführt werden können. Zwischen den Aussparungen läuft der Deckel­teil 33 in einen Trennsteg 69 aus, der sich bis zu der in Fig. 2 linken Längsseitenwand 23 erstreckt. Der Trennsteg 69 sorgt dafür, daß die Abzweigungen 65 der Abschirmungsleiter 61 der beiden Koaxial­kabel 55 mechanisch voneinander getrennt bleiben und keine elektrische Berührung miteinander eingehen können. Der Deckelteil 33 sorgt außerdem dafür, daß die freiliegenden Teile der Abschirmungsleiter 61 nicht mit Fremdleitern in Berührung kommen können.

    [0037] An seinem freien Ende ist der Trennsteg 69 mit einem Verrastungsvorsprung 71 versehen, der in eine Ver­rastungsöffnung 73 in der in Fig. 2 linken Längs­seitenwand 23 verriegelnd einrastet, wenn sich die Lasche 31 in ihrer Schließstellung befindet.

    [0038] In Fig. 2 sind gestrichelt die Trennwand 19 und eine dazu quer verlaufende Trennwand 75 angedeutet. Diese Trennwände 19 und 75 unterteilen den Innenraum des Steckverbindergehäuses 13 in vier Kontaktelement­kammern.

    [0039] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Lasche 31 nach Fig. 2. Dort sind besonders deutlich der Trennsteg 69 und der an dem Trennsteg 69 angeordnete Ver­ rastungsvorsprung 71 zu sehen.

    [0040] Fig. 4 zeigt eine Unteransicht des in Fig. 1 gezeigten Steckverbindergehäuses 13 mit geöffneter Lasche 31. In dieser Fig. sieht man, daß an den freien Enden der Zugentlastungsvorsprünge 35 Querstege 75 angeordnet sind, welche die Stabilität der Zugentlastungsvor­sprünge 35 erhöhen.

    [0041] Die in den Fig. 5 bis 7 gezeigten Details eines zwei­poligen Steckverbindergehäuses sind den in den Fig. 2 bis 4 gezeigten Details ähnlich. Unterschiedlich ist, daß nur zwei Kontaktelementkammern 15 und 17 vorge­sehen sind, weswegen an der Lasche 31 nur ein Zug­entlastungsvorsprung 35 angeordnet ist, und zwar in der Mitte der Lasche 31. Der Deckelteil 33 der Lasche 31 reicht nur über die in Fig. 5 rechte Kontaktelement­kammer 15, um Freiraum für den Durchtritt des Koaxial­kabels 55 über der in Fig. 5 linken Kontaktelement­kammer 15 zu lassen.

    [0042] Da im Fall dieser Ausführungsform der Deckelteil 33 nicht bis zu der in Fig. 5 linken Längsseitenwand 23 reicht, sind an den Längsseiten des Deckelteils 33 je ein seitlich abstehender Verrastungsvor­sprung 71 angeordnet, die in entsprechende Verrastungs­öffnungen 77 in den zugehörigen Seitenwänden des Steckverbindergehäuses 13 einrasten, wenn die Lasche 31 geschlossen ist.

    [0043] Eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Steckverbinderanordnung ist in Fig. 8 gezeigt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungs­ form nach Fig. 1 einerseits dadurch, daß der Trennsteg 69 soweit in Axialrichtung des Verbindergehäuses ver­längert ist, daß er bei geschlossener Lasche 31 praktisch bis auf das kabeleinführseitige Ende der benachbarten Trennwand 19 der Kontaktelementkammern 15 und 17 reicht. Aus Fertigungstoleranzgründen bleibt bei geschlossener Lasche 31 ein geringfügiger Abstand zwischen dem Trennsteg 69 und der Trennwand 19. Wie Fig. 8 entnehmbar ist, in welcher die Lasche 31 sowohl in Schließstellung als auch in Offenstellung durch­gehend gezeichnet ist, bleibt zwischen der Trennwand 19 und dem Trennsteg 69 nur ein so geringfügiger Spalt, daß praktisch eine absolut sichere Trennung zwischen den Abschirmleitern 67 in benachbarten Kontaktelement­kammern 15 gewährleistet ist, selbst gegenüber seitwärts abstehenden einzelnen Drähtchen der Abschirmleiter 67. Die Sicherstellung einer derartigen absoluten Trennung benachbarter Abschirmleiter ist im Fall von Koaxial­kabeln erforderlich, weil eine Berührung benachbarter Abschirmleiter das elektrische Verhalten (Wellenwider­stand) der Koaxialleitung verändern würde und damit das Signalübertragungsverhalten. Die in Fig. 8 gezeigte Aus­führungsform unterscheidet sich von der in Fig. 1 ge­zeigten Ausführungsform außerdem in der Art der Ver­riegelung der Verriegelungsfedern 47 in dem Verbinder­gehäuse. Die in Fig. 8 außenliegenden Seitenwände der beiden Kontaktelementkammern 15 und 17 sind je mit einer Verriegelungsausnehmung 77 versehen, an deren unterem Ende eine Verriegelungsschulter 79 gebildet ist. Unter­halb der Verriegelungsschulter 79 ist diese Kontakt­elementkammerwand mit einer nach innen gerichteten Auflaufschräge versehen. Beim Einsetzen eines Kontakt­elementes in eine Kontaktelementkammer wird das freie Ende der Verriegelungsfeder 47 zunächst aufgrund der Auflaufschräge 81 zum Kontaktelement hin gedrückt. So­bald das freie Ende der Verriegelungsfeder 47 die Ver­riegelungsschulter 79 überlaufen hat, kann sich die Verriegelungsfeder 47 in die Verriegelungsausnehmung 77 hinein (mindestens teilweise) entspannen. Deshalb greift das freie Ende der Verriegelungszunge 47 hinter die Verriegelungsschulter 79. Bei dem Versuch, das Kontaktelement zur Kabeleinführseite der Kontaktelement­kammer hin herauszuziehen, spreizt sich die Ver­riegelungsfeder 47 an der Verriegelungsschulter 79 ab und hindert an einem weiteren Herausziehen des Kontakt­elementes aus der Kontaktelementkammer.

    [0044] Vorzugsweise läßt man dem vollständig in das Verbinder­gehäuse eingesetzten Kontaktelement ein geringes axiales Spiel innerhalb der Kontaktelementkammer. Wird über eine Stifteinführöffnung 83 am gegensteckerseitigen Ende des Verbindergehäuses ein Kontaktstift schräg einge­führt, entweder weil der zugehörige Gegensteckverbinder schräg eingeführt wird oder der Kontaktstift selbst schräg verbogen ist, kann das Kontaktelement 37 bzw. 39 axial etwas ausweichen, was dazu führt, daß sich der Kontaktstift in die Axialrichtung des Kontaktelementes aufrichten kann, bevor Kontaktfederzungen des Kontakt­elementes übermäßig strapaziert werden.

    [0045] Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform ist es erforderlich, die Kontaktelemente in einer vorge­schriebenen axialen Drehposition in das Verbinderge­häuse einzusetzen, damit die Verriegelung zwischen der Verriegelungsfeder 47 und der Verriegelungsschulter 79 wirksam werden kann. Man kann aber von dieser vorge­ schriebenen axialen Drehposition des Kontaktelementes frei werden, indem man die Verriegelungsausnehmung 77 und damit die Verriegelungsschulter 79 in allen vier Seitenwänden der Kontaktelementkammer vorsieht, vor­zugsweise in Form einer ringsumlaufenden Verriegelungs­ausnehmung und zugehörigen Verriegelungsschulter.


    Ansprüche

    1. Steckverbindergehäuse (13) aus isolierendem Material, mit mehreren Kontaktelementkammern (15, 17) zur Aufnahme je eines an einen elektrischen Leiter (57, 61) angeschlossenen Kontaktelementes (37, 39), wobei das Steckverbindergehäuse (13) an einer Seiten­wand (21) mit einer Lasche (31) versehen ist, die mittels eines Scharniers (36) mit dem Rest dieser Seitenwand (21) verbunden und zwischen einer lösbar verriegelbaren Schließstellung, in welcher sie im wesentlichen eine Fortsetzung dieser Seitenwand (21) bildet, und einer Offenstellung, in welcher sie von der Seitenwand (21) absteht, verschwenkbar ist,
    wobei im Bereich einer Kabeleinführseite (25) des Steckverbindergehäuses (13) von der Lascheninnen­seite wenigstens ein Zugentlastungsvorsprung (35) absteht, der in Laschenschließstellung das Heraus­ziehen eines Kontaktelementes (37), das sich in einer der Lasche (31) benachbarten Kontaktelement­kammer (15) befindet, aus der Kabeleinführseite (25) des Steckverbindergehäuses (13) behindert und in Laschenoffenstellung das Einsetzen des Kontakt­ elementes (37) in die Kontaktelementkammer (15) und das Herausnehmen des Kontaktelements (37) aus der Kontaktelementkammer (15) über die Kabelein­führseite (25) des Steckverbindergehäuses (13) erlaubt,
    und wobei an dem freien Ende der Lasche (31) ein von deren Innenseite abstehender Deckelteil (33) angeordnet ist, der in Laschenschließstellung die Kabeleinführseite (25) des Steckverbindergehäuses (13) verschließt, mit Ausnahme einer Leiterdurch­führöffnung für ein elektrisches Kabel (55),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Steckverbindergehäuse (13) mindestens ein Paar Kontaktelementkammern (15, 17) zur Aufnahme eines an einen Signalleiter (59) eines Koaxialkabels (55) angeschlossenen Signalleiterkontaktelementes (39) bzw. eines an einen Abschirmleiter (61) des Koaxialkabels (55) angeschlossenen Abschirmleiter­kontaktelementes (37) aufweist, die in Erstreckungsrichtung des Zugentlastungsvorsprungs (35) nebeneinander angeordnet sind, wobei die der Lasche (31) benachbarte Kontaktkammer (15) für das Abschirmleiterkontaktelement (37) und die andere Kontaktkammer (17) für das Signalleiterkontaktelement (39) vorgesehen ist,
    daß der Zugentlastungsvorsprung (35) nur die der Lasche (31) benachbarte Kontaktelementkammer (15) verengt oder abdeckt und die andere Kontaktelement­kammer (17) offen läßt,
    daß das Steckverbindergehäuse (13) auf der Kabelein­führseite (25) einen über die Kontaktelementkammern (15, 17) hinausragenden Gehäuseraum (29) aufweist, in dem eine von einem Signalleiterisoliermantel weggebogene Abschirmleiterabzweigung (65) Platz hat, und daß der Zugentlastungsvorsprung (35) in Laschen­schließstellung in den Gehäuseraum (29) hineinragt.
     
    2. Steckverbindergehäuse nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lasche (31) mittels eines Filmscharniers (36) mit der zugehörigen Seitenwand (21) des Steckver­bindergehäuses (13) verbunden ist.
     
    3. Steckverbindergehäuse nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Deckelteil (33) mit mindestens einem Ver­rastungsvorsprung (71) versehen ist, der von einem freien Rand des Deckelteils (33) absteht und in Laschenschließstellung in eine zugeordnete Ver­rastungsausnehmung (73) in einer gegenüberliegenden Wand des Steckverbindergehäuses (13) eingreift.
     
    4. Zweipoliges Steckverbindergehäuse nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Deckelteil (13) an seinen beiden einander gegenüberliegenden Seitenkanten je einen Verrastungs­vorsprung (71) aufweist und das Steckverbindergehäuse (13) an in Laschenschließstellung entsprechenden Stellen mit Verrastungseingriffsöffnungen (73) ver­sehen ist.
     
    5. Vierpoliges Steckverbindergehäuse nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei Paare von Kontaktelementkammern (15, 17) vorgesehen sind, die je eine der Lasche (31) benach­barte Kontaktelementkammer (15) und eine von der Lasche (31) abliegende Kontaktelementkammer (17) aufweisen,
    daß der Deckelteil (33) die beiden der Lasche (31) benachbarten Kontaktelementkammern (15) abdeckt und die beiden von der Lasche (31) abliegenden Kontakt­elementkammern (17) offenläßt, und
    daß von der Mitte des freien Endes des Deckelteils (33) ein Trennsteg (69) zu der der Lasche (31) gegenüber­liegenden Seitenwand (23) des Steckverbindergehäuses (13) vorsteht.
     
    6. Vielpoliges Steckverbindergehäuse nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mehrere Paare von Kontaktelementkammern (15, 17) vorgesehen sind, die je eine der Lasche (31) benach­barte Kontaktelementkammer (15) und eine von der Lasche (31) abliegende Kontaktelementkammer (17) aufweisen,
    daß der Deckelteil (33) alle der Lasche (31) benach­barte Kontaktelementkammern (15) abdeckt und alle von der Lasche (31) abliegende Kontaktelementkammern (17) offenläßt,
    daß von dem freien Ende des Deckelteils (33) an Stellen, die Trennwänden (75) zwischen je benachbarten Paaren von Kontaktelementkammern (15, 17) entsprechen, je ein Trennsteg (69) zu der der Lasche (31) gegenüber­liegenden Seitenwand (23) des Steckverbindergehäuses (13) vorsteht.
     
    7. Steckverbindergehäuse nach Anspruch 5 oder 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Trennsteg (69) bzw. die Trennstege bis auf einen Fertigungstoleranzabstand an die Kontakt­elementkammer-Trennwand (75) bzw. -Trennwände heran­reichen.
     
    8. Steckverbindergehäuse nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß von dem freien Ende des Trennsteges (69) bzw. jedem der Trennstege ein Verrastungsvorsprung (71) ab­steht und das Steckverbindergehäuse (13) an in Laschen­schließstellung entsprechender Stelle bzw. Stellen mit einer Verrastungseingriffsöffnung (73) bzw. Ver­rastungseingriffsöffnungen versehen ist.
     
    9. Steckverbindergehäuse nach mindestens einem der Ansprüche 5 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeder der Lasche (31) benachbarten Kontaktelement­kammer (15) je ein Zugentlastungsvorsprung (35) zuge­ordnet ist.
     
    10. Steckverbindergehäuse mit einer Anzahl nebenein­ander liegender Kontaktelementkammern (15, 17), ins­besondere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jede Kontaktelementkammer (15, 17) einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt zur Aufnahme eines Kontaktelementes (15, 17) mit ebenfalls im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist, und daß die Kontaktelementkammern (15, 17) auf der Gegensteckkontaktelement-Einführseite (27) mit Auflauf­schrägen versehen sind, deren Enden sich ein verengter Bereich der jeweiligen Kontaktelementkammern (15, 17) anschließt, wodurch das in die jeweilige Kontakt­elementkammer (15, 17) gehörige Kontaktelement (37, 39) im Verlauf von dessen Einschieben in die zugehörige Kontaktelementkammern (15, 17) gegenüber einer Gegenkontakteinführöffnung der Kontaktelementkammern (15, 17) zentriert wird,
    und daß jedes in das Verbindergehäuse (13) einzusetzende Kontaktelement (37, 39) mit einer schräg ab­stehenden Verriegelungsfeder (47) versehen ist, die infolge des Zentriervorgangs unabhängig von der koaxialen Drehstellung, in welcher das Kontaktelement (37, 39) in die zugehörige Kontaktelementkammer (15, 17) eingesetzt ist, in die der Verriegelungsfeder (47) gegenüberliegende Innenwand der Kontaktelement­kammer (15, 17) eingreift.
     
    11. Steckverbindergehäuse mit einer Anzahl nebenein­anderliegender Kontaktelementkammern (15, 17), insbe­sondere nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kontaktelementkammern (15, 17) auf der Gegen­steckkontaktelement-Einführseite (27) in mindestens einer Seitenwand eine sich im wesentlichen quer zur Kontaktkammerlängsachse erstreckende Verriegelungs­schulter (79) aufweist,
    und daß jedes in das Verbindergehäuse (13) einzusetzende Kontaktelement (37, 39) mit einer schräg abstehenden Verriegelungsfeder (47) versehen ist, deren freies Ende nach dem vollständigen Einsetzen des Kontakt­elementes (37, 39) in das Verbindergehäuse (13) die Verriegelungsschulter (79) hintergreift.
     
    12. Steckverbindergehäuse nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sämtliche Seitenwände jeder Kontaktelement­kammer (15, 17) mit einer Verriegelungsschulter (79) versehen sind.
     
    13. Steckverbinderanordnung
    gekennzeichnet durch
    ein Steckverbindergehäuse (13) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12,
    ein Kontaktelement (37, 39) in jeder der Kontaktelement­kammern (15, 17) des Steckverbindergehäuses (13), und mindestens ein Koaxialkabel (55), das einen elektrischen Innenleiter als Signalleiter (57) und einen von dem Signalleiter (57) durch einen Signal­leitermantel (59) getrennten elektrischen Abschirm­leiter (61) aufweist,
    wobei an das freie Ende einer von dem Signalleiter­mantel (59) weggebogenen Abschirmleiterabzweigung (65) das in der der Lasche (31) benachbarten Kontaktelementkammer (15) untergebrachte Kontaktelement (37) und an den Signalleiter (57) das Kontaktelement (39), das in der von der Lasche (31) abliegenden Kontaktelementkammer (17) untergebracht ist, angeschlossen ist,
    und wobei der Zugentlastungsvorsprung (35) in Laschen­schließstellung auf die Abschirmleiterabzweigung (65) drückt.
     
    14. Steckverbinderanordnung nach Anspruch 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Abschirmleiterabzweigung (65) in dem über die Kontaktelementkammern (15, 17) hinausragenden Gehäuseraum (29) untergebracht ist und der Zugent­lastungsvorsprung (35) in Laschenschließstellung in diesen Gehäuseraum (29) hineinragend auf die Abschirmleiterabzweigung (65) drückt.
     




    Zeichnung