(19)
(11) EP 0 394 215 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.10.1990  Patentblatt  1990/43

(21) Anmeldenummer: 90890113.5

(22) Anmeldetag:  12.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G04B 19/20, G04B 19/23, G04B 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 17.04.1989 AT 899/89

(71) Anmelder: Wutscher, Herwig
A-8790 Eisenerz (AT)

(72) Erfinder:
  • Wutscher, Herwig
    A-8790 Eisenerz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anzeigevorrichtung für eine Uhr


    (57) Die vorliegende Anzeigevorrichtung ist für eine Uhr mit etwa vertikaler Zifferblattlage geeignet, und be­steht aus einer Kombination von, mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten drehenden Zeiger (10) und Zahlen­reif (1), wobei die zeithaltende Antriebswelle (7) beide Anzeigemittel trägt. Der Zahlenreif (1) hängt da­bei mit seinem Innenumfang (11) in der Nut (17) einer mit der Antriebswelle (7) verbundenen Rolle (2) und übernimmt von dieser die Drehbewegung durch Abrollen der beiden zusammenwirkenden Umfangsflächen.
    Fehler, die bei der Drehmomentsübertragung entstehen können, werden durch eine Korrektureinrichtung aus­geglichen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für eine Uhr mit etwa vertikaler Zifferblattlage, die aus einer Kombination von, mit verschiedenen Ge­schwindigkeiten drehenden Zeiger und Zahlenreif be­steht, wobei eine zeithaltende Antriebswelle beide Anzeigemittel trägt, mit der Aufgabe, die relativ beschränkten Möglichkeiten der Ausgestaltung analog anzeigender Uhren zu erweitern.

    [0002] Bei Uhren mit analoger Zeitanzeige kreisen üblicher­weise zwei verschieden lange Zeiger vor einem, mit Stunden- und Minuteneinteilung versehenen Ziffer­blatt. Die beiden Zeiger sind konzentrisch im Mittel­punkt des Zifferblattes gelagert und machen durch ihre Stellung ein Zeitmessergebnis sichtbar. Es sind auch Lösungen mit nur einem Zeiger für ein bestimmtes Zeitmaß, oder mit einem dritten Zeiger, der zentral oder seitlich angeordnet sein kann und meist die Sekunde anzeigt, üblich.
    Andere umlaufende Anzeigemittel sind Scheiben, die an­stelle der Zeiger montiert sind und zylindrische, kugelförmige oder ähnlich geformte Körper, die sich um ihre Achse drehen. Sie besitzen meist eine Zeit­skala, wobei der aktuelle Wert in einem Fenster er­scheint oder durch einen feststehenden Zeiger markiert wird.

    [0003] Aus der CH-PS 8161 ist eine Zeitanzeigeeinrichtung bekannt geworden, bei der ein Zeiger die Minuten- und ein ruckartig drehender Zahlenreif die Stunden­werte angibt. Auch die US-PS 1,453,087 beschreibt eine solche Anzeigevorrichtung.

    [0004] Bei beiden Ausführungen ist der Zahlenreif drehbar mit der Werkplatte verbunden und eine Anzahl von Rädern, Hebeln und Federn, die funktionell zwischen der zeigertragenden Antriebswelle und dem Zahlenreif liegen, sorgen für seine Weiterschaltung und Arre­tierung. Die Anordnung des Zahlenreifens ist damit nur unter der Zifferblattebene möglich.

    [0005] Die vorliegende Erfinung bezweckt, der kombinierten Anzeigeform mit Zeiger (10, 14) und Zahlenreif (1) als drehende Anzeigemittel, ein neues Erscheinungs­bild zu geben und technisch wesentlich zu verein­fachen.

    [0006] Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß der Zahlen­reif (1) weitgehend von den technischen Einrichtungen, welche nach den bisher bekannten Lösungen an mehreren Stellen seines Umfanges vorhanden sind und die der Lagerung, Weiterschaltung und Arretierung dienen, befreit wird.

    [0007] Erfindungsgemäß hängt der Zahlenreif (1) lediglich mit seinem Innenumfang (11) auf dem zu einer Rolle (2) mit axialer Nut (17) aus gebildeten Teil der zeit­haltenden Antriebswelle (7), wobei die Berührungs­stelle mit dem Nutboden (18) Stützpunkt (Lagerung) des Zahlenreifens (1) ist, und gleichzeitig auch der Drehmomentsübertragung dient.

    [0008] Der Zahlenreif (1) liegt mit seinem Innenumfang (11) am Nutboden (18) der Rolle (2) auf und übernimmt die Drehbewegung durch Abrollen der Umfangflächen. Die vorzugsweise im rechten Winkel zum Nutboden (18) stehende Rollenwände (3,4) dienen der Führung des Zahlenreifens (1) und ergeben zusammen mit einem Hindernis (5), das sich am Zahlenreif (1) befindet, die Korrektureinrichtung, welche Fehler bei der Be­wegungsübertragung (Schlupf) ausgleicht.

    [0009] Die Korrektureinrichtung wird zumindest einmal pro Umdrehung des Zahlenreifens (1) wirksam und besteht vorzugsweise aus einem Stift (5), der auf beiden Seiten des Zahlenreifens herausragt und den beiden die Rollennut (17) flankierenden Rollenwände (3,4), wobei diese je eine etwa v-förmige Ausnehmung (15) besitzen. Da der Bewegungskreis, den das Hindernis (5) beschreibt, den Kreisumfang (19) der Rolle (2) schneidet, kann das Hindernis (5) die Rolle (2) nur mit Hilfe der Ausnehmungen (15) in den beiden Rollen­wänden (3,4) passieren.

    [0010] Eilt der Zahlenreif (1) seiner bestimmten Stellung voraus, trifft das Hindernis (5) auf den Rollenum­fang (19) und wird bis zum Eintreffen der Ausnehmungen (15) angehalten (Fig. 5). Ist der Zahlenreifen (1) seiner korrekten Stellungen gegenüber zurück, trifft das Hindernis (5) auf die Ausgangsflanken (16) der Aus­nehmungen (15). In der Folge wird der Zahlenreifen (1) angehoben und durch Abgleiten des Hindernisses (5) an den Ausnehmungsflanken (16) nach vorne ver­schoben (Fig. 6).

    [0011] Die Korrektureinrichtung ist auch wirksam, wenn das Hindernis (5) nur auf einer Seite aus den Zahlen­reifen (1) herausragt und nur die mit ihm zusammen­treffende Rollenwand (3 oder 4), die v-förmige Aus­nehmung (15) besitzt.

    [0012] Der Zahlenreif (1) kann, wie in Figur 1 und 2 darge­stellt, vor dem Zifferblatt (12) oder wie bekannt auch unter diesem angeordnet werden. Bei Verwendung vor dem Zifferblatt (12) wird ein feststehender Be­zugspunkt (6) die Stundenwerte ablesbar machen. Mit Hilfe mehrerer entsprechend angeordneter, fest­stehender Zeiger, können verschiedene Zonenzeiten dargestellt werden.


    Ansprüche

    1. Anzeigevorrichtung für eine Uhr, bei der ein Zahlenreif und ein oder mehrere Zeiger als mit verschiedenen Geschwindigkeiten umlaufende Anzeigemittel verwendet werden, wobei der Zahlenreif bevorzugt der Stundendar­stellung dient, dadurch gekennzeichnet, daß der vertikal zur Erdoberfläche angeordnete Zahlenreif (1) mit seinem Innenumfang (11) hängend auf dem zu einer Rolle (2) mit axialer Nut (17) ausgebildeten Teil, der im rechten Winkel zur Zahlenreifebene stehenden, zeithaltenden Antriebswelle (7) gelagert ist, wobei die Drehbewegung durch Reibung von der Antriebsachse (7) auf den Zahlen­reif (1) übertragen wird und die dabei möglichen Über­setzungsfehler dadurch korrigiert werden, daß der Zahlen­reif (1) zumindest einen, ein- oder beidseitig vorstehen­den Bolzen (5) besitzt, der sich auf einer Kreisbahn be­wegt, die die Rolle (2) schneidet und daher diese nur mit Hilfe der v-förmigen Rollenwandausnehmungen (15) und unter Voraussetzung des genauen Zusammentreffens, unbe­einflußt passieren kann.
     
    2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Zahlenreif (1) an Stelle der oder des Bolzens (5) Finger besitzt, die vorzugsweise an seine Rückseite ange­bracht sind.
     
    3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Zahlenreif (1) eine, von einem Kreisring abweichende Form besitzt.
     




    Zeichnung