[0001] Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für eine Uhr mit etwa vertikaler Zifferblattlage,
die aus einer Kombination von, mit verschiedenen Geschwindigkeiten drehenden Zeiger
und Zahlenreif besteht, wobei eine zeithaltende Antriebswelle beide Anzeigemittel
trägt, mit der Aufgabe, die relativ beschränkten Möglichkeiten der Ausgestaltung analog
anzeigender Uhren zu erweitern.
[0002] Bei Uhren mit analoger Zeitanzeige kreisen üblicherweise zwei verschieden lange
Zeiger vor einem, mit Stunden- und Minuteneinteilung versehenen Zifferblatt. Die
beiden Zeiger sind konzentrisch im Mittelpunkt des Zifferblattes gelagert und machen
durch ihre Stellung ein Zeitmessergebnis sichtbar. Es sind auch Lösungen mit nur einem
Zeiger für ein bestimmtes Zeitmaß, oder mit einem dritten Zeiger, der zentral oder
seitlich angeordnet sein kann und meist die Sekunde anzeigt, üblich.
Andere umlaufende Anzeigemittel sind Scheiben, die anstelle der Zeiger montiert sind
und zylindrische, kugelförmige oder ähnlich geformte Körper, die sich um ihre Achse
drehen. Sie besitzen meist eine Zeitskala, wobei der aktuelle Wert in einem Fenster
erscheint oder durch einen feststehenden Zeiger markiert wird.
[0003] Aus der CH-PS 8161 ist eine Zeitanzeigeeinrichtung bekannt geworden, bei der ein
Zeiger die Minuten- und ein ruckartig drehender Zahlenreif die Stundenwerte angibt.
Auch die US-PS 1,453,087 beschreibt eine solche Anzeigevorrichtung.
[0004] Bei beiden Ausführungen ist der Zahlenreif drehbar mit der Werkplatte verbunden und
eine Anzahl von Rädern, Hebeln und Federn, die funktionell zwischen der zeigertragenden
Antriebswelle und dem Zahlenreif liegen, sorgen für seine Weiterschaltung und Arretierung.
Die Anordnung des Zahlenreifens ist damit nur unter der Zifferblattebene möglich.
[0005] Die vorliegende Erfinung bezweckt, der kombinierten Anzeigeform mit Zeiger (10, 14)
und Zahlenreif (1) als drehende Anzeigemittel, ein neues Erscheinungsbild zu geben
und technisch wesentlich zu vereinfachen.
[0006] Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß der Zahlenreif (1) weitgehend von den technischen
Einrichtungen, welche nach den bisher bekannten Lösungen an mehreren Stellen seines
Umfanges vorhanden sind und die der Lagerung, Weiterschaltung und Arretierung dienen,
befreit wird.
[0007] Erfindungsgemäß hängt der Zahlenreif (1) lediglich mit seinem Innenumfang (11) auf
dem zu einer Rolle (2) mit axialer Nut (17) aus gebildeten Teil der zeithaltenden
Antriebswelle (7), wobei die Berührungsstelle mit dem Nutboden (18) Stützpunkt (Lagerung)
des Zahlenreifens (1) ist, und gleichzeitig auch der Drehmomentsübertragung dient.
[0008] Der Zahlenreif (1) liegt mit seinem Innenumfang (11) am Nutboden (18) der Rolle (2)
auf und übernimmt die Drehbewegung durch Abrollen der Umfangflächen. Die vorzugsweise
im rechten Winkel zum Nutboden (18) stehende Rollenwände (3,4) dienen der Führung
des Zahlenreifens (1) und ergeben zusammen mit einem Hindernis (5), das sich am Zahlenreif
(1) befindet, die Korrektureinrichtung, welche Fehler bei der Bewegungsübertragung
(Schlupf) ausgleicht.
[0009] Die Korrektureinrichtung wird zumindest einmal pro Umdrehung des Zahlenreifens (1)
wirksam und besteht vorzugsweise aus einem Stift (5), der auf beiden Seiten des Zahlenreifens
herausragt und den beiden die Rollennut (17) flankierenden Rollenwände (3,4), wobei
diese je eine etwa v-förmige Ausnehmung (15) besitzen. Da der Bewegungskreis, den
das Hindernis (5) beschreibt, den Kreisumfang (19) der Rolle (2) schneidet, kann das
Hindernis (5) die Rolle (2) nur mit Hilfe der Ausnehmungen (15) in den beiden Rollenwänden
(3,4) passieren.
[0010] Eilt der Zahlenreif (1) seiner bestimmten Stellung voraus, trifft das Hindernis (5)
auf den Rollenumfang (19) und wird bis zum Eintreffen der Ausnehmungen (15) angehalten
(Fig. 5). Ist der Zahlenreifen (1) seiner korrekten Stellungen gegenüber zurück, trifft
das Hindernis (5) auf die Ausgangsflanken (16) der Ausnehmungen (15). In der Folge
wird der Zahlenreifen (1) angehoben und durch Abgleiten des Hindernisses (5) an den
Ausnehmungsflanken (16) nach vorne verschoben (Fig. 6).
[0011] Die Korrektureinrichtung ist auch wirksam, wenn das Hindernis (5) nur auf einer Seite
aus den Zahlenreifen (1) herausragt und nur die mit ihm zusammentreffende Rollenwand
(3 oder 4), die v-förmige Ausnehmung (15) besitzt.
[0012] Der Zahlenreif (1) kann, wie in Figur 1 und 2 dargestellt, vor dem Zifferblatt (12)
oder wie bekannt auch unter diesem angeordnet werden. Bei Verwendung vor dem Zifferblatt
(12) wird ein feststehender Bezugspunkt (6) die Stundenwerte ablesbar machen. Mit
Hilfe mehrerer entsprechend angeordneter, feststehender Zeiger, können verschiedene
Zonenzeiten dargestellt werden.
1. Anzeigevorrichtung für eine Uhr, bei der ein Zahlenreif und ein oder mehrere Zeiger
als mit verschiedenen Geschwindigkeiten umlaufende Anzeigemittel verwendet werden,
wobei der Zahlenreif bevorzugt der Stundendarstellung dient, dadurch gekennzeichnet,
daß der vertikal zur Erdoberfläche angeordnete Zahlenreif (1) mit seinem Innenumfang
(11) hängend auf dem zu einer Rolle (2) mit axialer Nut (17) ausgebildeten Teil, der
im rechten Winkel zur Zahlenreifebene stehenden, zeithaltenden Antriebswelle (7) gelagert
ist, wobei die Drehbewegung durch Reibung von der Antriebsachse (7) auf den Zahlenreif
(1) übertragen wird und die dabei möglichen Übersetzungsfehler dadurch korrigiert
werden, daß der Zahlenreif (1) zumindest einen, ein- oder beidseitig vorstehenden
Bolzen (5) besitzt, der sich auf einer Kreisbahn bewegt, die die Rolle (2) schneidet
und daher diese nur mit Hilfe der v-förmigen Rollenwandausnehmungen (15) und unter
Voraussetzung des genauen Zusammentreffens, unbeeinflußt passieren kann.
2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Zahlenreif (1)
an Stelle der oder des Bolzens (5) Finger besitzt, die vorzugsweise an seine Rückseite
angebracht sind.
3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Zahlenreif (1)
eine, von einem Kreisring abweichende Form besitzt.