(19)
(11) EP 0 394 544 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.10.1990  Patentblatt  1990/44

(21) Anmeldenummer: 89108401.4

(22) Anmeldetag:  10.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 5/00, B65D 5/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.04.1989 DE 3913890

(71) Anmelder: GÜNTER HOFFMANN GMBH & CO. KG KARTONAGENFABRIK
D-2084 Rellingen 2 (DE)

(72) Erfinder:
  • Huber, Jürgen
    D-2361 Rohlstorf (DE)

(74) Vertreter: Hanewinkel, Lorenz, Dipl.-Phys. 
Patentanwalt Ferrariweg 17a
33102 Paderborn
33102 Paderborn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Obst- oder Gemüsekiste


    (57) Die Obst- oder Gemüsekiste besteht aus einem einteiligen Stanzzuschnitt aus Vollpappe, welcher einen Boden (1), zwei Längswände (2), zwei Stirnwände (3) und Klebelaschen (4, 5) für eine Vier-Ecken-Klebung aufweist. Diese Kiste ist als fertig verklebte, stapelbare Aufrichtsteige ausgebildet.
    Jede Stirnwand (3) bildet zwei gefaltete und an der Stirnwand (3) innenseitig angeklebte hohle Eckstützen (6) und einen auf die beiden Eckstützen (6) jeder Stirnwand (3) aufgefalteten und mit Klebelaschen (4) zwischen Eckstütze (6) und Längswand (2) festgelegten Deck- und Stapelstreifen (7).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Obst- oder Gemüsekiste aus einem einteiligen Stanzzuschnitt aus Vollpappe, welcher einen Boden, zwei Längswände, zwei Stirnwände und Klebelaschen für eine Vier-­Ecken-Klebung aufweist.

    [0002] Obst- oder Gemüsekisten aus Pappe sind in verschiedenen Ausführungen bekannt geworden und dabei aus einem Stanzzuschnitt gebildet, der die einzelnen Wandungsteile beinhaltet.

    [0003] Dabei werden die Wandungsteile zu der Kistenform aufgerichtet und durch Stecklaschen miteinander verbunden, was zwar eine platzsparende flache Lagerung der Stanzzuschnitte ermöglicht, jedoch eine umständliche Handhabung beim Zusammenstellen der einzelnen Kisten in ihre Gebrauchsstellung ergibt.

    [0004] Weiterhin sind geklebte Obst- oder Gemüsekisten bekannt geworden, die jedoch bereits nach der Verklebung ihre Kistenform haben und somit für die Lagerung und Bereit­stellung ein großes Volumen einnehmen.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Obst- oder Gemüsekiste aus einem einteiligen Stanzzuschnitt aus Vollpappe dahingehend zu verbessern, daß diese durch Vier-Ecken-­Klebung herstellungsmäßig fertiggeklebt ist, flach zusammenlegbar zu lagern ist, am Gebrauchsort mit wenigen Handgriffen zu der Kiste aufrichtbar ist und dabei durch einfache Mittel in der Kistenform formstabil arretiert und als stapelbare Kiste mit hoher Stabilität ausgeführt ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich­nenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst, wobei die in den Unteransprüchen aufgeführten Gestaltungsmerk­male vorteilhafte Weiterbildungen der Aufgabenlösung darstellen.

    [0007] Der Gegenstand der Erfindung erstreckt sich nicht nur auf die Merkmale der einzelnen Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination.

    [0008] Durch die Erfindung ist eine in den vier Ecken fertig verklebte, aufrichtbare Obst- oder Gemüsekiste aus Vollpappe geschaffen worden, die im zusammengefalteten Zustand flachliegend, platzsparend zu lagern und zu transportieren und für die Benutzung am Gebrauchsort, z. B. auf dem Obst- oder Gemüsefeld, mit wenigen Handgriffen zu der Kiste aufgerichtet werden kann.

    [0009] Bei diesem Aufrichtvorgang entsteht automatisch eine Aussteifung der Kiste, indem die in ihren Ecken einteilig angeformten und angeklebten hohlen Eckstützen sich ebenfalls auffalten und mit Verankerungsmitteln mit dem Kistenboden zusammenwirken, wodurch die stehenden Wandungen stabil fixiert sind.

    [0010] Weiterhin stützen sich auf den Eckstützen im aufgefalteten Zustand einteilig angeformte und eckseitig verklebte Deck- und Stapelstreifen lose aufliegend ab, durch die eine weitere Versteifung erfolgt und die gleichzeitig Stapelflächen für übereinander zu stapelnde Kisten bilden.

    [0011] Diese Kiste ist einfach im Stanzzuschnitt, günstig und sicher in der Vier-Ecken-Klebung und sehr bequem in der Handhabung sowie äußerst stabil ausgebildet und kann zur Nutzung der verschiedensten landwirtschaftlichen Nahrungsmittel verwendet werden.

    [0012] Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, welches nachfolgend näher erläutert wird. Es zeigt:

    Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Obst- oder Gemüsekiste aus Vollpappe in der aufgerichteten Gebrauchsstellung,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die Obst- oder Gemüsekiste in der zusammengefalteten Bevorratungsstellung,

    Fig. 3 eine Draufsicht auf die Obst- oder Gemüsekiste im aufgerichteten Zustand mit vier Eckstützen und zwei Deck- und Stapelstreifen,

    Fig. 4 einen Schnitt durch einen Eckbereich der Obst- oder Gemüsekiste in Längsrichtung der Kiste mit Eckstütze,

    Fig. 5 einen Schnitt in Kistenquerrichtung eines Eckbereiches mit Eckstütze,

    Fig. 6 eine Draufsicht auf den einteiligen Stanzzuschnitt der Obst- oder Gemüsekiste.



    [0013] Die Obst- oder Gemüsekiste ist aus einem einteiligen Stanzzuschnitt aus Vollpappe gemäß Fig. 6 zu einer in den vier Ecken fertig verklebten, stapelbaren Aufrichtsteige ausgebildet.

    [0014] Der einteilige Stanzzuschnitt bildet einen Boden (1), zwei Längswände (2), zwei Stirnwände (3) und mehrere Klebelaschen (4, 5) für die Vier-Ecken-Klebung.

    [0015] Jede Stirnwand (3) bildet zwei gefaltete und an der Stirnwand (3) innenseitig angeklebte hohle Eckstützen (6) und einen auf die beiden Eckstützen (6) aufgefalteten und mit Klebelaschen (4) zwischen je einer Eckstütze (6) und Längswand (2) festgelegten Deck- und Stapelstreifen (7).

    [0016] Jede Eckstütze (6) ist als Quadratsäule ausgeführt und erstreckt sich über die gesamte Kistenhöhe und auf der oberen Stirnseite der beiden Eckstützen (6) einer Stirnwand (3) liegt jeweils der in Kistenquerrichtung durchgehende Deck- und Stapelstreifen (7) lose auf.

    [0017] Für die lagestabile Fixierung jeder Eckstütze (6) in der aufgerichteten Stellung greift diese mit einem Fixierkeil (8) in ein Loch (9) des Bodens (1) ein, wobei dieser Fixierkeil (8) an der diagonal zum Kisten-­Aufnahmeraum stehenden Ecke jeder Eckstütze (6) sich erstreckt.

    [0018] Die beiden Längenenden jeder Stirnwand (3) sind zu je einer durch vier Falzlinien (10) zu der Eckstütze (6) umfaltbaren und zur Längswand (2) hin den angestanzten Fixierkeil (8) zeigenden Faltlasche (6a) verlängert.

    [0019] An die beiden Längenenden jedes Deck- und Stapelstreifens (7) schließt sich die Klebelasche (4) an und zwischen Klebelasche (4) und Deck- und Stapelstreifen (7) ist eine Falzlinie (11) sowie im Deck- und Stapelstreifen (7) im Anschluß an die Klebelasche (4) eine diagonale Falzlinie (12) für das flache Zusammenfalten jeder Eckstütze (6) vorgesehen.

    [0020] Die beiden Längswände (2) haben je einen trapezförmigen Ausschnitt (13), an dessen parallel zum Boden (1) verlaufende, kürze Trapezlängskante ein durch eine Falzlinie (14) nach innen umgefalteter und an die Längswand (2) innenseitig angeklebter Versteifungsstreifen (15) sich anschließt.

    [0021] Weiterhin zeigen die beiden Längswände (2) zwei über je eine Falzlinie (16) zum Einfalten der Längswände (2) auf den Boden (1) mit den Längswänden (2) verbundene, außen an die Eckstütze (6) und an die Klebelasche (4) angeklebte Klebelaschen (5).

    [0022] In den beiden Stirnwänden (3) sind durch herausdrückbare Wandungsteile (17a) zu öffnende Grifföffnungen (17) vorgesehen.

    [0023] Die Vier-Ecken-Klebung erfolgt folgendermaßen:

    [0024] Die Faltlaschen (6a) werden nach innen eingefaltet, so daß die quadratische Eckstütze (6) entsteht und der freie Stützenlappen (6b) an der Innenseite der Stirnwand (3) anliegt und dort mit der Stirnwand (3) verklebt wird.

    [0025] Dann wird jeder Deck- und Stapelstreifen (7) auf seine beiden Eckstützen (6) um die Falzlinie (21) aufgefaltet, liegt lose auf den Eckstützen (6) auf und seine beiden Klebelaschen (4) werden nach unten an die Außenseite der Eckstützen (6) heruntergefaltet und daran durch Kleben befestigt.

    [0026] Anschließend werden die Seitenwände (2) hochgeklappt, so daß ihre vier Klebelaschen (5) an den Außenseiten der Eckstützen (6) und der Klebelaschen (4) anliegen und dann erfolgt über die gesamte Laschenhöhe die Verklebung mit den Eckstützen (6) und der Klebelaschen (4).

    [0027] Die beiden Versteifungsstreifen (15) sind vorher nach innen an die Seitenwände (2) angefaltet und angeklebt worden.

    [0028] Die so aus einem einstückigen Zuschnitt gebildete Aufrichtsteige läßt sich flach zusammenklappen, indem die Längswände (2) nach innen auf den Boden (1) gefaltet werden und dabei über die Vier-Ecken-Klebung die Eckstützen (6) diagonal zusammengefaltet und mit den Stirnwänden (3) ebenfalls in Richtung Boden (1) gefaltet werden und dann auf den Längswänden (2) aufliegen. Dabei knicken die Längswände (2) in den Falzlinien (16) ein und ihre Klebelaschen (5) legen sich mit der Stirnwand (3) auf die Längswände (2) auf. Die Deck- und Stapelstreifen (7) falten sich dabei durch die Falzlinien (12) nach außen auf und liegen mit den Stirnwänden (3) in einer Ebene.

    [0029] In dieser flach zusammengelegten Stellung können die Kisten raumsparend gelagert und bereitgestellt werden.

    [0030] Zum Aufrichten der Wände (2, 3) in die Gebrauchsstellung der Kiste werden die Stirnwände (3) erfaßt und nach außen hoch um die Falzlinien (18) zwischen Stirnwänden (3) und Boden (1) hochgeschwenkt, wobei über die Klebeverbindung die Längswände (2) ebenfalls um ihre Falzlinien (19) gegenüber dem Boden (1) hochschwenken und dabei die bisher diagonal flachliegenden Eckstützen (6) in ihre Quadratsäulenform aufgefaltet werden, wobei die Deck- und Stapelstreifen (7) sich automatisch auf die oberen Stirnseiten der Eckstützen (6) auffalten.

    [0031] Nachdem das Aufrichten der Längs- und Stirnwände (2, 3) durchgeführt ist, rasten die Eckstützen (6) mit ihren Fixierkeilen (8) in die Löcher (9) des Bodens (1) ein und dadurch ist die aufgerichtete Gebrauchsstellung der Obst- oder Gemüsekiste stabilisiert und gesichert.

    [0032] Damit beim Zusammenfalten der Kiste die Fixierkeile (8) ausreichend Freiheit haben und nicht beschädigt werden, ist für jeden Fixierkeil (8) im Bereich der Falzlinie (18) ein Schlitz (20) ausgespart, in den die Eckstütze (6) mit ihrem Fixierkeil (8) eindringt.

    [0033] Die Obst- oder Gemüsekiste hat in bevorzugter Weise eine rechteckige Grund- und Raumform.


    Ansprüche

    1. Obst- oder Gemüsekiste aus einem einteiligen Stanzzuschnitt aus Vollpappe, welcher einen Boden, zwei Längswände, zwei Stirnwände und Klebelaschen für eine Vier-Ecken-Klebung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe als fertig verklebte, stapelbare Aufrichtsteige ausgebildet ist und dabei jede Stirnwand (3) zwei gefaltete und an der Stirnwand (3) innenseitig angeklebte hohle Eckstützen (6) und einen auf die beiden Eckstützen (6) jeder Stirnwand (3) aufgefalteten und mit Klebelaschen (4) zwischen Eckstütze (6) und Längswand (2) festgelegten Deck- und Stapelstreifen (7) bildet.
     
    2. Obst- oder Gemüsekiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Eckstütze (6) als die gesamte Kistenhöhe einnehmende Quadratsäule ausgeführt ist, auf deren oberen Stirnseite der Deck- und Stapelstreifen (7) lose aufliegt.
     
    3. Obst- oder Gemüsekiste nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Eckstütze (6) mit einem an der diagonal zum Kisten-­Aufnahmeraum stehenden Ecke bodenseitig angeformten Fixierkeil (8) in ein Loch (9) des Bodens (1) in der aufgerichteten Stellung lagerstabil arretiert eingreift.
     
    4. Obst- oder Gemüsekiste nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Längenenden jeder Stirnwand (3) zu einer durch Falzlinien (10) zu der Eckstütze (6) umfaltbaren und zur Längswand (2) hin dem angestanzten Fixierkeil (8) zeigenden Faltlasche (6a) verlängert sind.
     
    5. Obst- oder Gemüsekiste nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich an beide Längenenden des Deck- und Stapelstreifens (7) je eine Klebelasche (4) anschließt und zwischen Klebelasche (4) und Deck- und Stapelstreifen (7) eine Falzlinie (11) sowie in Deck- und Stapelstreifen (7) im Anschluß an die Klebelasche (4) eine diagonale Falzlinie (12) für das flache Zusammenfalten jeder Deckstütze (6) vorgesehen ist.
     
    6. Obst- oder Gemüsekiste nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Längswände (2) je einen trapezförmigen Ausschnitt (13) haben, an dessen parallel zum Boden (1) verlaufenden, kürzeren Trapezlängskante ein nach innen umgefalteter und an die Längswand (2) angeklebter Versteifungs­streifen (15) sich anschließt.
     
    7. Obst- oder Gemüsekiste nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Längswände (2) jeweils zwei über je eine Falzlinie (16) mit den Längswänden (2) zum Einfalten der Längswände (2) auf den Boden (1) verbundene, außen an die Eckstützen (6) und die Klebelaschen (4) angeklebte Klebelaschen (5) besitzen.
     
    8. Obst- oder Gemüsekiste nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Falzlinien (18) zwischen Boden (1) und Stirnwänden (3) Schlitze (20) ausgespart sind, in die die zusammengefalteten Eckstützen (6) mit ihren Fixierkeilen (8) einfassen.
     
    9. Obst- oder Gemüsekiste nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den Stirnwänden (3) durch herausdrückbare Wandungsteile (17a) zu öffnende Grifföffnungen (17) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht