[0001] Die Erfindung betrifft eine Versandverpackung für reihenweise nebeneinanderstehend
angeordnete Behälter gleicher Form und Größe nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Derartige Versandverpackungen werden meist aus Papier, Voll- oder Wellpappe hergestellt,
wobei das Maß der Grundfläche der Versandverpackung im Modulsystem, d.h. angepaßt
an die Ladungsträger in Palettenform gewählt ist. Eine derartige Versandverpackung
wird zweckmäßigerweise offen gestaltet, so daß die darin befindlichen Behälter offen
sichtbar und auch mit dem Auszeichner erreichbar sind.
[0003] Eine derartige Versandverpackung, allerdings ohne Deckel, ist beispielsweise in der
DE-OS 35 40 489 gezeigt. Der Nachteil dieser bekannten Versandverpackung besteht allerdings
darin, daß zwei verschiedene Materialien zum Einsatz kommen, nämlich einmal die Kartonage
für den Tray mit hochgezogenen Seitenwänden und zum anderen ein umlaufendes Kunststoffband
zur Stabilisierung des Inhalts der Versandverpackung. Bei Herstellung der Versandverpackungen
aus nur einem Material, nämlich aus Kartonage, insbesondere Wellpappe, ergibt sich
die Schwierigkeit, die notwendige Festigkeit durch entsprechende Formgebung zu erreichen.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Versandverpackung nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1, d.h. eine zweiteilige aus Träger und Deckel bestehende
Verpackung zu schaffen, die durch einfache Faltung und Verklebung des Trägerzuschnittes
einen eigenstabilen Tray bildet, der sowohl auf den Frontseiten, d.h. den Schmalseiten
der Versandverpackung, als auch auf den breiteren Längsseiten der Versandverpackung
relativ große Fenster zum Display der in der Versandverpackung befindlichen Behälter
aufweist, ohne daß die Stabilität des Trägers dadurch ungünstig beeinflußt wird.
[0005] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit einer Versandverpackung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 gelöst, die sich durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
1 auszeichnet. Die besondere Gestaltung des aus dem ersten Zuschnitt gefertigten Trägers,
d.h. die Ausbildung von vier hohlen Ecksäulen mit dreieckigem Querschnitt, garantiert
dem Trägerteil der erfindungsgemäßen Versandverpackung die notwendige Stabilität,
welche durch die Aufbringung des angepaßten Deckels mit angefalzten Laschen noch erheblich
gesteigert wird. Die Laschen des Deckels sind dabei in ihrer Form und Abmessung so
gestaltet, daß sie an einer der Kathetenflächen unter Passung in den hohlen dreieckigen
Querschnitt anliegen. Die in den Trägerinnenraum gerichtete Hypotenusenfläche der
im Querschnitt rechtwinklig dreieckigen Hohlsäulen dient zur Anlage der im Trägerinnanraum
unterzubringenden Behälter, insbesondere Flaschen.
[0006] Weitere Einzelheiten der Versandverpackung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Versandverpackung
dargestellt. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Versandverpackung mit angehobenem Deckel,
Fgi. 2 den Faltschnitt für den Träger,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Versandverpackung bei abgehobenem Deckel.
[0008] Wie man aus Fig. 1 erkennt, besteht die Versandverpackung aus dem Träger 3 und dem
Deckel 4. Am Deckel 4 sind vier Laschen 5, 6, 7 und 8 vorgesehen, die Teil des Faltschnittes
2 für den Deckel 4 sind und über entsprechende Falze rechtwinklig abgebogen sind.
Diese Falze 5 bis 8 passen in entsprechende Hohlräume im Inneren der Ecksäulen 15,
16, 17, 18. Zwischen den hohlen Ecksäulen befinden sich große Fenster und zwar die
einander gegenüberliegenden Fenster 19, 21 an den schmalen Frontseiten des Trägers
sowie die etwas größeren Fenster 20 und 22 an den Längsseiten des Trägers. Wie man
erkennt, erstrecken sich die Fenster 19, 21 etwas tiefer an den Boden 9 des Trägers
3 heran, während die Fenster 20, 22 höher über dem Boden 9 enden.
[0009] Der Trager 3 ist in einfacher Weise aus dem in Fig. 2 gezeigten Faltschnitt herstellbar.
Zunächst werden die Längsseiten 10, 11 des Faltschnittes 1 längs der gestrichelt gezeichneten
Falzlinien orthogonal aufgebogen. Dann erfolgt die Aufbiegung der niedrigeren Frontseiten
12, 13 längs der zugehörigen Falzlinien. Anschließend werden an den Längsseiten die
Laschen 10L, 11L entlang der Doppelfalze 10F′ und 11F′ gegen den Boden 9 des Trägers
3 angebogen und mit den zugehörigen Anlagebereichen der Längsseiten 10, 11 verklebt.
In ähnlicher Weise werden auch die Laschen 12L, 13L um die Doppelfalzlinien 12F′,
13F′ gegen den Boden 9 des Trägers abgebogen und mit den zugehörigen Bereichen der
Frontseiten 12, 13 verklebt.
[0010] Die Formung hohlen Ecksäulen 15, 16, 17, 18 erfolgt durch entsprechende Faltung der
Randstreifen der Längsseiten 10, 11 entlang der gestrichelt eingezeichneten Falzlinien.
Anhand der in Fig. 1 am weitestens links gezeichneten Säule 16 soll die Herstellung
im Zusammenhang mit Fig. 2 im folgenden erläutert werden: Zunächst wird der Streifen
10C um die benachbarte Falzlinie F
D orthogonal aufgebogen, so daß der Punkt C in die Stellung C′ gelangt. Dabei sind
die Punkte C′, B′ und A′ zum besseren Verständnis des Faltvorganges in Fig. 2 um 90°
gegenüber der Oberkante der Längsseite 10 verschwenkt. Anschließend wird der Streifen
10B um die Falzlinie F
C um ca. 135° gefaltet. Dabei gelangt der Punkt B in die Position B′ und schließlich
der äußere Streifen 10A um die Falzlinie F
B um ca. -45°, d.h. in die andere Richtung, wobei der Punkt A in die Position A′ gelangt.
Auf diese Weise erhält man das in Fig. 3 dargestellte Hohlprofil, wobei die durch
Falten erreichten Positionen der Punkte A, B, C, D eingezeichnet sind. Man erkennt,
daß der Eckpunkt D der Hohlsäule 16 unverändert geblieben ist. In gleicher Weise erhält
man die hohle Ecksäule 17 durch entsprechendes Falzen der Steifen 10G um die Falzlinie
10F um die Falzlinie F
G und 10E um die Falzlinie F
F. Zur Stabilisierung werden die Randstreifen 10A bzw. 10E mit der entsprechenden Fläche
der inneren dem Fenster 20 benachbarten Streifen 10D bzw. 10H verklebt. Nach dem Verkleben
der Streifen 10A und 10E mit den Streifen 10D und 10H liegen die Ränder der Außenstreifen
dicht an den Schmalseiten der Verdoppelungslasche 10L an.
[0011] In gleicher Weise entstehen die Säulen 15 und 18 an der Längsseite 11 des Trägers
3, wobei in gleicher Weise wie im Zusammenhang mit der Herstellung der Säulen 16 und
17 vorgegangen wird. Nach Herstellung aller vier Ecksäulen werden schließlich die
nach oben stehenden seitlichen Laschen 12S mit den Ecksäulen 15 und 16 verklebt sowie
die beiden Seitenlaschen 13S mit den Säulen 17 und 18 und zwar jeweils mit den sich
an den Frontseiten nach oben erstreckenden Kathetenflächen der hohlen Ecksäulen, die
aus den Streifen 10C bei der Säule 16, 10G bei der Säule 17 bzw. 11C bei der Säule
15 und 11G bei der Säule 18 gebildet sind.
[0012] Die Formgebung der hohlen Ecksäulen ist so gestaltet, daß die jeweiligen Hypotenusenflächen
10B, 10F bzw. 11B, 11F unter etwa 45° zu dem die Fenster begrenzenden Streifen bzw.
zu den Längsseiten 10, 11 verlaufen. Dieser Winkel kann auch etwas größer oder kleiner
sein. Wichtig ist, daß die Gestaltung so beschaffen ist, daß eine ausreichende Klebefläche
zwischen den Streifen 10A und 10D bzw. 11A, 11D, 10E, 10H, bzw. 11E, 11H verbleibt
und die genannten Hypotenusenflächen eine etwa linienförmige Berührung bei zylindrischen
Behältern oder zumindest punktförmige Berührung bei bombig ausgebauchten Behältern
sicherstellt, wobei zylindrische Behälter zumindest noch längs zweier weiterer Berührungslinien
den Träger im Bereich der gedoppelten Längsseiten 10, 10L, 11, 11L bzw. Frontseiten
12, 12L und 13, 13L berühren.
[0013] Der Trager gewährleistet eine verkaufsgerechte, stabile Umhüllung der reihenweise
nebeneinanderstehend angeordneten Behälter, deren Zuordnung anhand des in Fig. 4 in
Draufsicht gezeigten Sechserpacks besonders gut zu erkennen ist. Man erkennt in Fig.
4 auch die soeben beschriebene jeweilige Dreipunktberührung der vier äußeren Flaschen
23, 24, 26, 27 längs der Berührungslinien B₁, B₂, B₃ bzw. der entsprechenden Berührungspunkte
bei gewölbter oder etwa konischer Gestaltung der Behälteraußenkontur. Die Packung
der Behälter ist so dicht, daß auch die beiden mittleren Behälter 25, 28 des Sechserpacks
Berührung mit den Längsseiten 11, 12 des Trägers in den entlang der Linien B₁ bzw.
in entsprechenden Punkten haben, während die gegenseitige Abstützung der Behälter
untereinander längs der Berührungslinien bzw. Punkte B
x erfolgt. Diese geometrische Zuordnung stellt eine sichere gegenseitige Abstützung
der Behälter beim Transport dar. Die Höhe der hohlen Ecksäulen 15, 16, 17, 18 ist
so gewählt, daß nach Aufsetzen des Deckels 4 und seiner Verriegelung mittels der Laschen
5, 6, 7, 8 in den entsprechenden Aussparungen der Ecksäulen 15, 16, 17, 18 der Deckel
4 auf den Verschlüssen der Behälter 23 bis 28 satt aufliegt, so daß die Stapelung
der Versandverpackung im Verbund mit weiteren gefüllten Versandverpackungen der vorliegenden
Art keine Schwierigkeiten bereitet. Die gefüllten Versandverpackungen sind in einfacher
Weise übereinander und auf entsprechenden Paletten stapelbar.
Liste der Bezugszeichen
[0014]
1 Faltschnitt für den Träger
2 Faltschnitt für den Deckel 4
3 Träger
4 Deckel
5, 6, 7, 8 Laschen (des Faltschnitts 2) am Deckel 4
9 Boden des Trägers 3
10, 11 Längsseiten des Trägers 3
12, 13 Frontseiten des Trägers 3
10L Lasche für die Doppelung der Längsseite 10
11L Lasche für die Doppelung der Längsseite 11
12L Lasche für die Doppelung der Frontseite 12
13L Lasche für die Doppelung der Frontseite 13
10F′ Doppelfalz
11F′ Doppelfalz
12F′ Doppelfalz
13F′ Doppelfalz
10A bis 10H seitliche Streifen der Längsseiten 10
11A bis 10H seitliche Streifen der Längsseiten 11
10S, 11S Schnitte
12A, 13A Ausschnitte
FB, FG, FD; FF, FG, FH Falzlinien
15, 16, 17, 18 hohle Ecksäulen
19, 21 Fenster in den Frontseiten 12, 13
20, 22 Fenster in den Längsseiten 10, 11
23, 24, 25, 26, 27, 28 Flaschen
B1, B2, B3 Berührungspunkte der Flaschen mit den Wandungen des Trägers
[0015] Bx Berührungspunkte der Flaschen mit den Wandungen des Trägers
1. Versandverpackung für reihenweise nebeneinanderstehend angeordnete Behälter gleicher
Form und Größe, insbesondere zylindrische Behälter, wie Flaschen, die aus einem im
wesentlichen rechteckigen ersten Zuschnitt aus Karton, Wellpappe od. dgl. für den
Träger besteht, aus dem der Boden und die Seitenwände des Trägers gebildet werden
sowie einem zweiten Zuschnitt für den Deckel, der mittels Laschen mit dem Träger verbindbar
ist, und wobei die vier Eckpartien des Trägers bis in die Behälterhöhe ausgebildet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der aus dem ersten Zuschnitt (1) bestehende Träger
(3) vier hohle Ecksäulen (15, 16, 17, 18) mit dreieckigem Querschnitt aufweist, welche
durch Falzen und Verkleben entlang vorgegebener paralleler Falzlinien (FB, FC, FD; FF, FG, FH) in den Seitenwänden (10, 11) gebildet sind, wobei die nach innen gerichteten Hypotenusenflächen
(10B, 10F, 11B, 11F) in ihrer Lage so angeordnet sind, daß sie die Mantelflächen der
jeweils benachbarten Behälter (23, 24, 26, 27) bei deren gleichartigen Anlage an je
eine Frontseite (12, 13) und Längsseite (10, 11) berühren und daß die in dem aus dem
zweiten Zuschnitt (2) bestehenden
Deckel (4) ausgebildeten Laschen (5, 6, 7, 8) in ihrer Breite der lichten Weite der
hohlen Säulen (15, 16, 17, 18) angepaßt ist, die die Aufnahmeöffnungen (15-18) für
die Deckellaschen bilden.
2. Versandverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Längsseiten
(10, 11) Schnitte (10S, 11S) und Doppelfalze (10F′, 11F′) so angeordnet sind, daß
die dadurch entstehenden Laschen (10L, 11L) unter Doppelung der Seitenwände (10, 11)
bis zur Falzlinie des Bodens (9) abgeklappt und mit den zugehörigen Seitenwandteilen
unter Ausbildung von Fenstern (20, 22) in den Längsseiten 10, 11) verklebbar sind.
3. Versandverpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Frontseiten
(12, 13) Ausschnitte (12A, 13A) und Doppelfalze (12F′, 13F′) so angeordnet sind, daß
die dadurch entstehenden Laschen (12L, 13L) unter Doppelung der Frontseiten (12, 13)
bis zur Falzlinie des Bodens (9) abgeklappt und mit den zugehörigen Seitenwandteilen
unter Ausbildung von Fenstern (19, 21) in den Frontseiten 12, 13) verklebbar sind
und unter Ausbildung von Seitenlaschen (12S, 13S), die mit den aus den Längsseiten
gebildeten hohlen Ecksäulen (15 bis 18) verklebt werden.
4. Versandverpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die hohlen Ecksäulen (15, 16, 17, 18) mit dreieckigem Querschnitt durch Auffaltung
der Streifen (10A, 10B, 10C, 10E, 10F, 10G sowie 11A, 11B, 11C, 11E, 11F, 11G) längs
der benachbarten Falzlinien (FB, FG, FD, FF, FG, FH) gebildet werden, wobei der jeweils äußere Streifen (10A, 10E, 11A, 11E) nach Bildung
der hohlen Ecksäule mit dem jeweils innersten Streifen (10D, 10H, 11D, 11H) so verklebt
wird, daß die Außenkanten der genannten äußeren Streifen mit den Schnitten (10S, 11S)
fluchten.
5. Versandverpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hypotenusenfläche der im Querschnitt rechtwinkelig dreieckigen hohlen Ecksäulen
(15 bis 18) unter einem Winkel von ca. 45° ± 10° gegenüber den Längsseiten (10, 11)
geneigt ist.