[0001] Die Erfindung betrifft ein Scharniergelenk für Fenster, Türen od. dgl., und zwar
insbesondere ein unteres Ecklager für Drehkippflügel, mit einem eine Gelenkhülse aufweisenden
Scharnierteil, z.B. einem flügelseitigen Eckband, und einem einen Lagerbolzen oder
-zapfen aufweisenden Scharnierteil, beispielsweise einem blendrahmenseitigen Ecklagerbock,
wobei der Lagerbolzen oder -zapfen des zweiten Scharnierteils in ein Lagerloch der
Gelenkhülse des ersten Scharnierteils eingreift, und mit einem in dem die Gelenkhülse
aufweisenden Scharnierteil sitzenden, quer zum Lagerloch verstellbaren Gewindeglied,
über das die Achslage des Lagerbolzens oder -zapfens an dem die Gelenkhülse aufweisenden
Scharnierteil in Querrichtung, vornehmlich zur Andruckregulierung des Flügels gegen
den feststehenden Rahmen, justierbar ist.
[0002] Scharniergelenke dieser Art sind - als einstellbare Ecklager für Drehkippflügel
von Fenstern oder Türen - bereits bekannt, wie beispielsweise dem DE-GM 79 25 975
bzw. der entsprechenden EP-PS 0 025 879 oder der AT-PS 378 403 entnommen werden kann.
[0003] Während bei dem Scharniergelenk nach DE-GM 79 25 975 bzw. EP-PS 0 025 879 das Gewindeglied
durch Drehung axial verstellbar in dem die Gelenkhülse aufweisenden Scharnierteil
sitzt sowie mit einer eingedrehten Umfangsnut zum Zwecke der Verstellung am Umfang
des vom zweiten Scharnierteil getragenen Lagerbolzens oder -zapfens angreift, ist
nach AT-PS 378 403 das Gewindeglied drehbar aber axial unverschiebbar von dem die
Gelenkhülse aufweisenden Scharnierteil aufgenommen und weist eine schraubenartig
über einen Teil seines Umfangs eingeformte Nut auf, mit der es unmittelbar am Umfang
des vom zweiten Scharnierteil getragenen Lagerbolzens oder -zapfens angreift.
[0004] Bei allen bekannten Scharniergelenken ist das Gewindeglied an wenigstens einer Stirnseite
mit einem Werkzeugeingriff, beispielsweise einer Mehrkant-Vertiefung, versehen, die
durch eine Loch in der Wand des Scharnierteils mit einem angepaßt profilierten Steckschlüssel
zugänglich ist, damit eine Drehung des Gewindegliedes und über dieses eine Verstellung
des Scharniergelenkes vorgenommen werden kann.
[0005] Nachteilig bei allen bekannten Scharniergelenken ist, daß zwischen dem Gewindeglied
des die Gelenkhülse aufweisenden, ersten Scharnierteils und dem Lagerbolzen oder -zapfen
des zweiten Scharnierteils innerhalb des Lagerlochs der Gelenkhülse in jedem Falle
nur eine Linienberührung vorhanden ist, so daß die im wesentlichen quer zur Längsachse
des Lagerbolzens oder -zapfens wirkenden Lagerkräfte nur unvollkommen abgefangen werden
können. Die Folge hiervon ist dann aber nicht nur eine labile Lagerverbindung zwischen
den beiden Scharnierteilen des Scharniergelenks, sondern es können sich auch beträchtliche
Verschleißerscheinungen an den relativ kleinen Berührungsflächen zwischen dem Lagerbolzen
oder -zapfen und dem Gewindeglied einstellen.
[0006] Zur Vermeidung dieser Nachteile, also zur Verbesserung des Lagereingriffs zwischen
dem Lagerloch der Gelenkhülse des ersten Scharnierteils und dem Lagerbolzen oder -zapfen
des zweiten Scharnierteils sowie zur Minimierung der Verschleißerscheinungen im praktischen
Gebrauch, schlägt die Erfindung ein einstellbares Scharniergelenk der eingangs angegebenen
Gattung vor, welches hauptsächlich dadurch gekennzeichnet ist, daß das Gewindeglied
drehbar, aber axial unverschiebbar im einen Scharnierteil sitzt, sowie mit einem
Gegengewinde in einem Zwischenstück in Eingriff steht, wobei dieses Zwischenstück
einerseits begrenzt schwenkbeweglich vom einen Scharnierteil gehalten ist sowie andererseits
am Lagerbolzen oder -zapfen des anderen Scharnierteils angreift.
[0007] Nicht nur das drehbare, aber axial unverschiebbare Schraubglied ist dabei in dem
die Gelenkhülse aufweisenden, ersten Scharnierteil untergebracht, sondern auch das
Zwischenstück ist hierin verschwenkbar aufgenommen.
[0008] Bevorzugt hat dabei das Zwischenstück eine Ausbildung, die sicherstellt, daß es den
Lagerbolzen oder -zapfen des anderen Scharnierteils an seinem Umfang wenigstens teilweise
formschlüssig über einen größeren Längenbereich, also flächig, umfaßt.
[0009] Bewährt hat sich nach der Erfindung weiterhin, wenn das Zwischenstück seitlich vom
Lagerloch in der Gelenkhülse des Scharnierteils sitzt und an seiner dem Lagerloch
zugewendeten Seitenfläche eine eingeformte Mulde aufweist, die einen Teilumfang des
Lagerloches bildet, wobei das Zwischenstück um eine sich sowohl quer zur Längsachse
des Lagerloches als auch quer zur Längsachse des Gewindegliedes erstreckende Schwenkachse
beweglich vom Scharnierteil aufgenommen ist.
[0010] Als Zwischenstück läßt sich in vorteilhafter Weise ein an seinem oberen Ende als
Pendelstütze verstellbar gelagerter Hebel benutzen, der wenigstens in der Nähe seines
unteren Endes an seiner dem Lagerloch zugewendeten Längsseite die auf den Querschnitt
des Lagerbolzens oder -zapfens abgestimmte Mulde trägt.
[0011] Ein erfindungsgemäßes Weiterbildungsmerkmal wird ferner darin gesehen, daß das Zwischenstück
in einer seitlich an das Lagerloch der Gelenkhülse anschließenden Kammer des Scharnierteils
aufgenommen ist, die dessen Stütz- und/oder Befestigungssockel benachbart liegt.
[0012] Das obere Ende der Pendelstütze bzw. des Hebels kann also in eine durch eine Wand
gegenüber dem Lagerloch der Gelenkhülse abgetrennte Tasche von unten her eingreifen.
[0013] Es ist des weiteren nach der Erfindung vorgesehen, daß das Zwischenstück einen sich
in Längsrichtung des Lagerloches erstreckenden Auslegerarm aufweist, der an seinem
freien Ende mit konzentrisch zur Schwenkachse für das Zwischenstück ausgerichteten,
zylindrischen - oder auch kugelförmigen - Lagerflächen versehen ist, denen komplementär
zylindrische - oder auch kugelige - Gegenlagerflächen innerhalb der Kammer des Scharnierteils
zugeordnet sind.
[0014] Das Taschenende kann dabei vorzugsweise eine konkave Zylinder- oder Kugelfläche
haben, während das Hebelende mit einer entsprechend konvexen Zylinder- bzw. Kugelfläche
versehen ist.
[0015] Vorgesehen ist erfindungsgemäß aber auch, daß die das Zwischenstück aufnehmende
Kammer nach der Öffnungsseite des Lagerloches hin ebenfalls eine Öffnung hat, daß
das Zwischenstück durch diese Öffnung in die Kammer einsetzbar ist, und daß mindestens
an eine Begrenzungskante der Öffnung eine Nase oder ein ähnlicher Vorsprung angrenzt,
die bzw. der hinter dem eingeschobenen Zwischenstück in den Öffnungsquerschnitt der
Kammer verformbar ist.
[0016] Bewährt hat es sich auch, wenn der das Zwischenglied bildende Hebel im Eingriffsbereich
des Gewindegliedes eine in Achsrichtung desselben abgestufte Verdickung aufweist,
die von angepaßten Erweiterungen der Kammer bzw. Tasche aufgenommen ist.
[0017] Das die Gelenkhülse aufweisende Scharnierteil und auch das in dessen Kammer einsetzbare
Zwischenstück können erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise aus Metall-Druckguß, insbesondere
Zink-Druckguß oder Messing-Druckguß, bestehen.
[0018] Wenn das den Lagerbolzen oder -zapfen aufweisende Scharnierteil als Drehkipp-Ecklager
mit einem um einen horizontalen Achsbolzen kippbar gelagerten Ecklagerbolzen ausgebildet
ist, kann es vorteilhaft sein, wenn der Achsbolzen ein Gewinde hat, mit dessen Hilfe
der Ecklagerbolzen sich relativ zum Ecklagergehäuse begrenzt horizontal verlagern
läßt.
[0019] Nach der Erfindung läßt sich im Lagerloch der Gelenkhülse des einen Scharnierteils
auch eine Lagerpfanne undrehbar, aber axial verschiebbar führen, gegen die sich das
freie Ende des Lagerbolzens oder -zapfens des anderen Scharnierteils abstützt, wobei
die Lagerpfanne ihr Widerlager wiederum an einem Schraubglied hat, welches in einem
Gegengewinde der Gelenkhülse koaxial zum Lagerloch verstellbar sitzt. Das freie Ende
des Lagerbolzens oder -zapfens kann hierbei eine kugelige Lagerkuppe aufweisen, während
die Lagerpfanne eine entsprechend kugelige Lagermulde enthält.
[0020] Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung
nachfolgend im einzelnen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 etwa in natürlicher Größe sowie teilweise in Ansicht und teilweise im Längsschnitt
ein als unteres Ecklager für Drehkippflügel ausgelegtes Scharniergelenk,
Fig. 2 die Darstellung des Ecklagers nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 einen Teilschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen zur Fig. 3 gehörenden Teilschnitt entsprechend der Linie IV-IV in Fig.
2,
Fig. 5 eine Wiedergabe der Funktionsteile nach Fig. 3 bei anderer Einstellung,
Fig. 6 Die zur Fig. 5 gehörende Darstellung des Teilschnittes nach Linie IV-IV in
Fig. 2 und
Fig. 7 eine Ansicht in Pfeilrichtung VII-VII der Fig. 2.
[0021] Das in der Zeichnung darstellte Ausführungsbeispiel eines Scharniergelenkes für Fenster,
Türen od. dgl. bildet ein unteres Ecklager 1, wie es üblicherweise zur Herstellung
einer wirksamen gelenkigen Stützverbindung eines Drehkippflügels mit einem Blendrahmen
Verwendung findet. Das blendrahmenseitige Scharnierteil dieses Ecklagers 1 wird dabei
von einem Ecklagerbock 2 gebildet, während das flügelseitige Scharnierteil als sogenanntes
Eckband ausgeführt ist.
[0022] Der Ecklagerbock 2 trägt einen um einen horizontalen Achsbolzen 4 begrenzt kippbeweglich
abgestützten Ecklagerbolzen 5, wobei der Achsbolzen 4 mit Hilfe ineinandergreifender
Gewinde im Ecklagerbock 2 begrenzt axial verstellbar sitzt, damit der Ecklagerbolzen
5 sich gegenüber dem Ecklagerbock 2 in entsprechendem Maße formschlüssig horizontal
verstellen läßt.
[0023] Das flügelseitige Eckband 3 weist eine Gelenkhülse 6 mit einem in deren Längsrichtung
verlaufenden Lagerloch 7 auf, in das von unten her der Ecklagerbolzen 5 des Ecklagerbockes
2 eingeführt werden kann, wie dies die Fig. 1 und 2 sowie 4 und 6 verdeutlichen.
[0024] Etwa im mittleren Längenabschnitt der Gelenkhülse 6 des Eckbandes 3 und im wesentlichen
oberhalb des Lagerloches 7 derselben ist unverdrehbar, jedoch begrenzt axial verschiebbar
eine Lagerpfanne 8 aus verschleißfestem Material, z.B. Kunststoff, geführt, deren
oberes Ende durch ein Schraubglied 9 abgestützt ist, welches in einem Innengewinde
10 der Gelenkhülse 6 sitzt sowie durch einen von oben her in die Gelenkhülse 6 eingeführten
Steckschlüssel gedreht und damit formschüssig axial verstellt werden kann.
[0025] Die Lagerpfanne 8 ist unten mit einer kugeligen Lagermulde 11 versehen, mit der eine
entsprechend kugelige Lagerkuppe 12 des Ecklagerbolzens 5 in Stützverbindung tritt.
Auf diese Art und Weise wird das Gewicht des Flügels mit Hilfe des aus dem Eckband
3 und dem Ecklagerbock 2 bestehenden Ecklagers 1 in den Blendrahmen eingeleitet.
[0026] Durch Drehverstellung des Schraubgliedes 9 im Innengewinde 10 der Gelenkhülse 6
des Eckbandes 3 kann der Flügel relativ zum Blendrahmen in Höhenrichtung in begrenztem
Maße lagenjustiert werden.
[0027] Vielfach ist bei Fenstern und Türen auch noch eine Andruckregulierung des Flügels
relativ zum Blendrahmen notwendig, um bei einwandfreier Funktion eine gute Abdichtung
des geschlossenen Flügels gegen den Blendrahmen zu bewirken. Diese Andruckregulierung
wird bei dem in der Zeichnung dargestellten Ecklager 1 im Bereich des Eckbandes 3
vorgenommen, welches über das Lagerloch 7 seiner Gelenkhülse 6 mit dem Ecklagerbolzen
5 des blendrahmenseitigen Ecklagerbockes 2 in Eingriff steht.
[0028] Die im Eckband 3 vorgesehene Vorrichtung zur Andruckregulierung weist einerseits
ein Gewindeglied 13 auf, welches drehbar, jedoch axial unverschiebbar in einem Teilbereich
14b einer Kammer 14 liegt, die seitlich vom Lagerloch 7 und nach unten offen in das
die Gelenkhülse 6 aufweisende Eckband 3 eingeformt ist. Dabei hat das Gewindeglied
13 an wenigstens einer Stirnfläche einen Werkzeugeingriff 15, beispielsweise in Form
einer Mehrkantvertiefung für einen Steckschlüssel, welcher durch ein Loch 16 der die
Kammer 14 begrenzenden Wandungen des Eckbandes 3 zuglänglich ist.
[0029] Das Gewindeglied 13 durchsetzt ein Zwischenstück 17, welches insgesamt von der Kammer
14 im Eckband 3 aufgenommen ist, wie das besonders aus den Fig. 1, 2 sowie 3 und 5
der Zeichnung hervorgeht. Das Zwischenstück 17 ist dabei mit einem Gegengewinde 18
für den formschlüssigen Verstelleingriff des Gewindegliedes 13 ausgestattet, derart,
daß die Drehung des Gewindegliedes 13 eine relative Axialverstellung desselben gegenüber
dem Zwischenstück 17 bewirkt. Das Zwischenstück 17 kann auf diese Art und Weise innerhalb
der Kammer 14 des Eckbandes 3 stufenlos formschlüssig verlagert werden, wie das besonders
deutlich aus den Fig. 3 und 5 der Zeichnung hervorgeht.
[0030] Wie bereits erwähnt wurde, sitzt das Zwischenstück 17 seitlich vom Lagerloch 7 der
Gelenkhülse 6 in der Kammer 14 des Eckbandes 3. Dabei ist das Zwischenstück 17 in
der Kammer 14 nach Art einer sogenannten Pendelstütze auf genommen, d.h., es bildet
einen Hebel, der einen aufwärts gerichteten Auslegerarm 19 hat, mit welchem es um
eine sich sowohl quer zur Längsachse des Lagerloches 7 als auch quer zur Längsachse
des Gewindegliedes 13 erstreckende Schwenkachse 20 begrenzt schwenkbeweglich in der
Kammer 14 sitzt. Der Auslegerarm 19 ragt dabei in den Abschnitt 14a der Kammer 14
von unten hinein und wirkt über eine das Hebelende bildende, konvexe Kugel- oder Zylinderfläche
21 mit einer entspechend konkaven Kugel- bzw. Zylinderfläche 22 am oberen Ende des
Abschnitts 14a der Kammer 14 als Stützlager zusammen.
[0031] Der den Auslegerarm 19 des Zwischenstückes 17 aufnehmende Abschnitt 14a der Kammer
14 ist dabei zum Zwecke der besseren Aussteifung gegen das Lagerloch 7 der Gelenkhülse
6 hin durch eine Wand 23 abgetrennt, welche in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung erkennbar
ist.
[0032] In dem unterhalb des Auslegerarms 19 liegenden Bereich weist das Zwischenstück 17
an seiner dem Lagerloch 7 der Gelenkhülse 6 zugewendeten Seitenfläche einen Vorsprung
24 mit einer eingeformten Mulde 25 auf, wobei sich dieser Vorsprung 24 mit Mulde 25
durch einen unterhalb der Wand 23 gelegenen Durchlaßbereich 26 in die Gelenkhülse
6 des Eckbandes 3 hineinerstreckt. Vorsprung 24 und Mulde 25 des Zwischenstückes
17 begrenzen dabei einen Teilumfang des Lagerloches 7 in der Gelenkhülse 6, wie das
durch Fig. 7 der Zeichnung verdeutlicht wird.
[0033] Aus den Fig. 4 bis 7 der Zeichnung wird deutlich, daß das Lagerloch 7 in der Gelenkhülse
6 des Eckbandes 3 in Richtung einer zur Längsachse des Gewindegliedes 13 parallelen
Ebene eine Raumform hat, welche sich von oben nach unten trichterartig erweitert,
und zwar über einen Winkelbereich hinweg, welcher auf den möglichen Schwenkwinkel
des Zwischenstücks 7 innerhalb der Kammer 7 abgestimmt ist. Über den Schwenkwinkelbereich
des Zwischenstücks 17 hinweg können daher dessen Vorsprung 24 und Mulde 25 im Bereich
des unteren Endes der Gelenkhülse 6 bei Drehverstellung des Gewindegliedes 13 formschlüssig
so justiert werden, daß mit ihrer Hilfe eine entsprechende Lagenausrichtung des Ecklagerbolzens
5 innerhalb des Lagerloches 7 der Gelenkhülse 6 herbeigeführt wird. Die Winkelverlagerung
des Ecklagerbolzens 5 in der Gelenkhülse 6 relativ zur Längsachse des Lagerloches
7 findet dabei um das Zentrum der ineinandergreifenden Kugelflächen statt, welche
von der Lagermulde 11 der Lagerpfanne 8 und der Lagerkuppe 12 des Ecklagerbolzens
5 bestimmt sind.
[0034] Besonders die Fig. 1 und 2 der Zeichnung lassen noch erkennen, daß die das Zwischenstück
17 enthaltende Kammer 14 seitlich neben dem Lagerloch 7 der Gelenkhülse 6 in den
Stütz- und/oder Befestigungssockel 27 des Eckbandes 3 eingeformt ist.
[0035] Da dieser Stütz- und/oder Befestigungssockel 27 zur Aufrechterhaltung eines bestimmten
Achsabstandes der Gelenkhülse 6 von der Überschlags-Umfangsfläche des Flügels dient,
steht hierin ein genügend großer Raum für die Einformung der Kammer 14 und die Unterbringung
des Zwischenstückes 17 mit dem Gewindeglied 13 zur Verfügung, wie auch durch die Fig.
3 und 5 verdeutlicht wird. Den Fig. 3 und 5 der Zeichnung kann dabei entnomnmen werden,
daß der das Zwischenglied 17 bildende Hebel im Eingriffsbereich des Gewindegliedes
13 eine gegenüber dem Auslegerarm 19 abgestufte Verdickung 28 aufweist, welche von
angepaßten Erweiterungen 14b und 14c der Kammer 14 aufgenommen wird. Durch diese Maßnahmen
wird nicht nur eine hohe Formfestigkeit des Zwischengliedes 17 im Eingriffsbereich
des Gewindegliedes 13 und im Kraftangriffsbereich des Ecklagerbolzens 5 gewährleistet,
sondern darüberhinaus auch ein exakte Führung des Zwischengliedes 17 bei jeder möglichen
Winkel-Einstellage erhalten.
[0036] Erwähnt sei noch, daß das die Gelenkhülse 6 aufweisende Eckband 3 und auch das in
dessen Kammer 14 aufgenommene Zwischenstück am einfachsten aus Metall-Druckguß, insbesondere
Zink-Druckguß oder Messing-Druckguß hergestellt werden können. Das Zwischenstück 17
braucht dabei nur achsparallel zum Lagerloch 7 der Gelenkhülse 6 in die Kammer 14
des Eckbandes 3 eingeschoben zu werden, nachdem zuvor das Gewindeglied 13 in sein
Innengewinde 18 - etwa auf Mittelstellung - eingedreht worden ist. Eine gegen Verlust
sichere Halterung des Zwischenstückes 17 in der Kammer 14 läßt sich im einfachsten
Falle dadurch erreichen, daß an mindestens eine Begrenzungskante der unteren Öffnung
der Kammer 14 eine Nase oder ein ähnlicher Vorsprung 29 so angeformt wird, daß sie
bzw. er hinter dem eingeschobenen Zwischenstück 17 in den Öffnungsquerschnitt der
Kammer 14 verformt werden kann, wie dies in Fig. 2 zu sehen ist. Denkbar wäre es allerdings
auch, im Auslegerarm 19 des Zwischenstücks 17 fluchtend zur Schwenkachse 20 ein Loch
vorzusehen und in den Stütz- bzw. Befestigungssockel 27 des Eckbandes 3 von der Rückseite
her ein entsprechendes Durchgangsloch einzuformen. Durch Einpressen eines Bolzens
in die miteinander fluchtenden Löcher ließe sich dann das Zwischenstück 17 ebenfalls
verlustsicher am Eckband 3 fixieren, ohne daß hierdurch seine Schwenkbeweglichkeit
als Pendelstütze beeinträchtigt wäre.
[0037] Da sich die in den seitlichen Ansatz 24 des Zwischengliedes 17 eingeformte Mulde
25 über einen relativ großen Anteil, nämlich annähernd die Hälfe, der Gesamtlänge
des Zwischenstücks 17 erstreckt, wird eine relativ großflächige Umfassung des Ecklagerbolzens
5 im unteren Endbereich der Gelenkhülse 6 gewährleistet und damit eine dauerhaft
exakte und sichere Ausrichtung des Ecklagerbolzens 5 in der Lagerbohrung 7 bei jeder
möglichen Andruck-Einstellung erhalten.
[0038] Abschließend sei noch hervorgehoben, daß sich die vorstehend anhand eines unteren
Ecklagers 1 für Drehkippflügel erläuterte Ausgestaltung ohne weiteres auch bei einfachen
Scharniergelenken für Fenster, Türen od. dgl. verwirklichen läßt, sofern diese einerseits
mit einem eine Gelenkhülse aufweisenden Scharnierteil und andererseits mit einem einen
Lagerbolzen oder -zapfen aufweisenden Scharnierteil ausgestattet sind, die sich miteinander
in Axialrichtung durch Steckverbindung in und außer Eingriff bringen lassen.
1. Scharniergelenk für Fenster, Türen, o. dgl., insbesondere unteres Ecklager für
Drehkippflügel, mit einem eine Gelenkhülse aufweisenden Scharnierteil, z. B. einem
flügelseitigen Eckband, und einem einen Lagerbolzen oder -zapfen aufweisenden Scharnierteil,
beispielsweise einem blendrahmenseitigen Ecklagerbock, wobei der Lagerbolzen oder
-zapfen des zweiten Scharnierteils in ein Lagerloch der Gelenkhülse des ersten Scharnierteils
eingreift, und mit einem in dem die Gelenkhülse aufweisenden Scharnierteil sitzenden,
quer zum Lagerloch verstellbaren Gewindeglied, über das die Achslage des Lagerbolzens
oder -zapfens an dem die Gelenkhülse aufweisenden Scharnierteil in Querrichtung, vornehmlich
zur Andruckregulierung des Flügels gegen den feststehenden Rahmen, justierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewindeglied (13) drehbar, aber axial unverschiebbar (14b) im einen Scharnierteil
(3) sitzt
sowie mit einem Gegengewinde (18) in einem Zwischenstück (17) in Eingriff steht,
wobei dieses Zwischenstück (17) einerseits begrenzt schwenkbeweglich (20, 21, 22)
vom einen Scharnierteil (3) gehalten ist sowie andererseits am Lagerbolzen oder -zapfen
(5) des anderen Scharnierteils (2) angreift (24, 25).
2. Scharniergelenk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenstück (17) seitlich vom Lagerloch (7) in der Gelenkhülse (6) des
Scharnierteils (3) sitzt und an seiner dem Lagerloch (7) zugewendeten Seitenfläche
eine eingformte Mulde (25) aufweist, die einen Teilumfang des Lagerloches (7) bildet,
und daß dabei das Zwischenstück (17) um eine sich sowohl quer zur Längsachse des Lagerloches
(7) als auch quer zur Längsachse des Gewindegliedes (13) erstreckende Schwenkachse
(20) beweglich vom Scharnierteil (3) aufgenommen ist (14).
3. Scharniergelenk nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenstück (17) in einer seitlich an das Lagerloch (7) der Gelenkhülse
(16) anschließenden Kammer (14) des Scharnierteils (3) aufgenommen ist, die dessen
Stütz- und/oder Befestigungssockel (27) benachbart liegt.
4. Scharniergelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenstück (17) einen sich in Längsrichtung des Lagerloches (7) erstreckenden
Auslegerarm (19) aufweist, der an seinem freien Ende mit konzentrisch zur Schwenkachse
(20) für das Zwischenstück (17) ausgerichteten, zylindrischen Lagerflächen (21) versehen
ist, denen komplementär zylindrische Gegenlagerflächen (22) innerhalb der Kammer
(14) des Scharnierteils (3) zugeordnet sind.
5. Scharniergelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die das Zwischenstück (17) aufnehmende Kammer (14) nach der Öffnungsseite des
Lagerloches (7) hin ebenfalls eine Öffnung hat,
daß das Zwischenstück (17) durch diese Öffnung in die Kammer (14) einsetzbar ist,
und daß mindestens an eine Begrenzungskante der Öffnung eine Nase oder ein ähnlicher
Vorsprung (29) angrenzt, die bzw. der hinter dem eingeschobenen Zwischenstück (17)
in den Öffnungsquerschnitt der Kammer (14) verformbar ist (Fig. 2).
6. Scharniergelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das die Gelenkhülse (6) aufweisende Scharnierteil (3) und auch das in dessen Kammer
(14) einsetzbare Zwischenstück (17) aus Metall-Druckguß, insbesondere Zink-Druckguß
oder Messing-Druckguß, bestehen.
7. Scharniergelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Lagerloch (7) der Gelenkhülse (6) des einen Scharnierteils (3) eine Lagerpfanne
(8) undrehbar aber axial verschiebbar geführt ist, gegen die sich das freie Ende (12)
des Lagerbolzens oder -zapfens (5) des anderen Scharnierteils (2) axial abstützt und
daß die Lagerpfanne (6) ihr Widerlager an einem Schraubglied (9) hat, welches in einem
Gegengewinde (10) der Gelenkhülse (6) koaxial zum Lagerloch (7) verstellbar sitzt.
8. Scharniergelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das den Lagerbolzen oder -zapfen (5) aufweisende Scharnierteil (2) als Drehkipp-Ecklager
mit einem um einen horizontalen Achsbolzen 4 kippbar gelagerten Ecklagerbolzen (5)
ausgebildet ist, wobei der Achsbolzen (4) ein Gewinde hat, mit dessen Hilfe der Ecklagerbolzen
(5) relativ zum Ecklagergehäuse begrenzt horizontal verlagerbar ist.