[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltuhr gemäß dem Oberbegriff des Ansprüches 1.
[0002] Eine derartige Schaltuhr ist regelmäßig mit einer sogenannten Gangreserve zur Überbrückung
vorübergehender Ausfälle des Speisenetzes ausgestattet, damit die Schaltuhr auch während
Netz-Ausfalles zeitrichtig weiterarbeitet und somit bei Wieder-Verfügbarkeit des
Netzes der normale Netzbetrieb wieder einsetzen kann, ohne nun die Schaltuhr auf
den tatsächen, aktuellen Zeitpunkt stellen zu müssen. Die Gangreserve besteht in einer
Primär- oder Sekundärbatterie und einer spannungsgesteuerten Umschalteinrichtung,
über die der normalerweise aus dem Netz erfolgende Zeituhren-Antrieb auf Batteriespeisung
umgeschaltet wird, wenn die Netzspannung einen betriebserforderlichen Mindestwert
unterschreitet, insbesondere also wenn das Netz aufgrund von netzseitigen Betriebsstörungen
ganz ausfällt.
[0003] Eine solche zur Gangreserve batteriegepufferte, an sich aber aus dem Netz betriebene
Schaltuhr ist etwa aus FUNKSCHAU Heft 2/1982 Seite 112 links unten bekannt. Durch
die Betriebspufferung der eingebauten Gangreserve wird sichergestellt, daß bei Netz-Ausfall
die zeithaltende Fortschaltung des Schaltmechanismus weiterläuft und somit bei Wieder-Vorhandensein
des Netzes die Schaltuhr-Laststeuerung weiterhin zu den vorgegebenen Zeitpunkten
erfolgt.
[0004] Nachteilig bei der Ausstattung einer Schaltuhr mit einer solchen Gangreserve ist
jedoch einerseits, daß in der Regel zwei Antriebsmechanismen erforderlich sind, um
den zeitabhängigen Betrieb der Schaltuhr wahlweise aus einem Netz und aus einer Batterie
(mit demgegenüber regelmäßig niedrigerer Spannung) zu ermöglichen, oder aber recht
aufwendige Umsetzschaltungen für den nahtlosen Betriebsübergang der Antriebseinrichtung
zwischen unterschiedlichen Speisequellen (vgl. DE-PS 1921520). Und besonders problematisch
ist bei Einsatz einer solchen speichergepufferten Gangreserve, daß das Speicherelement
aufgrund von Alterungserscheinungen nicht mehr die notwendige Kapazität für den Überbrückungsbetrieb
aufweist, wenn nach regelmäßig mehrjährigem störungsfreiem Netzbetrieb schließlich
doch einmal der Notbetrieb aus der Gangreserve erforderlich wird. Die für die Gangreserve
in Betracht kommenden, verfügbaren Speicher (insbes. nachladbare Batterien) weisen
nämlich den ganz gravierenden Nachteil auf, nach einigen Jahren alterungsbedingt
einen internen Kurzschlußzustand einzunehmen, also nicht mehr als Überbrückungsquelle
verfügbar zu sein. Der Kurzschluß kann sogar zum Betriebsausfall der Schaltuhr trotz
vorhandenen oder wieder-vorhandenen Netzes führen. Besonders bei hohen Umgebungstemperaturen,
wie sie auch in Schaltschränken auftreten können, sinkt die Lebensdauer solcher Speicher
rasch auf kurze Restzeitspannen; andererseits führen niedrige Umgebungstemperaturen
zu stark reduzierter Kapazität der elektrochemischen Speicher.
[0005] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
gegen Netzausfall betriebsresistente Schaltuhr zu schaffen, die ohne die relativ teuren
und vergleichsweise störanfälligen Speicher zur herkömmlichen Sicherstellung einer
Gangreserve auskommt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die gattungsgemäße
Schaltuhr gemäß dem Kennzeichnungsteil des Ansprüches 1 ausgelegt ist.
[0007] Dieser Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der Lastkreis (also der in Abhängigkeit
von der tatsächlichen Zeit zu steuernde Verbraucher wie etwa eine Heizung) ohnehin
nicht betrieben werden kann, wenn sein Versorgungsnetz - aus dem auch die steuernde
Schaltuhr betrieben wird - nicht zur Verfügung steht. Es genügt also, die an der absoluten
Zeit orientierte Verbrauchersteuerung selbsttätig dann wieder zeitrichtig in Betrieb
zu setzen, wenn das Versorgungsnetz wieder die Betriebsleistung zur Verfügung stellt.
Dafür kann aber erfindungsgemäß auf jegliche herkömmliche, auf dem geschilderten
Überbrückungsbetrieb aus einem Speicher beruhende Gangreserve gänzlich verzichtet
werden, wenn nur sichergestellt ist, daß bei Wieder-Verfügbarkeit des Netzes die
Schaltuhr für ihren künftigen Betrieb auf die dann tatsächlich gegebene Zeit korrigiert
wird. Das erfolgt beispielsweise mittels eines zentralen Zeitsenders über Draht (Fernmelde-
oder Netzleitungen), vorzugsweise jedoch mittels einer sogenannten Funkuhr (d. h.
über eine von einem Zeittelegramm-Funksender synchronisierte Empfangs- und gegebenenfalls
Anzeigeeinrichtung), wie sie etwa in der EP-0S 0180155 beschrieben ist. Sie dekodiert
aus den über Funk übermittelten Impuls-Telegrammen die momentane gesetzliche Zeit
und stellt mit dieser absoluten Zeitinformation das aus dem Netz fortzuschaltende
Zeitregister einer elektronischen Schaltuhr neu bzw. das Räderwerk eines motorisch
betriebenen Uhrwerks nach.
[0008] So erfolgt die Steuerung des Verbrauchers wieder zeitrichtig, wenn das Netz wieder
zur Verfügung steht und die aktuelle Zeit wieder dekodiert werden kann, auf die die
bisherige netzausfallbedingte Fehlweisung der Schaltstellungs-Steuerung korrigiert
wird; ohne daß es der teuren und störanfälligen Speicher für eine Betriebsüberbrückung
während des Netzausfalles bedurfte.
[0009] Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und, auch unter Berücksichtigung
der Darlegungen in der Zusammenfassung, aus nachstehender Beschreibung eines in der
Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert skizzierten bevorzugten
Realisierungsbeispiels zur erfindungsgemäßen Lösung.
[0010] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt im eipoligen Blockschaltbild eine Zeitschaltuhr
mit vom selben Netz betriebener Funkuhr zur Zeitsteuerung eines aus diesem Netzt
gespeisten Verbrauchers.
[0011] Ein Verbraucher 11, etwa eine Heiz- oder Beleuchtungseinrichtung, soll zu vorgegebenen
Zeitpunkten dem Netz 12 zu- bzw. von ihm wieder ab-geschaltet werden. Dafür liegt
der Verbraucher 11 über die Schaltstrecke 13 einer Schaltuhr 14 am Netz. Deren elektromechanische
oder elektronische Zeitsteuereinrichtung 15 ist über einen manuell betätigbaren nichtflüchtigen
mechanischen oder elktronischen Speicher 16 (z. B. Schalthebel gemäß DE-0S 32 41 533
oder EEPROMs) so einstellbar, daß die Schaltstrecke 13 vorzugsweise zu vorgegebenen
Zeitpunkten in Bezug auf den Betrieb der Schaltuhr 14 (also primär nicht über vorgegebene
Zeitspannen unabhängig von den tatsächlichen Zeitpunkten) ein- bzw. ausgeschaltet
wird.
[0012] Die Schaltuhr 14 ist nicht mit einer Gangreserve zur Überbrückung betriebsbedingter
oder störungsbedingter vorübergehender Ausfälle des Netzes 12 ausgestattet. Bei Ausfall
des Netzes 12 bleibt die Schaltuhr 14 also stehen. Damit wird die zeitabhängige Steuerung
der Schaltstrecke 13 zwar unterbrochen; aber das ist insofern ohne Auswirkung, weil
mangels vorhandener Energie im Netz 12 der netzabhängige Verbraucher 11 ohnehin nicht
betrieben werden kann. Der Inhalt des nichtflüchtigen Speichers 16 für die vorgegebenen
Schaltzeitpunkte bleibt aber erhalten. Zweckmäßigerweise wird bei Netz-Ausfall - bzw.
jedenfalls vor zeitrichtiger Wieder-Aufnahme der Schaltsteuerung - in den Ausgangs-Kanälen
für die Laststeuerung jeweils ein definierter Schaltzustand eingenommen, um unkontrollierte
Schaltvorgänge bzw. ungewünschte Hochlastzustände bei Wieder-Verfügbarkeit des Netzes
zu vermeiden. Erst wenn einige Minuten nach Wiederkehren der Netzspannung der aktuelle
Zeitpunkt dekodiert und die Schaltuhr entsprechend nachgestellt ist, werden nacheinander
in den Kanälen die zeitabhängig vorgegebenen Schaltzustände wieder eingenommen. Dabei
kann vorgesehen sein, zeitrichtig mit dem unterbrochen gewesenen Programm weiterzuarbeiten;
oder aber die während der Unterbrechnung ausgefallenen Arbeitszyklen werden entsprechend
zeitverschoben nachgeholt, beispielsweise um in der Kältetechnik keine Kühlphasen
zu versäumen.
[0013] Wenn nämlich das Netz 12 wieder in Betrieb geht und damit die Schaltuhr 14 wieder
anläuft, stimmt, wegen des vorangegangenen Funktionsstillstandes, eventuell die momentane
Ansteuerung der Schaltstrecke 13 nicht mehr mit derjenigen überein, die für diesen
tatsächlich gegebenen Zeitpunkt eingespeichert wurde. Um die Zeitsteuerung möglichst
rasch wieder mit dem tatsächlichen Zeitablauf zu synchronisieren, ist als Nachstelleinrichtung
eine Funkuhr 17 vorgesehen, aus deren Empfangsdekodierer 18 die Zeitsteuereinrichtung
15 auf die aktuelle, über Funk empfangene Zeit korrigiert wird. Auch die Funkuhr 17
bracht nicht autonom zu arbeiten, kann also ebenfalls aus dem zentralen Netz 12 gespeist
werden. Denn solange das Netz 12 ausgefallen ist (und damit auch die Funkuhr nicht
betrieben wird), kann wie gesagt der Verbraucher 11 ohnehin nicht betrieben werden,
brauchen also auch keine Schaltvorgänge durchgeführt zu werden.
[0014] Wenn dann das Netz 12 wieder zur Verfügung steht, hat unter normalen Betriebsgegebenheiten
die Funkuhr 17 alsbald aus den empfangen Zeittelegrammen die absolute Zeitinformation
zur Korrektur der Schaltuhr-Stellung gewonnen.
[0015] Es gibt Verbraucher 11, die zeitabhängige Netzsteuerfunktionen, insbesondere über
ihre Schaltuhrensteuerung die (eine Zeitinformation beinhaltende) Periodizität der
Spannung auf dem Netz 12, auswerten. Dann sind Fehlfunktionen nicht ganz auszuschließen,
die daraus resultieren können, daß versorgungsbedingt die für die Schaltuhr 14 aus
einem schwankenden Netz 12 ableitbare Zeitinformation zumindest vorübergehend nicht
exakt übereinstimmt mit der amtlichen, über die Funkuhr 17 ermittelbaren Zeit. Um
Störungen aufgrund von Zeitdifferenzen zu vermeiden, ist es zweckmäßig, über eine
Einschalt-Steuerschaltung 19, die auf die Wieder-Inbetriebnahme eines abgeschaltet
gewesenen Netzes 12 anspricht, die Funkuhr 17 nur aus diesem Anlaß vorübergehend (zum
Setzen der Schaltuhr 14 auf die tatsächliche aktuelle Zeit) in Betrieb zu nehmen,
und danach die Schaltuhr 14 wieder allein aus dem Netz 12 zu betreiben. Jedoch kann
vorgesehen sein, die Einschalt-Steuerschaltung 19 auch dafür auszulegen, in größeren
Abständen die momentane Zeitstellung der Schaltuhr 14 zu überprüfen und gegebenenfalls
zu korrigieren, wenn aufgrund von Betriebsstörungen (ohne eigentlichen Netzausfall)
Zeitabweichungen hinsichtlich der Ansteuerung der Schaltstrecke 13 aufgetreten sein
sollten.
1. Gegen Netzspannungsausfall resistente Schaltuhr (14),
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine nichtflüchtigen Speicher (16) für vorgebbare Schaltzeitpunkte und anstatt
einer speichergepufferten Gangreserve nur eine Nachstelleinrichtung für die aktuelle
Schaltuhren-Zeitstellung bei Wieder-Verfügbarkeit des Netzes (12) aufweist.
2. Schaltuhr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Nachstelleinrichtung eine Funkuhr (17) aufweist.
3. Schaltuhr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Nachstelleinrichtung über eine bei Wieder-Verfügbarkeit des Netzes (12) vorübergehend
wirksame Einschalt-Steuerschaltung (19) betreibbar ist.
4. Schaltuhr nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Netzspannungsausfall bzw. vor Wiedereinsetzen der zeitabhängigen Schaltsteuerung
in den Last-Schaltkanälen (Schaltstrecken-13) vorbestimmte Schalt-Stellungen angenommen
werden.
5. Schaltuhr nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Wieder-Verfügbarkeit des Netzes (12) ein vorgegebenes Schaltfolgeprogramm
zeitrichtig weiterbetrieben wird.
6. Schaltuhr nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Wieder-Verfügbarkeit des Netzes (12) das unterbrochen gewesene Schaltprogramm,
zumindest dessen Einschaltphasen, entsprechend zeitversetzt nachgeholt wird.