[0001] Die Erfindung betrifft eine Preßanlage zum kontinuierlichen Pressen von Preßgutbahnen
im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten und ähnlichen
Preßgutplatten, - mit einem Pressenunterteil, einem Pressenoberteil, einer Mehrzahl
von in Längsrichtung der Preßanlage mit Abstand voneinander angeordneten Pressenrahmen
und einem im Pressenunterteil sowie einem im Pressenoberteil angeordneten, angetriebenen
Preßband, welche Preßbänder jeweils um eine Einlauftrommel und eine Umkehrtrommel
endlos umlaufen, wobei im Pressenunterteil eine festliegende beheizte untere Pressenplatte
und im Pressenoberteil eine unter der Einwirkung von Preßzylinderkolbenanordnungen
und Rückzugszylinderkolbenanordnungen zum Zwecke der Einrichtung der Preßcharakteristik
verstellbare und verformbare beheizte obere Pressenplatte angeordnet sind und wobei
die Preßbänder an den Pressenplatten unter Zwischenschaltung von Rollkörpern abgestützt
sind und einen nach Maßgabe der Preßcharakteristik einstellbaren Preßspalt bilden.
- Die Pressenplatten sind bei solchen Pressen einteilig oder mehrteilig. Die Rollkörper
sind Stangen (vgl. DE-PS 34 32 548) oder zylinderförmige Wälzkörper, die zu einer
Matte oder zu Ketten integriert sind (DE-PS 22 42 399). Preßcharakteristik bezeichnet
das Preßdruck/Weg-Diagramm längs des Preßbereichs der Preßanlage. Mit anderen Worten
gibt die Preßcharakteristik die Verdichtung an, den die Volumenelemente des Preßgutes
längs ihres Weges durch die Preßanlage erfahren. Über die Beheizung der Pressenplatten
läßt sich der Preßcharakteristik eine Temperaturcharakteristik zuordnen. Es versteht
sich, daß die Preßcharakteristik sowie die Temperaturcharakteristik nach Maßgabe des
Preß gutes und nach Maßgabe der Qualitätsparameter, die die fertigen Platten aufweisen
sollen, ebenso wie die Durchlaufgeschwindigkeit einstellbar sind. Bei der Einstellung
einer Preßcharakteristik wird die Preßspaltweite über die Länge des Preßbereichs zumindest
bereichsweise unterschiedlich eingerichtet, und zwar mit einem vorgegebenen Preßspiel.
Es versteht sich, daß die Pressenrahmen an ein Fundament angeschlossen sind.
[0002] Bei der bekannten Preßanlage, von der die Erfindung ausgeht (DE 34 13 396) ist die
untere Pressenplatte, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Isolierung, an
einen Pressentisch angeschlossen, der seinerseits an den Pressenrahmen abgestützt
ist. Die obere Pressenplatte ist entsprechend an einen Pressenholm angeschlossen,
auf den die Preßzylinderkolbenanordnungen arbeiten und an dem die Rückzugzylinderkolbenanordnungen
angeschlossen sind. Um die Preßcharakteristik einzurichten, müssen bei der bekannten
Ausführungsform der Pressenholm und die obere Pressenplatte nach Maßgabe der einzustellenden
Preßspaltweite elastisch verformt werden. Das ist aufwendig. Im übrigen kann dieses
Verformen nicht mit kleinem Krümmungsradius bewirkt werden. Die Preßcharakteristik
kann folglich nicht beliebig fein und nicht mit großer Änderung der ersten Ableitung
in mathematischem Sinne eingerichtet werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Preßanlage des eingangs beschriebenen
Aufbaus in bezug auf die Abstützung der Pressenplatten zu vereinfachen und gleichzeitig
so auszubilden, daß die Preßcharakteristik feiner und auch mit großer erster Ableitung
eingestellt werden kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die untere Pressenplatte unter
Zwischenschaltung einer Isolierung unmittelbar an den Pressenrahmen abgestützt ist,
daß die obere Pressenplatte unter Zwischenschaltung einer Isolierung unmittelbar von
den Preßzylinderkolbenanordnungen beaufschlagt und an die Rückzugzylinderkolbenanordnungen
angeschlossen ist, wobei die untere Pressenplatte zusätzlich die Funktion des Pressentisches
und die obere Pressenplatte zusätzlich die Funktion des Pressenholmes erfüllt, und
daß die Pressenplatten auf der dem Preßspalt abgewandten Seite eine Gegenheizeinrichtung
zur Kompensation unverwünschter Wärmeverformungen aufweist. - Die Erfindung geht
von der Erkenntnis aus, daß bei Preßanlagen des eingangs beschriebenen Aufbaus sowie
der eingangs beschriebenen Zweckbestimmung ein aufwendiger Pressentisch und ein aufwendiger
Pressenholm nicht erforderlich sind und daß die Pressenplatten die Funktion des Pressentisches
und des Pressenholmes zusätzlich erfüllen können. Sie bedürfen dazu gegenüber der
bekannten Ausführungsform nur einer geringfügigen Verstärkung. Während bei der bekannten
Ausführungsform die Pressenplatten eine Dicke von etwa 90 mm aufweisen, genügen erfindungsgemäß
Pressenplatten, die eine Dicke von 100 bis 150 mm besitzen, und zwar bei einer Länge
der Preßanlage von z. B. 30 m und mehr. Allerdings muß dafür gesorgt werden, daß unkontrollierte
Wärmedehnungen und daraus resultierende Verwerfungen der Pressenplatten nicht auftreten,
was mit Hilfe der Gegenheizung erreicht werden kann. Im übrigen muß dafür gesorgt
werden, daß durch Isolierungen der Pressenplatten gegenüber den Pressenrahmen bzw.
den Zylinderkolbenanordnungen ein störender Wärmeabfluß nicht stattfindet.
[0005] Durch Einfachheit und Funktionssicherheit ausgezeichnet ist eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß alle Preßzylinderkolbenanordnungen
den gleichen Hub aufweisen, der dem Verdichtungsweg entspricht, und daß zwischen
den Preßzylinderkolbenanordnungen und der oberen Pressenplatte zur Einrichtung der
Preßcharakteristik verstellbare Keilgetriebe anordnet sind. Diese Ausführungsform
erlaubt zugleich eine sehr feine Einstellung der Preßcharakteristik. Im einzelnen
bestehen im Rahmen der Erfindung insoweit mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung
und Gestaltung. So sind nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung die Keilgetriebe
quer zur Längsrichtung der Preßanlage angeordnet. Sie sind dadurch leicht einbaubar
und ausbaubar. Sie sind nach bevorzugter Ausführungsform selbsthemmend gestaltet.
Zur Anpassung an unterschiedliche Preßprogramme, die sehr unterschiedliche Preßcharakteristiken
erfordert, können die Keilgetriebe auch austauschbar sein. Zur Anpassung an unterschiedliche
Preßprogramme besteht auch die Möglichkeit, die Anordnung so zu treffen, daß zwischen
den Keilgetrieben und den Preßzylinderkolbenanordnungen als Preßspaltadapter Distanzstücke
einschiebbar sind.
[0006] Um die Pressenplatten zu beheizen und die Gegenheizung zu bewirken, bestehen verschiedene
Möglichkeiten. Eine besonders einfache Ausführungsform, die mit der bewährten Thermoölbeheizung
arbeitet, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenplatten in der dem Preßspalt
zugewandten Querschnittshälfte Heizkanäle und in der gegenüberliegenden Querschnittshälfte
Gegenheizkanäle für eine Thermoölbeheizung aufweisen. Im Rahmen der Erfindung liegt
es, im Auslaufbereich der Preßanlage anstelle der Beheizung, in bezug auf das Preßgut
mit seiner verhältnismäßig hohen Temperatur, eine Kühlung durchzuführen. Um auf einfache
Weise bei der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und dergleichen sehr dicke
Preßgutmatten einführen zu können, lehrt die Erfindung, daß die obere Pressenplatte
in einem Einlaufbereich, der an die Einlauftrommeln anschließt, eine bogenförmig
verformbare Einlaufzunge aufweist, die unter Zwischenschaltung von mechanischen oder
hydraulischen Federn an den Pressenrahmen oder an einem rahmenfesten Widerlager abgestützt
sind. Entsprechend kann die untere Pressenplatte eingerichtet sein. Es versteht sich,
daß die Preßzylinderkolbenanordnungen an den Pressenrahmen abgestützt sind. Dazu
lehrt die Erfindung, daß zumindest einige Pressenrahmen als Doppelrahmen aus Stahlblech
ausgeführt und die Zylinder der Preßzylinderkolbenanordnungen an den Doppelrahmen
abgestützt sind.
[0007] Die erreichten Vorteile bestehen einerseits in der beachtlichen baulichen Vereinfachung,
die aus der Tatsache resultiert, daß ein Pressentisch und ein Pressenholm nicht mehr
erforderlich sind. Folglich sind bei der Einstellung der Preßcharakteristik durch
Einwirkung auf die obere Pressenplatte auch lediglich verhältnismäßig kleine Kräfte
aufzubringen. Die Preßcharakteristik kann sehr fein und mit großer erster Ableitung
in mathematischem Sinne eingestellt werden. Ein besonderer Vorteil resultiert aus
der Tatsache, daß bei der erfindungsgemäßen Preßanlage ein zusätzlicher Parameter
für die Preßcharakteristik eingeführt werden kann, nämlich die Kompressionszeit. Indem
beispielsweise die obere Pressenplatte im Auslaufbereich druckentlastet wird, und
zwar dadurch, daß die Preßzylinderkolbenanordnungen drucklos geschaltet werden und
die Rückzugzylinderkolbenanordnungen gegebenenfalls zusätzlich auf Rückzug, kann
erreicht werden, daß in diesem Bereich ein Preßvorgang nicht mehr stattfindet. Auf
diese Weise läßt sich unabhängig von der Durchlaufgeschwindigkeit die Preßzeit einstellen.
Im allgemeinen verwirklicht man bei einer erfindungsgemäßen Preßanlage, wie bei
der bekannten Ausführungsform, einen Kompressionsbereich und einen Kalibrierbereich,
die aneinander anschließen.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Preßanlage, teilweise im Schnitt,
Fig. 2 die Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1,
Fig. 3 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand der Fig. 1,
Fig. 4 in nochmals vergrößerter Darstellung einen Schnitt in Richtung B-B durch den
Gegenstand nach Fig. 1, ausschnittsweise und
Fig. 5 eine Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 4.
[0009] Die in den Figuren dargestellte Preßanlage dient zum kontinuierlichen Pressen von
Preßgutbahnen im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten
und ähnlichen Preßgutplatten. Die Preßgutbahnen werden in Richtung des in Fig. 1 links
erkennbaren Pfeiles in die Preßanlage eingeführt und im gepreßten Zustand rechts abgezogen.
[0010] Zum grundsätzlichen Aufbau der Preßanlage gehören ein Pressenunterteil 1, ein Pressenoberteil
2, eine Mehrzahl von in Längsrichtung der Preßanlage mit Abstand voneinander angeordneten
Pressenrahmen 3 sowie ein im Pressenunterteil 1 und ein im Pressenoberteil 2 angeordnetes
angetriebenes Preßband 4 aus Stahlblech oder anderen geeigneten metallischen Werkstoffen.
Die Preßbänder 4 sind jeweils um eine Einlauftrommel 5 und um eine Umkehrtrommel
6 endlos umlaufend geführt. Zumindest eine der Trommeln 5 bzw. 6 ist angetrieben.
- Die Pressenrahmen 3 sind an ein Fundament angeschlossen.
[0011] Im Pressenunterteil 1 befindet sich eine festliegende beheizte untere Pressenplatte
7. Im Pressenoberteil 2 befindet sich eine unter der Einwirkung von Preßzylinderkolbenanordnungen
8 und Rückzugzylinderkolbenanordnungen 9 zum Zwecke der Einrichtung der Preßcharakteristik
verstellbare und verformbare beheizte obere Pressenplatte 10. Die Preßbänder 4 sind
an den Pressenplatten 7 bzw. 10 unter Zwischenschaltung von Rollkörpern 11 abgestützt
und bilden einen nach Maßgabe der Preßcharakteristik eingestellten Preßspalt 12.
Die Rollkörper 11 sind im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung Rollstangen (vgl. DE-PS 34 32 548). Die Rollstangen sind an Ketten 13
geführt, die in Fig. 4 eben so wie die Rollstangen 11 erkennbar sind. Zur Einführung
der Rollstangen 11 zwischen die Preßbänder 4 und die Pressenplatten 7 bzw. 10 sind
besondere Einführeinrichtungen 14 erforderlich, die in Fig. 3 erkennbar sind.
[0012] In der Fig. 1 ist angedeutet und in den Fig. 4 und 5 erkennt man, daß die untere
Pressenplatte 7 unter Zwischenschaltung einer Isolierung 15 unmittelbar an den Pressenrahmen
3 abgestützt ist. Man erkennt fernerhin, daß die obere Pressenplatte 10 unter Zwischenschaltung
einer Isolierung 15 unmittelbar von den Preßzylinderkolbenanordnungen 8 beaufschlagt
und an die Rückzugzylinderkolbenanordnungen 9 angeschlossen ist. Ein Pressentisch
und ein Pressenholm fehlen. Die untere Pressenplatte 7 übernimmt, wie beschrieben,
zusätzlich die Funktion des Pressentisches, die obere Pressenplatte 10 übernimmt,
wie beschrieben, zusätzlich die Funktion des Pressenholmes. Aus diesem Grunde sind
die Pressenplatten 7 bzw. 10 ein wenig dicker als üblich, wie beschrieben, über Isolierungen
15 an die zugeordneten Bauteile angeschlossen und sind die Pressenplatten 7 bzw. 10
außerdem auf der dem Preßspalt 12 abgewandten Seite mit einer Gegenheizeinrichtung
16 versehen, mit der eine Kompensation unerwünschter Wärmeverformungen durchführbar
ist. Die Pressenplatten 7 bzw. 10 mögen eine Dicke von 100 bis 150 mm aufweisen, und
zwar bei einer Länge der Preßanlage von z. B. 30 m.
[0013] In der Fig. 4 wurde angedeutet, daß alle Preßzylinderkolbenanordnungen 8 den gleichen
Hub aufweisen, der dem Preßspiel entspricht. Zwischen den Preßzylinderkolbenanordnungen
8 und der oberen Pressenplatte 10 befinden sich zur Einrichtung der Preßcharakteristik
verstellbare Keilgetriebe 17. Sie sind im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung quer zur Längsrichtung der Preßanlage angeordnet und
selbsthemmend ausgeführt. Die Keilgetriebe 17 sind leicht austauschbar. Es versteht
sich, daß sie dazu und zur Einstellung durch geeignete Einrichtungen unter Mitwirkung
der Rückzugzylinderkolbenanordnungen 9 entlastbar sind. Zur Verstellung der Keilgetriebe
17 sind entsprechende Stelleinrichtungen verwirklicht, sei es in Form von Wellen
mit angeschlossenen Hebeln, sei es in Form von Stellspindeln oder Stellzylinderkolbenanordnungen.
Es versteht sich, daß entsprechende Meßeinrichtungen vorgesehen sind. Die Fig. 4 verdeutlicht
außerdem, daß zwischen den Keilgetrieben 17 und den Preßzylinderkolbenanordnungen
8 als Preßspaltadapter Distanzscheiben 18 einschiebbar sind. Man kann auf diese Weise
mit den gleichen Preßzylinderkolbenanordnungen 8 und den gleichen Keilgetrieben 17
gestuft unterschiedliche Spaltweiten einstellen, die in den Stufen 18 mit Hilfe der
Keilgetriebe 17 wie beschrieben einstellbar sind, wobei die Stufendifferenz durch
die Dicke der Distanzstücke gegeben ist.
[0014] In der Fig. 5 wurde angedeutet, daß die Pressenplatten 7 bzw. 10 in der dem Preßspalt
12 zugewandten Querschnittshälfte Heizkanäle 19 und in der gegenüberliegenden Querschnittshälfte
Gegenheizkanäle 16 für eine Dampfheizung aufweisen. In der Fig. 3 erkennt man, daß
die obere Pressenplatte 10 in einem Einlaufbereich, der an die Einlauftrommeln 5
anschließt, eine bogenförmig verformbare Einlaufzunge 20 aufweist, die unter Zwischenschaltung
von mechanischen oder hydraulischen Federn 21 im Ausführungsbeispiel an einem rahmenfesten
Widerlager 22 abgestützt ist. Die Widerlager 22 sind mit der ungeschwächten Heizplatte
verbunden und erstrecken sich vorzugsweise über die ersten beiden Rahmen 3 bzw. Doppelrahmen.
Dabei liegt das untere Widerlager 22 auf, während das obere Widerlager über Zylinderkolbenanordnungen
8 gegen die ersten beiden Rahmen 3 abgestützt ist. In der Fig. 1 sind die Preßzylinderkolbenanordnungen
aus Maßstabsgründen nicht erkennbar. Die Fig. 2 zeigt, daß die Preßzylinderkolbenanordnungen
8 nach Maßgabe der Anordnung der Rahmen 3 über die Länge der Preßanlage verteilt sind,
wobei dort, wo die Preßkräfte geringer werden, die Anzahl der Preßzylinderkolbenanordnungen
8 reduziert ist. In der Fig. 5 erkennt man, daß Pressenrahmen 3 als Doppelrahmen aus
Stahlblech ausgeführt und die Zylinder der Preßzylinderkolbenanordnungen 8 an den
Doppelrahmen abgestützt sind.
[0015] In der Fig. 4 erkennt man innere Anschläge 8a an den Zylinderkolbenanordnungen 8.
Sie können so eingestellt werden, daß bei Leerlauf der Presse die Preßbänder 4 sich
nicht berühren.
[0016] Die Pressenplatten 7, 10 können als einteilige Platten ausgeführt sein. Sie können
auch aus mehreren Plattenelementen mit abgesetzter Überlappung zusammengesetzt sein.
Es versteht sich, daß man dabei die Stoßnähte der Plattenelemente schräg zur Laufrichtung
der Preßbänder 4 anordnen wird. Arbeitet man mit Plattenelementen, so können diese
aus Reparatur- oder Wartungsgründen auch austauschbar angeordnet sein.
1. Preßanlage zum kontinuierlichen Pressen von Preßgutbahnen im Zuge der Herstellung
von Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten und ähnlichen Preßgutplatten, - mit
einem Pressenunterteil,
einem Pressenoberteil,
einer Mehrzahl von in Längsrichtung der Preßanlage mit Abstand voneinander angeordneten
Pressenrahmen und
einem im Pressenunterteil sowie einem im Pressenoberteil angeordneten, angetriebenen
Preßband, welche Preßbänder jeweils um eine Einlauftrommel und eine Umkehrtrommel
endlos umlaufen,
wobei im Pressenunterteil eine festliegende beheizte untere Pressenplatte und im
Pressenoberteil eine unter der Einwirkung von Preßzylinderkolbenanordnungen und Rückzugzylinderkolbenanordnungen
zum Zwecke der Einrichtung der Preßcharakteristik verstellbare und verformbare beheizte
obere Pressenplatte angeordnet sind und wobei die Preßbänder an den Pressenplatten
unter Zwischenschaltung von Rollkörpern abgestützt sind und einen nach Maßgabe der
Preßcharakteristik einstellbaren Preßspalt bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Pressenplatte (7) unter Zwischenschaltung einer Isolielung (15)
unmittelbar an den Pressenrahmen (3) abgestützt ist, daß die obere Pressenplatte (10)
unter Zwischenschal tung einer Isolierung (15) unmittelbar von den Preßzylinderkolbenanordnungen
(8) beaufschlagt und an die Rückzugzylinderkolbenanordnungen (9) angeschlossen ist,
wobei die untere Pressenplatte (7) zusätzlich die Funktion des Pressentisches und
die obere Pressenplatte (10) zusätzlich die Funktion des Pressenholmes erfüllt,
und daß die Pressenplatten (7 bzw. 10) auf der dem Preßspalt (12) abgewandten Seite
eine Gegenheizeinrichtung (16) zur Kompensation unerwünschter Wärmeverformungen aufweist.
2. Preßanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenplatten (7 bzw.
10) eine Dicke von etwa 100 bis 150 mm aufweisen.
3. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Preßzylinderkolbenanordnungen (8) den gleichen Hub aufweisen, der dem Preßspiel entspricht,
und daß zwischen den Preßzylinderkolbenanordnungen (8) und der oberen Pressenplatte
(10) zur Einrichtung der Preßcharakteristik verstellbare Keilgetriebe (17) angeordnet
sind.
4. Preßanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilgetriebe (17) quer
zur Längsrichtung der Preßanlage angeordnet sind.
5. Preßanlage nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilgetriebe
(17) selbsthemmend ausgeführt sind.
6. Preßanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilgetriebe
(17) austauschbar sind.
7. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Keilgetrieben (17) und den Preßzylinderkolbenanordnungen (8) als Preßspaltadapter
Distanzscheiben (18) einschiebbar sind.
8. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenplatten
(7 bzw. 10) in der dem Preßspalt (12) zugewandten Querschnittshälfte Heizkanäle (19)
und in der gegenüberliegenden Querschnittshälfte Gegenheizkanäle (16) für eine Dampfbeheizung
aufweisen.
9. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Pressenplatte (10) in einem Einlaufbereich, der an die Einlauftrommeln (5) anschließt,
eine bogenförmig verformbare Einlaufzunge (20) aufweist, die unter Zwischenschaltung
von Federn (21) an den Rahmen (3) oder an einem rahmenfesten Widerlager (22) abgestützt
ist.
10. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
einige Pressenrahmen (3) als Doppelrahmen aus Stahlblech ausgeführt und die Zylinder
der Preßzylinderkolbenanordnungen (8) an den Doppelrahmen abgestützt sind.