(19)
(11) EP 0 394 697 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
29.12.1993  Patentblatt  1993/52

(21) Anmeldenummer: 90106019.4

(22) Anmeldetag:  29.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B30B 5/06

(54)

Pressanlage zum kontinuierlichen Pressen von Pressgutbahnen

Press installation for the continuous pressing of belt-like materials

Installation de pressage pour presser continuellement des matières en forme de bande


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT SE

(30) Priorität: 28.04.1989 DE 3914105

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
31.10.1990  Patentblatt  1990/44

(73) Patentinhaber: G. SIEMPELKAMP GmbH & Co.
47803 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Gerhardt, Klaus
    D-4137 Rheurdt 2 (DE)
  • Sitzler, Hans-Dietrich, Dr., Dipl.-Ing.
    D-4054 Nettetal 1 - Hinsbeck (DE)

(74) Vertreter: Andrejewski, Walter et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Partner Postfach 10 02 54
D-45002 Essen
D-45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 3 133 792
DE-A- 3 914 110
US-A- 2 071 999
US-A- 4 468 188
DE-A- 3 413 396
FR-A- 2 602 998
US-A- 2 720 231
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Preßanlage zum kontinuierlichen Pressen von Preßgutbahnen im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten und ähnlichen Preßgutplatten, - mit einem Pressenunterteil, einem Pressenoberteil, einer Mehrzahl von in Längsrichtung der Preßanlage mit Abstand voneinander angeordneten Pressenrahmen und einem im Pressenunterteil sowie einem im Pressenoberteil angeordneten, angetriebenen Preßband, welche Preßbänder jeweils um eine Einlauftrommel und eine Umkehrtrommel endlos umlaufen, wobei im Pressenunterteil eine festliegende beheizte untere Pressenplatte und im Pressenoberteil eine unter der Einwirkung von Preßzylinderkolbenanordnungen und Rückzugszylinderkolbenanordnungen zum Zwecke der Einrichtung der Preßcharakteristik verstellbare und verformbare beheizte obere Pressenplatte angeordnet sind und wobei die Preßbänder an den Pressenplatten unter Zwischenschaltung von Rollkörpern abgestützt sind und einen nach Maßgabe der Preßcharakteristik einstellbaren Preßspalt bilden. - Die Pressenplatten sind bei solchen Pressen einteilig oder mehrteilig. Die Rollkörper sind Stangen (vgl. DE-PS 34 32 548) oder zylinderförmige Wälzkörper, die zu einer Matte oder zu Ketten integriert sind (DE-PS 22 42 399). Preßcharakteristik bezeichnet das Preßdruck/Weg-Diagramm längs des Preßbereichs der Preßanlage. Mit anderen Worten gibt die Preßcharakteristik die Verdichtung an, den die Volumenelemente des Preßgutes längs ihres Weges durch die Preßanlage erfahren. Über die Beheizung der Pressenplatten läßt sich der Preßcharakteristik eine Temperaturcharakteristik zuordnen. Es versteht sich, daß die Preßcharakteristik sowie die Temperaturcharakteristik nach Maßgabe des Preßgutes und nach Maßgabe der Qualitätsparameter, die die fertigen Platten aufweisen sollen, ebenso wie die Durchlaufgeschwindigkeit einstellbar sind. Bei der Einstellung einer Preßcharakteristik wird die Preßspaltweite über die Länge des Preßbereichs zumindest bereichsweise unterschiedlich eingerichtet, und zwar mit einem vorgegebenen Preßspiel. Es versteht sich, daß die Pressenrahmen an ein Fundament angeschlossen sind.

    [0002] Bei der bekannten Preßanlage, von der die Erfindung ausgeht (DE 34 13 396) ist die untere Pressenplatte, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Isolierung, an einen Pressentisch angeschlossen, der seinerseits an den Pressenrahmen abgestützt ist. Die obere Pressenplatte ist entsprechend an einen Pressenholm angeschlossen, auf den die Preßzylinderkolbenanordnungen arbeiten und an dem die Rückzugzylinderkolbenanordnungen angeschlossen sind. Um die Preßcharakteristik einzurichten, müssen bei der bekannten Ausführungsform der Pressenholm und die obere Pressenplatte nach Maßgabe der einzustellenden Preßspaltweite elastisch verformt werden. Das ist aufwendig. Im übrigen kann dieses Verformen nicht mit kleinem Krümmungsradius bewirkt werden. Die Preßcharakteristik kann folglich nicht beliebig fein und nicht mit großer Änderung der ersten Ableitung in mathematischem Sinne eingerichtet werden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Preßanlage des eingangs beschriebenen Aufbaus in bezug auf die Abstützung der Pressenplatten zu vereinfachen und gleichzeitig so auszubilden, daß die Preßcharakteristik feiner und auch mit großer erster Ableitung eingestellt werden kann.

    [0004] Der Gegenstand der Erfindung ist in Anspruch 1 angegeben. - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei Preßanlagen des eingangs beschriebenen Aufbaus sowie der eingangs beschriebenen Zweckbestimmung ein aufwendiger Pressentisch und ein aufwendiger Pressenholm nicht erforderlich sind und daß die Pressenplatten die Funktion des Pressentisches und des Pressenholmes zusätzlich erfüllen können. Sie bedürfen dazu gegenüber der bekannten Ausführungsform nur einer geringfügigen Verstärkung. Während bei der bekannten Ausführungsform die Pressenplatten eine Dicke von etwa 90 mm aufweisen, genügen erfindungsgemäß Pressenplatten, die eine Dicke von 100 bis 150 mm besitzen, und zwar bei einer Länge der Preßanlage von z. B. 30 m und mehr. Allerdings muß dafür gesorgt werden, daß unkontrollierte Wärmedehnungen und daraus resultierende Verwerfungen der Pressenplatten nicht auftreten, was mit Hilfe der Gegenheizung erreicht werden kann. Im übrigen muß dafür gesorgt werden, daß durch Isolierungen der Pressenplatten gegenüber den Pressenrahmen bzw. den Zylinderkolbenanordnungen ein störender Wärmeabfluß nicht stattfindet.

    [0005] Durch Einfachheit und Funktionssicherheit ausgezeichnet ist die Erfindung dadurch, daß alle Preßzylinderkolbenanordnungen den gleichen Hub aufweisen, der dem Verdichtungsweg entspricht, und daß zwischen den Preßzylinderkolbenanordnungen und der oberen Pressenplatte zur Einrichtung der Preßcharakteristik verstellbare Keilgetriebe anordnet sind. Dies erlaubt zugleich eine sehr feine Einstellung der Preßcharakteristik. Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung insoweit mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. So sind nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung die Keilgetriebe quer zur Längsrichtung der Preßanlage angeordnet. Sie sind dadurch leicht einbaubar und ausbaubar. Sie sind nach bevorzugter Ausführungsform selbsthemmend gestaltet. Zur Anpassung an unterschiedliche Preßprogramme, die sehr unterschiedliche Preßcharakteristiken erfordert, können die Keilgetriebe auch austauschbar sein. Zur Anpassung an unterschiedliche Preßprogramme besteht auch die Möglichkeit, die Anordnung so zu treffen, daß zwischen den Keilgetrieben und den Preßzylinderkolbenanordnungen als Preßspaltadapter Distanzstücke einschiebbar sind.

    [0006] Um die Pressenplatten zu beheizen und die Gegenheizung zu bewirken, bestehen verschiedene Möglichkeiten. Eine besonders einfache Ausführungsform, die mit der bewährten Thermoölbeheizung arbeitet, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenplatten in der dem Preßspalt zugewandten Querschnittshälfte Heizkanäle und in der gegenüberliegenden Querschnittshälfte Gegenheizkanäle für eine Thermoölbeheizung aufweisen. Im Rahmen der Erfindung liegt es, im Auslaufbereich der Preßanlage anstelle der Beheizung, in bezug auf das Preßgut mit seiner verhältnismäßig hohen Temperatur, eine Kühlung durchzuführen. Um auf einfache Weise bei der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und dergleichen sehr dicke Preßgutmatten einführen zu können, lehrt die Erfindung, daß die obere Pressenplatte in einem Einlaufbereich, der an die Einlauftrommeln anschließt, eine bogenförmig verformbare Einlaufzunge aufweist, die unter Zwischenschaltung von mechanischen oder hydraulischen Federn an den Pressenrahmen oder an einem rahmenfesten Widerlager abgestützt sind. Entsprechend kann die untere Pressenplatte eingerichtet sein. Es versteht sich, daß die Preßzylinderkolbenanordnungen an den Pressenrahmen abgestützt sind. Dazu lehrt die Erfindung, daß zumindest einige Pressenrahmen als Doppelrahmen aus Stahlblech ausgeführt und die Zylinder der Preßzylinderkolbenanordnungen an den Doppelrahmen abgestützt sind.

    [0007] Die erreichten Vorteile bestehen einerseits in der beachtlichen baulichen Vereinfachung, die aus der Tatsache resultiert, daß ein Pressentisch und ein Pressenholm nicht mehr erforderlich sind. Folglich sind bei der Einstellung der Preßcharakteristik durch Einwirkung auf die obere Pressenplatte auch lediglich verhältnismäßig kleine Kräfte aufzubringen. Die Preßcharakteristik kann sehr fein und mit großer erster Ableitung in mathematischem Sinne eingestellt werden. Ein besonderer Vorteil resultiert aus der Tatsache, daß bei der erfindungsgemäßen Preßanlage ein zusätzlicher Parameter für die Preßcharakteristik eingeführt werden kann, nämlich die Kompressionszeit. Indem beispielsweise die obere Pressenplatte im Auslaufbereich druckentlastet wird, und zwar dadurch, daß die Preßzylinderkolbenanordnungen drucklos geschaltet werden und die Rückzugzylinderkolbenanordnungen gegebenenfalls zusätzlich auf Rückzug, kann erreicht werden, daß in diesem Bereich ein Preßvorgang nicht mehr stattfindet. Auf diese Weise läßt sich unabhängig von der Durchlaufgeschwindigkeit die Preßzeit einstellen. Im allgemeinen verwirklicht man bei einer erfindungsgemäßen Preßanlage, wie bei der bekannten Ausführungsform, einen Kompressionsbereich und einen Kalibrierbereich, die aneinander anschließen.

    [0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen
    Fig. 1
    die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Preßanlage, teilweise im Schnitt,
    Fig. 2
    die Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1,
    Fig. 3
    den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand der Fig. 1,
    Fig. 4
    in nochmals vergrößerter Darstellung einen Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand nach Fig. 1, ausschnittsweise und
    Fig. 5
    eine Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 4.


    [0009] Die in den Figuren dargestellte Preßanlage dient zum kontinuierlichen Pressen von Preßgutbahnen im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten und ähnlichen Preßgutplatten. Die Preßgutbahnen werden in Richtung des in Fig. 1 links erkennbaren Pfeiles in die Preßanlage eingeführt und im gepreßten Zustand rechts abgezogen.

    [0010] Zum grundsätzlichen Aufbau der Preßanlage gehören ein Pressenunterteil 1, ein Pressenoberteil 2, eine Mehrzahl von in Längsrichtung der Preßanlage mit Abstand voneinander angeordneten Pressenrahmen 3 sowie ein im Pressenunterteil 1 und ein im Pressenoberteil 2 angeordnetes angetriebenes Preßband 4 aus Stahlblech oder anderen geeigneten metallischen Werkstoffen. Die Preßbänder 4 sind jeweils um eine Einlauftrommel 5 und um eine Umkehrtrommel 6 endlos umlaufend geführt. Zumindest eine der Trommeln 5 bzw. 6 ist angetrieben. - Die Pressenrahmen 3 sind an ein Fundament angeschlossen.

    [0011] Im Pressenunterteil 1 befindet sich eine festliegende beheizte untere Pressenplatte 7. Im Pressenoberteil 2 befindet sich eine unter der Einwirkung von Preßzylinderkolbenanordnungen 8 und Rückzugzylinderkolbenanordnungen 9 zum Zwecke der Einrichtung der Preßcharakteristik verstellbare und verformbare beheizte obere Pressenplatte 10. Die Preßbänder 4 sind an den Pressenplatten 7 bzw. 10 unter Zwischenschaltung von Rollkörpern 11 abgestützt und bilden einen nach Maßgabe der Preßcharakteristik eingestellten Preßspalt 12. Die Rollkörper 11 sind im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung Rollstangen (vgl. DE-PS 34 32 548). Die Rollstangen sind an Ketten 13 geführt, die in Fig. 4 ebenso wie die Rollstangen 11 erkennbar sind. Zur Einführung der Rollstangen 11 zwischen die Preßbänder 4 und die Pressenplatten 7 bzw. 10 sind besondere Einführeinrichtungen 14 erforderlich, die in Fig. 3 erkennbar sind.

    [0012] In der Fig. 1 ist angedeutet und in den Fig. 4 und 5 erkennt man, daß die untere Pressenplatte 7 unter Zwischenschaltung einer Isolierung 15 unmittelbar an den Pressenrahmen 3 abgestützt ist. Man erkennt fernerhin, daß die obere Pressenplatte 10 unter Zwischenschaltung einer Isolierung 15 unmittelbar von den Preßzylinderkolbenanordnungen 8 beaufschlagt und an die Rückzugzylinderkolbenanordnungen 9 angeschlossen ist. Ein Pressentisch und ein Pressenholm fehlen. Die untere Pressenplatte 7 übernimmt, wie beschrieben, zusätzlich die Funktion des Pressentisches, die obere Pressenplatte 10 übernimmt, wie beschrieben, zusätzlich die Funktion des Pressenholmes. Aus diesem Grunde sind die Pressenplatten 7 bzw. 10 ein wenig dicker als üblich, wie beschrieben, über Isolierungen 15 an die zugeordneten Bauteile angeschlossen und sind die Pressenplatten 7 bzw. 10 außerdem auf der dem Preßspalt 12 abgewandten Seite mit einer Gegenheizeinrichtung 16 versehen, mit der eine Kompensation unerwünschter Wärmeverformungen durchführbar ist. Die Pressenplatten 7 bzw. 10 mögen eine Dicke von 100 bis 150 mm aufweisen, und zwar bei einer Länge der Preßanlage von z. B. 30 m.

    [0013] In der Fig. 4 wurde angedeutet, daß alle Preßzylinderkolbenanordnungen 8 den gleichen Hub aufweisen, der dem Preßspiel entspricht. Zwischen den Preßzylinderkolbenanordnungen 8 und der oberen Pressenplatte 10 befinden sich zur Einrichtung der Preßcharakteristik verstellbare Keilgetriebe 17. Sie sind im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung quer zur Längsrichtung der Preßanlage angeordnet und selbsthemmend ausgeführt. Die Keilgetriebe 17 sind leicht austauschbar. Es versteht sich, daß sie dazu und zur Einstellung durch geeignete Einrichtungen unter Mitwirkung der Rückzugzylinderkolbenanordnungen 9 entlastbar sind. Zur Verstellung der Keilgetriebe 17 sind entsprechende Stelleinrichtungen verwirklicht, sei es in Form von Wellen mit angeschlossenen Hebeln, sei es in Form von Stellspindeln oder Stellzylinderkolbenanordnungen. Es versteht sich, daß entsprechende Meßeinrichtungen vorgesehen sind. Die Fig. 4 verdeutlicht außerdem, daß zwischen den Keilgetrieben 17 und den Preßzylinderkolbenanordnungen 8 als Preßspaltadapter Distanzscheiben 18 einschiebbar sind. Man kann auf diese Weise mit den gleichen Preßzylinderkolbenanordnungen 8 und den gleichen Keilgetrieben 17 gestuft unterschiedliche Spaltweiten einstellen, die in den Stufen 18 mit Hilfe der Keilgetriebe 17 wie beschrieben einstellbar sind, wobei die Stufendifferenz durch die Dicke der Distanzstücke gegeben ist.

    [0014] In der Fig. 5 wurde angedeutet, daß die Pressenplatten 7 bzw. 10 in der dem Preßspalt 12 zugewandten Querschnittshälfte Heizkanäle 19 und in der gegenüberliegenden Querschnittshälfte Gegenheizkanäle 16 für eine Dampfheizung aufweisen. In der Fig. 3 erkennt man, daß die obere Pressenplatte 10 in einem Einlaufbereich, der an die Einlauftrommeln 5 anschließt, eine bogenförmig verformbare Einlaufzunge 20 aufweist, die unter Zwischenschaltung von mechanischen oder hydraulischen Federn 21 im Ausführungsbeispiel an einem rahmenfesten Widerlager 22 abgestützt ist. Die Widerlager 22 sind mit der ungeschwächten Heizplatte verbunden und erstrecken sich vorzugsweise über die ersten beiden Rahmen 3 bzw. Doppelrahmen. Dabei liegt das untere Widerlager 22 auf, während das obere Widerlager über Zylinderkolbenanordnungen 8 gegen die ersten beiden Rahmen 3 abgestützt ist. In der Fig. 1 sind die Preßzylinderkolbenanordnungen aus Maßstabsgründen nicht erkennbar. Die Fig. 2 zeigt, daß die Preßzylinderkolbenanordnungen 8 nach Maßgabe der Anordnung der Rahmen 3 über die Länge der Preßanlage verteilt sind, wobei dort, wo die Preßkräfte geringer werden, die Anzahl der Preßzylinderkolbenanordnungen 8 reduziert ist. In der Fig. 5 erkennt man, daß Pressenrahmen 3 als Doppelrahmen aus Stahlblech ausgeführt und die Zylinder der Preßzylinderkolbenanordnungen 8 an den Doppelrahmen abgestützt sind.

    [0015] In der Fig. 4 erkennt man innere Anschläge 8a an den Zylinderkolbenanordnungen 8. Sie können so eingestellt werden, daß bei Leerlauf der Presse die Preßbänder 4 sich nicht berühren.

    [0016] Die Pressenplatten 7, 10 können als einteilige Platten ausgeführt sein. Sie können auch aus mehreren Plattenelementen mit abgesetzter Überlappung zusammengesetzt sein. Es versteht sich, daß man dabei die Stoßnähte der Plattenelemente schräg zur Laufrichtung der Preßbänder 4 anordnen wird. Arbeitet man mit Plattenelementen, so können diese aus Reparatur- oder Wartungsgründen auch austauschbar angeordnet sein.


    Ansprüche

    1. Preßanlage zum kontinuierlichen Pressen von Preßgutbahnen im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten und ähnlichen Preßgutplatten, - mit
       einem Pressenunterteil (1),
       einem Pressenoberteil (2),
       einer Mehrzahl von in Längsrichtung der Preßanlage mit Abstand voneinander angeordneten Pressenrahmen (3) und
       einem im Pressenunterteil (1) sowie einem im Pressenoberteil (2) angeordneten, angetriebenen Preßband (4), welche Preßbänder (4) jeweils um eine Einlauftrommel (5) und eine Umkehrtrommel (6) endlos umlaufen,
    wobei im Pressenunterteil (1) eine festliegende beheizte untere Pressenplatte (7) und im Pressenoberteil (2) eine unter der Einwirkung von Preßzylinderkolbenanordnungen (8) und Rückzugzylinderkolbenanordnungen (9) zum Zwecke der Einrichtung der Preßcharakteristik verstellbare und verformbare beheizte obere Pressenplatte (10) angeordnet sind und wobei die Preßbänder (4) an den Pressenplatten (7, 10) unter Zwischenschaltung von Rollkörpern (11) abgestützt sind und einen nach Maßgabe der Preßcharakteristik einstellbaren Preßspalt (12) bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Pressenplatte (7) unter Zwischenschaltung einer Isolierung (15) unmittelbar an den Pressenrahmen (3) abgestützt ist, daß die obere Pressenplatte (10) unter Zwischenschaltung einer Isolierung (15) unmittelbar von den Preßzylinderkolbenanordnungen (8) beaufschlagt und an die Rückzugzylinderkolbenanordnungen (9) angeschlossen ist, wobei die untere Pressenplatte (7) zusätzlich die Funktion des Pressentisches und die obere Pressenplatte (10) zusätzlich die Funktion des Pressenholmes erfüllt, daß die Pressenplatten (7 bzw. 10) auf der dem Preßspalt (12) abgewandten Seite eine Gegenheizeinrichtung (16) zur Kompensation unerwünschter Wärmeverformungen aufweisen, daß alle Preßzylinderkolbenanordnungen (8) den gleichen Hub aufweisen, der dem Preßspiel entspricht, und daß zwischen den Preßzylinderkolbenanordnungen (8) und der oberen Pressenplatte (10) zur Einrichtung der Preßcharakteristik verstellbare Keilgetriebe (17) angeordnet sind.
     
    2. Preßanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenplatten (7 bzw. 10) eine Dicke von etwa 100 bis 150 mm aufweisen.
     
    3. Preßanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilgetriebe (17) quer zur Längsrichtung der Preßanlage angeordnet sind.
     
    4. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilgetriebe (17) selbsthemmend ausgeführt sind.
     
    5. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilgetriebe (17) austauschbar sind.
     
    6. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Keilgetrieben (17) und den Preßzylinderkolbenanordnungen (8) als Preßspaltadapter Distanzscheiben (18) einschiebbar sind.
     
    7. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenplatten (7 bzw. 10) in der dem Preßspalt (12) zugewandten Querschnittshälfte Heizkanäle (19) und in der gegenüberliegenden Querschnittshälfte Gegenheizkanäle (16) für eine Dampfbeheizung aufweisen.
     
    8. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Pressenplatte (10) in einem Einlaufbereich, der an die Einlauftrommeln (5) anschließt, eine bogenförmig verformbare Einlaufzunge (20) aufweist, die unter Zwischenschaltung von Federn (21) an den Rahmen (3) oder an einem rahmenfesten Widerlager (22) abgestützt ist.
     
    9. Preßanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einige Pressenrahmen (3) als Doppelrahmen aus Stahlblech ausgeführt und die Zylinder der Preßzylinderkolbenanordnungen (8) an den Doppelrahmen abgestützt sind.
     


    Claims

    1. A press installation for the continuous pressing of runs of material to be pressed during the manufacture of backing boards, fibre boards, laminated boards and similar boards of pressed material, - with
       a press lower part (1),
       a press upper part (2),
       a plurality of press frames (3) disposed in the longitudinal direction of the press installation at a distance from each other, and
       a driven press belt (4) disposed in the press lower part (1) and in the press upper part (2), which press belts (4) each circulate endlessly about a feeder roll (5) and a reversing roll (6),
    wherein a fixed, heated lower press plate (7) is disposed in the press lower part (1) and a heated upper press plate (10), which is adjustable and deformable under the action of press cylinder-and-piston arrangements (8) and pull-back cylinder-and-piston arrangements (9) for the purpose of setting the press characteristic, is disposed in the press upper part (2), and wherein the press belts (4) are supported on the press plates (7, 10) with rollers (11) interposed therebetween and form a press gap (12) which is adjustable in accordance with the press characteristic, characterised in that the lower press plate (7) is supported directly on the press frames (3) with insulation (15) disposed therebetween, that the upper press plate (10) is acted upon directly by the press cylinder-and-piston arrangements (8) with insulation (15) disposed therebetween and is attached to the pull-back cylinder-and-piston arrangements (9), wherein the lower press plate (7) additionally fulfils the function of the press lower platen and the upper press plate (10) additionally fulfils the function of the press upper platen, that the press plates (7; 10) have a complementary heating device (16) on their faces remote from the press gap (12) to compensate for undesirable thermal deformations, that all the press cylinder-and-piston arrangements (8) have the same stroke which corresponds to the press clearance, and that adjustable wedge mechanisms (17) are disposed between the press cylinder-and-piston arrangements (8) and the upper press plate (10) for setting the press characteristic.
     
    2. A press installation according to claim 1, characterised in that the press plates (7; 10) have a thickness of about 100 to 150 mm.
     
    3. A press installation according to claim 1, characterised in that the wedge mechanisms (17) are disposed transversely to the longitudinal direction of the press installation.
     
    4. A press installation according to one of claims 1 or 3, characterised in that the wedge mechanisms (17) are of self-locking construction.
     
    5. A press installation according to any one of claims 1 to 4, characterised in that the wedge mechanisms (17) are replaceable.
     
    6. A press installation according to any one of claims 1 to 5, characterised in that distance pieces (18) can be inserted as press gap adapters between the wedge mechanisms (17) and the press cylinder-and-piston arrangements (8).
     
    7. A press installation according to any one of claims 1 to 6, characterised in that the press plates (7; 10) have heating channels (19) in their cross-sectional halves facing the press gap (12) and complementary heating channels (16) for steam heating in their opposite cross-sectional halves.
     
    8. A press installation according to any one of claims 1 to 7, characterised in that the upper press plate (10) has an arcuately deformable feeder tongue (20) in a feeder region which follows the feeder rolls (5), which feeder tongue is supported on the frames (3) or on an abutment (22) fixed to the frames with springs (21) interposed therebetween.
     
    9. A press installation according to any one of claims 1 to 8, characterised in that at least some press frames (3) are constructed as double frames from sheet steel, and the cylinders of the press cylinder-and-piston arrangements (8) are supported on the double frames.
     


    Revendications

    1. Installation de presse pour le pressage en continu de bandes d'un matériau à presser lors de la fabrication de panneaux de particules, de panneaux de fibres, de panneaux agglomérés et d'autres panneaux formés d'une matière à presser,
    une partie inférieure de presse (1),
    une partie supérieure de presse (2),
    une multiplicité de cadres de presse (3) disposés à distance les uns des autres dans la direction longitudinale de l'installation de presse, et
    une bande de pressage entraînée (4), qui sont disposés dans la partie inférieure de presse (1) ainsi que dans la partie supérieure de presse (2) et circulent sans fin respectivement autour d'un tambour d'entrée (5) et d'un tambour de renvoi (6),
    dans laquelle un plateau inférieur de presse (7), qui est fixe et chauffé, est disposé dans la partie inférieure (1) de presse et un plateau supérieur chauffé de presse (10), qui est déformable et est déplaçable sous l'action de dispositifs à cylindre et piston de pressage (8) et de dispositifs à cylindre et piston de retrait (9), pour obtenir la caractéristique de pressage, et dans laquelle les bandes de pressage (4) sont appliquées contre les plateaux de presse (7,10) moyennant l'interposition de corps roulants (11) et forment une fente de pressage (12) qui est réglable en fonction de la caractéristique de pressage, caractérisée en ce que le plateau inférieur de presse (7) est supporté directement par le cadre (3) de la presse, moyennant l'interposition d'un isolant (15), que le plateau supérieur de presse (10) est chargé directement par les dispositifs à cylindre et piston de pressage (8), moyennant l'interposition d'un isolant (15), et est raccordé aux dispositifs à un cylindre et piston de retrait (9), le plateau inférieur de presse (7) assumant en suplément le rôle de la table de presse tandis que le plateau supérieur de presse (10) assume en supplément le rôle du montant de presse, que les plateaux de presse (7 et 10)
       possèdent, sur le côté tourné à l'opposé de la fente de pressage (12), un dispositif de chauffage antagoniste (16) servant à compenser des déformations indésirables dues à la chaleur, que tous les dispositifs à cylindre et piston de pressage (8) possèdent la même course, qui correspond au jeu de pressage, et qu'entre les dispositifs à cylindre et piston de pressage (8) et le plateau supérieur de presse (10)
       sont disposés des transmissions à coins (17), qui sont réglables pour l'obtention de la caractéristique de pressage.
     
    2. Installation de presse selon la revendication 1, caractérisée en ce que les plateaux de presse (7 et 10) possèdent une épaisseur comprise entre environ 100 et 150 mm.
     
    3. Installation de presse selon la revendication 1, caractérisée en ce que les transmissions à coins (17) sont disposées transversalement par rapport à la direction longitudinale de l'installation de presse.
     
    4. Installation de presse selon l'une des revendications 1 ou 3, caractérisée en ce que les transmissions à coins (17) sont autobloquantes.
     
    5. Installation de presse selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que les transmissions à coins (17) sont interchangeables.
     
    6. Installation de presse selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que des rondelles entretoises (18) peuvent être insérées en tant qu'adaptateurs de la fente de pressage, entre les transmissions à coins (17) et les dispositifs à cylindre et piston de pressage (8).
     
    7. Installation de presse selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que les plateaux de presse (7 et 10) possèdent, dans la moitié de leur section transversale tournée vers la fente de pressage (12)
       des canaux de chauffage (19) et, dans la moitié opposée de la section transversale, des canaux de chauffage antagonistes (16) pour un chauffage à la vapeur.
     
    8. Installation de presse selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que le plateau supérieur de presse (10) possède, dans une zone d'entrée, qui se raccorde aux tambours d'entrée (5), une languette d'entrée (20) déformable en arc de cercle, qui prend appui, moyennant le montage intercalé de ressorts (21), contre le cadre (3) ou contre une butée (22) solidaire du cadre.
     
    9. Installation de presse selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisée en ce que au moins quelques cadres (3) de la presse sont réalisés sous la forme de cadres doubles en tôle d'acier et que les cylindres des dispositifs à cylindre et piston de la presse (8) sont supportés par les cadres doubles.
     




    Zeichnung