[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen unterschiedlicher Längen von
von Vorratsspulen abzurollenden elektrischen Kabeln bei der Fertigung von aus mehreren
Kabeln bestehenden Kabelzweigen für die anschließende endseitige Kontaktierung mit
elektrischen Steckverbindern zur Herstellung von elektrischen Kabelverbindungen, mit
einer angetriebenen Transportwalze, über die die Kabel des Kabelzweiges quer zur
Achse der Transportwalze parallel zueinander geführt sind, mit den Kabeln jeweils
zugeordneten, frei drehbaren Andruckrollen für den Transport des jeweiligen Kabels,
wenn dieses zwischen der Transportwalze und der an dieser anliegenden Andruckrolle
geführt ist, sowie mit den Kabeln jeweils zugeordneten und unabhängig voneinander
betätigbaren Steuereinrichtungen zum Abheben der jeweiligen Andruckrolle von der Transportwalze
und damit Unterbrechen des Transportes des jeweiligen Kabels, wobei die jeweils vorbestimmte
Kabellänge vom Umlauf der Transportwalze abhängt.
[0002] Bei der Fertigung von aus mehreren elektrischen Kabeln bestehenden Kabelzweigen kann
es erforderlich sein, einen Teil der Kabel entsprechend dem Anwendungszweck mit unterschiedlichen
Kabellängen zu versehen. Bei der Herstellung derartiger Kabelzweige werden dabei
die elektrischen Kabel von Vorratsspulen abgerollt und entsprechend der vorgegebenen
Kabellänge abgeschnitten. Die Herstellung derartiger ungleicher Kabellängen stellt
eine technisches Problem insbesondere im Hinblick auf einen kontinuierlichen Arbeitsablauf
dar.
[0003] Aus der DE-PS 27 07 624 ist eine Vorrichtung zum Erzeugen unterschiedlicher Längen
von elektrischen Kabeln bei der Fertigung von aus mehreren Kabeln bestehenden Kabelbäumen
der eingangs angegebenen Art bekannt. Die Vorrichtung besteht dabei aus einer mittels
eines Elektromotors antreibbaren Transportwalze, über die die Kabel des Kabelbaumes
parallel zueinander geführt sind. Den Kabeln ist jeweils eine frei drehbare Andruckrolle
zugeordnet, die dem Transport des jeweiligen Kabels dient, wenn dieses zwischen der
Transportwalze und der an dieser anliegenden Andruckrolle geführt ist. Zu diesem Zweck
sind die Andruckrollen jeweils an Hebeln angeordnet, die mittels Kolben/Zylinder-Einheiten
derart verschwenkt werden können, daß bei abgehobener Andruckrolle in der einen Verschwenkstellung
des Hebels der Transport des zugehörigen Kabels unterbrochen wird, während in der
anderen Hebelstellung die Andruckrolle an der Transportwalze anliegt und das dazwischen
befindliche Kabel transportiert wird. Die Kolben/Zylinder-Einheiten sind dabei unabhängig
voneinander betätigbar und die jeweils vorbestimmte Kabellänge hängt vom Umlauf der
Transportwalze ab.
[0004] Bei dieser bekannten Vorrichtung ist der Verfahrensablauf zum Erzeugen der unterschiedlichen
Längen der elektrischen Kabel nachteilig. So liegt für den ersten Vorschubschritt
die Andruckrolle an dem Leiter an, der die größte Länge aufweist. Anschließend wird
der Elektromotor für die Transportwalze eingeschaltet und läuft so lange, bis der
Leiter um eine Länge vorgeschoben ist, die der Differenz zwischen dieser größten Kabellänge
und der zweitgrößten Kabellänge entspricht. Sobald diese Länge erreicht ist, wird
der Elektromotor für die Transportwalze abgeschaltet, um anschließend mittels der
entsprechenden Kolben/Zylinder-Einheit die nächste Andruckrolle an das Kabel mit
der zweitgrößten Länge anzupressen. Für den nun folgenden zweiten Vorschubschritt
wird dann der Elektromotor für die Transportwalze wieder eingeschaltet und der Vorgang
wiederholt sich bis zum Kabel mit der geringsten Länge. Diese aufgrund der Zwischenstops
diskontinuierlich arbeitende Kabelzweigherstellung ist zeitlich aufwendig und daher
unwirtschaftlich.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung derart weiterzuentwickeln, daß ein verbesserter
Verfahrensablauf zum Erzeugen der unterschiedlichen Längen der elektrischen Kabel
möglich ist.
[0006] Als technische
Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die Transportwalze kontinuierlich antreibbar
ist und daß sich zu Beginn der Kabelzweigfertigung sämtliche Andruckrollen in Transportstellung
befinden, um sie bei jeweils erreichter, vorbestimmter Kabellänge zum Unterbrechen
des Weitertransportes des jeweiligen Kabels nacheinander abzuheben.
[0007] Mittels einer derart weiterentwickelten Vorrichtung ist ein verbesserter Verfahrensablauf
zum Erzeugen unterschiedlicher Längen von elektrischen Kabeln bei der Fertigung von
aus mehreren Kabeln bestehenden Kabelzweigen möglich. Der besondere Vorteil liegt
in der kontinuierlich arbeitenden Kabelzweigherstellung, ohne daß Zwischenstops erforderlich
sind. Sämtliche Kabel werden dabei zunächst mittels der angepreßten Andrucksrollen
transportiert. Sobald die Kabel Ihre jeweiligen, vorbestimmten Kabellängen erreicht
haben, wird der Weitertransport des entsprechenden Kabels durch einfaches Abheben
der Andruckrolle von der Transportwalze unterbrochen, so daß entsprechend den Zeitpunkten
des Abhebens der Andruckrollen unterschiedliche Kabellängen erreicht werden. Durch
den kontinuierlichen Betrieb kann eine sehr große Ausstoßleistung an gefertigten
Kabelzweigen erzielt werden.
[0008] Vorzugsweise ist die Transportwalze durch einen Servo- oder schrittmotor angetrieben.
Auf diese Weise kann mittels der Transportwalzensteuerung sehr einfach das entsprechende
Kabel auf eine vorbestimmte Länge transportiert werden.
[0009] In einer weiteren Weiterbildung der Transportwalze wird vorgeschlagen, daß mehrere
hintereinander angeordnete Transportwalzen vorgesehen sind, über die die Kabel des
Kabelzweiges alternierend geführt sind, wobei jeder Transportwalze für die entsprechenden
Kabel Andruckrollen mit zugehörigen Steuereinrichtungen zugeordnet sind. Vorzugsweise
sind dabei zwei Transportwalzen vorgesehen, wobei in einer weiteren Weiterbildung
die Transportwalzen den gleichen Durchmesser aufweisen und vorzugsweise mit der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit umlaufen. Die Verwendung von mehreren Transportwalzen hat
den Vorteil, daß elektrische Steckverbinder mit einem engen Rasterabstand von beispielsweise
2 mm im Anschluß an die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Kabeln unterschiedlicher
Längen kontaktiert werden können, obgleich die Einrichtungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Erzeugen der unterschiedlichen Längen eine Breite aufweisen, die
größer ist als der Rasterabstand, also beispielsweise mehr als 2 mm. Sind beispielsweise
zwei Transportwalzen vorgesehen, so wird das erste, dritte, fünfte etc. Kabel des
Kabelzweiges über die eine Transportwalze und das zweite, vierte, sechste etc. Kabel
des Kabelzweiges über die andere Transportwalze geführt, so daß für die Breite der
entsprechenden Einrichtungen für die Erzeugung der unterschiedlichen Längen der entsprechenden
Kabel die doppelte Rasterbreite bleibt. Bei drei Transportwalzen ist entsprechend
eine Verdreifachung der Breite möglich.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Andruckrollen jeweils an einem um
eine gemeinsame Welle verschwenkbar gelagerten Andruckhebel angeordnet, an dem die
zugehörige Steuereinrichtung angreift. Auf diese Weise lassen sich technisch sehr
einfach die Andruckrollen von der Transportwalze abheben, indem der Andruckhebel
mittels der Steuereinrichtung entsprechend verschwenkt wird und somit der Druck der
Andruckrollen auf die Transportwalze unterbrochen wird.
[0011] Vorzugsweise greift dabei an jedem Andruckhebel eine Feder an, welche den Andruckhebel
und damit die zugehörige Andruckrolle gegen die Transportwalze drückt. Ohne Betätigung
der Steuereinrichtung, wenn sich diese also in der Grundstellung befindet, drückt
somit die Feder den entsprechenden Andruckhebel in die Arbeits- und somit in die Transportstellung
für das jeweilige Kabel. Zum Abheben der Andruckrolle ist dann lediglich die Steuereinrichtung
zu betätigen. Wird diese wieder ausgeschaltet bzw. in die Grundstellung gebracht,
befördert die Feder den Andruckhebel und somit die Andruckrolle wieder in die Transportstellung.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Andruckhebel bezüglich der Welle jeweils
zweiarmig ausgebildet, wobei am einen Hebelarm die Andruckrolle und am anderen Hebelarm
eine Bremseinrichtung angeordnet ist, die bei abgehobener Andruckrolle das jeweilige
Kabel fixiert. Durch Verschwenken des Hebelarmes zum Abheben der Andruckrolle wird
somit gleichzeitig die Bremse betätigt, die das entsprechende Kabel in der erreichten
Position festhält. Auf diese Weise ist eine technisch einfache Fixierung der einzelnen
Kabelspuren geschaffen, wenn diese die erwünschte Länge erreicht haben.
[0013] Die Bremseinrichtung weist dabei vorzugsweise ein am Andruckhebel angeordnetes,
federbelastetes Bremselement auf, welches beispielsweise ein abgefederter Druckstift
sein kann. Da das Bremselement federbelastet ist, wird dadurch eine im wesentlichen
konstante Bremskraft auf das jeweilige Kabel ausgeübt, welche unabhängig von der Verschwenkposition
des Andruckhebels ist. Eine Beschädigung des Kabels ist somit durch die Bremseinrichtung
ausgeschlossen.
[0014] In einer weiteren Weiterbildung der Bremseinrichtung ist zwischen dem Bremselement
und dem zugehörigen Kabel eine am Gehäuse der Vorrichtung verschwenkbare Bremsbacke
angeordnet. Durch diese Bremsbacke werden die Bremseigenschaften der Bremseinrichtung
verbessert und können optimal auf das Kabel eingerichtet werden.
[0015] In einer Weiterbildung der Andruckhebel sind verschwenkbare Klinken zum jeweiligen
Fixieren der Andruckhebel durch Einrasten in der abgehobenen Position der Andruckrollen
vorgesehen. Die Klinken gewährleisten dabei, daß in dieser abgehobenen Position der
Andruckrollen diese gehalten werden.
[0016] In einer konstruktiven Ausgestaltung der Steuereinrichtungen bestehen diese jeweils
aus einem mit dem jeweiligen Andruckhebel mittels eines Betätigungsnockens zusammenwirkenden,
um eine gemeinsame Hebelwelle verschwenkbaren Hebel. Für die Verschwenkbewegung der
Hebel sind dabei jeweils pneumatisch betätigbare Zylinder/Kolben-Einheiten vorgesehen.
Dies stellt eine konstruktiv einfache Möglichkeit zum Verschwenken der die Andruckrollen
tragenden Hebel dar.
[0017] In einer bevorzugten Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß die Steuereinrichtungen
für die Abhebbewegungen der Andruckrollen von der Transportwalze an einer gemeinsamen
Verfahreinrichtung angeordnet sind, welche zusammen mit den Steuereinrichtungen in
eine Position verfahrbar ist, in der trotz Betätigung der Steuereinrichtungen zum
Abheben der Andruckrollen diese nicht abhebbar sind. Dies hat den Vorteil, daß beim
Zurückfahren der Verfahreinrichtung in die Ausgangsposition und bei beaufschlagten
Steuereinrichtungen die entsprechenden Andruckrollen gleichzeitig abgehoben werden,
während die Andruckrollen mit nicht beaufschlagten Steuereinrichtungen in ihren an
der Transportwalze anliegenden Transportpositionen bleiben und die entsprechenden
Kabel weitertransportieren. Dadurch ist es möglich, daß in einem Kabelzweig mehrere
Kabel exakt die gleiche Länge aufweisen, ohne daß Längendifferenzen innerhalb dieser
ganz bestimmten Länge auftreten.
[0018] Die Betätigung der Verfahreinrichtung erfolgt dabei vorzugsweise mittels einer durch
eine pneumatische Zylinder/Kolben-Einheit betätigbare Exzenterwelle.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Erzeugen unterschiedlicher
Kabellängen bei der Fertigung von aus mehreren Kabeln bestehenden Kabelzweigen wird
nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung, wobei sich die Andruckrolle in Transportstellung
zum Transport des Kabels befindet;
Fig. 2 eine schematisierte Draufsicht auf die Vorrichtung in Fig. 1;
Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung der Seitenansicht der Vorrichtung wie in Fig.
1, wobei sich jedoch die Andruckrolle in einer abgehobenen Position zur Unterbrechung
des Weitertransportes des Kabels befindet;
Fig. 4 eine ebenfalls vereinfachte Seitenansicht der Vorrichtung in Fig.1, wobei sich
die Steuereinrichtung zwar in eine Position zum Abheben der Andruckrolle befindet,
die Steuereinrichtung jedoch derart nach oben verfahren ist, daß ein Abheben der
Andruckrolle nicht möglich ist;
Fig. 5 eine alternative Ausführungsform der Vorrichtung mit zwei Andruckrollen in
einer Seitenansicht entsprechend der Darstellung in Fig. 1.
[0020] Die Vorrichtung zum Erzeugen unterschiedlicher Kabellängen bei der Fertigung von
aus mehreren Kabeln 1 bestehenden Kabelzweigen 2 besteht aus einem Rahmen 3 eines
Gehäuses. Zwischen zwei Rahmenteilen des Rahmens 3 ist, wie in Fig. 2 erkennbar ist,
eine Welle 4 fest angeordnet. Auf dieser Welle 4 sind entsprechend der Anzahl der
Kabel 1 nebeneinander verschwenkbare, zweiarmige Andruckhebel 5 gelagert, wobei jedem
Kabel 1 des Kabelzweiges 2 ein Andruckhebel 5 zugeordnet ist. Jeder dieser Andruckhebel
5 trägt am einen Hebelarm 5′ eine frei drehbare Andruckrolle 6.
[0021] Unterhalb der nebeneinanderliegenden Andruckrollen 6 der Andruckhebel 5 ist eine
für sämtliche Andruckrollen 6 gemeinsame Transportwalze 7 angeordnet, deren Achse
A parallel zu den Achsen der frei drehbaren Andruckrollen 6 verläuft. Diese Transportwalze
7 wird mittels eines Servo- oder Schrittmotors angetrieben. Dabei sind die Kabel 1
jeweils zwischen der ihnen zugeordneten Andruckrolle 6 und der Transportwalze 7 geführt.
Beidseits der Andruckrollen 6 befindet sich jeweils ein Führungshebel 8, der durch
Federkraft nach oben gedrückt wird und für die Führung des jeweiligen Kabels 1 sorgt.
Die Kabel 1 sind dabei über einen Tisch 9 des Gehäuses auf diesem aufliegend geführt.
[0022] Zwischen dem Gehäuse und den anderen Hebelarmen 5˝ der Andruckhebel 5 ist jeweils
eine Feder 10 in Form einer Druckfeder angeordnet, welche den Andruckhebel 5 im Uhrzeigersinn
zu verschwenken versucht und dabei die entsprechende Andruckrolle 6 gegen die Transportwalze
7 unter Zwischenanordnung des entsprechenden Kabels 1 drückt.
[0023] An diesem Hebelarm 5˝ des Andruckhebels 5 ist weiterhin eine Bremseinrichtung 11
angeordnet. Diese besteht aus einem im Andruckhebel 5 gelagerten Bremsstift 12, welcher
mittels einer Feder 13 nach unten gedrückt wird und sich dabei auf einer Bremsbacke
14 abstützt, zwischen der und dem Tisch 9 des Gehäuses das entsprechende Kabel 1 des
Kabelzweiges 2 verläuft. Diese Bremsbacke 14 ist dabei verschwenkbar gelagert.
[0024] Hinter den Andruckhebeln 5 ist eine Führungswelle 15 angeordnet, die für die seitliche
Führung der Andruckhebel 5 verantwortlich ist. Weiterhin ist hinter den Andruckhebeln
5 im Bereich des in der Zeichnung linken Hebelarmes 5˝ jeweils eine verschwenkbare
Klinke 16 angeordnet, wobei eine zwischen dem Gehäuse und der Klinke 16 angeordnete
Druckfeder 17 die Klinke 16 im Uhrzeigersinn zu verschwenken versucht, um in einer
Ausnehmung 18 im Hebelarm 5˝ des Andruckhebels 5 einzurasten. Zum Zurückschwenken
der Klinke 16 von der Einrastposition in die in Fig.1 dargestellte Ausgangsposition
dient eine pneumatisch betätigbare Zylinder/Kolben-Einheit 19, mittels der eine Welle
20 für die Klinken 16 verschwenkbar ist. Diese Welle 20 trägt dabei Mitnehmerstifte
21, die in entsprechende Aussparungen in der Klinke 16 eingreifen.
[0025] Oberhalb der Hebelarme 5˝ der Andruckhebel 5 sind Steuereinrichtungen 22 zum Verschwenken
der Andruckhebel 5 angeordnet. Diese Steuereinrichtungen 22 sind dabei an einer gemeinsamen
Verfahreneinrichtung 23 angeordnet, welche aus zwei Schiebern 24 besteht, zwischen
denen eine für sämtliche Steuereinrichtungen 22 gemeinsame Hebelwelle 25 fest angeordnet
ist. Die Schieber 24 stehen in Wirkverbindung mit einer Exzenterwelle 26, die mittels
einer Zylinder/Kolben-Einheit 27 betätigbar ist und dabei nach oben und nach unten
verfahren werden kann.
[0026] Auf der Hebelwelle 25 sind korrespondierend zu den Andruckhebeln 5 Hebel 28 verschwenkbar
gelagert. Diese weisen jeweils Betätigungsnocken 29 auf, welche jeweils an den Hebelarmen
5˝ der Andruckhebel 5 angreifen. Zum Verschwenken der Hebel 28 dienen pneumatisch
betätigbare Zylinder/Kolben-Einheiten 30, welche jeweils am freien Ende der Hebel
28 angreifen. Getragen werden diese Zylinder/Kolben-Einheiten 30 von Zylinderwellen
31, die zwischen den Schiebern 24 gelagert sind.
[0027] Die Funktionsweise der Vorrichtung zum Erzeugen unterschiedlicher Kabellängen bei
der Fertigung von aus mehreren Kabeln 1 bestehenden Kabelzweigen 2 ist wie folgt:
[0028] Die Kabel 1 werden von Vorratsspulen abgerollt und parallel zueinander in je einer
Führungsspur der Vorrichtung zugeführt, wobei jedes der Kabel 1 zwischen der ihm zugeordneten
Andruckrolle 6 und der für sämtliche Kabel 1 gemeinsamen Transportwalze 7 hindurchgeführt
ist. Die Vorrichtung gefindet sich dabei in der in Fig. 1 dargestellten Stellung,
d.h. die Andruckrollen 6 werden durch die ihnen zugeordneten Federn 10 gegen die Transportwalze
7 gedrückt. Da diese durch den Servo- oder Schrittmotor angetrieben ist, wird das
jeweilige Kabel 1 transportiert.
[0029] Sobald ein bestimmtes Kabel 1 des Kabelzweiges 2 in Abhängigkeit vom Umlaufweg der
Transportwalze 7 die gewünschte Kabellänge erreicht hat, wird zur Unterbrechung des
Weitertransportes dieses Kabels 1 der entsprechende Andruckhebel 5 verschwenkt. Zu
diesem Zweck wird die entsprechende Zylinder/Kolben-Einheit 30 mit Luft beaufschlagt,
so daß der zugehörige Hebel 28 um die Hebelwelle 25 verschwenkt wird, wie in Fig.
3 dargestellt ist. Dadurch drückt der Betätigungsnocken 29 des Hebels 28 den Hebelarm
5˝ des Andruckhebels 5 nach unten, so daß die Andruckrolle 6 von der Transportwalze
7 abhebt und der Weitertransport des Kabels 1 unterbrochen ist. Gleichzeitig wird
der Bremsstift 12 durch die Feder 13 abgefedert nach unten auf die Bremsbacke 14 bewegt,
so daß zwischen dieser und dem Tisch 9 des Gehäuses das Kabel 1 zu dessen Fixierung
festgeklemmt wird. Das Kabel 1 mit seiner gewünschten Länge kann nunmehr abgeschnitten
und der weiteren Verarbeitung zugeführt werden.
[0030] Da sämtliche Steuereinrichtungen 22 der Vorrichtung unabhängig voneinander arbeiten,
kann der Weitertransport der Kabel 1 durch Anheben der entsprechenden Andruckrolle
6 individuell unterbrochen werden, wobei man je nach Zeitpunkt des Abhebens der Andruckrollen
6 unterschiedliche Kabellängen erhält. So ist in Fig. 2 erkennbar, daß die beiden
oberen und die drei unteren Andruckrollen 6 durch Verschwenken der entsprechenden
Andruckhebel 5 bereits abgehoben worden sind, während die dazwischen befindlichen
Andruckrollen 6 noch an der Transportwalze 7 anliegen und die entsprechenden Kabel
1 weitertransportieren.
[0031] In Fig. 3 ist weiterhin erkennbar, daß bei angehobener Andruckrolle 6 die Klinke
16 aufgrund der Kraft der Druckfeder 17 in die Ausnehmung 18 im Andruckhebel 5 einrastet.
Dadurch wird der Andruckhebel 5 in seiner angehobenen Position sicher gehalten. Um
den nächsten Kabelzweig 2 herstellen zu können, müssen sämtliche Andruckrollen 6 wieder
in die Anpreßposition an die Transportwalze 7 gebracht werden. Zu diesem Zweck werden
zunächst die Hebel 28 wieder in ihre Ausgangsposition verschwenkt sowie durch Betätigen
der Zylinder/Kolben-Einheit 19 die Welle 20 derart verschwenkt, daß die Mitnehmerstifte
21 die Klinken 16 nach links verschwenken, so daß die Andruckhebel 5 freigegeben werden.
[0032] In besonderen Fällen kann es sein, daß in einem Kabelzweig 2 mehrere Kabel 1 die
gleiche Länge aufweisen sollen. Zu diesem Zweck wird der Schieber 24 mittels der Zylinder/Kolben-Einheit
27 über die Exzenterwelle 26 nach oben verfahren, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist.
Für diejenigen Kabel 1, die die gleiche Länge aufweisen sollen, werden die entsprechenden
Hebel 28 mit ihren Zylinder/Kolben-Einheiten 30 in die vermeintliche Abhebposition
für die Andruckrollen 6 verschwenkt. Für die restlichen Kabel 1 bleiben die Hebel
28 in ihren Ausgangsstellungen, wie sie in Fig. 1 dargestellt sind. Wie in Fig. 4
erkennbar ist, befinden sich die Hebel 28 mit ihren Betätigungsnocken 29 zwar in derjenigen
Position, in der die Andruckhebel 5 nach unten gedrückt werden könnten, doch aufgrund
der angehobenen Position liegen sie außerhalb des Wirkungsbereiches. Dies bedeutet,
daß die Andruckrollen 6 für diejenigen Kabel 1, die die gleiche Länge aufweisen sollen,
nicht von der Transportwalze 7 abgehoben werden, obwohl sich die entsprechenden Steuereinrichtungen
22 in den Abhebpositionen befinden. Erst wenn die Schieber 24 wieder nach unten verfahren
werden, kommen die Betätigungsnocken 29 dieser Hebel 28 an den Hebelarmen 5˝ der entsprechenden
Andruckhebel 5 zur Anlage und drücken diese derart nach unten, daß sämtliche Andruckrollen
6 gleichzeitig von der Transportwalze 7 abheben, so daß der Weitertransport für diese
Kabel 1 gleichzeitig unterbrochen ist. Dadurch ist gewährleistet, daß diese Kabel
1 exakt die gleiche Länge aufweisen, was durch eine Einzelbetätigung der entsprechenden
Steuereinrichtungen 22 nicht immer gewährleistet ist.
[0033] In Fig. 5 schließlich ist eine modifizierte Ausführungsform der in den Fig. 1 bis
4 dargestellten Vorrichtung zum Erzeugen unterschiedlicher Kabellängen dargestellt.
Der Unterschied besteht darin, daß statt der Verwendung von nur einer einzigen Transportwalze
7 bei dieser Ausführungsform zwei Transportwalzen 7 vorgesehen und diese hintereinander
angeordnet sind, wie in Fig. 5 erkennbar ist. Dabei sind die zueinander parallelen
Kabel 1 des Kabelzweiges 2 über beide Transportwalzen 7 dergestalt geführt, daß dem
ersten, dritten, fünften etc. Kabel 1 jeweils eine Einrichtung zum Erzeugen der unterschiedlichen
Kabellängen zugeordnet ist, welche mit der einen Transportwalze 7 wechselwirkt, und
daß dem zweiten, vierten, sechsten etc. Kabel 1 jeweils eine dahinter befindliche
Einrichtung zum Erzeugen der unterschiedlichen Kabellängen zugeordnet ist, welche
mit der anderen Transportwalze 7 wechselwirkt, so daß der einen Transportwalze 7
die Einrichtungen zum Erzeugen der unterschiedlichen Kabellängen für das ersten,
dritte, fünfte etc. Kabel 1 des Kabelzweiges 2 und der anderen Transportwalze 7 die
Einrichtungen zum Erzeugen der unterschiedlichen Kabellängen für das zweite, vierte,
sechste etc. Kabel 1 des Kabelzweiges 2 zugeordnet sind, so daß für diese Einrichtungen
im wesentlichen die doppelte Rasterbreite vorgesehen sein kann, ohne daß es seitliche
Platzprobleme gibt. In entsprechender Weise ist es denkbar, drei oder noch mehr Transportwalzen
7 mit den entsprechenden Einrichtungen zum Erzeugen der unterschiedlichen Kabellängen
vorzusehen.
Bezugszeichenliste
[0034]
1 Kabel
2 Kabelzweig
3 Rahmen
4 Welle
5 Andruckhebel
5′ Hebelarm
5˝ Hebelarm
6 Andruckrolle
7 Transportwalze
8 Führungshebel
9 Tisch
10 Feder
11 Bremseinrichtung
12 Bremsstift
13 Feder
14 Bremsbacke
15 Führungswelle
16 Klinke
17 Druckfeder
18 Ausnehmung
19 Zylinder/Kolben-Einheit
20 Welle
21 Mitnehmerstift
22 Steuereinrichtung
23 Verfahreinrichtung
24 Schieber
25 Hebelwelle
26 Exzenterwelle
27 Zylinder/Kolben-Einheit
28 Hebel
29 Betätigungsnocken
30 Zylinder/Kolben-Einheit
31 Zylinderwelle
A Achse
1. Vorrichtung zum Erzeugen unterschiedlicher Längen von von Vorratsspulen abzurollenden
elektrischen Kabeln (1) bei der Fertigung von aus mehreren Kabeln (1) bestehenden
Kabelzweigen (2) für die anschließende endseitige Kontaktierung mit elektrischen Steckverbindern
zur Herstellung von elektrischen Kabelverbindungen,
mit einer angetriebenen Transportwalze (7), über die die Kabel (1) des Kabelzweiges
(2) quer zur Achse (A) der Transportwalze (7) parallel zueinander geführt sind,
mit den Kabeln (1) jeweils zugeordneten, frei drehbaren Andruckrollen (6) für den
Transport des jeweiligen Kabels (1), wenn dieses zwischen der Transportwalze (7) und
der an dieser anliegenden Andruckrolle (6) geführt ist,
sowie mit den Kabeln (1) jeweils zugeordneten und unabhängig voneinander betätigbaren
Steuereinrichtungen (22) zum Abheben der jeweiligen Andruckrolle (6) von der Transportwalze
(7) und damit Unterbrechen des Transportes des jeweiligen Kabels (1), wobei die jeweils
vorbestimmte Kabellänge vom Umlauf der Transportwalze (7) abhängt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportwalze (7) kontinuierlich antreibbar ist und daß sich zu Beginn der
Kabelzweigfertigung sämtliche Andruckrollen (6) in Transportstellung befinden, um
sie bei jeweils erreichter, vorbestimmter Kabellänge zum Unterbrechen des Weitertransportes
des jeweiligen Kabels (1) nacheinander abzuheben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportwalze (7)
durch einen Servo- oder Schrittmotor angetrieben ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere hintereinander
angeordnete Transportwalzen (7) vorgesehen sind, über die die Kabel (1) des Kabelzweiges
(2) alternierend geführt sind, wobei jeder Transportwalze (7) Andruckrollen (6) mit
zugehörigen Steuereinrichtungen (22) zugeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Andruckrollen (6) jeweils an einem um eine gemeinsame Welle (4) verschwenkbar gelagerten
Andruckhebel (5) angeordnet sind, an dem die zugehörige Steuereinrichtung (22) angreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Andruckhebel
(5) eine Feder (10) angreift, welche den Andruckhebel (5) und damit die zugehörige
Andruckrolle (6) gegen die Transportwalze (7) drückt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckhebel
(5) bezüglich der Welle (4) jeweils zweiarmig ausgebildet sind, wobei am einen Hebelarm
(5′) die Andruckrolle (6) und am anderen Hebelarm (5˝) eine Bremseinrichtung (11)
angeordnet ist, die bei abgehobener Andruckrolle (6) das jeweilige Kabel (1) fixiert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung (11)
ein am Andruckhebel (5) angeordnetes, federbelastetes Bremselement (Bremsstift 12)
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Bremselement
(Bremsstift 12) und dem zugehörigen Kabel (1) eine am Gehäuse der Vorrichtung verschwenkbare
Bremsbacke (14) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß verschwenkbare
Klinken (16) zum jeweiligen Fixieren der Andruckhebel (5) durch Einrasten in der abgehobenen
Position der Andruckrollen (6) vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinrichtungen (22) jeweils aus einem mit dem jeweiligen Andruckhebel (5) mittels
eines Betätigungsnockens (29) zusammenwirkenden, um eine gemeinsame Hebelwelle (25)
verschwenkbaren Hebel (28) bestehen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verschwenkbewegung
der Hebel (28) jeweils pneumatisch betätigbare Zylinder/Kolben-Einheiten 30 vorgesehen
sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinrichtungen (22) für die Abhebbewegungen der Andruckrollen (6) von der Transportwalze
(7) an einer gemeinsamen Verfahreinrichtung (23) angeordnet sind, welche zusammen
mit den Steuereinrichtungen (22) in eine Position verfahrbar ist, in der trotz Betätigung
der Steuereinrichtungen (22) die Andruckrollen (6) nicht abhebbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung der Verfahreinrichtung
(23) mittels einer durch eine pneumatische Zylinder/Kolben-Einheit (27) betätigbare
Exzenterwelle (26) erfolgt.