(19)
(11) EP 0 394 723 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.10.1990  Patentblatt  1990/44

(21) Anmeldenummer: 90106572.2

(22) Anmeldetag:  05.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21D 43/05
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 26.04.1989 DE 3913663

(71) Anmelder: L. SCHULER GmbH
D-73012 Göppingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Thudium, Karl
    D-7328 Wäschenbeuren (DE)
  • Rieger, Walter
    D-7320 Göppingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Umsetzeinrichtung in einer Transferpresse od. dgl. Umformmaschine


    (57) Eine Umsetzeinrichtung in einer Presse (1) mit auf- und abbewegbarem Stößel (2) zur Umformung von Belchteilen (3) vermittels Werkzeugen (4) weist Laufschienen (7, 7′) und auf diesen verfahrbare Laufwagen (8, 9) auf. Die Laufwagen (8, 9) tragen Saugerspinnen (12). Die Bewe­gung der Laufwagen (8, 9) in horizontaler Richtung wird von Kurven­scheiben (41, 42) vermittels Kurvenfolgerhebel (36, 37) abgegriffen. Werden die Laufschienen (7, 7′) zum Ausheben der Blechteile (3) aus dem Werkzeugunterteil angehoben, versetzen sich die Laufwagen (8, 9). Zur Korrektur dieses Versatzes, d.h. zum Erzeugen linearer, vertika­ler Aushebebewegungen sind entsprechende Korrekturbereiche (45) an den Kurvenscheiben (41, 42) vorgesehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Umsetzeinrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 und des Anspruchs 2 angegebenen Art.

    [0002] Umsetzeinrichtungen in Pressen transportieren die von z.B. einem Einlegegerät (Feeder) in die erste Bearbeitungsstufe eingelegten Bleche bzw. Werkstücke durch die Presse bis in den Bereich der Entnah­me. Die Umformung erfolgt über stößelbewegte Werkzeuge bzw. Werkzeug­oberteile. Die Umsetzeinrichtung ist im Takt der Presse in zwei oder drei Achsen wie heben/senken, transportieren/zurückführen und ggf. schließen/öffnen zu bewegen.

    [0003] In unserer deutschen Patentanmeldung P 39 05 068.8 ist eine Um­setzeinrichtung in einer Hybrid-Pressen- o.dgl. Anlage beschrieben worden, bei der Umsetzeinrichtung zwei Laufschienen aufweist, die sich auf gegenüberliegenden Seiten von Stößel und Werkzeugen in Rich­tung des Blechteiletransports erstrecken. Auf den Laufschienen sind Laufwagen verschiebbar gelagert. Hierbei sind einander gegenüber be­findliche Laufwagen durch eine Quertraverse untereinander verbunden. Die Quertraversen insgesamt sind von den Laufwagen durch eine Querbe­wegung der Laufschienen abkuppelbar, um die an diesen befestigten Hal­termittel bei Werkzeugwechsel mit austauschen zu können. Die Laufwagen je einer Laufschiene sind weiterhin so miteinander verbunden, daß je­weils das erste durch eine Quertraverse verbundene Laufwagenpaar mit dem dritten und jedem übernächsten Laufwagenpaar sowie das zweite Laufwagenpaar mit dem vierten und jedem übernächsten Laufwagenpaar un­ terschiedliche Bewegungen beim Rücklauf und unterschiedliche Still­standstellungen zwischen den Werkzeugen ausführen bzw. erreichen. Die Bewegungen werden von drehbewegten Kurvenscheiben abgegriffen. Zum Ausheben der umgeformten Blechteil/Werkstücke aus den Werkzeugunter­teilen, während der Umsetzbewegung, sowie zur Ablage der Blechteile in der Folgestufe werden die Laufschienen angehoben. Der jeweils erste und zweite Laufwagen auf jeder Laufschiene ist mit einem an die jeweilige Kurvenscheibe angelegten Kurvenfolgerhebel vermittels An­lenkstangen verbunden. Da die Anlenkpunkte der Kurvenfolgerhebel an den Anlenkstangen infolge einer in dem Zeitraum des Aushebens durch­fahrenen Rast von Kurvenfolgerhebel auf der Kurve der Kurvenscheibe stillstehen, kommt es durch die Aushebebewegung der Laufschienen zu einer Auslenkbewegung der Laufwagen in Richtung auf die Anlenkpunkte der Kurvenfolgerhebel zu, da die Anlenkstangen in ihren Anlenkpunkten an den Laufwagen auf einem Kreisbogen um die Anlenkpunkte der Kurven­folgerhebel an den Anlenkstangen bewegt werden. Die unterschiedlichen Werkzeuge verlangen jedoch eine, wenn auch unterschiedlich lange, ver­tikal geführte Aushebebewegung.

    [0004] Von daher ist es Aufgabe der Erfindung, die Auslenkbewegung der Laufwagen zu kompensieren.

    [0005] Diese Aufgabe ist bei Einrichtungen nach den Oberbegriffen der An­sprüche 1 und 2 gelöst durch die diese kennzeichnenden Merkmale.

    [0006] Von besonderem Vorteil hierbei ist, daß die Korrekturbereiche für die Fertigung der Kurvenscheiben vorgebbar sind und somit keine zu­sätzlichen baulichen Maßnahmen erfordern.

    [0007] Anhand der Zeichnung soll nun im folgenden eine Ausführungsbei­spiel der Erfindung erläutert werden.

    [0008] Es zeigen:

    Fig. 1 einen Umformbereich einer Presse sowie den Antriebsbe­reich und einen Teilbereich einer Umsetzeinrichtung,

    Fig. 2 eine Schnittdarstellung entsprechend dem in Fig. 1 angege­benen Schnittverlauf II-II und

    Fig. 3 die Umsetzbewegungen und Rücklaufbewegungen der Haltemit­tel an einem Laufwagen für die Blechteile.



    [0009] An dem Stößel 2 der Presse 1 ist ein Werkzeugoberteil eines Werk­zeugs 4 zur Umformung von Blechteilen 3 angebracht. Die Blechteile 3 sind in den Bearbeitungsstufen, diese sind charakterisiert durch die Werkzeuge 4, ggf. unter Zwischenablage auf Stützen 5 bewegbar. Hier­für ist eine Umsetzeinrichtung vorgesehen, die insgesamt mit der Posi­tionsziffer 6 angedeutet ist. Diese weist eine oder zwei Laufschienen 7, 7′ auf, von denen die vor Stößel 2 und Werkzeug 4 befindliche Lauf­schiene 7 erkennbar ist. Die Laufschienen 7, 7′ sind in Geradführun­gen 23 an Pressenständern geführt und durch Abgriff je einer Kurven­scheibe 18 vermittels Kurvenfolgerhebel 16 und Bewegungsantrieb eine durch die Presse 1 hindurchgeführten Längsstange 14 und Umlenkeinrich­tungen 13 oberhalb der Geradführungen 23 heb- und senkbar. Der Anlenk­punkt des Kurvenfolgerhebels 16 an der Längsstange 14 ist mit 22 posi­tioniert. Je Laufschiene 7 bzw. 7′ sind jeweils eine Kurvenscheibe 18 und die Mittel 13, 14, 22 zum Übertragen der Bewegungen vorhanden.

    [0010] Auf den Laufschienen 7, 7′ sind Laufwagen 8 bzw. 9 verschiebbar und mit den Laufschienen 7, 7′ heb- und senkbar angeordnet. Fig. 1 zeigt die Laufwagen 8, 9 in einer Stellung während der Rücklaufbewe­gung, die in Fig. 3 mit 50 positioniert ist. Die Laufwagen 9 sind mit Haltemitteln versehen zum Aufnehmen, Transport und Ablegen der Blech­teile 3. Die Haltemittel bestehen aus einer jeweils einen auf der vor­deren und der hinteren Laufschiene 7, 7′ verfahrbaren Laufwagen 9, 9′ verbindenden Quertraverse 11 und einer an dieser angebrachten Sauger­spinne 12.

    [0011] Die Laufwagen 8 jeder Laufschiene 7, 7′ dienen der Überbrückung des Abstands zwischen dem Kurvenfolgerhebel 36 und dem zweiten, eine Saugerspinne 12 tragenden Laufwagenpaar. Die Kurvenfolgerhebel 36, 37 sind an Kurvenscheiben 41, 42 gelegt und werden, wie auch die Kurven­folgerhebel, 16, 16′ vermittels Druckzylinder oder dementsprechende Stellmittel zur Anlage an den Kurvenbahnen gehalten. Der Bewegungsab­griff der Kurvenfolgerhebel 36, 37 erfolgt in den Anlenkpunkten 34, 35 vermittels Anlenkstangen 26 für die Laufwagen 8 und Anlenkstangen 31 für die Laufwagen 9. Werden nun für das Aufnehmen und das Ablegen der Blechteile 3 aus den bzw. in die Werkzeugunterteile beide Laufschienen 7, 7′ synchron angehoben, kommt es zu einem Versatz der Laufwagen 8, 9 und der Folgelaufwagen, die über entsprechende Anlenkstangen mit den angelenkten Laufwagen 8, 9 verbunden sind. Der Versatz des Laufwagens 8 ist durch die darüber eingezeichnete neue Lage 8′ angedeutet worden. Der Versatz ist um so größer, je näher der angelenkte Laufwagen 8 bzw. 9 dem Anlenkpunkt 34 bzw. 35 liegt, d.h., je kürzer die Anlenkstangen 26 bzw. 31 sind. Die Anlenkpunkte dieser Anlenkstangen 26, 31 an den Laufwagen 8, 9 sind bei 27 bzw. 32 angedeutet. Mit 7˝ ist eine angehobene Laufschiene 7 bzw. 7′ positioniert. Die Bewegung der Laufwagen 8, 9 und der Folgelaufwagen ist für den Laufwagen 8 mit 28 und für den Laufwagen 9 mit 33′ angedeutet. Die Bewegung des Laufwagens 9 aus der Entnahmeposition für das Blechteil 3 in dem Werkzeugunterteil in die angehobene Transportposition ist mittig zum Werkzeug 4 mit dem Kreisbogen 33 angegeben.

    [0012] Mit Fig. 2 sind die Lagerstellen der Kurvenscheiben 41, 42 und 18 und der Kurvenfolgerhebel 36, 37 und 16 gezeigt. Die Kurvenscheiben 41, 42, 18 sind auf der Nabe 48 des Antriebzahnrades 47 drehsicher aufgesetzt. Die Lagerung des Zahnrades 47 über dei Nabe 48 erfolgt in z.B. Ständerblechen 46, ebenso die Lagerung der Kurvenfolgerhebel 36, 37, 16 in der geteilten Wellenlagerung 21a, 21b. Die Lagerung der An­lenkstangen 14 für das Heben/Senken erfolgt in dem Anlenkpunkt 22, die der Anlenkstangen 26, 31 in den Anlenkpunkten 34, 35.

    [0013] In der Darstellung der Fig. 3 ist die Umsetzbewegung der Sauger­spinne 12 bzw. der Laufwagen 8, 9 aus Fig. 1 mit 49, deren Rücklaufbe­wegung mit 50 angegeben. Die Umsetzbewegung 49 beginnt mit einer line­aren, vertikalen Aushebebewegung 52, die durch das größtmöglichste Maß 51 aller verwendbaren Werkzeuge 4 vorgegeben ist. Das Blechteil 3 muß in dieser vertikalen Bewegung 52 aus dem Werkzeugunterteil heraus­gehoben werden. Mit 51′ ist die Bewegung der unteren Kante des Blech­teils 3 erkennbar. Diese anfängliche vertikale Bewegung 52 wird da­durch bewirkt, daß die Kurvenscheiben 41, 42 für den Transfer der Werkstücke 3 in mit 45 angedeuteten Bereichen korrigiert sind gegen­über einer Kurvenform, mit der eine solche Bewegung bislang nicht mög­lich war, d.h., die Kurvenbahnen der Kurvenscheiben 41, 42 weisen ge­genüber einer Rastbahn herkömmlicher Art ein Unter- oder Übermaß auf, wobei das Unter- bzw. Übermaß hierbei abhängig ist von der Lage des Drehpunktes des zugehörenden Kurvenfolgerhebels an dem Pressenge­stell.


    Ansprüche

    1. Umsetzeinrichtung in einer Transferpresse, Großteilstufenpres­se, Pressen-Anlage o.dgl. Umformmaschine mit zumindest einem auf- und abbewegbaren Stößel für die Umformung von Blechteilen vermittels Werk­zeugen, wobei die im Takt der Umformmaschine bewegbare Umsetzeinrich­tung zumindest eine heb- und senkbare Laufschiene aufweist, hinter, ggf. vor Stößel und Werkzeug in Längsrichtung der Umformmaschine sich erstreckend, auf denen Laufwagen verschiebbar angeordnet sind mit Haltemitteln zum Umsetzen der Blechteile in den Bearbeitungsstu­fen, wobei die Umsetzbewegung der Laufwagen über Gestänge von drehge­triebenen Kurvenscheiben abgegriffen wird, dadurch gekennzeich­net, daß die Kurvenscheiben (41, 42) für die Umsetzbewegung (49) der Laufwagen (8, 9) Korrekturbereiche (45) aufweisen zum Längenausg­leich bei einer Hebe- (52) oder Senkbewegung der Laufschienen (7,7′), die zur Aufnahme und/oder zur Ablage von Blechteilen (3) erfolgt.
     
    2. Umsetzeinrichtung in einer Transferpresse, Großteilstufenpres­se, Pressen-Anlage o.dgl. Umformmaschine mit zumindest einem auf- und abbewegbaren Stößel für die Umformung von Blechteilen vermittels Werk­zeugen, wobei die im Takt der Umformmaschine bewegbare Umsetzeinrich­tung zwei heb- und senkbare Laufschienen aufweist, vor und hinter Stößel und Werkzeug sich erstreckend, auf denen Laufwagen in unter­schiedlichen Bewegungen verschiebbar angeordnet sind mit Haltemitteln zum Umsetzen der Blechteile in den Bearbeitungsstufen, wobei die Um­setzbewegungen der Laufwagen über Gestänge von drehgetriebenen Kurven­scheiben abgegriffen werden, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Kurvenscheiben (41, 42) für die Umsetzbewegung (49) der Laufwagen (8, 9) Korrekturbereiche (45) aufweist zum Längenausgleich bei einer Hebe- (52) oder Senkbewegung der Laufschienen (7, 7′), die zur Aufnah­me und/oder zur Ablage von Blechteilen (3) erfolgt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht