[0001] Die Erfindung betrifft eine Umsetzeinrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1
und des Anspruchs 2 angegebenen Art.
[0002] Umsetzeinrichtungen in Pressen transportieren die von z.B. einem Einlegegerät (Feeder)
in die erste Bearbeitungsstufe eingelegten Bleche bzw. Werkstücke durch die Presse
bis in den Bereich der Entnahme. Die Umformung erfolgt über stößelbewegte Werkzeuge
bzw. Werkzeugoberteile. Die Umsetzeinrichtung ist im Takt der Presse in zwei oder
drei Achsen wie heben/senken, transportieren/zurückführen und ggf. schließen/öffnen
zu bewegen.
[0003] In unserer deutschen Patentanmeldung P 39 05 068.8 ist eine Umsetzeinrichtung in
einer Hybrid-Pressen- o.dgl. Anlage beschrieben worden, bei der Umsetzeinrichtung
zwei Laufschienen aufweist, die sich auf gegenüberliegenden Seiten von Stößel und
Werkzeugen in Richtung des Blechteiletransports erstrecken. Auf den Laufschienen
sind Laufwagen verschiebbar gelagert. Hierbei sind einander gegenüber befindliche
Laufwagen durch eine Quertraverse untereinander verbunden. Die Quertraversen insgesamt
sind von den Laufwagen durch eine Querbewegung der Laufschienen abkuppelbar, um die
an diesen befestigten Haltermittel bei Werkzeugwechsel mit austauschen zu können.
Die Laufwagen je einer Laufschiene sind weiterhin so miteinander verbunden, daß jeweils
das erste durch eine Quertraverse verbundene Laufwagenpaar mit dem dritten und jedem
übernächsten Laufwagenpaar sowie das zweite Laufwagenpaar mit dem vierten und jedem
übernächsten Laufwagenpaar un terschiedliche Bewegungen beim Rücklauf und unterschiedliche
Stillstandstellungen zwischen den Werkzeugen ausführen bzw. erreichen. Die Bewegungen
werden von drehbewegten Kurvenscheiben abgegriffen. Zum Ausheben der umgeformten Blechteil/Werkstücke
aus den Werkzeugunterteilen, während der Umsetzbewegung, sowie zur Ablage der Blechteile
in der Folgestufe werden die Laufschienen angehoben. Der jeweils erste und zweite
Laufwagen auf jeder Laufschiene ist mit einem an die jeweilige Kurvenscheibe angelegten
Kurvenfolgerhebel vermittels Anlenkstangen verbunden. Da die Anlenkpunkte der Kurvenfolgerhebel
an den Anlenkstangen infolge einer in dem Zeitraum des Aushebens durchfahrenen Rast
von Kurvenfolgerhebel auf der Kurve der Kurvenscheibe stillstehen, kommt es durch
die Aushebebewegung der Laufschienen zu einer Auslenkbewegung der Laufwagen in Richtung
auf die Anlenkpunkte der Kurvenfolgerhebel zu, da die Anlenkstangen in ihren Anlenkpunkten
an den Laufwagen auf einem Kreisbogen um die Anlenkpunkte der Kurvenfolgerhebel an
den Anlenkstangen bewegt werden. Die unterschiedlichen Werkzeuge verlangen jedoch
eine, wenn auch unterschiedlich lange, vertikal geführte Aushebebewegung.
[0004] Von daher ist es Aufgabe der Erfindung, die Auslenkbewegung der Laufwagen zu kompensieren.
[0005] Diese Aufgabe ist bei Einrichtungen nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 2
gelöst durch die diese kennzeichnenden Merkmale.
[0006] Von besonderem Vorteil hierbei ist, daß die Korrekturbereiche für die Fertigung der
Kurvenscheiben vorgebbar sind und somit keine zusätzlichen baulichen Maßnahmen erfordern.
[0007] Anhand der Zeichnung soll nun im folgenden eine Ausführungsbeispiel der Erfindung
erläutert werden.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 einen Umformbereich einer Presse sowie den Antriebsbereich und einen Teilbereich
einer Umsetzeinrichtung,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung entsprechend dem in Fig. 1 angegebenen Schnittverlauf
II-II und
Fig. 3 die Umsetzbewegungen und Rücklaufbewegungen der Haltemittel an einem Laufwagen
für die Blechteile.
[0009] An dem Stößel 2 der Presse 1 ist ein Werkzeugoberteil eines Werkzeugs 4 zur Umformung
von Blechteilen 3 angebracht. Die Blechteile 3 sind in den Bearbeitungsstufen, diese
sind charakterisiert durch die Werkzeuge 4, ggf. unter Zwischenablage auf Stützen
5 bewegbar. Hierfür ist eine Umsetzeinrichtung vorgesehen, die insgesamt mit der
Positionsziffer 6 angedeutet ist. Diese weist eine oder zwei Laufschienen 7, 7′ auf,
von denen die vor Stößel 2 und Werkzeug 4 befindliche Laufschiene 7 erkennbar ist.
Die Laufschienen 7, 7′ sind in Geradführungen 23 an Pressenständern geführt und durch
Abgriff je einer Kurvenscheibe 18 vermittels Kurvenfolgerhebel 16 und Bewegungsantrieb
eine durch die Presse 1 hindurchgeführten Längsstange 14 und Umlenkeinrichtungen
13 oberhalb der Geradführungen 23 heb- und senkbar. Der Anlenkpunkt des Kurvenfolgerhebels
16 an der Längsstange 14 ist mit 22 positioniert. Je Laufschiene 7 bzw. 7′ sind jeweils
eine Kurvenscheibe 18 und die Mittel 13, 14, 22 zum Übertragen der Bewegungen vorhanden.
[0010] Auf den Laufschienen 7, 7′ sind Laufwagen 8 bzw. 9 verschiebbar und mit den Laufschienen
7, 7′ heb- und senkbar angeordnet. Fig. 1 zeigt die Laufwagen 8, 9 in einer Stellung
während der Rücklaufbewegung, die in Fig. 3 mit 50 positioniert ist. Die Laufwagen
9 sind mit Haltemitteln versehen zum Aufnehmen, Transport und Ablegen der Blechteile
3. Die Haltemittel bestehen aus einer jeweils einen auf der vorderen und der hinteren
Laufschiene 7, 7′ verfahrbaren Laufwagen 9, 9′ verbindenden Quertraverse 11 und einer
an dieser angebrachten Saugerspinne 12.
[0011] Die Laufwagen 8 jeder Laufschiene 7, 7′ dienen der Überbrückung des Abstands zwischen
dem Kurvenfolgerhebel 36 und dem zweiten, eine Saugerspinne 12 tragenden Laufwagenpaar.
Die Kurvenfolgerhebel 36, 37 sind an Kurvenscheiben 41, 42 gelegt und werden, wie
auch die Kurvenfolgerhebel, 16, 16′ vermittels Druckzylinder oder dementsprechende
Stellmittel zur Anlage an den Kurvenbahnen gehalten. Der Bewegungsabgriff der Kurvenfolgerhebel
36, 37 erfolgt in den Anlenkpunkten 34, 35 vermittels Anlenkstangen 26 für die Laufwagen
8 und Anlenkstangen 31 für die Laufwagen 9. Werden nun für das Aufnehmen und das Ablegen
der Blechteile 3 aus den bzw. in die Werkzeugunterteile beide Laufschienen 7, 7′ synchron
angehoben, kommt es zu einem Versatz der Laufwagen 8, 9 und der Folgelaufwagen, die
über entsprechende Anlenkstangen mit den angelenkten Laufwagen 8, 9 verbunden sind.
Der Versatz des Laufwagens 8 ist durch die darüber eingezeichnete neue Lage 8′ angedeutet
worden. Der Versatz ist um so größer, je näher der angelenkte Laufwagen 8 bzw. 9 dem
Anlenkpunkt 34 bzw. 35 liegt, d.h., je kürzer die Anlenkstangen 26 bzw. 31 sind. Die
Anlenkpunkte dieser Anlenkstangen 26, 31 an den Laufwagen 8, 9 sind bei 27 bzw. 32
angedeutet. Mit 7˝ ist eine angehobene Laufschiene 7 bzw. 7′ positioniert. Die Bewegung
der Laufwagen 8, 9 und der Folgelaufwagen ist für den Laufwagen 8 mit 28 und für den
Laufwagen 9 mit 33′ angedeutet. Die Bewegung des Laufwagens 9 aus der Entnahmeposition
für das Blechteil 3 in dem Werkzeugunterteil in die angehobene Transportposition ist
mittig zum Werkzeug 4 mit dem Kreisbogen 33 angegeben.
[0012] Mit Fig. 2 sind die Lagerstellen der Kurvenscheiben 41, 42 und 18 und der Kurvenfolgerhebel
36, 37 und 16 gezeigt. Die Kurvenscheiben 41, 42, 18 sind auf der Nabe 48 des Antriebzahnrades
47 drehsicher aufgesetzt. Die Lagerung des Zahnrades 47 über dei Nabe 48 erfolgt in
z.B. Ständerblechen 46, ebenso die Lagerung der Kurvenfolgerhebel 36, 37, 16 in der
geteilten Wellenlagerung 21a, 21b. Die Lagerung der Anlenkstangen 14 für das Heben/Senken
erfolgt in dem Anlenkpunkt 22, die der Anlenkstangen 26, 31 in den Anlenkpunkten 34,
35.
[0013] In der Darstellung der Fig. 3 ist die Umsetzbewegung der Saugerspinne 12 bzw. der
Laufwagen 8, 9 aus Fig. 1 mit 49, deren Rücklaufbewegung mit 50 angegeben. Die Umsetzbewegung
49 beginnt mit einer linearen, vertikalen Aushebebewegung 52, die durch das größtmöglichste
Maß 51 aller verwendbaren Werkzeuge 4 vorgegeben ist. Das Blechteil 3 muß in dieser
vertikalen Bewegung 52 aus dem Werkzeugunterteil herausgehoben werden. Mit 51′ ist
die Bewegung der unteren Kante des Blechteils 3 erkennbar. Diese anfängliche vertikale
Bewegung 52 wird dadurch bewirkt, daß die Kurvenscheiben 41, 42 für den Transfer
der Werkstücke 3 in mit 45 angedeuteten Bereichen korrigiert sind gegenüber einer
Kurvenform, mit der eine solche Bewegung bislang nicht möglich war, d.h., die Kurvenbahnen
der Kurvenscheiben 41, 42 weisen gegenüber einer Rastbahn herkömmlicher Art ein Unter-
oder Übermaß auf, wobei das Unter- bzw. Übermaß hierbei abhängig ist von der Lage
des Drehpunktes des zugehörenden Kurvenfolgerhebels an dem Pressengestell.
1. Umsetzeinrichtung in einer Transferpresse, Großteilstufenpresse, Pressen-Anlage
o.dgl. Umformmaschine mit zumindest einem auf- und abbewegbaren Stößel für die Umformung
von Blechteilen vermittels Werkzeugen, wobei die im Takt der Umformmaschine bewegbare
Umsetzeinrichtung zumindest eine heb- und senkbare Laufschiene aufweist, hinter,
ggf. vor Stößel und Werkzeug in Längsrichtung der Umformmaschine sich erstreckend,
auf denen Laufwagen verschiebbar angeordnet sind mit Haltemitteln zum Umsetzen der
Blechteile in den Bearbeitungsstufen, wobei die Umsetzbewegung der Laufwagen über
Gestänge von drehgetriebenen Kurvenscheiben abgegriffen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheiben (41, 42) für die Umsetzbewegung (49) der Laufwagen (8, 9)
Korrekturbereiche (45) aufweisen zum Längenausgleich bei einer Hebe- (52) oder Senkbewegung
der Laufschienen (7,7′), die zur Aufnahme und/oder zur Ablage von Blechteilen (3)
erfolgt.
2. Umsetzeinrichtung in einer Transferpresse, Großteilstufenpresse, Pressen-Anlage
o.dgl. Umformmaschine mit zumindest einem auf- und abbewegbaren Stößel für die Umformung
von Blechteilen vermittels Werkzeugen, wobei die im Takt der Umformmaschine bewegbare
Umsetzeinrichtung zwei heb- und senkbare Laufschienen aufweist, vor und hinter Stößel
und Werkzeug sich erstreckend, auf denen Laufwagen in unterschiedlichen Bewegungen
verschiebbar angeordnet sind mit Haltemitteln zum Umsetzen der Blechteile in den Bearbeitungsstufen,
wobei die Umsetzbewegungen der Laufwagen über Gestänge von drehgetriebenen Kurvenscheiben
abgegriffen werden, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Kurvenscheiben (41, 42) für die Umsetzbewegung (49) der Laufwagen (8,
9) Korrekturbereiche (45) aufweist zum Längenausgleich bei einer Hebe- (52) oder Senkbewegung
der Laufschienen (7, 7′), die zur Aufnahme und/oder zur Ablage von Blechteilen (3)
erfolgt.