(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum selektiven Lösungsglühen des
Schweißnahtbereiches (2, 3) eines längsnahtgeschweißten Metallrohres (1). Insbesondere
eignet sich das Verfahren für Rohre (1) mit einem Durchmesser von weniger als 100
mm und einer Wanddicke von weniger als 2,5 mm, vorzugsweise weniger als 0,7 mm. Im
Verlauf der Wärmebehandlung wird die Schweißnaht (2) zunächst unter Schutzgas (1)
so hoch erhitzt, daß ihr Außenbereich (2.1) aufgeschmolzen wird. Dies kann vorzugsweise
durch einen Lichtbogen (7) erfolgen. Anschließend wird die Schweißnaht (2) selektiv
durch weitere Heizmittel (8), beispielsweise weitere Lichtbogen, Infrarotstrahler
oder Induktionsspulen, für einen vorgebbaren Zeitraum unter Schutzgas (I) mindestens
auf einer für das Lösungsglühen des Rohrmaterials erforderlichen Temperatur (Tmin),
aber zumindest im Innenbereich (2,2) der Schweißnaht (2) unterhalb der Schmelztemperatur
(Ts) gehalten und danach unter Schutzgas (I) abgekühlt (10). Das einmalige oder mehrfache
Anschmelzen des Außenbereiches (2.1) der Schweißnaht (2) verringert nicht die Qualität
der Wärmebehandlung im Innenbereich (2.2), so daß die erstrebte Korrosionsfestigkeit
dort nicht leidet. Das teilweise Aufschmelzen erleichtert jedoch eine schnelle Wärmeeinbringung
zur Aufheizung der Schweißnaht.
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