[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Heizsystem, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
das Abwärme eines Verbrennungsmotors benutzt und ein mit flüssigem Brennstoff betreibbares
Heizgerät zur Wärmeerzeugung unabhängig vom Betrieb des Verbrennungsmotors oder zusätzlich
zur Motorabwärme aufweist, wobei das Heizgerät einem Ölvorratsraum des Verbrennungsmotors
räumlich zugeordnet ist.
[0002] Mit flüssigem Brennstoff betreibbare Heizgeräte für Kraftfahrzeuge, die unabhängig
vom Betrieb des Verbrennungsmotors oder zusätzlich hierzu Wärme erzeugen, sind bekannt.
Ihr wichtigstes Einsatzgebiet ist die Vorwärmung des Kraftfahrzeuginnenraums und/oder
des Verbrennungsmotors, so daß der Kraftfahrzeugbenutzer beim Losfahren bereits einen
warmen Fahrzeuginnenraum mit abgetauten Scheiben und einen nicht mehr so stark unterkühlten
Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs vorfindet. Der Kaltstartverschleiß des Verbrennungsmotors
wird entscheidend verringert. Außerdem sind die Abgasemissionen in der Warmlaufphase
verringert.
[0003] Es ist bekannt (DE-OS 37 12 670), das Heizgerät der Ölwanne des Verbrennungsmotors
räumlich derart zuzuordnen, daß von dem Heizgerät nicht nur Wasser für die Fahrzeugheizung
erwärmt wird, sondern auch Wärme auf kürzestem Weg dem in der Ölwanne befindlichen
Öl des Verbrennungsmotors zugeführt wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem derartigen Heizsystem das Heizgerät
günstiger zu integrieren.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß das Heizgerät mit seiner Haupterstreckungsrichtung
im wesentlichen parallel zur Kurbelwellenachse und außermittig, größtenteils in der
Ölwanne des Verbrennungsmotors angeordnet.
[0006] Bei dem beschriebenen bekannten Heizsystem liegt das Heizgerät mit seiner Haupterstreckungsrichtung
rechtwinklig zur Kurbelwellenachse und insgesamt unterhalb der Kurbelwelle. Dadurch
ergibt sich insgesamt eine Vergrößerung der Bauhöhe des Verbrennungsmotors. Demgegenüber
ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des Heizsystems keine oder höchstens
eine geringfügige Vergrößerung der Bauhöhe des Verbrennungsmotors. Dies ist sehr
erwünscht, weil man bei modernen Kraftfahrzeugen bestrebt ist, die Motorhaube möglichst
niedrig anzuordnen bzw. flach zu gestalten und weil der Verbrennungsmotor aus Gründen
der Bodenfreiheit nicht beliebig tief angeordnet werden kann.
[0007] Der Hauptbereich des Heizgeräts ist in der Regel - grob gesprochen - zylindrisch.
In Ausgestaltung der Erfindung wird dieser Hauptbereich mit möglichst kleinem Durchmesser
ausgeführt, wobei man in der Länge weniger einschneidenden Beschränkungen unterliegt.
[0008] Weiter vorn ist angesprochen, daß das Heizgerät einem Ölvorratsraum des Verbrennungsmotors
räumlich zugeordnet ist. Der Ölvorratsraum kann die Ölwanne des Verbrennungsmotors
sein. Beispielsweise bei Verbrennungsmotoren mit Trockensumpfschmierung oder sonstwie
gesondertem Ölvorrat kann das Heizgerät statt dessen einem Öltank räumlich zugeordnet
sein bzw. größtenteils in diesem angeordnet sein. In diesem Fall kommt es auf die
Lage der Haupterstreckungsrlchtung des Heizgerätes relativ zur Kurbelwellenachse
nicht an.
[0009] Die Erfindung schafft ferner ein Heizsystem, bei dem der Verbrennungsmotor mit Flüssigkeitskühlung
und einer elektrischen Umwälzpumpe für die Kühlflüssigkelt ausgebildet ist, bei dem
das Heizgerät als Flüssigkeitserwärmungs-Heizgerät ausgebildet ist, und bei dem das
Heizgerät in das Kühlflüssigkeitssystem des Verbrennungsmotors integriert ist, so
daß die Umwälzpumpe bei stehendem Verbrennungsmotor Kühlflüssigkeit durch das Heizgerät
pumpen kann. Aufgrund dieser Ausbildung ist die bisher übliche Flüssigkeits-Umwälzpumpe
des Heizgeräts entbehrlich. Deren Funktion wird von der elektrischen Umwälzpumpe
des Verbrennungsmotors mit übernommen. Eine elektrische Umwälzpumpe für die Kühlflüssigkelt
hat den großen Vorteil, daß sie unabhängig von der momentanen Drehzahl des Verbrennungsmotors
arbeiten kann, insbesondere in ihrer jeweiligen Förderleistung auf den aktuellen Kühlungsbedarf
des Verbrennungsmotors bzw. Wärmebedarf für die Erwärmung des Fahrzeuginnenraums
eingestellt werden kann.
[0010] Die Erfindung schafft ferner ein Heizsystem, bei dem der Schmierölkreislauf des
Verbrennungsmotors mit einer elektrischen Ölpumpe ausgestattet ist, so daß der stehende
Verbrennungsmotor über umgepumptes, mittels des Heizgeräts erwärmtes Schmieröl erwärmbar
ist. Hierdurch ergibt sich eine umfänglichere Vorwärmung des Verbrennungsmotors, da
der Schmierölkreislauf praktisch durch den gesamten Verbrennungsmotor führt. Außerdem
hat eine elektrische Ölpumpe im Vergleich zu einer mechanisch von dem Verbrennungsmotor
angetriebenen Ölpumpe den wesentlichen Vorteil, daß deren Fördervolumen bzw. Förderdruck
unabhängig von der momentanen Drehzahl des Verbrennungsmotors gewählt werden kann.
Insbesondere ist eine Anhebung des Fördervolumens bzw. Förderdrucks bei Leerlauf
bzw. niedrigen Drehzahlen im Vergleich zur bisherigen Praxis mit mechanischem Antrieb
der Ölpumpe möglich.
[0011] Es wird darauf hingewiesen, daß die beschriebene Gestaltung des Kühlflüssigkeitskreislaufs
mit elektrischer Umwälzpumpe und Integration des Heizgeräts sowie die beschriebene
Gestaltung des Schmierölkreislaufs des Verbrennungsmotors mit elektrischer Ölpumpe
und Integration des Heizgeräts auch unabhängig von der im Anspruch 1 angegebenen Einbaulage
des Heizgeräts verwirklichbar sind. Die beschriebenen Maßnahmen können also auch
angewendet werden, wenn das Heizgerät nicht mit einer Haupterstreckungsrichtung im
wesentlichen parallel zur Kurbelwellenachse und außermittig, größtenteils in der
Ölwanne des Verbrennungsmotors angeordnet ist. Ferner wird darauf hingewiesen, daß
es sich bei dem Heizgerät auch um ein mit Gas betriebenes Heizgerät handeln kann.
[0012] Die räumliche Zuordnung des Heizgeräts zu der Ölwanne bzw. dem Öltank des Verbrennungsmotors
kann erfindungsgemäß auch dazu genutzt werden, dem heißen Schmieröl des Verbrennungsmotors,
insbesondere bei Betrieb des Verbrennungsmotors mit hoher Leistung und/oder bei hohen
Außentemperaturen, Wärme zu entziehen. Der Ölwanne bzw. dem Öltank ist aufgrund der
Erfindung sozusagen ein Wärmetauscher integriert, der von der Kühlflüssigkeit des
Verbrennungsmotors durchströmbar ist. Beim Betrieb des Verbrennungsmotors mit hoher
Leistung und/oder bei hohen Außentemperaturen hat die Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors
mit eine niedrigere Temperatur als das Schmieröl, das sich unter den geschilderten
Bedingungen durchaus auf einer Temperatur von über 140 °C befinden kann. Es wird betont,
daß die im vorliegenden Absatz beschriebene Maßnahme auch unabhängig von den weiter
vorn beschriebenen Maßnahmen verwirklicht sein kann. Es ist insbesondere möglich,
eine derartige Wärmetauscherintegration in der Ölwann oder dem Öltank des Verbrennungsmotors
vorzusehen, auch wenn bei dem betrachteten Fahrzeug kein Heizgerät oder ein Heizgerät
in anderer Positionierung eingebaut ist.
[0013] Schließlich wird betont, daß es sich bei dem Heizgerät entweder um ein sogenanntes
Wasserheizgerät handelt, das die erzeugte Wärme an eine Flüssigkeit als Wärmeträger
abgibt, oder auch um ein sogenanntes Luftheizgerät, das die erzeugte Wärme primär
an Luft als Wärmeträger abgibt.
[0014] Die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung werden im folgenden anhand von zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schmatisierte Stirnansicht eines Verbrennungsmotors mit in die Ölwanne
integriertem Heizgerät, und zwar in Richtung der Kurbelwellenlängsachse und von der
Hinterseite des Verbrennungsmotors her gesehen;
Fig. 2 einen horizontalen Teil-Längsschnitt des Verbrennungsmotors von Fig. 1 gemäß
II-II, und zwar in vergrößertem Maßstab und beschränkt auf den Anordnungsbereich
des Heizgeräts;
Fig. 3 die Gestaltung eines Kühlflüssigkeitskreislaufs eines Verbrennungsmotors mit
zugeordnetem Heizgerät.
[0015] In Fig. 1 erkennt man einen Verbrennungsmotor 2 mit Zylinderblock 4, Zylinderkopf
6, Ventildeckel 8, Luftansaugsystem 10, Luftfilter 12, Beginn des Abgassystems 14,
schematisch angedeuteter Kurbelwelle 16 mit Kurbelwellenachse 18, und mit einer Ölwanne
20. Die Ölwanne 20 ist ohne Vergrößerung ihrer Vertikalabmessungen seitlich ausgebraucht,
um außermittig von der Kurbelwellenachse 18 einen Aufnahmeraum für ein Heizgerät 22
zu schaffen.
[0016] Fig. 2 zeigt mehr im Detail, wie der Wärmetauschbereich des Heizgerätes 22, der
räumlich den Hauptteil des Heizgeräts 22 ausmacht, in die Ölwanne 20 integriert ist.
Im Bereich der beschriebenen Ausbauchung 24 der Ölwanne 20 befindet sich eine - grob
gesprochen - zylinderförmige Einstülpun oder Tasche 26 in der Ölwanne 20. Die Einstülpung
26 ist zur vorderen oder hinteren Stirnseite des Verbrennungsmotors 2 offen, ansonsten
überall geschlossen, und mit der restlichen Ölwanne 20 einstückig ausgebildet. Die
Ölwanne 20 mitsamt Einstülpung 26 besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere Aluminiumdruckgruß.
Si kann aber auch beispielsweise aus Kunststoff bestehen. Die Einstülpung 26 kann
auf ihrer Außenseite bzw. der dem Inneren der Ölwanne 20 zugewandten Seite mit Rippen
28 zur Verbesserung des Wärmeübergangs versehen werden. Die axiale Erstreckungsrichtung
der Einstülpung 26 ist parallel zur Kurbelwellenachse 18. Die Länge der Einstülpung
26 in Axialrichtung hängt von der gewünschten bzw. benötigten Wärmeleistung des Heizgeräts
22 ab. Die Länge kann nahezu die Gesamtlänge der Ölwanne 20 einnehmen. Die Einstülpung
26 kann aber axial auch kürzer sein, beispielsweise um axial davor Raum für eine
Ölpumpe bzw. ein Ansaugsystem für den nicht eingezeichneten Ölkreislauf des Verbrennungsmotors
2 zu lassen.
[0017] Das Heizgerät 22 selbst, das in Fig. 2 zum Teil schematisiert gezeichnet ist, besteht
im wesentlichen aus einem Heizgerät-Basisteil 30, einem axial davon fortragenden,
im wesentlichen zylindrischen Flammrohr 32 und einem das Flammrohr 32 umgebenden
Mantel 34 aus Metall. Das Basisteil 30 beinhaltet im wesentlichen ein Verbrennungsluftgebläse,
eine ggf. auch getrennt angeordnete Brennstoffpumpe, eine Brennkammer am Übergang
zu dem Flammrohr 32, eine elektrische Zündeinrichtung in der Brennkammer und einen
Temperaturfühler (Überhitzungsschalter), wobei diese Elemente nicht gesondert eingezeichnet
sind. Das Flammrohr 32 ist an dem von dem Basisteil 30 entfernten Stirnende offen.
Der im wesentlichen zylindrische Mantel 34 ist an seinem dem offenen Ende des Flammrohrs
32 benachbarten Ende 34 geschlossen. Die heißen Verbrennungsgase strömen in dem Flammrohr
32 axial nach vorn und dann im Ringraum zwischen dem Flammrohr 32 und dem Mantel 34
axial zurück. Sie verlassen das Heizgerät 22 durch eine Abgasleitung 36. Zwischen
dem insgesamt tiefbecherförmigen Mantel 34 und der insgesamt tief-becherförmigen Einstülpung
26 befindet sich ein Raum 38, der von der Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors 2
durchströmt wird, wobei eine Zuleitung 40 und eine Ableitung 42 schematisch angedeutet
sind. Um eine gezielte Durchströmung dieses Raums 38 zu erreichen, kann er beispielsweise
in Fig. 2 unterhalb der Zeichnungsebene und in Fig. 2 oberhalb der Zeichnungsebene
durch eine axial verlaufende Trennwand 44 unterteilt sein, die axial vorn dort endet,
wo auch der Mantel 34 endet. Auf diese Weise strömt die Kühlflüssigkeit in der in
Fig. 1 linken Hälfte des Raums 38 zu, gelangt axial vorn von der linken Hälfte in
die rechte Hälfte und strömt auf der in Fig. 1 rechten Seite axial zurück. Analog
könnte man auch eine Hinströmung in der oberen Hälfte des Raums 38 und eine Rückströmung
in der unteren Hälfte des Raums 38 vorsehen. Es bestehen weitere Möglichkeiten einer
geeigneten Strömungslenkung, beispielsweise Hinströmung im Raum 38 insgesamt und Rückströmung
durch eine gesonderte Leitung. Die Verbrennungsgase des Heizgeräts 22 geben den größten
Teil ihrer Wärme durch den mantel 34 an die durch den Raum 38 strömende Kühlflüssigkeit
ab, und die Kühlflüssigkeit gibt mindestens einen Teil ihrer Wärme durch die Wand
der Einstülpung 26 an das Schmieröl in der Ölwanne 20 ab.
[0018] Das Basisteil 30 und der Mantel 34 weisen Flansch auf, die mittels eines gemeinsamen
Spannrings 46 an einem korrespondierenden, äußeren Flansch 48 der Ölwanne 20 befestigt
sind. Der Mantel 34 ist innenseitig und/oder außenseitig mit Erhebungen 50 bzw. Rippen
versehen, die beispielsweise spiralförmig verlaufen können, um die Flüssigkeits- bzw.
Gasströmung durch den entsprechenden Raum turbulenter zu gestalten und damit die
Wärmeübertragung zu erhöhen.
[0019] Es ist alternativ möglich, die ölwanne 20 nicht mit einer Einstülpung 26 zu versehen,
sondern nur eine entsprechende Öffnung an der Hinterseite der Ölwanne 20 zu lassen.
In diese Öffnung kann man ein Heizgerät 22 mit dem größten Teil seiner Länge einsetzen,
wobei das Heizgerät in diesem Fall einen umschließenden Außenmantel im wesentlichen
entsprechend der vorher beschriebenen Einstülpung 26 hat. Dieser Außenmantel ist flüssigkeitsdicht,
beispielsweise mit einem Flansch, an die Ölwanne 20 anzuschließen.
[0020] Die gezeichnete Lösung hat den Vorteil, daß die Ölwanne keine potentielle Leckstelle
aufweist.
[0021] Wenn der Käufer eines Kraftfahrzeugs kein Zusatz-Heizgerät wünscht, kann entweder
die beschriebene Ölwanne 20 dennoch verwendet werden, wobei bei der gezeichneten Variante
einfach die Einstülpung 26 innen freibleibt oder bei der nicht gezeichneten Variante
die Öffnung mit einem Deckel verschlossen ist. Man kann aber auch für diesen Fall
eine herkömmliche Ölwanne 20 ohne Ausbauchung 24 einbauen.
[0022] Es ist ferner möglich, die Einstülpung 26 auch ohne Heizgerät 22 dafür zu nutzen,
daß dort Kanäle vorhanden sind, die von der Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors
2 durchströmt werden, um auf diese Weise in der Warmlaufphase des Verbrennungsmotors
2 eine raschere Erwärmung des Schmieröls zu erreichen und bei Betrieb des Verbrennungsmotors
2 mit hoher Leistung eine Kühlung des Schmieröls durch die Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors
2 zu erreichen.
[0023] In Fig. 3 ist ein bevorzugtes Beispiel gezeichnet, wie man das Heizgerät 22 in den
Kühlmittelkreislauf des Verbrennungsmotors 2 integrieren kann. Es handelt sich um
eine Ausführungsform, bei der das Heizgerät 22 keine eigene Flüssigkeitspumpe aufweist
und bei der eine elektrisch angetriebene Umwälzpumpe 52 für die Kühlflüssigkeit des
Verbrennungsmotors 2 vorgesehen ist.
[0024] Ein erster Teil des Gesamt-Kühlflüssigkeitskreislaufs des Verbrennungsmotors 2 besteht
im wesentlichen aus der Umwälzpumpe 52, die ausgangsseitig über eine Leitung 76 an
Kühlmitteldurchströmungsräume im Verbrennungsmotor 2 angeschlossen ist, einer Leitung
54, die von dem anderen Ende dieser Kühlmitteldurchströmungsräume zu einem im Bug
des Fahrzeugs angeordneten, dem Fahrtwind ausgesetzten Kühler 56 führt, einer weiteren
Leitung 58, die von dem Kühler 56 zurück zur Umwälzpumpe 52 führt, und einer an dem
Kühler 56 vorbei führenden Bypass-Leitung 60, die von der Leitung 54 zu der Leitung
58 führt. Am Anfang der Bypass-Leitung 60 ist ein Thermostatventil 62 eingebaut, das
bei kaltem Verbrennungsmotor 2 die Kühlflüssigkelt durch die Bypass-Leitung 60 leitet
und bei heißem Verbrennungsmotor 2 durch den Kühler 56.
[0025] Ein zweiter Teil des Kühlflüssigkeitssystems beinhaltet im wesentlichen eine erste
Leitung 64, einen dem Fahrzeuginnenraum zugeordneten Wärmetauscher 66 und eine zweite
Leitung 68. Die erste Leitung 64 ist an die zuvor beschriebene Leitung 54 nahe dem
Verbrennungsmotor 2 mit einem T-Stück angeschlossen. Die zweite Leitung 68 ist, ein
Stück strömungsabwärts, ebenfalls an die Leitung 54 mit einem T-Stück angeschlossen.
Wenn ein in der zweiten Leitung 68 angeordnetes Heizungsventil 70 geöffnet ist, wird
der Wärmetauscher 66 von einem Teilstrom der Kühlflüssigkeit durchströmt, wodurch
der Innenraum des Kraftfahrzeugs erwärmt wird. Ein Rückschlagventil 72 legt die Durchströmungsrichtung
der Leitung 68 fest.
[0026] Ein dritter Teil des Kühlflüssigkeitssystems führt von einem einstellbaren Ventil
74, das in der Leitung 76 vorgesehen ist, zu dem Heizgerät 22 und von dort mit einem
T-Stück in die beschriebene, erste Leitung 64.
[0027] Wenn das Einstellventil 74 in Richtung des abknickenden Pfeils 78 gestellt ist und
das Heizgerät 22 nicht eingeschaltet ist, arbeitet der Kühlmittelkreislauf wie ein
konventioneller Kühlmittelkreislauf ohne zusätzliches Heizgerät. Wenn das Einstellventil
74 in Richtung des geraden Pfeils 80 gestellt ist, durchströmt das gesamte Kühlmittel
hinter der Pumpe 52 zunächst das Heizgerät 22, wo es bei eingeschaltetem Heizgerät
22 erwärmt wird. Das erwärmte Kühlmittel durchströmt, sofern das Heizungsventil 70
geöffnet ist, zunächst den Wärmetauscher 66, so daß ein Teil der Wärme an den Fahrzeuginnenraum
abgegeben wird. Dann durchströmt das Kühlmittel die Bypass-Leitung 60, entsprechende
Stellung des Thermostatventils 62 vorausgesetzt, und von dort zurück zur Pumpe 52.
Dies ist sonst die Ventilstellung, bei der die im Heizgerät 22 erzeugte Wärme einerseits
zur Vorwärmung des Schmieröls in der Ölwanne 20 und andererseits zur Erwärmung des
Fahrzeuginnenraums über den Wärmetauscher 66 dient, und zwar - wenn man will - bei
stehendem Verbrennungsmotor 2. Wenn das Heizungsventil 70 geschlossen ist, strömt
die Kühlflüssigkeit durch die erste Leitung 64 zur Leitung 54. Wenn das Einstellventil
74 auf eine Zwischenstellung eingestellt ist, wird der von der Pumpe 52 kommende Kühlflüssigkeitsstrom
auf zwei Teilströme aufgeteilt, nämlich einen ersten Teilstrom durch den Ver brennungsmotor
2 und einen zweiten Teilstrom durch den Wärmetauscher 66, geöffnetes Heizungsventil
70 vorausgesetzt. Die vom Heizgerät 22 erzeugte Wärme kommt infolgedessen nicht nur
der Erwärmung des Fahrzeuginnenraumes sondern auch der Erwärmung des Verbrennungsmotors
2 über die Kühlflüssigkeit zugute. Diese Stellung des Einstellventils 74 ist daher
dafür geeignet, zusätzlich zu dem Fahrzeuginnenraum den Verbrennungsmotor 2 nicht
nur über den Inhalt der Ölwanne 20 sondern auch über die Kühlflüssigkeit aufzuwärmen.
außerdem eignet sich diese Stellung für Betriebssituationen, in denen der Verbrennungsmotor
2 nicht genügend Wärme erzeugt, beispielsweise Kurzstreckenverkehr im Winter, so daß
das Heizgerät 22 als Zusatzheizung arbeitet. Derartige Zusatzhelzungs-Aufgaben werden
von der Anmelderin als zunehmend wichtig angesehen, insbesondere für Einsatzfälle,
bei denen der Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs in zahlreichen Betriebsphasen
nicht ausreichend Wärme produziert. Ganz besonders geht es dabei um die Fälle kleinvolumiger
Antriebsmotoren, Antriebsmotoren mit hohem Wirkungsgrad und daher geringer Abwärmeproduktion
sowie Dieselmotoren.
[0028] Es versteht sich, daß der anhand von Fig. 3 beschriebene Kühlflüssigkeitskreislauf
lediglich ein - wenn auch bevorzugtes - Ausführungsbeispiel ist. Es gibt eine Reihe
weiterer Möglichkeiten, wie man den Kühlmittelkreislauf gestalten kann. Wenn man ein
Heizgerät 22 mit eigener Umwälzpumpe für die Wärmeträgerflüssigkeit und eine konventionell
mechanische angetriebene Umwälzpumpe 52 für die Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors
verwendet, kann man das Heizgerät 22 beispielsweise derart mit dem Wärmetauscher
66 zusammenschalten, daß die im Heizgerät 22 erwärmte Wärmeträgerflüssigkeit zu dem
Wärmetauscher 66 strömt und von dort direkt zurück zum Heizgerät 22. Oder man kann
das Heizgerät 22 im Bypass zur Umwälzpumpe 52 schalten, so daß erwärmte Wärmeträgerflüssigkeit
durch den Verbrennungsmotor 2 zu dessen Erwärmung und außerdem - wenn zugeschaltet
- durch den Wärmetauscher 66 strömt.
[0029] Der in die Ölwanne 20 ragende Hauptteil des Heizgerätes 22 und die Einstülpung können
alternativ auch leicht konisch mit nach vorn abneh menden Durchmesser sein oder anstelle
der Einstülpung so angeordnet werden, daß ein Teil des Umfangs direkt in die Wandung
der Ölwanne integriert ist.
[0030] Es wird darauf hingewiesen, daß das Heizgerät 22 alternativ auch ein Luftheizgerät
sein kann. In diesem Fall strömt durch den anhand von Fig. 2 beschriebenen Raum 38
Luft. Nach wie vor wird das Öl in der Ölwanne 20 über die durch den Raum 38 strömende
Luft erwärmt. Die aus dem Raum 38 abströmende, noch einen Teil ihres Wärmeinhalts
aufweisende Luft kann beispielsweise in den Fahrzeuginnenraum geblasen werden.
[0031] Schließlich wird darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäße Heizsystem nicht nur
für Kraftfahrzeuge, wie Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Omnibusse, Schiffe, Baumaschinen
und dgl. geeignet ist, sondern auch auf anderern Anwendungsgebieten, wo immer ein
Verbrennungsmotor vorhanden ist. Als Beispiele hierfür seien Pumpstationen, Stromerzeugungsstationen
und dgl. genannt.
[0032] Das Heizgerät 22 wird mit dem gleichen Brennstoff betrieben wie der Verbrennungsmotor
2, insbesondere mit Benzin oder Dieselkraftstoff.
1. Heizsystem, insbesondere für Kraftfahrzeuge, das Abwärme eines Verbrennungsmotors
nutzt und ein mit flüssigem Brennstoff betreibbares Heizgerät zur Wärmeerzeugung
unabhängig vom Betrieb des Verbrennungsmotors oder zusätzlich zur Motorabwärme aufweist,
wobei das Heizgerät einem Ölvorratsraum des Verbrennungsmotors räumlich zugeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Heizgerät mit seiner Haupterstreckungsrichtung im wesentlichen parallel zur
Kurbelwellenachse und außermittig, größtenteils in der Ölwanne des Verbrennungsmotors
angeordnet ist.
2. Heizsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrennungsmotor mit
Flüssigkeitskühlung und einer elektrischen Umwälzpumpe für die Kühlflüssigkeit ausgebildet
ist, daß das Heizgerät als Flüssigkeitserwärmungs-Heizgerät ausgebildet ist, und
daß das Heizgerät in das Kühlflüssigkeitssystem des Verbrennungsmotors integriert
ist, so daß die Umwälzpumpe bei stehendem Verbrennungsmotor Kühlflüssigkeit durch
das Heizgerät pumpen kann.
3. Heizsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurchg gekennzeichnet, daß der Schmierölkreislauf
des Verbrennungsmotors mit einer elektrischen Ölpumpe ausgestattet ist, so daß der
stehende Verbrennungsmotor über umgepumptes, mittels des Heizgeräts erwärmtes Schmieröl
erwärmbar ist.