(19)
(11) EP 0 394 796 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.10.1990  Patentblatt  1990/44

(21) Anmeldenummer: 90107176.1

(22) Anmeldetag:  14.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F01M 5/02, F01M 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 28.04.1989 DE 3914154

(71) Anmelder: Firma J. Eberspächer
D-73730 Esslingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kröner, Martin
    D-7073 Lorch (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Heizsystem, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Verbrennungsmotor und einem Heizgerät


    (57) Heizsystem, insbesondere für Kraftfahrzeuge, das Abwärme eines Ver­brennungsmotors (2) nutzt und ein mit flüssigem Brennstoff betreib­bares Heizgerät (22) zur Wärmeerzeugung unabhängig vom Betrieb des Verbrennungsmotors (2) oder zusätzlich zur Motorabwärme aufweist, wo­bei das Heizgerät (22) einem Ölvorratsraum des Verbrennungsmotors (2) räumlich zugeordnet ist. Das Heizgerät (22) ist mit seiner Haupt­erstreckungsrichtung im wesentlichen parallel zur Kurbelwellenachse (18) und außermittig, größtenteils in der Ölwanne (20) des Verbren­nungsmotors angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Heizsystem, insbesondere für Kraft­fahrzeuge, das Abwärme eines Verbrennungsmotors benutzt und ein mit flüssigem Brennstoff betreibbares Heizgerät zur Wärmeerzeugung unab­hängig vom Betrieb des Verbrennungsmotors oder zusätzlich zur Motor­abwärme aufweist, wobei das Heizgerät einem Ölvorratsraum des Verbren­nungsmotors räumlich zugeordnet ist.

    [0002] Mit flüssigem Brennstoff betreibbare Heizgeräte für Kraftfahrzeuge, die unabhängig vom Betrieb des Verbrennungsmotors oder zusätzlich hierzu Wärme erzeugen, sind bekannt. Ihr wichtigstes Einsatzgebiet ist die Vorwärmung des Kraftfahrzeuginnenraums und/oder des Verbrennungs­motors, so daß der Kraftfahrzeugbenutzer beim Losfahren bereits einen warmen Fahrzeuginnenraum mit abgetauten Scheiben und einen nicht mehr so stark unterkühlten Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs vorfindet. Der Kaltstartverschleiß des Verbrennungsmotors wird entscheidend verrin­gert. Außerdem sind die Abgasemissionen in der Warmlaufphase verrin­gert.

    [0003] Es ist bekannt (DE-OS 37 12 670), das Heizgerät der Ölwanne des Ver­brennungsmotors räumlich derart zuzuordnen, daß von dem Heizgerät nicht nur Wasser für die Fahrzeugheizung erwärmt wird, sondern auch Wärme auf kürzestem Weg dem in der Ölwanne befindlichen Öl des Ver­brennungsmotors zugeführt wird.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem derartigen Heiz­system das Heizgerät günstiger zu integrieren.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß das Heizgerät mit seiner Haupterstreckungsrichtung im wesentlichen parallel zur Kurbelwellen­achse und außermittig, größtenteils in der Ölwanne des Verbrennungs­motors angeordnet.

    [0006] Bei dem beschriebenen bekannten Heizsystem liegt das Heizgerät mit seiner Haupterstreckungsrichtung rechtwinklig zur Kurbelwellenachse und insgesamt unterhalb der Kurbelwelle. Dadurch ergibt sich insgesamt eine Vergrößerung der Bauhöhe des Verbrennungsmotors. Demgegenüber ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des Heizsystems keine oder höchstens eine geringfügige Vergrößerung der Bauhöhe des Verbren­nungsmotors. Dies ist sehr erwünscht, weil man bei modernen Kraftfahr­zeugen bestrebt ist, die Motorhaube möglichst niedrig anzuordnen bzw. flach zu gestalten und weil der Verbrennungsmotor aus Gründen der Bodenfreiheit nicht beliebig tief angeordnet werden kann.

    [0007] Der Hauptbereich des Heizgeräts ist in der Regel - grob gesprochen - zylindrisch. In Ausgestaltung der Erfindung wird dieser Hauptbereich mit möglichst kleinem Durchmesser ausgeführt, wobei man in der Länge weniger einschneidenden Beschränkungen unterliegt.

    [0008] Weiter vorn ist angesprochen, daß das Heizgerät einem Ölvorratsraum des Verbrennungsmotors räumlich zugeordnet ist. Der Ölvorratsraum kann die Ölwanne des Verbrennungsmotors sein. Beispielsweise bei Verbren­nungsmotoren mit Trockensumpfschmierung oder sonstwie gesondertem Ölvorrat kann das Heizgerät statt dessen einem Öltank räumlich zuge­ordnet sein bzw. größtenteils in diesem angeordnet sein. In diesem Fall kommt es auf die Lage der Haupterstreckungsrlchtung des Heiz­gerätes relativ zur Kurbelwellenachse nicht an.

    [0009] Die Erfindung schafft ferner ein Heizsystem, bei dem der Verbrennungs­motor mit Flüssigkeitskühlung und einer elektrischen Umwälzpumpe für die Kühlflüssigkelt ausgebildet ist, bei dem das Heizgerät als Flüs­sigkeitserwärmungs-Heizgerät ausgebildet ist, und bei dem das Heiz­gerät in das Kühlflüssigkeitssystem des Verbrennungsmotors integriert ist, so daß die Umwälzpumpe bei stehendem Verbrennungsmotor Kühlflüs­sigkeit durch das Heizgerät pumpen kann. Aufgrund dieser Ausbildung ist die bisher übliche Flüssigkeits-Umwälzpumpe des Heizgeräts ent­behrlich. Deren Funktion wird von der elektrischen Umwälzpumpe des Verbrennungsmotors mit übernommen. Eine elektrische Umwälzpumpe für die Kühlflüssigkelt hat den großen Vorteil, daß sie unabhängig von der momentanen Drehzahl des Verbrennungsmotors arbeiten kann, insbesondere in ihrer jeweiligen Förderleistung auf den aktuellen Kühlungsbedarf des Verbrennungsmotors bzw. Wärmebedarf für die Erwärmung des Fahr­zeuginnenraums eingestellt werden kann.

    [0010] Die Erfindung schafft ferner ein Heizsystem, bei dem der Schmieröl­kreislauf des Verbrennungsmotors mit einer elektrischen Ölpumpe ausge­stattet ist, so daß der stehende Verbrennungsmotor über umgepumptes, mittels des Heizgeräts erwärmtes Schmieröl erwärmbar ist. Hierdurch ergibt sich eine umfänglichere Vorwärmung des Verbrennungsmotors, da der Schmierölkreislauf praktisch durch den gesamten Verbrennungsmotor führt. Außerdem hat eine elektrische Ölpumpe im Vergleich zu einer mechanisch von dem Verbrennungsmotor angetriebenen Ölpumpe den wesent­lichen Vorteil, daß deren Fördervolumen bzw. Förderdruck unabhängig von der momentanen Drehzahl des Verbrennungsmotors gewählt werden kann. Insbesondere ist eine Anhebung des Fördervolumens bzw. Förder­drucks bei Leerlauf bzw. niedrigen Drehzahlen im Vergleich zur bis­herigen Praxis mit mechanischem Antrieb der Ölpumpe möglich.

    [0011] Es wird darauf hingewiesen, daß die beschriebene Gestaltung des Kühl­flüssigkeitskreislaufs mit elektrischer Umwälzpumpe und Integration des Heizgeräts sowie die beschriebene Gestaltung des Schmierölkreis­laufs des Verbrennungsmotors mit elektrischer Ölpumpe und Integration des Heizgeräts auch unabhängig von der im Anspruch 1 angegebenen Ein­baulage des Heizgeräts verwirklichbar sind. Die beschriebenen Maßnah­men können also auch angewendet werden, wenn das Heizgerät nicht mit einer Haupterstreckungsrichtung im wesentlichen parallel zur Kurbel­wellenachse und außermittig, größtenteils in der Ölwanne des Verbren­nungsmotors angeordnet ist. Ferner wird darauf hingewiesen, daß es sich bei dem Heizgerät auch um ein mit Gas betriebenes Heizgerät han­deln kann.

    [0012] Die räumliche Zuordnung des Heizgeräts zu der Ölwanne bzw. dem Öltank des Verbrennungsmotors kann erfindungsgemäß auch dazu genutzt werden, dem heißen Schmieröl des Verbrennungsmotors, insbesondere bei Betrieb des Verbrennungsmotors mit hoher Leistung und/oder bei hohen Außen­temperaturen, Wärme zu entziehen. Der Ölwanne bzw. dem Öltank ist aufgrund der Erfindung sozusagen ein Wärmetauscher integriert, der von der Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors durchströmbar ist. Beim Betrieb des Verbrennungsmotors mit hoher Leistung und/oder bei hohen Außentemperaturen hat die Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors mit eine niedrigere Temperatur als das Schmieröl, das sich unter den geschilderten Bedingungen durchaus auf einer Temperatur von über 140 °C befinden kann. Es wird betont, daß die im vorliegenden Absatz beschriebene Maßnahme auch unabhängig von den weiter vorn beschrie­benen Maßnahmen verwirklicht sein kann. Es ist insbesondere möglich, eine derartige Wärmetauscherintegration in der Ölwann oder dem Öltank des Verbrennungsmotors vorzusehen, auch wenn bei dem betrachteten Fahrzeug kein Heizgerät oder ein Heizgerät in anderer Positionierung eingebaut ist.

    [0013] Schließlich wird betont, daß es sich bei dem Heizgerät entweder um ein sogenanntes Wasserheizgerät handelt, das die erzeugte Wärme an eine Flüssigkeit als Wärmeträger abgibt, oder auch um ein sogenanntes Luft­heizgerät, das die erzeugte Wärme primär an Luft als Wärmeträger ab­gibt.

    [0014] Die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung werden im folgenden anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine schmatisierte Stirnansicht eines Verbrennungs­motors mit in die Ölwanne integriertem Heizgerät, und zwar in Richtung der Kurbelwellenlängsachse und von der Hinterseite des Verbrennungsmotors her gesehen;

    Fig. 2 einen horizontalen Teil-Längsschnitt des Verbrennungs­motors von Fig. 1 gemäß II-II, und zwar in vergrößer­tem Maßstab und beschränkt auf den Anordnungsbereich des Heizgeräts;

    Fig. 3 die Gestaltung eines Kühlflüssigkeitskreislaufs eines Verbrennungsmotors mit zugeordnetem Heizgerät.



    [0015] In Fig. 1 erkennt man einen Verbrennungsmotor 2 mit Zylinderblock 4, Zylinderkopf 6, Ventildeckel 8, Luftansaugsystem 10, Luftfilter 12, Beginn des Abgassystems 14, schematisch angedeuteter Kurbelwelle 16 mit Kurbelwellenachse 18, und mit einer Ölwanne 20. Die Ölwanne 20 ist ohne Vergrößerung ihrer Vertikalabmessungen seitlich ausgebraucht, um außermittig von der Kurbelwellenachse 18 einen Aufnahmeraum für ein Heizgerät 22 zu schaffen.

    [0016] Fig. 2 zeigt mehr im Detail, wie der Wärmetauschbereich des Heizgerä­tes 22, der räumlich den Hauptteil des Heizgeräts 22 ausmacht, in die Ölwanne 20 integriert ist. Im Bereich der beschriebenen Ausbauchung 24 der Ölwanne 20 befindet sich eine - grob gesprochen - zylinderförmige Einstülpun oder Tasche 26 in der Ölwanne 20. Die Einstülpung 26 ist zur vorderen oder hinteren Stirnseite des Verbrennungsmotors 2 offen, ansonsten überall geschlossen, und mit der restlichen Ölwanne 20 ein­stückig ausgebildet. Die Ölwanne 20 mitsamt Einstülpung 26 besteht vorzugsweise aus Metall, insbesondere Aluminiumdruckgruß. Si kann aber auch beispielsweise aus Kunststoff bestehen. Die Einstülpung 26 kann auf ihrer Außenseite bzw. der dem Inneren der Ölwanne 20 zugewandten Seite mit Rippen 28 zur Verbesserung des Wärmeübergangs versehen wer­den. Die axiale Erstreckungsrichtung der Einstülpung 26 ist parallel zur Kurbelwellenachse 18. Die Länge der Einstülpung 26 in Axialrich­tung hängt von der gewünschten bzw. benötigten Wärmeleistung des Heiz­geräts 22 ab. Die Länge kann nahezu die Gesamtlänge der Ölwanne 20 einnehmen. Die Einstülpung 26 kann aber axial auch kürzer sein, bei­spielsweise um axial davor Raum für eine Ölpumpe bzw. ein Ansaugsystem für den nicht eingezeichneten Ölkreislauf des Verbrennungsmotors 2 zu lassen.

    [0017] Das Heizgerät 22 selbst, das in Fig. 2 zum Teil schematisiert gezeich­net ist, besteht im wesentlichen aus einem Heizgerät-Basisteil 30, einem axial davon fortragenden, im wesentlichen zylindrischen Flamm­rohr 32 und einem das Flammrohr 32 umgebenden Mantel 34 aus Metall. Das Basisteil 30 beinhaltet im wesentlichen ein Verbrennungsluft­gebläse, eine ggf. auch getrennt angeordnete Brennstoffpumpe, eine Brennkammer am Übergang zu dem Flammrohr 32, eine elektrische Zündein­richtung in der Brennkammer und einen Temperaturfühler (Überhitzungs­schalter), wobei diese Elemente nicht gesondert eingezeichnet sind. Das Flammrohr 32 ist an dem von dem Basisteil 30 entfernten Stirnende offen. Der im wesentlichen zylindrische Mantel 34 ist an seinem dem offenen Ende des Flammrohrs 32 benachbarten Ende 34 geschlossen. Die heißen Verbrennungsgase strömen in dem Flammrohr 32 axial nach vorn und dann im Ringraum zwischen dem Flammrohr 32 und dem Mantel 34 axial zurück. Sie verlassen das Heizgerät 22 durch eine Abgasleitung 36. Zwischen dem insgesamt tiefbecherförmigen Mantel 34 und der insgesamt tief-becherförmigen Einstülpung 26 befindet sich ein Raum 38, der von der Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors 2 durchströmt wird, wobei eine Zuleitung 40 und eine Ableitung 42 schematisch angedeutet sind. Um eine gezielte Durchströmung dieses Raums 38 zu erreichen, kann er beispielsweise in Fig. 2 unterhalb der Zeichnungsebene und in Fig. 2 oberhalb der Zeichnungsebene durch eine axial verlaufende Trennwand 44 unterteilt sein, die axial vorn dort endet, wo auch der Mantel 34 endet. Auf diese Weise strömt die Kühlflüssigkeit in der in Fig. 1 linken Hälfte des Raums 38 zu, gelangt axial vorn von der linken Hälfte in die rechte Hälfte und strömt auf der in Fig. 1 rechten Seite axial zurück. Analog könnte man auch eine Hinströmung in der oberen Hälfte des Raums 38 und eine Rückströmung in der unteren Hälfte des Raums 38 vorsehen. Es bestehen weitere Möglichkeiten einer geeigneten Strömungslenkung, beispielsweise Hinströmung im Raum 38 insgesamt und Rückströmung durch eine gesonderte Leitung. Die Verbrennungsgase des Heizgeräts 22 geben den größten Teil ihrer Wärme durch den mantel 34 an die durch den Raum 38 strömende Kühlflüssigkeit ab, und die Kühl­flüssigkeit gibt mindestens einen Teil ihrer Wärme durch die Wand der Einstülpung 26 an das Schmieröl in der Ölwanne 20 ab.

    [0018] Das Basisteil 30 und der Mantel 34 weisen Flansch auf, die mittels eines gemeinsamen Spannrings 46 an einem korrespondierenden, äußeren Flansch 48 der Ölwanne 20 befestigt sind. Der Mantel 34 ist innen­seitig und/oder außenseitig mit Erhebungen 50 bzw. Rippen versehen, die beispielsweise spiralförmig verlaufen können, um die Flüssigkeits- bzw. Gasströmung durch den entsprechenden Raum turbulenter zu gestal­ten und damit die Wärmeübertragung zu erhöhen.

    [0019] Es ist alternativ möglich, die ölwanne 20 nicht mit einer Einstülpung 26 zu versehen, sondern nur eine entsprechende Öffnung an der Hinter­seite der Ölwanne 20 zu lassen. In diese Öffnung kann man ein Heiz­gerät 22 mit dem größten Teil seiner Länge einsetzen, wobei das Heiz­gerät in diesem Fall einen umschließenden Außenmantel im wesentlichen entsprechend der vorher beschriebenen Einstülpung 26 hat. Dieser Außenmantel ist flüssigkeitsdicht, beispielsweise mit einem Flansch, an die Ölwanne 20 anzuschließen.

    [0020] Die gezeichnete Lösung hat den Vorteil, daß die Ölwanne keine poten­tielle Leckstelle aufweist.

    [0021] Wenn der Käufer eines Kraftfahrzeugs kein Zusatz-Heizgerät wünscht, kann entweder die beschriebene Ölwanne 20 dennoch verwendet werden, wobei bei der gezeichneten Variante einfach die Einstülpung 26 innen freibleibt oder bei der nicht gezeichneten Variante die Öffnung mit einem Deckel verschlossen ist. Man kann aber auch für diesen Fall eine herkömmliche Ölwanne 20 ohne Ausbauchung 24 einbauen.

    [0022] Es ist ferner möglich, die Einstülpung 26 auch ohne Heizgerät 22 dafür zu nutzen, daß dort Kanäle vorhanden sind, die von der Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors 2 durchströmt werden, um auf diese Weise in der Warmlaufphase des Verbrennungsmotors 2 eine raschere Erwärmung des Schmieröls zu erreichen und bei Betrieb des Verbrennungsmotors 2 mit hoher Leistung eine Kühlung des Schmieröls durch die Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors 2 zu erreichen.

    [0023] In Fig. 3 ist ein bevorzugtes Beispiel gezeichnet, wie man das Heiz­gerät 22 in den Kühlmittelkreislauf des Verbrennungsmotors 2 integrie­ren kann. Es handelt sich um eine Ausführungsform, bei der das Heiz­gerät 22 keine eigene Flüssigkeitspumpe aufweist und bei der eine elektrisch angetriebene Umwälzpumpe 52 für die Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors 2 vorgesehen ist.

    [0024] Ein erster Teil des Gesamt-Kühlflüssigkeitskreislaufs des Verbren­nungsmotors 2 besteht im wesentlichen aus der Umwälzpumpe 52, die aus­gangsseitig über eine Leitung 76 an Kühlmitteldurchströmungsräume im Verbrennungsmotor 2 angeschlossen ist, einer Leitung 54, die von dem anderen Ende dieser Kühlmitteldurchströmungsräume zu einem im Bug des Fahrzeugs angeordneten, dem Fahrtwind ausgesetzten Kühler 56 führt, einer weiteren Leitung 58, die von dem Kühler 56 zurück zur Umwälz­pumpe 52 führt, und einer an dem Kühler 56 vorbei führenden Bypass-­Leitung 60, die von der Leitung 54 zu der Leitung 58 führt. Am Anfang der Bypass-Leitung 60 ist ein Thermostatventil 62 eingebaut, das bei kaltem Verbrennungsmotor 2 die Kühlflüssigkelt durch die Bypass-­Leitung 60 leitet und bei heißem Verbrennungsmotor 2 durch den Kühler 56.

    [0025] Ein zweiter Teil des Kühlflüssigkeitssystems beinhaltet im wesent­lichen eine erste Leitung 64, einen dem Fahrzeuginnenraum zugeordneten Wärmetauscher 66 und eine zweite Leitung 68. Die erste Leitung 64 ist an die zuvor beschriebene Leitung 54 nahe dem Verbrennungsmotor 2 mit einem T-Stück angeschlossen. Die zweite Leitung 68 ist, ein Stück strömungsabwärts, ebenfalls an die Leitung 54 mit einem T-Stück ange­schlossen. Wenn ein in der zweiten Leitung 68 angeordnetes Heizungs­ventil 70 geöffnet ist, wird der Wärmetauscher 66 von einem Teilstrom der Kühlflüssigkeit durchströmt, wodurch der Innenraum des Kraftfahr­zeugs erwärmt wird. Ein Rückschlagventil 72 legt die Durchströmungs­richtung der Leitung 68 fest.

    [0026] Ein dritter Teil des Kühlflüssigkeitssystems führt von einem einstell­baren Ventil 74, das in der Leitung 76 vorgesehen ist, zu dem Heiz­gerät 22 und von dort mit einem T-Stück in die beschriebene, erste Leitung 64.

    [0027] Wenn das Einstellventil 74 in Richtung des abknickenden Pfeils 78 ge­stellt ist und das Heizgerät 22 nicht eingeschaltet ist, arbeitet der Kühlmittelkreislauf wie ein konventioneller Kühlmittelkreislauf ohne zusätzliches Heizgerät. Wenn das Einstellventil 74 in Richtung des ge­raden Pfeils 80 gestellt ist, durchströmt das gesamte Kühlmittel hin­ter der Pumpe 52 zunächst das Heizgerät 22, wo es bei eingeschaltetem Heizgerät 22 erwärmt wird. Das erwärmte Kühlmittel durchströmt, sofern das Heizungsventil 70 geöffnet ist, zunächst den Wärmetauscher 66, so daß ein Teil der Wärme an den Fahrzeuginnenraum abgegeben wird. Dann durchströmt das Kühlmittel die Bypass-Leitung 60, entsprechende Stel­lung des Thermostatventils 62 vorausgesetzt, und von dort zurück zur Pumpe 52. Dies ist sonst die Ventilstellung, bei der die im Heizgerät 22 erzeugte Wärme einerseits zur Vorwärmung des Schmieröls in der Öl­wanne 20 und andererseits zur Erwärmung des Fahrzeuginnenraums über den Wärmetauscher 66 dient, und zwar - wenn man will - bei stehendem Verbrennungsmotor 2. Wenn das Heizungsventil 70 geschlossen ist, strömt die Kühlflüssigkeit durch die erste Leitung 64 zur Leitung 54. Wenn das Einstellventil 74 auf eine Zwischenstellung eingestellt ist, wird der von der Pumpe 52 kommende Kühlflüssigkeitsstrom auf zwei Teilströme aufgeteilt, nämlich einen ersten Teilstrom durch den Ver­ brennungsmotor 2 und einen zweiten Teilstrom durch den Wärmetauscher 66, geöffnetes Heizungsventil 70 vorausgesetzt. Die vom Heizgerät 22 erzeugte Wärme kommt infolgedessen nicht nur der Erwärmung des Fahr­zeuginnenraumes sondern auch der Erwärmung des Verbrennungsmotors 2 über die Kühlflüssigkeit zugute. Diese Stellung des Einstellventils 74 ist daher dafür geeignet, zusätzlich zu dem Fahrzeuginnenraum den Ver­brennungsmotor 2 nicht nur über den Inhalt der Ölwanne 20 sondern auch über die Kühlflüssigkeit aufzuwärmen. außerdem eignet sich diese Stel­lung für Betriebssituationen, in denen der Verbrennungsmotor 2 nicht genügend Wärme erzeugt, beispielsweise Kurzstreckenverkehr im Winter, so daß das Heizgerät 22 als Zusatzheizung arbeitet. Derartige Zusatz­helzungs-Aufgaben werden von der Anmelderin als zunehmend wichtig an­gesehen, insbesondere für Einsatzfälle, bei denen der Verbrennungs­motor eines Kraftfahrzeugs in zahlreichen Betriebsphasen nicht aus­reichend Wärme produziert. Ganz besonders geht es dabei um die Fälle kleinvolumiger Antriebsmotoren, Antriebsmotoren mit hohem Wirkungsgrad und daher geringer Abwärmeproduktion sowie Dieselmotoren.

    [0028] Es versteht sich, daß der anhand von Fig. 3 beschriebene Kühlflüssig­keitskreislauf lediglich ein - wenn auch bevorzugtes - Ausführungs­beispiel ist. Es gibt eine Reihe weiterer Möglichkeiten, wie man den Kühlmittelkreislauf gestalten kann. Wenn man ein Heizgerät 22 mit eigener Umwälzpumpe für die Wärmeträgerflüssigkeit und eine konventio­nell mechanische angetriebene Umwälzpumpe 52 für die Kühlflüssigkeit des Verbrennungsmotors verwendet, kann man das Heizgerät 22 beispiels­weise derart mit dem Wärmetauscher 66 zusammenschalten, daß die im Heizgerät 22 erwärmte Wärmeträgerflüssigkeit zu dem Wärmetauscher 66 strömt und von dort direkt zurück zum Heizgerät 22. Oder man kann das Heizgerät 22 im Bypass zur Umwälzpumpe 52 schalten, so daß erwärmte Wärmeträgerflüssigkeit durch den Verbrennungsmotor 2 zu dessen Erwär­mung und außerdem - wenn zugeschaltet - durch den Wärmetauscher 66 strömt.

    [0029] Der in die Ölwanne 20 ragende Hauptteil des Heizgerätes 22 und die Einstülpung können alternativ auch leicht konisch mit nach vorn abneh­ menden Durchmesser sein oder anstelle der Einstülpung so angeordnet werden, daß ein Teil des Umfangs direkt in die Wandung der Ölwanne integriert ist.

    [0030] Es wird darauf hingewiesen, daß das Heizgerät 22 alternativ auch ein Luftheizgerät sein kann. In diesem Fall strömt durch den anhand von Fig. 2 beschriebenen Raum 38 Luft. Nach wie vor wird das Öl in der Ölwanne 20 über die durch den Raum 38 strömende Luft erwärmt. Die aus dem Raum 38 abströmende, noch einen Teil ihres Wärmeinhalts auf­weisende Luft kann beispielsweise in den Fahrzeuginnenraum geblasen werden.

    [0031] Schließlich wird darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäße Heiz­system nicht nur für Kraftfahrzeuge, wie Personenkraftwagen, Last­kraftwagen, Omnibusse, Schiffe, Baumaschinen und dgl. geeignet ist, sondern auch auf anderern Anwendungsgebieten, wo immer ein Verbren­nungsmotor vorhanden ist. Als Beispiele hierfür seien Pumpstationen, Stromerzeugungsstationen und dgl. genannt.

    [0032] Das Heizgerät 22 wird mit dem gleichen Brennstoff betrieben wie der Verbrennungsmotor 2, insbesondere mit Benzin oder Dieselkraftstoff.


    Ansprüche

    1. Heizsystem, insbesondere für Kraftfahrzeuge, das Abwärme eines Verbrennungsmotors nutzt und ein mit flüssigem Brennstoff betreib­bares Heizgerät zur Wärmeerzeugung unabhängig vom Betrieb des Verbrennungsmotors oder zusätzlich zur Motorabwärme aufweist, wobei das Heizgerät einem Ölvorratsraum des Verbrennungsmotors räumlich zugeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Heizgerät mit seiner Haupterstreckungsrichtung im wesent­lichen parallel zur Kurbelwellenachse und außermittig, größtenteils in der Ölwanne des Verbrennungsmotors angeordnet ist.
     
    2. Heizsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrennungsmotor mit Flüssigkeitskühlung und einer elektrischen Umwälzpumpe für die Kühlflüssigkeit ausgebildet ist, daß das Heiz­gerät als Flüssigkeitserwärmungs-Heizgerät ausgebildet ist, und daß das Heizgerät in das Kühlflüssigkeitssystem des Verbrennungsmotors integriert ist, so daß die Umwälzpumpe bei stehendem Verbrennungs­motor Kühlflüssigkeit durch das Heizgerät pumpen kann.
     
    3. Heizsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurchg gekennzeichnet, daß der Schmierölkreislauf des Verbrennungsmotors mit einer elektrischen Ölpumpe ausgestattet ist, so daß der stehende Verbrennungsmotor über umgepumptes, mittels des Heizgeräts erwärmtes Schmieröl erwärmbar ist.
     




    Zeichnung