[0001] Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsmaschine für Holz, holzähnliche Stoffe
und dgl. nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Für die Entsorgung von Resthölzern und Abfällen in den Betrieben der Holzbearbeitungs-
und Holzverarbeitungsindustrie werden neben der Profilzerspanung für die Zerkleinerung
der Resthölzer in Schnitzelform vier in ihrer Technik und im Endprodukt unterschiedliche
Maschinenkonstruktionen eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Trommelhacker, Scheibenhacker,
Zerkleinerungsmaschinen und -mühlen. Trommelhacker haben einen Rotor, der mit mehreren
in der Mantellinie liegenden Hackmessern bestückt ist und bei dem der Hackvorgang
über ein weiteres feststehendes Gegenmesser erfolgt. Das Endprodukt ist ein grober
Hackschnitzel mit Faserlängen zwischen 20 und 100 mm. Die so erzeugten Hackschnitzel
werden hauptsächlich in der Papier-, Zellulose- und Plattenindustrie verwendet.
[0003] Bei Scheibenhackern sind verschiedene Messer diametral auf einer sich drehenden Scheibe
angeordnet. Diese Messer laufen beim Hackvorgang ebenfalls gegen ein Gegenmesser und
erzeugen dabei einen Hackschnitzel, der durch den eher spanenden als hackenden Vorgang
eine wesentlich bessere Qualität aufweist als beim Trommelhacker. Die Hackschnitzel
von Scheibenhackern werden deshalb hauptsächlich für die Papier- und Zelluloseer
zeugung mit chemischer Auflösung eingesetzt.
[0004] Zerkleinerungsmaschinen, sogenannte Langsamläufer, weisen eine langsam drehende,
horizontal liegende Rotorwalze mit spiralig um die Achse angeordneten Scherzahnmessern
und einen hydraulisch oder mechanisch angetriebenen Kastenvorschub auf. Das Restholz
wird hierbei durch den Kastenvorschub gegen die Scherzahnwalze gedrückt, die mit ihren
Scherzähnen das an der Walze anliegende Holz zerkleinert. Das Endprodukt sind je nach
Scherzahngröße willkürlich geformte, grobe Schnitzel und Bruchstücke, welche sich
hauptsächlich für die Verbrennung in automatisierten oder mechanisierten Verbrennungsanlagen
eignen.
[0005] Zerkleinerungsmühlen haben einen senkrecht liegenden langsam drehenden Rotor, welcher
ebenfalls mit Messern bestückt ist. Das Material wird in einen Trichter geworfen,
in dessen tiefstem Punkt der Rotor angeordnet ist. Die Zuführung der Resthölzer zu
den Messern erfolgt durch Greifarme, die auf dem Rotor spiralig angeordnet sind. Das
Produkt ist je nach Messerbestückung ein feiner bis grober Schnitzel oder Krümel,
der ebenfalls hauptsächlich für die Verbrennung in automatisierten oder mechanisierten
Verbrennungsanlagen eingesetzt wird.
[0006] Die zuerst genannten Hacker werden vor allem in den Betrieben der Holzbearbeitung,
insbesondere in Sägewerken eingesetzt. Sie sind verhältnismäßig einfach in komplett
mechanisierte Anlagen zu integrieren. Ihre Konstruktion ist robust und ausgereift;
ihr Produkt entspricht den Marktanforderungen.
[0007] Die weiter genannten Zerkleinerungsmaschinen und -mühlen finden fast ausschließlich
in Betrieben der Holzverarbeitung, also Möbelfabriken, Tischlereien, Leistenfabriken
usw. Verwendung, d. h. überall dort, wo vielförmige Resthölzer aus der Produktion
zerkleinert werden müssen. Solche Maschinen sind in mechanisierte Anlagen nur bedingt
einzubeziehen, da ihre Konstruktionen verhältnismäßig störanfällig sind. Das Produkt
entspricht den an Brennmaterial gestellten Anforderungen.
[0008] Allen genannten Maschinengruppen haften gleichermaßen mehr oder weniger folgende
Nachteile an. Z.B. haben sie eine außerordentlich hohe Lärmemission, insbesondere
die Hacker, deren bei den heutigen Arbeitsschutzbestimmungen notwendige Dämmung, soweit
eine solche überhaupt möglich ist, hohe Investitionen und Nachteile für den Betriebsablauf
mit sich bringt. Außerdem haben diese Maschinen hoch liegende Staubemissionswerte
(MAK-Werte) bei rotierendem Werkzeug und hohen Messergeschwindigkeiten und eine damit
verbundene hohe Stauberzeugung und Staubverwirbelung. Nachteilig ist ferner ein extrem
hoher Kraftbedarf für den Zerkleinerungsvorgang bei rotierender Achse mit Anschlußwerten,
die, je nach Maschinengröße und Ausführung, zwischen ca. 30 und 200 KW liegen. Auch
die Werkzeugstandzeiten sind durch hohe Messergeschwindigkeit und Schlagbelastung
bei nicht geklemmtem Schneidgut relativ kurz. Ferner treten bei diesen Maschinen hohe
Investitionskosten durch notwendigerweise aufwendige Konstruktionen mit mehrfach
erforderlichen Antriebsaggregaten auf.
[0009] Die genannten Nachteile der Restholz-Zerkleinerungsmaschinen mit rotierendem Werkzeug,
zu denen die oben genannten Maschinen gehören, bringen vor allen Dingen bei ihrem
Einsatz in kleineren Holzbetrieben Probleme technischer und auch wirtschaftlicher
Art mit sich. Hacker und übliche Langsamläufer sowie Mühlen können nämlich nur sehr
schwierig in Klein- und Mittelbetrieben, insbesondere in Handwerksbetrieben, installiert
werden. Die Investitionskosten für diese Anlagen übersteigen das Investitionsvermögen
solcher Betriebe. Andererseits benötigen gerade solche Betriebe dringendst eine optimal
mechanisierte und automatisierte Maschine, mit der in der Produktion anfallende Resthölzer
in die für die betriebseigene Verbrennung zur Wärme oder Dampferzeugung notwendige
Schnitzel umgewandelt werden können.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zerkleinerungsmaschine zu schaffen,
die sich für Klein- und Mittelbetriebe der Holzbearbeitungs- und Holzverarbeitungsindustrie
in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht eignet.
[0011] Diese Aufgabe wird bei einer Zerkleinerungsmaschine der gattungsbildenden Art erfindungsgemäß
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0012] Infolge der erfindungsgemäßen Ausbildung kann die Zerkleinerungsmaschine konstruktiv
äußerst einfach und kostengünstig ausgebildet sein, da nur für das eine Messer ein
Antrieb erforderlich ist. Durch die mit geringer Geschwindigkeit parallel zueinander
bewegbaren Messer ist die Lärm- und Staubemission äußerst gering. Der für den Schneidvorgang
notwendige Schneiddruck kann von der Hub- und Senkvorrichtung mühelos aufgebracht
werden. Da das Material in einem Schervorgang abgetrennt wird, kann der Kraftbedarf
auf einfache Weise klein gehalten werden. Außerdem können die Werkzeugstandzeiten
vergrößert werden, so daß sich die erfindungsgemäße Maschine vorteilhaft auch für
Klein- und Mittelbetriebe eignet. Mit ihr können auch Kunststoffteile, wie Profilabfälle
in der Kunststoffindustrie, hervorragend zerkleinert werden.
[0013] Durch die parallele Führung des beweglichen Messers zum feststehenden Messer ist
es möglich, die Holzabfälle problemlos in einem Schervorgang zu zerkleinern.
[0014] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Zerkleinerungsmaschine für Holz, holzartiges Material
und dgl. in schematischer Darstellung, in Seitenansicht und teilweise im Schnitt,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung ein oberes Messer der Maschine nach Fig. 1 in Ansicht,
Fig. 3 das Messer nach Fig. 2 im Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 die Einzelheit X in Fig. 3 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 5 in vergrößerter Darstellung ein unteres Messer der Maschine nach Fig. 1 in
Ansicht,
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 an einem Anschlagsschild die Anordnung von Querspaltmessern der Maschine nach
Fig. 1.
Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII in Fig. 7, wobei das obere Messer teilweise
dargestellt ist,
Fig. 9 ein Querspaltmesser gemäß Fig. 7 in vergrößerter Darstellung und in Ansicht,
Fig. 10 das Querspaltmesser nach Fig. 9 in Seitenansicht,
Fig. 11 die Wirkungsweise der Querspaltmesser gemäß Fig. 7 während des Schneidvorganges
und im Zusammenwirken mit dem unteren Messer,
Fig. 12 eine Darstellung entsprechend Fig. 8, jedoch wiederum während des Schneidvorganges
und im Zusammenwirken mit dem unteren Messer.
[0016] Die Zerkleinerungsmaschine gemäß Fig. 1 hat einen Rahmen 1 und einen Schnitzelauswurf
2. Am oberen Ende 3 des Rahmens 1 ist eine Schwenkachse 4 für einen trichterförmigen
Einfülltrog 5 für das zu zerkleinernde Holz angeordnet. Die Schwenkachse 4 verläuft
horizontal und ist nahe dam oberen Eckbereich 6 des Troges 5 vorgesehen. Er weist
ein unteres Mundstück 7 auf, an dem sich ein quer liegendes Unter- bzw. Gegenmesser
9 im Trogboden 8 befindet. Der Trog 5 steht schräg im Raum und wird mit einer (später
noch näher erläuterten) Hub- und Senkvorrichtung 10 um die Achse 4 in Höhenrichtung
verschwenkt.
[0017] Dem Gegenmesser 9 ist ein Ober- bzw. Schermesser 11 zugeordnet, das am Maschinenrahmen
1 feststehend angeordnet ist. Beim Aufwärtsschwenken des Troges 5 wird das Gegenmesser
9 parallel gegen das Schermesser 11 bewegt, wodurch die Messer eine sich schließende
Scherzange bilden, mit der das im Trog befindliche Material abgeschnitten wird.
[0018] Der Vorschub des im Trog 5 vorhandenen Holzes H erfolgt durch Einwirkung der Schwerkraft.
Hierzu ist der Trogboden 8 beispielsweise unter einem Winkel von etwa 40° gegenüber
der Waagerechten geneigt. Dadurch rutscht das frei im Trog 5 liegende Material selbsttätig
nach unten in Richtung auf das Anschlagschild 12 und damit auf das Gegenmesser 9.
Ein senkrecht zum Trogboden 8 verlaufenes und in Mittelstellung vor dem Trogmundstück
7 liegendes Anschlagschild 12 begrenzt das Vorrutschen des Materials, wenn der Trog
5 nach unten geschwenkt wird. Das maschinenfeste, lösbar befestigte Anschlagschild
12 bestimmt durch seinen Abstand von der Schneide des Obermessers 11 auch die Schnittlänge.
Das Gegenmesser 9 liegt mit seiner Oberseite bündig zum Trogboden 8, so daß das Material
H ungehindert bis zum Anschlagschild 12 nachrutschen kann.
[0019] Wie die Fig. 2 bis 4 zeigen, hat das Schermesser 11 rechteckigen Umriß und ist an
einer Längsseite 15 mit einer Schneide 16 versehen. Das Schermesser 11 liegt mit einer
ebenen Rückseite 19 an einer Auflagefläche 57 (Fig. 1) an, die vorzugsweise an einer
Schiene 58 des Maschinenrahmens 1 vorgesehen ist. Die Rückseite 19 ist am Schneidenende
mit einer Fase 14 versehen. Das Schermesser 11 wird mit einer Klemmleiste 59 (Fig.
1) auf der Schiene 58 festgeklemmt. Die Klemmleiste 59 liegt auf einer ebenen Vorderseite
18 (Fig. 3) des Schermessers 11, die parallel zur Rückseite 19 verläuft und eine bis
zur Schneide 16 ver laufende Fase 17 aufweist. Sie ist länger als die Fase 14 und
erstreckt sich über etwa ein Drittel der Höhe des Schermessers 11.
[0020] Oberhalb des Längsrandes 15 weist das Schermesser 11 mit Abstand voneinander und
von seinen Schmalseiten 20 und 21 liegende Längsschlitze 22 auf, von denen jeweils
zwei in Höhenrichtung des Messers 11 übereinander angeordnet sind. Sie werden von
Gewindebolzen 60 (Fig. 1) durchsetzt, mit denen die Klemmleiste 59 unter Zwischenlage
des Schermessers 11 auf der Schiene 58 festgeklemmt wird. Über die Längsschlitze
22 kann das Schermesser 11 sehr genau gegenüber dem Rahmen 1 und dem Untermesser 9
ausgerichtet werden. Die in Höhenrichtung des Schermessers 11 verlaufenden Schlitze
22 erlauben eine stufenlose und genaue Einstellung des Schermessers. Auch nach einem
Nachschleifen des Schermessers 11 ist auf die beschriebene Weise eine einfache und
dennoch genaue Ausrichtung gegenüber dem Gegenmesser 9 möglich. Das Gegenmesser 9
(Fig. 5 und 6) ist leistenförmig ausgebildet und hat über seine Länge verteilt angeordnete
Durchtrittöffnungen 23, durch welche Schrauben und dgl. zur Befestigung des Gegenmessers
9 gesteckt werden können.
[0021] Die Hub- und Senkvorrichtung 10 wird über vorzugsweise einen Hydraulikzylinder 24
betätigt, der an ein im Rahmen 1 vorgesehenes Hydraulikaggreat 25 angeschlossen und
am Rahmen schwenkbar gelagert ist. Die Vorrichtung 10 ist eine Kniegelenkanordnung,
die im wesentlichen aus einem oberen Kniehebel 26 und einem unteren Kniehebel 27 besteht.
Anstelle der hydraulischen Hub- und Senkvorrichtung kann auch eine mechanisch arbeitende
Hub- und Senkvorrichtung vorgesehen sein.
[0022] Der untere Kniehebel 27 ist als Schwinge ausgebildet und hinsichtlich seiner Formgebung
und Materialstärke absolut verwindungssteif und breit. Der somit als verhältnismäßig
dicke Platte ausgebildete untere Kniehebel 27 ist an seinem unteren Ende auf beiden
Seiten jeweils auf einer Achse 29 schwenkbar gelagert, die an einer Bodenplatte 28
vorgesehen ist. Der obere Kniehebel 26 ist zur Erzielung einer verwindungsfreien Ausbildung
vorteilhaft in Kastenbauweise ausgebildet. Hierzu ist der Kniehebel 26 durch zwei
Laschen 61 gebildet, die durch einen vorzugsweise als Hohlprofil ausgebildeten (nicht
dargestellten) Querträger miteinander verbunden sind. Der Kniehebel 26 trägt an seinem
unteren Ende 30 beidseitig jeweils ein am Kniehebel 27 gegengelagerte Kniegelenklager
31. An seinem oberen Ende 32 ist der Kniehebel 26 beidseitig auf jeweils einer unterhalb
des Troges 5 quer liegenden Achse 33 gelagert. Die Achsen 33 sind in zueinander parallelen
und senkrecht nach unten über eine Auflage 52 ragende Laschen 53 angeordnet. Der
Hydraulikzylinder 24 ist ebenfalls über eine Achse 54 schwenkbar am Kniehebel 27
angelenkt. Die Achse 54 ist in Laschen 56 gelagert, die vom Kniehebel 27 abstehen.
Die drei Achsen 29, 31, 33 liegen parallel zueinander und sind gegenüber dem Trogboden
8 und der Auflage 52 für das Untermesser 9 im Trog 5 exakt ausgerichtet. Dadurch ist
beim Betätigen der Kniehebelanordnung 10 ein absolut paralleles, quersteifes und
verschiebungsfreies Heben und Senken des Troges 5 mit dem Gegenmesser 9 im Bereich
des durch den Kniehebelhub bestimmten Kreissegmentes um die Trogachse 4 gewährleistet.
[0023] Zum Ausrichten des Schermessers 11 gegenüber dem Gegenmesser 9 wird zunächst der
Trog 5 über den Kniehebel 10 in seine oberste Lage geschwenkt. In dieser Lage wird
dann das Schermesser 11 mit seiner Schneide 16 auf das Gegenmesser 9 lose aufgesetzt.
Dann werden die Gewindebolzen 60 oder andere Befestigungsteile angezogen und damit
das Schermesser durch die Klemmleiste 59 auf der Auflagefläche 57 festgespannt. Anschließend
wird der Trog 5 wieder über den Kniehebel 10 nach unten geschwenkt, wobei das zu schneidende
Holz H nach unten rutscht. Durch anschließendes Heben des Troges 5 ist über die gesamte
Messerbreite ein gleichmäßiger Scherdurchschnitt erreicht, bei dem das Schermesser
11 genau parallel auf das Gegenmesser 9 aufgesetzt wird. Das Schermesser 11 kann
auch so eingestellt werden, daß seine Schneide 16 geringen Abstand vom Gegenmesser
9 hat.
[0024] Bei diesem Schervorgang wird das Material (Fig. 11, 12) stark zusammengepreßt, wobei
sich der Druckwiderstand progressiv bis in die letzte Phase des Schneidvorganges steigert.
Durch den Einsatz des Kniegelenksystems 10 für die Hub- und Senkbewegung ergibt sich
in der Endphase der Durchstreckung des Kniegelenkes ein nahezu bis ins Unendliche
reichender Druckanstieg. Es steht also dem durch den Schneidvorgang anwachsenden Schneiddruck
eine Drucksteigerung in der Endphase der Kniegelenkstreckung gegenüber. Dadurch
kann bei geringst möglichem Krafteinsatz zur Durchstreckung des Kniegelenkes der entgegenwirkende
Druckanstieg beim Schervorgang fast ideell überwunden werden.
[0025] Vor dem Schermesser 11 sind vorteilhaft am Anschlagschild 12 mehrere Querspaltmesser
34, 35 befestigt. Sie sind mit Keilsitz im Anschlagschild 12 gelagert und durch darüberliegende
Spannklötze 36 (Fig. 1) in dieser Lage gesichert. Hierzu ist das Anschlagschild 12
an seiner Oberseite mit Schlitzen 55 versehen, in welche die Querspaltmesser 34, 35
eingesetzt sind und aus denen sie in Richtung auf den Trog 5 ragen. Die Spannklötze
36 sind auf die Oberseite des Anschlagschildes 12 geschraubt. Die Spaltmesser 34,
35 sind im wesentlichen gleich ausgebildet. Die einen Spaltmesser 34 sind jedoch
etwas höher als die anderen Spaltmesser 35 (Fig. 7). Die Spaltmesser 34 liegen mit
Abstand von den Schmalseiten 38, 39 des Anschlagschildes 12 und mit um ein Mehrfaches
größerem Abstand voneinander. In Lücke zwischen einander benachbarten Spaltmessern
34 sind die Spaltmesser 35 mit gleichem Abstand voneinander und von den benachbarten
Spaltmessern 34 angeordnet. Die Schneiden 40 der Schneidmesser 35 sind gegenüber
den Schneiden 41 der Schneidmesser 34 in Schnittrichtung (Pfeil P) zurückversetzt.
[0026] Wie die Fig. 9 und 10 zeigen, sind die Spaltmesser 34, 35 als längliche rechtecktige
Messer ausgebildet, deren schmale Ränder beidseitig über einen Teil ihrer Höhe abgeschrägt
sind, so daß aufeinander zu verlaufende und an einen Längsrand 44 anschließende schräge
Randabschnitte 45, 46 gebildet sind. Sie gehen in parallel zueinander und senkrecht
zur Schneide 40, 41 verlaufende Randabschnitte 42, 43 über. Mit einem dieser Randabschnitte
42, 43 liegen die Querspaltmesser in montierter Lage am Schermesser an (Fig. 1, 8,
12). Die Randabschnitte 42, 43 erstrecken sich vorteilhaft etwa über ein Drittel bis
über etwa die halbe Höhe der Spaltmesser 34, 35. Die Querspaltmesser können aber auch
über ihre ganze Höhe am Schermesser 11 anliegen. Dann wird jedoch mehr Zeit benötigt,
um zwischen das Schermesser 11 und die Querspaltmesser 34, 35 eingedrungenes Holz
(Fig. 11) in Pfeilrichtung P′ nach oben zu fördern.
[0027] Der Keilsitz der Querspaltmesser 34, 35 im Anschlagschild 12 wird dadurch erreicht,
daß die Spaltmesser in einem dem Längsrand 44 gegenüberliegenden Randbereich 47 schneidenförmig
verjüngt ausgebildet sind (Fig. 10).
[0028] Da die Querspaltmesser 34, 35 nur im Bereich ihrer Randabschnitte 42, 43, also nur
über etwa ein Drittel der Messerhöhe, am Schermesser 11 anliegen, wird erreicht, daß
sich Material, welches beim Schnitt zwischen das Schermesser 11 und die Querspaltmessern
34, 35 gelangt, dann wieder an den Messern austritt, wenn es die aneinanderliegenden
Flächen 42, 17 des Querspaltmessers 35 und des Schermessers 11 (Fig. 8) überwunden
hat. Das im Trog 5 vorhandene und durch die Schräglage des Troges beim Abwärtshub
an das Anschlagschild 12 anschlagende Material H, insbesondere Holz und holzähnliche
Stoffe, aber auch Kunststoffteile, wie Profilabfälle in der Kunststoffindustrie,
wird durch die quer zum Trog 5 angeordneten Messer 9 und 11 durch einen quer zur Troglängsachse
verlaufenden Schnitt getrennt. Hierbei kann, je nach der Form des zu zerteilenden
Holzes und der Lage im Trog, die Faser des Holzes längs, quer oder diagonal zum Messer
liegen. Durch den Scherschnitt entstehen somit Streifen, die in der Längsrichtung
der durch den Abstand des Anschlagschildes 12 vom Schermesser 11 eingestellten Abschnittlänge
und in der Querrichtung der Größendimension des zu zerkleinernden Stückes entsprechen.
[0029] Für die Weiterverwendung des zerkleinerten Materials (Fig. 1) zur Verbrennung in
mit Pneumatik-, Schnecken- oder sonstiger Förderung beschickten Feuerungen oder anderer
Weiterverwendung sind solche länglichen kompakten Abschnitte aus fördertechnischen
und verbrennungstechnischen Gründen nicht immer geeignet. Deshalb werden in Vorschubrichtung
nach dem Schermesser 11 die Querspaltmesser 34, 35 angeordnet, durch die die quer
zur Vorschubrichtung liegenden Holzteile aufgeteilt werden.
[0030] Die Aufteilung erfolgt derart, daß das auf dem Gegenmesser 9 aufliegende Material
beim Aufwärtshub des Troges 5 durch den zwischen dem Anschlagschild 12 und der Schneide
des Schermessers 11 gebildeten Schlitz 49 (Fig. 12) hindurchgedrückt und durch die
mit geringem Höhenabstand weiter oben liegenden Querspaltmesser 34, 35 in gleichmäßige
Stücke (Fig. 11) aufgetrennt wird. Für die Durchtrennung der länglichen Materialstücke
wird, insbesondere wenn deren Faserrichtung quer zum Trog 5 liegt, ein außerordentlich
hoher Druck benötigt. Dies gilt insbesondere, wenn ein ganzes System von Querspaltmessern
entlang dem Schermesser 11 angeordnet ist. Der für die Durchtrennung mittels der
Querspaltmesser notwendige Druck wird, wie bereits erwähnt, durch die Streckung des
Kniehebelsystems bzw. der Hub- und Senkvorrichtung 10 erreicht.
[0031] Die in Höhenrichtung versetzte Anordnung einander benachbarter Querspaltmesser 34,
35 dient zur Herabsetzung der Kräfte, die bei der Queraufteilung des Materials auftreten.
Wie erwähnt, sind die Querspaltmesser 34 und 35, quer zum Trog gesehen, nicht fluchtend
angeordnet, sondern jeweils abwechselnd in Höhenrichtung gegeneinander versetzt angeordnet.
Hierdurch wird erreicht, daß die durch die Keilform der Messer jeweils zwischen den
Messern auftretende Materialverdrängung (Fig. 11, 12) in der ersten Phase des Durchschnittes
auf etwa die Hälfte reduziert wird. In der zweiten Phase des Durchschnittes, d. h.
wenn zusätzlich zu den Querspaltmessern 34 auch die Querspaltmesser 35 in Eingriff
mit dem Material kommen, liegen die Außenseiten der zwischen einander benachbarten
Querspaltmessern 34 vorhandenen Materialabschnitte bereits an den zur Ausschubrichtung
(Pfeil P′) parallel verlaufenden Außenseiten 50, 51 der Querspaltmesser 34 an, während
noch die Auftrennung des Materialstückes in zwei Hälften durch die zwischen den Querspaltmessern
34 liegenden kürzeren Querspaltmesser 35 erfolgt. Durch den Widerstand der keilförmig
ausgebildeten Randabschnitte 47 der kürzeren Querspaltmesser 35 werden die in Pfeilrichtung
P′ nach außen geschobenen Materialabschnitte an den Querspaltmessern 35 zurückgehalten,
während die im Bereich der anderen Querspaltmesser 34 liegenden Enden der Materialabschnitte
ohne großen Widerstand in Pfeilrichtung P′ nach außen wandern können. Hierdurch entsteht
eine diagonal gerichtete Kraft, welche einerseits ein Aufsplittern des Kompaktholzes
und zum anderen durch die Diagonallage eine Auflösung der durch die keilförmigen Randabschnitte
47 der Querspaltmesser 35 entstandenen Verspannung zwischen den Messern 34, 35 mit
sich bringt.
[0032] Durch den Einsatz der Querspaltmesser wird in Verbindung mit dem Schermesser 11 und
durch die vom Gegenmesser 9 über das Kniehebelsystem 10 erreichte Druckübertragung
eine Zerkleinerung des Holzes bzw. des holzartigen Materials in die produktionstechnisch
benötigte Schnitzelform und Schnitzelgröße erreicht. Diese Zerkleinerung wird noch
dadurch begünstigt, daß die Querspaltmesser 34 und 35 höhenversetzt zueinander angeordnet
sind.
[0033] Da die Querspaltmesser 34, 35 nur etwa über ein Drittel ihrer Höhe am Schermesser
11 anliegen, können die zwischen diesem Messer und den Querspaltmessern eingedrungenden
Holzabschnitte rasch nach oben transportiert werden. Dabei unterstützt der oberhalb
der Berührungsflächen durch die schrägen Randabschnitte 45, 46 der Querspaltmesser
34, 35 entstehende Keilraum 62 (Fig. 8 und 12) noch den Abtransport der Holzabschnitte,
weil sich die Hölzer in diesem Raum sofort ausdehnen bzw. entspannen können.
1. Zerkleinerungsmaschine für Holz, holzähnliche Stoffe und dgl., insbesondere Restholz,
Kunststoffe und dgl., mit einem Behältnis zur Aufnahme des Holzes, in der mindestens
ein feststehendes und mindestens ein bewegliches Messer vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Messer (9) mit einer Hub- und Senkvorrichtung
(10) zumindest annähernd parallel zum feststehenden Messer (11) bewegbar und mit einer
dem Schneiddruck entgegengerichteten Gegenkraft beaufschlagt ist.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hub- und Senkvorrichtung (10) eine Kniehebelanordnung
ist, die vorzugsweise am Trogboden (8) angreift.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise als Schermesser ausgebildete, feststehende
Messer (11) an einem Maschinenrahmen (1) und das höhenbewegliche Messer (9) vorzugsweise
am Boden (8) des trogförmigen Behältnisses (5) angeordnet ist.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das schräg in der Maschine angeordnete Behältnis (5) an
seinem einen oberen Ende (6) um eine Querachse (4) in Höhenrichtung schwenkbar an
der Maschine (1) gelagert ist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Messer (9) im Bereich eines unteren Mundstückes
(7) des Behältnisses (5) querliegend angeordnet ist und vorzugsweise durch Aufwärtsbewegung
des Behältnisses (5) gegen das feststehende Messer (11) nach Art einer Scherzange
verstellbar ist.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Behältnis (5) in seiner Ausgangslage vor dem Schneidvorgang
schräg, vorzugsweise unter etwa 40° zur Waagerechten, nach unten geneigt ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung des Materialvorschubes im Behältnis (5)
vor dem Mundstück (7) des Behältnisses (5) ein vorzugsweise mittig zu diesem und vorzugsweise
senkrecht zum Trogboden (8) verlaufender Anschlag (12) vorgesehen ist, der durch ein
Schild gebildet ist.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein unterer Kniehebel (27) der Hub- und Senkvorrichtung
(10) eine vorzugsweise zweifach auf einer Bodenplatte (28) der Maschine (1) gelagerte
Schwinge ist und daß ein oberer, vorzugsweise kastenartiger Kniehebel 26) der Hub-
und Senkvorrichtung (10) an seinem unteren Ende am unteren Kniehebel (27) gegengelagerte
Kniegelenklager (31) trägt und an seinem oberen Ende (32) auf einer unterhalb des
Trogbodens (8) quer verlaufenden Achse (33) gelagert ist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß vor dem oberen Messer (11) vorzugsweise eine Vielzahl
von und mit Abstand nebeneinander liegender Querspaltmesser (34, 35) angeordnet ist,
die vorzugsweise mit Keilsitz im Anschlag (12) gelagert und mit Spannteilen (36) in
diesem befestigt sind.
10. Maschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querspaltmesser (34, 35) länglich ausgebildet sind
und quer nach außen über den Anschlag (12) ragen und vorzugsweise unter einem Winkel
von etwa 60° zueinander geneigt verlaufende Randabschnitte (45, 46) aufweisen.
11. Maschine nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Querspaltmesser (34, 35) über vorzugsweise etwa ein
Drittel ihrer Höhe am feststehenden Messer (11) anliegen und an ihrem von den abgeschrägten
Randabschnitten (45, 46) abgewandten Längsrand (47) keil- bzw. schneidenförmig verjüngt
ausgebildet sind.
12. Maschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise zwei unterschiedlich hohe Querspaltmesser
(34 und 35) vorgesehen sind, daß die niedrigeren Querspaltmesser (35) jeweils zwischen
einander benachbarten höheren Querspaltmessern (34) vorgesehen sind, die um etwa
die Höhe des keilförmigen Längsrandes (47) über die niedrigeren Querspaltmesser (35)
nach unten in Richtung auf das bewegliche Messer (9) ragen.