(19)
(11) EP 0 395 012 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.10.1990  Patentblatt  1990/44

(21) Anmeldenummer: 90107862.6

(22) Anmeldetag:  25.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01F 15/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.04.1989 DE 8905229 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Scheffler, Horst, Ing.-grad.
    D-8000 München 83 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spulenkörper für elektrische Spulen


    (57) Spulenkörper (10) für elektrische Spulen, mit am Spulenkörper­flansch (16) angeformten Lötanschlußleisten (11) mit in Reihe angeordneten Lötösen-Anschlüssen (12), deren eine Enden (13) Lötösen zum Be- und Anwickeln von Wickeldrahtenden (15) und de­ren andere Enden Stifte (14) zum Aufsetzen auf Leiterplatten sind, wobei die Lötösen-Anschlüsse (12) in die Lötanschlußlei­ste (11) eingespritzte rechtwinklige Drahtstifte sind, deren eine Enden (13) u-förmig gekrümmt sind und der Abstand ("a") zwischen den Lötanschlußleisten (11) und den Stirnflächen der u-förmig gekrümmten Enden (13) bevorzugt mindestens so groß gewählt ist, daß selbst Drähte (15) in Litzenstärke automa­tisch an diese Enden anwickelbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Spulenkörper für elektrische Spulen, mit am Spulenkörperflansch angeformten Lötanschlußleisten mit in Reihe angeordneten Lötösen-Anschlüssen, deren eine Enden Lötösen zum Be= und Anwickeln von Wickeldrahtenden und deren andere Enden Stifte zum Aufsetzen auf Leiterplatten sind.

    [0002] Bei elektrischen Spulen, die z.B. aus einem bewickelten Spulen­körper und Ferrit-E-Kernhälften bestehen, die mit ihren Mittel­butzen in den Spulenkörper eintauchen, bei denen hauptsächlich im Sekundärkreis größere elektrische Ströme fließen, sind wegen der dort auftretenden Strombelastung im allgemeinen dickere Drähte, deren Durchmesser mindestens 0,45 mm beträgt und Litzen erforderlich. Beim Anwickeln derart starker Wickeldrähte an ge­rade Anschlußstifte besteht die Gefahr, daß diese, üblicherweise als Wicklungslocken bezeichneten Drahtenden aufspringen. Beim anschließenden Anlöten der Wickeldrahtenden an die Anschlußstif­te und ggf. bereits an die entsprechenden Leiterbahnen gedruck­ter Leiterplatten können hierdurch sogenannte "kalte Lötstellen" und Kontaktbrücken zu benachbarten Anschlußstiften entstehen. Es ist deshalb notwendig, daß die Wicklungsenden in ihrer Lage zum Spulenkörperanschluß bzw. jeweiligen Anschlußstift eindeutig, d.h. entweder form- oder kraftschlüssig definiert sind. Außerdem sollen auch dünnere Wickeldrähte, z.B. Drähte in Litzenstärke mittels Wickelautomaten selbsttätig an die Anschlußstifte an­wickelbar sein.

    [0003] Rechtwinklige Lötösen-Anschlüsse, welche die Forderung hinsicht­lich der Fixierung dicker Drähte und Litzen erfüllen, sind z.B. bei den in FIG 1, 1a dargestellten, bekannten EC-Spulenkörpern im Einsatz. Grundsätzlich lassen sich auch sehr dünne Drähte an derartige Lötösen-Anschlüsse anwickeln; hierzu ist aber eine relative Schwenkbewegung zwischen Spulenkörper und Drahtführer des Wickelautomaten von 90° - Stellung Bewickeln - Stellung An­wickeln - notwendig. Der ohnehin zeitaufwendige Anwickelvorgang wird dadurch nochmals verzögert.

    [0004] Die Lötösen-Anschlüsse dieser bekannten EC-Spulenkörper sind Stanzteile, die verzinnt und in schlitzförmige Ausnehmungen der abgespritzten Spulenkörper nachträglich eingesetzt werden müs­sen. Die Fertigungsschritte Stanzen, Verzinnen und Bestücken erfordern dabei einen erheblichen Aufwand und verteuern so die Spulenkörper.

    [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spu­lenkörper für elektrische Spulen der eingangs genannten Art zu schaffen, der mit geringem Aufwand herstellbar und zusätzlich zum automatischen Anwickeln selbst äußerst dünner Drähte, z.B. in Litzenstärke geeignet ist.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung beim Spulenkörper gemäß Oberbegriff des Anspruchs vor, daß die Lötösen-Anschlüsse in die Lötanschlußleisten eingesetzte rechtwinklige Drahtstifte sind, deren eine Enden u-förmig gekrümmt sind, und daß der Ab­stand zwischen den Lötanschlußleisten und den Stirnflächen der u-förmig gekrümmten Enden mindestens so groß gewählt ist, daß Drähte, bevorzugt Rund- oder Vierkantdrähte selbst in Litzenstär­ke automatisch an diese Enden anwickelbar sind.

    [0007] Bedingt durch die Verwendung von Drahtstiften als Lötösen-An­schlüsse, können diese fortlaufend von einer Drahtrolle abge­zogen und beim Spritzen des Spulenkörpers unmittelbar in die Lötanschlußleisten des Spulenkörpers eingespritzt werden, wobei gleichzeitig eine automatische u-förmige Krümmung eines der beiden Drahtstiftenden möglich ist.

    [0008] Bei Verwendung von Litzen und dicken Drähten als Spulenwickel­drähte werden diese durch den ggf. teils im Spulenkörperflansch und teils in den Lötanschlußleisten ausgebildeten Drahtausfüh­rungsschlitz und durch das u-förmig gekrümmte Ende des Lötan­ schlusses gezogen, wobei sich die Litzen bzw. Drähte zwischen der Lötanschlußleiste und dem Lötanschluß verklemmen. Zusätz­lich werden dadurch die Wicklungsenden gegen Verrutschen ge­sichert.

    [0009] Wenn der Abstand zwischen der Lötanschlußleiste, in welche der Lötösen-Anschluß eingebettet ist, und den Stirnflächen seiner u-förmig gekrümmten Enden mindestens so groß gewählt ist, daß das Drahtführungsröhrchen eines Wickelautomaten durch den so geschaffenen Zwischenraum "hindurchtaumeln" kann, können auch dünnere Drähte automatisch an den Lötösen-Anschluß angewickelt werden, ohne daß nach dem Bewickeln des Wickelträgers des Spu­lenkörpers zum Zwecke des Anwickelns des Wickeldrahtendes an die Lötöse eine Schwenkbewegung des Drahtführungsröhrchens er­folgen muß.

    [0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispie­len näher erläutert. Es zeigt:

    FIG 1 einen bekannten EC-Spulenkörper in Seitenansicht,

    FIG 1a einen Lötösen-Anschluß für einen Spulenkörper gemäß FIG 1,

    FIG 2 in teils gebrochener und strichliniert angedeuteter Dar­stellung ein Ausführungsbeispiel eines Spulenkörpers ge­mäß der Neuerung, wobei teils strichliniert die Heran­führung eines Wickeldrahtendes an einen Lötösen-Anschluß angedeutet ist,

    FIG 2a eine teils geschnittene Draufsicht auf zwei in eine Löt­anschlußleiste gemäß FIG 2 eingebettete Lötösen-Anschlüs­se samt einem an einen der beiden Lötösen-Anschlüsse herangeführten Wickeldrahtende,

    FIG 3 den Spulenkörper gemäß FIG 2 in gleicher Darstellung, wobei die Wickelstellung Bewickeln und Anwickeln eines Drahtführerröhrchens eines in der Zeichnung nicht dar­gestellten Wickelautomaten in Bezug auf den Spulenkörper schematisch angedeutet ist.



    [0011] Der bereits eingangs erwähnte Spulenkörper 1 gemäß FIG 1, 1a, besitzt einen Spulenträger 2 mit Spulenkörperflanschen 3, 4 und Lötanschlußleisten 5, 6.

    [0012] Die Lötanschlußleisten 5, 6 weisen in FIG 1 strichliniert an­gedeutete rechtwinklige Aussparungen auf, in welche die aus Blechen ausgestanzten Lötösen-Anschlüsse 7 gemäß FIG 1a ein­gesetzt sind, deren eine Enden Lötösen 8 haben und deren ande­re Enden zum Aufsetzen auf Leiterplatten stiftförmige Enden 9 tragen.

    [0013] Der Spulenkörper 10 gemäß FIG 2, 2a und 3 besitzt einen gebro­chen angedeuteten Wickelträger 17, Spulenkörperflansche 16 und einstückig an diese angeformte Lötanschlußleisten 11, die min­destens einen Drahtausführungsschlitz 18 sowie Elemente 20, 20 aufweisen, in welche die drahtstiftförmigen Lötanschlüsse 12, 12 eingespritzt sind.

    [0014] Diese rechtwinklig gestalteten Lötanschlüsse sind in den Berei­chen ihrer einen Enden 13 jeweils u-förmig gekrümmt bzw. in ihren Endbereichen 14 als Stifte gestaltet, mittels denen die Spulen­körper bzw. ihre Anschlüsse auf Leiterplatten aufsetzbar sind.

    [0015] Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß FIG 2 ist ein Wickeldraht­ende 15 eines dicken Wickeldrahtes durch den Drahtausführungs­schlitz 18 des Spulenkörpers 10 und durch das u-förmige Ende 13 des Lötösen-Anschlusses 12 gezogen, wobei es sich zwischen der Wandung des Elements 20 der Lötanschlußleiste 11 und dem Lötösen-­Anschluß verklemmt und so zusätzlich auch gegen Verrutschen ge­sichert ist.

    [0016] FIG 3 zeigt, daß - vorausgesetzt, der Abstand "a" zwischen der freien Stirnfläche des Lötösen-Anschlußendes 13 und der Löt­anschlußleiste 11 ist genügend groß gewählt - beim Bewickeln des Wickelträgers 17 und beim Anwickeln des Wickeldrahtendes an den u-förmig gekrümmten Teil 13 des Lötösen-Anschlusses kei­ne Schwenkbewegung des Drahtführerröhrchens 21 erfolgen muß.

    [0017] Bei entsprechend gewähltem Abstand "a" kann das Drahtführer­röhrchen 21 - siehe Pfeilrichtung C - durch den so gebildeten freien Raum hindurchtaumeln.


    Ansprüche

    1. Spulenkörper für elektrische Spulen, mit am Spulenkörper­flansch angeformten Lötanschlußleisten mit in Reihe angeordne­ten Lötösen-Anschlüssen, deren eine Enden Lötösen zum Be- und Anwickeln von Wickeldrahtenden und deren andere Enden Stifte zum Aufsetzen auf Leiterplatten sind, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Lötösen-Anschlüsse (12) in die Lötanschlußleisten (11) eingespritzte rechtwinklige Draht­stifte sind, deren eine Enden (13) u-förmig gekrümmt sind, und daß der Abstand ("a") zwischen den Lötanschlußleisten (11) und den Stirnflächen der u-förmig gekrümmten Enden (13) bevorzugt mindestens so groß gewählt ist, daß Drähte (15) in Litzenstärke automatisch an diese Enden anwickelbar sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht