[0001] Die Erfindung betrifft einen Leiterplattensteckverbinder zur Oberflächenmontage mit
einer Vielzahl von in einem, im wesentlichen quaderförmigen Isolierkörper angeordneten
Kontaktelementen und mit Anschlußmitteln zur elektrischen Verbindung der Kontaktelemente
mit auf einer Leiterplatte befindlichen Kontaktierungsoberflächen.
[0002] Solche Leiterplattensteckverbinder für die Oberflächenmontage gibt es bereits in
verschiedenen Ausführungen. So ist z.B. aus "Elektronik-Entwicklung 6/85, Seite 8"
ein Steckverbinder für die SMD-Technik bekannt, bei dem die Kontaktelemente speziell
ausgebildete Kontaktbeine aufweisen, die aus einem leistenförmigen Isolierkörper
herausragen. Diese Kontaktbeine reichen bis zu den Kontaktierungsoberflächen auf der
Leiterplatte.
[0003] Die Kontaktelemente des bekannten Steckverbinders sind z.B. in drei Kontaktelementereihen
übereinander angeordnet, wobei jede der Kontaktelementereihen eine Vielzahl von einzelnen
nebeneinanderliegenden Kontaktelementen enthält. Die Kontaktbeine verlassen den
Isolierkörper in einer parallel zur Leiterplatte verlaufenden Richtung und sind danach
zur Leiterplatte hin abgewinkelt. Sie enden in Kontaktstempeln, die für eine Lötverbindung
mit den auf der Leiterplatte angeordneten Kontaktierungsoberflächen vorgesehen sind.
Jeder Kontaktelementenreihe ist auf der Leiterplatte eine Reihe von Kontaktierungsoberflächen
so zugeordnet, daß die Kontaktbeine jeder Kontaktelementenreihe kreuzungsfrei zu
den Kontaktbeinen der jeweiligen anderen Kontaktelementereihen verlaufen.
[0004] Durch die Anordnung der Kontaktierungsoberflächen in mehreren Reihen wird insbesondere
bei mehrreihigen Steckverbindern verhältnismäßig viel Platz zum Anschluß der Kontaktbeine
auf der Leiterplatte benötigt.
[0005] Aus der deutschen Patentschrift DE-PS 35 44 125 ist ein Steckverbinder für die SMD-Technik
bekannt, bei dem mehrere Kontaktelementereihen an eine einzige Reihe von Kontaktierungsoberflächen
angeschlossen sind. Dies wird mit Hilfe eines kurzen Leiterstückes, z.B. in Form
eines Flachbandkabels erreicht, das an einem Ende mit den Kontaktelementen verbunden
ist und mit dem anderen Ende benachbart zu den Kontaktierungsoberflächen auf der Leiterplatte
endet.
[0006] Das zwischen den Kontaktelementen und den Kontaktieroberflächen eingefügte Leiterstück
erhöht bei diesem Steckverbinder den elektrischen Übergangswiderstand der Kontaktelemente,
weshalb sich dieser Steckverbinder nur für Verbindungen mit geringer Strombelastung
der Kontaktelemente eignet.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Leiterplattensteckverbinder
gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 anzugeben, mit dem der Randbereich einer
Leiterplatte für den Anschluß einer großen Anzahl von Kontaktelemente optimal ausgenutzt
werden kann und auch Kontaktelemente mit einem sehr geringen elektrischen Übergangswiderstand
zur Verfügung stehen.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des
Schutzanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
[0009] Ein erfindungsgemäß ausgebildeter Leiterplattensteckverbinder erlaubt eine Anordnung
von Kontaktierungsoberflächen an beiden Seiten einer Leiterplatte, wobei die Dicke
der Leiterplatte unwesentlich ist, da die Flexibilität der Leiterstücke eine Anpassung
des erfindungsgemäß ausgebildeten Leiterplattensteckverbinders an unterschiedliche
Leiterplattendicken erlaubt.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0012] Dabei zeigen
FIG 1 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Leiterplattensteckverbinder in Frontansicht,
FIG 2 einen Querschnitt durch den Leiterplattensteckverbinder nach FIG 1 entlang der
Schnittlinie II-II,
FIG 3 einen Querschnitt durch den Leiterplattensteckverbinder nach FIG 1 entlang der
Schnittlinie III-III.
[0013] In FIG 1 ist die Frontseite F eines erfindungsgemäß ausgebildeten Leiterplattensteckverbinders
SV dargestellt. In der rechteckigen Fläche der Frontseite F sind die Stirnseiten
einer Vielzahl von Kontaktelementen ersichtlich. Der Leiterplattensteckverbinder
SV ist vor einer Stirnfläche SF einer Leiter platte L angebracht, deren Verlauf zu
beiden Seiten der gezeigten Frontseite F angedeutet ist.
[0014] Die Vielzahl von Kontaktelementen K sind in zur Leiterplattenebene parallel verlaufenden
Reihen angeordnet. Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, ist der Leiterplattensteckverbinder
SV so an der Stirnseite SF der Leiterplatte L befestigt, daß mehrere Reihen (im Beispiel
fünf Reihen) von Kontaktelementen K1 oberhalb der Leiterplattenebene und mehrere Reihen
von Kontaktelementen K2 unterhalb der Leiterplattenebene angeordnet sind. Zwischen
diesen ober- und unterhalb der Leiterplattenebene angeordneten Kontaktelementen K1,
K2 liegen zwei Reihen von Kontaktelementen K3 etwa in Höhe der Stirnfläche SF der
Leiterplatte L.
[0015] In den vier Ecken der Frontseite F ist je ein zur Stromübertragung ausgebildetes
Kontaktelement SK vorhanden, das in dem gezeigten Beispiel als dreilamellige Kontaktfeder
zum beidseitigen Kontaktieren eines vertikal stehenden Kontaktmessers (nicht dargestellt)
ausgebildet ist.
[0016] In FIG 2 ist ein Querschnitt durch den mittleren Bereich (Schnittlinie II-II in FIG
1) des Leiterplattensteckverbinders nach FIG 1 zusammen mit dem zugehörigen Randbereich
der Leiterplatte L dargestellt.
[0017] Das Isoliergehäuse I des Leiterplattensteckverbinders SV ist vor der Stirnfläche
SF der Leiterplatte L in rechtem Winkel zur Leiterplattenebene angeordnet. Die Kontaktelemente
K1, K2, K3 verlaufen parallel zur Leiterplattenebene und durchdringen den Isolierkörper
I von seiner Frontseite FS zur Rückseite RS, die parallel zur Stirnfläche SF der Leiterplatte
L in geringem Abstand vor dieser verläuft. Die ober- und unterhalb der Leiterplattenebene
befindlichen Kontaktelemente K1, K2 ragen an der Rückseite RS des Isoliergehäuses
I mit ihren Kontaktiernadeln KN aus dem Isoliergehäuse I heraus.
[0018] Die in Höhe der Stirnfläche SF befindlichen Kontaktelemente K3 weisen starre Lötfahnen
LO auf, die ebenfalls an der Rückseite RS aus dem Isoliergehäuse I herausragen und
an der Oberseite OS der Leiterplatte L aufliegen.
[0019] Die vor der Stirnfläche SF der Leiterplatte angeordneten Kontaktelemente K3 sind
als Doppelkontakte DK mit zwei übereinander liegenden elektrisch verbundenen Einzelkontakten
ausgeführt. Oberhalb und unterhalb der Leiterplattenebene schmiegt sich an die Rückseite
RS des Isoliergehäuses I jeweils eine Leiterfolie LF an, die zur Leiterplatte L hin
eine Schleife SL bildet und parallel zur Leiterplattenebene an der Ober- bzw. Unterseite
OS, US der Leiterplatte L endet.
[0020] Die in horizontaler Richtung aus dem Isoliergehäuse I herausragenden Kontaktierungsnadeln
KN sind durch Durchkontaktierungen (nicht ersichtlich) auf der Leiterfolie LF hindurchgeführt
und mit zugeordneten Leiterbahnen (nicht ersichtlich) verlötet. Zur Erhöhung der Stabilität
im Bereich der Kontaktierungsnadeln KN ist die Leiterfolie LF mit einer Versteifungsplatte
V verstärkt.
[0021] Unmittelbar am Rand der Leiterplattenoberseite OS sind die Kontaktierungsoberflächen
WK für die starren Lötfahnen LF der im Zwischenbereich befindlichen Kontaktelemente
K3 angeordnet. In geringem Abstand vom Leiterplattenrand entfernt sind auf der Oberseite
OS und auf der Unterseite US der Leiterplatte L die Kontaktierungsoberflächen KO für
den Anschluß der Leiterfolien LF angeordnet. Diese Kontaktierungsoberflächen KO liegen
auf der Ober- und der Unterseite der Leiterplatte L jeweils in einer einzigen Reihe
(nicht ersichtlich) parallel zum Rand der Leiterplatte L. Die Leiterbahnen (nicht
ersichtlich) auf den Leiterfolien LF sind mit den Kontaktierungsoberflächen KO verlötet.
[0022] In FIG 3 ist ein Querschnitt durch ein Seitenteil ST des Leiterplattensteckverbinders
SV nach FIG 1 (Schnittlinie III-III) dargestellt. Die beiden Seitenteile ST des Leiterplattensteckverbinders
SV sind als Flansch zur mechanischen Befestigung des Isolierkörpers I an der Leiterplatte
L ausgebildet. In jedem Flansch sind jeweils zwei übereinanderliegende zur Stromübertragung
ausgebildete Kontaktelemente SK integriert.
[0023] Diese Kontaktelemente SK sind mit je einem Kontaktierungsfortsatz KF versehen, der
zur Auflage auf zugehörigen Kontaktierungsoberflächen der Leiterplatte L vorgesehen
ist. In jedem Seitenteil ST des Leiterplattensteckverbinders SV ist ein zur Stromübertragung
ausgebildetes Kontaktelement SK für die Oberseite und eines für die Unterseite der
Leiterplatte vorgesehen.
[0024] Das für die Unterseite der Leiterplatte vorgesehene Kontaktelement SK ist im Isolierkörper
I in einer Kontaktkammer KK untergebracht, die ein Verschieben des Kontaktelementes
SK und seines Kontaktierungsfortsatzes KF in einer zur Leiterplattenebene senkrechten
Richtung erlaubt. Dadurch kann ein beidseitiger Anschluß, der zur Stromübertragung
vorgesehenen Kontaktelemente SK für Leiterplatten unterschiedlicher Dicke sichergestellt
werden. Die Befestigung des Flansches an der Leiterplatte L erfolgt mit zwei Schrauben
S, die gegenüber den Kontaktierungsfortsätzen KF elektrisch isoliert sind.
1. Leiterplattensteckverbinder zur Oberflächenmontage (SMD) mit einer Vielzahl von
in einem, im wesentlichen quaderförmigen Isolierkörper angeordneten Kontaktelementen
und mit Anschlußmitteln zur elektrischen Verbindung der Kontaktelemente mit auf einer
Leiterplatte befindlichen Kontaktierungsoberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierkörper (I) vor einer Stirnfläche (SF) der Leiterplatte (L) derart
befestigt ist, daß erste und zweite Kontaktelemente (K1, K2) oberhalb bzw. unterhalb
der Leiterplattenebene angeordnet sind, daß dritte Kontaktelemente (K3) in einem Zwischenbereich
etwa in Höhe der Stirnfläche (SF) angeordnet sind, daß die Anschlußmittel für die
ersten und zweiten Kontaktelemente (K1,K2), denen Kontaktierungsflächen (KO) an der
Ober- bzw. Unterseite der Leiterplatte (L) zugeordnet sind, aus flexiblen Leiterstükken
(LF) gebildet sind, die mit einem Ende an den Kontaktelementen (K1,K2) und mit ihrem
anderen Ende an den Kontaktierungsoberflächen (KO) befestigt sind und daß die dritten
Kontaktelemente (K3) als Anschlußmittel starre Lötfahnen (LO) aufweisen, die an
weiteren Kontaktierungsoberflächen (WK) an der Oberseite der Leiterplatte (L) befestigt
sind.
2. Leiterplattensteckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flexiblen Leiterstücke als Leiterfolie ausgebildet sind.
3. Leiterplattensteckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterfolien (LF) im Anschlußbereich der ersten und zweiten Kontaktelemente
(K1,K2) jeweils senkrecht zu den Kontaktelementeachsen verlaufen und daß die ersten
und zweiten Kontaktelemente (K1, K2) die Leiterfolie (LF) durchdringende Kontaktierungsnadeln
(KN) aufweisen.
4. Leiterplattensteckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktierungsoberflächen für die ersten, zweiten und dritten Kontaktelemente
jeweils einreihig angeordnet sind.
5. Leiterplattensteckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktierungsoberflächen für die dritten Kontaktelemente unmittelbar am
Leiterplattenrand angeordnet sind.
6. Leiterplattensteckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ober- und unterhalb der Leiterplattenebene in beiden Querseiten des Isolierkörpers
(I) je ein zur Stromübertragung ausgebildetes Kontaktelement (SK) angeordnet ist.
7. Leiterplattensteckverbinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die oberhalb der Leiterplattenebene angeordneten zur Stromübertragung ausgebildeten
Kontaktelemente (SK) in je einem zur Befestigung des Isolierkörpers (I) an der Leiterplatte
(L) ausgebildeten Flansch integriert sind.
8. Leiterplattensteckverbinder nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Stromübertragung ausgebildeten Kontaktelemente (SK) als Anschlußmittel
je einen stegförmig ausgebildeten Kontaktierungsfortsatz (KF) aufweisen.
9 Leiterplattensteckverbinder nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die stegförmigen Kontaktierungsfortsätze (KF) mittels zur Befestigung des Isolierkörpers
(I) an der Leiterplatte (L) vorgesehener Klemmverbindungen auf zugeordnete Kontaktierungsoberflächen
gedrückt werden.
10. Leiterplattensteckverbinder nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die unterhalb der Leiterplattenebene angeordneten zur Stromübertragung ausgebildeten
Kontaktelemente in Kontaktkammern (KK) angeordnet sind, die zur Anpassung an unterschiedliche
Leiterplattendicken ein Verschieben der Kontaktelemente in einer zur Leiterplattenebene
senkrechten Richtung erlaubt.