(19)
(11) EP 0 395 794 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.11.1990  Patentblatt  1990/45

(21) Anmeldenummer: 89118680.1

(22) Anmeldetag:  07.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G09F 9/35, G02F 1/13
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 03.05.1989 DE 3914614

(71) Anmelder: VDO Adolf Schindling AG
D-60487 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Zech, Stephan
    D-6228 Eltville am Rhein 1 (DE)

(74) Vertreter: Klein, Thomas, Dipl.-Ing. (FH) 
Sodener Strasse 9
65824 Schwalbach/Ts.
65824 Schwalbach/Ts. (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flüssigkristallanzeige


    (57) Eine Flüssigkristallanzeige hat hinter einer Scheibe (1) aus Polymethylmethancryl zur Bildung mehrerer Anzeige­felder mehrere, voneinander unabhängige Flüssigkristall­zellen (4). Zwischen jeder Flüssigkristallzelle (4) und der Scheibe (1) ist jeweils ein schmaler Luftspalt (5) vorhanden, so daß Newtonsche Ringe vermieden werden. Die Scheibe (1) ist nur im Bereich der Anzeigefelder durch­sichtig.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flüssigkristallan­zeige mit einer großflächigen, durch eine Scheibe gebil­deten Anzeigefläche und zumindest zwei Anzeigefeldern.

    [0002] Für zahlreiche Anwendungen ist es vorteilhaft, wenn sol­che Flüssigkristallanzeigen möglichst großflächig sind, damit die einzelnen Anzeigen gut abzulesen und möglichst mehrere verschiedene Anzeigen in einem Instrument vorge­sehen werden können. Auch Designgründe sprechen oftmals für großflächige Anzeigeflächen. Mit steigender Fläche steigen jedoch auch die Herstellungskosten für solche Flüssigkeitskristallanzeigen. Schwierigkeiten bereitet beispielsweise bei großflächigen Displays die gleich­mäßige Schichtdicke. Auch treten Schwierigkeiten bei der gleichmäßigen Ausleuchtung solcher Displays auf.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flüssig­kristallanzeige der eingangs genannten Art so auszu­bilden, daß optisch der Eindruck einer großflächigen Flüssigkristallanzeige entsteht, die mit großflächigen Flüssigkristallanzeigen verbundenen Probleme jedoch nicht gegeben sind.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für jedes Anzeigefeld eine separate, von der Rückseite her gegen die Scheibe gehaltene Flüssigkeitskristall­zelle vorgesehen ist, daß im Bereich jedes Anzeigefeldes zwischen der Vorderseite der jeweiligen Flüssigkristall­zelle und der Scheibe ein schmaler Luftspalt vorgesehen ist und daß die Scheibe ausschließlich im Bereich der Anzeigefelder durchsichtig ist.

    [0005] Durch diese Gestaltung kann man statt eines großflächi­gen Displays mit mehreren Anzeigefeldern für jedes An­zeigefeld eine separate Flüssigkristallzelle vorsehen. Dadurch werden diejenigen Probleme vermieden, die bei großflächigen Flüssigkristallzellen auftreten. Die erfin­dungsgemäße Flüssigkristallanzeige ist kostengünstiger herstellbar als eine einzige, großflächige Flüssigkri­stallanzeige, wirkt optisch jedoch wie eine großflächige Flüssigkristallanzeige. Dadurch, daß die Scheibe aus­schließlich im Bereich der Anzeigefelder durchsichtig ist, bleiben außerhalb der Anzeigefelder hinter ihr vor­handene Bauteile unsichtbar, so daß sie nicht stören. Der schmale Luftspalt zwischen der Scheibe und den Flüs­sigkristallzellen verhindert das Entstehen von sogenann­ten Newtonschen Ringen.

    [0006] Die Durchsichtigkeit der Scheibe im Bereich der Anzeige­felder und ihre Undurchsichtigkeit in den übrigen Be­reichen läßt sich sehr einfach erreichen, wenn gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Rück­seite der Scheibe durch eine Aufrauhung milchglasartig ausgebildet und im Bereich der Anzeigefelder zur Erzeu­gung einer Durchsichtigkeit glattflächig ist.

    [0007] Die Glattflächigkeit kann dadurch erzeugt werden, daß die Rückseite der Scheibe in den Bereichen der Anzeige­felder geschliffen ist.

    [0008] Wenn es sich bei der Scheibe um ein Formteil handelt, dann kann man die glattflächigen Bereiche durch polierte Bereiche der Form erzeugen.

    [0009] Eine Entspiegelung der Flüssigkristallanzeige läßt sich auf einfache Weise dadurch erreichen, daß die Vorder­seite der Scheibe eine leichte Oberflächenrauhigkeit aufweist.

    [0010] Alternativ ist es jedoch auch möglich, die Vorderseite der Scheibe mit einer Beschichtung zu versehen.

    [0011] Eine Durchsichtigkeit der Scheibe außerhalb der Bereiche der Anzeigefelder kann man auch dadurch verhindern, daß die Vorderseite der Scheibe außerhalb der Anzeigefelder mit einem undurchsichtigen Farbdruck versehen ist.

    [0012] Um Parallaxefehler bei Ablesen der Anzeige möglichst gering zu halten, ist es vorteilhaft, wenn die Scheibe möglichst dünnwandig ausgebildet ist.

    [0013] Die Scheibe soll aus einem Material möglichst geringer Lichtdämpfung bestehen und sich farbneutral verhalten. Das ist insbesondere der Fall, wenn die Scheibe aus Poly­methylmethacryl (PMMA) besteht. Kunststoff als Material für die Scheibe hat zusätzlich den Vorteil, daß die Scheibe kostengünstig als Formteil hergestellt werden kann.

    [0014] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine da­von in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in

    Fig. 1 eine Vorderansicht einer erfindungsgemäß ge­stalteten Flüssigkristallanzeige,

    Fig. 2 einen gegenüber Figur 1 im Maßstab vergrößer­ten Schnitt durch einen Teilbereich einer Flüssigkristallanzeige.



    [0015] Die in Figur 1 gezeigte Flüssigkristallanzeige hat auf einer großflächigen Scheibe 1 zwei Anzeigefelder 2, 3, welche jeweils durch eine Flüssigkristallzelle gebildet sind. Die Figur 2 zeigt, wie eine Flüssigkristallzelle 4 von hinten her unter Bildung eines engen Luftspaltes 5 von etwa 0,2 bis 0,3 mm in die Scheibe 1 eingesetzt ist. Die Vorderseite der Scheibe 1 ist außerhalb des Berei­ches des Anzeigefeldes 2 mit einem undurchsichtigen Farb­druck 6 versehen, um die Scheibe 1 dort undurchsichtig zu machen. Diese Undurchsichtigkeit könnte man auch dadurch erreichen, daß man die Rückseite der Scheibe 1 anrauht und die Scheibe 1 nur in den Bereichen der Anzei­gefelder 2 und 3 zur Erzielung der Durchsichtigkeit schleift oder bei einem Formteil die Form im Sichtbe­reich auf der Scheibenrückseite poliert ist.

    [0016] Als Werkstoff für die Scheibe ist Polymethylmethacryl besonders geeignet, da dieser Werkstoff eine äußerst geringe Lichtdämpfung aufweist, sich farbneutral verhält und kostengünstig als Formteil erzeugt werden kann.


    Ansprüche

    1. Flüssigkristallanzeige mit einer großflächigen, durch eine Scheibe gebildeten Anzeigefläche und zumindest zwei Anzeigefeldern, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes Anzeigefeld (2, 3) eine separate, von der Rückseite her gegen die Scheibe (1) gehaltene Flüssigkeitskristall­zelle (4) vorgesehen ist, daß im Bereich jedes Anzeige­feldes (2, 3) zwischen der Vorderseite der jeweiligen Flüssigkristallzelle (4) und der Scheibe (1) ein schma­ler Luftspalt (5) vorgesehen ist und daß die Scheibe (1) ausschließlich im Bereich der Anzeigefelder (2, 3) durch­sichtig ist.
     
    2. Flüssigkristallanzeige nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Rückseite der Scheibe (1) durch eine Aufrauhung milchglasartig ausgebildet und im Be­reich der Anzeigefelder (2, 3) zur Erzeugung einer Durch­sichtigkeit glattflächig ist.
     
    3. Flüssigkristallanzeige nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die glattflächigen Bereiche durch Schleifen der Rückseite der Scheibe (1) in den Bereichen der Anzeigefelder (2, 3) erzeugt ist.
     
    4. Flüssigkristallanzeige nach Anspruch 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die glattflächigen Bereiche durch polierte Bereiche der Form zur Erzeugung der Scheibe (1) erzeugt ist.
     
    5. Flüssigkristallanzeige nach zumindest einem der vor­angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite der Scheibe (1) zur Entspiegelung eine leichte Oberflächenrauhigkeit aufweist
     
    6. Flüssigkristallanzeige nach zumindest einem der vor­angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite der Scheibe (1) zur Entspiegelung beschich­tet ist.
     
    7. Flüssigkristallanzeige nach zumindest einem der vor­angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderseite der Scheibe (1) außerhalb der Anzeigefelder (2, 3) mit einem undurchsichtigen Farbdruck (6) versehen ist.
     
    8. Flüssigkristallanzeige nach zumindest einem der vor­angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (1) möglichst dünnwandig ausgebildet ist.
     
    9. Flüssigkristallanzeige nach zumindest einem der voran­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (1) aus Polymethylmethacryl (PMMA) besteht.
     




    Zeichnung