[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlußkappe für Schreib- oder ähnliche Geräte in Form
einer Hülse, mit einem Innenraum und einer durch das Schreibgerät verschließbaren
Einstecköffnung, sowie einem Luftkanal, der sich in Axialrichtung der Hülse erstreckt.
[0002] Verschlußkappen dieser Art haben unterschiedlichen Funktionen gerecht zu werden.
In der Hauptsache ist eine Schreibspitze abzudecken oder abzudichten. Letzteres insbesondere
bei Schreibgeräten, die mit flüssigen und leicht flüchtigen Aufzeichnungsflüssigkeiten
gefüllt sind. Eine weitere wesentliche wichtige Funktion wird nach neueren Erkenntnissen
darin gesehen, daß die Kappe, in Axialrichtung einen Luftdurchlaß bieten muß, falls
sie in Folge ihrer relativ geringen Abmessungen von einem Lebewesen in den Mund genommen
wird und von dort in die Luftröhre gelangt. In diesem Fall ist die Gefahr des Erstickens
auszuschließen d.h. es muß ein Luftdurchlaßquerschnitt freigehalten werden, der ausreichend
dimensioniert ist, um eine weitere Beatmung zu gestatten.
[0003] Luftdurchlässe an Verschlußkappen die diesen Zweck erfüllen, sind beispielsweise
aus der GB 21 74 734 bekannt. An der Außenseite der hülsenförmigen Kappe sind mehrere
axiale, radial nach außen hin offene Kanäle vorgesehen, die im Bereich der Einstecköffnung
in das Kappeninnere führen. Die Tiefe und Breite der Kanäle ist stark begrenzt, weil
der Kappenaußendurchmesser nicht wesentlich größer ist als der des Schreibgeräteschaftes.
Es ist somit nicht auszuschließen, daß innerhalb der Luftröhre sowohl die Kanäle,
als auch die sie trennenden Rippen, von den elastischen Geweben innerhalb oder insbesondere
am Beginn der Luftröhre umschlossen werden und deshalb einen Luftdurchgang verhindern
oder einschränken.
[0004] Eine weitere Lösung des Problems beim Verschlucken von Verschlußkappen ist aus der
DE-PS 37 28896 bekannt. Bei dieser Ausführungsform ist ein Luftkanal vorgesehen, der
innerhalb der Außenwand des Schaftes angeordnet ist und der nach außen abgedeckt wird.
Um zu verhindern, daß ein derart gestalteter Luftkanal stirnseitig an der Kappe verschlossen
wird, sind an seinen Enden Freisparungen vorgesehen. Mit dieser Ausführung ist zwar
sichergestellt, daß der Luftkanal selbst freibleibt, es besteht jedoch weiterhin die
Gefahr, daß der Luftkanal an den Enden der Verschlußkappen, nämlich im Bereich der
Freisparungen durch Anschwellungen am Eingang oder in der Luftröhre verschlossen
werden kann. Ebenso kann ein Verschluß des Kanals durch hochviskose Sekrete im Luftröhrenbereich
nicht ausgeschlossen werden.
[0005] Dem Querschnitt des Luftkanals selbst sind gewisse Grenzen dadurch gesetzt, daß die
Verschlußkappen der Schreibgeräte im Querschnitt möglichst klein gehalten werden müssen,
damit sie in den Etuis nicht allzu viel Platz beanspruchen. Schreibgeräte dieser
Art sind in den meisten Fällen in verschiedenen Farben, in den Etuis enthalten. Nach
Möglichkeit wird deshalb der Querschnitt der Kappen so gestaltet, daß der gesamte
Platzbedarf nicht durch die Kappen erhöht wird, sondern eine Anordnung ermöglicht
wird bei der die Schäfte des Schreibgerätes aneinanderliegen.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu Grunde, eine Ver= schlußkappe mit wenigstens
einem großvolumigen Luftkanal zu versehen der es ermöglicht, mehrere Schreibgeräteschäfte
in einem Etui direkt aneinander anliegend anzuordnen.
[0007] Nach den Merkmalen des Anspruchs 1 wird ein nicht geschlossener Luftkanal durch zwei
Leisten gebildet. Auf diese Weise läßt sich der Querschnitt des Luftkanals außerordentlich
voluminös gestalten, wobei gleichzeitig eine Aneinanderreihung der Schreibgeräteschäfte
möglich ist, da die Leisten die Hülse des daneben angeordneten Schreibgerätes in
Form von Halteklauen umfassen. Es wird somit nicht nur ein ausreichender Luftdurchlaß
sichergestellt, sondern gleichzeitig auch ein minimaler Platzbedarf mehrerer Schreibgeräte,
die nebeneinander in einem Etui untergebracht werden können. Desweiteren läßt sich
der Umfang der Verschlußkappe durch die Leisten so weit vergrößern, daß ein Eindringen
in die Luftröhre verhindert wird.
[0008] Ein besonderer Vorteil wird darin gesehen, die Schreibgeräte mit Hilfe der Hülsen
miteinander zu verbinden, sodaß wenigstens zwei Schreibgeräte zu einer Einheit zusammengesteckt
werden können. Dies läßt sich erreichen, wenn die Leisten federnd ausgebildet sind
und ihre freien Enden einen Abstand aufweisen, der kleiner ist als die Dicke des Geräteschaftes.
[0009] Ein wirksamer Formschluß beim Zusammenstecken der Schreibgeräte oder der Hülsen
wird erreicht, wenn der Geräteschaft und die Hülse im Querschnitt gleich sind und
die Leisten an der Hülse den Umfang des Geräteschaftes um mehr als die Hälfte umschließen.
Besonders vorteilhaft und von ästhetischem Aussehen ist es, wenn ein Form- und Kraftschluß
bei der Verbindung der Hülsen mit gleichartigen Hülsen oder mit dem Geräteschaft erreicht
werden kann. Dies wird dadurch erreicht, daß der Geräteschaft und die Hülse einen
runden Querschnitt aufweisen und an einer jeweils parallel zur Längsmittelachse verlaufenden
Berührungslinie aneinander anlegbar sind, wobei die Stege den Geräteschaft form- und
kraftschlüssig umgreifen.
[0010] Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, die Hülse im Bereich der Griffzone des
Geräteschaftes aufzustecken.
[0011] Dies ist dann besonders nützlich, wenn die Auftragsspitze in Form einer Keilfläche
ausgebildet ist, die bei der Verwendung des Schreibgerätes entsprechend geführt werden
muß. Nach den Merkmalen des Anspruchs 11 läßt sich dies durch die Anordnung einer
Rastnut in Relation zu der Lage der Keilfläche an der Auftragspitze erreichen.
[0012] Als Vorteilhaft ist anzusehen, wenn sich die Kappe nicht nur auf den Geräteschaft,
sondern auch auf eine gleichartige Verschlußkappe aufstecken läßt. Dies läßt sich
auf eine einfache Weise mit einer Anordnung der Verbindungen der Leisten nach den
Merkmalen des Anspruchs 6 erreichen. Gute Voraussetzungen zum Spritzgießen und ein
sicherer Formschluß zusammengesteckter Hülsen oder von Hülsen mit Geräteschäften
werden deshalb mit einer Ausführung erreicht, die von den Merkmalen des Anspruchs
7 Gebrauch macht.
[0013] Eine Verbesserung der Elastizität der Leisten und ein geringer Platzbedarf bei aufgesteckten
Verschlußkappen ist gewährleistet, wenn die Leisten Teil einer im wesentlichen u-förmigen
Halteklaue sind, die ein separates Teil bildet und die aus gegenüberliegenden paarweise
konkav und konvex geformten Bogen besteht, wobei der Innenradius des konvex geformten
Bogens dem Außenradius des Geräteschaftes entspricht. Ein Rationalisierungseffekt
bei der Herstellung des Schreibgerätes wird durch eine getrennte Halteklaue erreicht,
bei der die Leisten durch die u-förmigen Schenkel der Klaue gebildet werden. Auf diese
Weise kann die Hülse in gleicher Farbe wie der Geräteschaft ausgebildet werden und
es müssen jeweils nur die Halteklauen in unterschiedlichen Farben auf die entsprechenden
Leisten aufgesteckt werden. Auch ist es damit möglich Kappe und Halteklauen aus unterschiedlichem
Material, z.B. aus Metall herzustellen.
[0014] Eine Lageorientierung in axialer Richtung ohne zusätzlichen Platzbedarf wird durch
eine u-förmige Halteklaue erreicht, die an der Basis einen Außendurchmesser aufweist,
der kleiner als der Außendurchmesser der Hülse ist und daß in der Hülse ein Einstich
vorgesehen ist. Die Hülse ist auch nützlich zur Verbesserung der Ergonomie der Griffzone
des Schreibgerätes, wenn die Stirnseite, welche die Einstecköffnung enthält, als Schrägfläche
ausgebildet ist.
[0015] Mit einer solchen Griffzone kann auch bei abgeschrägten Schreibspitzen eine Lageorientierung
erreicht werden, dadurch, daß der Geräteschaft am Außenumfang im rechten Winkel
zu einer Keilfläche der Auftragspitze wenigstens eine Rastnut enthält, die mit einer
Noppe an der Innenseite einer der Leisten korrespondiert.
[0016] Weitere Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung deutlich, in
der zwei Ausführungsbeispiele näher erläutert sind.
[0017] Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Hülse und den vorderen Teil eines Schreibgerätes,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Hülse und eine weitere eingesteckte Hülse,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel im Querschnitt, bei der die Leisten als getrenntes
Teil ausgebildet sind,
Fig. 4 die Hülse nach Figur 3 im Querschnitt,
Fig. 5 zwei zusammengesteckte Schreibgeräte mit Hülse,
Fig. 6 eine weitere Möglichkeit des Zusammensteckens von zwei Schreibgeräten und
Fig. 7 ein Schreibgerät mit aufgesteckter Hülse und dazu ausgerichteter keilförmiger
Auftragsspitze.
[0018] Die Figuren 1 und 2 zeigen, das Wesentliche der neuartigen Verschlußkappe. Diese
besteht aus einer Hülse 1, die auf einer Stirnseite offen ist, um einen Geräteschaft
2 mit einer Auftragsspitze 3 aufzunehmen, die innerhalb eines Dichtungshalses 6 in
bekannter Weise abgedichtet wird. An der äußeren Mantelfläche der Hülse 1 ist eine
Verbindung 7 zu zwei parallelen Leisten 8 vorgesehen, deren freie Enden 9 zueinander
einen Abstand aufweisen der kleiner ist als der Durchmesser des Geräteschaftes 2.
Auf diese Weise können, wie aus Figur 2 zu ersehen ist, mehrere Hülsen 1 ineinander
gesteckt werden. Da der Außendurchmesser der Hülse 1 mit dem Außendurchmesser des
Geräteschaftes 2 identisch ist, kann sowohl eine Hülse 1 auf eine gleichartige Hülse
1 wie einen Geräteschaft 2 aufgesteckt werden (siehe Figur 5 und 6).
[0019] In den Figuren 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
bei dem die Leisten 8 als eine getrennt herstellbare Halteklaue ausgebildet sind.
Zur Befestigung dieser Klaue auf der Hülse 1 ist ein Einstich 11 vorgesehen, wodurch
die Leisten 8 in ihrer axialen Lage orientierbar sind. Entsprechend der in der Figur
2 dargestellten Verbindung 7, die zu der gegenüberliegenden Verbindung 7 einen kleineren
Abstand aufweist als der Durchmesser des Geräteschaftes 2, ist auch die Halteklaue
ausgebildet. In einen Einstich 11 der Hülse 1 ist diese Klaue eingesetzt, deren Enden
die Funktion der Leisten 8 nach dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 haben. Die Klaue
kann sowohl aus Kunststoff als auch aus Metall hergestellt werden und kann, bei der
Verwendung auf Schreibgeräten in verschiedenen Farben produziert werden.
[0020] Der Farbunterschied läßt sich durch die Hülse 1 erreichen. Die erwähnte Klaue liegt
federnd im Einstich 11 der Hülse 1 und weist zwei Schenkel auf, die sich aus einem
konkav 12 und konvex 13 geformten Bogen zusammensetzen. Auch hier ist es möglich,
daß die freien Enden 9 der Klaue eine zweite Klaue kraft- und formschlüssig umgreifen.
[0021] Ein weiterer Vorteil läßt sich nach einer Ausführungsform gemäß Figur 7 erreichen,
wenn die Hülse 1 eine Schrägfläche 14 aufweist und im Bereich der Leisten 8 eine Noppe
10 eingeformt ist. Beim Aufstecken der Hülse 1 auf den Geräteschaft 2 greift die
Noppe 10 in eine Rastnut 15 ein, wodurch die Keilfläche 4 der Auftragsspitze 3 entsprechend
der Hülse 1 ausgerichtet werden kann. Auf diese Weise, entsteht eine vergrößerte Griffzone
die ein Ausrichten der Auftragsspitze 3 nicht mehr erforderlich macht. Nützlich ist
es bei dieser Ausführung, eine Schrägfläche 14 vorzusehen, die weitgehend der Fingerhaltung
beim Schreiben angepaßt ist und somit den Gesetzen der Ergonomie Rechnung trägt.
1. Verschlußkappe für Schreib- oder ähnliche Geräte in Form einer Hülse, mit einem
Innenraum und einer durch das Schreibgerät verschließbaren Einstecköffnung, sowie
einem Luftkanal, der sich in Axialrichtung der Hülse erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf der äußeren Mantelfläche der Hülse (1) zwei parallel in Richtung der Mittelachse
verlaufende Leisten (8) in einem Abstand zueinander angeordnet sind, der größer ist
als die Dicke des Geräteschaftes (2).
2. Verschlußkappe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leisten (8) federnd ausgebildet sind und ihre freien Enden einen Abstand aufweisen,
der kleiner ist als die Dicke des Geräteschaftes (2).
3. Verschlußkappe nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Geräteschaft (2) und die Hülse (1) wenigstens in Teilbereichen ihrer Länge im
Querschnitt gleich sind und daß die Leisten (8) an der Hülse (1) den Umfang des Geräteschaftes
(2) um mehr als die Hälfte umschließen.
4. Verschlußkappe nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülse (1) und die Leisten (8) die gleiche Länge aufweisen.
5. Verschlußkappe nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Geräteschaft (2) und die Hülse (1) einen runden Querschnitt aufweisen und an
einer jeweils parallel zur Längsmittelachse verlaufenden Berührungslinie aneinander
anlegbar sind, wobei die Leisten (8) den Geräteschaft (2) formund kraftschlüssig
umgreifen.
6. Verschlußkappe nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden gegenüberliegenden Verbindungen (7) der Leisten (8) mit der äußeren Mantelfläche
der Hülse (1) einen Abstand zueinander aufweisen, der kleiner ist als der Außendurchmesser
der Hülse (1).
7. Verschlußkappe nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leisten (8) eine durchgehend gleiche Wanddicke aufweisen und der Umfangsform
des Geräteschaftes (2) in der Weise angepaßt sind, daß sie sich am Außendurchmesser
anlegen, wobei die freien Enden (9) den Außenumfang des Geräteschaftes (2) um mehr
als die Hälfte umgreifen.
8. Verschlußkappe nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leisten (8) Teil einer im wesentlichen u-förmigen Halteklaue sind, die ein separates
Teil bildet und die aus gegenüberliegenden paarweise konkav (12) und konvex (13) geformten
Bogen besteht, wobei der Innenradius des konvex geformten Bogens (13) dem Außenradius
des Geräteschaftes (2) entspricht.
9. Verschlußkappe nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die u-förmige Halteklaue an der Basis einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner
als der Außendurchmesser der Hülse (1) ist und daß in der Hülse (1) ein Einstich (11)
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülse (1) an der Stirnseite (5) , welche die Einstecköffnung enthält, als Schrägfläche
(14) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Geräteschaft (2) am Außenumfang im rechten Winkel zu einer Keilfläche (4) der
Auftragsspitze (3) wenigstens eine Rastnut (15) enthält, die mit einer Noppe (10)
an der Innenseite einer der Leisten (8) korrespondiert.