[0001] Die Erfindung betrifft eine Waschmaschinen-Trommel mit einem Mantel aus einem Blechstreifen,
der in einer wenigstens annähernd parallel zur Trommeldrehachse liegenden Naht mittels
zweier, im Querschnitt hakenförmig gefalzter Biegekanten ringförmig zusammengefügt
ist.
[0002] Eine zum Schleudern geeignete Wäschetrommel dieser Art ist aus dem DE-GM 18 71 983
bekannt. Bei sehr hohen Zentrifugalkräften, die insb. bei höheren Schleuderdrehzahlen
als 1000 Upm in Waschmaschinen-Trommeln mit mindestens 430 mm Außendurchmesser auftreten,
erlangt die Beanspruchung der Falznaht ihre Grenzbelastbarkeit. Durch Dehnungen in
Richtung der Mantellinie und durch Druck von innen wird die Falznaht elastisch geöffnet
und durchgebogen. Lastwechsel dieser Art führen im Blech einerseits zu kristallinen
Versprödungen, die Risse im Blech verursachen. Andererseits werden die zunächst elastischen
Dehnungen und Biegungen in plastische Verformungen umgesetzt, u.a. auch dadurch,
daß die Versprödungen den Elastizitätsmodul herabsetzen. Die Falznaht reißt dann
auf und öffnet sich. Aufgewölb tes Blech überwindet den Abstand zum Laugenbehälter-Mantel
und zu Laugenbehälter-Einbauten, z.B. Heizungsstäbe, und richtet dort größere Schäden
an. Austretende Wäsche nimmt Schaden und verursacht ebenfalls Maschinenschäden.
[0003] Zur Lösung dieses Problems sind Falznähte von Wäschetrommeln schon geschweißt worden.
Diese thermische Behandlung führt jedoch ebenfalls zu einer Veränderung der Kristallgitterstruktur,
die sich leicht durch interkristalline Korrosion bemerkbar macht. Ein Durchrosten
des an sich nichtrostenden Stahlblechs und eine Rostinfektion der übrigen Nirosta-Teile
bleiben dann nicht aus.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs beschriebene Waschmaschinen-Trommel
so auszubilden, daß durch Anwendung einfacher Mittel die Falznaht auch höheren Belastungen
Stand hält, ohne eine Korrosionsgefahr dadurch einzuhandeln.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die gefügte Naht mit mehreren,
quer zu ihrem Verlauf orientierten Sicken versehen ist.
[0006] Derartige Sicken erhöhen die Stabilität der Falznaht gegen Kräfte in Umfangsrichtung
der Trommel. Einer Auffaltung kann die Falznaht dadurch besser widerstehen. Auch Querbewegungen
innerhalb der Falznaht verhindern diese Sicken wirkungsvoll, so daß bei den oben beschriebenen
Lastwechseln elastische Materialbewegungen vermieden werden.
[0007] Diese Stabilität wird durch eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung nochmals
wesentlich erhöht, bei der die Sicken sich bis in den Bereich der außen liegenden
Biegekante nahe der Naht erstrecken. Hier wirken die Sicken-Falten außerhalb der und
quer zur Falznaht zusätzlich als Stabilisatoren gegen das befürchtete Auffalten. Von
Vorteil ist die Erstreckung der Sicken beiderseits der Naht.
[0008] Als für die Stabilität vorteilhafte Ausgestaltung haben sich folgende Merkmale erwiesen,
die einzeln oder kombiniert angewendet ihre Wirkungen entfalten bzw. sich in ihren
Wirkungen ergänzen können:
Die Sicken sind etwa so tief, wie die gefügte Naht dick ist.
Die Sicken sind etwa doppelt so lang, wie die gefügte Naht breit ist.
Die Sicken sind etwa doppelt so breit wie die Naht.
[0009] In einer ausgeführten Form der Erfindung hat sich eine gleichmäßige Verteilung von
fünf Sicken über die Länge der Naht als ausreichend erwiesen.
[0010] Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist die Erfindung nachstehend
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen senkrechten Schnitt durch eine waagerecht gelagerte Wäschetrommel
entlang der Schnittlinie I-I in Fig. 2,
Fig. 2 eine Ansicht auf die Trommelaußenseite in Höhe der erfindungsgemäß ausgebildeten
Falznaht,
Fig. 3 einen Schnitt in Mantelrichtung durch die Falznaht in Höhe einer Sicke entlang
der Schnittlinie III-III in Fig. 2 und
Fig. 4 einen Schnitt quer zur Mantelrichtung durch die Falznaht in Höhe einer Sicke
entlang der Schnittlinie IV-IV in Fig. 2.
[0011] Die Proportionen der in Fig. 1 schematisch dargestellten Wäschetrommel sind zugunsten
der Blechdicke und der Abmessungen der Falznaht überzogen. Das Mantelblech 1 hat zwei
im Querschnitt hakenförmig gefalzte Biegekanten 2 und 3, die zu einer Falznaht 4 zusammengefügt
sind. Diese Falznaht schützt vor Schubkräften der Biegekanten gegeneinander, weil
sich die beiden Bleche aufeinander abstützen, und vor Zugkräften voneinander, weil
sich die beiden Haken ineinander verkrallen. Beide Kräfte rufen aber in der Falznaht
eine elastische Verformung hervor, die zu inter kristallinen Gefügeänderungen führen.
Diese Veränderungen können das Blech spröde machen und Risse hervorrufen.
[0012] Zur Vermeidung derartiger Erscheinungen ist die Falznaht 4 (Fig. 2) an fünf gleichmäßig
über ihre Länge verteilten Stellen mit niedergeprägten Sicken 5 versehen, die der
Naht in Umfangsrichtung des Trommelmantels eine erhöhte Steifigkeit geben. Diese Sicken
erstrecken sich mit muldenförmigen Vertiefungen 5 bis in den außerhalb der Biegekanten
liegenden Bereich nahe der Naht 4. Die auf diese Weise bis in neben der Naht liegendes
Blech fortgesetzten Sicken erlangen eine sehr große Steifigkeit und tragen erheblich
dazu bei, daß die hakenförmigen Falze 2 und 3 gegen Schub- und Druckkräfte im Trommelmantel
geschützt sind.
[0013] Zusammen mit der muldenförmigen Vertiefung 6 ist jede Sicke 5 etwa so lang (L) wie
die doppelte Breite B der gefügten Falznaht 4. Beide Abmessungen richten sich wesentlich
nach der verwendeten Blechdicke, so daß hierfür keine engen Grenzen gesetzt sein können.
Die Tiefe T der Sicken 5 bemißt sich ebenfalls an der Blechdicke; sie soll etwa so
tief sein wie die gefügte Naht, deren vier übereinander liegende Bleche eine Dicke
D haben. Ferner ist die Breite 2B der Sicken 5 vorteilhafterweise auf etwa die doppelte
Breite B der Naht festgelegt worden. Auch hierfür bestehen natürlich verhältnismäßig
weite Grenzen, die sich an der Blechdicke des verwendeten Mantelbleches orientieren.
[0014] In Fig. 2 ist noch gezeigt, daß bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Falznaht
sogar in der Nähe dieser Falznaht im Mantelblech unterschiedlich geformte Durchbrüche,
Löcher, und Schlitze 7 angeordnet sein können, ohne daß die Gefahr besteht, daß diese
Schlitze etwa vorzugsweise zur Rißbildung im Mantelblech führen müßten. Dies kann
von Bedeutung sein, wenn die Falznaht unter oder neben einem Wäschemitnehmer angeordnet
sein soll, der mittels solcher Schlitze am Trommelmantelblech befestigt ist. Außerdem
können unter einem solchen Mitnehmer auch Schöpfvorrichtungen aus der Mantelebene
geprägt sein, um beim Drehen der Trommel Wasser in den Mitnehmer zu fördern.
[0015] Die Sicken können sich auch - wie in Fig. 2 und 3 strichpunktiert angedeutet - mehr
oder weniger weit auf der anderen Seite in den Bereich neben der Naht erstrecken.
Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Weise ein Stützmoment gegen das Aufstellen
der unteren, gefalzten Biegekante. Wenn die auf die untere Biegekante wirkenden Aufstellkräfte
geringer sind als diejenigen der oberen Biegekante (z.B. wegen der zusätzlich frei
auf die obere Biegekante wirkenden Zentrifugalkräfte), kann die zusätzliche Erstreckung
kürzer sein als diejenige (6) der anderen Nahtseite.
[0016] Die Form, Anzahl und Verteilung der Sicken ist hier nur beispielsweise wiedergegeben.
Demgegenüber können die Sicken auch durchaus nichtparallele Längskanten oder parallele
aber schräg liegende Längskanten aufweisen. Im letzteren Falle allerdings müßte die
Schräglage von Sicke zu Sicke alternieren, um eine Vorzugs-Querverschubrichtung der
auf die Naht wirkenden Querkräfte zu verhindern. Außerdem kann an eine ungleichmäßige
Verteilung der Sicken über die Länge der Naht gedacht werden, wenn zu erkennen ist,
daß beispielsweise in der Mitte der Naht höhere Zug- und Druckkräfte wirken als an
der Seite der Trommel. Auch die Abmessungen der Sicken sind variabel - wie oben bereits
angedeutet wurde - und hängen im wesentlichen von der Blechdicke und den auftretenden
Kräften ab.
1. Waschmaschinen-Trommel mit einem Mantel aus einem Blechstreifen, der in einer wenigstens
annähernd parallel zur Trommeldrehachse liegenden Naht mittels zweier, im Querschnitt
hakenförmig gefalzter Biegekanten ringförmig zusammengefügt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die gefügte Naht (4) mit mehreren quer zu ihrem Verlauf orientierten Sicken (5,
6) versehen ist.
2. Trommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicken (5, 6) sich bis
in den außerhalb der Biegekanten (2, 3) liegenden Bereich (6) nahe der Naht (4) erstrecken.
3. Trommel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicken (5, 6) sich beiderseits
der Naht (4) bis in den Bereich außerhalb der Biegekante erstrek ken.
4. Trommel nacheinem der Ansprüch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicken
(5, 6) etwa so tief (T) sind, wie die gefügte Naht (4) dick (Dicke D) ist.
5. Trommel nach Anspruch 2 oder 2 und 3 oder 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sicken (5, 6) etwa doppelt so lang (Länge L) sind, wie die gefügte Naht (4) breit
(Breite B) ist.
6. Trommel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sicken (5, 6) etwa doppelt so breit (Breite 2B) sind wie die Naht (Breite B).
7. Trommel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über
die Länge der Naht (4) fünf Sicken (5, 6) gleichmäßig verteilt sind.