[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entstauben von Wendestangen
in Falzapparaten für Druckmaschinen.
[0002] Falzapparate, wie sie beispielsweise für Druckmaschinen verwendet werden, weisen
Wendestangen auf, an denen die Bewegungsrichtung der durchlaufenden Papierbahnen umgekehrt
wird. Durch die belüfteten Wendestangen wird der an den Schnittkanten mitgeführte
Schnittstaub durch die Blasluft der Wendestange und der Zentripedalbeschleunigung
der Staub abgewiesen und sedimentiert. Dieser anfallende Papierstaub beeinträchtigt
die Funktionsweise der gesamten Falzapparatur, wodurch bisher in gewissen Zeitabständen
eine mechanische Reinigung der Apparatur erforderlich war.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Hauptanspruches zu schaffen, durch die sich eine mechanische Reinigung
erübrigt.
[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Dabei wird zumindest
im Bereich einer der Seitenkanten der Papierbahn, an welcher eine Entstaubung erfolgen
soll, die Wendestange von mehreren Absaugkammern im Querschnitt halbkreisförmig umgeben.
Die Absaugkammern können aber auch jeweils paarweise die beiden Seitenkanten der Papierbahn
überdeckend angeordnet sein. Schließlich ist bei großem Staubanfall auch eine Anordnung
der Absaugkammern über die gesamte Breite der durchlaufenden Papierbahn möglich.
[0005] An die am Papiereinlauf und am Papierauslauf angeordneten Entladeelektroden wird
eine hohe Gleichspannung angelegt, wobei die Wendestange vorzugsweise bezüglich dieser
Gleichspannung geerdet oder isoliert sein kann über einen bestimmten Ableitwiderstand.
Durch den geringen Staubanfall wird ferner die Explosionsgefahr durch Staub verringert.
[0006] Durch die in im Querschnitt halbkreisförmige Anordnung der Absaugkammern werden insbesondere
die beim Umlauf um die Wendestange tangential abgeschleuderten Staubpartikel abgesaugt.
Die Absaugwirkung läßt sich noch verbessern, wenn die Wendestange starr und hohl ausgebildet
ist und zumindest im Bereich des Umschlingungswinkels der Papierbahn eine Perforation
aufweist ,der über das Innere der hohlen Wendestange Druckgas bzw. Druckluft zugeführt
wird, die dann durch die Absaugkammern abgesaugt wird. Durch eine solche Anordnung
wird die Wirkung erzielt, daß auf der Wendestange ein Luftpolster erzeugt wird ,über
welchem die sich über die Wendestange bewegende Papierbahn "schwimmt". Außerdem wird
der Umlauf der Papierbahn um die Wendestange verbessert, weil sie eine Saugwirkung
auf die Papierbahn ausübt und das Luftpolster die Reibungskräfte herabsetzt. Die an
den Papierbahnkanten sich ausbildenden hohe Luftströmung begünstigt den Absaugeffekt
bei der Entstaubung.
[0007] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist auch der Zwischenraum zwischen
dem Papiereinlauf und dem Papierauslauf als Absaugkammer ausgebildet. Dadurch werden
auch die zwischen den Bahnen anfallenden Staubpartikel sowie die an der Rückseite
der Wendestange aufgrund von Turbulenzen sich ablagernden Staubpartikel abgesaugt.
[0008] Die die Wendestange im Querschnitt in halbkreisförmiger Anordnung umgebenden Absaugkammern,
die mit einer Absaugvorrichtung ,beispielsweise einer Pumpe, verbunden sind, sind
an ihren zur Papierbahn bzw. zur Wendestange hin gerichteten Seiten durch eine Vielzahl
von walzenförmigen Begrenzungselementen begrenzt, die in solchen Abständen voneinander
angeordnet sind, daß ein hinreichender Raum zwischen ihnen zum Durchtritt der abgesaugten
Staubpartikel verbleibt. Walzenförmige Begrenzungselemente haben sich für diesen
Zweck als besonders wirkungsvoll erwiesen, da sie wenig Angriffspunkte für eine
Ablagerung der abzusaugenden Staubpartikel bieten. Auch die im Zwischenraum zwischen
dem Papiereinlauf und dem Papierauslauf liegende Absaugkammer kann zumindest teilweise
an ihrer zur Wendestange hinweisenden Seite durch walzenförmige Begrenzungselemente
begrenzt sein.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die einzige Figur anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0010] Die Figur zeigt die Entstaubungsvorrichtung in einem senkrechten Schnitt durch die
Längsachse der Wendestange und senkrecht zur Ebene der ein- und auslaufenden Papierbahn.
[0011] Die Wendestange 8 wird von der Papierbahn 10 so umlaufen, daß der Papiereinlauf 12
von unten an die Wendestange gelangt und der Papierauslauf 14 an der Oberkante der
Wendestange verläuft. Dadurch ergibt sich ein Umschlingungswinkel der Papierbahn 10
um die Wendestange 8 von 180
o. Die Wendestange 8, die innen hohl ausgebildet ist, weist an ihrer innerhalb des
Umschlingungswinkels ausgebildeten kreisförmigen Wandung mehrere Perforationen 16
auf, durch welche Druckgase bzw. Druckluft, die in das Innere der hohlen Wendestange
geleitet werden, in Richtung zur Papierbahn 10 austreten. Dadurch bildet sich zwischen
der Wendestange 8 und der Papierbahn 10 ein Luftpolster 1 aus, auf welchem die Papierbahn
10 nahezu reibungsfrei ruht. Die durch die Perforationen 16 austretende Druckluft
bzw. Druckgase werden unter der Papierbahn seitlich zu deren Rändern geführt.
[0012] Parallel zur Achse der Wendestange 8 sind in Papierlaufrichtung hintereinander mehrere
Absaugkammern 3 angeordnet, die die Wendestange in im Querschnitt halbkreisförmiger
Anordnung umgeben. Die Absaugkammern 3 werden zur Wendestange hin durch walzenförmige
Begrenzungselemente 18 begrenzt, die in solchen Abständen angeordnet sind, daß zwischen
ihnen ein Zwischenraum zum Durchtritt der abzusaugenden Staubpartikel sowie der Druckluft
bzw. Druckgase verbleibt. Jede Absaugkammer 3 ist durch Seitenwände 20 und durch eine
Rückwand 22 begrenzt, wobei innerhalb der Rückwand 22 ein Anschlußstutzen 24 zur Verbindung
mit einer Vakuumeinrichtung, beispielsweise einer Vakuumpumpe, vorgesehen ist. Durch
diese Anschlußstutzen 24 werden die zwischen den walzenförmigen Begrenzungselementen
18 in die Absaugkammern 3 eintretenden radial abgeschleuderten Staubpartikel 2 und
die Gase abgesaugt.
[0013] Im Zwischenraum zwischen dem Papiereinlauf 12 und dem Papierauslauf 14 ist eine weitere
Absaugkammer 3p vorgesehen, die an der von der Wendestange 8 abgewandten Seite durch
einen Absaugstutzen 28 sowie durch walzenförmige Begrenzungselemente 18 begrenzt
wird. Durch diese Absaugkammer werden die Partikeln 4 zwischen den Bahnen sowie die
aufgrund von Turbulenzen abge lagerten Partikel 5 abgesaugt.
[0014] Am Papiereinlauf 12 ist im Bereich vor der ersten Absaugkammer 3a eine Entladeelektrode
6 angeordnet, an die eine hohe Gleichspannung angelegt ist. Ebenso ist im Bereich
nach der letzten Absaugkammer 3n gegenüber der Wendestange 8 eine Entladeelektrode
6 angeordnet, an der gleichfalls eine hohe Gleichspannung angelegt ist. Gegenüber
dieser Gleichspannung der beiden Entladeelektroden ist die Wendestange über einen
Ableitwiderstand geerdet.
[0015] Durch das Zusammenwirken der Absaugkammern 3a bis 3n und 3p mit den beiden Entladeelektroden
6 wird eine hohe Entstaubungswirkung im Bereich der Wendestange erreicht, so daß auf
eine mechanische Reinigung verzichtet werden kann und die Explosionsgefahr aufgrund
von Staub verringert ist.
1. Vorrichtung zum Abführen des beim Schneiden von Material-, vorzugsweise Papierbahnen
anfallenden Staubes an Wendestangen von Falzapparaten zum Umlenken der Papierbahn,
vorzugsweise an Druckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im Bereich einer
der beiden Seitenkanten der Papierbahn eine oder mehrere Absaugkammern (3a , b, c
..) vorgesehen sind, von denen sich jede in gleicher Richtung wie die Wendestange
(8) erstreckt und eine oder mehrere einzelne in Papierlaufrichtung bogenförmig um
einen Teil der Wendestange (8) herum hintereinander angeordnet sind, und daß am Papiereinlauf
(12) im Bereich vor der ersten Absaug- kammer (3a) und am Papierauslauf (14) im Bereich
nach der letzten Absaugkammer (3n) auf der die Wendestange (8) nicht aufweisenden
Seite der Papierbahn (10) Entladeelektroden (6) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladeelektroden
(6) an eine hohe Betriebsgleichspannung von einer oder beiden Polaritäten oder an
eine hohe Wechselspannung anlegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendestange
(8) gegebenenfalls über einen Widerstand geerdet ist oder elektrisch isoliert ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugkammern
(3) an eine Unterdruckquelle angelegt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum
zwischen dem Papiereinlauf (12) und dem Papierauslauf (14) auf der Innenseite der
Papierbahn (10) eine Absaugkammer (3p) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendestange
(8) drehfest angeordnet, hohl ausgebildet und zumindest im Bereich des Umschlingungswinkels
der Papierbahn (10), vorzugsweise 180o eine Perforation (10) aufweist, der über das Innere der hohlen Wendestange Druckgas
bzw. Druckluft zugeführt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugkammern
(3) an ihrem zur Papierbahn (10) zugewandten Seiten eine Vielzahl von in Abständen
angeordneten walzenförmigen Begrenzungselementen (18) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils
paarweise die beiden Seitenkanten der Papierbahn (10) überdeckend angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Absaugkammern (3) über die gesamte Breite erstrecken.