[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Koppelblende, die zwischen zwei Hohlraumresonatoren
eines Mikrowellenfilters angeordnet ist und mindestens zwei Koppelöffnungen aufweist,
welche so dimensioniert und plaziert sind, daß eine Kopplung zwischen gleichen Wellentypen
in den beiden Hohlraumresonatoren eintritt.
[0002] Eine solche Koppelblende ist aus IEEE Transactions on Microwave Theory and Techniques,
Vol. MTT-35, No. 12, Dec. 1987, S. 1143 - 1149 bekannt. Dabei sind die Koppelöffnungen
in der Koppelblende so angeordnet, daß damit die Kopplung möglichst nur eines einzigen
Wellenmodes in den beiden durch die Koppelblende voneinander getrennten Hohlraumresonatoren
erfolgt. Um zu vermeiden, daß über die Koppelöffnungen ein Wellenmode in einem der
beiden Hohlraumresonatoren mit einem andersartigen Wellenmode in dem benachbarten
Hohlraumresonator koppelt, werden gemäß dem Stand der Technik die Koppelöffnungen
so plaziert, daß dort der nicht zu koppelnde Wellenmode eine möglichst geringe Feldstärke
aufweist. Ideal wären Orte für die Koppelöffnungen, wo der zu koppelnde Wellenmode
ein Feldstärkemaximum und der nicht zu koppelnde Wellenmode ein Feldstärkeminimierung
besäße. Solche Orte existieren in der Regel nicht, so daß es neben der gewünschten
Kopplung immer auch eine parasitäre Kopplung geben wird.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Koppelblende der eingangs genannten
Art anzugeben, in der die Koppelöffnungen so angeordnet sind, daß die jeweils gewollte
Kopplung sehr stark ist, jede parasitäre Kopplung aber möglichst weitgehend reduziert
wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0005] Die nach der Erfindung vorgenommene Realisierung der Koppelblende bewirkt über mehrere
Koppelöffnungen eine sehr starke Kopplung eines ersten in beiden benachbarten Hohlraumresonatoren
existenten Wellenmodes und gleichzeitig noch eines zweiten, ebenfalls in beiden Hohlraumresonatoren
existenten Wellenmodes. Dabei wird aber eine parasitäre Kopplung zwischen nicht gleichartigen
Wellenmoden weitgehend reduziert.
[0006] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt Feldbilder eines TM01M und eines TE11n Wellenmodes und
Fig. 2 zeigt eine Koppelblende mit zwei Koppelöffnungen.
[0007] In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird von zwei zu einem Mikrowellenfilter
gehörenden Hohlraumresonatoren (mit rundem Querschnitt) ausgegangen, in denen jeweils
ein TM
01m (m = 0,1,2,...) Wellenmode und ein TE
11n (n = 1,2,3,...) Wellenmode existent sind. Die Feldbilder dieser beiden Wellenmoden
sind der Fig. 1 zu entnehmen.
[0008] Eine zwischen den beiden benachbarten Hohlraumresonatoren einsetzbare Koppelblende
KB zeigt die Fig. 2. In der Koppelblende sind bei der dargestellten Ausführung zwei
gleichdimensionierte Koppelöffnungen K1 und K2 vorhanden. Die Orte für die Koppelöffnungen
K1 und K2 sind so gewählt, daß das magnetische Feld bzw. eine magnetische Feldkomponente
des in beiden benachbarten Hohlraumresonatoren existenten TE
11n Wellenmodes bei der Koppelöffnung K1 in die gleiche Richtung orientiert ist wie bei
der Koppelöffnung K2. Am Ort der Koppelöffnung K1 ist zudem das magnetische Feld,
bzw. eine magnetische Feldkomponente, des in beiden Hohlraumresonatoren existenten
TM
01m Wellenmodes zumindest nahezu parallel zum Feld des TE
11n Wellenmodes orientiert. Und am Ort der anderen Koppelöffnung K2 ist das magnetische
Feld bzw. eine magnetische Feldkomponente des TM
01m Wellenmodes antiparallel zu der dort befindlichen magnetischen Feldkomponente des
TE
11n Wellenmodes ausgerichtet. An den Orten der beiden Koppelöffnungen K1 und K2 ist also
die magnetische Feldkomponente des TM
01m Wellenmodes in entgegegesetzte Richtungen orientiert, sie hat aber dort die gleiche
Feldstärke.
[0009] Unter diesen Voraussetzungen finden über die Koppelöffnungen K1, K2 eine Kopplung
zwischen den TE
11n Wellenmoden und eine Kopplung zwischen den TM
01m Wellenmoden der beiden Hohlraumresonatoren statt. Allerdings koppelt ebenso der TM
01m Wellenmode eines Hohlraumresonators mit dem TE
11n Wellenmode des benachbarten Hohlraumresonators. Hierbei handelt es sich um eine unerwünschte
parasitäre Kopplung. Da aber über die beiden Koppelöffnungen K1 und K2 zwei betragsmäßig
gleich große antiparallel gerichtete Feldkomponenten des TM
01m Wellenmodes mit dem TE
11n Wellenmode koppeln, kompensiert eine Kopplung die andere, so daß die parasitäre Kopplung
sich insgesamt auslöscht.
[0010] Damit es zu Kopplungen zwischen den genannten Wellenmoden kommt, haben die Koppelöffnungen
K1 und K2 in Richtung der magnetischen Felder bzw. Feldtangenten eine größere Ausdehnung
als quer dazu. Die Koppelöffnungen können auch abweichend von der in Fig. 2 dargestellten
Schlitzform eine andere Formgebung haben. Gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
erfolgt die Kopplung der Wellenmoden über das magnetische Feld. Genauso läßt sich
bei entsprechender Lage und Form der Koppelöffnungen eine Kopplung über das elektrische
Feld realisieren.
[0011] Anstatt, wie beschrieben, nur zwei Koppelöffnungen in der Koppelblende vorzusehen,
kann sie auch mit mehr als zwei Koppelöffnungen versehen werden. Prinzipiell ist bei
der Anordnung der Koppelöffnungen darauf zu achten, daß sie so plaziert sind, daß
darüber für zwei voneinander unabhängige Wellenmoden Kopplungen stattfinden und daß
über mindestens eine der Koppelöffnungen eine Verkopplung der beiden Wellenmoden und
über mindestens eine der anderen Koppelöffnungen ebenfalls eine gleich große, aber
entgegengesetzte Verkopplung erfolgt, so daß sich diese beiden entgegengesetzten Verkopplungen
in der Summe gegenseitig aufheben.
1. Koppelblende, die zwischen zwei Hohlraumresonatoren eines Mikrowellenfilters angeordnet
ist und mindestens zwei Koppelöffnungen aufweist, welche so dimensioniert und plaziert
sind, daß eine Kopplung zwischen gleichen Wellentypen in den beiden Hohlraumresonatoren
eintritt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Koppelöffnungen (K1, K2) so angeordnet sind, daß darüber für zwei voneinander
unabhängige Wellenmoden Kopplungen stattfinden und daß über mindestens eine der Koppelöffnungen
eine Verkopplung der beiden Wellenmoden und über mindestens eine der anderen Koppelöffnungen
ebenfalls eine gleich große, aber entgegengesetzte Verkopplung erfolgt, so daß sich
diese beiden entgegengesetzten Verkopplungen in der Summe gegenseitig aufheben.
2. Koppelblende nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Koppelöffnungen
(K1, K2) so angeordnet sind, daß eine elektrische oder magnetische Feldkomponente
eines ersten Wellenmodes am Ort einer der beiden Koppelöffnungen (K1, K2) in die gleiche
Richtung orientiert ist wie am Ort der anderen Koppelöffnung und
daß außerdem eine elektrische oder magnetische Feldkomponente eines zweiten Wellenmodes
am Ort eines der beiden Koppelöffnungen die zumindest nahezu gleiche Feldstärke aufweist
wie am Ort der anderen Koppelöffnung, aber diese Feldkoponente an den Orten der Koppelöffnungen
(K1, K2) in entgegengesetze Richtung orientiert ist.
3. Koppelblende nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in beiden durch die Koppelblende
(KB) voneinander getrennten Hohlraumresonatoren ein TE11n(n = 1,2,...) Wellenmode und ein TM01m (m= 0,1,2,...) Wellenmode existent sind und
daß die Koppelöffnungen (K1, K2) in der Koppelblende (KB) sich an Orten befinden,
wo eine magnetische Feldkomponente des TE11n Wellenmodes in die gleiche Richtung orientiert ist, und wo eine magnetische Feldkomponente
des TM01m Wellenmodes von gleicher Feldstärke aber in entgegengesetzte Richtung orientiert
ist.
4. Koppelblende nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß am Ort einer der zwei Koppelöffnungen (K1, K2) die Feldkomponeneten der beiden
Wellenmoden parallel und am Ort der anderen Koppelöffnung antiparallel zueinander
orientiert sind und
daß die Koppelöffnungen (K1, K2) in Orientierungsrichtung der Feldkomponenten der
beiden Wellenmoden eine größere Ausdehnung haben als quer dazu.